Archiv der Kategorie: Studio Ponoc

Bescheidene Helden (2018)

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Her­aus­ra­gend

“Beschei­de­ne Hel­den” ist ein Ani­me vom geis­ti­gen Stu­dio Ghi­b­li Nach­fol­ger Stu­dio Ponoc, der in Deutsch­land bis­her exklu­siv auf Net­flix ver­füg­bar ist.

Das noch jun­ge Ani­ma­ti­ons-Stu­dio wel­ches aus ehe­ma­li­gen Mit­ar­bei­tern des legen­dä­ren Stu­dio Ghi­b­li, allen vor­an Pro­du­zent Yoshia­ki Nis­hi­mu­ra her­vor ging, glänz­te zuletzt mit dem Spiel­film und Stu­dio-Debüt “Mary und die Blu­me der Hexen” (2017).

Nach­dem wir uns den Ani­me-Film rund um die klei­ne Hexe Mary in unse­rem Review bereits genau­er ange­schaut haben, woll­ten wir wis­sen, was der neu­es­te Streich “Beschei­de­ne Hel­den” von Stu­dio Ponoc zu bie­ten hat.

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Gen­re: Ani­me

Ori­gi­nal­ti­tel: Modest Heroes (alter­na­tiv: Modest Heroes – Ponoc Short Films Theat­re, Volu­me 1)

Pro­duk­ti­ons­land: Japan

Regie: Hiro­ma­sa Yoneba­ya­shi, Yoshi­yu­ki Momo­se, Aki­hi­ko Yamashita

Dreh­buch: Hiro­ma­sa Yoneba­ya­shi, Yoshi­yu­ki Momo­se, Aki­hi­ko Yamashita

Musik: Takatsu­gu Mur­a­matsu, Masan­ori Shi­ma­da, Yasutaka Nakata

Län­ge: 53 Minuten

Alters­frei­ga­be: FSK nicht bekannt (Stand: 23.02.2019)

Wer­tung:  

Autor: Jayes

Ver­fasst am: 06.10.2019


Erstes Volume des “Ponoc Short Films Theatre”

Die Japa­ner von Stu­dio Ponoc lie­fern ein Bün­del aus drei erst­klas­si­gen Kurz­fil­men, wel­che in Deutsch­land bis­her aus­schließ­lich auf der Strea­ming Platt­form Net­flix erschie­nen sind.

Das lie­be­voll geschnür­te Paket hört auf den Namen “Beschei­de­ne Hel­den” (engl. Titel: “Modest Heroes”).

Stu­dio Ponoc gab im März 2018 bekannt, eine neue Rei­he von Kurz­fil­men auf­ge­teilt in meh­re­re Volu­mes geplant zu haben.[1]

“Beschei­de­ne Hel­den” ist nun also der ers­te Band des “Ponoc Short Films Theatre”-Projekts, wel­ches jeweils aus drei Kurz­fil­men mit einem über­ge­ord­ne­ten The­ma bestehen soll.


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https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Ponoc_Short_Films_Theatre_Logo.png

Kurzfilm 1 - “Kanini & Kanino”

Der ers­te Kurz­film mit dem Titel “Kani­ni & Kani­no” han­delt von den bei­den namens­ge­ben­den “Unter­was­ser­men­schen”, wel­che sich auf­grund ihrer gerin­gen Grö­ße, in ihrer Umwelt aller­lei Gefah­ren aus­ge­setzt sehen. Ob ande­re Was­ser­le­be­we­sen oder die Kraft der Ele­men­te, es lau­ern Gefah­ren im küh­len Nass. Unter­stüt­zung in die­ser Welt erhal­ten sie von ihrem Vater. Auch ihre schwan­ge­re Mut­ter spielt spä­ter eine Rolle.

Die Inspi­ra­ti­on für den Kurz­film soll laut Pro­du­zent Yoshia­ki Nis­hi­mu­ra in der Geburt des zwei­ten Kin­des von Regis­seur Hiro­ma­sa Yoneba­ya­shi lie­gen, wäh­rend die­ser er sich allei­ne Zuhau­se mit sei­nem klei­nen Sohn befand. Wesent­li­che Moti­ve sind daher die The­men Geburt, Schutz der Kin­der und im Land der auf­ge­hen­den Son­ne Japan häu­fig auf­tre­ten­de Naturkatastrophen.


