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Malignant (2021)

  • 9/10
    dero­fa Durch­schnitts­wer­tung - 9/10
9/10

Her­aus­ra­gend

Im Jahr 2021 bringt der bekann­te Hor­ror­re­gis­seur James Wan meh­re­re neue Wer­ke her­aus. Eines davon mit dem Titel “Mali­gnant”.

Der Film erhielt durch­aus posi­ti­ve Kri­ti­ken. Wan weiß es sei­ne Zuschau­er zu begeis­tern. Nach dem Erfolg von “Con­ju­ring 3: Im Bann des Dämons” ver­setzt es uns in eine klei­ne Stadt und  den mys­te­riö­sen Ereig­nis­sen rund um die jun­ge Madison.

Was wir bei dero­fa von dem neu­en Gru­sel­werk hal­ten, erfahrt ihr in unse­rer Kritik.

Gen­re: Hor­ror

Ori­gi­nal­ti­tel: Mali­gnant

Pro­duk­ti­ons­land: USA

Pro­duk­ti­ons­fir­ma:  Ato­mic Monster/Boom Ent./Boom! Studios/New Line Cinema/Starlight Cul­tu­re Ent./ War­ner Bros. Entertainment

Regie: James Wan

Dreh­buch: James Wan, Ake­la Coo­per, Ingrid Bisu

Pro­duk­ti­on: James Wan, Micha­el Clear

Musik: Joseph Bis­ha­ra

Län­ge: ca. 151 Minuten

Alters­frei­ga­be: FSK 16

Ver­öf­fent­li­chung: 2. Sep­tem­ber 2021 (Kino­start Deutschland)

Ähn­li­che Titel: Con­ju­ring 1, Con­ju­ring 2, Con­ju­ring 3, The Nun, Anna­bel­le

Wer­tung:   

Autor: Melis­sa

Ver­fasst am: 18.01.2022

Lese­zeit: ca. 6 Minu­ten (Direkt zum Fazit)

Meisterregisseur James Wan ist zurück

Es geht wie­der los! Der belieb­te Hor­ror­re­gis­seur der Con­ju­ring-Rei­he James Wan ist zurück! Mit dabei hat er ein ganz beson­de­res Werk ent­wor­fen, wel­ches in dem Ein­heits­brei diver­ser Hor­ror­fil­me durch­aus her­aus sticht.

Nicht ein­mal nach einem Jahr ent­springt aus der Feder von Wan eine neue Gru­sel­ge­schich­te. Im sel­ben Jahr noch erschien näm­lich der 3. Teil der Con­ju­ring-Fil­me. Viel Zeit für Ideen blieb dazwi­schen nicht. Den­noch, wir sind mit dem Ergeb­nis zufrieden.

Wenn Wan hin­ter der Kame­ra steht, kann nur ein abso­lut her­aus­ra­gen­des Werk ent­ste­hen. Die­ses Mal jedoch hat die Geschich­te nichts mit dem Con­ju­ring-Uni­ver­sum zu tun. Wir fin­den das ist auch gut so! Neue Abwechs­lung kann das Hor­ror­gen­re abso­lut gebrauchen.

So genug gelobt, lasst uns einen Blick in Geschich­te vom neu­en Gru­sel­werk “Mali­gnant” werfen.


Regis­seu­re James Wan hin­ter der Kamera


James Wan weiß genau was er möch­te und ver­sucht dies im Film rüber zu bringen

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©War­ner Bros. Entertainment 

Eine Mixtur des Horrorgenres - verlassenes Haus, das Unbekannte, mysteriöse Mordfälle

Die jun­ge Frau Madi­son (Anna­bel­le  Wal­lis) möch­te so ger­ne ein Kind. Sie hat bereits meh­re­re Fehl­ge­bur­ten gehabt und ist sich die­ses Mal jedoch sicher, dass die neue Schwan­ger­schaft kom­pli­ka­ti­ons­los sein wird.

Madi­son lebt mit ihrem Ehe­mann in einem ver­las­se­nen Haus. Die Frau muss sich durch stres­si­ge Situa­ti­on wie Arbeits­stress sowie Bezie­hungs­stress kämp­fen. Noch dazu lebt sie mit einem agres­si­ven gewalt­tä­ti­gen Mann zusammen.

Eines Tages kommt es zu einer Aus­ein­an­der­set­zung zwi­schen den bei­den bei dem Madi­son ver­letzt wird.  Kur­ze Zeit dar­auf kommt es zu einem tra­gi­schen Ver­bre­chen in ihrem Haus und ihr Ehe­mann kommt ums Leben. Madi­son ist nun fast ganz auf sich allein gestellt und erhält nur die Unter­stüt­zung ihrer Schwes­ter Syd­ney (Mad­die Has­son). Nach dem Vor­fall ist die jun­ge Frau Madi­son sehr ver­ängs­tigt und fühlt sich ver­folgt. Etwas oder jemand ist hin­ter ihr her. Madi­son ver­sucht mit aller Kraft her­aus­zu­fin­den was es auf sich hat.

Wäh­rend­des­sen kommt es in der Stadt zu uner­klär­li­chen Mord­fäl­len. Madi­son wird nun auch eine Ver­däch­ti­ge in dem Ermitt­lungs­fall der Poli­zei. Detec­ti­ve Kekoa Shaw (Geor­ge Young) sowie Detec­ti­ve Regi­na Moss (Micho­le Bria­na White) ermit­teln stand­haft weiter.


Madi­son wur­de beim Streit mit ihrem Mann ver­letzt. Was pas­siert in ihrem Haus?

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©War­ner Bros. Entertainment 

Künstlerisch wertvolle Innovationen

Abwechslungsreiche Handlung

“Mali­gnant” heißt auch über­setzt “bös­ar­tig, heim­tü­ckisch”. Die­ser Titel prä­sen­tiert uns mit dem Namen schon viel Inhalt und zeigt, dass er gera­de damit per­fekt für die bestehen­de Geschich­te ist.

Im neu­en Werk von Wan kommt selbst ein “Nicht-Hor­ror-Fan” auf sei­ne Kos­ten. Die Hand­lung bie­tet sehr viel Abwechs­lung und springt nicht stu­pi­de von einer Sze­ne zur ande­ren. Die Sto­ry hin­ter dem Unbe­kann­ten, dem Uner­klär­li­chen macht den Film zu einer Span­nungs­fahrt in der Achterbahn.

Der Regis­seur ver­sucht schon allein in den ers­ten 30 Minu­ten zu bewei­sen, dass das gesam­te Paket in einem Film ein wich­ti­ger Bestand­teil eines guten Fil­mes ist. Die Hand­lung punk­tet ins­be­son­de­re dadurch, dass man als Zuschau­er lan­ge nicht weiß, was es auf sich hat. Dies wur­de bewusst von Wan so gewählt und macht die Geschich­te somit zum Karus­sel der Ver­wir­rung, wel­ches uns kon­stant auf Trab hält und uns jedoch zu kei­ner Zeit langweilt.


Madi­son erklärt ihrer Schwes­ter Syd­ney das im Haus etwas nicht stimmt.

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©War­ner Bros. Entertainment 

Die Kunst hinter dem Objektiv

Typi­sche Hor­rorkli­schees wer­den auch in “Mali­gnant” nicht unbe­nutzt gelas­sen, jedoch weiß Wan durch­aus rich­tig damit umzu­ge­hen. Wenn man an die vor­aus­ge­gan­gen Wer­ke des Regis­se­rus denkt (Con­ju­ring, Anna­bel­le, The Nun) ist uns sei­ne Film­kunst bereits bekannt. In sei­nen Fil­men liegt vor allem die Stär­ke in den Hand­lun­gen sowie den Dar­stel­lun­gen der Hor­ror­kunst. Wan weiß es den Zuschau­er zu ver­blüf­fen und ihm kei­ne 0815-Kost auf den Tel­ler zu werfen.

Neben der gut erzähl­ten Hand­lung, bie­tet “Mali­gnant” auch eine über­aus her­vor­ra­gen­de Kame­ra­füh­rung. In den Sze­nen wer­den öfter mal ver­schie­dens­te Blick­win­kel gezeigt, die wir so bis­her in kei­nem Film gese­hen haben. Wir konn­ten damit auch diver­se Anspie­lun­gen erken­nen. Bei der Kame­ra­füh­rung mit dem Blick auf das “Hor­ror­haus” wird uns eines bewusst - die­ses Stil­mit­tel beinhal­tet so vie­le Hor­rorkli­schees und Anspie­lun­gen auf Hor­ror­film­klas­si­ker. Nur durch eine Kame­ra­dar­stel­lung erin­nert es uns an Fil­me wie “Der Exor­zist” (1973), oder “Ami­ty­vil­le Hor­ror – Eine wah­re Geschich­te” (2005).


Die jun­ge Madi­son durch­lebt ihren eige­nen Albtraum.

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©War­ner Bros. Entertainment 

Fazit - Genau das Richtige

James Wan macht alles rich­tig. Nach “Con­ju­ring 3: Im Bann des Teu­fels” (2021) hän­digt uns der Meis­ter­re­gis­seur des Hor­ros aber­mals eine Hor­ror­per­le aus, die uns mehr als über­zeugt hat! Für eine glat­te 10/10 hat es jedoch nicht gereicht. Wir müs­sen zuge­ben, für einen per­fek­ten Film hat hier und da noch etwas klei­nes gefehlt.

Nichts­des­to­trotz bie­tet uns “Mali­gnant” einen ver­stö­ren­den Trip durch Hor­ror­sze­na­ri­en wie sie im Buche ste­hen - oder auch nicht? Denn James Wans neu­es­tes Werkt zeigt uns, dass es immer noch Hor­ror­fil­me gibt, die uns stark über­ra­schen kön­nen und des­sen Hand­lung nicht immer nur vor­her­seh­bar sein muss.

Wenn ihr einen Hor­ror­tip von der dero­fa-Redak­ti­on erhal­ten möch­tet, dann bekommt ihr mit “Mali­gnant” hier­mit genau die­sen. Macht es euch gemüt­lich, ver­setzt euch in die star­ke und dich­te Atmo­sphä­re von Mali­gnant und erlebt eure eige­ne Fahrt im Karus­sel der Verwirrungen.


Madie fürch­tet sich allei­ne Zuhause

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©War­ner Bros. Entertainment 

Was hal­tet Ihr von James Wans neu­en Ver­such euch das Gru­seln zu leh­ren? Teilt eure Gedan­ken zu “Mali­gnant“ mit uns in der Kom­men­tar­sek­ti­on! Wir wür­den uns freu­en. Und unse­re unsicht­ba­ren Beglei­ter sicher auch.


Trailer

Der offi­zi­el­le deut­sche Trai­ler zu „Mali­gnant“.

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©War­ner Bros. Entertainment 

Cowboy Bebop (2021)

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©Net­flix
  • 6.5/10
    dero­fa Durch­schnitts­wer­tung - 6.5/10
6.5/10

Ganz gut

“Cow­boy Bebop” von Stu­dio Sun­ri­se gehört zwei­fels­oh­ne zu den belieb­tes­ten Ani­me-Seri­en über­haupt und ist mitt­ler­wei­le zum Kult avanciert.

Der Space-Wes­tern, ent­wi­ckelt unter der Regie von Shin’ichirō Watan­a­be (“Ter­ror in Tokio”, “Samu­rai Cham­ploo”), ver­eint heu­te noch zahl­rei­che, nost­al­gisch zurück­bli­cken­de Fans.

Auf­grund der gro­ßen Beliebt­heit von Prot­ago­nist Spike Spie­gel und der Bebop-Crew, war bereits im Jah­re 2009 eine Real­ver­fil­mung mit Kea­nu Ree­ves in der Haupt­rol­le geplant, die auf­grund von Bud­get-Pro­ble­men jedoch nie ver­wirk­licht wur­de.[1] Eini­ge Jah­re spä­ter schnapp­te sich Net­flix das Mate­ri­al und ver­half so dem Sci­ence-Fic­tion-Werk doch noch zur Live-Action-Interpretation.

Ob das gut gehen konn­te und wie sich “Cow­boy Bebop” als Real­se­rie schlägt, ver­ra­ten wir in unse­rer Kritik.

Gen­re: Sci­ence-Fic­tion, Aben­teu­er, Action

Ori­gi­nal­ti­tel: Cow­boy Bebop

Pro­duk­ti­ons­land: USA

Pro­duk­ti­ons­fir­ma: Net­flix | Tomor­row Stu­di­os, Mid­ni­ght Radio, Sun­ri­se Inc.

Showrun­ner: André Nemec

Regie: Alex Gar­cia Lopez (E01-02, E05, E07, E08), Micha­el Kat­le­man (E03-04, E06, E09-10)

Dreh­buch: Chris­to­pher Yost (E01, E03, E10), Sean Cum­mings (E02-03), Vivi­an Lee (E04), Liz Sagal (E05), Karl Taro Green­feld (E06), Alex­an­dra E. Hart­man (E07), Javier Gril­lo-Mar­xu­ach (E08), Jen­ni­fer John­son (E09)

Pro­duk­ti­on: Mar­ty Adel­stein, André Nemec, Jeff Pin­k­ner, Josh Appel­baum, Scott Rosen­berg, Becky Cle­ments, Chris­to­pher Yost, Yasuo Miya­ka­wa, Masayu­ki Oza­ki, Shin Sasa­ki, Tim Codding­ton, Tetsu Fuji­mu­ra, Micha­el Kat­le­man, Mat­thew Weinberg

Musik: Yōko Kanno

Staf­feln: Staf­fel 01 (10 Epi­so­den) (2021)

Län­ge: ca. 39-51 Minu­ten je Episode

Alters­frei­ga­be: 16 (lt. Netflix)

Ver­öf­fent­li­chung: 19. Novem­ber 2021 (Net­flix)

Uni­ver­sum: Cow­boy Bebop

Ähn­li­che Titel: The Man­da­lo­rian (2019 - …), The Wit­cher (2019 – …)

Quel­len
https://en.wikipedia.org/wiki/Cowboy_Bebop_(2021_TV_series) | https://www.netflix.com/de/title/80207033te | https://de.wikipedia.org/wiki/Andr%C3%A9_Nemec | https://de.wikipedia.org/wiki/Cowboy_Bebop_(Fernsehserie)

Wer­tung:   

Autor: Jan­nik

Ver­fasst am: 02.12.2021

Lese­zeit: ca. 4 Minu­ten (Direkt zum Fazit)

In große Fußstapfen

Mit “Cow­boy Bebop” wur­de der wahr­schein­lich kul­tigs­te Ani­me der spä­ten 90er Jah­re als Live-Action-Adap­ti­on umge­setzt. Plä­ne hier­für gab es bereits 2009. Nie­mand gerin­ge­res als die Hol­ly­wood­grö­ße Kea­nu Ree­ves soll­te in die Haupt­rol­le von Prot­ago­nist Spike Spie­gel schlüp­fen. Doch der Stand des Pro­jekts war über Jah­re lang unklar ehe es schließ­lich kom­plett im San­de ver­lief.[2] Letzt­end­lich schaff­te es jedoch Net­flix im Jah­re 2021 doch noch, den Kopf­geld­jä­ger und die Bebop-Crew ins Real­se­ri­en-Uni­ver­sum zu entsenden.

Und die Vor­zei­chen stan­den durch­aus gut. Mit Shin’ichirō Watan­a­be als Bera­ter[3] und Yōko Kanno’s musi­ka­li­scher Note mach­te es den Anschein, als wür­de das Ver­mächt­nis des Ori­gi­nals respek­tiert und sich an der Vor­la­ge ori­en­tiert. Doch nicht nur das. Haupt­dar­stel­ler John Cho (Sear­ching), wel­cher Spike Spie­gel ver­kör­per­te, gab in einem Inter­view zu, zuerst kei­ne Ahnung von der Popu­la­ri­tät der Vor­la­ge gehabt zu haben, ehe er sich den Ani­me in Vor­be­rei­tung auf sei­ne Rol­le ange­se­hen habe. “Cow­boy Bebop” (1998) sei “eines der ein­zig­ar­tigs­ten Unter­hal­tungs­pro­duk­te die er je sah”, lau­te­te sein Urteil.[4]

Sol­che Mel­dun­gen schü­ren den Hype, ins­be­son­de­re weil wir zumin­dest mit die­ser pas­sen­den Beset­zung über­aus zufrie­den waren. Spike Spie­gel war tat­säch­lich zurück!


John Cho in der Haupt­rol­le des Spike Spiegel

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©Net­flix

Handlung - Spikes vergangenes Ich

Der Kopf­geld­jä­ger Spike Spie­gel hat eine beweg­te Ver­gan­gen­heit, die jedoch vor­erst unter Ver­schluss bleibt.

Als Spike sich eines Tages mit sei­nem neu­en Part­ner Jet Black zusam­men­fin­det, kreu­zen die bei­den Hau­de­gen auf der Suche nach lukra­ti­ven Kopf­gel­dern durch das Uni­ver­sum. Wenig spä­ter stößt auch die von einer Amne­sie geplag­te Faye Valen­ti­ne hinzu.

Schließ­lich braut sich ein grö­ße­rer Kon­flikt zusam­men. Nicht nur weil Spike von sei­ner Ver­gan­gen­heit heim­ge­sucht wird, son­dern auch, weil sein altes Leben plötz­lich zwi­schen den Freun­den steht. Die Part­ner­schaft wird auf die Pro­be gestellt.


