Archiv der Kategorie: Drama

Spencer (2021)

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    dero­fa Durch­schnitts­wer­tung - 5/10
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Geht so

Der neu­es­te Film pas­send zur Dra­ma­se­rie “The Crown” wur­de 2021 mit dem Titel “Spen­cer” ver­öf­fent­licht. Der Film erschien am 5. Novem­ber 2021 in Groß­bri­tan­ni­en in den Kinos, in Deutsch­land schaff­te er es erst im Janu­ar 2022 in die Kinosäle.

Der Film the­ma­ti­siert das letz­te Jahr vor der Tren­nung von Charles und Dia­na und lässt uns Ein­bli­cke in ihren psy­chi­schen sowie kör­per­li­chen Zustand im Jah­re 1991 schauen.

Was wir von dero­fa von der neu­en Pro­duk­ti­on hal­ten, erfahrt ihr in unse­rer Kritik.

Gen­re: Dra­ma, His­to­rie

Ori­gi­nal­ti­tel: Spencer

Pro­duk­ti­ons­land: Deutsch­land, Groß­bri­tan­ni­en, USA, Chile

Pro­duk­ti­ons­fir­ma: Kom­pli­zen Film, Fabu­la Pro­duc­tions, Film­Na­ti­on Enter­tain­ment, Shoebox Films

Regie: Pablo Lar­rain

Dreh­buch: Ste­ven Knight

Pro­duk­ti­on: Pablo Lar­rain, Jonas Dorm­bach, Paul Webs­ter, Jani­ne Jac­k­ow­ski, Maren Ade

Musik: Jon­ny Greenwood

Län­ge: 117 Minuten

Alters­frei­ga­be: FSK 12

Ver­öf­fent­li­chung: 13. Janu­ar 2022  (Kino­start DE)

Ähn­li­che Titel: The Crown (2016 -…)

Wer­tung: 

Autor: Melis­sa

Ver­fasst am: 31.12.2022

Lese­zeit: ca. 6 Minu­ten (Direkt zum Fazit)

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Historisches Futter

“Spen­cer” ist ein His­to­ri­en­film aus dem Jahr 2021 und lässt uns in das Leben von Dia­na Spen­cer tau­chen. Der Zeit­raum in wel­chem die Hand­lung dar­ge­stellt wird, liegt zur Zeit der Ent­frem­dung Dia­nas zu Charles. Im Jahr 1991 beschließt Dia­na das Leben mit Prinz Charles zu been­den. Die Tren­nung erfolg­te im Fol­ge­jahr. Ihre Ehe lief die Jah­re zuvor nicht mehr so pri­ckelnd sodass sich Wut, Hass und vie­le Ängs­te  in ihr ausbreiteten.

Im Regiestuhl/in der Pro­duk­ti­on saß Pablo Lar­rain der Jah­re zuvor den His­to­ri­en­film “Jacky: Die First Lady” pro­du­ziert hat­te. Somit hat­te Pablo bereits etwas in die The­ma­tik von gro­ßen Frau­en­fi­gu­ren hin­ein schnup­pern und etwas  Erfah­rung damit sam­meln können.

“Spen­cer” birgt neben der Sto­ry und der Pro­duk­ti­on noch eine Beson­der­heit. Der Film erhielt meh­re­re Pro­duk­ti­ons­för­de­run­gen u.a. vom deut­schen Film­för­der­fonds. Die Film- und Medi­en­stif­tung NRW för­der­te z.B. 550.000 Euro an das Pro­duk­ti­ons­team. Es wäre mög­lich das NRW den Film so unter­stüt­zen woll­te, da sich eini­ge Dreh­or­te in NRW befanden.


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Kristen Stewart als neue Lady Di

Dia­na hat­te es in ihrem Leben als Princess of Wales nicht immer leicht. Sie hat­te sich über die Jah­re zu Charles distan­ziert und als Fol­ge ent­frem­det. Sie war nur noch ein Objekt für die Öffent­lich­keit, um die Medi­en zu füt­tern und zufrie­den­zu­stel­len. Der Film hat eine Lauf­zeit von 112 Minu­ten. Die gesam­ten Minu­ten wer­den Dia­na gewid­met. Ihrem Leben, ihrer Ver­zweif­lung… das sind die Kern­in­hal­te des Hand­lungs­strangs von “Spen­cer”.

Kris­ten Ste­wart ver­kör­pert die Prin­zes­sin der Her­zen und nimmt ihre Rol­le ziem­lich ernst. In einem Inter­view erklär­te sie, sie habe sich diver­se Doku­men­ta­tio­nen von Lady Di sowie die Staf­feln der Dra­ma­se­rie “The Crown” ange­se­hen um Dia­nas Mimik, Ges­tik und Kör­per­hal­tung exakt wie­der­ge­ben zu kön­nen. Sie hat sogar den bri­ti­schen Akzent erler­nen müs­sen. Deut­sche Zuschau­er wer­den davon auf Grund der deut­schen Ver­to­nung jedoch nicht pro­fi­tie­ren kön­nen. Die Per­so­na­li­sie­rung von Dia­na ist ihr extrem gut gelun­gen. Zuerst waren wir skep­tisch ob Kris­ten geeig­net für die Rol­le der Princess of Wales ist, da sie uns immer als Vam­pir-Freun­din aus der Tee­nie-Film-Rei­he “Twi­light” im Gedächt­nis geblie­ben ist.

Kris­ten ist kei­ne jun­ge Frau mehr, Kris­ten ent­wi­ckel­te sich zu einer erwach­se­nen Frau, die die Rol­le einer bedeu­ten­den Frau­en­fi­gur beson­ders stark ver­kör­pern kann.
Prince Charles wird von Jack Fart­hing gespielt. Er hat­te bis­her nicht  vie­le Film­rol­len und ist uns des­halb womög­lich nicht so bekannt. Wir fin­den auch ihn in sei­ner Rol­le und sei­ne schau­spie­le­ri­sche Leis­tung  sehr überzeugend.


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Handlung - Eine wütende Prinzessin

Wir bereits oben erwähnt dreht sich in dem His­to­ri­en­film alles um das Jahr vor der Tren­nung von Prin­zes­sin Dia­na und Prinz Charles. Der Hand­lungs­strang fokus­siert sich haupt­säch­lich auf die Prin­zes­sin der Her­zen - die Frau mit dem Nach­na­men Spen­cer. Fast jede Sze­ne zeigt uns Dia­na und ihr Leben.

Die Prin­zes­sin ist ver­zwei­felt und inner­lich gebro­chen. Sie ist doch nur ein Mensch! Genau das möch­te  der Film beto­nen. Lady Di gehör­te nicht zu der Mon­ar­chie und woll­te schon immer nur ein nor­ma­les Leben, fern­ab vom gan­zen Medi­en­tru­bel und den Tra­di­tio­nen der bri­ti­schen Mon­ar­chie. Eine Flucht war jedoch nicht mög­lich, sodass die Belas­tung begann ihrer Psy­che bzw. Gesund­heit zu schaden.

Erzäh­le­risch kön­nen wir dem Inhalt fol­gen. Kris­ten Ste­wart als Prot­ago­nis­tin leis­tet sehr gute Arbeit. Letzt­end­lich, kön­nen wir es ihr voll­ends abkau­fen, wie ver­zwei­felt sie in dem Moment ist und das sie nur nach einem Aus­weg sucht.

Neben ihrer see­li­schen Hilf­lo­sig­keit, tau­chen immer mal wie­der eini­ge wei­te­re Neben­cha­rak­te­re auf wie z.B. Dia­nas Söh­ne Wil­liam und Har­ry, oder der Koch des bri­ti­schen Anwe­sens auf denen sich die Royals zu die­sem Zeit­punkt befinden.


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Die Kritik - Viel Ruhm für Nichts?

Doch was birgt die Hand­lung noch so? Das ist die Fra­ge die wir uns immer wie­der stel­len muss­ten und das Ergeb­nis war ernüch­ternd. “Spen­cer” ent­hält kei­nen roten Faden, eine Hand­lung der wir fol­gen und die wir nach­voll­zie­hen kön­nen. Es wer­den uns will­kür­li­che Sze­nen aus Dia­nas Leben auf dem gol­de­nen Ser­vier­tel­ler prä­sen­tiert. Die Sze­nen bau­en nicht auf­ein­an­der auf und sind fad und fast bedeu­tungs­los - naja jeden­falls bis zum Schluss. Das Fina­le nimmt dann über­ra­schen­der Wei­se wie­der leicht Schwung auf.

Es geht doch anders? Haben wir uns mehr­fach gedacht und gewünscht das sich die Hand­lung von “Spen­cer” im Ver­lauf der Geschich­te noch ver­än­dert - und zwar in eine posi­ti­ve und fes­seln­de Art. Hier dient als bes­te Bei­spiel, die bereits oben erwähn­te TV-Serie “The Crown”. Die Dra­ma­se­rie beweist sich als Sie­ger. Sie zeigt uns wie man eine her­aus­ra­gen­de Hand­lung über die bri­ti­sche Mon­ar­chie schrei­ben und dar­stel­len kann, ohne das Risi­ko ein­ge­hen zu müs­sen, den Zuschau­er wie­der von der Lei­ne zu ver­lie­ren. “The Crown” ist aben­teu­er­lich und auf­re­gend anzusehen.

Was fehlt dem Film “Spen­cer”? Es fehlt ein guter Inhalt für eine noch bes­se­re Hand­lung - klar wir wis­sen das Dia­na mit ihren Dämo­nen zu kämp­fen hat und sie prä­sen­tiert sich offen und ehr­lich uns gegen­über, doch das kann nicht alles gewe­sen sein. Als Zuschau­er ver­steht man es sofort was die Prin­zes­sin uns damit aus­drü­cken möch­te. Und dann? Nichts wei­ter - denn es pas­siert nicht wirk­lich was ereig­nis­rei­ches. Kei­ne packen­de Hand­lung in der wir uns ver­sin­ken kön­nen. Kei­ne Dra­ma­tur­gie! - außer der von Diana.

Das ist der größ­te Grund wes­halb wir nicht voll­ends von dem Film über­zeugt wer­den konn­ten. Es fehl­te uns qua­si die eine “Essenz” die uns die Sup­pe wie­der schmack­haft macht. Wir suchen und mis­sen sie jedoch ver­geb­lich bis zum Finale.

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Fazit - Zu viel Prinzessin, zu wenig Geschichte

Mit “Spen­cer” erhal­ten wir neu­es Fut­ter, neu­en Stoff aus dem Hau­se der Royals und der bri­ti­schen Mon­ar­chie. Zutiefst ent­täuscht, sehen wir die Hand­lung als größ­te Schwach­stel­le an. Die Hand­lung in der so viel Poten­zi­al steckt und die Geschich­te nach einer wah­ren Bege­ben­heit lei­der nicht zum posi­ti­ven aus­ge­nutzt wird.

Der Hand­lungs­strang ist zu fad und zu tro­cken und erzählt bei wei­tem nicht alles über das Jahr vor der Tren­nung vom Prin­zen und der Prin­zes­sin. Lady Di wird fast schon als zicki­ge unzu­frie­de­ne Per­son dar­ge­stellt - auch das müs­sen wir kri­ti­sie­ren denn es rückt die eins­ti­ge Prin­zes­sin der Her­zen in ein nega­ti­ves Bild, was so dem Rea­lis­mus zutiefst scha­det - und das bei einem His­to­ri­en­film. Soll­ten his­to­ri­sche Fil­me nicht genau der Wahr­heit entsprechen?

Nach viel Kri­tik folgt der Lob. Denn das wert­volls­te an die­sem Film ist die schau­spie­le­ri­sche Leis­tung von Kris­ten Ste­wart die sich enorm viel Zeit genom­men und bemüht hat, in die Rol­le der Prin­zes­sin zu schlüpfen.

So schnell der neu­es­te bri­ti­sche Mon­ar­chie-Film im Jahr 2021 auch erschie­nen ist, so schnell ver­liert er sich auch schon aus unse­ren Köp­fen, da er lei­der nur mit­tel­mä­ßig ist und nicht mit dem Erfolg von dem TV-Seri­en-Hit “The Crown” mit­hal­ten kann.

