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M3GAN (2022)

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9/10

Herausragend

Der Science-Fiction-Film “M3GAN” erschien am 12. Januar 2023 in den deutschen Kinos.

Niemand geringeres als Horror-Mastermind James Wan lieferte das Drehbuch und beschrieb den Horrorthriller über eine eskalierende KI-Puppe als: “Chucky für eine neue Generation”. Antagonistin “M3GAN” sei eine “technisch hochentwickelte Mörperpuppe”.

Wir wollten wissen, was das “Chucky-Update” mit den Wurstfingern wirklich zu bieten hat.

Genre:  Horrorthriller, Science Fiction

Originaltitel: M3GAN

Produktionsland: USA

Produktionsfirma: Universal Pictures | Blumhouse Productions, Atomic Monster

Regie: Gerard Johnstone

Drehbuch: Akela Cooper, James Wan

Produktion: Jason Blum, James Wan

Musik: Anthony Willis

Länge: ca. 102 Minuten

Altersfreigabe: FSK 16

Veröffentlichung: 12. Januar 2023 (Kinostart DE)

Nachfolger: M3GAN 2.0 (2025)

Ähnliche Titel: Chucky – Die Mörderpuppe (1988), Ex Machina (2014)

Quellen
https://de.wikipedia.org/wiki/M3GAN_2.0 | https://en.wikipedia.org/wiki/M3GAN | https://de.wikipedia.org/wiki/M3GAN

Wertung:   

Autor: Jannik

Verfasst am: 17.07.2023, 20.06.2025

Lesezeit: ca. 6 Minuten (Direkt zum Fazit)

Atomic Monster ist zurück

James Wan ist unter der Fahne seiner Produktionsfirma Atomic Monster zurück! Und will Euch abermals das Fürchten lehren.

Der mittlerweile 48-jährige, australische Filmschaffende mit chinesischen Wurzeln, wurde einem breiten Publikum vor allem durch seine Horror-Produktionen bekannt.[1]

Als Schöpfer ist er nicht nur maßgeblich an der blutigen “Saw”-Reihe beteiligt gewesen sondern etablierte als Produzent Grusel-Titel wie “Annabelle”, “Insidious” und nicht zuletzt das spukige “Conjuring”-Franchise.

Nun lässt er seine neueste Kreation namens “M3GAN” auf die Leinwand - und damit auch die Zuschauer los!

Doch wer Splatter oder einen klassisch-grauen Horrorfilm mit Gruselpuppen und Geisterhäusern erwartet, dürfte überrascht werden.


Wans Label “Atomic Monster” arbeitete für “M3GAN” mit Jason Blums Produktionsfirma “Blumhouse Productions” zusammen. Das Label gilt seit “Paranormal Activity” (2007) als besonders clever bei der kosteneffizienten Herstellung und Vermarktung von (meist) Horrorfilmen.[2] Am 2. Januar 2024 fusionierten die beiden Labels, sollen jedoch jeweils ihre “kreative Autonomie” sowie “Markenidentität” behalten, wie es auf Wikipedia heißt.[3]

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Quelle: https://www.joblo.com/jason-blum-james-wan-blumhouse-productions-atomic-monster-merger/

Handlung - Das Spielzeug als Ersatz

Cady (Violet McGraw) verliert bei einem Autounfall ihre Eltern. Die Tragödie lässt das kleine Mädchen sowohl geschockt als auch einsam zurück.

Glücklicherweise findet sie Zuflucht bei ihrer Tante Gemma (Allison Williams). Doch Gemma ist ein Workaholic und ganz auf die Entwicklung eines neuen Spielzeugroboters für ihren Arbeitgeber “Funki” fokussiert.

Die kleine Cady hat dort erst einmal keinen Platz, bis sie als willkommene Testerin für die neueste Errungenschaft des Spielzeugherstellers, auf dem hart umkämpften Markt, mit dem Namen “M3GAN” fungiert.

Doch was als einfühlsame und tröstende Robo-Freundin beginnt, wird langsam aber sicher nicht nur eigensinnig - sondern auch gefährlich!


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Die Geschichte im Mittelpunkt

Bereits zu Beginn von “M3GAN” wird klar: James Wans Genremischung aus Horrorthriller, Science-Fiction und Horrorkomödie lässt sich viele Freiheiten und ist damit schwer in eine Form zu pressen.

So startet “M3GAN” wie eine konventionelle Science-Fiction-Story mit Thriller-Elementen und wiegt die Zuschauer damit  in Sicherheit. Mit voranschreiten der Geschichte wird zunehmends Horror geschürt, welcher sich vor allem aus dem Handeln und den Aussagen der hochtechnisierten Puppe erzeugt. Damit wird dieser eine eigene, gruselige Persönlichkeit gegeben.

Doch “M3GAN” ist hier nicht nur auf Grusel ausgerichtet. Gekonnt weiß der Film einen Mix aus spannenden und teilweise seltsamen Grusel- und dabei schwarzhumorig-lustigen Filmmomenten zu erzeugen. Das Besondere, insbesondere in diesem Genre: Die Geschichte wird in den Mittelpunkt gerückt!


“M3GAN” liest Cady eine Geschichte vor

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Die Handlung findet insbesondere in der Expositions-Phase (Einführungs-Phase) viel Platz. Hierdurch wirkt “M3GAN” alles andere als plump und eindimensional. Die Entwicklungen, Besonderheiten und Fähigkeiten des Androiden und vor allem welche Auswirkungen diese auf die kleine Cady haben, steht im Fokus.

So schafft es “M3GAN” auch durch die gute Geschichte, die Abläufe und die Science-Fiction-Elemente, eine ungewöhnlich-spezielle Dosis Grusel zu erzeugen. Fairerweise artet es aber nie in richtige Angst aus, was wohl vor allem an den komödiantischen Momenten liegt, die wir später im Abschnitt “Die eigentliche Horrorkomödie”, kurz beleuchten.


“M3GAN” scheint sich in ihrem neuen Habitat pudelwohl zu fühlen

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Die Substanz

Die Substanz von “M3GAN” in vier Unterpunkten.

Die gesellschaftskritische Seite

Man kann “M3GAN” auf keinen Fall vorwerfen, substanzlos zu sein. Im Gegenteil: Der neueste Film von “Atomic Monster” kann auch als Gesellschafts- und Digitalisierungskritik verstanden werden.

Gerade in der heutigen Zeit, in der medial Debatten rund um künstliche Intelligenzen, wie die AI-Technologie “ChatGPT”, brennen.

Welche Auswirkungen wird diese Technik in Zukunft auf die Gesellschaft haben? In Gänze ist das unmöglich absehbar! Mögliche furchterregende Konsequenzen werden, für die Protagonisten im Film, jedenfalls zur Realität.


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©Universal Pictures Germany | Quelle: https://giphy.com/gifs/m3gan-megan-m3gan-movie-onFGZdLs2nAZOPtaVi

“M3GAN” spielt sich frei

“M3GAN” gibt sich gar nicht so viel Mühe die Konventionen seiner zugrundeliegenden Genre zu bedienen. Vielmehr befreit sich der Film, wie die namensgebende Elektro-Puppe, zwar nicht aus den Erwartungen - aber aus einer Bringschuld - und macht was sie will.

Da das Gewicht jedoch auf einer guten Erzählung liegt, wirkt das nicht unkontrolliert. So schafft es “M3GAN” den Vergleich mit Genre-Verwandten gar nicht so nötig zu haben. Dadurch fühlen sich gängige Mittel, wie etwa Jump Scares, nicht lahm an und kommen oft relativ unvermittelt.

Die Idee von künstlichen Intelligenzen die durchdrehen und ihren eigenen Willen entwickeln, um gegen ihre Schöpfer zu rebellieren, ist beileibe nicht neu. Sicher unzuählige Werke in Literatur und Unterhaltungsmedien, haben dieses Feld schon beackert.

Uns kam von Science-Fiction-Seite vor allem der Vergleich mit “Ex Machina (2014)” oder Charlie Brookers Ausnahme-Serie “Black Mirror” in den Sinn. So fühlte sich “M3GAN” für uns tatsächlich, wie eine Mischung aus der unfreiwillig komischen Mörderpuppe “Chucky” und dieser speziellen Art von dichten, düster-atmosphärischen Werken, wie denen von Charlie Brooker oder Virtuose Alex Garland an.


Alicia Vikander als anmutiger Android “Ava” neben “M3GAN”. Wenn Ihr mehr über den überragenden “Ex Machina” von Alex Garland und dessen Stimmung erfahren wollt: hier geht´s zu unserer Kritik.

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©Universal Pictures Germany | Quelle: https://www.cbr.com/m3gan-ex-machina-better-ending/

Ikonischer geht´s nicht. “Chucky” die Mörderpuppe neben “M3GAN”. Apropos: Wie wärs eigentlich mit einem “vs”-Film, liebe Labels?!

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©Universal Pictures Germany | Quelle: https://screenrant.com/megan-vs-chucky-fight-reasons-win/

Die Horror-Kultfigur “Chucky” hatte Autor James Wan letztlich auch im Sinn, wie die deutsche Wikipedia verrät.[4]

Ihm schwebte eine Gestalt im Stile von “Chucky” vor -  jedoch für eine neue Generation. Er beschrieb “M3GAN” als “technisch hochentwickelte Mörperpuppe”. Man kann also durchaus von einem Update sprechen!

Die Vergleiche drängen sich hierbei jedoch gar nicht so auf, wie man meinen würde. Da die Umsetzung so stark ist, muss “M3GAN” das Rad gar nicht neu erfinden. Die Hommage an die klassische Mörderpuppe aus dem Jahr 1988, die Modernisierung der Motive und das Katapultieren ins digitalisierte Zeitalter, funktioniert da (im wahrsten Sinne des Wortes) ganz automatisch.


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Huldigung an klassische Filmarbeit

Dass die Produzenten des Sci-Fi-Films keine inhalts- und blutleere Verwirklichung im Sinne hatten, zeigt auch der gelungene Einsatz klassischer Spezialeffekte.

Neben computergenerierten Inhalten, wurden klassische Animatronic verwendet, um bei allen Modernisierungsmaßnahmen, dennoch den Touch von Film-Klassikern der 80er und 90er Jahre einzufangen. Und das gelingt hervorragend und fällt wirklich ins Gewicht! So fühlt man sich trotz Politur und Frischzellenkur auch an Gruselschocker vergangener Tage erinnert und ein ganz besonders befriedigender Mischstil kommt zum Vorschein.


Gemma bei der (fiktiven) Entwicklung von “Spielzeug” “M3GAN”

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Regisseur Johnstone nutzt Altersfreigabe-Problem gekonnt aus

Die Altersfreigabe ist bei der Arbeit von Filmstudios häufig ein problematisches Thema. Die Waage zwischen möglichst drastischen Erwachseneninhalten, insbesondere im Horror-Genre und dem Bündeln eines möglichst breiten Publikumskreises zu halten, ist ein Balanceakt. Um eine niedrigere Altersfreigabe zu erreichen, erfolgten bei “M3GAN” Nachdrehs.[5]

Wikipedia beschreibt Regisseur Johnstones Anmerkung dazu so: “Auch wenn durch das neugedrehte Filmmaterial die Altersfreigabe gesenkt werden konnte, werde die Bedrohung durch vorzeitiges Wegschneiden und ein besser ausgearbeitetes Sounddesign aus seiner Sicht noch beängstigender.”[6]

Diesem Umstand können wir nur zustimmen. Es zeigt sich erneut: Nicht immer sind drastische Bilder notwendig. Wie Suspense-Horror herausragend funktionieren kann, zeigte schließlich einst schon John Carpenters legendärer “Halloween” aus dem Jahr 1978, um nur ein Beispiel zu nennen.


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Die eigentliche Horrorkomödie?!

“M3GAN” wird interessanterweise auf keiner der einschlägigen Websites als Horrorkomödie gelistet, obwohl er eine deutlich schwarzhumorige Seite besitzt.

Dabei wirkt der Film jedoch eben nicht unfreiwillig komisch, sondern von James Wan bewusst so konzipiert.

Mit “Chucky” als Vorlage kein Wunder, schließlich war die kultige Mörderpuppe immer für Lacher gut, obwohl Don Mancinis Filmreihe ebenfalls nie als Horrorkomödien gelistet waren.