Die Haupt­fi­gu­ren Faye, Spike und Jet auf dem Raum­schiff namens Bebop

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“tank!” - Verpackt als Realserie

Da ertönt es wie­der, das Jazz-Intro namens “tank!”. Der coo­le Cow­boy und Held zurück im Ram­pen­licht. Und wenn gezeich­ne­ter Rauch aus der rea­len Ziga­ret­te qualmt, weiß man: Die Macher sind sich des Ver­mächt­nis­ses bewusst.

Mit John Cho über­aus pas­send besetzt, zeigt schon die ers­te Epi­so­de vol­ler Ehr­furcht die Refe­ren­zen zum Ori­gi­nal. Schuss­wech­sel, flap­si­ge Sprü­che, Zer­stö­rung in der Schwe­re­lo­sig­keit - aber mit Stil - und unter­legt vom unver­wech­sel­ba­ren Sound von Kanno.

“Cow­boy Bebop” als Live Action ist tat­säch­lich trotz­dem erst­mal gewöh­nungs­be­dürf­tig. Wird auf dem Bild­schirm gera­de eine blas­phe­misch wil­de Kos­tüm­par­ty abge­fei­ert? Oder aber fin­det eine dezent stil­vol­le Umset­zung als Real­se­rie statt? Die Skep­sis weicht recht schnell, denn die opti­sche Über­tra­gung in die fik­ti­ve Rea­li­tät gelingt ins­ge­samt durchaus.

Und den­noch: Trotz des eif­ri­gen Kopie­rens vom Ori­gi­nal und des damit stim­mi­gen Stils, will nicht so recht der Esprit, nicht die Mischung aus Cool­ness und Ele­ganz des Vor­bil­des entstehen.

“Cow­boy Bebop” gibt einem manch­mal das Gefühl einer leb­lo­sen Por­tie­rung und ist dabei doch irgend­wie char­man­ter Abklatsch.


Der Vor­spann unter­legt vom Titel “tank!” der Band der Kom­po­nis­tin Yōko Kan­no namens “Seat­belts” in vol­ler Länge

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Keine Sympathieträger

Wäh­rend zu Beginn die Fol­gen meist in sich geschlos­se­ner sind ver­sucht die Serie gegen Ende ein grö­ße­res Kon­strukt rund um Spikes frü­he­res Leben, sei­ner ehe­ma­li­gen Zuge­hö­rig­keit zum Red Dra­gon Syn­di­kat sowie der Feh­de mit dama­li­gen Part­ner Vicious und der Lie­be zu sei­ner ver­flos­se­nen Lie­be Julia aus­zu­bau­en. Das klappt gut, will jedoch nicht so recht zum locke­ren Start passen.

Die Stim­mung als Sci­ence-Fic­tion-Wes­tern weiß zwar durch­aus zu gefal­len, die wirk­lich gewich­ti­gen sowie packen­den Hand­lungs­ele­men­te bleibt uns die Crew aber schuldig.

Es feh­len neben Sprü­chen die flap­si­gen Geschich­ten, die all­täg­li­chen Tops und Flops der Kopf­geld­jagd, wel­che die Crew der Bebop zu Sym­pa­thie­trä­gern auf­stei­gen las­sen würden.

Der Show­down wirkt über­has­tet und so schafft man es als Zuschau­er nicht, vor­her genug Nähe zu den Cha­rak­te­ren auf­bau­en zu können.


Auf Kopf­geld­jagd tref­fen Spike und Co. auf das Ant­ago­nis­ten-Paar Asi­mov and Katerina

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Die geheime Zutat

Es ist gar nicht so leicht aus­zu­ma­chen was das Pro­blem von “Cow­boy Bebop” ist. Die gehei­me Zutat des Ani­me, wel­che die­sen eben so beson­ders macht, bleibt über wei­te Tei­le unauffindbar.

Die gro­ße Stär­ke der vor­la­gen­na­hen Por­tie­rung ist zugleich auch ihre größ­te Schwä­che. Es macht den Anschein, man wol­le zwar nicht das Glei­che erzäh­len aber zeit­gleich etwas neu­es in das alte Gewand pres­sen. Viel­leicht ist das zu brav. Viel­leicht zu sehr nach Sche­ma F. Viel­leicht ohne Seele.

Trotz­dem soll das alles nicht zu nega­tiv klin­gen. Spike und die Bebop-Crew haben ihre schö­nen Momen­te und lie­fern eine ganz gute bis sehens­wer­te Vor­stel­lung ab. Sie schaf­fen es eben nur nicht, dem sagen­um­wo­be­nen Ori­gi­nal voll­ends gerecht zu wer­den. Und viel­leicht ist das auch eine unmög­lich zu meis­tern­de Auf­ga­be gewesen!?


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Fazit - Jazz alleine reicht nicht

“Cow­boy Bebop” ist letzt­end­lich eine durch­wach­se­ne Serie geworden.

Auf der einen Sei­te gelingt eine optisch anspre­chen­de Por­tie­rung zur Real­se­rie. Auf der ande­ren las­sen die Hand­lungs­ele­men­te zu oft kalt. “Cow­boy Bebop” ver­mag es über sei­ne zehn Epi­so­den ein­fach nicht so recht, über das Mit­tel­maß hinauszuragen.

Die gewis­se Stim­mung, die See­le, das schwer zu defi­nie­ren­de Gefühl des Ani­me, wird nur schwer trans­por­tiert. Kein Wun­der, denn das ist eine Auf­ga­be, an der schon end­los vie­le Live-Action-Umset­zun­gen scheiterten.

Auch der Cast ist teil­wei­se frag­wür­dig. Die Cha­rak­te­re wir­ken zu oft wie ein Abklatsch. Die Dyna­mik und Che­mie zwi­schen den Besat­zungs­mit­glie­dern der Bebop ist nicht ver­gleich­bar mit jener im Ani­me. Und klar ist: “Cow­boy Bebop” muss sich letz­ten Endes an sei­ner Vor­la­ge mes­sen las­sen. Jazz allei­ne reicht eben nicht!

Auch wenn die Adap­ti­on kein Rie­sen­rein­fall ist, hat Net­flix bereits den Ste­cker gezo­gen! Mitt­ler­wei­le ist klar: “Cow­boy Bebop” hat sei­ne Mög­lich­kei­ten ver­spielt. Das Ende nach nur einer ers­ten Staf­fel ist besie­gelt und irgend­wie scha­de. Denn wenigs­tens eine zwei­te Chan­ce, hät­te der Cow­boy im Real­se­ri­en-Gewand durch­aus ver­dient gehabt.

See you Space Cow­boy’Cow­boy Bebop’

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©Net­flix

Was hal­tet Ihr von der Net­flix-Umset­zung des legen­dä­ren Ani­me? Teilt eure Gedan­ken zu „Cow­boy Bebop“ mit uns in der Kom­men­tar­sek­ti­on! Wir wür­den uns freu­en. Und Spike mit­samt Crew auch.


Trailer

Der offi­zi­el­le deut­sche Trai­ler zu “Cow­boy Bebop”

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©Net­flix

Der weiße Hai (1975)

  • 7/10
    dero­fa Durch­schnitts­wer­tung - 7/10
7/10

Sehens­wert

Im Jah­re 1975 brach­te der Regis­seur Ste­ven Spiel­berg den ers­ten Film in die Kinos, der zum Kult­sta­tus wur­de und bis heu­te Action- bzw. Block­bus­terfil­me prägte.

Mit “Der wei­ße Hai” (1975) ent­stand ein Werk, so künst­le­risch wert­voll, sodass er auch im 21. Jahr­hun­dert zu den am bes­ten bewer­tets­ten Fil­men aller Zei­ten gilt.

In dem Hol­ly­wood-Block­bus­ter dreht sich alles um den Kampf gegen den gro­ßen wei­ßen Hai.

Habt ihr euch bereits an unse­ren Köder fest­ge­bis­sen und wollt wis­sen ob der kul­ti­ge Film heut­zu­ta­ge noch sehens­wert ist? Wie wir den Film emp­fan­den, erfahrt ihr in unse­rer Kritik.

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Gen­re: Thril­ler

Ori­gi­nal­ti­tel: Jaws

Pro­duk­ti­ons­land: USA

Pro­duk­ti­ons­fir­ma: Uni­ver­sal Pictures

Regie: Ste­ven Spielberg

Pro­duk­ti­on: David Brown, Richard D. Zanuck

Musik: John Wil­liams

Län­ge: 124 Minu­ten

Alters­frei­ga­be: FSK 16

Kino­start: 18.12.1975 (Deutsch­land)

Uni­ver­sum: Der wei­ße Hai

Nach­fol­ger: Der wei­ße Hai 2 (1978)

Wer­tung:  

Autor: Melis­sa

Ver­fasst am: 17.07.2021

Lese­zeit: ca. 6 Minu­ten (Direkt zum Fazit)

Kult der 70er Jahre

Mit dem Titel “Der wei­ße Hai” ver­bin­den wir heut­zu­ta­ge einen der bekann­tes­ten Kult­fil­me der sieb­zi­ger Jah­re. Er war einer der ers­ten Fil­me des Hol­ly­wood Regis­seur Ste­ven Spiel­berg und gilt bis heu­te als wah­rer Klassiker.

Wie schön ist es dem Sound­track zu lau­schen. Die musi­ka­li­sche Unter­ma­lung für “Der wei­ße Hai” lässt Kino­lieb­ha­ber hell­hö­rig wer­den. Der Sound­track wur­de näm­lich von Star Wars-Kom­po­nist John Wil­liams pro­du­ziert und ver­leiht dem Film in jeder Sze­ne die pas­sen­de Dramaturgie.

Nicht umsonst wur­de das Was­ser­epos mit dem Oscar für die bes­te Film­mu­sik aus­ge­zeich­net. Wir ver­lie­ren uns ganz schnell auf hoher See, und fie­bern mit, wenn es dar­um geht zu überleben.

Habt ihr Lust auf einen Vor­ge­schmack dann spitzt eure Ohren. Wir wer­fen euch ein Häpp­chen vor, bevor es wei­ter im Text geht.

Das Main-The­me von “Der wei­ße Hai” von John Wil­liams. (1975)

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©Uni­ver­sal Pic­tures | Das hier ver­wen­de­te, urhe­ber­recht­lich geschütz­te Mate­ri­al, dient nur zu Rezen­si­ons- sowie Ver­an­schau­li­chungs­zwe­cken. Die Rech­te des Mate­ri­als lie­gen bei den genann­ten Rech­te­inha­bern. Eine Ver­viel­fäl­ti­gung ist strengs­tens untersagt. 

Mar­tin Bro­dy (Roy Schnei­der) trifft hier das ers­te Mal auf den gro­ßen wei­ßen Hai

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©Uni­ver­sal Pictures 

Handlung - Raubtier der Meere

Die Hand­lung spielt in den 70er Jah­ren im Bade­ort Ami­ty, in einem Bun­des­staat der USA. Über­res­te einer Lei­che wer­den an den Strand gespült. Die Poli­zei von Ami­ty ver­mu­tet einen Haiangriff.

Am Unab­hän­gig­keits­tag der USA, den 4.Juli 1975 kommt es zu wei­te­ren Vor­fäl­len. Trotz war­nen­der Hin­wei­se eines Hai­an­griffs wird die Bade­sai­son in der ame­ri­ka­ni­schen Klein­stadt nicht ein­ge­stellt. Erst bis die Medi­en Wind vom Ereig­nis bekom­men wird die Stadt auf­merk­sam. Der Poli­zei­chef Mar­tin Bro­dy (Roy Schnei­der) und der Mee­res­bio­lo­gie Matt Hooper (Richard Drey­fuss) haben Kon­takt mit dem Hai­fisch­jä­ger Quint (Robert Shaw) auf­ge­nom­men. Nach den ers­ten Hai­an­grif­fen hat Quint dem Bür­ger­meis­ter ein Ange­bot unter­brei­tet. Für eine Prä­mie in Höhe von 10.000 Dol­lar erklärt er sich bereit, den Hai­fisch zu erle­di­gen. Der Bür­ger­meis­ter hat dies zunächst abge­lehnt, doch im Ver­lauf sei­ne Mei­nung geän­dert. Es kommt schließ­lich aber­mals zu Hai­an­grif­fen am som­mer­li­chen Bade­ort und der Bür­ger­meis­ter ent­schließt sich dadurch, den Hai­fisch­jä­ger zu verpflichten.

Es heißt nun: Packt eure sachen und ab aufs Schiff! Die soge­nann­te “Orca” dient hier als schwim­men­des Zuhau­se für die Crew. Bro­dy, Hooper und Quint haben sich das Ziel gesetzt, einen ca. acht Meter gro­ßen Hai­fisch zu erle­di­gen. Der Fisch­jä­ger Quint ist sich ziem­lich sicher die­se Auf­ga­be mit Klacks zu meis­tern, wohin­ge­gen sich die ande­ren bei­den auf dem klei­nen Schiff ziem­lich schutz­los füh­len. Sobald es zum ers­ten Angriff des mäch­ti­gen Tie­res kommt, wird ihnen schnell klar -  der Hai wird es ihnen nicht ein­fach machen.


Es wird holp­rig wenn der wei­ße Hai die Orca attackiert

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©Uni­ver­sal Pictures 

Wenn Klassik zur Kunst wird

Mit einem schlei­chen­den Start schafft es “Der wei­ße Hai” schließ­lich ab der zwei­ten Hälf­te zuneh­mend Span­nung auf­zu­bau­en.  Mit sei­nen 124 Minu­ten krib­belt es uns in den Fin­gern, denn alles was wir sehen wol­len ist das schwim­men­de Raub­tier. Die­se Erwar­tung inten­si­viert, denn gleich könn­te es soweit sein. Es hält uns bis zum Show­down hin gebun­den. Fast so als sei­en wir gefes­selt - er hat uns an der Angel.

Es braucht sei­ne Zeit, doch dann ist es soweit. Schließ­lich kön­nen wir einen Blick auf den “Schre­cken der Mee­re” wer­fen. Die Sze­nen in denen wir end­lich den wei­ßen Hai erha­schen kön­nen, sind für die dama­li­ge Zeit sehr gut umge­setzt wor­den. Mit Hil­fe der Ani­ma­tro­nic schafft es Spiel­berg einen sehr natur­ge­treu­en weis­sen Hai auf die Lein­wand zu pro­ji­zie­ren. Sogar in der heu­ti­gen Zeit wirkt die­se Kunst des fil­me­ma­chens nicht gebraucht.

Der Zuschau­er fühlt sich beim Anblick des Hai­es immer­noch ver­ängs­tigt - denn etwas Bam­mel vor ihm haben wir dann doch! Ver­schärft wird dies durch den sen­sa­tio­nel­len Sound­track von John Wil­liams, in denen wir öfter mal das Gefühl haben, unse­ren eige­nen Herz­schlag zu hören. Mal wird es still und laut­los, mal wird es durch bestimm­te Töne ner­ven­auf­rei­bend. Vol­ler ent­set­zen kral­len wir uns an unse­ren Ses­sel und fie­bern mit der Crew der Orca mit.

Zuge­ge­ben, in der heu­ti­gen Zeit wirkt der Film im Gesam­ten sehr alt­ba­cken und ist nicht sehr gut geal­tert. Eini­ge Dia­lo­ge und Sze­nen wir­ken heut­zu­ta­ge so skur­ril und alt­mo­disch, dass wir sie eher als komö­di­an­tisch anse­hen und nicht ernst neh­men kön­nen. Immer mal wie­der bringt uns die Hand­lung zum Lachen und das in einem Hol­ly­wood-Thril­ler?! Der Hang zum gru­se­li­gen oder ver­stö­ren­den ver­sinkt hier direkt im Meer.

Älte­re Fil­me haben die­sen Flair an sich und wer­den durch die ver­al­ter­te Dar­stel­lung in der heu­ti­gen Zeit nicht mehr ernst genom­men.  Was damals noch gru­se­lig und schreck­lich war, gilt heu­te eher als bil­lig und humo­ris­tisch. Den­noch gilt der Klas­si­ker heut­zu­ta­ge als künst­le­rich wert­voll, da er den Mei­len­stein für wei­te­re Block­bus­ter in Hol­ly­wood gelegt hat. Fil­me wie “Open Water” (2003) oder der Mons­ter­film “Meg” (2018) haben ihr gro­ßes Vor­bild in “Jaws” (eng­li­scher Titel von “Der wei­ße Hai”) gefunden.


Matt Hooper (Richard Dreys­fuss) kennt sich mit den Tie­ren des Mee­res aus und ver­sucht die Ver­hal­tens­wei­se des Raub­tie­res zu analysieren

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Vorlage aus dem Roman

Bis heu­te gilt der Block­bus­ter als eines der bes­ten Thriller.

Die Geschich­te von “Der wei­ße Hai” (1975) basiert auf dem gleich­na­mi­gen Roman aus dem Jahr 1974 und stammt von Autor Peter Blachy. Er ver­ar­bei­te­te in sei­nem Roman die Ereig­nis­se vom Juli 1916 in New Yer­sey. Zu die­ser Zeit kam es zu meh­re­ren Haiangriffen.