Den­noch ist “Spen­cer” für alle Fans des Buck­ing­ham Palace, der bri­ti­schen Mon­ar­chie und vor allem Kris­ten Ste­wart min­des­tens einen Blick wert.


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Was hal­tet Ihr von dem neu­em Film zur bri­ti­schen Mon­ar­chie und der Prin­zes­sin der Her­zen?  Teilt eure Gedan­ken zu „Spen­cer“ mit uns in der Kom­men­tar­sek­ti­on! Wir wür­den uns freuen.


Trailer

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Der Fall Richard Jewell (2019)

  • 8/10
    dero­fa Durch­schnitts­wer­tung - 8/10
8/10

Aus­ge­zeich­net

Im Jahr 2019 zieht East­wood sorg­fäl­tig als Pup­pen­spie­ler sei­ne Fäden in die­ser wah­ren Geschich­te über die Unfä­hig­keit der Regie­rung und die Fol­gen fal­scher Medienberichterstattungen.

Nomi­niert wur­de der Film für etli­che Aus­zeich­nen u.a. bei den Oscar­ver­lei­hun­gen 2020 für Kathy Bates als “Bes­te Neben­dar­stel­le­rin”. Pro­du­ziert wur­de der Film neben East­wood u.a. auch von Leo­nar­do DiCa­prio und Jonah Hill.

Gran­dio­se Schaus­spiel­kost mit erschüt­tern­den Gescheh­nis­sen über den Bom­ben­an­schlag 1996 in Atlan­ta im Rah­men der Olym­pi­schen Spiele.

Was es mit der wah­ren Geschich­te auf sich hat und ob wir bei derofa.de hier einen Geheim­tipp erha­schen konn­ten, erfahrt Ihr in unse­rem Review.

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Gen­re: Dra­ma, Bio­gra­fie

Ori­gi­nal­ti­tel: Richard Jewell

Pro­duk­ti­ons­land: USA

Pro­duk­ti­ons­fir­ma: Appian Way, Mis­her Films, 75 Years Plan Pro­duc­tions, The Mal­pa­so Company

Regie: Clint Eastwood

Dreh­buch: Bil­ly Ray

Pro­duk­ti­on: Jen­ni­fer Davis­son, Leo­nar­do DiCa­prio, Clint East­wood, Jonah Hill, Jes­si­ca Mei­er, Kevin Mis­her, Tim Moore

Musik: Arturo San­do­val

Län­ge: ca. 129 Minuten

Alters­frei­ga­be: FSK 12

Uni­ver­sum: -

Vor­gän­ger: -

Nach­fol­ger: -

Wer­tung:  

Autor: Melis­sa

Ver­fasst am: 20.06.2021


Clint Eastwood’s neuestes Werk

Clint East­wood hat häu­fig sei­ne Fin­ger im Spiel wenn es um dra­ma­tur­gi­sche Erzäh­lun­gen geht - so erneut in sei­nem zuletzt pro­du­zier­ten Werk “Der Fall Richard Jewell” aus dem Jahr 2019.

Die Geschich­te hin­ter Richard Jewell stammt 1997 aus einem Zei­tungs­ar­ti­kel der Vani­ty Fair mit dem Titel “Ame­ri­can Night­ma­re: The Bal­lad of Richard Jewell” von Marie Bren­ner.  Eine Geschich­te über eine Kata­stro­phe wäh­rend den Olym­pi­schen Spie­len 1996 und einem Ver­an­stal­tungs­ort in Atlan­ta. Die Medi­en berich­te­ten in Auf­ruhr über den erschüt­tern­den Vor­fall. Selbst im 21. Jahr­hun­dert ist Richards Jewells Fall nicht unver­ges­sen geblie­ben. Die Ereig­ni­se in Atlan­ta bie­te­ten gro­ßes Poten­ti­al für Hol­ly­wood - was auch Pro­du­zent Clint East­wood schnell erkann­te und 2019 aber­mals ein Hol­ly­wood-Dra­ma mit Hit-Poten­zi­al pro­du­zier­te. Was genau in Atlan­ta pas­sier­te und was es mit dem Film auf sich hat erzäh­len wir Euch im fol­gen­den Abschnitt.


Clint und Paul am Set von “Der Fall Richard Jewell”

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Eine Tragödie braucht einen Sündenbock

Der Film dreht sich um den Prot­ago­nis­ten Richard Jewell, der zusam­men mit sei­ner Mut­ter in Atlan­ta lebt. Richard ist ein ehe­ma­li­ger Poli­zist der sei­nen Abschluss an der Poli­zei­aka­de­mie in Nor­the­ast Geor­gia mit Bra­vour bestan­den hat, jedoch nicht mehr als Poli­zist arbei­tet. In der Zwi­schen­zeit über­nimmt der Waf­fen­samm­ler sowie -lieb­ha­ber oft Jobs als Secu­ri­ty bei ver­schie­de­nen Ver­an­stal­tun­gen an.

So auch am Abend des 27.Juli 1996 im Cen­ten­ni­al Olym­pic Park in Atlan­ta, wel­ches zu die­ser Zeit als ein Ver­an­stal­tungs­ort der Olym­pi­schen Spie­le dien­te. Richard ent­deck­te wäh­rend der Arbeit einen her­ren­los ver­däch­ti­gen Ruck­sack unter einer Bank. Sein Bauch­ge­fühl teil­te ihm nichts Gutes mit. Richard mel­de­te die­ses auf­fäl­li­ge Gepäck­stück unver­züg­lich sei­nen Poli­zei­kol­le­gen am Ver­an­stal­tungs­ort. Was zu Beginn von sei­nen Kol­le­gen nur als Spaß emp­fun­den und Richards Fund eher als Witz ange­se­hen wur­de, stell­te sich im Ver­lauf als ech­te Bedro­hung dar. An die­sem Abend explo­dier­te eine Bom­be im Olym­pic Park in Atlan­ta. Richard konn­te durch sein schnel­les Han­deln schlim­me­res ver­hin­dern, jedoch for­der­te das Atten­tat zwei Men­schen­le­ben und 111 ver­letz­te Opfer.[1] Die Medi­en kür­ten ihn anfangs zum Natio­nal­hel­den, wäh­rend das FBI ihn zu einem Ver­däch­ti­gen mach­ten. Für Richard wur­de glor­rei­cher Ruhm schnell zur tra­gi­schen Heimsuchung.


Richard als Secu­ri­ty im Cen­ten­ni­al Olym­pic Park

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Wenn Taten das Leben verändern

Clint East­wood prä­sen­tiert uns in die­sem Dra­ma-Strei­fen eine scho­ckie­ren­de und fes­seln­de Geschich­te eines Bom­ben­an­schlags mit pri­va­ten Ein­bli­cken in das Leben von Richard Jewell. Richard wird als lie­be­vol­ler und ehr­li­chen Mensch ange­se­hen. Sein Ver­trau­en und sei­ne Loya­li­tät als ehe­ma­li­ger Poli­zist zur Poli­zei wird ihm zum Ver­häng­nis. Denn Richard ist blind die eigent­li­chen Absich­ten hin­ter den Hand­lun­gen der Poli­zei zu erken­nen und wird so von der Regie­rung maß­los aus­ge­nutzt und zum Opfer des Staa­tes gewandelt.

Unter­malt wur­de die­ses Hol­ly­wood­spek­ta­kel durch dra­ma­tur­gisch pas­sen­de Musik, die Sze­ne für Sze­ne adäquat gewählt wur­de. Clint East­wood ver­mag es dadurch den Zuschau­er noch mehr in das Gesche­hen ein­zu­bin­den und mit­füh­len zu lassen.


Richard unter­zieht sich frei­wil­lig einem Lügendetektortest

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Perfektion hinter sowie vor der Kamera

Star­be­set­zung garan­tiert! Clint East­wood wähl­te für sein Werk bekann­te Schau­spie­ler für sei­ne Neben­rol­len mit u.a. Kathy Bates (Ame­ri­can Hor­ror Sto­ry) in der Rol­le der besorg­ten Mut­ter Bobi sowie Oli­via Wil­de als Jour­na­lis­tin, die hart­nä­ckig über den Fall Richard Jewell berich­ten möchte.

Die Haupt­rol­le hin­ge­gen ver­gab er dem eher noch “unbe­kann­ten” Schaus­pe­ler und Stand-Up-Come­di­an Paul Wal­ter Hau­ser, der meis­ter­haft die Rol­le des Richard Jewell ver­kör­per­te. Paul spiel­te bis­her in dut­zend Fil­men[2] mit, sowie u.a. im neu­es­ten Dis­ney-Glanz­stück “Cru­el­la” (2021). Authen­tisch und ori­gi­nell per­so­ni­fi­ziert er Richard als den nai­ven und sorg­sa­men Bür­ger Atlanta’s.


Der ech­te Richard Jewell und Paul Wal­ter Hau­ser in sei­ner Rolle

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https://www.cbsnews.com/pictures/stars-movies-based-true-stories-people/

Fazit - Wenn der Jäger zum gejagten wird

Hier stimmt alles! Wenn die Gesell­schaft jeman­den im Visier hat und die Medi­en dies aus­nut­zen wer­den arme Bür­ger zum Opfer unschul­di­ger Taten. Richard’s Fall ist anstö­ßig und in Zei­ten von Social Media und “Fake News” aktu­el­ler denn je anzusehen.

Wir sind über­aus zufrie­den mit der Insze­nie­rung die­ser wah­ren Geschich­te aus dem Leben von Richard Jewell. Clint East­wood zeigt uns ein wei­te­res Mal sein Kön­nen als Hollywoodproduzent.

Die Geschich­te baut etap­pen­wei­se auf und bin­det uns als Zuschau­er kon­stant an den Bild­schirm. Um noch eine Schip­pe drauf­zu­le­gen wur­de die mus­ka­li­sche Unter­ma­lung der Sze­nen mit sorg­falt gewählt. Wir sind es nicht anders vom Pro­du­zen­ten East­wood gewohnt - lasst Euch mit­rei­ßen in die­ser fri­vo­len Geschich­te eines unschul­di­gen Bür­gers, der zuerst Held dann Sün­den­bock des Staa­tes wurde.


Trailer

Der offi­zi­el­le deut­sche Trai­ler zu „Der Fall Richard Jewell”.

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Christopher Robin (2018)

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    dero­fa Durch­schnitts­wer­tung - 10/10
10/10

Lieb­lings­film

Die süßes­te Ver­su­chung seit es Honig gibt ist zurück! Win­nie Puuh und sei­ne Freun­de, end­lich wie­der auf gro­ßer Lein­wand vereint.

Im Zuge zahl­rei­cher Remakes der haus­ei­ge­nen Zei­chen­trick­klas­si­ker, kommt Dis­ney nicht umhin, auch dem flau­schi­gen Honig­bär “Win­nie Puuh” eine Real-Neu­ver­fil­mung zu widmen.

Ob die Por­tie­rung in die “ech­te Welt” abseits des Zei­chen­tricks gelun­gen ist und war­um uns “Chris­to­pher Robin” vor allem auf mensch­li­cher Ebe­ne beein­druckt hat, ver­ra­ten wir im Review.