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©Universal Pictures Germany | Quelle: https://giphy.com/gifs/m3gan-best-friend-m3ganmovie-meetm3gan-yGrwWPG8XIuYVKPNoT

Fazit - “M3GAN” hat das Zeug zur Horror-Kultpuppe

Mit “M3GAN” liefert James Wans Produktionsfirma Atomic Monster ein herausragendes Horror-Abenteuer mit dichter Atmosphäre, garniert von schwarzem Humor und getrieben von einer guten Geschichte, mit einem Hauch Digitalisierungskritik.

Der durchgehend unterhaltsame Film schnappt sich bereits bekannte Motive und Stimmungsrichtungen sowie eine kultige Puppen-Vorlage und schafft es spielend, sich durch die entsprechende Politur und Feinjustierung, komplett von einer Bringschuld loszulösen.

Er macht, wie die namensgebende Puppe, was er will. James Wans neues Baby blickt mit seinen stechenden Augen durch Euch hindurch und nimmt sich selbst nicht zu ernst. Er lässt sich trotz vieler bereits gesehener Bilder die Freiheiten, die es braucht, um frisch und neu zu wirken.

“M3GAN” hat für uns das Zeug zur Horror-Kultpuppe, die durch ihren bösen Charme, eine Fortsetzung direkt obligatorisch macht. Und so ist es kein Wunder, dass das Upgrade mit dem Titel “M3GAN 2.0” für den 26. Juni 2025, in den deutschen Kinos angekündigt wurde.

Spätestens damit sollte also klar sein, dass man die Elektro-Puppe mit den Wurstfingern - die auf Freundschaft programmiert ist - besser nicht verägern sollte!


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Was haltet Ihr vom Horror-Androiden mit den stechenden Augen? Teilt Eure Gedanken zum neuen Output von Atomic Monster mit uns in der Kommentarsektion! Wir würden uns freuen. Und “M3GAN” sicher auch.

Trailer

Der offizielle deutsche Trailer zu “M3GAN”
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Anora (2024)

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  • 10/10
    derofa Durchschnittswertung - 10/10
10/10

Lieblingsfilm

Das aktuellste Werk des US-amerikanischen Regisseurs Sean Baker, mit dem Titel “Anora”, war der große Abräumer der Oscar-Verleihung 2024.

In ganzen sechs Kategorien war die Mischung aus Drama und Komödie nominiert. In fünf Disziplinen ging “Anora” als Sieger aus der Veranstaltung.

Was der ungewöhnliche Film zu bieten hat, haben wir uns genauer angeschaut.

Genre: Dramedy, Erotik, Romanze, Liebeskomödie

Originaltitel: Anora

Produktionsland: USA

Produktionsfirma: Universal Pictures | FilmNation Entertainment, Cre Film

Regie: Sean Baker

Drehbuch: Sean Baker

Produktion: Sean Baker, Alex Coco, Samantha Quan

Musik: Matthew Hearon-Smith

Länge: ca. 139 Minuten

Altersfreigabe: FSK 16

Veröffentlichung: 31. Oktober 2024 (Kinostart DE)

Quellen
https://de.wikipedia.org/wiki/Anora_(2024) | https://en.wikipedia.org/wiki/Anora

Wertung:  

Autor: Jannik

Verfasst am: 29.05.2025

Lesezeit: ca. 5 Minuten (Direkt zum Fazit)

“Anora” - Viel Wirbel - um was eigentlich?

“Anora” hat ganz schön Staub aufgewirbelt. Bei der Oscarverleihung im Jahr 2024 räumte Sean Bakers Film unglaubliche fünf Oscars ab. In den Kategorien bester Film, beste Regie, bestes Originaldrehbuch, beste Hauptdarstellerin und bester Schnitt konnte “Anora” die heißbegehrte Trophäe für sich gewinnen.[1]

Spätestens damit schürte die amerikanische Produktion automatisch hohe Erwartungen. Was soll da schon schiefgehen - wenn man als geneigter Zuschauer, bock auf einen guten Film hat?

Doch so einfach ist es dann doch nicht. Schon lange fallen wir nicht mehr auf euphorische Lobpreisungen herein, insbesondere, wenn diese durch die Oscars befeuert wurden. Zu oft gab es Enttäuschungen. Zu oft wurden Oscarfilme hochgelobt, nur um sich letztendlich als möchtegern-tiefgründige, pseudokünstlerische und gähnend-langweilige Projekte zu entpuppen.


Regisseur Sean Baker mit vier “Anora” Oscars. Rechts Hauptdarstellerin Mickey Madison mit ihrem Oscar als beste Hauptdarstellerin.

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Euronews - AP Photo - Neon | https://de.euronews.com/kultur/2025/03/03/oscars-2025-anora-raumt-ab-alle-gewinner-alle-verlierer-und-die-hohepunkte-des-abends

Unscheinbar

Abgesehen von seinem Oscar-Erfolg sowie zahlreichen Lobpreisungen und anderen Awards, wirkt “Anora” eigentlich sehr unscheinbar.

Selbst der Titel gibt keinen Hinweis darauf, was den Zuschauer erwarten könnte. Es handelt sich schlicht um den Vornamen der Protagonistin Anora (Mickey Madison). Auch das rosafarben-romantisch belichtete Cover, gibt nur einen groben Eindruck, um was für eine Art von Film es sich handeln könnte.

Kurzum: Wir konnten uns also rein gar nichts unter Sean Bakers achtem Spielfilm, mit dem unaufdringlichen Titel, vorstellen.[2] Und wurden dadurch - glücklicherweise - umso mehr überrascht!

Diesen Eindruck unterstreicht “Anora” sogar noch, wenn man schließlich in ihn einsteigt. Er zeigt sich regelrecht geheimnisvoll.


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©Universal Pictures Germany | https://de.wikipedia.org/wiki/Anora_%282024%29

Handlung - Sex, Drugs and Money!

In “Anora” folgen wir einer (durchaus kompetent wirkenden) Sexarbeiterin bei der Durchführung ihres Nachtgeschäfts in einem New Yorker Erotik-Club. Ballernde Beats, Alkohol, Drogen, viel nackte Haut, wohlhabende Männer. Ein reines (realistisches) Klischee.

Ein paar Infohäppchen haben wir mittlerweile also bekommen. Doch immer noch, haben wir keinen blassen Schimmer, was uns hier letztendlich erwarten würde. Worauf läuft das alles hinaus? Was entwickelt sich hier? “Anora” verrät nie zu viel. Und man will mehr wissen. Das Drama, mit immer stärker werdender komödiantischer Note, erzeugt in diesen ersten Momenten, relativ schnell, eine starke Spannung.

Befürchtungen das Thema könnte sich um eine selbstbestimme Prostituierte drehen, welche dem Patriarchat und “bösen Geschlecht” im Alleingang den Kampf ansagen und die Welt im “Mary Sue-Stil” revolutionieren will, erweisen sich glücklicherweise als unbegründet. Das wäre auch zu langweilig.


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©Universal Pictures Germany | https://giphy.com/gifs/neonrated-anora-movie-film-1STCJpyZ36fC7MnSXf

Feurige Dialoge - “Runglish” at it´s best

Stattdessen findet Romantik einzug. Doch nicht nur das: Feurig-aufgepeitschte Dialoge, ein Gemisch aus russisch und englisch, von unbeholfenen Charakteren, mit denen man trotzdem irgendwie sympathisiert, kreieren eine Art von Humor, den vermutlich nicht jeder teilen oder verstehen wird.

Schließlich mündet alles in ein lustiges Chaos. Doch “Anora” driftet nie ins albern-lächerliche ab. Dafür wirken die Bilder, das Tempo und der stimmungsvolle Ton  - aus produktionsqualitativer Sicht - einfach zu hochwertig. Dieses Kunststück muss man erst einmal meistern.

Selbst in seiner puren Eskalation, ehe der Film zum finalen Schlag ausholt, schafft es “Anora” immer, nicht über das Ziel der perfekten Symbiose aus Liebesdrama und Komödie hinaus zu schiessen.


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©Universal Pictures Germany | https://giphy.com/gifs/neonrated-anora-stop-screaming-yura-borisov-peBzHrZh72dtQHSnJD

Stilistische Mittel

Im Endeffekt ist es faszinierend mit welch einfachen Mitteln Regisseur Sean Baker “Anora” auch mithilfe seines Kameramanns Drew Daniels in Szene gesetzt hat. Mit Daniels arbeitete Baker übrigens bereits in seinem vorherigen Film “Red Rocket” (2021) zusammen.[3]

Es sollte eine “klare Kinoästhetik der 70er-Jahre und entsprechend alter Erotikfilme” erreicht werden. Ein “verschwommener und verwaschener Look” war das Ziel, wie die deutsche Wikipedia verrät.[4]

Dieser Look, kombiniert mit purer Schauspielleistung - insbesondere von Hauptdarstellerin Mickey Madison sowie dem russischen Nebendarsteller Juri Borissow (Igor) - sowie ein hervorragendes Tempo, ist das simple Rezept, welches “Anora” so unglaublich gut macht.


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©Universal Pictures Germany | https://thefilmstage.com/i-want-it-to-feel-as-real-as-a-documentary-sean-baker-on-anora-editing-breaks-and-old-school-camera-tricks/

Fazit

Gefühls-Cocktail

“Anora” ist ein kurzweiliger Ausflug der seinesgleichen sucht. Während das Drama-Genre üblicherweise zur Langatmigkeit neigt, besticht der Film durch keine einzige Länge. Und das trotz einer Laufzeit von sage und schreibe 139 Minuten. Stattdessen fühlt er sich an wie ein positiv-fiebriger Traum über 90 Minuten.

“Anora” erzeugt durch seine stilistischen Elemente und die durchdachte Kameraarbeit von Drew Daniels außerdem eine überraschende Strahlkraft, die in der modernen Filmlandschaft ihresgleichen sucht. Für raue Romantiker ist er ein echter Genuss!

Die Premiere von  “Anora” fand  am 21. Mai 2024 bei den 77. Filmfestivals von Cannes statt. Das Publikum soll anschließend nicht weniger als zehn Minuten (!) applaudiert haben.[5] Aus unserer Perspektive zurecht! Sean Bakers Dramedy - ist - mit einfachsten Werkzeugen hergestelltes - Filmgold!

Letztendlich lässt der Regisseur im Finale dann noch eine Szene vom Stapel, die nur so aufgeladen ist, mit emotionaler Dichte.

Es ist ein Film-Moment der sich wie ein - im Nachtclub zu Boden fallendes Glas “Gefühls-Cocktail” entlädt - und damit alle Emotionen befreit, die sich im Laufe von “Anora” (und im Charakter Anora) angestaut haben. Und so ein ikonisch-atmosphärisches Bild bewirkt, dass es das Zeug zum vielfach referenzierten Kult hat!

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Spoilerfreies Bild:

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“Erwartungshaltung-Warnung”

Doch eine Warnung sei an dieser Stelle ausgesprochen, um die Erwartungen an ein “volles Bonbon-Glas” direkt zu zerstören. In der Rezeption scheint “Anora” bei eher community-basierten Wertungsplattformen nicht so euphorisch wegzukommen, wie unter Kritikern. Die Plattform “TV Time” listet den Film immerhin mit 20% 3-Sterne Wertungen, während 33% der Nutzer die höchste Wertung von 5-Sternen vergeben haben.


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Die Google-Rezensionen zeichnen hier jedoch ein noch klareres Bild. Die Enttäuschungen (bei möglicherweise zu hoher oder nicht erfüllter Erwartungen) schlagen sich in einem Schnitt von nur 60% nieder. Nur 2,1 von 5 Sternen konnte der Film hier für sich gewinnen. Besonders viele 1-Sterne Ratings, lassen vermuten, dass viele Nutzer ihrem Ärger auf diese Weise Luft machen wollten.


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Was haltet Ihr von Sean Bakers unkoventioneller Dramedy? Teilt Eure Gedanken zu “Anora” mit uns in der Kommentarsektion. Wir würden uns freuen. Und Oligarchen sowie Sexarbeiter sicher auch!


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Trailer

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Winnie the Pooh: Blood and Honey (2023)

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3.5/10

Schwach

Erste Bilder zu “Winnie the Pooh: Blood and Honey” erschienen im Mai 2022 und gingen schnell viral.[1]

Etwas unschuldiges wie den naiven, kleinen Bären in ein Horror-Szenario zu verfrachten, sorgt schließlich unweigerlich für Aufmerksamkeit.