Für die Men­schen war es damals noch über­ra­schend, denn sie sahen den Hai nie als Raub­tier an. 1916 hat­ten die Men­schen zu wenig Vor­stel­lung vom Tier der Mee­re, sodass der Hai auf­grund meh­re­rer Hai­an­grif­fe schnell zu einem Sym­bol der Gefahr wur­de.[1]

Es gibt eini­ge Unter­schie­de zum Roman die wir euch von Wiki­pe­dia hier ger­ne ein­mal auf­lis­ten möch­ten. [2]:

  • Im Buch stammt Bro­dy aus Ami­ty, wäh­rend sei­ne Frau Ellen „vom Fest­land“ und aus einer eher wohl­ha­ben­den Fami­lie kommt. 
  • Die Fami­lie Bro­dy hat ins­ge­samt drei Kinder.
  • Ellen kennt den Ozea­no­gra­phen Hooper noch aus Teen­ager-Tagen, als sie mit Hoo­pers älte­rem Bru­der liiert war.
  • Ellen und Hooper haben im Roman eine kur­ze, aber hef­ti­ge Affä­re, die sehr „plas­tisch“ beschrie­ben wird.
  • Im Buch wird die Sor­ge und die Exis­tenz­angst der Ein­woh­ner Ami­tys deut­li­cher her­aus­ge­stellt, zudem gibt es im Buch Ver­wick­lun­gen zwi­schen Bür­ger­meis­ter Vaughn und der Mafia, die zusätz­lich Druck auf ihn aus­üben, das Hai-Pro­blem zu lösen.
  • Im Buch fin­den Bro­dy und sein Depu­ty Hend­ricks Ben Gar­de­ners Boot, aber kei­ne Lei­che, dafür aber einen Haizahn.
  • Die Sequen­zen mit dem vom Hai weg­ge­ris­se­nen Pier, mit der fal­schen Haiflos­se und dem fol­gen­den Angriff in der Bucht stam­men nicht aus dem Buch.
  • Im Buch wird unmit­tel­bar nach dem Angriff auf den Jun­gen ein wei­te­rer Mann ange­grif­fen und getö­tet, dies wird jedoch nur als Augen­zeu­gen­be­richt wiedergegeben.
  • Der letz­te Angriff des Hais vor dem Aus­lau­fen der Orca ver­läuft glimpf­lich; ein Teen­ager will als Mut­pro­be hun­dert Meter aufs Meer hin­aus­schwim­men. Wäh­rend er zurück­schwimmt, taucht der Hai hin­ter ihm auf und ver­folgt ihn, kann ihn jedoch nicht mehr einholen.
  • Anders als im Film kehrt die Orca jeden Abend nach Ami­ty zurück.
  • Quint benutzt alt­mo­di­sche Har­pu­nen (wie in Moby Dick), um den Hai zu töten.
  • Ein gro­ßer Unter­schied liegt zudem noch in der Grö­ße des Hai­es. Im Film hat er eine Grö­ße von 7-8 Meter wohin­ge­gen ein ech­ter wei­ßer Hai eine Grö­ße von 5-6 Meter aufweist.
  • Ach­tung Spoiler
    Die wohl wich­tigs­ten Unter­schie­de: Hooper über­lebt den Angriff des Hais auf den Unter­was­ser­kä­fig nicht und Quint wird auch nicht vom Hai gefressen.

Ganz schön vie­le Unter­schie­de. Die Hand­lung lässt den­noch nichts zu wün­schen übrig und die Jagd auf den Hai bleibt bestehen.

Wie es im Trai­ler so schön heißt: “Sehen Sie sich die­sen Film an bevor sie schwim­men gehen”. Doch wer meint der Film hät­te die Zuschau­er abge­schreckt, der irrt. Im Zuge des Erfolgs von “Der wei­ße Hai” stieg die Anzahl an Tou­ris­ten am Dreh­ort von Marthas Viney­ard um das drei­fa­che an Besu­cher an.[3]


Wenn der Hai plötz­lich aus dem Was­ser blickt, sind auch wir kurz­zei­tig erschreckt

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Fazit - Kultstatus bleibt bestehen

Auch wenn der Film etwas alt­ba­cken wirkt, die posi­ti­ven Eigen­schaf­ten über­wie­gen den­noch. Vor­al­lem für all die jeni­gen, wel­che die Kunst hin­ter und vor der Kame­ra erken­nen kön­nen. Zur dama­li­gen Zeit wur­de hier ein Block­bus­ter geschaf­fen, den es so noch nie gege­ben hat. Spiel­berg schaff­te den Sprung nach Hol­ly­wood mit inno­va­ti­ven Darstellungen. 

Das Spek­ta­kel zeigt uns den Über­le­bens­kampf der Men­schen auf hoher See. Er ist ein aben­teu­er­li­cher Trip durch die Mee­re mit einer unge­zähm­ten Bes­tie in einer prä­gnan­ten Spiel­berg Atmosphäre.

“Der wei­ße Hai” (1975) war bis zum Erschei­nen des Sci-Fi-Klas­si­kers “Star Wars - Krieg der Ster­ne” (1977) der kom­mer­zi­ell erfolg­reichs­te Film[4]:

Ein Film­zi­tat gilt bis heu­te zu einem der bekann­tes­ten aller Zeiten.

“Wir brau­chen ein grö­ße­res Boot…” Bro­dy

Ich hof­fe wir konn­ten euch einen klei­nen Ein­blick in einen Kult-Film geben, der bis heu­te und für die Zukunft als Klas­si­ker in die Geschich­te ein­geht. Durch “Der wei­ße Hai” wur­de der Bau­stein für vie­le wei­te­re Hol­ly­wood-Block­bus­ter geschaf­fen. Kult bleibt in dem Sin­ne ein­fach Kult.


Trailer

Der offi­zi­el­le deut­sche Trai­ler zu “Der wei­ße Hai” (1975)

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Conjuring 3: Im Bann des Teufels (2021)

  • 7/10
    dero­fa Durch­schnitts­wer­tung - 7/10
7/10

Sehens­wert

Nach nun ca. fünf Jah­ren ist es end­lich soweit! Im Juli 2021 erschien der neu­es­te Able­ger des bekann­ten Hor­ror­fran­chise. Mit dem Titel “Con­ju­ring 3: Im Bann des Teu­fels” keh­ren die bei­den Dämo­no­lo­gen Ed und Lor­rai­ne War­ren wie­der auf die Lein­wand zurück.

Die­ses Mal zieht es sie im Jahr 1981 nach Con­nec­ti­cut. Dort soll es einen Jun­gen geben, der angeb­lich von der Macht des Bösen kon­trol­liert wird. Die War­rens tref­fen aber­ma­lig auf einen Fall, der es ihnen nicht ein­fach machen wird.

Ob uns die Fort­set­zung aus dem “Con­ju­ring-Uni­ver­sum” in ihren Bann zie­hen konn­te, erfahrt Ihr in unse­rer Kritik.

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Gen­re: Hor­ror, Geis­ter

Ori­gi­nal­ti­tel: The Con­ju­ring: The Devil Made Me Do It

Pro­duk­ti­ons­land: USA

Pro­duk­ti­ons­fir­ma: New Line Cine­ma | The Safran Com­pa­ny, Ato­mic Mons­ter Productions

Regie: Micha­el Chaves

Pro­duk­ti­on: Peter Safran, James Wan

Musik: Joseph Bis­ha­ra

Län­ge: 112 Minu­ten

Alters­frei­ga­be: FSK 16

Kino­start: 01.07.2021 (Deutsch­land)

Uni­ver­sum: Con­ju­ring

Vor­gän­ger: Con­ju­ring 2 (2016)

Nach­fol­ger: der­zeit noch nicht bestä­tigt (Stand: Juli 2021)

Wer­tung:   

Autor: Melis­sa

Ver­fasst am: 15.07.2021

Lese­zeit: ca. 8 Minu­ten (Direkt zum Fazit)

Fortsetzung mit Neuerungen

Mit “Con­ju­ring 3: Im Bann des Teu­fels” (2021) sto­ßen wir auf den aktu­ells­ten Teil der Rei­he und bege­ben uns direkt nach Brook­field, Con­nec­ti­cut ins Jahr 1981 - wo wir uns erneut einem wei­te­ren Fall von Lor­rain (Vera Far­mi­ga) und Ed War­ren (Patrick Wil­son) widmen.

Es bleibt jedoch nichts beim Alten, denn eini­ge Ände­run­gen müs­sen wir hin­neh­men. Die Fort­set­zung von “Con­ju­ring 2” (2016) ent­stand nicht mehr unter der Regie von Regis­seur James Wan. Auf­grund von Zeit­man­gel (er arbei­tet an diver­sen ande­ren Pro­jek­ten) hat sich der Regis­seur zurück­ge­zo­gen und das Zep­ter an Micha­el Cha­ves über­ge­ben. Micha­el Cha­ves hat bereits in der Ver­gan­gen­heit an einem Teil der “Conjuring”-Reihe gear­bei­tet und sich dem Regie­pos­ten zu “Llo­ro­nas Fluch” (2019) angenommen.

James Wan betei­lig­te sich am neu­es­ten “Conjuring”-Ableger nur mit der Pro­duk­ti­on. Wei­te­re Auf­ga­ben hat Wan nicht über­nom­men. In einem Inter­view hat er sich dazu geäu­ßert und teil­te mit:

Bei der Arbeit mit Micha­el Cha­ves an “La Llo­ro­na” habe ich einen Fil­me­ma­cher gese­hen, der die­se Art von Fil­men wirk­lich ver­steht. Es ist scha­de für mich, den Regie­stab wei­ter­zu­ge­ben, aber es ist gut, einen neu­en Blick dar­auf zu bekom­men, wohin wir das “Conjuring”-Universum brin­gen kön­nen.“James Wan

Nichts­des­to­trotz, haben Ver­än­de­run­gen auch Fol­gen. Des­wei­te­ren habe sich James Wan näm­lich nicht wei­ter mit dem Dreh­buch beschäf­tigt, sodass die Hand­lung nicht mehr aus sei­ner krea­ti­ven Feder stamm­te. Die Regie unter Micha­el Cha­ves und das Dreh­buch von David Les­lie John­son-McGold­rick sind deut­lich zu spü­ren. Lei­der haben wir eini­ge Punk­te an der Fort­set­zung aus­zu­set­zen. Es ist in der Tat schwie­rig für Cha­ves in die Fuß­stap­fen des Regis­seurs zu tre­ten, wel­cher in den letz­ten Jah­ren einen der bes­ten Hor­ror­fil­me pro­du­ziert hat. Denn mit “Con­ju­ring - Die Heim­su­chung” (2013) star­te­te das Uni­ver­sum und erhielt damit über­aus posi­ti­ve Kri­ti­ken. Für uns gilt er zusam­men mit “Con­ju­ring 2” (2016) als der bes­te Film der Reihe.


Patrick Wil­son und James Wan am Set von Conjuring

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Micha­el Cha­ves am Set von “Con­ju­ring 3: Im Bann des Teufels”

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©War­ner Bros. 

Handlung - Dämonische Besessenheit

Die­ses Mal ver­setzt es uns in das Jahr 1981. Die bei­den para­nor­ma­len For­scher Ed und Lor­rain War­ren berei­ten sich zusam­men mit Pater Gor­don vor, einen Exor­zis­mus an einem acht­jäh­ri­gen Jun­gen durchzuführen.

Mit vor Ort sind gute Bekann­te der Fami­lie des klei­nen Jun­gen - so auch Arne Che­yenne John­son. Als es zu Schwie­rig­kei­ten wäh­rend dem Exor­zis­mus kommt, bie­tet Arne sei­nen Kör­per dem teuf­li­schen Wesen an. Arne erhoff­te sich dadurch dem Spuk ein Ende zu setzen.

Wäh­rend es dem klei­nen David in der Zwi­schen­zeit viel bes­ser geht und kei­ne Beses­sen­heit mehr vor­liegt, kommt es zu uner­klär­li­chen Zwi­schen­fäl­len bei Arne und sei­ner Fami­lie. Es wird nun klar - die Beses­sen­heit des klei­nen Jun­gen wur­de auf Arne pro­ji­ziert und der Dämon hat Besitz von ihm ergrif­fen. Die­ser Fall mit sei­nen mys­te­riö­sen Ereig­nis­sen war spek­ta­ku­lär und stell­te nicht nur eine Her­aus­for­de­rung für Ed und Lor­rai­ne dar, son­dern schaff­te sei­nen Weg sogar bis vors obers­te Gericht.


Arne Che­yenne John­son im Kampf gegen den Teufel

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Dynamische Handlung

Was uns direkt ins Auge sticht ist die star­ke Dyna­mik der Hand­lung. Die­se bringt uns immer wie­der an neue Orte und beschert uns dadurch viel Abwechs­lung. Dies wirkt sich dar­auf­hin posi­tiv auf unser Span­nungs­emp­fin­den aus und hält die Inten­si­täts­kur­ve rela­tiv weit oben. Dies ist eine Beson­der­heit von “Con­ju­rung 3”. Die Geschich­te wird zu kei­ner Zeit lang­wei­lig oder schleppend.

Die Hand­lung bie­tet neben dem schwung­vol­len Erzähl­strang eine gehalt­rei­che Atmo­sphä­re, die auf uns über­aus lebens­echt und detail­reich wirkt. In Ver­bin­dung mit den viel­fäl­ti­gen Cha­rak­te­ren und den Hor­rorkli­schees (ja, auch die “Conjuring”-Reihe besitzt die­se) ist “Con­ju­ring 3” jeden­falls mehr als durchschnittlich.


Ed und Lor­rain War­ren ermit­teln im Fall von Arne

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Die Personifizierung des Bösen

Die The­ma­tik eine Okkul­tis­tin als mensch­li­che Spiel­fi­gur zu neh­men, ent­zieht uns lei­der etwas den Gru­sel. Die­se Per­so­ni­fi­zie­rung des Bösen nimmt uns den Ner­ven­kit­zel, den wir bei Hor­ror­fil­men so lie­ben. Es fehlt der Hang zum unsicht­ba­ren Paranormalen.

Wir füh­len uns zwar sehr in den Film hin­ein ver­setzt, jedoch fehlt der Dar­stel­lung eine Pri­se des Uner­klär­li­chen - die­ses Indi­vi­du­el­le Etwas, dass wir bis­her bei den Vor­gän­gern erken­nen konnten.

Das Duo har­mo­niert hier trotz­dem wie­der makel­los. Sie sind durch­aus das High­light in die­sem Hor­ror­spek­ta­kel und wir fie­bern von Beginn an mit ihnen mit. Die Okkul­tis­tin geht hier bei­na­he unter und ver­liert sich selbst in der Dunkelheit.


Die Okkul­tis­tin gespielt von Euge­nie Bondurant

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Geisterlos im Bann des Teufels

“Con­ju­ring 3” hät­te eine wür­di­ge Fort­set­zung der Rei­he sein kön­nen. Von der Per­fek­ti­on ist man hier weit ent­fernt und der feh­len­de Ein­fluss von James Wan hin­ter­lässt uns einen bit­te­ren Nach­ge­schmack. Wie schon erwähnt fehlt dem Strei­fen das gewis­se “Etwas”, um an sei­ne Vor­gän­ger heranzukommen.

Wir bekom­men in “Con­ju­ring 3: Im Bann des Teu­fels” wei­ter­hin die bekann­ten Jump-Sca­res, eine durch­aus düs­te­re Atmo­sphä­re und ein sym­pa­thi­sches Paar mit den bei­den Dämo­no­lo­gen. Doch es ist ganz klar zu nen­nen, dass die­se Brut des Bösen in Form einer schmäch­ti­gen Frau nicht dem gerecht wird, was wir erwar­tet haben. Bedau­er­li­cher­wei­se wur­de hier viel Poten­ti­al ver­schwen­det und der Gru­sel­fak­tor muss­te dar­un­ter leiden.

Um neben so viel Kri­tik auch wie­der etwas posi­ti­ves zu nen­nen, wol­len wir anmer­ken, dass jede Sze­ne gut umge­setzt und gran­di­os dar­ge­stellt wor­den ist. Es ver­leiht der Hand­lung eine Kom­ple­xi­tät und das Gefühl der Neu­gier (da pas­siert gleich noch mehr!?).

Für Ver­wir­rung wird auch gesorgt. Der Sze­nen­wech­sel und die auf­bau­en­de Hand­lung wir­ken anfangs noch ver­ständ­lich und ratio­nal, jedoch ver­lie­ren sie im Ver­lauf ihre Glaub­wür­dig­keit. Öfters mal ver­lie­ren wir uns im Hand­lungs­strang des Cha­os wie­der, den wir über die gesam­te Lauf­zeit ver­su­chen wie ein Puz­zle zusam­men­zu­fü­gen, um feh­len­de Tei­le mit­ein­an­der zu kombinieren.

Ins­ge­samt ist die fil­mi­sche Umset­zung der Hand­lung hoch­wer­tig pro­du­ziert wor­den, so wie wir es von dem Fran­chise gewohnt sind.


Das Duo stellt sich erneut dem Bösen

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The Devil made me do it

Die (wahre?) Besessenheit

Aber­mals basiert “Con­ju­ring 3” auf wah­ren Bege­ben­hei­ten. Wir emp­fan­den das Fina­le mit sei­nen Dar­stel­lun­gen und Mit­schnit­ten eini­ger ech­ter Ton­auf­nah­men aus dem Jahr 1981, sogar als das wohl gru­se­ligs­te am gesam­ten Film. Wir haben uns des­halb inner­halb der Redak­ti­on damit aus­ein­an­der­ge­setzt und sind dem ech­ten Fall auf die Spur gegangen.

