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Into the Wild (2007)


Die Fra­ge nach dem ulti­ma­ti­ven Frei­heits­ge­fühl stell­te sich unser Autor Jayes und begab sich mit dem Road-Movie “Into the Wild” auf eine selbst­re­flek­tie­ren­de Reise.


Gen­re: Dra­ma, Road Movie, Aben­teu­er

Autor: Jayes

Ver­fasst am: 17.04.2016

Wer­tung:  


Als ich mich mit “Into the Wild” und dem Aus­stei­ger “Alex Super­tramp” auf die Rei­se mach­te, konn­te ich mich gut in ihn hin­ein­ver­setz­ten. In die­sem Maße aus der Gesell­schaft aus­zu­stei­gen, wür­de für mich und für vie­le ande­re sicher nie in Fra­ge kom­men und den­noch erscheint es reiz­voll und befrei­end, sei­ne Sie­ben Sachen zu packen und zu ver­schwin­den, aus der kapi­ta­lis­ti­schen Leis­tungs­ge­sell­schaft, die uns Tag für Tag gefan­gen hält und unser wah­res Ich unterdrückt.

Zuerst scheint es so als ob sich die Haupt­fi­gur auf eine Suche begibt. Auf die Suche nach etwas höhe­rem und einen tie­fe­ren Sinn im Leben. Mit der Zeit wird aber klar, dass gera­de die­se Rei­se den tie­fe­ren Sinn dar­stellt. In den Tag hin­ein leben von der Hand in den Mund, nicht wis­send was einen am nächs­ten Tag erwar­tet und an wel­chem Ort man sich befin­det, klingt nach dem ulti­ma­ti­ven Frei­heits­ge­fühl. Ich fin­de aber gera­de das ist etwas, was einen Men­schen in sei­nen Mög­lich­kei­ten auch sehr ein­schrän­ken kann. Deut­lich wird dies z.B. als die Haupt­fi­gur Alex sei­ne Aus­weis­pa­pie­re ver­brennt und dann plötz­lich doch wie­der einen Aus­weis bean­tragt, um über­haupt die Mög­lich­keit zu haben, über die Gren­ze zu kommen.

Dabei stell­te ich mir die Frage:
Lebe ich nicht frei­er, wenn ich mich der Gesell­schaft so anpas­se, dass ich zwar in ihr und mit ihr funk­tio­nie­re, mir dabei jedoch alle Mög­lich­kei­ten offen hal­te?! Mög­lich­kei­ten offen zu hal­ten und Mög­lich­kei­ten zu haben, das ist für mich das ulti­ma­ti­ve Frei­heits­ge­fühl. Und dabei kann ich, anders als Alex, auch mit Mate­ri­el­len Din­gen umge­hen, die sogar mei­ne Frei­heit erwei­tern kön­nen. Ver­zicht ist für mich kei­ne Grund­vor­aus­set­zung um sich frei zu fühlen.

Der Film “Into the Wild” regt zum Nach­den­ken und Aus­ein­an­der­set­zen mit einer Lebens­phi­lo­so­phie an, die ver­lo­ckend aber trü­ge­risch zu gleich sein kann, denn sie ver­spricht mei­ner Mei­nung nach mehr, was sie letz­ten Endes hält.