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Gen­re: Aben­teu­er, Fan­ta­sy, Dra­ma

Ori­gi­nal­ti­tel: Chris­to­pher Robin

Pro­duk­ti­ons­land: USA

Pro­duk­ti­ons­fir­ma: Walt Dis­ney Pic­tures | 2DUX²

Regie: Marc Forster

Dreh­buch: Alex Ross Per­ry, Alli­son Schroeder

Pro­duk­ti­on: Brig­ham Tay­lor, Kris­tin Burr

Musik: Geoff Zanel­li, Jon Brion

Län­ge: ca. 104 Minuten

Alters­frei­ga­be: FSK 0

Uni­ver­sum: Dis­ney Meis­ter­wer­ke (Real­ver­fil­mun­gen)

Vor­gän­ger: Die Schö­ne und das Biest (2017)

Nach­fol­ger: Dum­bo (2019)

Quel­len
https://de.wikipedia.org/wiki/Christopher_Robin_(Film) | https://en.wikipedia.org/wiki/Christopher_Robin_(film)

Wer­tung:  

Autor: Jan­nik

Ver­fasst am: 23.01.2021


Vom Kinderzimmer in die weite Welt

Die süßes­te Ver­su­chung seit es Honig gibt ist zurück! Win­nie Puuh und sei­ne Freun­de, end­lich wie­der auf gro­ßer Lein­wand ver­eint. Im Zuge zahl­rei­cher Remakes der haus­ei­ge­nen Zei­chen­trick­klas­si­ker, kommt Dis­ney nicht umhin, auch dem flau­schi­gen Honig­bär “Win­nie Puuh” eine Real-Neu­ver­fil­mung zu widmen.

Nach­dem Win­nie zuletzt im Jah­re 2011 Film­ge­schich­te schrieb, als mit “Win­nie Puuh” nicht weni­ger als der letz­te klas­si­sche Zei­chen­trick­film, aus der Abtei­lung der “Walt Dis­ney Ani­ma­ti­on Stu­di­os” ver­öf­fent­licht wur­de, blieb es eher ruhig um den klei­nen Honig-Sommelier.

Als klei­ner Trost für Win­nie-Fans folg­te mit “Good­bye Chris­to­pher Robin” im Jahr 2017 zwar kein Film von Dis­ney aber des­halb kein weni­ger sehens­wer­ter. Die bri­ti­sche Pro­duk­ti­on, als bio­gra­fi­sches Dra­ma rund um den Schöp­fer von Win­nie kon­zi­piert, erleuch­te­te uns mit vie­len inter­es­san­ten Hin­ter­grund­in­for­ma­tio­nen zur Ent­ste­hungs­ge­schich­te der lite­ra­ri­schen Vor­la­ge des Kin­der­buch­au­tors A.A. Milne.

Dis­ney adap­tier­te bzw. adop­tier­te Puuh den Bären im Jahr 1961. Eini­ge char­man­te Cha­rak­ter­zü­ge, wie die auf­op­fe­rungs­vol­le lie­be für Honig, ein paar Run­dun­gen mehr an den rich­ti­gen Stel­len und ein rotes T-Shirt, wur­den zu Win­nies Markenzeichen.

Sei­ne Hei­mat Hun­dert­mor­gen­wald war bis­her aus­schließ­lich in Zei­chen­trick­fil­men Zuhau­se. Doch jetzt bekommt er end­lich sei­nen gro­ßen Auf­tritt in einem Real­film. Ver­ant­wort­lich für die Por­tie­rung in eine Art fik­ti­ve Rea­li­tät abseits der Ani­ma­ti­on, zeich­net sich der deutsch-schwei­ze­ri­sche Regis­seur Marc Fors­ter. In das Kos­tüm des namens­ge­ben­den Chris­to­pher Robin, schlüpft nie­mand gerin­ge­rer als die bri­ti­sche Hol­ly­wood­grö­ße Ewan McGregor.


Wie sich “Win­nie Puuh” im Lau­fe der Jah­re entwickelte

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©Dis­ney, Quel­le: https://www.thewrap.com/winnie-the-pooh-evolution-christopher-robin-photos/

Es ist kalt im Hundertmorgenwald

Der Jun­ge Chris­to­pher Robin ver­bringt sei­ne Zeit am liebs­ten mit sei­nen plü­schi­gen Freun­den, allen vor­an Win­nie Puuh. Als er eines Tages in ein Inter­nat muss, ist die Zeit gekom­men sich weh­mü­tig von sei­nen Freun­den zu verabschieden.

Mit jedem Tag, wel­cher in sei­ner neu­en Umge­bung an Chris­to­pher vor­bei zieht, wird er ein Stück erwach­se­ner. Sei­ne sorg­lo­se Kind­heit die einst viel Spaß und Freu­de brach­te scheint wie weggewischt.

Erst ein­mal im Leben eines wahr­haf­tig Erwach­se­nen ange­kom­men ist Chris­to­pher sehr mit den Her­aus­for­de­run­gen sei­nes Arbeits­le­bens als Effi­zi­enz­ma­na­ger bei einer Kof­fer­fir­ma beschä­figt. Er scheint dabei nicht nur Puuh fast voll­stän­dig zu ver­ges­sen, son­dern auch sei­ne Fami­lie fühlt sich ver­nach­läs­sigt. Zu einem lang ersehn­ten Aus­flug mit sei­ner Tocher Made­li­ne, fin­det er trotz Ver­spre­chen kei­ne Zeit.

Als Win­nie Puuh eines Tages aus einem sicher schlum­mi­gen Schlaf erwacht, ist es neb­lig, kalt und trost­los im Hun­dert­mor­gen­wald. All sei­ne Freun­de sind ganz plötz­lich spur­los ver­schwun­den und so ist es an ihm sei­ne Gefähr­ten zu suchen. Schließ­lich durch­tritt er eine ganz beson­de­re Tür.


Puuhs Freun­de sind verschwunden

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©The Walt Dis­ney Com­pa­ny Ger­ma­ny GmbH

Die Leitgedanken

End­lich bekom­men wir wie­der eine Geschich­te um Win­nie Puuh gelie­fert. Als Fan des klei­nen Honig­bärs, hat­ten wir uns schon lan­ge die Fin­ger danach geleckt. Wie Puuh als Real­film aus­se­hen könn­te war für uns nur schwie­rig vor­stell­bar. Ins­be­son­de­re eine Über­tra­gung in die “ech­te” Welt, fern des gewohn­ten und fan­ta­sie­vol­len Hun­dert­mor­gen­wald, galt für uns als schwie­rig umsetzbar.

Nun fan­den wir in Marc Forsters “Chris­to­pher Robin” einen Film, der nicht nur die­se Hür­de mit Bra­vour meis­tert, son­dern oben­drein auch inhalt­lich eine enor­me Aus­sa­ge­kraft respek­ti­ve Mes­sa­ge hat. Die­se zeigt sich in einem bestimm­ten Kon­trast zwei­er RIch­tun­gen als Kernelemente.


Die Por­tie­rung in die rea­le Welt funk­tio­niert tatsächlich

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©The Walt Dis­ney Com­pa­ny Ger­ma­ny GmbH

Das innere Kind erlischt

Der streb­sa­me Chris­to­pher ist Hals über Kopf in sein Arbeits­le­ben ver­tieft. Die Fami­lie steht hin­ten an, kommt jedoch ein­fach nie zum Zug. Es scheint als hät­te der viel­be­schäf­tig­te Mana­ger, aus­ge­rech­net für Effi­zi­enz in einer Kof­fer­fir­ma, den Wert der wirk­lich wich­ti­gen Din­ge im Leben ein­fach vergessen.

Par­al­lel fin­det sich Puuh im kal­ten und lee­ren Hun­dert­mor­gen­wald wie­der. Trost­los mutet er an. Nichts ist mehr da von der Far­be und Freu­de die ihn einst aus­zeich­ne­te. Auch Puuhs treue Gefähr­ten wie Iah, Fer­kel, Rab­bit, Tig­ger, Eule, Kän­ga und Ruh sind unauf­find­bar. Puuh fühlt sich sicher isloiert und alleine.

Das ist die Basis und Ana­lo­gie mit der “Chris­to­pher Robin” unge­mein gut funk­tio­niert. Augen­schein­lich braucht Puuh Hil­fe bei sei­ner Suche. Und doch wird der klei­ne zu nichts weni­ger als dem Ret­ter der Chris­to­pher zurück auf den rich­ti­gen Weg lei­tet, weil er nichts weni­ger muss als auch sich selbst zu ret­ten. Es wirkt als exis­tie­re er nur als Aus­zug von Chris­to­phers Fan­ta­sie. Wenn er ihn und sei­ne Welt ver­gisst, wird viel­leicht alles verschwinden?!

Nach­dem Puuh also den Hun­dert­mor­gen­wald erst­mal über die magi­sche Tür ver­lässt und mit sei­nen Füßen voll Honig zurück ins Leben von Chris tappt, beginnt eine Art Hei­lung für beide!


Puuh? Ich hab ihn ver­lo­ren.Chris­to­pher Robin
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Das Yin und Yang

In einem wun­der­sam leben­di­gen Lon­don aber auch im Hun­der­mor­gen­wald, gilt es für die bei­den alten Freun­de nun Ver­ges­se­nes wie­der in den Fokus zu rücken. Immer mit dabei ist die­ser hart­k­nä­cki­ge Zwie­spalt zwi­schen Fami­lie und Arbeit, zwi­schen Rea­li­tät und Fan­ta­sie, zwi­schen Käl­te und Wärme.

Schon bald steht die wohl wich­tigs­te Prä­sen­ta­ti­on sei­ner Kar­rie­re an. Mit­ar­bei­ter sol­len ent­las­sen wer­den und Chris­to­pher soll Ein­spa­rungs­vor­schlä­ge machen. In sei­nen Gedan­ken zer­streut, zer­streut er auch wich­ti­ge Papie­re im von Wind gepeitsch­ten Hun­der­mor­gend­wald. Wie­der die­se Sym­bo­le und der Kon­trast zwi­schen har­ter Arbeit und wei­cher Fan­ta­sie­welt, die von Nega­ti­vi­tät ein­ge­nom­men wird.

Wie soll Chris­to­pher die­ser neu­en Her­aus­for­de­rung Herr wer­den? Wie soll er Fami­lie Arbeit und jetzt auch noch Puuh unter sei­nen Hut brin­gen? Puuh muss nichts weni­ger als ihm den rech­ten Weg wei­sen. Er wird damit zu Chris­to­phers Lehr­meis­ter für die schö­nen Din­ge im Leben. Mit dem Honig­bä­ren und sei­nen Freun­den, fin­det Chris­to­pher Robin auch ein Sück weit sei­ne Fan­ta­sie und Leich­tig­keit wieder.

Wie sich ein gel­ber plü­schi­ger Faden durch die gesam­te Geschich­te zieht, haben wir nur sel­ten in einem Film erlebt. Eine Balan­ce zu fin­den, ein ganz per­sön­li­ches Yin und Yang, dass ist das Ziel des Fil­mes “Christoper Robin”.

Die Men­schen sagen nichts ist unmög­lich. Aber ich mache jeden Tag nichts.Win­nie Puuh
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Die Heilung

In jeder Faser und in jedem klei­nen Detail des Fil­mes steckt die­ses Motiv des Zwie­spalts. Von den ange­spro­che­nen Unter­schie­den zwi­schen Win­nies Welt und der von Chris­to­pher, über die Cha­rak­ter­zeich­nun­gen des heuch­le­ri­schen Bösen, per­so­ni­fi­ziert als Chris­to­phers Chef Winslow, bis hin zu den oft kur­zen und kna­cki­gen Dia­lo­gen, die häu­fig Dop­pel­deu­tig zu ver­ste­hen sind und dadurch an Aus­sa­ge­kraft gewinnen.

Letzt­end­lich ist sogar das Fina­le das auf­fäl­ligs­te Merk­mal. Die Auf­lö­sung für das Personal/Kostenproblem in der Kof­fer­fir­ma, steckt im Grun­de dar­in, einen von Puuhs Rat­schlä­gen zu befol­gen, den wir an die­ser Stel­le natür­lich nicht ver­ra­ten wollen.

“Chris­to­pher Robin” schafft die­se unter­schwel­li­gen Ver­bin­dun­gen, weil er es immer wie­der her­vor­ra­gend ver­steht Kon­tras­te her­zu­stel­len und die pas­sen­den Sym­bo­le dafür zu liefern.


Manch­mal sind es die klei­nen Din­ge, die den größ­ten Platz in dei­nem Herz ein­neh­men.Win­nie Puuh
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Fazit - Ein Plädoyer für das Kind bleiben

Es ist schon erstaun­lich wie außer­ge­wöhn­lich Puuh ist, obwohl er doch im Grun­de nur ein “dum­mer alter Bär” ist, wie Chris­to­pher Robin ihn nennt (fin­den wir nicht cool von ihm).