Ob der Slasher eure Kindheit zerstört oder die honigsüße Vorlage so intelligent wie blutig auf den Honigtopf nimmt, erfahrt Ihr in unserer Kritik zu “Blood and Honey”.

Genre: Slasher

Originaltitel: Winnie the Pooh: Blood and Honey

Produktionsland: Vereinigtes Königreich

Produktionsfirma: Altitude Film Distribution | Jagged Edge Productions, ITN Studios

Regie: Rhys Frake-Waterfield

Drehbuch: Rhys Frake-Waterfield

Produktion: Scott Jeffrey, Rhys Frake-Waterfield

Musik: Andrew Scott Bell

Länge: ca. 84 Minuten

Altersfreigabe: FSK 18

Veröffentlichung: 11. Mai 2023 (Kinostart DE)

Universum: Winnie Puuh

Nachfolger: Winnie the Pooh 2 (angekündigt)[2]

Quellen
https://en.wikipedia.org/wiki/Winnie-the-Pooh:_Blood_and_Honey | https://de.wikipedia.org/wiki/Winnie_the_Pooh:_Blood_and_Honey

Wertung:   

Autor: Jannik

Verfasst am: 18.07.2023

Lesezeit: ca. 6 Minuten (Direkt zum Fazit)

Winnie als Killer?!

Wie unanständig!

Man kann es wohl mit Fug und Recht als mindestens unanständig bezeichnen, wenn der knuddeligste Honigbär einer ganzen Generation, für einen Trash-Horrorfilm missbraucht wird!

Doch genau dieser ungeheuerlichen Blasphemie wird sich nun in dem am 11. Mai 2023 in den deutschen Kinos veröffentlichtem Winnie-Puuh-Verschnitt und Slasher “Blood and Honey” hingegeben.

Doch wäre diese Farce als solches nicht schon schlimm genug, bekleckert sich der niveau- sowie respektlose Versuch dem unschuldigsten Maskottchen meiner Kindheit eine Horror-Silikon-Fratze aufzudrücken, abseits des logischen Widerspruchs von süß zu blutig, weder mit zuckersüßem, wohlschmeckenden Qualitätshonig, noch mit hochwertigem Kunstblut.

Doch wie ist eine solch verbrecherische Mission überhaupt möglich?

“Public Domain”

Natürlich gibt sich der Mäusekonzern Disney nicht für einen gewalttätigen Winnie Puuh her. “Blood and Honey” musste also hauptsächlich auf der Kinderbuchvorlage aus dem Jahre 1926 von Original-Autor A. A. Milne basieren.

Nach 95 Jahren wird ein literarisches Werk in den USA zur sogenannten “Public Domain”, was so viel bedeutet wie urheberrechtlich frei verfügbar.[3] Disney besitzt jedoch weiterhin die Rechte an ihrer Interpretation des Bärchens mit dem roten T-Shirt.

Deshalb “musste das Produktionsteam bei der Entwicklung sehr achtsam sein, für die Geschichte nur Elemente aus dem 1926 veröffentlichten Kinderbuch zu nutzen”, wie Schöpfer Rhys Frake-Waterfield laut Wikipedia preisgab.[4]


Bild von Puuh und seinem kleinen Freund Ferkel, aus dem im Jahr 1926 erschienenen Kinderbuch “Pu der Bär”

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Quelle: https://www.cartoonbrew.com/ideas-commentary/winnie-the-pooh-and-bambi-have-entered-the-public-domain-212036.html

Handlung - Allein gelassen im Hundert-Morgen-Wald

Als Christopher Robin alt genug ist um Medizin auf dem College zu studieren, lässt er seine besten Freunde rund um Winnie Puuh im Hundert-Morgen-Wald zurück.

Auf sich alleine gestellt verfallen die einst so knuddeligen und friedfertigen Wesen alsbald in einen Zustand der Verzweiflung. Ohne Nahrung im kalten Winter, müssen sie zu grausamen Maßnahmen greifen, um zu überleben.

Die Schuld für ihr Dilemma geben sie Christopher Robin, da er sie schutzlos zurückließ. Und so schwören sie für immer zu verstummen und es ihrem einstigen besten Freund heimzuzahlen, sollte sich jemals die Gelegenheit dazu bieten.


Christopher Robin kehrt viele Jahre später zu seinen einstigen Freunden zurück

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©Plaion Pictures, Jagged Edge Productions

Low-Budget trifft Low-Niveau

Not sollte erfinderisch machen

Es ist nicht das Problem, dass “Blood and Honey” eine Micro-Budget-Produktion ist, deren Produzenten, allen voran Schöpfer Rhys Frake-Waterfield, nicht die Mittel für eine ausufernd hochwertige Produktionsqualität zur Verfügung hatten. Wohl auch nicht per se, dass die Drehzeit nur mickrige 10 Tage betrug.[5]

Viel mehr ist es gerade deshalb so auffällig traurig, dass entgegen des Mottos “Not macht erfinderisch”, so ungrazil und unkreativ mit dem eigentlichen Möglichkeiten umgegangen wurde, die der Stoff von A. A. Milne, kurioserweise auch für eine Horror-Interpretation mit sich bringt.

Unter 100.000$ soll der Winnie-Puuh-Slasher gekostet haben.[6] Und wenn Waterfield - seines Zeichens Regisseur, Drehbuchautor, Produzent und Cutter des Filmes - im Vorfeld selbst warnt, die Zuschauer sollten nicht das Niveau einer Hollywoodproduktion erwarten, sollte man meinen, dass gerade ihm bewusst wäre, dass “Blood and Honey” besonders gewitzt, einfallsreich oder einfach nur speziell sein müsste, um diesen Umstand auszugleichen.[7]


Schöpfer Rhys Frake-Waterfield bei der Premiere zu “Blood and Honey” im Cinepolis Artz in Mexico City am 24. Januar 2023

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©Jaime Nogales/Medios y Media/Getty Images | Quelle: https://ew.com/movies/winnie-the-pooh-blood-and-honey-behind-the-scenes/

Schauspieler hatten Angst um Karrieren

Doch wer losgelöste Ideen, originelle Ansätze, spezielle Bilder, eine ans Original angelehnte sowie gute Geschichte und damit den Transport der Winnie-Motive in einen Gore-Erwachsenen-Film erwartet, wird mit “Blood and Honey” gnadenlos enttäuscht werden.

Die Tode sind etwa unspektakulär öde, was zunächst mal kein Qualitätsmerkmal für einen guten Slasher darstellt. Die Kostüme scheinen nicht nur unter dem Fehlen des angesprochenen Budgets, sondern schlimmer unter mangelndem Einfallsreichtum zu leiden. Darüber hinaus gleicht die Hundert-Morgen-Wald-Kulisse einem durchschnittlichen Zeltplatz, bei dem ein Highlight, abseits einer Feuerstelle, vergebens gesucht wird. Die Prämisse ist gut aber die Umsetzung ist einfach derbe langweilig.

Laut Waterfield hätten die Schauspieler durch “Blood and Honey” Angst um ihre Karrieren gehabt. Wohl weit weniger hätten sie befürchtet, wenn sie selbst einen Funken Spirit, hinter der eigentlich vielversprechenden Idee gefunden hätten.[8]


“Blood and Honey” frei nach dem Motto: Stumpf ist trumpf

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“Blood and Honey” nutzt die Möglichkeiten der Vorlage nicht

Stumme, offensichtlich kostümierte Personen mit billigen Silikonmasken im Fasching-Stil. Keine Magie. Keine sprechenden anthropomorphen Tiere - auch wenn zugegebenermaßen ein wenig Kreativität aufblitzt, als mal modellierte CGI-Bienchen auf ihre Opfer losgehen. Kein lustig machen oder Anspielungen auf Winnie Puuh oder die Gesetzmäßigkeiten der Vorlage.

Neben den namensgebenden “Farce-Winnie” mit dem Holzffällerhemd, gibt es im übrigen nur Ferkel zu ertragen. Mit stoßzähnen! Der ist - anstatt ironisch unsicher zu morden - gähnend langweilig und als viel zu große, waschechte, raue Sau inszeniert.

Nicht einmal der freudig springende Tigger hat es als - zerquetschender Killer - in den Film geschafft. Dies ist zwar dem Urheberrecht geschuldet, doch ist es genau der frische Esprit und die Absurdität eines Tiggers oder vergleichbaren Wesens, die dem Film gut getan hätte.[9] Mal ganz abgesehen davon was mit dem suizidalen Esel alles möglich gewesen wäre. “Blood and Honey” ist nicht verrückt genug und zu 99% berechenbar.

Da hilft es auch nicht, dass immerhin in wohl zwei Belangen Qualität oder Ehrfurcht vor der Vorlage hervorblitzt. Zum einen, weil die von Andrew Scott Bell komponierte Filmmusik mit einer Violine, “deren inneres aus einer von Bienen gebauten Wabe bestand”, entstanden ist, wie die deutsche Wikipedia anmerkt.[10]

Zum anderen, weil in der Region des Ashdown Forest in Großbritannien gedreht wurde, die einst als Inspirationsquelle für Buchautor A. A. Milne, für den Hundert-Morgen-Wald diente.[11]


Ferkel (oder besser Schwein) und “Farce-Winnie” bei der Arbeit

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©Plaion Pictures, Jagged Edge Productions

Wenn schon - denn schon!

“Blood and Honey” sollte man als das bewerten was er ist: Eine natürlich nicht ernst gemeinte Parodie, angelehnt an etwas wohlig mehrdeutig süßes, deren Besonderheit sich aber eben nur aus dem offensichtlich Gegensätzlichen zieht, dies jedoch nicht ideenreich genug auf die Spitze treibt. Wenn sich schon des verhöhnenden Verbrechens gegen Winnie schuldig machen, dann doch bitte mit mehr Stil!

Selbst wenn man über die Unangemessenheit des ganzen Projektes ansich hinweg sieht, wird der Film auch unter ironischen Gesichtspunkten, unserem liebsten Honigbären - auch als blutiger Trash-Horror - nicht gerecht.

Sich etwas urputziges zu schnappen und mit derber Gewalt und Blut zu kontrastieren, mag nach einer guten Idee klingen. Doch sollte man sich der Verantwortung und des Anspruchs gegenüber Legende Winnie dabei bewusst sein und mehr liefern, als zwei Masken und eine Handlung, die bestenfalls als Einstiegsvehikel, nicht aber als roter Faden durch den Film hindurch funktioniert.


Eine eigentlich hervorragende Prämisse, wird nicht zu Ende gedacht

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©Plaion Pictures, Jagged Edge Productions

Fazit - Winnie fällt der Public-Domain zum Opfer

Gerade einmal knapp fünf Monate nach dem Auslaufen der Rechte hat es gedauert, bis ein Schmutzfink Winnies Ansehen in der Welt besudelt und seinen Namen für einen frevelhaften Slasher entehrt hat.[12]

Wenn wir ehrlich sind: Es ist eine Farce. Und es ist eine Beleidigung.

Mit “Blood and Honey” wird eine der niedlichsten Kultfiguren aller Zeiten für unlautere Zwecke missbraucht. Winnie hat euch nichts getan! Doch der kleine Honigbär fällt der Public-Domain zum Opfer.

Winnie Puuh’s Namen für so etwas wie “Blood and Honey” in den Dreck zu ziehen ist einfach böse-uncool. Dabei jegliche Kreativität vermissen zu lassen ist uninspiriert. Und dann noch jede Steilvorlage, die der Stoff zweifelsohne hergibt, links liegen zu lassen, ist nicht nur unklug, sondern macht dieses schändliche Werk zum unverzeilichen Hohn.

Darf man das? Scheinbar schon! Nicht nur eine Fortsetzung steht bereits in den Startlöchern. Auch vor weiteren Kindheits-Legenden macht Rhys Frake-Waterfield keinen Halt. Ein ganzes Filmuniversum ist geplant. Auch Peter Pan und Bambi sollen demnächst dran glauben - und mit Ansage verunglimpft werden.[13]


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©Plaion Pictures, Jagged Edge Productions

PS

Falls Ihr einen richtig guten Winnie-Film sehen möchtet (wenn auch ohne Horror-Elemente) empfehlen wir Euch die Realfilm-Interpretation des deutschen Regisseurs Marc Forster. Wie gelungen und außergewöhnlich dieser im Jahr 2018 Winnie zurück auf die Leinwand zauberte, haben wir uns genauer in unserer Kritik zu “Christopher Robin” angeschaut.