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https://www.crunchyroll.com/de/anime-news/2019/01/04-1/ponocs-modest-heroes-anime-anthology-previewed-in-english-clip

Eine wesent­li­che Beson­der­heit am Kurz­film vom “Ari­et­ty” und “Mary”-Regisseur Yoneba­ya­shi ist sicher­lich, dass es sich um einen Stumm­film han­delt, bei dem die Cha­rak­te­re nur weni­ge Lau­te von sich geben. Außer­dem ist er sti­lis­tisch den ver­gan­ge­nen Ghi­b­li-Wer­ken und auch dem Spiel­film “Mary und die Blu­me der Hexen” am ähnlichsten.

Beim Mix aus “Ari­et­ty” und “Pon­yo” weiß uns beson­ders die Umset­zung des Was­sers, wel­ches schein­bar foto­rea­lis­tisch ein­ge­ar­bei­tet wur­de, zu gefal­len. Eben­so sticht die außer­ge­wöhn­lich schö­ne Musik hervor.

Auch wenn eine wirk­li­che Geschich­te nur unter­ge­ord­net wahr­zu­neh­men ist, zeigt “Kani­ni & Kani­no” wie CGI per­fekt dosiert mit klas­si­schem Zei­chen­trick Hand­werk kom­bi­niert wer­den soll­te. Und das allei­ne schon macht den Kurz­film zu einem Vor­zei­ge­werk im Anime-Genre.

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… com­pu­ter­ani­mier­te Fische für die Was­ser­rat­ten “Kani­ni & Kanino”.


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https://susuwatori.tumblr.com/post/181882009879/studio-ponocs-modest-heroes

Kurzfilm 2 - “Life Ain’t Gonna Loose”

“Life Ain’t Gon­na Loo­se” oder “Das Leben wird nicht ver­lie­ren” heißt der zwei­te Kurz­film in “Beschei­de­ne Hel­den”, bei dem Yoshi­yu­ki Momo­se Regie führte.

Vom magi­schen ver­schlägt es uns in ein rea­lis­ti­sche­res Sze­na­rio. Ein klei­ner Jun­ge lei­det an einer star­ken Lebens­mit­tel­all­er­gie. Welch gra­vie­ren­de Aus­wir­kun­gen dies auf sei­nen All­tag hat, und was solch ein Schick­sal für ein jun­ges Kind und sei­ne Mut­ter bedeu­tet, dem wid­met sich “Life Ain’t Gon­na Loose”.


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h ttps://66.media.tumblr.com/83e8e926b2b501445b938fd4f19ed40c/17328ae343aec288-41/s1280x1920/c5323380e4baf7dcdfa36d76984ae9f2df26332a.png

Wie Pro­du­zent Yoshia­ki Nis­hi­mu­ra im Inter­view ver­riet, basiert der Kurz­film auf einem klei­nen Jun­gen den er per­sön­lich kennt. Respekt zol­len soll das Werk, der beson­de­ren Bezie­hun­gen zwi­schen Müt­tern und deren Kin­dern.[2]

“Außer mir wür­de nie­mand die­ses The­ma behan­deln”, stellt Nis­hi­mu­ra fest.[3]

Wir freu­en uns, dass er es behan­delt hat. Der Film zeigt in kür­zes­ter Zeit eine Geschich­te wie sie lebens­nä­her nicht sein könn­te und gibt uns die Mög­lich­keit uns in die Lage der Figu­ren zu ver­set­zen sowie Mit­ge­fühl zu ent­wi­ckeln. Ein wich­ti­ges Werk, wel­ches auch künst­le­risch her­vor­ra­gend umge­setzt wor­den ist und dar­über hin­aus sei­ne Bot­schaft vermittelt.

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… Not­fall­sprit­zen für den tap­fe­ren Jun­gen mit Lebensmittelallergie.


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http://www.tumgir.com/tag/modest%20heroes

Kurzfilm 3 - “Invisible”

Im drit­ten, unter dem ehe­ma­li­gen Ghi­b­li-Zeich­ner Aki­hi­ko Yama­shi­ta ent­stan­de­nen Kurz­film “Invi­si­ble”, geht es action­rei­cher zu.