Doch eine Fra­ge stellt sich für uns noch: Is(s)t Puuh Honig weil er so süß ist oder is(s)t Puuh so süß weil er Honig is(s)t? Viel­leicht trifft alles zu?

Die Real­ver­fil­mung von Win­nie Puuh mit dem Titel “Chris­to­pher Robin” hat uns tief beein­druckt. In sei­nen komö­di­an­ti­schen Momen­ten, die durch­aus häu­fi­ger anzu­tref­fen sind als man erwar­ten wür­de, ist sie geist­reich und char­mant. In sei­nen Leit­ge­dan­ken ist sie stark und einprägsam.

Wenn wir ein Haar im Honig­topf suchen wol­len, so könn­ten wir anmer­ken, es hät­te mehr Platz für Musik aus dem Win­nie-Uni­ver­sum gege­ben. Eini­ge The­men wie z.B. das Lied “Up, Down, Touch the Ground” der Sher­man Bro­thers aus “Win­nie the Pooh and the Honey Tree” wer­den zwar ange­ris­sen aber die musi­ka­li­sche Kom­po­nen­te soll­te wohl nicht Teil die­ser rea­len Inter­pre­ta­ti­on von Win­nie Puuh sein.

“Chris­to­pher Robin” zeigt auf eine irgend­wie honig-bit­ter-süße Wei­se, dass man sich unbe­dingt sein inne­res Kind bewah­ren soll, weil Locker­heit und Fan­ta­sie sonst aus­ster­ben auf die­ser Welt. Gegen die Ver­klemmt­heit und für die Flau­schig­keit. Es wäre schön wenn jeder solch eine honig­sü­ße Ver­su­chung in Form eines Bären wie Puuh im Leben hät­te - um zu ver­ste­hen wor­auf es wirk­lich ankommt. Letzt­end­lich wirbt der Film dafür, bei aller Ernst­haf­tig­keit des Erwach­se­nen­le­bens die Balan­ce zur Freu­de zu fin­den. Die Essenz dabei ist unver­kenn­bar: Erwach­sen wer­den und Kind bleiben.

“Im Leben geht es um mehr als um Bal­lons und Honig” - nein geht es nicht Chris­to­pher! Es geht um genau das!


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Trailer

Der offi­zi­el­le deut­sche Trai­ler zu “Chris­to­pher Robin”

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Joker (2019)

  • 9.5/10
    dero­fa Durch­schnitts­wer­tung - 9.5/10
9.5/10

Her­aus­ra­gend

Ein krei­de­wei­ses Gesicht, gift­grü­ne Haa­re und ein teuf­li­sches blut­ro­tes Grin­sen - eine neue Ver­si­on des kul­ti­gen Clowns “Joker”, tanz­te 2019 gera­de­wegs in die Kinos.

Viel­fach gelobt und mit zwei Oscars aus­ge­zeich­net ist Regis­seur Todd Phil­lips Dra­ma vor allem eines, eine sehr unge­wöhn­li­che Comicverfilmung!

Wes­halb auch derofa.de von der neu­en Mas­ke des Jokers ange­tan ist und was den Film unse­rer Mei­nung nach aus­macht, ver­ra­ten wir Euch hier - im Review zum Kino­er­folg “Joker”.

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Gen­re: Comic, Dra­ma, Thril­ler

Ori­gi­nal­ti­tel: Joker

Pro­duk­ti­ons­land: USA

Pro­duk­ti­ons­fir­ma: War­ner Bros. Pic­tures | DC Films, Joint Effort, Bron Crea­ti­ve, Vil­la­ge Road­show Pictures

Regie: Todd Phil­lips

Dreh­buch: Todd Phil­lips, Scott Silver

Pro­duk­ti­on: Todd Phil­lips, Brad­ley Coo­per, Emma Til­lin­ger Koskoff

Musik: Hil­dur Guðnadóttir

Län­ge: ca. 122 Minuten

Alters­frei­ga­be: FSK 16

Wer­tung:  

Autor: Jan­nik

Ver­fasst am: 09.08.2020


Neue Maske für den Joker

Im Jahr 1940 wur­de er erschaf­fen. Seit­dem wur­de viel­fach sei­ne kurio­se Geschich­te erzählt. Das krei­de­wei­se Gesicht, die gift­grü­nen Haa­re und vor allem die blut­ro­ten Lip­pen, die in ein teuf­li­sches Grin­sen über­ge­hen, machen ihn unverkennbar.

Ursprüng­lich für die DC-Comics erdacht, gilt der Joker heu­te als eine der bekann­tes­ten Erzähl­fi­gu­ren des “bösen Clowns”.[1] Im Uni­ver­sum des Super­hel­den Bat­man ist er sicher eine der belieb­tes­ten Figu­ren und als regel­mä­ßi­ger Wider­sa­cher sowie Erz­feind der dunk­len Fle­der­maus bes­tens bekannt.

Über die vie­len Jahr­zehn­te sei­ner Exis­tenz haben Schau­spie­ler aller Cou­leur, in etli­chen Pro­duk­tio­nen, dem bizar­ren Nar­ren ein Gesicht gege­ben. Ob Jack Nichol­son, Heath Led­ger oder Jared Leto - gro­ße Namen gab es vie­le.  Den Joker in sich zu fin­den, galt ganz sicher aber schon immer als beson­de­re Her­aus­for­de­rung für die Darsteller.


Heath Led­gers Ver­kör­pe­rung des Jokers in “The Dark Knight” (2008) gilt als eine der bes­ten. Der aus­tra­li­sche Schau­spie­ler wur­de post­hum mit einem Oscar ausgezeichnet.

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©War­ner Bros.

Wäh­rend die wehen­den Fah­nen des “Mar­vel Cine­ma­tic Uni­ver­se” nach den ers­ten zehn äußerst lukra­ti­ven Jah­ren, noch immer im Wind flat­tern, die ein­ge­fleisch­ten Fans sich auf die nächs­te Pha­se freu­en, und knall­bun­te, voll­ge­pack­te Action­fil­me zur Stan­dard-Comic­ver­fil­mung gewor­den sind, wagen War­ner Bros. unter Regis­seur Todd Phil­lips etwas völ­lig neu­es und uner­war­te­tes. Etwas womit vie­le wohl nicht gerech­net hätten.

Mar­vel movies are enter­tain­ment. Joker is art.Anxie­ty Celery

Denn wer hät­te erwar­tet, dass mit “Joker” ein eher künst­le­ri­sches, ruhi­ges Dra­ma, mit viel Erzähl­tie­fe, lös­ge­löst vom “DC Exten­ded Uni­ver­se” und als eigen­stän­di­ger Film erschei­nen wür­de. Phil­lips erklär­te hier­zu, der Film han­de­le nicht von Joker, son­dern erzäh­le die Geschich­te von dem Mann, der ein­mal Joker wer­den soll.[2]

Der Clown Joker aus einem völ­lig neu­en Blick­win­kel, in der Geschich­te sei­nes Ursprungs.


Haupt­dar­stel­ler­Joa­quin Phoe­nix trägt die “neue Mas­ke” für den Joker auf

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©War­ner Bros.

Die gequälte Seele

Wir schrei­ben das Jahr 1981. Arthur Fleck lebt zusam­men mit sei­ner Mut­ter Pen­ny in einer her­un­ter­ge­kom­me­nen Wohnung.

Der sen­si­ble und ein­sa­me Ein­zel­gän­ger arbei­tet als Par­ty­clown und hat nicht nur beruf­lich schwer zu kämp­fen. Regel­mä­ßig wird er Opfer von Gewalt­ta­ten sowie Miss­hand­lun­gen und nimmt Medi­ka­men­te zur Regu­lie­rung einer see­li­schen, ihn schwer belas­ten­den Krank­heit. Einer Krank­heit die wohl für einen Clown schick­sal­haf­ter und zugleich iro­ni­scher nicht sein könnte.

Nach­dem sein Leben immer mehr aus den Fugen gerät und die psy­chi­sche Ver­fas­sung von Arthur, auch durch den Weg­fall sei­ner Medi­ka­men­te, immer schlech­ter wird, beginnt sei­ne fra­gi­le See­le sich zu verändern.

Wie die Per­sön­lich­keit von Arthur Fleck zum wahn­sin­ni­gen Clown mutiert - das erzählt “Joker”.


Ich hof­fe mein Tod macht mehr Sinn als mein Leben.Arthur Fleck
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©War­ner Bros.

Das Porträt des Antihelden

Regis­seur Todd Phil­lips gelingt mit “Joker” eine Art Cha­rak­ter­stu­die und Befrei­ung der Haupt­fi­gur des Arthur Fleck. Für den Zuschau­er ist er der klas­si­sche Anti­held und wird spä­ter zum Joker gekrönt. Doch damit dies gesche­hen kann, weckt “Joker” erst ein­mal Mitgefühl.

Arthur Fleck ist der klas­si­sche Ver­lie­rer. Ein dür­rer, ein­sa­mer, ver­zwei­fel­ter und schüch­ter­ner Mann, schein­bar ohne sozia­le Kon­tak­te. Er ist ein armes und iso­lier­tes Wesen in den dunk­len und kaput­ten Stra­ßen von Got­ham City. Wir sehen wie schwer Arthur es im Leben hat. Miss­hand­lun­gen, beruf­li­che Pro­ble­me, Selbst­zwei­fel und nicht zuletzt sei­ne schwe­re psy­chi­sche Stö­rung, ver­mit­teln uns eine Vor­stel­lung von sei­nem täg­li­chen Leid.


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©War­ner Bros.

Dadurch füh­len wir mit ihm und wün­schen uns als Zuschau­er Bes­se­rung für Arthur Fleck. Das bemit­lei­dens­wer­te Geschöpf soll nicht mehr geschla­gen, bedroht, gemobbt oder unge­recht behan­delt oder gar geknech­tet wer­den von Prüg­lern, Igno­ran­ten oder der Stadt Got­ham City.

Auch des­halb beschäf­tig­te uns das Dra­ma sehr. Zwar wuss­te man, dass “Joker” eine eher unge­wohn­te Rich­tung als Comic­ver­fil­mung ein­schla­gen wür­de, doch nicht, wel­ches Leben der Haupt­cha­rak­ter lebt, wel­chen Schmerz er erlei­det und welch trost­lo­ses Dasein letz­ten Endes von “Joker” auch expli­zit dar­ge­stellt wird.

So rufen die Macher ein tie­fes Mit­ge­fühl beim Zuschau­er her­vor. Die trau­ri­ge und geschun­de­ne Per­sön­lich­keit von Arthur Fleck und das trau­ma­ti­sier­te Resul­tat ist das, wor­um es sich in “Joker” dreht.


Nie­mand denkt dar­an wie es sich anfühlt der Ande­re zu sein.Joker
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Opfer, Täter, oder beides?

Eine der wich­tigs­ten Fra­gen die “Joker” auf­wirft ist die, ob Arthur Fleck Opfer oder Täter ist. Die­sen Zwie­spalt in uns aus­zu­lö­sen schafft die Comic­ver­fil­mung auf höchs­tem Niveau. Wird Gewalt und Selbst­jus­tiz ver­herr­licht oder gar propagiert?

Posi­tiv könn­te man aus­drü­cken: Die Macher rufen Mit­ge­fühl beim Zuschau­er her­vor, um die Taten danach plau­si­bel oder glaub­wür­dig zu machen, damit Ver­ständ­nis ent­wi­ckelt wer­den kann. Nega­tiv könn­te man aber eben­so for­mu­lie­ren: Sie tun dies, um Arthur Flecks Taten zu rechtfertigen.