Christopher Robin beim Versuch, Puuh zu erklären, was “Blood and Honey” ist

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©The Walt Disney Company Germany GmbH, Quelle: https://giphy.com/gifs/disneystudios-disney-winnie-the-pooh-1ziCYhgtQC1fsvlTqG

Was haltet Ihr vom unanständigen Versuch das Bärchen unserer Kindheit in ein Horror-Universum zu verfrachten? Teilt Eure Gedanken zu “Winnie the Pooh: Blood and Honey” mit uns in der Kommentarsektion. Wir würden uns freuen. Und der einzig wahre Winnie sicher auch!


Trailer

Der offizielle deutsche Trailer zu “Winnie the Pooh: Blood and Honey”
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©Plaion Pictures, Jagged Edge Productions

Spencer (2021)

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©DCM
  • 5/10
    derofa Durchschnittswertung - 5/10
5/10

Geht so

Der neueste Film passend zur Dramaserie “The Crown” wurde 2021 mit dem Titel “Spencer” veröffentlicht. Der Film erschien am 5. November 2021 in Großbritannien in den Kinos, in Deutschland schaffte er es erst im Januar 2022 in die Kinosäle.

Der Film thematisiert das letzte Jahr vor der Trennung von Charles und Diana und lässt uns Einblicke in ihren psychischen sowie körperlichen Zustand im Jahre 1991 schauen.

Was wir von derofa von der neuen Produktion halten, erfahrt ihr in unserer Kritik.

Genre: Drama, Historie

Originaltitel: Spencer

Produktionsland: Deutschland, Großbritannien, USA, Chile

Produktionsfirma: Komplizen Film, Fabula Productions, FilmNation Entertainment, Shoebox Films

Regie: Pablo Larrain

Drehbuch: Steven Knight

Produktion: Pablo Larrain, Jonas Dormbach, Paul Webster, Janine Jackowski, Maren Ade

Musik: Jonny Greenwood

Länge: 117 Minuten

Altersfreigabe: FSK 12

Veröffentlichung: 13. Januar 2022  (Kinostart DE)

Ähnliche Titel: The Crown (2016 -…)

Wertung: 

Autor: Melissa

Verfasst am: 31.12.2022

Lesezeit: ca. 6 Minuten (Direkt zum Fazit)

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Historisches Futter

“Spencer” ist ein Historienfilm aus dem Jahr 2021 und lässt uns in das Leben von Diana Spencer tauchen. Der Zeitraum in welchem die Handlung dargestellt wird, liegt zur Zeit der Entfremdung Dianas zu Charles. Im Jahr 1991 beschließt Diana das Leben mit Prinz Charles zu beenden. Die Trennung erfolgte im Folgejahr. Ihre Ehe lief die Jahre zuvor nicht mehr so prickelnd sodass sich Wut, Hass und viele Ängste  in ihr ausbreiteten.

Im Regiestuhl/in der Produktion saß Pablo Larrain der Jahre zuvor den Historienfilm “Jacky: Die First Lady” produziert hatte. Somit hatte Pablo bereits etwas in die Thematik von großen Frauenfiguren hinein schnuppern und etwas  Erfahrung damit sammeln können.

“Spencer” birgt neben der Story und der Produktion noch eine Besonderheit. Der Film erhielt mehrere Produktionsförderungen u.a. vom deutschen Filmförderfonds. Die Film- und Medienstiftung NRW förderte z.B. 550.000 Euro an das Produktionsteam. Es wäre möglich das NRW den Film so unterstützen wollte, da sich einige Drehorte in NRW befanden.


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Kristen Stewart als neue Lady Di

Diana hatte es in ihrem Leben als Princess of Wales nicht immer leicht. Sie hatte sich über die Jahre zu Charles distanziert und als Folge entfremdet. Sie war nur noch ein Objekt für die Öffentlichkeit, um die Medien zu füttern und zufriedenzustellen. Der Film hat eine Laufzeit von 112 Minuten. Die gesamten Minuten werden Diana gewidmet. Ihrem Leben, ihrer Verzweiflung… das sind die Kerninhalte des Handlungsstrangs von “Spencer”.

Kristen Stewart verkörpert die Prinzessin der Herzen und nimmt ihre Rolle ziemlich ernst. In einem Interview erklärte sie, sie habe sich diverse Dokumentationen von Lady Di sowie die Staffeln der Dramaserie “The Crown” angesehen um Dianas Mimik, Gestik und Körperhaltung exakt wiedergeben zu können. Sie hat sogar den britischen Akzent erlernen müssen. Deutsche Zuschauer werden davon auf Grund der deutschen Vertonung jedoch nicht profitieren können. Die Personalisierung von Diana ist ihr extrem gut gelungen. Zuerst waren wir skeptisch ob Kristen geeignet für die Rolle der Princess of Wales ist, da sie uns immer als Vampir-Freundin aus der Teenie-Film-Reihe “Twilight” im Gedächtnis geblieben ist.

Kristen ist keine junge Frau mehr, Kristen entwickelte sich zu einer erwachsenen Frau, die die Rolle einer bedeutenden Frauenfigur besonders stark verkörpern kann.
Prince Charles wird von Jack Farthing gespielt. Er hatte bisher nicht  viele Filmrollen und ist uns deshalb womöglich nicht so bekannt. Wir finden auch ihn in seiner Rolle und seine schauspielerische Leistung  sehr überzeugend.


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Handlung - Eine wütende Prinzessin

Wir bereits oben erwähnt dreht sich in dem Historienfilm alles um das Jahr vor der Trennung von Prinzessin Diana und Prinz Charles. Der Handlungsstrang fokussiert sich hauptsächlich auf die Prinzessin der Herzen - die Frau mit dem Nachnamen Spencer. Fast jede Szene zeigt uns Diana und ihr Leben.

Die Prinzessin ist verzweifelt und innerlich gebrochen. Sie ist doch nur ein Mensch! Genau das möchte  der Film betonen. Lady Di gehörte nicht zu der Monarchie und wollte schon immer nur ein normales Leben, fernab vom ganzen Medientrubel und den Traditionen der britischen Monarchie. Eine Flucht war jedoch nicht möglich, sodass die Belastung begann ihrer Psyche bzw. Gesundheit zu schaden.

Erzählerisch können wir dem Inhalt folgen. Kristen Stewart als Protagonistin leistet sehr gute Arbeit. Letztendlich, können wir es ihr vollends abkaufen, wie verzweifelt sie in dem Moment ist und das sie nur nach einem Ausweg sucht.

Neben ihrer seelischen Hilflosigkeit, tauchen immer mal wieder einige weitere Nebencharaktere auf wie z.B. Dianas Söhne William und Harry, oder der Koch des britischen Anwesens auf denen sich die Royals zu diesem Zeitpunkt befinden.


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Die Kritik - Viel Ruhm für Nichts?

Doch was birgt die Handlung noch so? Das ist die Frage die wir uns immer wieder stellen mussten und das Ergebnis war ernüchternd. “Spencer” enthält keinen roten Faden, eine Handlung der wir folgen und die wir nachvollziehen können. Es werden uns willkürliche Szenen aus Dianas Leben auf dem goldenen Servierteller präsentiert. Die Szenen bauen nicht aufeinander auf und sind fad und fast bedeutungslos - naja jedenfalls bis zum Schluss. Das Finale nimmt dann überraschender Weise wieder leicht Schwung auf.

Es geht doch anders? Haben wir uns mehrfach gedacht und gewünscht das sich die Handlung von “Spencer” im Verlauf der Geschichte noch verändert - und zwar in eine positive und fesselnde Art. Hier dient als beste Beispiel, die bereits oben erwähnte TV-Serie “The Crown”. Die Dramaserie beweist sich als Sieger. Sie zeigt uns wie man eine herausragende Handlung über die britische Monarchie schreiben und darstellen kann, ohne das Risiko eingehen zu müssen, den Zuschauer wieder von der Leine zu verlieren. “The Crown” ist abenteuerlich und aufregend anzusehen.

Was fehlt dem Film “Spencer”? Es fehlt ein guter Inhalt für eine noch bessere Handlung - klar wir wissen das Diana mit ihren Dämonen zu kämpfen hat und sie präsentiert sich offen und ehrlich uns gegenüber, doch das kann nicht alles gewesen sein. Als Zuschauer versteht man es sofort was die Prinzessin uns damit ausdrücken möchte. Und dann? Nichts weiter - denn es passiert nicht wirklich was ereignisreiches. Keine packende Handlung in der wir uns versinken können. Keine Dramaturgie! - außer der von Diana.

Das ist der größte Grund weshalb wir nicht vollends von dem Film überzeugt werden konnten. Es fehlte uns quasi die eine “Essenz” die uns die Suppe wieder schmackhaft macht. Wir suchen und missen sie jedoch vergeblich bis zum Finale.

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Fazit - Zu viel Prinzessin, zu wenig Geschichte

Mit “Spencer” erhalten wir neues Futter, neuen Stoff aus dem Hause der Royals und der britischen Monarchie. Zutiefst enttäuscht, sehen wir die Handlung als größte Schwachstelle an. Die Handlung in der so viel Potenzial steckt und die Geschichte nach einer wahren Begebenheit leider nicht zum positiven ausgenutzt wird.

Der Handlungsstrang ist zu fad und zu trocken und erzählt bei weitem nicht alles über das Jahr vor der Trennung vom Prinzen und der Prinzessin. Lady Di wird fast schon als zickige unzufriedene Person dargestellt - auch das müssen wir kritisieren denn es rückt die einstige Prinzessin der Herzen in ein negatives Bild, was so dem Realismus zutiefst schadet - und das bei einem Historienfilm. Sollten historische Filme nicht genau der Wahrheit entsprechen?

Nach viel Kritik folgt der Lob. Denn das wertvollste an diesem Film ist die schauspielerische Leistung von Kristen Stewart die sich enorm viel Zeit genommen und bemüht hat, in die Rolle der Prinzessin zu schlüpfen.

So schnell der neueste britische Monarchie-Film im Jahr 2021 auch erschienen ist, so schnell verliert er sich auch schon aus unseren Köpfen, da er leider nur mittelmäßig ist und nicht mit dem Erfolg von dem TV-Serien-Hit “The Crown” mithalten kann.

Dennoch ist “Spencer” für alle Fans des Buckingham Palace, der britischen Monarchie und vor allem Kristen Stewart mindestens einen Blick wert.


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Was haltet Ihr von dem neuem Film zur britischen Monarchie und der Prinzessin der Herzen?  Teilt eure Gedanken zu „Spencer“ mit uns in der Kommentarsektion! Wir würden uns freuen.


Trailer

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Lightyear (2022)

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  • 7.5/10
    derofa Durchschnittswertung - 7.5/10
7.5/10

Sehenswert

Bis zur Unendlichkeit. Und noch viel weiter!

Buzz Lightyear ist zurück. Das Schiff des leidenschaftlichen Space Rangers mit dem ikonischen, weiß-grün-lila-farbenen Raumanzug, landet geradewegs auf der Kinoleinwand.

Selbstverständlich war das nicht mehr. Schließlich ist “Lightyear” der erste Pixar-Film, der nach ganzen drei Filmen, wieder eine Kino-, anstelle einer Streaming-Auswertung bekommt.

Warum der CGI-Animationsfilm das Genre aus technischer sowie inszenatorischer Sicht fast schon neu definiert, jedoch in Puncto Story-Puste und Nebencharaktere zurückfällt, verraten wir Euch in unserer Kritik zu “Lightyear”.

Genre: Computeranimation

Originaltitel: Lightyear

Produktionsland: USA

Produktionsfirma: Walt Disney Pictures | Pixar Animation Studios

Regie: Angus MacLane

Drehbuch: Angus MacLane, Jason Headley

Produktion:  Pete Docter, Galyn Susman, Andrew Stanton

Musik: Michael Giacchino

Länge: ca. 105 Minuten

Altersfreigabe: FSK 6

Veröffentlichung: 16. Juni 2022 (Kinostart DE)

Universum: Pixar

Vorgänger: Rot (2022)

Ähnliche Titel: Toy Story 4 (2019), Spider-Man: A New Universe (2018)

Quellen
https://de.wikipedia.org/wiki/Lightyear_(Film) | https://en.wikipedia.org/wiki/Lightyear_(film) |  https://www.imdb.com/title/tt10298810/fullcredits?ref_=ttfc_ql_1

Wertung:   

Autor: Jannik

Verfasst am: 16.07.2022

Lesezeit: ca. 8 Minuten (Direkt zum Fazit)

Der Kino-(Neu)start für Pixar

Da ist er wieder. Der Moment auf großer Leinwand. Die kleine Animatoren-Lampe “Luxo Jr.” des patentierten Typs “Luxo L-1”[1],  bearbeitet das Pixar-Logo mit einigen beherzten Sprüngen, um sich selbst als “I” im Logo zu formen, und frech die vierte Wand zu durchbrechen. Ehe das Bild langsam dunkler wird.