Im Jahr 1980 kam es erst­ma­lig zu uner­klär­li­chen Vor­fäl­len bei der Fami­lie Glat­zel. Der klei­ne Jun­ge David behaup­te­te einen Mann zu sehen, der zur Abend­stun­de zu ihm sprach. Des­wei­te­ren zeig­te David über die Zeit immer mehr Krat­zer und Ver­let­zun­gen am gesam­ten Kör­per. Er konn­te sich nicht dar­an erin­nern sich selbst ver­letzt zu haben. Die Ereig­nis­se ver­schlim­mer­ten sich, sodass die Fami­lie Glat­zel die bei­den Dämo­no­lo­gen Ed und Lor­rain zur Hil­fe rief.

Das Duo stell­te schnell fest, dass es sich hier um eine dämo­ni­sche Beses­sen­heit han­deln muss. Zu die­ser Zeit stand auch der 19-jäh­ri­ge Arne in Kon­takt zu David und Co.

Ed und Lor­rain muss­ten sich die Hil­fe der Kir­che ein­ho­len, um einen Exor­zis­mus durch­füh­ren zu kön­nen. Bei die­sem Exor­zis­mus soll einer der Dämo­nen in den eben­falls anwe­sen­den Arne Che­yenne John­son gefah­ren sein.


In einem Inter­view erklär­te Regis­seur Micha­el Cha­ves wie ähn­lich sich etwa die iko­ni­sche Was­ser­bett-Sze­ne abge­spielt hat:

Die Fami­lie Glat­zel ist in ihr neu­es Haus ein­ge­zo­gen, in dem der vor­he­ri­ge Besit­zer ein altes Bett zurück­ge­las­sen hat­te. Es waren selt­sa­me Fle­cken auf dem Bett und man ging davon aus, dass die Beses­sen­heit dort sei­nen Ursprung hat­te.Micha­el Chaves
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Realität oder Fiktion 1 - David Glatzel

Wir forsch­ten nach und haben fest­ge­stellt, dass David über die Jah­re wohl ein beschei­de­nes Leben geführt haben muss und sich eher von der Pres­se und den Medi­en zurück­ge­zo­gen hatte.

Sein  älte­rer Bru­der Carl erklär­te in einem aktu­el­len Inter­view, dass die Geschich­te hin­ter der Beses­sen­heit völ­lig frei erfun­den sei und sein Bru­der David über die Jah­re durch die Beschul­di­gun­gen der Pres­se zutiefst gelit­ten habe. David habe sich gegen die War­rens gestellt und dage­gen geklagt, dass sie sei­ne Per­sön­lich­keit und Pri­vat­s­sphä­re öffent­lich gemacht haben - dies habe eben­falls sei­nem Ruf geschadet.

Jedoch berich­te­te Carl auch, dass sein Bru­der David sich aktu­ell von den men­ta­len Stra­pa­zen der Ver­gan­gen­heit erholt habe und es ihm nun gesund­heit­lich bes­ser gehe. Debbie, die Schwes­ter von David, stand wohl bis zum Tod von Lor­rai­ne War­ren wei­ter­hin mit ihr in Kon­takt - trotz Davids Reak­ti­on gegen die War­rens.[1]

Falls ihr immer noch nicht genug von der Gru­sel­ge­schich­te bekom­men könnt und euch noch mehr für die wah­re Geschich­te hin­ter “Con­ju­ring 3” inter­es­siert, haben wir für euch ein Inter­view über den wah­ren Fall aus den 80er Jah­ren ver­linkt. In einem Video auf You­Tube könnt ihr euch das gan­ze Inter­view ansehen.


Der Schau­spie­ler Juli­an Hil­li­ard (links) neben dem wah­ren David Glatzel

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https://thecinemaholic.com/wp-content/uploads/2021/06/dav.jpg

Realität oder Fiktion 2 - Arne Cheyenne Johnson

Der eng­li­sche Titel “The Devil made me do it” ist eine Anspie­lung an einen der berühm­tes­ten Gerichts­pro­zes­se der USA. Die­ser war der ers­te in der Geschich­te, in dem dämo­ni­sche Beses­sen­heit als Argu­ment für die feh­len­de Schuld­fä­hig­keit des Ange­klag­ten ange­führt wurde.

Der damals 19-jäh­ri­ge Arne wur­de des Mor­des beschul­digt und plä­dier­te auf sei­ne Unschuld. Sei­ne Ehe­frau Debbie erklär­te in einem Inter­view, dass sich Arne vor den Mor­den schon sehr merk­wür­dig ver­hal­ten habe und er zudem Hal­lu­zi­na­tio­nen gehabt hät­te. Der Fall war in den USA sehr lang dis­ku­tiert worden.

Das Gericht erklär­te, dass sich ein Dämon als wah­rer Täter hier unmög­lich bewei­sen lie­se. Arne wur­de wegen Mor­des zu zehn bis zwan­zig Jah­ren Haft ver­ur­teilt, von denen er jedoch nur fünf absaß. Danach wur­de er wegen guter Füh­rung ent­las­sen.[2] 

Debbie und Arne sind mittl­wei­le ver­hei­ra­tet und haben zwei Kin­der. [3]


Arne Che­yenne John­son (in der Mit­te), vor dem Gericht am 24. Novem­ber 1981
 
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pic­tu­re alli­an­ce / ASSOCIATED PRESS

Fazit - Ambitionierte Fortsetzung mit einigen Schwächen

Wir fin­den es zutiefst scha­de, dass die Fort­set­zung der “Conjuring”-Reihe nicht mit sei­nen Vor­gän­gern mit­hal­ten kann. Das Uni­ver­sum hat uns immer so viel gebo­ten. Wir wünsch­ten, es hät­te uns auch im drit­ten Teil mehr aus dem Kino­ses­sel geworfen.

Die Anspie­lun­gen inner­halb der Sto­ry sind uns durch­aus auf­ge­fal­len. So auch eine an den Exor­zis­ten-Klas­si­ker aus dem Jah­re 1973. Hier appe­liert Regis­seur Micha­el Cha­ves an alle Hor­ror-Fans - denn die­se heißt es zu über­zeu­gen. Ein Grin­sen konn­ten wir uns bei den Anspie­lun­gen jeden­falls nicht verkneifen.


Die­se Sze­ne ist eine Hom­mage an “Der Exor­zist” aus dem Jah­re 1973, der unter der Vor­la­ge des gleich­na­mi­gen Romans von Wil­liam Peter Blat­ty entstand

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© War­ner Bros.

Nichts­des­to­trotz, emp­feh­len wir “Con­ju­ring 3” jedem Hor­ror-Freund oder Cine­as­ten und natür­lich allen Fans des “Conjuring”-Universums.

Wird es einen vier­ten Teil der Rei­he geben? Die Chan­cen ste­hen auf­grund des Erfolgs des Fran­chise sicher gut. Wir wür­den es uns jeden­falls wün­schen - vor allem wenn Schöp­fer James Wan wie­der selbst auf dem Regie-Stuhl platz neh­men würde!

Das “Conjuring”-Universum mit sei­nen sym­pa­thi­schen Prot­ago­nis­ten bie­tet sicher so viel Erzähl­stoff für neue Fäl­le, die uns erneut das Gru­seln leh­ren könn­ten. Das prall­ge­füll­te Schre­ckens-Muse­um der War­rens, gibt schließ­lich noch so eini­ges an furchba­rem Stoff her.

Auf einen wei­te­ren span­nen­den Fall von Ed und Lorraine!


Trailer

Der offi­zi­el­le deut­sche Trai­ler zu “Con­ju­ring 3: Im Bann des Teu­fels” (2021).

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Christopher Robin (2018)

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©The Walt Dis­ney Com­pa­ny Ger­ma­ny GmbH s

  • 10/10
    dero­fa Durch­schnitts­wer­tung - 10/10
10/10

Lieb­lings­film

Die süßes­te Ver­su­chung seit es Honig gibt ist zurück! Win­nie Puuh und sei­ne Freun­de, end­lich wie­der auf gro­ßer Lein­wand vereint.

Im Zuge zahl­rei­cher Remakes der haus­ei­ge­nen Zei­chen­trick­klas­si­ker, kommt Dis­ney nicht umhin, auch dem flau­schi­gen Honig­bär “Win­nie Puuh” eine Real-Neu­ver­fil­mung zu widmen.

Ob die Por­tie­rung in die “ech­te Welt” abseits des Zei­chen­tricks gelun­gen ist und war­um uns “Chris­to­pher Robin” vor allem auf mensch­li­cher Ebe­ne beein­druckt hat, ver­ra­ten wir im Review.

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Gen­re: Aben­teu­er, Fan­ta­sy, Dra­ma

Ori­gi­nal­ti­tel: Chris­to­pher Robin

Pro­duk­ti­ons­land: USA

Pro­duk­ti­ons­fir­ma: Walt Dis­ney Pic­tures | 2DUX²

Regie: Marc Forster

Dreh­buch: Alex Ross Per­ry, Alli­son Schroeder

Pro­duk­ti­on: Brig­ham Tay­lor, Kris­tin Burr

Musik: Geoff Zanel­li, Jon Brion

Län­ge: ca. 104 Minuten

Alters­frei­ga­be: FSK 0

Uni­ver­sum: Dis­ney Meis­ter­wer­ke (Real­ver­fil­mun­gen)

Vor­gän­ger: Die Schö­ne und das Biest (2017)

Nach­fol­ger: Dum­bo (2019)

Quel­len
https://de.wikipedia.org/wiki/Christopher_Robin_(Film) | https://en.wikipedia.org/wiki/Christopher_Robin_(film)

Wer­tung:  

Autor: Jan­nik

Ver­fasst am: 23.01.2021


Vom Kinderzimmer in die weite Welt

Die süßes­te Ver­su­chung seit es Honig gibt ist zurück! Win­nie Puuh und sei­ne Freun­de, end­lich wie­der auf gro­ßer Lein­wand ver­eint. Im Zuge zahl­rei­cher Remakes der haus­ei­ge­nen Zei­chen­trick­klas­si­ker, kommt Dis­ney nicht umhin, auch dem flau­schi­gen Honig­bär “Win­nie Puuh” eine Real-Neu­ver­fil­mung zu widmen.

Nach­dem Win­nie zuletzt im Jah­re 2011 Film­ge­schich­te schrieb, als mit “Win­nie Puuh” nicht weni­ger als der letz­te klas­si­sche Zei­chen­trick­film, aus der Abtei­lung der “Walt Dis­ney Ani­ma­ti­on Stu­di­os” ver­öf­fent­licht wur­de, blieb es eher ruhig um den klei­nen Honig-Sommelier.

Als klei­ner Trost für Win­nie-Fans folg­te mit “Good­bye Chris­to­pher Robin” im Jahr 2017 zwar kein Film von Dis­ney aber des­halb kein weni­ger sehens­wer­ter. Die bri­ti­sche Pro­duk­ti­on, als bio­gra­fi­sches Dra­ma rund um den Schöp­fer von Win­nie kon­zi­piert, erleuch­te­te uns mit vie­len inter­es­san­ten Hin­ter­grund­in­for­ma­tio­nen zur Ent­ste­hungs­ge­schich­te der lite­ra­ri­schen Vor­la­ge des Kin­der­buch­au­tors A.A. Milne.

Dis­ney adap­tier­te bzw. adop­tier­te Puuh den Bären im Jahr 1961. Eini­ge char­man­te Cha­rak­ter­zü­ge, wie die auf­op­fe­rungs­vol­le lie­be für Honig, ein paar Run­dun­gen mehr an den rich­ti­gen Stel­len und ein rotes T-Shirt, wur­den zu Win­nies Markenzeichen.

Sei­ne Hei­mat Hun­dert­mor­gen­wald war bis­her aus­schließ­lich in Zei­chen­trick­fil­men Zuhau­se. Doch jetzt bekommt er end­lich sei­nen gro­ßen Auf­tritt in einem Real­film. Ver­ant­wort­lich für die Por­tie­rung in eine Art fik­ti­ve Rea­li­tät abseits der Ani­ma­ti­on, zeich­net sich der deutsch-schwei­ze­ri­sche Regis­seur Marc Fors­ter. In das Kos­tüm des namens­ge­ben­den Chris­to­pher Robin, schlüpft nie­mand gerin­ge­rer als die bri­ti­sche Hol­ly­wood­grö­ße Ewan McGregor.


Wie sich “Win­nie Puuh” im Lau­fe der Jah­re entwickelte

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©Dis­ney, Quel­le: https://www.thewrap.com/winnie-the-pooh-evolution-christopher-robin-photos/

Es ist kalt im Hundertmorgenwald

Der Jun­ge Chris­to­pher Robin ver­bringt sei­ne Zeit am liebs­ten mit sei­nen plü­schi­gen Freun­den, allen vor­an Win­nie Puuh. Als er eines Tages in ein Inter­nat muss, ist die Zeit gekom­men sich weh­mü­tig von sei­nen Freun­den zu verabschieden.

Mit jedem Tag, wel­cher in sei­ner neu­en Umge­bung an Chris­to­pher vor­bei zieht, wird er ein Stück erwach­se­ner. Sei­ne sorg­lo­se Kind­heit die einst viel Spaß und Freu­de brach­te scheint wie weggewischt.

Erst ein­mal im Leben eines wahr­haf­tig Erwach­se­nen ange­kom­men ist Chris­to­pher sehr mit den Her­aus­for­de­run­gen sei­nes Arbeits­le­bens als Effi­zi­enz­ma­na­ger bei einer Kof­fer­fir­ma beschä­figt. Er scheint dabei nicht nur Puuh fast voll­stän­dig zu ver­ges­sen, son­dern auch sei­ne Fami­lie fühlt sich ver­nach­läs­sigt. Zu einem lang ersehn­ten Aus­flug mit sei­ner Tocher Made­li­ne, fin­det er trotz Ver­spre­chen kei­ne Zeit.

Als Win­nie Puuh eines Tages aus einem sicher schlum­mi­gen Schlaf erwacht, ist es neb­lig, kalt und trost­los im Hun­dert­mor­gen­wald. All sei­ne Freun­de sind ganz plötz­lich spur­los ver­schwun­den und so ist es an ihm sei­ne Gefähr­ten zu suchen. Schließ­lich durch­tritt er eine ganz beson­de­re Tür.


Puuhs Freun­de sind verschwunden

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©The Walt Dis­ney Com­pa­ny Ger­ma­ny GmbH

Die Leitgedanken

End­lich bekom­men wir wie­der eine Geschich­te um Win­nie Puuh gelie­fert. Als Fan des klei­nen Honig­bärs, hat­ten wir uns schon lan­ge die Fin­ger danach geleckt. Wie Puuh als Real­film aus­se­hen könn­te war für uns nur schwie­rig vor­stell­bar. Ins­be­son­de­re eine Über­tra­gung in die “ech­te” Welt, fern des gewohn­ten und fan­ta­sie­vol­len Hun­dert­mor­gen­wald, galt für uns als schwie­rig umsetzbar.

Nun fan­den wir in Marc Forsters “Chris­to­pher Robin” einen Film, der nicht nur die­se Hür­de mit Bra­vour meis­tert, son­dern oben­drein auch inhalt­lich eine enor­me Aus­sa­ge­kraft respek­ti­ve Mes­sa­ge hat. Die­se zeigt sich in einem bestimm­ten Kon­trast zwei­er RIch­tun­gen als Kernelemente.


Die Por­tie­rung in die rea­le Welt funk­tio­niert tatsächlich

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©The Walt Dis­ney Com­pa­ny Ger­ma­ny GmbH

Das innere Kind erlischt

Der streb­sa­me Chris­to­pher ist Hals über Kopf in sein Arbeits­le­ben ver­tieft. Die Fami­lie steht hin­ten an, kommt jedoch ein­fach nie zum Zug. Es scheint als hät­te der viel­be­schäf­tig­te Mana­ger, aus­ge­rech­net für Effi­zi­enz in einer Kof­fer­fir­ma, den Wert der wirk­lich wich­ti­gen Din­ge im Leben ein­fach vergessen.

Par­al­lel fin­det sich Puuh im kal­ten und lee­ren Hun­dert­mor­gen­wald wie­der. Trost­los mutet er an. Nichts ist mehr da von der Far­be und Freu­de die ihn einst aus­zeich­ne­te. Auch Puuhs treue Gefähr­ten wie Iah, Fer­kel, Rab­bit, Tig­ger, Eule, Kän­ga und Ruh sind unauf­find­bar. Puuh fühlt sich sicher isloiert und alleine.

Das ist die Basis und Ana­lo­gie mit der “Chris­to­pher Robin” unge­mein gut funk­tio­niert. Augen­schein­lich braucht Puuh Hil­fe bei sei­ner Suche. Und doch wird der klei­ne zu nichts weni­ger als dem Ret­ter der Chris­to­pher zurück auf den rich­ti­gen Weg lei­tet, weil er nichts weni­ger muss als auch sich selbst zu ret­ten. Es wirkt als exis­tie­re er nur als Aus­zug von Chris­to­phers Fan­ta­sie. Wenn er ihn und sei­ne Welt ver­gisst, wird viel­leicht alles verschwinden?!

Nach­dem Puuh also den Hun­dert­mor­gen­wald erst­mal über die magi­sche Tür ver­lässt und mit sei­nen Füßen voll Honig zurück ins Leben von Chris tappt, beginnt eine Art Hei­lung für beide!