Genau das macht den Reiz in der Figur des Jokers aus, den Todd Phil­lips Ver­si­on so vor­treff­lich por­trä­tiert. Irgend­wie gefällt es den Zuschau­ern, wie Arthur Fleck aus sei­nem inne­ren Gefäng­nis aus­bricht. Wir sym­pa­thi­sie­ren mit ihm, freun­den uns mit ihm an. Doch das Wie und um wel­chen Preis beschäf­tigt den­noch unse­ren mora­li­schen Kom­pass. Ist Arthur Fleck Opfer oder Täter? Eines ist sicher: Er ist eine fik­ti­ve Ausnahmepersönlichkeit.


(…) Ihr ent­schei­det was rich­tig oder falsch ist, ganz genau so, wie Ihr ent­schei­det was wit­zig ist und was nicht.Joker
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Fazit - Charakterstudie einer fiktiven Ausnahmepersönlichkeit

“Joker” ist eine völ­lig außer­ge­wöhn­li­che Comic­ver­fil­mung, die es so wahr­schein­lich noch nie gab. Er ist für uns das Por­trait eines Anti­hel­den, einer fik­ti­ven Aus­nah­me­per­sön­lich­keit, in Form einer fil­mi­schen Charakterstudie.

Todd Phil­lips Ver­si­on des Clowns mit dem gekünz­tel­ten Lächeln ist lebens­nah, demü­tig und mensch­lich. Joa­quin Phoe­nix in der Haupt­rol­le ist eine edle Beset­zung, die sogar oscar­prä­miert wur­de. Mehr muss man zu sei­ner schau­spie­le­ri­schen Aus­nah­me­leis­tung wohl gar nicht sagen. Die Erwäh­nung, dass der Sound­track von Hil­dur Guð­na­dót­tir eben­falls von der Jury aus­ge­zeich­net wur­de, erfolgt hier fast bei­läüfig, auch wenn wir den ein­zi­gen klei­nen Makel im Score in der Varia­ti­on fin­den. Das Haupt­the­ma wird sehr oft ver­wen­det und ist so stark prä­sent, dass es bei­na­he über­stra­pa­ziert wird.

Trotz vie­ler Ele­men­te die zum Nach­den­ken und Mit­füh­len anre­gen und sei­ner “Dra­ma-Visa­ge” ver­gisst “Joker” bei sei­ner Mas­ke nie­mals, auch ein wenig Thrill auf­zu­le­gen. Auch wenn er immer wie­der Bezü­ge zu Bat­man her­stellt, sind die­se gar nicht not­wen­dig, wir­ken aber trotz­dem nicht als Fremd­kör­per. “Joker” fokus­siert sich so gezielt auf sei­ne Haupt­fi­gur, dass dadurch die Ver­wand­lung von Arthur Fleck zum Clown, mit der alles durch­drin­gen­den Lache, per­fekt gelingt.


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Schließ­lich funk­tio­niert er so in sei­ner Ori­gin-Sto­ry und der damit ein­her­ge­hen­den Ent­wick­lung des Cha­rak­ters her­vor­ra­gend. “Joker” gibt so viel für eine Basis her, dass eine Tri­lo­gie durch­aus denk­bar wäre. Eine Tri­lo­gie die nicht klas­si­schen Super­hel­den- oder Comic­ver­fil­mun­gen ähnelt, son­dern genau­so eigen ist wie “Joker”.

Der Ansatz um einen ganz neu­en Mythos um den bekann­ten DC-Cha­rak­ter zu kre­ieren ist jeden­falls gemacht. Nun wür­den wir hier gern mit einem Witz abschlie­ßen, doch den wür­det Ihr nicht verstehen.

Was kriegst du wenn du einen geis­tig ver­wirr­ten Ein­zel­gän­ger mit einer Gesell­schaft kreuzt, die ihn im Stich lässt und behan­delt wie Dreck? … Joker

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Das war unse­re Mei­nung zum oscar­prä­mier­ten “Joker”. Was hal­tet Ihr von Joa­quin Phoe­nix Schau­spiel­leis­tung und der Umset­zung von Todd Phil­lips? Lasst es uns in den Kom­men­ta­ren wis­sen, wir sind gespannt!


Der offi­zi­el­le deut­sche Trai­ler zu “Joker”

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©War­ner Bros.

 

Parasite (2019)

  • 9/10
    dero­fa Durch­schnitts­wer­tung - 9/10
9/10

Her­aus­ra­gend

Sie­ger von vier Oscars u.a. als „bes­ter Film des Jah­res“ wur­de Para­si­te zum meist dis­ku­tier­ten Film 2019.

Unter Kri­ti­kern sowie Zuschau­ern gilt er als inter­na­tio­na­les Meisterwerk.

Was hin­ter dem soge­nann­ten „Para­si­ten“ steckt und ob derofa.de genau­so begeis­tert vom Werk ist, erfahrt Ihr in unse­rem Review.

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Gen­re: Dra­ma

Ori­gi­nal­ti­tel: Gisa­eng­chung

Pro­duk­ti­ons­land: Südkorea

Regie: Bong Joon-ho

Dreh­buch: Bong Joon-ho, Han Jin-won

Musik: Jeong Jae-il

Län­ge: 132 Minuten

Alters­frei­ga­be: FSK 16

Wer­tung:  

Autor: Lis­sa

Ver­fasst am: 10.03.2020


Eine ungewöhnliche Familie

Para­si­te ist eine süd­ko­rea­ni­sche Pro­duk­ti­on die im Jahr 2019 in die deut­schen Kinos kam. Der Film han­delt von der Fami­lie Kim, die unter äußerst beschei­de­nen Ver­hält­nis­sen leben muss.

Sie sind am tiefs­ten Punkt ange­kom­men. Das Ehe­paar Kim Ki-taek (Song Kang-ho) und Chung-sook (Jang Hye-jin) haben bei­de kein sta­bi­les Ein­kom­men. Ihre Woh­nung wirkt dre­ckig, her­un­ter­ge­kom­men und ist für die vier­köp­fi­ge Fami­lie bei wei­tem nicht groß genug.

Fami­lie Kim hat weder genug zu Essen geschwei­ge denn “Luxus­ar­ti­kel”, oder einen eige­nen Inter­net­an­schluss, da sie sich die­sen nicht leis­ten können.


Ki-Jung (Park So-dam) und sein Bru­der Ki-Woo suchen ver­zwei­felt nach einer offe­nen W-LAN Verbindung

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©Koch Films

Die Kluft zwischen Arm und Reich

Eines Tages wird der Sohn Ki-Woo (Choi Woo-shik) von sei­nem alten Schul­freund zuhau­se besucht. Die­ser hat ihm sei­nen ehe­ma­li­gen Aus­hilfs­job als Nach­hil­fe­leh­rer für die Toch­ter einer rei­chen Fami­lie ange­bo­ten, da er auf­grund sei­ner geplan­ten Rei­se selbst nicht mehr in der Lage sein wird den Job aus­zu­füh­ren. Ki-Woo zögert nicht lan­ge und nimmt das Ange­bot sei­nes alten Freun­des wohl­wol­lend an.

Bereits am nächs­ten Tag hat er ein Vor­stel­lungs­ge­spräch bei der wohl­ha­ben­den Fami­lie Park. Um einen sehr guten Ein­druck zu hin­ter­las­sen, nimmt er sei­nen womög­lich ein­zi­gen Anzug aus dem Schrank. Die rei­che Fami­lie soll nicht erfah­ren in wel­chen schreck­li­chen Ver­hält­nis­sen Ki-Woo und sei­ne Fami­lie leben müssen.

Schnell macht sich Ki-Woo sei­nen Platz als Nach­hil­fe­leh­rer bei Da-hye (Jeong Ji-so), der Toch­ter der Fami­lie Park sicher. Wäh­rend sei­ner Nach­hil­fe­stun­den ver­sucht er stehts der jun­gen Fami­lie auch in ande­ren Din­gen zur Sei­te zu stehen.


Im schi­cken Anzug ver­sucht Kim-Woo beim Vor­stel­lungs­ge­spräch zu ver­schlei­ern woher er wirk­lich kommt

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©Koch Films

Gesellschaftskritische Satire

Der Film strotzt nur so von Gesell­schafts­kri­tik. Die Ungleich­heit der sozia­len Schich­ten in Süd­ko­rea ist das Haupt­the­ma von Para­si­te. Der Film ver­sucht die Abgren­zung zwi­schen der Rei­chen und der Armen Gesell­schaft stark zu beto­nen – genau das macht den Film zu einem beson­de­ren Werk.

Para­si­te ist ein Film der so kri­tisch mit den sozia­len Schich­ten umgeht und dabei den­noch mit einem Hauch von Witz um sich wer­fen kann, ohne an Rea­lis­mus zu ver­lie­ren. Auf den ers­ten Blick wird nicht klar um was für einen Film es sich hier han­delt - doch auf den zwei­ten Blick erkennt man deut­lich die Kunst­rich­tung zur Tra­gi­ko­mö­die wieder.

Dadurch wirkt der Film wie eine Gesell­schafts­kri­ti­sche Sati­re die der Regis­seur Bong Joon-ho genau­so beab­sich­tigt hat­te, um die moder­ne Welt wie wir sie heu­te ken­nen fil­misch dar­stel­len zu können.


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©Koch Films

Perfides Bild der Bevölkerung

Bong Joon-ho ist dafür bekannt aus sei­nen Fil­men eine Gesell­schafts­sa­ti­re zu machen. Bereits im Jahr 2006 brach­te der Regis­seur den Film „The Host“ her­aus, wel­ches sich stark an der Sti­lis­tik von Para­si­te anlehnt.

Schon ab der ers­ten Sze­ne will der Film uns in die Welt der Ein­kom­mens­schwa­chen zie­hen, damit wir mit­füh­len – es mit­er­le­ben kön­nen. Fami­lie Kim wirkt dabei jedoch nicht dau­er­haft als Opfer, sodass wir kei­nes­falls stets nur Mit­ge­fühl emp­fin­den muss­ten. Zuge­ge­ben, wir waren scho­ckiert in wel­chen Ver­hält­nis­sen die Fami­lie leben muss und wie sich im Kon­trast dazu die wohl­ha­ben­de Fami­lie Park in ihrer Luxus­vil­la ver­gnü­gen und ein (fast) pro­blem­lo­ses Leben füh­ren kann.


Das Ehe­paar Park

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©Koch Films

Kontrovers und überspitzt

Para­si­te ver­mag es die Unter­schie­de der sozia­len Schich­ten weit­ge­hend zu prä­zi­sie­ren, jedoch zeigt der Film uns auch, dass selbst ein Luxus­le­ben mit Pro­ble­men über­schüt­tet wer­den kann. Dies im Fall von Fami­lie Park, denn ihr Leben scheint auf den ers­ten Blick glück­lich und ohne Sor­gen zu sein.

Doch auch die­ser Schein trügt. Hin­ter jeder Fas­sa­de steckt mehr als man denkt. Die Rei­chen sind nur nett und höf­lich weil sie es sich leis­ten kön­nen. Die Armen hin­ge­hen bet­teln um jede Zunei­gung. Sie kön­nen es sich nicht anma­ßen unfreund­lich zu sein, da ihr gesam­tes Leben davon abhängt, wie sie sich ande­ren prä­sen­tie­ren. Der Regis­seur möch­te den Zuschau­er dazu brin­gen genau­er hin­zu­se­hen und sich dann die Fra­ge zu stel­len wer hier eigent­lich der ech­te „Schma­rot­zer“ ist und wer nicht. Könnt ihr es denn sehen?

Was uns Para­si­te hier lie­fert ist künst­le­risch sehr wert­voll. Die Hand­lung ist skur­ril, bleibt den­noch so echt und rea­li­täts­treu und selbst wenn wir den­ken die Hand­lung ver­stan­den zu haben, bringt sie uns immer mal wie­der zum Gedan­ken­tausch. Lan­ge­wei­le konn­te hier nicht auf­tre­ten – und das bei 132 Minuten.