Nachdem den letzten drei Filmen, des zwölf-Oscar-schweren Pixar-Studios, mit den Titeln “Soul” (2020), “Luca” (2021) und “Rot” (2022) keine Kinoauswertung vergönnt war, feiert das “Toy Story”-Spin-off “Lightyear” nun endlich die Rückkehr des kalifornischen Studios in die Lichtspielhäuser.


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©The Walt Disney Company Germany GmbH | Quelle: https://filmandfurniture.com/product/pixar-luxo-lamp/

Kindheits-Ikonen

Als die Pixar Animation Studios im Jahre 1995 mit “Toy Story” das Animationsgenre revolutionierten, ahnte noch keiner, welche kultigen Charaktere aus dem neu geschaffenen Franchise hervor gehen würden. Der kultträchtige, erste vollständig computeranimierte Langfilm für das Kino[2], unter Regisseur John Lasseter, ist heute wohl für viele 90er-Kinder Auslöser nostalgischer Erinnerungen. Und darin zumindest für uns kaum zu überbieten. Er ebnete und festigte außerdem den Weg für das erfolgreiche Pixar-Studio, welches heute wie kein zweites, für die hochwertigsten Computeranimationsfilme überhaupt steht.

Neben dem Sheriff und Hauptprotagonisten Woody, der trotz der Vielzahl an wiedererkennbaren Nebencharakteren das Gesicht der “Toy Story”-Filme war und nach wie vor ist, war eine Figur bei Fans offenkundig ebenfalls sehr populär. Eine der beliebtesten und unfreiwillig komischsten Spielzeuge aus dem Kultfilm, ist schließlich zweifelsohne der tollpatschig-übermotivierte Space Ranger “Buzz Lightyear”. Auch für das Studio selbst ist Buzz eine besondere Figur. Zum 10-jährigen Jubiläum bei Pixar, erhalten Mitarbeiter nicht umsonst eine kleine Statue von Buzz als Geschenk, wie die Disney+ exklusive Making-off-Doku “Jenseits der Unendlichkeit: Buzz und die Entstehung von Lightyear” zeigt.

Mit dem prägnanten Titel “Lightyear” schießt Pixar den zielstrebigen Buzz jedenfalls nun endlich -  unfassbare 27 Jahre nach “Toy Story” - in sein natürliches Habitat: Die Weiten des Weltalls.


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©The Walt Disney Company Germany GmbH

Früherer Ableger & Frischling-Regisseur!?

Wie aufmerksame Fans wissen, gab es bereits vor “Lightyear”, ein Spin-off zur Figur des Buzz!

Die Beliebtheit des Astronauten resultierte, nach dem Erfolg von “Toy Story”, in einer Direct-to-Video Produktion aus dem Jahre 2000 mit dem Titel: “Captain Buzz Lightyear – Star Command: Das Abenteuer beginnt!”.

Dieser Zeichentrickfilm wiederum fungierte als Pilotfilm und leitete die nachfolgend veröffentlichte 65-teilige Zeichentrickserie “Captain Buzz Lightyear – Star Command” (2000-2001) ein.[3]


Das deutsche DVD-Cover zum Pilotfilm “Captain Buzz Lightyear – Star Command: Das Abenteuer beginnt!”

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©The Walt Disney Company Germany GmbH

Die Verbindung zu “Lightyear” ist die, dass der Pixar-Animator Angus MacLane (u. a. “Toy Story of Terror” (2013), der bereits  im Jahre 1997 zu Pixar stieß, die Eröffungssequenzen zur Zeichentrickserie gestaltete, als großer Fan des Space Rangers gilt und nun für “Lightyear” auf dem Regiestuhl Platz nahm.[4]

Der 47-jährige der zuvor überwiegend als Animator für diverse Pixar-Produktionen tätig war und in “Findet Dorie” (2016) auch als Co-Regisseur an der Seite von Andrew Stanton stand, fühlte sich von der Figur des Buzz angezogen. Und er hatte die Möglichkeit den Film “Lightyear” vorzuschlagen, um damit sein Regiedebüt zu geben.[5]

Andrew Stanton (“Findet Nemo”, “WALL·E”) und Pixar-Urgestein Pete Docter (“Die Monster AG”, “Oben”, “Alles steht Kopf”, “Soul”), waren darüber hinaus als ausführende Produzenten beteiligt.


Angus MacLane in seinem Büro bei den Pixar Animation Studios in Emeryville, Kalifornien am 04. Oktober 2007.[9] Der Filmemacher liebt Spielzeug und gilt in Pixar-Kreisen als wandelnde Film-Enzyklopädie.[10]

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©Pixar, Photo by Deborah Coleman | Quelle: https://collider.com/angus-maclane-small-fry-toy-story-interview/

Handlung - Buzz Lightyear auf schier unmöglicher Mission?

Im Jahr 1995 bekam ein Junge namens Andy ein Buzz-Lightyear-Spielzeug zu seinem Geburtstag. Es stammte aus seinem Lieblingsfilm. Das ist dieser Film.Lightyear

Unerforschter Kosmos, 4,2 Millionen Lichtjahre von der Erde entfernt. Das Star Command SC-01 Erkundungsschiff befindet sich im Landeanflug auf einen unerforschten Planeten. An Board: Space Ranger Buzz Lightyear und seine Partnerin und beste Freundin Alisha Hawthorne.

Die eigentliche Landung glückt. Doch der Weltraum birgt Gefahren und unvorhergesehene Widrigkeiten. Der Ehrgeizige Buzz versucht mit allen Mitteln das Richtige zu tun. Doch was ist das Richtige? Und  was, wenn er scheitert?


Buzz und seine Crew auf unerforschtem Terrain

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©The Walt Disney Company Germany GmbH | Quelle: https://screenrant.com/lightyear-movie-reviews-preview-roundup-pixar/

Nostalgische Kindheitserinnerungen - konsequente Weiterentwicklung

Der Film “Lightyear”, welcher in unserem Universum nun im Kino läuft, entstammt also eigentlich dem fiktiven “Toy Story”-Universum und war der Realfilm (was bei uns CGI entspricht), aus dem die Actionfigur Buzz resultierte, mit der Andy spielte und dabei eine verdammt gute Zeit hatte, da es sein Lieblingsfilm war. Da muss man erst mal ’ne Sekunde drüber nachdenken …

Auch wenn es nur textlich zu Beginn erwähnt wird, empfanden wir diese herangehensweise als gute Idee. Anstelle krampfhaft viel Zeit damit zu verbringen oder gar zu verschwenden, eine tiefere Verbindung zu “Toy Story” herzustellen, die ja sowieso nur darin besteht, dass Buzz das Actiontoy aus einem Film ist, den Andy in seinem Universum gesehen hat, gibt das “Lightyear” den Raum, sich voll und ganz auf eine neue Perspektive zu fokussieren.

Damit ist alles möglich. Eine konsequente Weiterentwicklung zu einer Filmfigur mit ausgefeilterem Charakter, bei der es reicht, grob den Zügen des Actionfiguren-Buzz aus “Toy Story” zu ähneln.


Andy und einige seiner “Toy Story”-Freunde im Kino

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©The Walt Disney Company Germany GmbH

Ein (fast) neuer Space Ranger

Buzz ist sympathisch!

Der “Lightyear”-Buzz ist ähnlich perfektionistisch wie sein Vorbild. Er ist selbskritisch. Wenn es Grenzen gibt, versucht er sie zu sprengen. Unmögliches möglich machen - das ist Buzz Berufung. Heldenhaft ein Logbuch einzusprechen - welches ohnehin niemand anhört - dafür ist er sich nicht zu schade. Gerade das macht ihn sympathisch. Dem Zuschauer wird es leicht gemacht, Buzz in seinem Tun anfeuern zu wollen.

Buzz mag übrigens keine Autopiloten. Und vor allem keine Frischlinge. Hochmotiviert behält er seine Ziele stets im Visier und geht analytisch vor.

Doch damit gehen auch Schattenseiten einher. Es lastet Druck auf Lightyear. Er will immer alles schaffen. Und er macht es alleine - damit niemand reinpfuscht. Irgendwann wird er die goldene Mitte finden und Hilfe zulassen müssen.


Buzz Lightyear. Logbuch-Eintrag. Sternenjahr: Keine Ahnung!Buzz Lightyear
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©The Walt Disney Company Germany GmbH

Buzz-Synchronstimmen

Buzz wird übrigens sowohl im O-Ton als auch in der deutschen Fassung nicht von den “Toy Story”-Stammsprechern synchronisiert. Das waren/sind Tim Allen bzw. im deutschen Walter von Hauff. Stattdessen wird er in der amerikanischen Fassung von “Captain America” - Chris Evans gesprochen. Im deutschen von Tom Wlaschiha (“Game of Thrones”, “Stranger Things”).

Eine bewusste Entscheidung, wie Produzentin Galyn Susman preisgab. Ziel sei es gewesen “Lightyear” nicht zu stark mit “Toy Story” zu verbinden. Es sei beabsichtigt gewesen, den Film in dieser Hinsicht eigenständig zu machen.[6]


Chris Evans und Tom Wlaschiha auf der “Lightyear”-Premiere in London am 13. Juni 2022

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©The Walt Disney Company Germany GmbH | Quelle: https://oe3.orf.at/stories/3025242/

Wlaschiha im Synchronstudio bei den Aufnahmen zu “Lightyear” (mit Buzz-Actionfigur und “Stranger Things”-Bart)

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©The Walt Disney Company Germany GmbH | Quelle: https://oe3.orf.at/stories/3025242/

Drei große Stärken

Animations-Königsklasse

Animationstechnisch liefert “Lightyear” Bilder auf Top-Niveau. Auch wenn man das von Pixar-Filmen bereits gewohnt ist: Der neueste Streich des Studios hebt das Genre visuell beinahe auf ein neues Qualitäts-Niveau. Unglaublich plastisch, beinahe zum anfassen wirkt “Lightyear” wie die Crème de la Crème der Computeranimation. Ob das Tempo, die Formen oder die Umwelt - was heute aus dem Computer und den Köpfen des Pixar-Teams kommt ist fantastisch für Animationsfans. Inszenatorisch ist es die Königsklasse!

Ich wollte, dass die Dinge wirklich greifbar sind. Man sollte das Gefühl haben, dass man das Ding anfassen kann. Knöpfe, Schalter. Es geht mir darum eine Welt zu erschaffen, die sich glaubhaft anfühlt.Angus MacLane

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©The Walt Disney Company Germany GmbH | Quelle: https://www.simbasible.com/lightyear-movie-review/

Science-Fiction wie bei den Großen!

Doch nicht nur was die Produktionsqualität angeht, die visuell offensichtlich ins Auge sticht, nimmt “Lightyear” Alleinstellungsmerkmale für sich ein.

Es ist ein Film in dem offensichtlich eine Seele schlummert. Ein Film mit besonderen Details - und einem Konzept. Was macht etwa findiger Space-Ranger, wenn der Autopilot nicht funktioniert? Richtig, reinpusten!

Kindheitstraum Astronaut, Faszination Weltall. All das schwimmt bei “Lightyear” im Unterton immer mit. Und das ist auch kein Wunder. Schließlich ist Regisseur Angus MacLane ein riesiger Sci-Fi-Fan und lässt mit “Lightyear” offensichtlich seiner Träume Luft.[7]


Das Raumschiff von Buzz, wurde in seinem Design, einem “Industrial Light & Magic”-Modell (u. a. “Star Wars”) nachempfunden

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©The Walt Disney Company Germany GmbH

Laut Wikipedia wollten die Animatoren, dass der Film cineastisch wirkt. Er sollte “das Gefühl der Science-Fiction-Filme hervorrufen, mit denen MacLane aufgewachsen ist”, wie es heißt. Sogar ein Modell in Art “Industrial Light & Magic” (das wohl renommierteste Studio im Bereich der Spezialeffekte in der Filmwelt, u. a. “Star Wars”) sollte, wie einst in Zeiten früher Science-Fiction Filme, als Inspiration dienlich sein. Laut MacLane sollten “visuelle Lektionen aus frühen Science-Fiction- und Weltraumopernfilmen, wie denen der Star Wars-Reihe, genommen werden, ohne jedoch solche Filme absichtlich zu imitieren.”[8]

Tatsächlich erinnert bspw. auch der sympathische und treue Roboter-Begleiter “Sox”, mit 90er Jahre Spielzeug-Einschlag, in seiner skurrilen, beinahe unheimlichen Mischung, aus Super-Androide und Kätzchenspielzeugroboter, mit dicken Spaltmaßen und dünn-harter-Fellmatte, als eines der Highlights des Films, an die weltbesten Robo-Begleiter!