Eine dür­re Gestalt blickt in den Spie­gel. Dass es sich über­haupt um “jeman­den” han­delt, ver­rät nur die schein­bar schwe­ben­de Klei­dung. Schließ­lich kommt unter der Sog­wir­kung des Sound­tracks ein Werk zum Vor­schein, in dem ein Mann so unsicht­bar ist, dass sogar eine Kame­ra­fahrt durch sei­nen Kör­per glei­tet. Als ihn aus­ge­rech­net ein Blin­der Mann “sieht”, erreicht der Kurz­film die Grö­ße eines met­ha­pho­ri­schen Meisterwerks.


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https://planetafiyu.tumblr.com/post/188469362096/modest-heroes-invisible-2018-and-you-have-you

Wie es zu “Invi­si­ble” kam ist beson­ders inter­es­sant. Pro­du­zent Nis­hi­mu­ra war immer begeis­tert davon, wie per­fekt der Chef­zeich­ner von “Das Wan­deln­de Schloss” Yama­shi­ta, zu Stu­dio-Ghi­b­li-Zei­ten Bewe­gun­gen und Men­schen zeich­ne­te. Also woll­te er ihm eine beson­de­re Her­aus­for­de­rung bie­ten und gab den Auf­trag, einen Unsicht­ba­ren zu zeich­nen. Auch wenn Yama­shi­ta erwi­der­te dies sei unmög­lich, beteu­er­te Nis­hi­mu­ra, gera­de des­we­gen sol­le er es ver­su­chen.[4]

“Invi­si­ble” fängt eine unheim­lich dich­te Stim­mung ein und erin­nert dabei an eini­ge düs­te­re 90er Jah­re Ani­me-Pro­duk­tio­nen wie z.B. “Memo­ries”.

  …

… unsicht­ba­re Men­schen für ein meta­pho­ri­sches Meis­ter­werk der tie­fe­ren Ebe­nen, das man nicht nur als Ani­me-Fan unbe­dingt gese­hen haben muss!


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Fazit – Die Traumfabrik

Mit “Beschei­de­ne Hel­den” hat Stu­dio Ponoc wie schon in “Mary und die Blu­me der Hexen” ein außer­ge­wöhn­li­ches Werk geschaf­fen, was qua­li­ta­tiv in bei­na­he allen Belan­gen aus der brei­ten Mas­se hervorsticht.

Zurecht erscheint zwi­schen den Kurz­fil­men eine Art “Fabrik der Zeich­nun­gen”, die in uns die Vor­stel­lung von Stu­dio Ponoc als magi­sche “Traum­fa­brik” auslöste.

Durch die Abwechs­lung bei den Gen­res der drei Kurz­fil­me, erscheint “Beschei­de­ne Hel­den” trotz sei­nes zusam­men­hän­gen­den Grund­the­mas, als abwechs­lungs­rei­cher Ani­me Drei­tei­ler, in dem beson­ders Aki­hi­ko Yama­shi­tas “Invi­si­ble” enorm herausragt.

Wir hof­fen auf wei­te­re Volu­mes die­ser außer­ge­wöhn­li­chen Wer­ke, denn durch das hohe Niveau der Pro­duk­tio­nen, erscheint uns Stu­dio Ponoc als letz­te Bas­ti­on des klas­si­schen Ani­me Kinos – und das ist wirk­lich heldenhaft!


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Mary und die Blume der Hexen (2017)

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    dero­fa Durch­schnitts­wer­tung - 9.5/10
9.5/10

Her­aus­ra­gend

Eine fan­tas­ti­sche und magi­sche Rei­se erwar­tet Euch in Stu­dio Ponocs ers­tem Ani­me Mary und die Blu­me der Hexen. Ehe­ma­li­ge Mit­ar­bei­ter vom legen­dä­ren Stu­dio Ghi­b­li kre­ierten den Film unter der Regie von Hiro­ma­sa Yoneba­ya­shi [Arri­et­ty (2010) Erin­ne­run­gen an Mar­nie (2014)].
Mehr über Hand­schrift und Mix­tur, ver­ra­ten wir Euch im Review.