Jedes Detail stimmt in dem süd­ko­rea­ni­schen Film. Abge­se­hen von der Umge­bung in denen unse­re Prot­ago­nis­ten sich auf­hal­ten (die her­un­ter­ge­kom­me­ne Woh­nung der Fami­lie Kim) zeigt uns Para­si­te auch mit kleins­ten Details wel­che star­ke Aus­sa­ge­kraft die­se haben kön­nen. Wie z.B. das Zuhal­ten der Nase auf­grund von „schlech­tem Geruch“. Ver­deut­li­chen soll dies die Men­schen aus der sozia­len Unter­schicht. Für die finanz­star­ke Gesell­schaft haben „arme Leu­te“ einen wider­li­chen und uner­träg­li­chen Duft.

Ein sehr kon­tro­ver­ses Detail wel­ches uns als Zuschau­er damit jedoch direkt tref­fen soll – sein Ziel hat es damit defi­ni­tiv nicht verfehlt.


Erneut eine sehr über­trie­ben dar­ge­stell­te Szene

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©Koch Films

Fazit

Para­si­te lässt uns nach mehr als 2 Stun­den Lauf­zeit mit einem wuch­ti­gen Wow-Effekt zurück. Die Hand­lung stellt sich als so unge­wöhn­lich und unvor­her­ge­se­hen her­aus und rückt uns den Film so in eine ande­re Perspektive.

Genau das ist der Gewin­ner nach dem wir gesucht haben! Dadurch wird Para­si­te alles ande­re als zum Ein­heits­brei. Im Gegen­teil, Para­si­te zeigt uns mit sei­ner Sati­re der Gesell­schaft, in Kom­bi­na­ti­on mit Thril­ler-Ele­men­ten, dass Fil­me tief­grün­dig, rea­li­täts­be­zo­gen, komö­di­an­tisch und trotz­dem her­vor­ra­gend pro­du­ziert sein können.

Es reicht nicht den Film nur ein­mal zu sehen um ihn voll­ends ver­ste­hen zu kön­nen. Para­si­te ist zurecht der bes­te inter­na­tio­na­le Film aus dem Jah­re 2019 und soll­te nicht nur von Kri­ti­kern ver­schlun­gen werden.

Schaut lie­ber selbst hin­ein und erklärt uns dann, wer für euch der wah­re “Para­sit” in die­ser Geschich­te ist?


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https://www.provideocoalition.com/aotc-parasite/

 

Once Upon a Time … in Hollywood (2019)

  • 7/10
    dero­fa Durch­schnitts­wer­tung - 7/10
7/10

Sehens­wert

Once Upon a Time…in Hol­ly­wood ist Quen­tin Taran­ti­nos 9. Film der 2019 in die deut­schen Kinos kam.

In den Haupt­rol­len sind u.a. Leo­nar­do DiCa­prio, Brad Pitt und Mar­got Rob­bie vertreten.

In den USA soll­te der Film ursprüng­lich an dem 50. Todes­tag von Sharon Tate in den Kinos lau­fen, wur­de dann jedoch eini­ge Wochen vor­her gezeigt.

Was wir von Quen­tin Taran­ti­nos neu­es­tem Werk hal­ten, ver­ra­ten wir im Review.

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Gen­re: Dra­ma

Ori­gi­nal­ti­tel: Once Upon a Time in Hollywood

Pro­duk­ti­ons­land: USA

Regie: Quen­tin Tarantino

Dreh­buch: Quen­tin Tarantino

Musik: Ver­schie­de­ne Interpreten

Län­ge: 161 Minu­ten

Alters­frei­ga­be: FSK 16

Wer­tung:   

Autor: Melis­sa

Ver­fasst am: 14.02.2020


Es war einmal … in Hollywood

Wenn schon allein der Titel für Ver­wir­rung sorgt … muss es Quen­tin Taran­ti­no sein. Mit Once Upon a Time in Hol­ly­wood haut uns der Regis­seur sei­nen neu­es­ten Film um die Ohren.

Rick Dal­ton (Leo­nar­do DiCa­prio) ist ein Schau­spie­ler der in den 50er Jah­ren durch die Wes­tern­se­rie “Boun­ty Law” in Hol­ly­wood bekannt wur­de. Sei­ne gol­de­nen Zei­ten sind jedoch Vergangenheit.

Es ist das Jahr 1969 und für den einst belieb­ten Schau­spie­ler läuft nicht mehr alles so glän­zend. Zusam­men mit sei­nem Freund und Stunt-Dou­ble Cliff Booth (Brad Pitt) nimmt er ver­schie­dens­te Film­rol­len in Los Ange­les an, um so sei­ner Kar­rie­re wie­der etwas auf die Sprün­ge zu helfen.


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©Sony Pic­tures

Gemischte Stilistik

Meis­ter­re­gis­seur Quen­tin Taran­ti­no bringt es auf den Punkt und ver­leiht sei­nem neu­en Werk bereits beim Auf­takt enorm vie­le Stil­mit­tel. Das Taran­ti­no es ger­ne beson­ders extra­va­gant mag müs­sen wir nicht erwäh­nen. Dadurch kommt es in Once Upon a Time in Hol­ly­wood zum kun­ter­bun­ten Stilmix.

Bereits bekannt aus z.B. Kill Bill Volu­me 1 (2003) wur­den Rick Dal­tons Film­sze­nen als Schau­spie­ler absicht­lich in schwarz-weiß dar­ge­stellt. Der Regis­seur ver­mag dadurch den alten Wes­tern-Flair zu ver­deut­li­chen. Rea­lis­mus und Fik­ti­on wur­den hier per­fekt auf­ein­an­der abgestimmt.

Ein wei­te­res Stil­mit­tel bie­tet uns der Film in Form der Dar­stel­lung alter Schau­spie­ler, wie z.B. Sharon Tate. Ech­te Film­sze­nen der 60er-Jah­re Sti­li­ko­ne wer­den auf die Kino­lein­wand projeziert.

Auch musi­ka­lisch müs­sen wir nichts mis­sen. Wir bekom­men pas­sen­de Rock-Songs aus den spä­ten 60er-Jah­ren in einem beein­dru­cken­den Sound­track gebo­ten.[1] Eini­ge Lie­der erin­nern stark an eine der bekann­tes­ten Film­sze­nen aus Pulp Fic­tion - so let’s do the twist. Solch klei­ne Cha­rak­te­ris­ti­ka sind vom Regis­seur bedacht ein­ge­setzt wor­den, um auch den Fan-Ser­vice nicht zu ver­nach­läs­si­gen. Wer bereits die Wer­ke von Taran­ti­no kennt, der fin­det sich schnell zurecht im neu­en Meisterwerk.


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https://giphy.com/explore/once-upon-a-time-in-hollywood

Königsleistung der Schauspielkunst

In Once upon a Time in Hol­ly­wood ent­de­cken wir vie­le bekann­te Gesich­ter. Ob Leo­nar­do DiCa­prio als Spit­zen­rei­ter, Brad Pitt in sei­ner Höchst­form als Stunt-Dou­ble oder etli­che wei­te­re Gesich­ter wie z.B. Mar­got Rob­bie, Al Paci­no, Luke Per­ry oder Dako­ta Fanning.

Leo­nar­dos Rol­le nimmt jedoch den meis­ten Raum im gesam­ten Film ein. Er spielt sei­ne Rol­le über­ra­gend gut! Ob Mimik oder Ges­tik, sei­ne schau­spie­le­ri­sche Leis­tung wird von uns als Bes­te im Film bewer­tet. Ohne ihn wür­de der Film so wie er final ist nicht auf­ge­hen und so ein­deu­tig auch an Qua­li­tät ein­bü­ßen. Wei­te­re Schau­spie­ler haben dadurch kein leich­tes Spiel sich im Film zu behaup­ten - denn neben ihm wirkt selbst Brad Pitt nicht mehr so groß.


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https://giphy.com/explore/once-upon-a-time-in-hollywood

Verloren im Labyrinth der Handlungsstränge

Wäh­rend die Zeit vor­an­schritt frag­ten wir uns: Wohin geht die Rei­se eigent­lich? Die Hand­lung ver­rät dies anfangs nicht. Als Zuschau­er fragt man sich, ob die ein oder ande­re Sache wirk­lich not­wen­dig gewe­sen ist. Das ist jedoch nicht als Kri­tik gedacht, denn Taran­ti­no hat die Sze­nen so auf­ein­an­der auf­ge­baut, dass sie den­noch stim­mig zuein­an­der pas­sen, auch wenn wir zu Beginn das Gefühl nicht los­wur­den, die Sze­nen sei­en will­kür­lich anein­an­der posi­tio­niert worden.

Die Sze­nen sind zu kei­ner Zeit lang­at­mig oder ganz fehl am Platz, denn mit dem Fina­le lässt der Regis­seur eine gigan­ti­sche Bom­be explo­die­ren, die dem Zuschau­er alle bis­he­rig ange­sam­mel­ten Fra­gen im Nu beantwortet.


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©Sony Pic­tures

Auf die Details kommt es an

Ein extra Lob möch­ten wir hier­mit an das Syn­chron­stu­dio “Ber­li­ner Syn­chron GmbH” aus­spre­chen, wel­ches die Arbeit der Ver­to­nung meis­ter­lich bewäl­tigt hat und uns die her­vor­ra­gen­de deut­sche Stim­me von Ger­rit Schmidt-Foß als Leo­nar­do DiCa­prio liefert.

Unter der Dia­log­re­gie steckt Chris­toph Cierpka, der zusam­men mit Tobi­as Neu­mann auch das Dia­log­buch schrieb.[2]

Ob im Radio, in der Wer­bung, im TV - es wird immer die Ori­gi­nal­ver­si­on benutzt - sämt­li­che Medi­en­for­men wur­den im Ori­gi­nal ver­wen­det und nicht syn­chro­ni­siert. Sehr gute Arbeit des Syn­chron­stu­di­os die­se Abschnit­te im Film in der unver­fälsch­ten Ver­si­on zu belas­sen. Dadurch wird dem Film noch mehr Authen­ti­zi­tät verliehen.


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https://variety.com/2020/artisans/production/quentin-tarantino-once-upon-a-time-in-hollywood-2-1203484354/

Eine Geschichte die das Leben schrieb

Wenn man eines in Once Upon a Time in Hol­ly­wood erken­nen soll, dann ist es die Hand­schrift von Quen­tin Taran­ti­no - denn die­se ist durch­aus prä­gnant erkenn­bar. Jede Sze­ne wur­de von ihm bis in Detail geplant.

Taran­ti­nos neu­es­tes Meis­ter­werk ist ein Zusam­men­schüt­ten his­to­ri­scher Bege­ben­hei­ten, in eine sur­rea­le absur­de Welt. Ob in Form von Bruce Lee’s Kampf­küns­ten, der grau­en­haf­ten Sek­ten­fa­mi­lie Man­son oder der Schau­spie­le­rin Sharon Tate - die­se Gescheh­nis­se sind rea­len Vor­bil­dern entsprungen.


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https://giphy.com/gifs/margot-robbie-mike-moh-rick-dalton-Jp3pVsyA2HHkOvegmX

Auf die Kunst kommt es an

Die Bege­ben­hei­ten wer­den schnell durch bei­spiels­wei­se einen kampf­lus­ti­gen Bruce Lee mit sei­nen komö­di­an­ti­schen Ele­men­ten auf­ge­bro­chen. Genau die­se Eigen­tüm­lich­keit lässt den Film wach­sen und zu dem wer­den, was er spä­ter mal sein soll. Wem die­se spe­zi­el­le Art von Regis­seur Quen­tin Taran­ti­no nicht bekannt ist, dem wird der Film womög­lich sau­er auf­sto­ßen, denn der bizar­re Kunst­stil kann durch­aus dem ein oder ande­ren missfallen.

Once Upon a Time in Hol­ly­wood ist eine Hom­mage an alte Tage - wel­ches durch etli­che Anek­do­ten von frü­her sei­ne Eigen­heit erlangt. Die­se zu erken­nen belus­tigt die Hand­lung umso mehr. Künst­le­risch gese­hen erhal­ten wir mit Once Upon a Time in Hol­ly­wood ein Werk, wel­ches unter Kri­ti­kern mehr als nur kri­ti­siert wird - ein Werk wel­ches unse­re Zel­len zum arbei­ten bringt und dem Ein­heits­brei dadurch einen gewal­ti­gen Schlag ins Gesicht verpasst.