Jetzt schon kultig! Die Robokatze “Sox”.

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©The Walt Disney Company Germany GmbH | Quelle: https://collider.com/lightyear-pixar-best-character-sox-filmmaker-interview/

Tiefgang

Wenn über diese herangehensweise hinaus sogar noch erwachsene, komplexe oder paradox erscheinende Themen wie Zeitreisen, Desertion (Fahnenflucht) und posttraumatische Belastungsstörung leicht angeschnitten werden - sowie ganz beiläufig und dennoch zentral - die Themen Altern und Verlust einzug finden, ist das schon Animations-Tiefgang mit Tendenz zum Kloß im Hals.


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©The Walt Disney Company Germany GmbH | Quelle: https://senegal.detailzero.com/movies/27567/bad-news-for-the-Toy-Story-spin-off-with-this-sad-record.html

Pixar macht mit “Lightyear” alles richtig - bis …

Pixar macht bis hierhin mit “Lightyear” alles richtig. Warum es dann doch “nur” zur 7,5 auf der derofa-Skala gereicht hat, lässt sich im Grunde an einem einzigen, großen Kritikpunkt festmachen. Dieser zieht die Wertung doch stärker nach unten, als man meinen würde.

Ab einem gewissen Moment, etwa im Mittelteil der Handlung, fehlt dem Space-Abenteuer, nach einem fulminantem Start, relativ plötzlich der Drive. Der Hyperantrieb stockt. Verantwortlich dafür ist offensichtlich schlicht das Drehbuch, dem einfach trotz einiger Überraschungen die Substanz, von der Mitte nach hinten raus, fehlt.

Ein Grund sind außerdem die später eingeführten Nebencharaktere. Die Frischlinge könnten, nein müssten, einprägsamer sein. Sie bleiben trotz einiger oberflächlicher Eigenheiten jederzeit relativ blass und austauschbar. Dies führt dazu, dass Buzz und sein Begleiter Sox, alleine auf weiter Flur, die einzigen interessanten Charaktere mit echtem Charisma in “Lightyear” bleiben.

Das alles wird nie zur echten Gefahr für das insgesamt positive Gesamtbild. Doch es entfernt “Lightyear” eben von einem herausragenden Abenteuer. Und ebnet den Weg zu einem “nur” sehenswerten bis ausgezeichneten Computeranimationsfilm.


Die Nebencharaktere haben nicht genug Ausstrahlung und Zugkraft

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©The Walt Disney Company Germany GmbH

Fazit - Space Ranger (und Luxo Jr.) mit solidem Space-Abenteuer zurück auf der Leinwand

Auch wenn der Geschichte am Ende die Puste ausgeht. Auch wenn den späteren Sidekicks wirkliches Charisma fehlt …

“Lightyear” macht visuell bzw. designtechnisch alles richtig und hebt das Genre fast auf ein neues inszenatorisches Animations-Niveau.

Das Team rund um Regisseur Angus MacLane war in der Lage, ein eigenständiges Kapitel des kultigen Space-Rangers Buzz zu kreieren, ohne dabei zu viel oder zu wenig von der Vorlage abzukupfern. “Lightyear” ist die konsequente Weiterentwicklung der Figur des Buzz Lightyear. Buzz wird abgefeuert in ein eigenes Universum.

Es ist eben kein liebloses Spin-off, sondern trägt die Essenz und Handschrift eines Regisseurs in sich, der seine eigene Faszination und Begeisterung für den Stoff, in die Arbeit mit einfließen lies.

Vor allem waren die Macher in der Lage, “Lightyear” eine eigene, starke, beinahe erwachsene Science-Fiction Note zu entlocken, die den Film im Genre der Computeranimationsfilme heraushebt. Die ihn so wirken lässt, als sei er nicht unbedingt oder ausschließlich, aufs angestammte Familien-Publikum ausgerichtet.

Eins steht für uns jedenfalls fest: Nach “Lightyear” bekommen auch groß gewordene “Toy Story”-Kinder wieder Lust Space Ranger zu spielen! Wie einst als Kind …


Bis zur Unendlichkeit. Und noch viel weiter!Buzz Lightyear
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©The Walt Disney Company Germany GmbH

Was haltet Ihr von Buzz und seiner Crew? Teilt eure Gedanken zu „Lightyear“ mit uns in der Kommentarsektion! Wir würden uns freuen. Und Robo-Katze Sox sicher auch.


Trailer

Der offizielle deutsche Trailer zu “Lightyear”

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©Disney Deutschland

The Batman (2022)

  • 8/10
    derofa Durchschnittswertung - 8/10
8/10

Ausgezeichnet

Robert Pattinson ist the Batman!

Matt Reeves wagt sich an eine neue Verfilmung der altbekannten Fledermaus. Mit “The Batman” startet der erste Film eines neuen Batman-Universums. Insgesamt soll es eine Trilogie geben.

Neben der geplanten Trilogie soll es zudem noch zu einigen Spin-Offs zu “The Batman” kommen. Eine über das GCPD und das andere über den Pinguin. [1]

Was wir von derofa vom düsteren Batman halten, erfahrt ihr in unserer Kritik.

Genre: Superheld

Originaltitel: The Batman

Produktionsland: USA

Produktionsfirma: Warner Bros. Entertainment

Regie: Matt Reeves

Drehbuch: Matt Reeves, Peter Craig

Produktion: Matt Reeves, Dylan Clark

Musik: Michael Giacchino

Länge: ca. 177 Minuten

Altersfreigabe: FSK 12

Veröffentlichung: 4. März 2022 (Kinostart Deutschland)

Ähnliche Titel: Joker (2019), Batman Begins (2005), Suice Squad (2016)

Universum: Batman

Wertung:   

Autor: Melissa

Verfasst am: 14.03.2022

Lesezeit: ca. 7 Minuten (Direkt zum Fazit)

Ganz neue Wege

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Der Regisseur Matt Reeves hatte sich eine Besonderheit für den Film vorgenommen. Er wollte das die Ermittler-Thematik stark zwischen Batman und dem GCPD betont wird. Dies ist ihm im Ergebnis gelungen. Der gesamte Film dreht sich um die Ermittlungen der Mordfälle in Gotham City. Doch welche Besonderheit gibt es noch?

Es ist dunkel, düster …. er ist Vergeltung. Mit diesen Worten lernen wir den neu kreierten Batman kennen. Nein, er ist nicht nur Batman er ist VERGELTUNG! In der Stadt Gotham City treiben sich allerlei bösartige Gestalten herum. Die Stadt ist zu einem Treffpunkt der Anarchie geworden. Jeder macht was er will. Es gibt nicht immer Konsequenzen. ER, der sog. Vergelter kann nicht überall und für jeden da sein. Er sucht sich seine Feinde behutsam aus…im nassen und kalten Gotham City, wenn die Sonne nicht mehr scheint und die Dunkelheit die Macht über den Abend erlangt hat…dann macht ER sich auf die Suche.

Er versucht es zuerst mit Worten, ruhig und vorsichtig… dann mit Gewalt, wenn die Worte nichts bringen. Die Menschen hören nicht zu. Ihm bleibt nichts übrig. Denn er ist VERGELTUNG. Und so beginnen die ersten Szenen von “The Batman.”


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Die Handlung - Es wird knifflig, Riddler ist da!

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In “The Batman” dreht sich alles um die Opfer des Riddlers, den sog. Serienkiller von Gotham.

Der Riddler (Paul Dano) ist jetzt in Gotham City. Er ist ein Anarchist, ein Widersacher. Er versucht doch nur die Stadt zu retten…zu retten vor den Lügen der Menschen. Denn alles ist eine LÜGE - und mittendrin, in dem Netz der Unwahrheit ist unser maskierter Protagonist.

Während es zu mehreren Morden an Politikern in der Stadt kommt, hinterlässt der Riddler dem Batman (Robert Pattinson) wiederholt eine Notiz mit einem Rätsel. Konzipiert das nur ER es lösen kann. Die Fledermaus und der Lieutenant James Gordan (Jeffrey Wright) arbeiten gemeinsamen an den merkwürdig kreierten Rätseln.
Es ist die sog. Detektiv-Arbeit die wir oben erwähnt haben. Stück für Stück macht sich unser “Detektiv-Batman“ daran alle Puzzle-Teile zusammen zufügen und dem Riddler so eine Spur näher zu kommen.

So düster ist die Atmosphäre, welche uns fest packt und nicht mehr loslässt, während unsere Protagonisten versuchen ihre Polizei-Arbeit zu erledigen. Doch unser Rächer ist nicht ganz allein mit dem GCPD und macht im Verlauf noch eine weitere Bekanntschaft mit einem maskierten Freund/Feind. Durch diesen Kontakt wird den Knoten im Faden nicht lösen, es kommen weitere  dazu. Weitere Verknüpfungen nach außen. Wohin führt uns das alles? Warum hinterlässt der Riddler personalisierte Nachrichten an den Batman?


Batman ist nicht alleine

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Packender Thriller

James Gordon und Batman arbeiten gemeinsam an dem Riddler-Fall

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“The Batman” fühlt sich erfrischend gut an. Durch die Erzählweise vom Rächer in der Position eines Detektivs und dem Riddler mit seinen skurrilen Rätseln, erschafft die Handlung eine neue Atmosphäre. So finster wie die Nacht, so lichtarm wie jede Abendstunde.

Wir spüren die Dunkelheit die allgegenwärtig ist und fiebern gerade deshalb mit unserem Protagonisten mit.
Mit “The Batman” erhalten wir keinen plumpen Action--Hollywood-Film. Viel mehr geht es um die manchmal teils gut verstrickte Handlung, die unsere volle Aufmerksamkeit fordert, ansonsten birgt es die Gefahr uns darin zu verlieren.

Untermalt wird dieses neue Konzept von Regisseur Reeves durch einen passenden Soundtrack - nicht zu viel nicht zu wenig. Die Melodie wirkt stimmig auf die Szenen angepasst und verleiht der Schattenseite den noch fehlenden Touch.


Wenn man ihn braucht, wird er kommen

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Pattinson ist Batman!

Robert Pattinson ist der neue Batman

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Nun kommen wir zur schauspielerischen Leistung des neuen Batman. Pattinson stand vor der Veröffentlichung des Filmes in der Kritik „kann er wirklich der neue Batman sein?“ Da man ihn vorallem durch die Vampir-Saga “Twilight” als Edward den charmanten Vampir kennengelernt hat, musste Pattinson sich beweisen und zeigen, dass er mehr als ein Teenie-Idol ist.

Er spielt im neuen Film einen jungen Bruce Wayne der noch nicht all zu lange in Gotham City als Racheengel unterwegs ist. Er ist ein Batman, welcher sich nicht durch den Namen definiert und vielleicht zu diesem Zeitpunkt ein noch etwas unerfahrener Charakter ist.
Robert bringt den Zwiespalt den der Charakter mit sich trägt gut auf die Leinwand. Auf der einen Seite ist er die Vergeltung, der Held in der Geschichte, auf der anderen Seite präsentiert er sich so als wäre er in Symbiose mit der Dunkelheit. Als sei es seine natürliche Umgebung, was ihn mit dem “Bösen” assoziiert.

Er spricht Über die Unfähigkeit der Menschen und den Verbrechen in Gotham City. Wir haben somit nie das Gefühl gehabt, dass unser Held unser Feind ist. Auch wenn Batman sich hier sehr wohl in der Dunkelheit fühlt und es für ihn nichts als Vergeltung gibt, bleibt er für uns der Superheld in der Geschichte. Batman zeigt sich in seinen Charakterzügen als verletzter, mit Narben übersäter Protagonist. Exakt durch diese Narben veranschaulicht uns das, was wir bereits gewussten haben. Die Narben von Batman sind nicht nur äußerlich zu sehen, sondern spiegeln sich auch in seiner Seele wieder. Denn er ist Vergeltung!