Gen­re: Ani­me

Autor: Jayes

Ver­fasst am: 13.09.2018

Wer­tung:  


Ein magisches Abenteuer beginnt

Das Mäd­chen Mary wächst in einem beschau­li­chen Ört­chen auf dem Land auf.
Ihre Eltern schei­nen sie in die Obhut der Groß­tan­te Char­lot­te gege­ben zu haben und las­sen län­ger auf sich war­ten. Da bleibt Zeit für Lan­ge­wei­le, aber auch für Abenteuer.

Mary ist eine gute See­le und hilft wo sie nur kann. Lei­der geht dies oft­mals schief, denn sie ist ein klei­ner Toll­patsch. Außer­dem macht ihr da noch ihr rotes, zot­te­li­ges und wider­spens­ti­ges Haar Sorgen.
Der fre­che Peter, den Mary flüch­tig bei Boten­gän­gen ken­nen­lernt, zieht sie ger­ne damit auf.

Als Peters Kat­zen Tib und Gib, Mary in den Wald locken, stößt sie auf eine ganz beson­de­re Blume.



Die Ghibli Handschrift beginnt beim “Studio Ponoc”-Logo

“Mary und die Blu­me der Hexen” ist der ers­te Ani­me in Spiel­film­län­ge, des bei Fans schon jetzt zum “neu­en Ghi­b­li” avan­cier­ten Ani­ma­ti­ons­stu­di­os, mit dem Namen “Stu­dio Ponoc”.

Yoshia­ki Nis­hi­mu­ra, ehe­mals Pro­du­zent bei Ghi­b­li [“Erin­ne­run­gen an Mar­nie” (2014)], grün­de­te 2015 mit wei­te­ren ehe­ma­li­gen Ghi­b­li-Mit­ar­bei­tern “Stu­dio Ponoc”.

Nie­mand gerin­ge­rer als Hiro­ma­sa Yoneba­ya­shi führ­te Regie, der im Jahr 2010 von Zei­chen­trick-Legen­de Hayao Miya­za­ki, sei­nen ers­ten Regie­pos­ten für “Ari­et­ty - Die wun­der­sa­me Welt der Bor­ger” sozu­sa­gen auf­ge­zwun­gen bekam und mit “Erin­ne­run­gen an Mar­nie” in 2014, sei­ne Fähig­kei­ten beein­dru­ckend untermauerte.

Schon beim “Stu­dio Ponoc” Logo, wel­ches mit einer Zeich­nung des Haupt­cha­rak­ters Mary ver­se­hen ist, ergibt sich die ers­te Paral­el­le zum gro­ßen Ghi­b­li-Vor­bild, wel­ches eben­falls mit sei­nem knuf­fi­gen Toto­ro auf blau­em Hin­ter­grund, über Jahr­zehn­te hin­weg, der Garant für die hoch­wer­tigs­ten klas­si­schen Zei­chen­trick­pro­duk­tio­nen über­haupt waren.

Das ver­wun­dert kaum. Schon der ers­te Trai­ler von “Mary and the Witch’s Flower” (eng­li­scher Titel) ließ Fan­her­zen höher schla­gen. So ließ sich gleich erken­nen, dass uns ein klas­si­scher Fan­ta­sy-Zei­chen­trick­film erwar­tet, wel­cher ohne CGI aus­kommt. Eben­so sofort ins Auge fal­lend, wel­che Wer­ke wohl als Blau­pau­se für “Mary und die Blu­me der Hexen” dienten.



Mixtur des Ghibli Vermächtnisses

“Stu­dio Ponocs” Film wirkt sti­lis­tisch wie eine Hul­di­gung gegen­über dem guten alten “Stu­dio Ghi­b­li”. Über den gesam­ten Film hin­weg, kön­nen Ghi­b­li-Ken­ner eine Viel­zahl an bekann­ten Ele­men­ten ent­de­cken, die mut­maß­lich sogar als Inspi­ra­ti­ons­quel­le gedient haben könnten.

Ob das Hexen­the­ma selbst und das Rei­ten auf einem Besen wie in “Kikis klei­ner Lie­fer­se­riv­ce”, ein­fach nur die Schnau­ze eines Schweins, bei der man sofort an “Por­co Ros­so” den­ken muss, den Luft­bla­sen aus dem wun­der­ba­ren Film “Pon­yo”, Rei­ten auf einem Hirsch wie in “Prin­zes­sin Monon­o­ke” oder schlam­mi­ge unde­fi­nier­ba­re Gestal­ten als wären sie direkt aus “Chi­hi­ros Rei­se ins Zau­ber­land” entsprungen.
Als Fan sucht man die­se Ver­glei­che, und man hat das Gefühl, fast aus jedem Ghi­b­li-Film etwas zu entdecken.