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https://www.slashfilm.com/once-upon-a-time-in-hollywood-set-pics/

Fazit

Der Film beginnt stim­mig, wird jedoch unnö­tig in die Län­ge gezo­gen, was den mitt­le­ren Film­ab­schnitt ver­zicht­bar macht. Vie­le Sze­nen hät­ten womög­lich auch weg­ge­las­sen wer­den kön­nen - ohne der Hand­lung dadurch zu scha­den. Jedoch wol­len und kön­nen wir nicht zu viel kri­ti­sie­ren, denn das Fina­le ist das gro­ße High­light der Erzäh­lung. Auch wenn der Film sich etwas in die Län­ge zieht und man kon­ti­nu­ier­lich nach dem roten Faden sucht, stellt man auch fest, dass der Film kei­nes­falls lang­at­mig ist.

Bei ca. 3 Stun­den fes­selt er uns des­sen unge­ach­tet und weist gera­de durch sei­nen Taran­ti­no-Stil­mix in der Film­bran­che mehr als her­aus­zu­ste­chen. Bei dem gewöhn­li­chen Stan­dard wel­cher sich in der Film­sze­ne rum­treibt, wirkt Once Upon a Time Hol­ly­wood wie eine unge­wöhn­lich erfri­schen­de Insze­nie­rung von fik­ti­ven und rea­li­täts­na­hen Gescheh­nis­sen und bringt somit end­lich wie­der etwas unbe­nutz­tes auf die Kinoleinwand.


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Trailer

Der offi­zi­el­le Trai­ler zu „Once Upon a time…in Hollywood“


   Weitere Wertungen


Jayes meint →   Ganz gut


 

Ex Machina (2014)

  • 8.5/10
    dero­fa Durch­schnitts­wer­tung - 8.5/10
8.5/10

Aus­ge­zeich­net

Ex Machi­na” ist ein bri­ti­sches Sci-Fi-Dra­ma des Regis­seurs und Dreh­buch­au­tors Alex Gar­land (28 Days Later) aus dem Jahr 2014.

Bei den Oscars wuss­te der Film zu gefal­len und erhielt die Aus­zeich­nung in der Kate­go­rie “Bes­te visu­el­le Effekte”.

War­um “Ex Machi­na” trotz gerin­gem Bud­get per­fekt besetzt ist, optisch her­vor­ra­gend umge­setzt wur­de und zudem noch die rich­ti­gen Fra­gen stellt, erfahrt Ihr im Review.

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Gen­re: Sci­ence-Fic­tion, Dra­ma, Thril­ler

Ori­gi­nal­ti­tel: Ex Machi­na

Pro­duk­ti­ons­land: Ver­ei­nig­tes Königreich

Regie: Alex Gar­land

Dreh­buch: Alex Gar­land

Musik: Geoff Bar­row, Ben Salis­bu­ry, Oli­ver Cheatham

Län­ge: 108 Minu­ten

Alters­frei­ga­be: FSK 12

Wer­tung:  

Autor: Jayes

Ver­fasst am: 06.01.2020


Der Hauptgewinn

Bei einem fir­men­in­ter­nen Gewinn­spiel zieht der 26-jäh­ri­ge Pro­gram­mie­rer Cal­eb (Domhnall Glee­son) den Haupt­ge­winn. Er hat die Ehre den Fir­men­chef und Arbeit­ge­ber Nathan (Oscar Isaac) zu tref­fen. Die­ser ist sei­nes Zei­chens Grün­der der Inter­net-Such­ma­schi­ne “Blue­book”.

Am Ort des ein­wö­chi­gen und beson­de­ren Tref­fens ange­kom­men ist Cal­eb über die abge­le­ge­ne und hoch­mo­der­ne Ein­rich­tung erstaunt, in der Nathan sei­ne Arbeit verrichtet.

Nach­dem sich die bei­den mit­ein­an­der ver­traut gemacht haben weiht Nathan sei­nen Ange­stell­ten Cal­eb in den Grund sei­nes Besu­ches ein, und gibt ihm nähe­re Instruk­tio­nen - doch nicht immer ist alles so wie es scheint.


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©Uni­ver­sal

Die perfekte Besetzung

Das Sci-Fi-Dra­ma “Ex Machi­na” kommt im Grun­de mit nur vier wirk­lich rele­van­ten Figu­ren und damit Dar­stel­lern aus, die alle­samt eine wich­ti­ge Rol­le spielen.

Domhnall Glee­son spielt den jun­gen allein­ste­hen­den Pro­gram­mie­rer Cal­eb. Mitt­ler­wei­le ist der iri­sche Schau­spie­ler einem brei­te­ren Publi­kum durch sei­ne Rol­len in “Black Mir­ror” (S02 E01), “The Revenant” (2015) oder als Gene­ral Hux in den Star-Wars-Sequels bekannt. Glee­son wirkt auf die Rol­le wie maß­ge­schnei­dert denn nicht nur sei­ne äuße­re Erschei­nung passt, son­dern auch sein Schau­spiel wirkt per­fekt auf die Rol­le des eher schüch­ter­nen und elo­quen­ten Coders abgestimmt.


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Ali­cia Vikan­der ver­kör­pert Ava. Die zier­li­che Schwe­din wur­de für ihre Rol­le in “Ex Machi­na” in der Kate­go­rie “Bes­te Neben­dar­stel­le­rin” bei den Oscars nomi­niert. Und das zurecht. Wie glaub­wür­dig sie ihre über­aus wich­ti­ge Rol­le spielt, trägt einen gro­ßen Teil dazu bei, dass der Film in sei­ner Form über­haupt funk­tio­nie­ren kann.


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Oscar Isaac spielt Nathan, den exzen­tri­schen Grün­der der fik­ti­ven und gigan­ti­schen Inter­net-Such­ma­schi­ne “Blue­book”. Der Schau­spie­ler gua­te­mal­te­ki­scher Her­kunft ist vie­len als Poe Dame­ron, eben­falls aus der drit­ten Star-Wars-Tri­lo­gie bekannt. Isaac spielt Nathan als abge­klär­ten und hoch­be­gab­ten Bes­ser­wis­ser sehr überzeugend.


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Die japa­nisch-bri­ti­sche Schau­spie­lern Sono­ya Mizu­no hat mit “Ex Machi­na” sogar ihr Film­de­büt und obwohl sie aus­schließ­lich Stumm auf­tritt, sagt sie in ihrer Rol­le als Kyo­ko den­noch vie­les aus und lässt dem Zuschau­er in ihren Sze­nen gro­ßen Interpretationsspielraum.


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Die visuelle Stärke

Neben der per­fek­ten Beset­zung ist die opti­sche Umset­zung eine der drei gro­ßen Stär­ken von “Ex Machi­na”. Nicht umsonst gewann der Film den Oscar für die bes­ten visu­el­len Effekte.

Das futu­ris­ti­sche und ste­ri­le Design mit sei­ner archi­tek­to­ni­schen Mischung aus Luxus­an­we­sen und For­schungs­ein­rich­tung inmit­ten der Natur sieht schon für sich unglaub­lich gut aus. Dabei schwank­ten unse­re Ein­drü­cke in den vier Wän­den von ange­nehm – weil durch­dacht und ele­gant - bis hin zu eng und klaustrophobisch.


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Doch nicht nur das Gebäu­de weiß design­tech­nisch zu gefal­len. Ins­be­son­de­re das aus­ge­klü­gel­te Design in den teil­wei­se trans­pa­ren­ten Kör­pern der künst­li­chen Intel­li­gen­zen mit Dräh­ten, Kabeln, Flüs­sig­kei­ten, syn­the­thi­scher Haut und Orga­nen, wirkt enorm sorg­fäl­tig und rea­lis­tisch gestaltet.


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Die moralische Frage

Eines steht fest: “Ex Machi­na” regt zum Nach­den­ken an. Ver­gleich­bar mit der Aus­nahme­se­rie “Black Mir­ror” setzt sich der Film mit den Gedan­ken aus­ein­an­der, wie moder­ne Tech­no­lo­gien und Digi­ta­li­sie­rung in Zukunft die Gesell­schaft maß­geb­lich ver­än­dern - oder ihr sogar den Rang ablaufen.

Ganz neben­bei erha­schen wir zusätz­lich die unter­schwel­li­ge Gesell­schafts­kri­tik im Bezug auf die Daten­samm­lung heu­ti­ger gro­ßer IT-Konzerne. 

Dabei wer­den wir als Zuschau­er unwei­ger­lich und auto­ma­tisch mit ethi­schen und mora­li­schen Fra­gen kon­fron­tiert, die nur wir selbst uns beant­wor­ten kön­nen. Ab wann ist eine künst­li­che Intel­li­genz so hoch ent­wi­ckelt, dass es mora­lisch not­wen­dig wird, sie wie einen Men­schen zu behan­deln? Kann eine KI so fort­ge­schrit­ten sein, dass sie selbst fühlt? Und wor­in unter­schei­den sich künst­li­che Intel­li­gen­zen dann noch vom Menschen? 

In Kom­bi­na­ti­on mit eini­gen geschick­ten Wen­dun­gen und dem zur Stim­mung pas­sen­den sowie nicht zu auf­dring­li­chen Score sorgt “Ex Machi­na” dafür, dass er trotz einer rela­tiv ruhi­gen und behut­sa­men Erzähl­wei­se, eine thril­ler­ty­pi­sche Span­nung beibehält.


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Fazit – Weniger ist mehr

Mit einem Bud­get von nur ca. 11 Mio. US-Dol­lar[1] und nur 4 rele­van­ten Schau­spie­lern, schafft es “Ex Machi­na” mehr zu berüh­ren als so man­che hoch­ka­rä­ti­ke High-Budget-Produktion.

Mit einer Kom­bi­na­ti­on aus einem per­fekt abge­stimm­ten Cast und einer visu­ell aus­ge­zeich­ne­ten Umset­zung, drückt “Ex Machi­na” die rich­ti­gen Knöp­fe beim Zuschau­er. Die auf­ge­wor­fe­nen mora­li­schen Fra­gen regen zum Nach­den­ken an. Die unauf­ge­reg­te Erzähl­wei­se schafft Raum fürs Wesentliche.

Bei die­sem her­aus­ra­gen­den Gesamt­pa­ket sehen wir ger­ne über klei­ne­re Feh­ler, wie zum Bei­spiel die nicht sinn­vol­le und nach­voll­zieh­ba­re Reak­ti­on von eini­gen Cha­rak­te­ren hinweg.

“Ex Machi­na” ist ein außer­ge­wöhn­li­ches Sci­ence-Fic­tion-Dra­ma, gespickt mit fes­seln­den Thril­ler­ele­men­ten, was optisch sowie insze­na­to­risch durch­weg zu über­zeu­gen weiß, und damit ein her­aus­ra­gen­des Werk mit Wie­der­erken­nungs­wert bildet.


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Erin Brokovich (2000)

  • 7/10
    dero­fa Durch­schnitts­wer­tung - 7/10
7/10

Lis­sa meint - Sehenswert

“Julia Roberts in einer ihrer wie wir fin­den bes­ten Rol­le! Sie spielt die Allein­er­zie­hen­de Mut­ter her­vor­ra­gend authen­tisch. Wir lie­ben ihren Sar­kas­mus. Die Sprü­che und ihre Per­sön­lich­keit sind unse­rer Mei­nung nach neben der Hand­lung sogar das Gold­stück die­ses Filmes.

Obwohl der Film auf einer dra­ma­ti­schen Hand­lung basiert, lockert Erin mit ihrem Humor immer mal wie­der die Stim­mung.  Wie z.B. in die­ser Sze­ne, in dem sie eine Dis­kus­si­on mit einer Mit­ar­bei­te­rin anfängt.
Anwalts­ge­hil­fin: “Ich glau­be etwas stimmt nicht zwi­schen uns.”
Erin: “Das ein­zi­ge was hier nicht stimmt, ist ihre spie­ßi­ge Frisur!”