Robert macht seine Arbeit hervorragend gut. Jegliche Zweifel konnten wir schnell fallen lassen. Er ist der neue Batman!


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Ein Held mit Narben übersät

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Ein Film mit Überlänge

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Der Film hat eine Laufzeit von 177 Minuten. Da fragt man sich schnell -  muss das denn sein?
Wir hatten einen guten Start zu Beginn des Filmes…alles wurde flüssig und stimmig erzählt. Irgendwann haben wir uns kurzzeitig nicht wiedergefunden…wir waren verloren.

Die Handlung war das erste mal zäh und langatmig. Sie hat sich gezogen. Fast waren wir weg vom Köder, weg vom Haken an dem wir uns einst verfangen hatten.

Die Geschichte macht kurze Zeit darauf eine 180 Grad Wendung und schon sind wir wieder am Haken den wir bereits kannten. Das Finale ist die Sahne auf der Torte. Es schmeckt uns sehr gut. Wir hätten nichts anderes gewollt. Am Ende wurden wir nun doch gesättigt.


 

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Fazit - mehr als nur Hype! Er ist der neue Batman

Kurzum: Ja für uns ist “The Batman” ein ausgezeichneter Film . Wir haben dennoch nur 8/10 vergeben, warum?
Leider mussten wir einige Punkte aufgrund der unnötigen Überlänge abziehen. Denn dies schadete der Handlung enorm. Zum Glück aber nur kurzzeitig. Schnell waren wir wieder mitten im Geschehen.

Uns hat die Leistung von Pattinson als neuer Batman sehr gefallen. Er passt perfekt in die Rolle und verkörpert den jungen Batman mit seinen Narben -  den düsteren Batman den wir so nicht kannten, diese Darstellung verkörpert er perfekt. Auch die restliche Besatzung ist zu loben. Jeffrey Wright spielt den Polizisten Gordon so authentisch wie möglich. Wie auch der Pinguin gespielt von Colin Farrel, bei dem wir erst zweimal hinsehen mussten, um ihn zu erkennen.

Zudem hat uns diese dunkle düstere Atmosphäre gefallen, in Kombination mit der Krimie-Thematik die wir konstant bis zum Schluss erleben konnten. Es wirkt wie ein Thriller, bei dem wir ungefähr wissen wer der Täter ist, jedoch noch zu weit davon entfernt sind ihn zu fangen. Genauso wie Batman selbst! Er versucht die Rätsel des Riddlers zu lösen und so sein Spiel zu spielen. Er versucht ein Held für Gotham und ein Funken in der Dunkelheit zu sein.

Zum Schluss heißt es dann nur noch, er ist nicht nur der Batman er ist VERGELTUNG!


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Was haltet Ihr von Matt Reeves neuen Batman? Teilt eure Gedanken zu „The Batman“ mit uns in der Kommentarsektion! Wir würden uns freuen. Und unsere maskierter Held sicher auch.


Trailer

Der offizielle englische Trailer zu „The Batman“.

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Malignant (2021)

  • 9/10
    derofa Durchschnittswertung - 9/10
9/10

Herausragend

Im Jahr 2021 bringt der bekannte Horrorregisseur James Wan mehrere neue Werke heraus. Eines davon mit dem Titel “Malignant”.

Der Film erhielt durchaus positive Kritiken. Wan weiß es seine Zuschauer zu begeistern. Nach dem Erfolg von “Conjuring 3: Im Bann des Dämons” versetzt es uns in eine kleine Stadt und  den mysteriösen Ereignissen rund um die junge Madison.

Was wir bei derofa von dem neuen Gruselwerk halten, erfahrt ihr in unserer Kritik.

Genre: Horror

Originaltitel: Malignant

Produktionsland: USA

Produktionsfirma:  Atomic Monster/Boom Ent./Boom! Studios/New Line Cinema/Starlight Culture Ent./ Warner Bros. Entertainment

Regie: James Wan

Drehbuch: James Wan, Akela Cooper, Ingrid Bisu

Produktion: James Wan, Michael Clear

Musik: Joseph Bishara

Länge: ca. 151 Minuten

Altersfreigabe: FSK 16

Veröffentlichung: 2. September 2021 (Kinostart Deutschland)

Ähnliche Titel: Conjuring 1, Conjuring 2, Conjuring 3, The Nun, Annabelle

Wertung:   

Autor: Melissa

Verfasst am: 18.01.2022

Lesezeit: ca. 6 Minuten (Direkt zum Fazit)

Meisterregisseur James Wan ist zurück

Es geht wieder los! Der beliebte Horrorregisseur der Conjuring-Reihe James Wan ist zurück! Mit dabei hat er ein ganz besonderes Werk entworfen, welches in dem Einheitsbrei diverser Horrorfilme durchaus heraus sticht.

Nicht einmal nach einem Jahr entspringt aus der Feder von Wan eine neue Gruselgeschichte. Im selben Jahr noch erschien nämlich der 3. Teil der Conjuring-Filme. Viel Zeit für Ideen blieb dazwischen nicht. Dennoch, wir sind mit dem Ergebnis zufrieden.

Wenn Wan hinter der Kamera steht, kann nur ein absolut herausragendes Werk entstehen. Dieses Mal jedoch hat die Geschichte nichts mit dem Conjuring-Universum zu tun. Wir finden das ist auch gut so! Neue Abwechslung kann das Horrorgenre absolut gebrauchen.

So genug gelobt, lasst uns einen Blick in Geschichte vom neuen Gruselwerk “Malignant” werfen.


Regisseure James Wan hinter der Kamera


James Wan weiß genau was er möchte und versucht dies im Film rüber zu bringen

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©Warner Bros. Entertainment 

Eine Mixtur des Horrorgenres - verlassenes Haus, das Unbekannte, mysteriöse Mordfälle

Die junge Frau Madison (Annabelle  Wallis) möchte so gerne ein Kind. Sie hat bereits mehrere Fehlgeburten gehabt und ist sich dieses Mal jedoch sicher, dass die neue Schwangerschaft komplikationslos sein wird.

Madison lebt mit ihrem Ehemann in einem verlassenen Haus. Die Frau muss sich durch stressige Situation wie Arbeitsstress sowie Beziehungsstress kämpfen. Noch dazu lebt sie mit einem agressiven gewalttätigen Mann zusammen.

Eines Tages kommt es zu einer Auseinandersetzung zwischen den beiden bei dem Madison verletzt wird.  Kurze Zeit darauf kommt es zu einem tragischen Verbrechen in ihrem Haus und ihr Ehemann kommt ums Leben. Madison ist nun fast ganz auf sich allein gestellt und erhält nur die Unterstützung ihrer Schwester Sydney (Maddie Hasson). Nach dem Vorfall ist die junge Frau Madison sehr verängstigt und fühlt sich verfolgt. Etwas oder jemand ist hinter ihr her. Madison versucht mit aller Kraft herauszufinden was es auf sich hat.

Währenddessen kommt es in der Stadt zu unerklärlichen Mordfällen. Madison wird nun auch eine Verdächtige in dem Ermittlungsfall der Polizei. Detective Kekoa Shaw (George Young) sowie Detective Regina Moss (Michole Briana White) ermitteln standhaft weiter.


Madison wurde beim Streit mit ihrem Mann verletzt. Was passiert in ihrem Haus?

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©Warner Bros. Entertainment 

Künstlerisch wertvolle Innovationen

Abwechslungsreiche Handlung

“Malignant” heißt auch übersetzt “bösartig, heimtückisch”. Dieser Titel präsentiert uns mit dem Namen schon viel Inhalt und zeigt, dass er gerade damit perfekt für die bestehende Geschichte ist.

Im neuen Werk von Wan kommt selbst ein “Nicht-Horror-Fan” auf seine Kosten. Die Handlung bietet sehr viel Abwechslung und springt nicht stupide von einer Szene zur anderen. Die Story hinter dem Unbekannten, dem Unerklärlichen macht den Film zu einer Spannungsfahrt in der Achterbahn.

Der Regisseur versucht schon allein in den ersten 30 Minuten zu beweisen, dass das gesamte Paket in einem Film ein wichtiger Bestandteil eines guten Filmes ist. Die Handlung punktet insbesondere dadurch, dass man als Zuschauer lange nicht weiß, was es auf sich hat. Dies wurde bewusst von Wan so gewählt und macht die Geschichte somit zum Karussel der Verwirrung, welches uns konstant auf Trab hält und uns jedoch zu keiner Zeit langweilt.


Madison erklärt ihrer Schwester Sydney das im Haus etwas nicht stimmt.

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©Warner Bros. Entertainment 

Die Kunst hinter dem Objektiv

Typische Horrorklischees werden auch in “Malignant” nicht unbenutzt gelassen, jedoch weiß Wan durchaus richtig damit umzugehen. Wenn man an die vorausgegangen Werke des Regisserus denkt (Conjuring, Annabelle, The Nun) ist uns seine Filmkunst bereits bekannt. In seinen Filmen liegt vor allem die Stärke in den Handlungen sowie den Darstellungen der Horrorkunst. Wan weiß es den Zuschauer zu verblüffen und ihm keine 0815-Kost auf den Teller zu werfen.

Neben der gut erzählten Handlung, bietet “Malignant” auch eine überaus hervorragende Kameraführung. In den Szenen werden öfter mal verschiedenste Blickwinkel gezeigt, die wir so bisher in keinem Film gesehen haben. Wir konnten damit auch diverse Anspielungen erkennen. Bei der Kameraführung mit dem Blick auf das “Horrorhaus” wird uns eines bewusst - dieses Stilmittel beinhaltet so viele Horrorklischees und Anspielungen auf Horrorfilmklassiker. Nur durch eine Kameradarstellung erinnert es uns an Filme wie “Der Exorzist” (1973), oder “Amityville Horror – Eine wahre Geschichte” (2005).


Die junge Madison durchlebt ihren eigenen Albtraum.

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©Warner Bros. Entertainment 

Fazit - Genau das Richtige

James Wan macht alles richtig. Nach “Conjuring 3: Im Bann des Teufels” (2021) händigt uns der Meisterregisseur des Horros abermals eine Horrorperle aus, die uns mehr als überzeugt hat! Für eine glatte 10/10 hat es jedoch nicht gereicht. Wir müssen zugeben, für einen perfekten Film hat hier und da noch etwas kleines gefehlt.

Nichtsdestotrotz bietet uns “Malignant” einen verstörenden Trip durch Horrorszenarien wie sie im Buche stehen - oder auch nicht? Denn James Wans neuestes Werkt zeigt uns, dass es immer noch Horrorfilme gibt, die uns stark überraschen können und dessen Handlung nicht immer nur vorhersehbar sein muss.

Wenn ihr einen Horrortip von der derofa-Redaktion erhalten möchtet, dann bekommt ihr mit “Malignant” hiermit genau diesen. Macht es euch gemütlich, versetzt euch in die starke und dichte Atmosphäre von Malignant und erlebt eure eigene Fahrt im Karussel der Verwirrungen.


Madie fürchtet sich alleine Zuhause

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©Warner Bros. Entertainment 

Was haltet Ihr von James Wans neuen Versuch euch das Gruseln zu lehren? Teilt eure Gedanken zu “Malignant“ mit uns in der Kommentarsektion! Wir würden uns freuen. Und unsere unsichtbaren Begleiter sicher auch.


Trailer

Der offizielle deutsche Trailer zu „Malignant“.

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©Warner Bros. Entertainment 

Aya und die Hexe (2020)

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©Studio Ghibli
  • 6/10
    derofa Durchschnittswertung - 6/10
6/10

Ganz gut

“Aya und die Hexe” ist der erste CGi-Animationsfilm vom legendären Studio Ghibli (“Chihiros Reise ins Zauberland”). Das japanische Studio ist vor allem für seine Anime-Klassiker in Zeichentrickform berühmt.

Der neueste Film nach einer Buchvorlage der britischen Schriftstellerin Diana Wynne Jones (“Das wandelnde Schloss”), handelt von dem kleinen Mädchen Aya. Aya lebt als Waisenkind in einem Heim. Als Sie von zwei ulkigen gestalten adoptiert wird, ändert sich ihr Leben schlagartig.

Ob der gewagte Versuch des Studios gelingt, in der Welt der CGI-Animation mitzumischen, erfahrt in in unserer Kritik zu “Aya und die Hexe”.