Puuh? Ich hab ihn ver­lo­ren.Chris­to­pher Robin

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©The Walt Dis­ney Com­pa­ny Ger­ma­ny GmbH, Quel­le: https://giphy.com/gifs/disneystudios-disney-ewan-mcgregor-5zw1YNNofnluR0dOJP

Das Yin und Yang

In einem wun­der­sam leben­di­gen Lon­don aber auch im Hun­der­mor­gen­wald, gilt es für die bei­den alten Freun­de nun Ver­ges­se­nes wie­der in den Fokus zu rücken. Immer mit dabei ist die­ser hart­k­nä­cki­ge Zwie­spalt zwi­schen Fami­lie und Arbeit, zwi­schen Rea­li­tät und Fan­ta­sie, zwi­schen Käl­te und Wärme.

Schon bald steht die wohl wich­tigs­te Prä­sen­ta­ti­on sei­ner Kar­rie­re an. Mit­ar­bei­ter sol­len ent­las­sen wer­den und Chris­to­pher soll Ein­spa­rungs­vor­schlä­ge machen. In sei­nen Gedan­ken zer­streut, zer­streut er auch wich­ti­ge Papie­re im von Wind gepeitsch­ten Hun­der­mor­gend­wald. Wie­der die­se Sym­bo­le und der Kon­trast zwi­schen har­ter Arbeit und wei­cher Fan­ta­sie­welt, die von Nega­ti­vi­tät ein­ge­nom­men wird.

Wie soll Chris­to­pher die­ser neu­en Her­aus­for­de­rung Herr wer­den? Wie soll er Fami­lie Arbeit und jetzt auch noch Puuh unter sei­nen Hut brin­gen? Puuh muss nichts weni­ger als ihm den rech­ten Weg wei­sen. Er wird damit zu Chris­to­phers Lehr­meis­ter für die schö­nen Din­ge im Leben. Mit dem Honig­bä­ren und sei­nen Freun­den, fin­det Chris­to­pher Robin auch ein Sück weit sei­ne Fan­ta­sie und Leich­tig­keit wieder.

Wie sich ein gel­ber plü­schi­ger Faden durch die gesam­te Geschich­te zieht, haben wir nur sel­ten in einem Film erlebt. Eine Balan­ce zu fin­den, ein ganz per­sön­li­ches Yin und Yang, dass ist das Ziel des Fil­mes “Christoper Robin”.

Die Men­schen sagen nichts ist unmög­lich. Aber ich mache jeden Tag nichts.Win­nie Puuh

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©The Walt Dis­ney Com­pa­ny Ger­ma­ny GmbH

Die Heilung

In jeder Faser und in jedem klei­nen Detail des Fil­mes steckt die­ses Motiv des Zwie­spalts. Von den ange­spro­che­nen Unter­schie­den zwi­schen Win­nies Welt und der von Chris­to­pher, über die Cha­rak­ter­zeich­nun­gen des heuch­le­ri­schen Bösen, per­so­ni­fi­ziert als Chris­to­phers Chef Winslow, bis hin zu den oft kur­zen und kna­cki­gen Dia­lo­gen, die häu­fig Dop­pel­deu­tig zu ver­ste­hen sind und dadurch an Aus­sa­ge­kraft gewinnen.

Letzt­end­lich ist sogar das Fina­le das auf­fäl­ligs­te Merk­mal. Die Auf­lö­sung für das Personal/Kostenproblem in der Kof­fer­fir­ma, steckt im Grun­de dar­in, einen von Puuhs Rat­schlä­gen zu befol­gen, den wir an die­ser Stel­le natür­lich nicht ver­ra­ten wollen.

“Chris­to­pher Robin” schafft die­se unter­schwel­li­gen Ver­bin­dun­gen, weil er es immer wie­der her­vor­ra­gend ver­steht Kon­tras­te her­zu­stel­len und die pas­sen­den Sym­bo­le dafür zu liefern.


Manch­mal sind es die klei­nen Din­ge, die den größ­ten Platz in dei­nem Herz ein­neh­men.Win­nie Puuh

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©The Walt Dis­ney Com­pa­ny Ger­ma­ny GmbH

Fazit - Ein Plädoyer für das Kind bleiben

Es ist schon erstaun­lich wie außer­ge­wöhn­lich Puuh ist, obwohl er doch im Grun­de nur ein “dum­mer alter Bär” ist, wie Chris­to­pher Robin ihn nennt (fin­den wir nicht cool von ihm).

Doch eine Fra­ge stellt sich für uns noch: Is(s)t Puuh Honig weil er so süß ist oder is(s)t Puuh so süß weil er Honig is(s)t? Viel­leicht trifft alles zu?

Die Real­ver­fil­mung von Win­nie Puuh mit dem Titel “Chris­to­pher Robin” hat uns tief beein­druckt. In sei­nen komö­di­an­ti­schen Momen­ten, die durch­aus häu­fi­ger anzu­tref­fen sind als man erwar­ten wür­de, ist sie geist­reich und char­mant. In sei­nen Leit­ge­dan­ken ist sie stark und einprägsam.

Wenn wir ein Haar im Honig­topf suchen wol­len, so könn­ten wir anmer­ken, es hät­te mehr Platz für Musik aus dem Win­nie-Uni­ver­sum gege­ben. Eini­ge The­men wie z.B. das Lied “Up, Down, Touch the Ground” der Sher­man Bro­thers aus “Win­nie the Pooh and the Honey Tree” wer­den zwar ange­ris­sen aber die musi­ka­li­sche Kom­po­nen­te soll­te wohl nicht Teil die­ser rea­len Inter­pre­ta­ti­on von Win­nie Puuh sein.

“Chris­to­pher Robin” zeigt auf eine irgend­wie honig-bit­ter-süße Wei­se, dass man sich unbe­dingt sein inne­res Kind bewah­ren soll, weil Locker­heit und Fan­ta­sie sonst aus­ster­ben auf die­ser Welt. Gegen die Ver­klemmt­heit und für die Flau­schig­keit. Es wäre schön wenn jeder solch eine honig­sü­ße Ver­su­chung in Form eines Bären wie Puuh im Leben hät­te - um zu ver­ste­hen wor­auf es wirk­lich ankommt. Letzt­end­lich wirbt der Film dafür, bei aller Ernst­haf­tig­keit des Erwach­se­nen­le­bens die Balan­ce zur Freu­de zu fin­den. Die Essenz dabei ist unver­kenn­bar: Erwach­sen wer­den und Kind bleiben.

“Im Leben geht es um mehr als um Bal­lons und Honig” - nein geht es nicht Chris­to­pher! Es geht um genau das!


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©The Walt Dis­ney Com­pa­ny Ger­ma­ny GmbH, Quel­le: https://giphy.com/gifs/disneystudios-disney-winnie-the-pooh-1ziCYhgtQC1fsvlTqG

Trailer

Der offi­zi­el­le deut­sche Trai­ler zu “Chris­to­pher Robin”

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©The Walt Dis­ney Com­pa­ny Ger­ma­ny GmbH

 

Star Wars Jedi: Fallen Order (2019)

  • 8/10
    dero­fa Durch­schnitts­wer­tung - 8/10
8/10

Aus­ge­zeich­net

Die Lizenz für Video­spiel­um­set­zun­gen aus dem Star Wars-Uni­ver­sum lie­gen seit 2013 bei Elec­tro­nic Arts.[1] Zuletzt wur­de der Publis­her auf­grund sei­ner Loo­t­box-Poli­tik von Fans und Fach­pres­se ver­teu­felt und geächtet.

Die bei­den bis­he­ri­gen, auf Mul­ti­play­er aus­ge­rich­te­ten Ver­öf­fent­li­chun­gen der “Star Wars: Battlefront”-Reihe, stan­den nicht immer in gutem Laserschwertlicht.

Unzu­frie­de­ne Spie­ler straf­ten etwa das 2017 erschie­ne­ne “Battle­front II” bei ein­schlä­gi­gen Por­ta­len wie Met­acri­tic mit einem User Score von 1.2/10 ab (Stand: 23.01.2020). Eine Hass­wel­le son­der­glei­chen roll­te über EA.

Doch die Ver­ant­wort­li­chen schei­nen nun end­lich aus dem Echo und Fias­ko gelernt zu haben. Mit “Star Wars Jedi: Fal­len Order” erscheint nun, was Fans jah­re­lang for­der­ten. Ein rei­nes Sin­gle­play­er Aben­teu­er mit dem Fokus auf Sto­ry – ohne Lootboxen.

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Gen­re: Action-Adven­ture

Ori­gi­nal­ti­tel: Star Wars Jedi: Fal­len Order

Pro­duk­ti­ons­land: USA

Entwicklerstudio/Publisher: Respawn Enter­tain­ment / Elec­tro­nic Arts

Musik: Gor­dy Haab, Ste­phen Barton

Spiel­mo­dus: Singleplayer

Spiel­zeit: ca. 15-20 Stun­den (Sto­ry), ca. 25-30 Stun­den (100%)

Platt­for­men: Play­Sta­ti­on 4, Xbox One, PC (Stand: 23.01.2020)

Alters­frei­ga­be: USK 16

Uni­ver­sum: Star Wars

Quel­len
https://en.wikipedia.org/wiki/Star_Wars_Jedi:_Fallen_Order | https://de.wikipedia.org/wiki/Star_Wars_Jedi:_Fallen_Order

Wer­tung:  

Test­platt­form: Play­Sta­ti­on 4

Autor: Jan­nik

Ver­fasst am: 23.01.2020


Reise starten

Schon die Menü­aus­wahl klingt viel­ver­spre­chend. Wir star­ten nicht das Spiel, son­dern unse­re “Rei­se”. Nach dem Deba­kel rund um die berühmt berüch­tig­ten Loo­t­bo­xen aus der “Star Wars Battlefront”-Reihe scheint Publis­her EA nun die Wogen glät­ten zu wollen.

Mit dem Fokus auf Sto­ry­tel­ling und die Ein­zel­spie­lerer­fah­rung ver­öf­fent­licht der Publis­her nun “Jedi: Fal­len Order”, kre­iert unter dem US-ame­ri­ka­ni­schen Ent­wick­ler­stu­dio Respawn Entertainment.

Und eines Vor­weg: Wir bekom­men ins­ge­samt wirk­lich das gebo­ten, was ver­spro­chen wur­de – wenn auch mit klei­nen Abstrichen.

Wie auch schon die Film-Spin-offs aus der soge­nann­ten “A Star Wars Sto­ry”-Rei­he, spielt “Jedi: Fal­len Order” zeit­lich in der Lücke zwi­schen “Epi­so­de III – Die Rache der Sith” (2005) und “Epi­so­de IV – Eine neue Hoff­nung” (1977). Wenn Ihr einen Gesamt­über­blick über die Chro­no­lo­gie des Sci­ence-Fic­tion-Fran­chi­ses erhal­ten möch­tet, emp­feh­len wir Euch unse­ren Arti­kel zum “Star Wars Uni­ver­sum”.


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https://www.pinterest.de/pin/697706167251586174/

Der Pada­wan Cal Kestis (Came­ron Mona­g­han) hat die berühm­te Order 66 nur knapp über­lebt. Das Impe­ri­um ist dabei sei­ne Macht wei­ter aus­zu­bau­en. Der Orden der Jedi ist bei­na­he aus­ge­löscht und sei­ne Zuge­hö­rig­keit hält Cal als gut behü­te­tes Geheimnis.

Auf dem Pla­ne­ten Brac­ca – einem Pla­net zur Aus­schlach­tung von alten Vena­to­ren der Repu­blik – kommt Cal über die Run­den. Nach­dem er gezwun­ge­ner­ma­ßen sei­ne Macht­fä­hig­kei­ten ein­set­zen muss, um das Leben sei­nes Freun­des Prauf zu ret­ten, wird er ent­deckt und schließ­lich von der “zwei­ten Schwes­ter” – einer Inqui­si­to­rin (Assas­si­nin) des Impe­ri­ums – gejagt.

Dabei trifft er auf die Crew der “Man­tis” bestehend aus Cere Jun­da und Greez. Das Drei­er­ge­spann macht sich zum Ziel, Cals Macht­fä­hig­kei­ten aus­zu­bau­en, um den Orden der Jedi zu ret­ten. Sie gera­ten auf die Spur eines alten Jedi-Meis­ters und geheim­nis­vol­len Artefakten …


Cal Kestis auf dem Schrott­pla­ne­ten “Brac­ca”

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©EA, Quel­le: https://www.ign.com/wikis/star-wars-jedi-fallen-order/Chapter_1:_Bracca

Genre-Mixtur

Bes­ser gut geklaut als selbst schlecht gemacht, heißt es so schön. “Jedi: Fal­len Order” macht tat­säch­lich so gar nichts neu – und das ist ok.

Die Ent­wick­ler von Respawn Enter­tain­ment schnap­pen sich die bes­ten spie­le­ri­schen Ele­men­te aus dem Metro­id­va­nia Gen­re, bedie­nen sich beim kom­ple­xe­ren Kampf­sys­tem an moder­nen Stan­dards wie aus “The Wit­cher 3” oder “Dark Souls” und krö­nen das Gan­ze mit einer insze­na­to­ri­schen Por­ti­on “Unchar­ted”. Mehr braucht es auch gar nicht.

Die Star Wars Ein­zel­spie­ler Ent­zugs­er­schei­nun­gen waren der­ma­ßen hoch, dass wir die­se Gen­re-Mix­tur ger­ne schlu­cken. Erst recht wenn der Cock­tail von Anfang an bom­bas­tisch insze­niert daher kommt, denn bereits auf dem Schrott­pla­ne­ten Brac­ca flie­gen ordent­lich die Fetzen.

Die Details sind stim­mig. Flo­ra und Fau­na der spä­ter bereis­ten Pla­ne­ten wir­ken schön und auf­wen­dig gestal­tet. Die Ent­wick­ler schei­nen sich bemüht zu haben eine tie­fer­ge­hen­de Welt zu desi­gnen. In Logs wird uns mehr über die Pla­ne­ten, deren Bewoh­ner, Vege­ta­ti­on oder den Aus­wüch­sen des Impe­ri­ums erläu­tert. Das macht Spaß und bleibt dem Star Wars-Kanon treu.


In sei­ner Insze­nie­rung zeigt sich “Jedi: Fal­len Order” auf Topniveau

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https://giphy.com/gifs/xbox-xbox-one-x-jedi-fallen-order-Q6r1m74tnEDYG96AR7

Verknüpfung mit dem Star Wars-Universum

Forschungsdroide “BD-1”

Die Ver­knüp­fung mit dem Star Wars-Uni­ver­sum ist beson­ders gut gelun­gen. Kein Star Wars-Able­ger ohne einen Dro­iden. Unser klei­ner Beglei­ter in “Jedi: Fal­len Order” ist “BD-1” – ein For­schungs­dro­ide mit des­sen Hil­fe wir kar­to­gra­fie­ren und uns die Umge­bungs­kar­te erschließen.

Der klei­ne neu­gie­ri­ge Kund­schaf­ter scant unge­niert so ziem­lich alles und jeden und beschafft uns damit wich­ti­ge Infor­ma­tio­nen über unse­re Geg­ner oder die Umwelt. Der treue Dro­ide, der uns wie ein klei­ner Kum­pel auf unse­rer Schul­ter beglei­tet, ist zwei­fels­oh­ne eines der High­lights in “Jedi: Fal­len Order”.

Es ent­wi­ckelt sich eine tief­ge­hen­de Freund­schaft zwi­schen Cal/uns und “BD-1”. Pas­send auch, das BD uns im Fall der Fäl­le soge­nann­te Stims (Lebens­en­er­gie) zuwirft, wenn es wirk­lich brenz­lig wird. Als Spie­ler wol­len wir so schnell nicht mehr auf unse­ren treu­en Freund ver­zich­ten. Eine Bezie­hung baut sich auf. Schön ist auch, dass wir nicht BD aus­wähl­ten, son­dern BD uns aus­wähl­te. Er ist frei­wil­lig bei uns und auch wenn es vie­le lus­ti­ge und sym­pa­thi­sche Dro­iden im Star Wars-Uni­ver­sum gibt, hat “BD-1” in sei­nem Design und Kon­zept für uns sogar das Zeug zum Lieblingsdroiden.


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https://giphy.com/gifs/xbox-xbox-one-x-jedi-fallen-order-Q6r1m74tnEDYG96AR7

Lichtschwerter, Imperium, Sturmtruppler

Auch bei der Gestal­tung des Impe­ri­ums haben sich die Cha­rak­ter­de­si­gner nicht lum­pen las­sen. Neben Sturm­trupp­lern in ver­schie­dens­ten und zahl­rei­chen Varia­tio­nen, kommt “Jedi: Fal­len Order” mit den Star Wars-typi­schen Ele­men­ten wie Raum­schif­fen oder Fahr­zeu­gen wie dem AT-AT daher.

Die Inqui­si­to­ren und soge­nann­ten “Schwes­tern der Nacht” fügen sich sti­lis­tisch eben­falls her­vor­ra­gend ins alt­be­kann­te Mus­ter ein. Und alles sieht ver­dammt gut aus. Sogar einen alten Bekann­ten aus “Rogue One” bekom­men wir zu Gesicht. Zudem machen die Macht- und Licht­schwert­fer­tig­kei­ten klar: “Jedi: Fal­len Order” ist ein wasch­ech­tes Spiel in der Welt von Star Wars.