Der Kurs der mit “Stu­dio Ponoc” ein­ge­schla­gen wer­den soll scheint klar. Wir machen da wei­ter, wo Ghi­b­li auf­ge­hört hat.



Der Sprung in die Welt der Magie

Nach einer ruhi­gen Ein­füh­rung in Marys Welt, offen­bart “Mary und die Blu­me der Hexen” sei­ne Welt der Magie. Die Grund­prä­mis­se der Zau­be­rei und Magie, schafft Platz für nahe­zu alle Möglichkeiten.
Indi­vi­du­el­le Cha­rak­te­re und Figu­ren schrei­ten in das Gesche­hen. Dar­un­ter der über­aus knuf­fi­ge und fan­tas­tisch syn­chro­ni­sier­te Tutor Mr. Flana­gan, der allein mit sei­nem lus­ti­gen Wesen für Froh­sinn sorgt.



Außer­dem fan­tas­ti­sche, viel­fäl­ti­ge Zeich­nun­gen in der Hexen­schu­le, die mit einem Blick nicht ein­mal zur Hälf­te erfasst wer­den können.
Das Team um Yoneba­ya­shi schien sich hier jedes mal wie­der selbst, gegen­sei­tig mit Fan­ta­sie über­tref­fen zu wol­len. Über die­se kann man viel schwär­men aber erklä­ren kann man sie nicht. Man muss sie selbst sehen.

Wo der Film lei­der nicht zwangs­läu­fig das Niveau der Ghi­b­li-Fil­me erreicht, ist die musi­ka­li­sche Unter­ma­lung. Der Sound­track ist zwar gewohnt fan­tas­tisch, kommt wäh­rend des Films aber nur sel­ten rich­tig gut zur Geltung.

Dies ist jedoch nur ein klei­ner Makel und auf­grund sei­ner magi­schen Kom­ple­xi­tät eig­net sich “Stu­dio Ponocs” ers­tes Werk her­vor­ra­gend für eine Zweit­sich­tung, denn die­se künst­le­ri­sche Viel­falt lässt sich nicht mit einem Blick erfassen.



Was bleibt?

Magi­sche Fan­ta­sie­wer­ke hin­ter­las­sen immer Inter­pre­ta­ti­ons­spiel­raum. Was genau “Mary und die Blu­me der Hexen” Aus­sa­gen möch­te ver­mag ich nicht zu deu­ten. Viel­leicht will der Film auch kei­nen tie­fe­ren Sinn erge­ben, son­dern ein­fach groß und klein mit Fan­ta­sie begeistern.

Ein beson­de­res Gefühl gab mir “Mary und die Blu­me der Hexen” dennoch.

Wenn die böse Hexe eine Welt in der alle zau­bern kön­nen schaf­fen möch­te, dann wäre Magie selbst­ver­ständ­lich. Aber wäre Magie dann noch magisch?
Nur gut dosiert und in den rich­ti­gen Hän­den bleibt Magie beson­ders und damit auch das, was man unter etwas “magi­schem” versteht.

Die Magie die auf der Lein­wand statt­fin­det, ist die des klas­si­schen Zei­chen­trick-Films. Eine sehr schwie­ri­ge, beson­de­re und schier unmög­lich zu meis­tern­de Kunst.

Die­sen Zau­ber ver­mö­gen heu­te nicht mehr vie­le Stu­di­os zu erschaf­fen. Doch “Stu­dio Ponoc” schafft es!



   Weitere Wertungen


Lis­sa meint →   Lieblingsfilm

“Magisch und so schön.  Wor­te die für mich den Film am bes­ten beschrei­ben. Die Zeich­nun­gen, der Sound­track und die Geschich­te sind so wun­der­voll pro­du­ziert wor­den, dass ich die­sen ein­zig­ar­ti­gen Film gleich in mein Herz schlie­ßen konn­te.”   (19.04.2019)