Neben den lus­ti­gen Sprü­chen bie­tet die Hand­lung eine rüh­ren­de aber auch span­nen­de Geschich­te über eine Mut­ter, die nichts hat und am Ende alles gewinnt.  Sie kämpft um ihren Job und für ihre Kin­der. Erin Bro­ko­vich ist ein Klas­si­ker der in kei­ner Film-Samm­lung feh­len soll­te!” (26.12.2019)

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Gen­re: Dra­ma

Ori­gi­nal­ti­tel: Erin Bro­ko­vich

Pro­duk­ti­ons­land: USA

Regie: Ste­ven Soderbergh

Dreh­buch: Susan­nah Grant

Musik: Tho­mas Newman

Län­ge: 130 Minu­ten

Alters­frei­ga­be: FSK 6

Beschreibung

Erin Bro­ko­vich ist ein Dra­ma-Film aus dem Jahr 2000, der auf einer wah­ren Geschich­te basiert.

Regie über­nahm erneut Ste­ven Soder­bergh, der bereits bei Fil­men wie “Ocean’s Ele­ven” oder “Magic Mike” als Regis­seur agierte.

Julia Roberts gewann einen Oscar für ihre Rol­le als ehr­gei­zi­ge Umwelt­ak­ti­vis­tin, in der Kate­go­rie “Bes­te Hauptdarstellerin”.

Der Film han­delt haupt­säch­lich um die Allein­er­zie­hen­de Mut­ter Erin Bro­ko­vich (Julia Roberts). Mit etwas Glück und Hart­nä­ckig­keit bekommt sie einen Job als Anwalts­ge­hil­fin in einer klei­nen Kanzlei.

Schon recht schnell wagt sie sich mit ihrem Chef Ed Mas­ry (Albert Fin­ney) an einen kom­pli­zier­ten Fall, über ver­un­rei­nig­tes Trink­was­ser in der Umge­bung. Vie­le Men­schen die in dem Bezirk woh­nen, sind an Krebs erkrankt oder sogar an des­sen Fol­gen verstorben.

Die Kanz­lei ver­sucht nun mit­hil­fe von Erin Bro­ko­vich, die alles dafür tut den Fall vor Gericht zu gewin­nen, für die betrof­fe­nen Fami­li­en Scha­dens­er­satz zu erlangen.


Bilder

Erin (Julia Roberts) bei der Befra­gung einer Fami­lie die durch das Trink­was­ser erkrankt ist

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https://letterboxd.com/film/erin-brockovich/

Neben ihrem Beruf sind ihr ihre Kin­der am wichtigsten

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https://www.t-online.de/unterhaltung/stars/id_85989622/so-sieht-die-echte-erin-brockovich-heute-aus.html

Erin Bro­ko­vich (Julia Roberts) und Ed (Albert Fin­ney) in der Kanzlei

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https://www.blu-ray.com/movies/Erin-Brockovich-Blu-ray/40921/

Julia Roberts und die wah­re Erin Brokovich

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https://edition.cnn.com/2016/10/24/politics/gallery/julia-roberts-erin-brockovich/index.html

 

The Finest Hours (2016)

  • 7.5/10
    dero­fa Durch­schnitts­wer­tung - 7.5/10
7.5/10

Sehens­wert

The Finest Hours ist ein wei­te­rer Film der prah­lend mit dem “nach einer wah­ren Begebenheit”-Slogan daher kommt. Skep­sis ist hier immer angebracht.Oder wie Stee­vo sagen wür­de: “Geschich­ten wer­den von Hel­den geschrie­ben und da wird viel­leicht hier und da mal geflunkert.”

Gen­re: His­to­rie, Dra­ma, Action

Autor: Stee­vo

Ver­fasst am: 31.07.2018

Wer­tung:  


Nach einer wahren Begebenheit

Ein Film nach einer “wah­ren Begebenheit”.
Wenn ich den ers­ten Satz in einem Film lese oder höre, bin ich meist ziem­lich gespannt auf den Film.
Das in echt nicht alles so ver­lau­fen ist wie im Film, ist natür­lich klar. Hier und da wird was ein­ge­fügt oder weg gelassen.

Schiffbruch auf rauer See

Es ist ein Schiffs­dra­ma das sich im Jahr 1952 zuge­zo­gen hat.
Die See ist rau, das Wet­ter schlecht und die Wel­len hal­ten vor nichts zurück.
Zwei Öltan­ker sind auf dem offe­nen Meer unter­wegs, doch durch den star­ken Sturm und die hohen Wel­len, zer­bre­chen bei­de Schif­fe inner­halb von 20 Minuten.
Das ein Schiff im Sturm bricht kommt vor, aber mit zwei Schif­fen hat­te wohl kei­ner gerechnet. 



Chris Pine ali­as Ber­nie Web­ber arbei­tet bei der Küstenwache.
Gera­de erst woll­te er sei­nem Chef ver­kün­den, dass er hei­ra­ten wird, da ist das Unglück pas­siert. Ber­nie wird mit einem Team auf eine Ret­tungs­mis­si­on geschickt, um den Öltan­ker zu fin­den, doch der Sturm wütet so stark, dass es eigent­lich der siche­re Tod ist aufs Meer zu fahren.

Bis jetzt hat es noch kei­ner wie­der zurück geschafft.
Doch für Ber­nie gibt es nur eine Wahl. Wenn es Über­le­ben­de gibt, müs­sen sie geret­tet werden.



Fazit

Ein durch­ge­hend span­nen­der Film der einem vie­les bie­tet. Hass, Lie­be und Zusammenhalt.
Kri­tik­punkt an der Geschich­te ist für mich der Satz „nach einer wah­ren Begebenheit“.

Bei man­chen Stel­len kann ich mir nur schwer vor­stel­len, dass es so pas­siert ist, aber Geschich­ten wer­den nun­mal von Hel­den geschrie­ben und da wird viel­leicht hier und da mal geflunkert.
Trotz­dem ein gelun­ge­ner Film, den ich mir ger­ne noch­mal anschau­en würde.


 

Goodbye Christopher Robin (2017)

  • 7/10
    dero­fa Durch­schnitts­wer­tung - 7/10
7/10

Sehens­wert

Im Bio­gra­fie-Dra­ma “Good­bye Chris­to­pher Robin” wer­fen wir einen Blick zurück ins Jahr 1926, als Autor A. A. Mil­ne die Geschich­te um den welt­be­rühm­ten Plüsch­bä­ren Win­nie-the-Pooh erfand.

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Gen­re: Bio­gra­fie, Dra­ma

Ori­gi­nal­ti­tel: Good­bye Chris­to­pher Robin

Pro­duk­ti­ons­land: Ver­ei­nig­tes Königreich

Pro­duk­ti­ons­fir­ma: Fox Search­light Pic­tures | DJ Films, Gas­works Media, TSG Entertainment

Regie: Simon Curtis

Dreh­buch: Frank Cott­rell-Boy­ce, Simon Vaughan

Pro­duk­ti­on: Ste­ve Chris­ti­an, Dami­an Jones

Musik: Car­ter Burwell

Län­ge: 107 Minuten

Alters­frei­ga­be: FSK 6

Uni­ver­sum: Win­nie Puuh

Wer­tung:  

Autor: Jan­nik Solert

Ver­fasst am: 23.06.2018


Biografisches Drama

Good­bye Chris­to­pher Robin ist ein bio­gra­fi­scher Film und han­delt vom Autor A. A. Milne.

Das Dra­ma erzählt wie Mil­ne (gespielt von Domhnall Glee­son) an den Fol­gen sei­nes Ein­sat­zes im ers­ten Welt­krieg zu kämp­fen hat­te und dar­auf fol­gend, im Jahr 1926, inspi­riert durch sei­nen klei­nen Sohn Chris­to­pher Robin Mil­ne, das welt­be­rühm­te Kin­der­buch Win­nie-the-Pooh (im deut­schen “Pu der Bär”) schrieb.


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©Twen­tieth Cen­tu­ry Fox of Ger­ma­ny GmbH

Ein Film für wahre Fans

Für ech­te Lieb­ha­ber des klei­nen Plüsch­bä­ren, ist die­ses bio­gra­fi­sche Dra­ma beson­ders inter­es­sant, weil vie­le Bau­stei­ne der Ent­ste­hungs­ge­schich­te erläu­tert und behan­delt wer­den. So erfah­ren wir z.B., wie die Tie­re aus dem 100-Mor­gen-Wald (in der Rea­li­tät 500-Mor­gen-Wald) zu ihren Namen kamen, wie die Ent­wick­lung und Aus­ar­bei­tung der Tier­fi­gu­ren mit dem Zeich­ner Ernest H. She­pard ablief oder welch bedeu­ten­den Ein­fluss die Gedan­ken­welt Mil­nes Sohns Chris­to­pher Robin Mil­ne, auf die Geschich­ten von Win­nie Puuh hatten.

Ruhig und besinnlich

Was bei Good­bye Chris­to­pher Robin beson­ders zu gefal­len weiß, ist die sehr ruhi­ge und besinn­li­che Erzähl­wei­se, ohne dabei lang­wei­lig zu sein.

Die Geschich­te wird dabei (soweit ich das als Laie beur­tei­len kann) nah an den Fak­ten gehal­ten, was für ein bio­gra­fi­sches Werk enorm wich­tig ist.


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©Twen­tieth Cen­tu­ry Fox of Ger­ma­ny GmbH

KEIN Disney-Film

Was dem Zuschau­er klar sein soll­te ist der Umstand, dass Good­bye Chris­to­pher Robin kein Dis­ney-Film ist. In der heu­ti­gen Zeit ver­bin­det man die Geschich­ten von Pu dem Bären, mit dem Zei­chen­trick-Klas­si­ker der Walt-Dis­ney-Stu­di­os Die vie­len Aben­teu­er von Win­nie Puuh (1977) und den vie­len dar­aus resul­tie­ren­den Seri­en, Mer­chan­di­se Arti­keln, Büchern und vie­lem mehr.

In Good­bye Chris­to­pher Robin gibt es kei­ne ani­mier­ten Tie­re oder die typi­sche Dis­ney-Sto­ry. Der Fokus liegt auf der Dar­stel­lung der tat­säch­li­chen Ereig­nis­se zu die­ser Zeit und das ist für die­ses Dra­ma auch gut so.

Wer das nicht mag wird mit Good­bye Chrs­tio­pher Robin nicht glück­lich und soll­te sich einen ande­ren Ter­min vor­mer­ken. Ein neu­er Win­nie Puuh Film aus dem Hau­se Dis­ney mit Ewan McGre­gor in der Haupt­rol­le, wel­cher wie im Sti­le des neu auf­ge­leg­ten The Jung­le Book (2016), eine Mischung aus Real- und Ani­ma­ti­ons­film ist, wird vor­aus­sicht­lich 2018 in den Kinos zu sehen sein.


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©Twen­tieth Cen­tu­ry Fox of Ger­ma­ny GmbH

Ausdrucksstarker Film

Trotz­dem braucht sich Good­bye Chris­to­pher Robin in sei­nem Gen­re nicht zu ver­ste­cken und bie­tet eine über 100 Minu­ten unter­halt­sa­me wah­re Geschich­te, die auf­grund ihrer Kom­ple­xi­tät und Aus­drucks­stär­ke, sogar Wie­der­seh­wert hat.

Der Film ist somit ein respek­ta­bles, bri­ti­sches Werk mit einem her­vor­ra­gen­den Domhnall Glee­son in der Haupt­rol­le, was aus erzäh­le­ri­scher Sicht über­zeu­gen kann.


   Weitere Wertungen


Lis­sa meint →       Sehenswert

“Zwar ist Good­bye Chris­to­pher Robin kein Dis­ney-Film, jedoch ist er sehr unter­halt­sam und zeigt uns die Geschich­te von Chris­to­pher und dem klei­nen Puuh Bären. Für mich auf jeden Fall sehens­wert!”   (19.04.2019)