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©EA, Quel­le: https://www.youtube.com/watch?app=desktop&v=eEbPfKMJkVU, AFGuidesHD

Technik auf nicht galaktischem Niveau

Bei aller design­tech­ni­schen Schön­heit gibt es auch häss­li­che Sei­ten. Bugs gibt es in “Jedi: Fal­len Order” zuhauf. Geg­ner kön­nen sich teil­wei­se nicht selbst ver­let­zen wenn z.B. Storm­t­ro­oper ver­se­hent­lich auf die Hel­me ihrer klon­glei­chen Kol­le­gen ein­klop­pen. Außer­dem ver­schwin­den erle­dig­te Geg­ner nach eini­ger Zeit, obwohl wir direkt dane­ben ste­hen. All sol­che Unge­reimt­hei­ten scha­den der Immersion.

Eben­falls kommt schnell eine unter­ir­di­sche Frame­ra­te auf der Stan­dard PS4 sowie nach­la­den­de Tex­tu­ren zum Vor­schein. Immer­hin: Mit der PS4 Pro bekom­men wir eine Begren­zungs­funk­ti­on in Form eines “Leis­tungs­mo­dus”, der die Auf­lö­sung auf 1080p begrenzt und dafür eine bes­se­re Bild­ra­te bie­tet. Damit artet das Aben­teu­er etwas weni­ger in eine Ruckel­par­tie aus.

Doch Leis­tungs­mo­dus zum Trotz muss das Spiel beim Über­gang in neue Area­le häu­fig ordent­lich nach­la­den, lässt dabei sogar sein Bild ein­frie­ren und ein Lade­sym­bol auf­plop­pen. Das ist schon ein star­kes Stück, beson­ders wenn man bedenkt, dass “Jedi: Fal­len Order” über KEINE offe­ne Spiel­welt ver­fügt. Doch dazu nun mehr …


Nach­la­den­de Tex­tu­ren in “Jedi: Fal­len Order”

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©EA, Quel­le: https://www.youtube.com/watch?v=IkmCiik8xdc, Ash­ley Parsons

Nicht alles hell was leuchtet

Erwar­te­ten wir nach der Ver­öf­fent­li­chung der ers­ten Game­play-Trai­ler zum Ein­zel­spie­le­raben­teu­er ein Spiel, was sich in bes­ter “Uncharted”-Manier fil­misch insze­niert von Kulis­se zu Kulis­se han­gelt und dabei eine fort­lau­fen­de Geschich­te erzählt, bekom­men wir jedoch eine etwas ande­re Art von Videospiel.

Der Ein­druck der ers­ten Trai­ler hat getäuscht, denn “Jedi: Fal­len Order” besteht aus ins­ge­samt acht Pla­ne­ten[2], die in sich geschlos­sen und nur über unser Raum­schiff “Man­tis” ein­zeln anzu­steu­ern sind. Unse­re Fähig­kei­ten erlau­ben es uns auf den ein­zel­nen Pla­ne­ten bestimm­te Area­le zu meis­tern. Ande­re kön­nen erst spä­ter, nach dem Erler­nen wei­te­rer Macht-Fähig­kei­ten, erle­digt wer­den. Typisch Metro­id­va­nia Gen­re also.


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©EA, Quel­le: https://gameme.eu/star-wars-jedi-fallen-order-liefert-mehr-als-nur-das-lichtschwert/

Zwi­schen­durch lösen wir Rät­sel, bege­ben uns auf eini­ge Klet­ter­par­tien, kämp­fen uns durch aller­lei Ali­en­vieh und las­sen impe­ria­le Sturm­trupp­ler von unse­ren Licht­schwer-Skills kosten.

Neben­bei bau­en wir im Skill-Tree unse­re Macht­fä­hig­kei­ten aus um noch bes­ser klop­pen zu kön­nen. Außer­dem erhal­ten wir Zwi­schen­se­quen­zen wel­che uns die Sto­ry wei­ter erläu­tern. Neue Klei­dun­gen, Pon­chos, Skins für “BD-1” und “Man­tis” sowie Licht­schwert­ma­te­ri­al, bie­tet uns ein wenig Abwechs­lung im Design.

Den­noch führt die­ses Grund­ge­rüst mit einer ordent­li­chen Por­ti­on Back­tracking dazu, dass die Ent­wick­ler in den in sich geschlos­se­nen Leveln, die Geschich­te etwas aus den Augen ver­lie­ren oder zumin­dest nicht dyna­misch und tief genug erzäh­len kön­nen. Fans des Metro­id­va­nia Gen­res kom­men dabei in jedem Fall auf ihre Kos­ten. Für alle ande­ren kann das Spiel­prin­zip aber etwas ein­tö­nig wer­den und die Geschich­te dabei zu kurz kommen.


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©EA, Quel­le: https://www.weser-kurier.de/themenwelt/games_artikel,-endlich-mal-wieder-ein-gutes-starwarsspiel-_arid,1876052.html

Fazit – Endlich wieder ein richtiges Star-Wars-Spiel

Ins­ge­samt ist “Star Wars Jedi: Fal­len Order” ein aus­ge­zeich­ne­tes Spiel gewor­den. Mit der rich­ti­gen Erwar­tungs­hal­tung und der Kennt­nis wie das Spiel­prin­zip im Metro­id­va­nia Gen­re ver­an­kert ist und Back­tracking mit dazu gehört, ver­spricht das Spiel ein ech­tes Star Wars-Abenteuer.

Ein paar mehr Zwi­schen­se­quen­zen wäh­rend unse­rer Erkun­dung und eine kon­se­quen­te­re Ver­fol­gung der Geschich­te, hät­te jedoch sicher nicht gescha­det. Letz­ten Endes ist der Game­play-Teil nicht ganz so per­fekt mit der Sto­ry verknüpft.

Im Design sei­ner Welt ist das Action-Adven­ture aber äußerst gut gelun­gen und macht Pla­ne­ten­bo­den gut. Mehr Klei­dung anstel­le von unzäh­li­gem Licht­schwert­ma­te­ri­al und “Mantis”-Skins sind klei­ne­re Ärger­nis­se. Das man neben zwei Licht­schwert­far­ben erst viel zu spät die Chan­ce zur Abwechs­lung hat ist schon ein grö­ße­res Ärger­nis. Schließ­lich ist der sty­li­sche Licht­schwert­kampf eines der Kern­ele­men­te in “Jedi: Fal­len Order” und bleibt so die meis­te Spiel­zeit über rela­tiv Farb­arm. Die ange­spro­che­nen Bugs müss­ten nicht sein und kön­nen ner­ven, sind aber kein Gamebreaker.

Letzt­end­lich bleibt all das meckern auf hohem Niveau. Mit “Jedi: Fal­len Order” bekom­men wir nach lan­gem war­ten end­lich wie­der ein wasch­ech­tes Solo-Aben­teu­er im Star Wars-Uni­ver­sum. Wir tref­fen alt­be­kann­te Gesich­ter, genie­ßen ein tol­les und hoch­wer­ti­ges Design der Welt und tre­ten in befrie­di­gen­den, wuch­ti­gen Kämp­fen gegen aller­lei Geg­ner an. Unser Licht­schwert wird neben “BD-1” zum bes­ten Freund und erleuch­tet auch die dun­kels­te Höhle.

Wie inzwi­schen bekannt ist wur­den die Hoff­nun­gen der Fans bereits erhört. Hin­ter dem Dop­pel­punkt in “Star Wars Jedi:” ist noch Platz für min­des­tens einen wei­te­ren Titel.[3] Hof­fent­lich wird die­ser dann eine genau­so aus­ge­zeich­ne­te Figur machen – ohne Lootboxen.


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©EA, Quel­le: https://xboxplay.games/de/news/star-wars-jedi-fallen-order-wo-finde-ich-alle-besatzungsmitglieder-5022

Trailer

Der offi­zi­el­le Trai­ler zu “Star Wars Jedi: Fal­len Order”

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©EA

 

The Mandalorian (2019 - …)

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©Dis­ney+

  • 7.3/10
    dero­fa Durch­schnitts­wer­tung - 7.3/10
7.3/10

Sehens­wert

Am 24. März 2020 star­te­te Dis­neys Strea­ming­dienst “Dis­ney+” in Deutschland.

Im Zuge des­sen muss­te Dis­ney als einer der größ­ten Medi­en­kon­zer­ne welt­weit, selbst­ver­ständ­lich einen beson­de­ren Lecker­bis­sen mit im Start­pro­gramm haben: Die ers­te Star-Wars-Real­se­rie über­haupt![1]

Wir haben die Chan­ce genutzt “The Man­da­lo­rian” genau­er unter die Lupe zu neh­men. Ob es zum wür­di­gen Able­ger im Star Wars-Uni­ver­sum gereicht hat, erfahrt Ihr in unse­ren Reviews zu allen bis­her ver­öf­fent­lich­ten Staffeln.

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Gen­re: Sci­ence-Fic­tion, Dra­ma

Ori­gi­nal­ti­tel: The Mandalorian

Pro­duk­ti­ons­land: USA

Pro­duk­ti­ons­fir­ma: Dis­ney | Lucas­film, Fair­view Enter­tain­ment, Golem Creations

Regie: Dave Filo­ni (S01 E01+05, S02 E05), Rick Famuyiwa (S01 E02+06, S02 E07), Debo­rah Chow (S01 E03+07), Bryce Dal­las Howard (S01 E04, S02 E03), Taika Wai­ti­ti (S01 E08), Jon Fav­reau (S02 E01), Pey­ton Reed (S02 E02+08), Carl Wea­thers (S02 E04), Robert Rodri­guez (S02 E06)

Dreh­buch: Jon Fav­reau (S01 E01-04, E07-08, S02 E01-04+06+08), Dave Filo­ni (S01 E05, S02 E05), Rick Famuyiwa (S01 E06, S02 E07), Chris­to­pher Yost (S01 E06)

Pro­duk­ti­on: Jon Fav­reau, Dave Filo­ni, Kath­le­en Ken­ne­dy, Colin Wilson

Musik: Lud­wig Göransson

Staf­feln: Staf­fel 01 (8 Epi­so­den), Staf­fel 02 (8 Episoden)

Län­ge: ca. 30-50 Minu­ten je Episode

Alters­frei­ga­be: 12 (lt. Dis­ney+) (Stand: 29.12.2020)

Uni­ver­sum: Star Wars

Nach­fol­ger: The Book of Boba Fett (geplant Dez. 2021)

Quel­len
https://en.wikipedia.org/wiki/The_Mandalorian | https://de.wikipedia.org/wiki/The_Mandalorian

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Die Star Wars-Realserie

Dis­ney wäre nicht Dis­ney wenn sich der Medi­en­kon­zern des Maus­mas­kott­chens, nicht über den Ein­fluss sei­ner stärks­ten Mar­ken wie “Mar­vel”, “Pixar” oder eben auch der von “Star Wars” bewusst wäre. Es war also fast klar, dass im Zuge des längst über­fäl­li­gen Starts des haus­ei­ge­nen Strea­ming­dienst “Dis­ney+”, neue Inhal­te aus dem Star Wars-Kos­mos gelie­fert wer­den müs­sen, um für regen Ansturm an Kun­den zu sorgen.

Als Dreh­buch­au­tor und Exe­cu­ti­ve Pro­du­cer hat Dis­ney nie­mand gerin­ge­ren als Jon Fav­reau enga­giert, der sich in Hol­ly­wood mit den ers­ten bei­den “Iron Man” Ver­fil­mun­gen der Mar­vel Stu­di­os, und CGI-Spek­ta­kel wie “The Jung­le Book” (2016) oder “Der König der Löwen” (2019) einen Namen gemacht hat.

Pro­du­ziert wird die Serie von Lucas­film und Fair­view Enter­tain­ment.[2] Auch die Prä­si­den­tin des Stu­di­os, Kath­le­en Ken­ne­dy, die seit dem Ver­kauf von Lucas­film an Dis­ney im Jahr 2012 maß­geb­lich an wei­te­ren Ver­öf­fent­li­chun­gen im Uni­ver­sum betei­ligt ist, wirkt als Pro­du­zen­tin mit.[3] Die visu­el­len Effek­te stam­men, wie von “Star Wars” gewohnt, aus dem Lucas­film eige­nen Hau­se “Indus­tri­al Light & Magic”.[4]

Zeit­lich spielt “The Man­da­lo­rian” 5 Jah­re nach dem drit­ten Star Wars-Film “Epi­so­de VI: Die Rück­kehr der Jedi-Rit­ter” (1983). Das ist also in etwa nach dem Fall des Impe­ri­ums, infol­ge der berüch­tig­ten “Schlacht von Endor” (Gedächt­nis­stüt­ze: der Film mit den flau­schi­gen Ewoks).[5] Die Serie folgt einem man­da­lo­ria­ni­schen Kopf­geld­jä­ger (Pedro Pas­cal), der auf sei­nen Rei­sen durch die Gala­xis auf eine bedeu­ten­de Ent­de­ckung stößt. Fort­an macht er sich zur Auf­ga­be die­se Ent­de­ckung zu beschüt­zen und zu leiten.

Sti­lis­tisch wird die Serie immer wie­der mit Wes­tern- und Samu­rai­fil­men ver­gli­chen. “The Man­da­lo­rian” sei “Jon Fav­re­aus Ver­such west­li­che und Samu­rai-Arche­ty­pen in einer Welt­raum­um­ge­bung zu ver­bin­den, wäh­rend er die Unter­schie­de in ihnen aner­kennt.”, wie es etwa die Kol­le­gen von “film­school­re­jects” for­mu­lie­ren.[6]

Nach zwei ver­öf­fent­lich­ten Staf­feln wur­de bereits eine drit­te Staf­fel ange­kün­digt. Der Start­ter­min ist aktu­ell noch nicht bekannt. [7]

Dar­über hin­aus wur­de ein Spin-Off mit dem Titel “The Book of Boba Fett” für Dezem­ber 2021 ange­kün­digt. [8]


Review - Staffel 01 (2019)

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Wer­tung:  

Autor: Jan­nik

Ver­fasst am: 13.02.2020


Der Kopfgeldjäger

Der vor­erst namen­lo­se man­da­lo­ria­ni­sche Ein­zel­kämp­fer (Pedro Pas­cal) betritt die Mane­ge. Als Kopf­geld­jä­ger bereist er die Gala­xis und han­gelt sich von Auf­trag zu Auf­trag. Sei­nen Helm nimmt er dabei nie­mals ab. Er lebt streng nach den Geset­zen des Clans der Man­da­lo­ria­ner. Die­se sind kei­ne eige­ne Spe­zi­es son­dern eine Krie­ger­ge­mein­schaft aus unter­schied­lichs­ten Ras­sen. Ein stren­ger Kodex ver­bin­det sie.[9]

Als Figur für die ers­te Star Wars-Real­se­rie funk­tio­niert der Man­da­lo­ria­ner recht gut, bleibt aber durch­aus aus­tausch­bar. Man hät­te wohl vie­le ande­re Figu­ren aus dem Uni­ver­sum neh­men kön­nen, um sie in einer neu­en Serie ein­zu­set­zen. Ganz sicher hat Dis­ney dies auch in Zukunft vor. Es ist unwahr­schein­lich, dass “The Man­da­lo­rian” die ein­zi­ge Real­se­rie bleibt. Ewan McGre­gor soll bereits für eine wei­te­re Pro­duk­ti­on enga­giert wor­den sein.[10] Fans wird der kämp­fe­ri­sche Haupt­prot­ago­nist auf­grund der Rüs­tung und der Rol­le als Kopf­geld­jä­ger unwei­ger­lich an “Boba Fett” und des­sen Vater “Jan­go Fett” erinnern.

Auch wenn der Man­da­lo­ria­ner die Haupt­fi­gur der gleich­na­mi­gen Serie ist, ent­puppt sich die wah­re Stär­ke von “The Man­da­lo­rian” in einer ganz ande­ren, deut­lich nied­li­che­ren Figur.


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Memes die die Welt entzücken

Ihr habt es geahnt. Das Inter­net ist voll von ihm, die Fans lie­ben ihn. Ein klei­nes put­zi­ges außer­ir­di­sches Wesen, was knud­de­li­ger nicht sein könn­te. Die Rede ist natür­lich von “Baby Yoda” oder offi­zi­ell “The Child”. Mit die­ser an den Alt­meis­ter Yoda aus ver­gan­ge­nen Fil­men ange­lehn­ten Figur, hat Creator Jon Fav­reau Amors Pfeil direkt in die Fan­her­zen ver­senkt. Die Memes über­schlu­gen sich auf allen Social-Media-Kanä­len. “If you feel sna­ckish, eat Chi­cky Nug­gi­es”, lau­tet die Quint­essenz aus die­sen künst­le­ri­schen Kleinodien.

Tat­säch­lich muss man Fav­reau und sei­nem Team las­sen, dass es abso­lut geni­al war die­se Figur zu kre­ieren und ein­zu­bau­en. An auto­ma­tisch gene­rier­ter vira­ler Wer­bung man­gelt es so jeden­falls sicher nicht.


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Doch nicht nur wegen dem “Cuteness-Fak­tor” ist “The Child” die wich­tigs­te Figur in der neu­en Serie. Die Geschich­te rund um den Kopf­geld­jä­ger nutzt den klei­nen grü­nen Frech­dachs gekonnt, um ihn als geheim­nis­vol­les alles durch­drin­gen­des Wesen dar­zu­stel­len, um dem Zuschau­er zu sug­ge­rie­ren, hier ist noch etwas tie­fes, etwas das wir lang­sam und genüss­lich im Ver­lau­fe von vie­len Staf­feln, Stück für Stück ent­hül­len werden.

Ohne Baby Yoda wäre die Serie jeden­falls weit gewöhn­li­cher. The Child ist das klei­ne nied­li­che Zen­trum, um das sich alles dreht und sicher noch vie­le Staf­feln dre­hen wird.


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https://giphy.com/explore/baby-yoda

Fazit - Chicky Nuggies Appetizer

Letzt­end­lich ist das auf­fäl­ligs­te an “The Man­da­lo­rian”, dass die Serie sich ähn­lich wie der heim­li­che klei­ne Haupt­prot­ago­nist erst ent­wi­ckeln muss.

Mit der ers­ten Staf­fel, die nur 8 Epi­so­den je ca. 30-40 Minu­ten umfasst, lie­fert Dis­ney einen Appe­ti­zer für das was noch kom­men mag. Die Qua­li­tät der Fol­gen schwankt man­ches mal zwi­schen exzel­lent bis Par­odie auf das Star Wars-Uni­ver­sum. Die Geschich­te und Her­kunft des Kopf­geld­jä­gers wer­den näher beleuch­tet und in sich schlüs­sig erzählt, eini­ge Neben­fi­gu­ren fül­len das gan­ze Kon­strukt auf. Ein Fun­da­ment für die Figu­ren wird auf­ge­baut. Visu­el­le Effek­te sowie Ani­ma­tro­nics, die wie von Star Wars gewohnt aus dem Lucas­film eige­nen Hau­se “Indus­tri­al Light & Magic” stam­men, sor­gen für Wie­der­erken­nungs­wert und Authen­ti­zi­tät.[11]

Im kre­ieren sei­ner Welt zeigt sich “The Man­da­lo­rian” jedoch recht vage und ver­hal­ten. Die gezeig­ten Pla­ne­ten und Umge­bun­gen erah­nen zwar die Zeit nach dem Fall des Impe­ri­ums, erin­nern sti­lis­tisch aber nur in Tei­len an das gro­ße Uni­ver­sum, was wir aus den Fil­men gewohnt sind. Die gro­ßen Schlach­ten müs­sen noch gefoch­ten wer­den, die Ver­knüp­fun­gen zum Uni­ver­sum über tri­via­les wie Dro­iden oder Raum­schif­fe hin­weg noch her­ge­stellt werden.

Ob “The Man­da­lo­rian” das schafft müs­sen die nächs­ten Staf­feln zei­gen. Ein sehens­wer­ter Beginn, allei­ne wegen des grü­nen Lieb­lings, kre­iert “The Man­da­lo­rian” jeden­falls allemal.

Ich habe gespro­chen.Kuiil, 9 NSY

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Trailer - Staffel 01

Seht hier den Trai­ler zur ers­ten Staf­fel von “The Mandalorian”

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Review - Staffel 02 (2020)

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Wer­tung:  

Autor: Jan­nik

Ver­fasst am: 14.01.2021


Der Problemlöser ist zurück

Der Wüs­ten­wind braust auf. Sein Cape fla­ckert cool im Wind. Eine schein­bar undurch­dring­li­che Rüs­tung, aus dem här­tes­ten man­da­lo­ria­ni­schen Eisen “Bes­kar”, schützt sei­nen Kör­per. Die Waf­fe im Anschlag, jeder­zeit bereit los­zu­le­gen. Immer an sei­ner Sei­te ein klei­nes Kind. Frech und ver­spielt schaut es aus sei­nem schwe­ben­den Bug­gy-Nest­chen her­aus. Nur gera­de so viel um zu sehen was gera­de abgeht da draußen.

Nach dem sehens­wer­ten Auf­tritt des man­da­lo­ria­ni­schen Kopf­geld­jä­gers in der ers­ten Staf­fel der ers­ten Star-Wars-Real­se­rie “The Man­da­lo­rian”, ist das unglei­che Duo zurück!

Wei­ter­hin auf der Suche nach Ant­wor­ten zur Her­kunft von “The Child” begibt sich Man­do immer tie­fer durch die Gala­xis und impro­vi­siert sich von Situa­ti­on zu Eska­la­ti­on und wie­der zurück. Auf­tau­chen­de Pro­ble­me steckt er erneut locker und tro­cken wie Wüs­ten­sand von Tatooi­ne weg.

In der zwei­ten Staf­fel von “The Man­da­lo­rian” stellt sich nun natür­lich die Fra­ge wel­che neu­en Wege die Serie ein­schlägt und inwie­fern sie sich treu bleibt. Sti­lis­tisch ist sie erneut deut­lich inspi­riert von Wes­tern- sowie Samu­rai­fil­men und ver­setzt die­se Gen­re dabei in die Grund­stim­mung der Welt­raum­um­ge­bung des Star Wars-Universums.


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Chancen des Mediums Serie

Unser Wunsch nach der ers­ten Staf­fel war die Ver­knüp­fung mit dem Star Wars-Uni­vse­rum über tri­via­les wie Dro­iden und Raum­schif­fe hinaus.

Auch in Staf­fel zwei klappt dies mit Aus­nah­me des viel­dis­ku­tier­ten Fina­les eher semi-gut. Zuge­ge­ben, es gibt neue Bezugs­punk­te zum Star Wars-Fran­chise, etwa wenn bekann­te Figu­ren aus der Roman-Rei­he “Nach­spiel”, einer Star Wars Ani­ma­ti­ons­se­rie und sogar aus den gro­ßen Tri­lo­gien auf­ge­grif­fen wer­den.[12] [13]

Trotz­dem ergibt sich immer wie­der das Gefühl von unver­bun­de­nen Teil­räu­men. Die Haupt­hand­lung wird in eini­gen Epi­so­den oft wenig bis gar nicht wei­ter­ge­bracht. Damit krankt “The Man­da­lo­rian” in den sel­ben Punk­ten wie schon die ers­te Staffel.


Wenn es kei­ne Chi­cky Nug­gi­es gibt, braucht es Alternativen

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Man könn­te also sagen, so ganz hat “The Man­da­lo­rian” die Stär­ken, die sich aus dem Medi­um Serie erge­ben, noch nicht ver­stan­den. Die Chan­ce wirk­lich gro­ße, über meh­re­re Epi­so­den anhal­ten­de Hand­lungs­bö­gen zu nut­zen und damit viel Tie­fe und Ner­ven­kit­zel zu erzeu­gen, wäre da. Voll genutzt wird sie noch nicht. Nicht nur weil die Geschich­te noch recht ein­fach gestrickt ist son­dern sich vor allem sehr lang­sam ent­wi­ckelt! Da drängt sich der Ver­gleich mit Fil­men auf. So blei­ben die ein­zel­nen Epi­so­den oft in sich geschlos­sen, ver­gleich­bar mit Fil­men. Dadurch wird die Haupt­hand­lung nur häpp­chen­wei­se weitergeführt.

Lus­ti­ger­wei­se bezeich­net der Schöp­fer von “The Man­da­lo­rian” Jon Fav­reau die Serie tat­säch­lich als eine Ansamm­lung aus klei­nen Fil­men, wie aus der Disney+-Doku “Dis­ney Gale­rie: The Man­da­lo­rian” (2020) her­vor geht.

“Jede Fol­ge ist ein Mini-Film (…)“Jon Fav­reau

Eigent­lich ziem­lich iro­nisch, dass die ers­te und zudem lang her­bei gesehn­te Real­se­rie im Star Wars-Uni­ver­sum in Wahr­heit vie­le klei­ne Fil­me sind. Und wie das bei Fil­men so ist, nutzt sich das Prin­zip von Fort­set­zung zu Fort­set­zung ab. Erst recht wenn immer die glei­chen Sto­ry­lines gelie­fert wer­den. Im Ergeb­nis gestal­tet sich das in etwa so: Man­do kommt auf einen neu­en Pla­ne­ten. Man­do muss einen Tausch­han­del unter dem Mot­to “hilfst du mir helf ich dir” ein­ge­hen. Man­do bezwingt die Gefahr. Man­do fliegt zum nächs­ten Planeten.

Leicht unter­füt­tert wird das gan­ze mit Hand­lungs­ele­men­ten die auch über meh­re­re Epi­so­den hin­weg Rele­vanz haben oder gül­tig blei­ben. Mit ande­ren Wor­ten: Den Fans wer­den immer wie­der klei­ne Zück­er­li hingeworfen!


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©Dis­ney, https://www.serienjunkies.de/news/star-wars-favreaus-serie-100-91627.html

Fazit - Eine neue Hoffnung für Mando die Dritte

“The Man­da­lo­rian” ist eine kurz­wei­li­ge Serie die sti­lis­tisch vie­les rich­tig macht und auf­grund der über­aus kom­pe­ten­ten Macher um Jon Fav­reau und Dave Filo­ni sehr gewis­sen­haft von abso­lu­ten Star Wars-Freaks pro­du­ziert wird. Dem gro­ßen Ver­mächt­nis von Schöp­fer Geor­ge Lucas, der übri­gens auch selbst schon am Set anwe­send war, um den Pada­wa­nen ver­mut­lich eini­ges an krea­ti­ver Unter­stü­zung mit­zu­ge­ben, wird damit durch­aus genü­ge getan.[14]

Mit der zwei­ten Staf­fel schaf­fen es die Pro­du­zen­ten schließ­lich, wei­te­re Ver­knüp­fun­gen zum Star Wars-Uni­ver­sum auf­zu­bau­en. Der Orden der Jedi spielt eine immer grö­ße­re Rol­le. Auch “Midi-Chlo­ria­ner­wer­te”[15] wer­den erwähnt und die Creator drü­cken immer wie­der auf die Nost­al­gie­drü­sen von Fans aus älte­ren Genera­tio­nen. All das weiß zu gefal­len. Wirk­lich rest­los über­zeugt sind wir den­noch wei­ter­hin nicht.

Die Mög­lich­kei­ten ein gewal­ti­ge­res Hand­lungs­netz auf­zu­bau­en wel­ches die Sto­ry wirk­lich vor­an­treibt und über meh­re­re Epi­so­den hin­weg aus­ge­spannt wird, wäre gege­ben. Doch viel­leicht ist das gar nicht das Ziel von Fav­reau und Co. Ver­mut­lich han­delt es sich bei dem Kon­zept der “Mini-Fil­me” viel mehr um rei­nen Selbst­schutz. Dadurch ist es immer­hin mög­lich “The Man­da­lo­rian” über vie­le Staf­feln ordent­lich zu stre­cken (viel­leicht sogar zu mel­ken?!) und auch mal Epi­so­den zu lie­fern, wel­che die Haupt­hand­lung mal so gar nicht weiterbringen.

Wenn die Atmo­sphä­re stimmt, was nach wie vor das Wich­tigs­te ist, soll es so sein. Die ers­ten bei­den Staf­feln waren hof­fent­lich erst der Anfang. Viel­leicht genießt “The Man­da­lo­rian” wie auch “The Child” noch Wel­pen­schutz. Doch in der drit­ten Staf­fel müs­sen sich nicht nur Man­do und Baby Yoda aufs neue bewei­sen, son­dern auch die krea­ti­ven Köp­fe und Pro­du­zen­ten hin­ter der Serie.


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Trailer - Staffel 02

Seht hier den Trai­ler zur zwei­ten Staf­fel von “The Mandalorian”

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The Jungle Book (2016)

  • 8.5/10
    dero­fa Durch­schnitts­wer­tung - 8.5/10
8.5/10

Jan­nik meint - Ausgezeichnet

Pop­corn­ki­no vom Feins­ten - mit der Neu­ver­fil­mung des Dschungelbuchs.

Der Aben­teu­er­film über­nimmt wei­test­ge­hend die Ein­fach­heit der Hand­lung des 1967 erschie­ne­nen Zei­chen­trick­films und fügt moderns­te Tech­nik, eine etwas raue­re sowie düs­te­re Stim­mung hin­zu, ver­gisst dabei nicht den alten Charme und bringt sogar die wich­tigs­ten berühm­ten alten Songs, mit klei­nen ange­brach­ten Ände­run­gen wie­der mit ein.

In sei­ner Wir­kung ist “The Jung­le Book” eine eher gegen­sätz­li­che Mischung zwi­schen ani­ma­li­scher, lebens­be­droh­li­cher Dun­kel­heit und ver­spiel­ter, sorg­lo­ser Kindlichkeit.

Mit sei­nen atem­be­rau­ben­den, plas­tisch und leben­dig wir­ken­den CGI-Effek­ten setz­te “The Jung­le Book” neue Maß­stä­be und macht deut­lich wel­che Mög­lich­kei­ten sich für wei­te­re haus­ei­ge­ne Remakes bie­ten. Kein Wun­der, dass “The Jung­le Book” der Start­schuss für eine Arma­da an Neu­ver­fil­mun­gen der Meis­ter­wer­ke-Rei­he (“Die Schö­ne und das Biest”, “Chris­to­pher Robin”, “Dum­bo”, “Alad­din”, “Der König der Löwen” uvm.) darstellte.

“The Jung­le Book” ist damit inno­va­ti­ves und hoch­wer­ti­ges Tech­nik­feu­er­werk der Moder­ne, ver­liert jedoch gleich­zei­tig nicht den Respekt vor dem Klas­si­ker und gesellt sich damit zu den bes­se­ren Remakes der Dis­ney Meis­ter­wer­ke. (10.08.2016, 09.01.2021)

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Gen­re: Aben­teu­er, Fan­ta­sy

Ori­gi­nal­ti­tel:  The Jung­le Book

Pro­duk­ti­ons­land: USA

Pro­duk­ti­ons­fir­ma: Walt Dis­ney Pic­tures | Fair­view Entertainment

Regie: Jon Favreau

Dreh­buch: Jus­tin Marks

Pro­duk­ti­on: Jon Fav­reau, Brig­ham Taylor

Musik: John Deb­ney

Län­ge: ca. 105 Minuten

Alters­frei­ga­be: FSK 6

Uni­ver­sum: Dis­ney Meis­ter­wer­ke (Real­ver­fil­mun­gen)

Vor­gän­ger: Cin­de­rel­la (2015)

Nach­fol­ger: Ali­ce im Wun­der­land: Hin­ter den Spie­geln (2016)

Quel­len
https://en.wikipedia.org/wiki/The_Jungle_Book_(2016_film) | https://de.wikipedia.org/wiki/The_Jungle_Book_(2016)

Beschreibung

“The Jung­le Book” ist ein US-ame­ri­ka­ni­scher Aben­teu­er­film mit Fan­ta­syele­men­ten von Walt Dis­ney Pic­tures aus dem Jahr 2016.

Es han­delt sich um eine Neu­ver­fil­mung des 1967 erschie­ne­nen “Das Dschun­gel­buch”. Der Film ori­en­tiert sich jedoch weni­ger an Disney’s Zei­chen­trick­film, son­dern stellt viel­mehr eine Neu­in­ter­pre­ta­ti­on der Roman­vor­la­ge von Rudy­ard Kipling dar.[1]

Regie führ­te Jon Fav­reau, der mit sei­ner Pro­duk­ti­ons­fir­ma “Fair­view Enter­tain­ment”, zugleich die Pro­duk­ti­on des Films über­nahm.[2] Einem brei­te­ren Publi­kum dürf­te Fav­reau vor allem durch sei­ne Regie­ar­bei­ten in “Iron Man” (2008, Mar­vel Stu­di­os) sowie der Star Wars-Real­se­rie “The Man­da­lo­rian” (seit 2019, Lucas­film) bekannt sein. Außer­dem insze­nier­te er für Dis­ney eben­falls im Jahr 2019 das Remake von “Der König der Löwen”.

Cha­rak­te­ris­tisch für “The Jung­le Book” ist die Kom­bi­na­ti­on von Real­film­sze­nen mit flä­chen­de­cken­der Com­pu­ter­ani­ma­ti­on. So exis­tie­ren nur zwei Rol­len die von ech­ten Schau­spie­lern ver­kör­pert wur­den (Mog­li, Mog­lis Vater).

Handlung

Der Aben­teu­er­film han­delt vom klei­nen Mog­li der im indi­schen Dschun­gel lebt.

Nach­dem er als Fin­del­kind von Wöl­fen auf­ge­zo­gen wur­de, gerät er zuneh­mend in Kon­flikt mit den Lebe­we­sen um sich herum.

Schließ­lich muss er sich an der Sei­te sei­ner tie­ri­schen Freun­de nicht nur sei­ner Natur, son­dern damit auch der geheim­nis­vol­len “roten Blu­me” stellen.


Trailer und Bilder

Der offi­zi­el­le deut­sche Trai­ler zu “The Jung­le Book”

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©The Walt Dis­ney Com­pa­ny Ger­ma­ny GmbH

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Batman Begins (2005)

  • 8.5/10
    dero­fa Durch­schnitts­wer­tung - 8.5/10
8.5/10

Aus­ge­zeich­net

Im Jahr 2005 galt es für Regis­seur Chris­to­pher Nolan dem Bat­man-Mythos eine neue Per­spek­ti­ve zu verschaffen.

Das Ergeb­nis war der dunk­le Rit­ter in “Bat­man Begins”, der den Anfang einer neu­en Tri­lo­gie rund um die Fle­der­maus mit Comic-Ursprung formte.

War­um der Reboot aus­ge­zeich­net funk­tio­nier­te und war­um sich Nolans Inter­pre­ta­ti­on in ein Trio aus Cha­rak­ter­tie­fe, Design und Mini­ma­lis­mus ein­tei­len lässt, ver­ra­ten wir Euch in unse­rem Review.

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Gen­re: Comic, Super­hel­den, Action

Ori­gi­nal­ti­tel: Bat­man Begins

Pro­duk­ti­ons­land: USA, Ver­ei­nig­tes Königreich

Pro­duk­ti­ons­fir­ma: War­ner Bros. Pic­tures | DC Comics, Legen­da­ry Pic­tures, Syn­co­py, Patalex III Productions

Regie: Chris­to­pher Nolan

Dreh­buch: Chris­to­pher Nolan, David S. Goyer

Pro­duk­ti­on: Charles Roven, Emma Tho­mas, Lar­ry Franco

Musik: Hans Zim­mer

Län­ge: ca. 140 Minuten

Alters­frei­ga­be: FSK 12

Nach­fol­ger: The Dark Knight (2008)

Wer­tung:  

Autor: Jan­nik

Ver­fasst am: 07.08.2020


Nolans Batman Begins

In der gro­ßen wei­ten Welt der Super­hel­den, egal ob aus dem Lager DC oder Mar­vel, ist ein Name beson­ders bekannt und beliebt. Die dunk­le Fle­der­maus “Bat­man” ist längst über den Kult­sta­tus hin­aus gewach­sen und muss mehr schon als Mythos bezeich­net werden.

Und genau die­sem Mythos galt es 2005 für Regis­seur Chris­to­pher Nolan eine neue Per­spek­ti­ve zu ver­schaf­fen.  Der Reboot der Bat­man-Rei­he, nach der sti­lis­tisch comic­na­hen Tri­lo­gie von Tim Bur­ton sowie der viel­fach geschol­te­nen Ver­fil­mun­gen des erst kürz­lich ver­stor­be­nen Joel Schuh­ma­cher, die bereits in den ver­gan­ge­nen Jahr­zehn­ten mög­li­che Inter­pre­ta­tio­nen auf­zeig­ten, gestal­te­te sich für Nolan bestimmt nicht einfach.

Doch der damals 34-jäh­ri­ge Regis­seur, der vor Bat­man vor allem für tief­ge­hen­de Fil­me wie “Memen­to” und “Insom­nia” bekannt war,  erwies sich als Glücks­griff für Geld­ge­ber War­ner Bros.[1]

Am Dreh­buch schrieb er, wie bei vie­len sei­ner Fil­me, selbst mit und ent­wi­ckel­te so mit der Unter­stüt­zung von David S. Goy­er einen Bat­man der rea­lis­tisch und modern sein soll­te.[2]

Chris­to­pher Nolan bau­te mit “Bat­man Begins” sein ganz eige­nes Fun­da­ment für die kom­men­den bei­den Tei­le auf, steck­te unheim­lich viel Sub­stanz und Sym­bo­lik in den Film, ohne aber die Geschich­te mit zu viel Inhalt zu beschweren.

Doch von was han­delt der Ein­stieg in die “The Dark Knight”-Trilogie überhaupt?


Regis­seur Chris­to­pher Nolan am Film­set bei der Her­aus­for­de­rung sei­nen eige­nen Bat­man zu formen

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Bruce Wayne wird zum dunklen Ritter

Bruce Way­ne ist Mil­li­ar­därs­sohn und noch ein klei­ner Jun­ge, als ein ent­schei­den­des sowie trau­ma­ti­sches Erleb­nis, ihn in eine Zeit vol­ler Ver­zweif­lung, Trau­er und Per­spek­tiv­lo­sig­keit führen.

Vier­zehn Jah­re spä­ter ist Bruce erwach­sen aber nicht weni­ger trau­ma­ti­siert. Angst und Trau­er wei­chen Hass und dem uner­schüt­ter­li­chen Drang nach Rache.

Nach­dem ein für ihn wich­ti­ger Plan nicht ver­läuft wie erhofft, beschließt er Got­ham City zu ver­las­sen. Auf sei­nem prä­gen­den, beschwer­li­chen Weg ver­sucht Bruce sich unter qual­vol­len Bedin­gun­gen neu zu fin­den - und fin­det Batman.


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Unverschnörkelt, roh, modern und realistisch

Es ist schon beein­dru­ckend wie in Nolans Inter­pre­ta­ti­on vom dunk­len Rit­ter eini­ge mar­kan­te Grund­pfei­ler, ein Gerüst für eine neue Art von Bat­man auf­bau­en. Die­se Pfei­ler könn­te man als ein Trio aus Cha­rak­ter­tie­fe, Design sowie Mini­ma­lis­mus bezeichnen.

Charaktertiefe

Zum einen haben wir einen Bruce Way­ne, der durch sei­ne durch­leb­te Odys­see, inner­halb der Hand­lung, ver­kör­pert durch einen der größ­ten Cha­rak­ter­dar­stel­ler der heu­ti­gen Zeit, Chris­ti­an Bale, eine enor­me Tief­grün­dig­keit entwickelt.

Nicht umsonst hat sich der Aus­nah­me­schau­spie­ler exzes­siv auf sei­ne Rol­le vor­be­rei­tet, um alle Kampf­sze­nen selbst aus­füh­ren zu kön­nen. Bale ist neben­bei für sei­ne Moti­va­ti­on zur Anpas­sung an sei­ne Schau­spiel­rol­len bekannt. Für den nur ein Jahr vor “Bat­man Begins” erschie­ne­nen “Der Maschi­nist”, nahm Bale bis zur Gesund­heits­ge­fähr­dung Kör­per­ge­wicht ab und wog nur noch unfass­ba­re 31kg.[3] Für die Rol­le des Bat­man muss­te er in kür­zes­ter Zeit wie­der zunehmen.

Aber nicht nur Bale son­dern auch die Cha­rak­ter­zeich­nung sei­ner Rol­le des Bruce Way­ne in sei­ner Ver­zweif­lung die in Hass mün­det, spä­ter aber in küh­le Berech­nung und kla­rem Ver­stand sowie kör­per­li­cher Stär­ke und jed­we­der Effi­zi­enz, machen die Haupt­fi­gur Bat­man unglaub­lich nah­bar und glaubwürdig.


Die unglaub­li­che Wand­lung von Chris­ti­an Bale zwi­schen dem spa­ni­schen Thril­ler “Der Maschi­nist” und “Bat­man Begins”

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Chris­ti­an Bale und Neben­dar­stel­ler Liam Nee­son als Teil eines her­vor­ra­gen­den Casts

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Design

Zum ande­ren erschafft Chris­to­pher Nolan mit “Bat­man Begins” sti­lis­tisch einen moder­nen Bat­man, in einem küh­len Got­ham City mit beein­dru­cken­dem, mili­tä­ri­schem High-Tech Equip­ment und einem außer­ge­wöhn­li­chen Bat­mo­bil. Der Anzug der Fle­der­maus soll­te in sei­nem Design furcht­ein­flö­ßend und funk­tio­nal wir­ken, was her­vor­ra­gend durch die For­schungs­ab­tei­lung von “Way­ne Enter­pri­ses” und der eige­nen tech­ni­schen Arbeit von Bruce an sei­nem Anzug, wie es auch an John Fav­re­aus “Iron Man” (2008) erin­nert, ver­mit­telt wird.[4]

In sei­nen Kampf­sze­nen ori­en­tiert sich “Bat­man Begins” laut Wiki­pe­dia an dem Kampf­stil der “Key­si Figh­t­ing Method”, die vor allem im Street Figh­t­ing und bei der Selbst­ver­tei­di­gung ein­ge­setzt wird, was den Ein­druck des auf Effi­zi­enz getrimm­ten Designs noch ver­stärkt.[5]


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Minimalismus

Zugu­ter­letzt umgibt die Comic-Ver­fil­mung einen gewis­sen Mini­ma­lis­mus. Der Film erzählt klar und struk­tu­riert, ver­liert sich nie­mals in Details, legt sein Augen­merk jeder­zeit auf das Wesent­li­che und nutzt star­ke Sym­bo­lik um Tie­fe zu erzeugen.

Die­se Grund­prä­mis­se geben bspw. auch die Fights her. Ziel war es die Kämp­fe nicht tän­ze­risch und cho­reo­gra­phiert wir­ken zu las­sen. Statt­des­sen soll­ten sie roh und effek­tiv wir­ken und das ist abso­lut per­fekt gelun­gen. So schließt sich wie­der der Kreis, zwi­schen dem Trio aus Cha­rak­ter­tie­fe, Design und Mini­ma­lis­mus.[6]


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Fazit - Nolans Batman ist der Batman

“Bat­man Begins” revo­lu­tio­nier­te Super­hel­den­fil­me und gilt für uns als Vor­rei­ter für heu­ti­ge Action-Mil­li­ar­den-Fran­chi­ses wie das Mar­vel Cine­ma­tic Uni­ver­se. Er zeig­te einen sehr erns­ten und tief­grün­di­gen Stil auf, den es so im Gen­re noch nicht gab.

Ins­ge­samt wirkt “Bat­man Begins” in sei­ner Ori­gin-Sto­ry unauf­ge­regt aber span­nend und in sei­nem Pro­duk­ti­ons­de­sign fort­schritt­lich sowie gutaussehend.

Er führt per­fekt Bat­mans Cha­rak­ter in die Tri­lo­gie ein und legt sein Haupt­au­gen­merk nur dar­auf. Er ist mini­ma­lis­tisch ohne ein­fach zu sein. Er ist aus­sa­ge­kräf­tig ohne viel zu erzählen.

Bruce Way­ne stellt sich in “Bat­man Begins” haupt­säch­lich sei­nem Kind­heits­trau­ma und der Film erstellt damit eine Basis für die bei­den wei­te­ren Tei­le mit Chris­ti­an Bale, einem der her­aus­ra­gen­dens­ten Cha­rak­ter­dar­stel­ler unse­rer Zeit.

Was ich im Inne­ren bin zählt nicht. Nur das was ich tue, zeigt wer ich bin.Bruce Way­ne

Nolans Bat­man ist nicht ein Bat­man - er ist der Batman!


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Das war unse­re Mei­nung zu “Bat­man Begins”. Aber was hal­tet Ihr vom ers­ten Teil der “The Dark Knight”-Trilogie? Lasst es uns in den Kom­men­ta­ren wis­sen, wir sind gespannt!


Der offi­zi­el­le deut­sche Trai­ler zu “Bat­man Begins”

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Solo: A Star Wars Story (2018)

  • 7/10
    dero­fa Durch­schnitts­wer­tung - 7/10
7/10

Sehens­wert

Mit “Solo: A Star Wars Sto­ry” erwei­ter­te sich das Star Wars Uni­ver­sum um ein wei­te­res Werk.

Pro­du­ziert wur­de die­ses Spin-Off nicht von Meis­ter­re­gis­seur Geor­ge Lucas, son­dern wur­de in die Hän­de von u.a. Jona­than Kas­dan, Kath­le­en Ken­ne­dy, Alli­son She­ar­mur und Simon Ema­nu­el  gelegt.

Wie das Han Solo Spin-Off für uns wirkt und ob uns der neue Regis­seur Ron Howard damit über­zeu­gen konn­te, erfahrt Ihr in unse­rem Review.

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Gen­re: Sci­ence-Fic­tion

Ori­gi­nal­ti­tel: Solo: A Star Wars Story

Pro­duk­ti­ons­land: USA

Pro­duk­ti­ons­fir­ma: Lucas­film

Regie: Ron Howard

Dreh­buch: Law­rence Kas­dan, Jona­than Kasdan

Musik: John Powell, John Williams

Län­ge: 135 Minuten

Alters­frei­ga­be: FSK 12

Uni­ver­sum: Star Wars

Wer­tung:  

Autor: Lis­sa

Ver­fasst am: 24.12.2019


Abseits der Hauptreihe

Bereits 2016 erhiel­ten wir mit „Rogue One: A Star Wars Sto­ry“ den ers­ten Film zu den Spin-Off Tei­len der „A Star Wars Rei­he“. Mit einem erfolg­rei­chen Start legt er den Weg für den zwei­ten Film der Able­ger Serie „Solo: A Star Wars Story“.

Fans sol­len nun end­lich die Hin­ter­grün­de aus Han Solos Leben erfah­ren. Vom ers­ten Tref­fen mit dem brau­nen haa­ri­gen Chew­bac­ca, bis hin zum ers­ten Flug im Mil­le­ni­um Falcon.


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Die Vergangenheit von Solo

Der Film spielt genau 5 Jah­re nach „Star Wars Epi­so­de 3: Die Rache der Sith (2005)“ und zeigt das Leben nach der Macht­über­nah­me des Impe­ri­ums. Es herrscht Elend und Aus­sichts­lo­sig­keit im Uni­ver­sum. Vie­le Pla­ne­ten und deren Lebe­we­sen erle­ben nur noch Armut und Hilf­lo­sig­keit und kein Aus­weg scheint in Sicht zu sein.

Auch auf dem Pla­ne­ten Corel­lia herrscht Unru­he. Wir tref­fen hier auf den jun­gen Han Solo (Alden Ehren­reich). Kern der Geschich­te sind sei­ne Aben­teu­er die er durch die Gala­xie macht. Der Pla­net Corel­lia steht unter der Füh­rung von Lady Pro­xi­ma. Sie hat das Sagen über die White Worms, einer Ver­bre­cher­grup­pe, wel­che die Ein­woh­ner des Pla­ne­ten kontrollieren.

Han Solo schul­det Lady Pro­xi­ma vie­le Men­gen an Coaxi­um. Eine flüs­si­ge Kost­bar­keit, die auf dem Schwarz­markt groß gehan­delt wird. Coaxi­um ist der Treib­stoff den ein Hyper­raum­an­trieb benötigt.

Der jun­ge Gau­ner Solo macht sich nun auf den Weg solch kost­ba­res Coaxi­um auf­zu­trei­ben.  Auf sei­ner Rei­se trifft er aller­lei Cha­rak­te­re und lernt neue Pla­ne­ten kennen.


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Science-Fiction Spektakel

Schon ab der ers­ten Minu­te wird es laut. Die ers­ten Sze­nen erschei­nen wie 0815-Hol­ly­wood-Action. Eine Flucht, ein Ren­nen, die Böse­wich­te und die Hel­den. Nichts Neu­es für den Zuschau­er. Die action­las­ti­gen Sze­nen wir­ken sehr irra­tio­nal. Die­se soll­ten jedoch kei­nes­falls zu ernst genom­men wer­den, da Action­in­hal­te das eben an sich haben.

Nach dem Han sich zur Pilo­ten­flot­te der Impe­ria­len Armee mel­det, bekommt der Zuschau­er erneut Action­sze­nen gezeigt. Die­ses Mal jedoch in einem neu­en Kriegs­sze­na­rio - etwas Abwechs­lung muss sein.

Die Schau­plät­ze vari­ie­ren stark. Zum Glück, denn sonst wür­de die Geschich­te sehr ein­tö­nig wir­ken. Posi­tiv möch­ten wir hier jedoch auch anmer­ken, wie gut die­se Sze­na­ri­en aus­se­hen. Das ist feins­te, moderns­te Technik.

Die Geschich­te wird im Ver­lauf etwas wirr. Wir wis­sen nicht wohin die Rei­se nun wirk­lich gehen soll. In die­sen Pha­sen, ist der Film so man­ches mal so unver­ständ­lich wie Chewbacca‘s Spra­che für uns Menschen.


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Die Darsteller - Eine gute Mixtur

„Solo: A Star Wars Sto­ry“ bie­tet vie­le pro­mi­nen­te Gesich­ter. Ob es nun die Freun­din Qi’ra (Emi­lia Clark) von Han ist oder der Schur­ke Tobi­as Beckett (Woo­dy Har­rel­son), dem Zuschau­er wird feins­te Schau­spiel­kost geboten.

Den jun­gen Solo ver­kör­pert der noch recht unbe­kann­te Schau­spie­ler Alden Ehren­reich. Vor sei­nem Start in die Star Wars-Saga, spiel­te er in eini­gen diver­sen Fil­men mit. Die­se sind den meis­ten Zuschau­ern jedoch nicht sehr bekannt (The Yel­low Birds, Hail Caeser!).

Wir wol­len sei­ne schau­spie­le­ri­sche Leis­tung nicht kri­ti­sie­ren. Er spielt den jun­gen Han Solo sehr über­zeu­gend und rea­li­täts­nah. Sei­ne Arro­ganz, sowie sein Sar­kas­mus bringt der Schau­spie­ler gut auf die Leinwand.


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Fazit

Wir sind Zwie­ge­spal­ten. Die ers­te Stun­de des Films wirkt sehr durch­schnitt­lich. Wir sich­ten nichts Neu­es und füh­len uns erst ab der zwei­ten Hälf­te in das “Star Wars Uni­ver­sum” ver­setzt. Lang­at­mig­keit kommt den­noch nicht auf. Dies liegt dar­an, dass der Film auf Grund der soli­den dar­ge­stell­ten Action­sze­nen uns zu jeder­zeit unter­hal­ten konnte.

Uns hat „Solo: A Star Wars Sto­ry“ sehr gut gefal­len. Letzt­end­lich haben wir uns die gan­zen 135 Minu­ten amü­siert. Der Film nimmt nach einem ver­schla­fe­nen Anfang doch noch Fahrt auf, wie der Flug des Mil­le­ni­um Fal­con, der dann doch noch den Kes­sel-Flug in 12 Par­secs erreicht hat.


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