Genre: Anime

Originaltitel: Āya to Majo (Transkription)

Produktionsland: Japan

Produktionsfirma: Toho | Studio Ghibli, NHK, NEP

Regie: Gorō Miyazaki

Drehbuch: Keiko Niwa, Emi Gunji

Produktion: Toshio Suzuki

Musik: Satoshi Takebe

Länge: ca. 82 Minuten

Altersfreigabe: FSK 6

Veröffentlichung: 24. September 2021 (DVD & Blu-ray in DE)

Universum: Studio Ghibli

Vorgänger: Die rote Schildkröte (2016)

Ähnliche Titel: Mary und die Blume der Hexen (2017), Bescheidene Helden (2018), Flavors of Youth (2018)

Quellen
https://de.wikipedia.org/wiki/Aya_und_die_Hexe | https://en.wikipedia.org/wiki/Earwig_and_the_Witch | Veröffentlichung: https://www.moviepilot.de/movies/aya-and-the-witch

Wertung:   

Autor: Jannik

Verfasst am: 29.12.2021

Lesezeit: ca. 4 Minuten (Direkt zum Fazit)

Die doppelte Last

Mit “Aya und die Hexe” wagt sich Traditions-Unternehmen “Studio Ghibli” mit einem großen und unerwarteten Schritt weg vom klassischen Zeichentrick-Handwerk hin zur CGI-Animation.

Ein zeitgemäßes aber dennoch gewagtes Vorhaben, zeichneten sich die Japaner doch vor allem durch ihren unverkennbaren, handgemachten Stil aus.

Gorō, Sohn von Aushängeschild und Oscarpreisträger Hayao Miyazaki (“Chihiros Reise ins Zauberland”) wurde die zugleich ehrenvolle wie doppelt schwerwiegende Aufgabe zuteil. Doppelt schwerwiegend deshalb, weil zum einen die Altmeister rund um seinen Vater, das Zepta nun scheinbar endgültig an die jüngere Generation weitergegeben haben. Zum anderen, weil ausgerechnet diese Generation nun das riesige Ghibli-Vermächtnis und dessen Stimmungen, offensichtlich in eine moderne CGI-Kluft kleiden wollen.

Gorō Miyazaki führte übrigens bereits 2006 bei einem der “hässlicheren Entlein” des Studios “Die Chroniken von Erdsee”, sowie bei dem von der Kritik recht positiv aufgenommenen “Der Mohnblumenberg” (2011) Regie. Das neue Werk ist nach “Das wandelnde Schloss” (2004) bereits der zweite Film nach einer Buchvorlage der britischen Schriftstellerin Diana Wynne Jones.[1]

Laut der englischsprachigen Wikipedia ist Gorō der einzige im Unternehmen, der sich mit CGI-Animation auskennt.[2] In dieser Disziplin adaptierte er von 2014 bis 2015 bereits Astrid Lindgren’s Werk “Ronja Räubertochter” im Serienformat.[3]


Der mittlerweile 54-jährige Gorō Miyazaki am Zeichentisch im Ghibli-Hauptquartier in Koganei am 22. Januar 2021.[4][5] Rechts im Bild eine kleine Figur der Protagonistin Aya aus dem neuesten Film.

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©Studio Ghibli, ©Agence France-Presse/Charly TRIBALLEAU,  Quelle: https://www.thejakartapost.com/life/2021/01/26/in-miyazakis-shadow-son-goro-breaks-out-into-3d-animation-.html

Merkwürdiger Stil

Zunächst einmal präsentiert sich “Aya und die Hexe” optisch erfrischend anders.

Der Stil unterscheidet sich von dem der namhaften Studios im Bereich CGI-Animation, wie zum Beispiel “Pixar”, doch deutlicher als erwartbar war.

Während die Umgebungen gelungen wirken, machen Gesichter einen nicht zeitgemäßen, hölzern animierten sowie oft minderwertig undetaillierten Eindruck. Man möchte fast meinen Studio Ghibli hat tonnenweise internationales Referenz-Material übersehen und musste das CGI-Rad neu erfinden.

Tatsächlich gewöhnt man sich jedoch recht schnell an den simplen Look mitsamt merkwürdigen Gesichtsanimationen, die technisch nicht so recht in die heutige Zeit passen wollen. Viel wichtiger ist da die Geschichte oder?


Brandneu und doch irgendwie aus der Zeit gefallen. Der merkwürdige CGI-Stil fällt auf, wirkt mitunter billig und will mit heutigen Genre-Standards nicht so recht zusammen passen. Trotzdem hebt er sich so zumindest von der Masse ab.

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©Studio Ghibli, Quelle: https://www.nytimes.com/2021/02/03/movies/earwig-and-the-witch-review.html

Aya das Waisenkind

Die kleine, freche Aya wickelt alle um den Finger. Mit ihren Pippi Langstrumpf Söckchen weiß sie genau wie sie der Boss im Waisenhaus wird. Sogar Heimleitung und Personal tanzen nach Ayas Pfeife.

Als das junge Mädchen jedoch von zwei sonderbar ulkigen gestalten adoptiert wird, steht Aya vor der Herausforderung, sich als angehende Hexe in neuer Umgebung zurecht zu finden.


Ayas neue Eltern sind irgendwie eigenartig

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©Studio Ghibli

Kryptische Erzählung

Die Geschichte beginnt zielgerichtet und lässt schnell den Schluss zu, dass später ein gewisses Geheimnis gelüftet wird. Auch deshalb zeigt sich die Handlung lange zeit sehr kryptisch. Einerseits sorgt das für Spannung. Andererseits hält der Film den Zuschauer (zu) lange hin.

Schlimmer noch: Essententielle Fragen vieler Zuschauer, so viel sei verraten, werden am Ende unbeantwortet bleiben. Das offene Ende sorgte in sozialen Medien für Zündstoff, wie aus diversen Foren hervorgeht.

“Aya und die Hexe” wirft viele Fragen auf ohne Antworten zu liefern. Der Film macht so den Eindruck, als diene das gezeigte einfach nur dazu, irgendetwas zu zeigen. Waren der hohe Druck und die Belastungsprobe für Gorō Miyazaki möglicherweise zu viel für den Regisseur?


Die Geschichte um das kleine Mädchen Aya wirkt nicht zielführend und landet beinahe im Nichts. Aufkommende Fragen werden auch bis zum Ende nicht befriedigend aufgelöst.

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©Studio Ghibli, Quelle: https://thefilmstage.com/tag/earwig-and-the-witch/

Fazit - Eine Medaille mit zwei Seiten

“Aya und die Hexe” ist Studio Ghiblis Vorstoß, in der dreidimensionalen Computer-Welt neu aufzukeimen, nachdem über die vergangenen Jahre immer wieder über ein mögliches Ende der “Traumfabrik mit Tradition” berichtet wurde.[6] Doch vergessen wurde womöglich, dass dieses Vorhaben große Tücken birgt. Es ist eine Medaille mit zwei Seiten. CGI-Animation ist zwar zeitgemäß, spricht womöglich eine neue Generation an, doch ist es auch gerade die Form der Animation, die ohne wirkliche Substanz, schnell billig produziert wirkt.

Ghibli’s erster offizieller Film der nächsten Generation, lässt gerade deshalb verwirrt und ernüchtert zurück. Fans würden es Gorō Miyazaki und dem Studio sicher gönnen, dass der Transport von klassischem Zeichentrick und damit nicht zuletzt des Ghibli-Vermächtnisses in ein neues Zeitalter der Animationsfilme gelingt.

Wenn aber trotz Wohlwollen nur ein ganz guter Film mit Tendenz zum geht so übrig bleibt, der zudem noch technisch enorm angestaubt wirkt und an seiner schlecht auserzählten Handlung krankt, fällt es schwer frohen Mutes in die Zukunft des Studios zu blicken.

Wie es besser funktioniert zeigten bereits zweimal “Studio Ponoc”, denen als kollektiv bestehend aus ehemaligen Ghibli-Mitarbeitern rund um Yoshiaki Nishimura mit “Mary und die Blume der Hexen” und der Kurzfilmsammlung “Bescheidene Helden” wunderbare Werke gelangen, welche zeigten, dass die “Nachfolgegeneration-Ghibli” liefern kann.

“Aya und die Hexe” mit seiner Geschichte ohne Ziel, konfus und unbeeindruckend, wirkt (leider) wie der verzweifelte Versuch in der Welt der CGI-Animationsfilme mitzumischen, krankt dabei vor allem am links liegen lassen von technischen Möglichkeiten, als auch an der unbefriedigenden, eigentlich sinnigen Handlung, die zu viel verspricht.

Vielleicht ein Weckruf für Gorō und das Studio selbst, sich an den heißen Kohlen der CGI-Animation nicht die Finger zu verbrennen. Denn mit diesen müssen sie zeichnen!


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©Studio Ghibli, Quelle: https://wallpaperaccess.com/studio-ghibli-characters

Was haltet Ihr von Studio Ghiblis Versuch, die 3D-CGI-Animationswelt aufzumischen? Teilt eure Gedanken zu „Aya und die Hexe“ mit uns in der Kommentarsektion! Wir würden uns freuen. Und Totoro sicher auch.


Trailer

Der offizielle deutsche Trailer zu “Aya und die Hexe”

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©LEONINE Studios

Free Guy (2021)

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©20th Century Fox
  • 8.5/10
    derofa Durchschnittswertung - 8.5/10
8.5/10

Ausgezeichnet

Mit “Free Guy” landete nach einigen Verschiebungen am 12. August 2021 zweifelsohne ein ziemlich verrückter Film in den deutschen Kinos.

Stranger Things” Produzent Shawn Levy führte Regie, während “Deadpool”-Darsteller Ryan Reynolds in die Hauptrolle des “Guy” schlüpfte.

Was es mit “Free Guy” sonderbares auf sich hat und warum sich ein Blick auf den unkonventionellen Film definitiv lohnt, verraten wir in unserer Kritik.

Genre: Science-Fiction, Action, Komödie

Originaltitel:  Free Guy

Produktionsland: USA

Produktionsfirma: 20th Century Studios | Berlanti Productions, 21 Laps Entertainment, Maximum Effort, Lit Entertainment Group, TSG Entertainment

Regie: Shawn Levy

Drehbuch: Matt Lieberman, Zak Penn

Produktion: Ryan Reynolds, Shawn Levy, Sarah Schechter, Greg Berlanti, Adam Kolbrenner

Musik: Christophe Beck

Länge: ca. 115 Minuten

Altersfreigabe: FSK 12

Veröffentlichung: 12. August 2021 (Kinostart DE)

Quellen
https://de.wikipedia.org/wiki/Free_Guy | https://en.wikipedia.org/wiki/Free_Guy | Kinostart DE: https://www.filmstarts.de/kritiken/251824.html

Wertung:   

Autor: Jannik

Verfasst am: 11.12.2021

Lesezeit: ca. 3 Minuten (Direkt zum Fazit)

Der Stoff aus dem die Blacklist ist

Mit “Free Guy” erschien im Jahr 2021 ein Film der Marke - eher ungewöhnlich.

Shawn Levy’s Science-Ficition-Action-Kracher mit humorvollem Einschlag versetzt den naiven NPC (Non Player Character), mit dem schlichten wie treffenden Namen “Guy” (Ryan Reynolds), Tag ein Tag aus ausgerechnet in die absurd-skurril anmutende Spielwelt namens “Free City”.

Und diese Prämisse, so viel sei vorab verraten, ist bereits das herausragende Merkmal, denn die wahrlich außergewöhnliche Komponente ist das Szenario selbst.

Das ist wohl auch der Grund warum der Stoff bereits im Jahr 2016, einige Jahre vor der eigentlichen Verwirklichung, auf der “Black List” landete, welche die vielversprechensten jedoch nicht verfilmten Drehbücher des Jahres kommuliert.[1][2]


Sichtlich Spaß beim Dreh. “Thor”-Regisseur Taika Waititi schlüpft in die Rolle des Antagonisten “Antwan”. Regisseur Shawn Levy (“Stranger Things”) scheint das zu gefallen.

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©The Walt Disney Company Germany GmbH

Naiver Guy in Free City - Wie “GTA” auf Speed

In der chaotischen aber dennoch stets vorprogrammierten Spielwelt von “Free City” scheint alles möglich. Das Open-World-Spiel des fiktiven Studios “Soonami” ist ein Riesenerfolg und vereint zahlreiche Gamer.

Während sich das öde Leben vom “Nichtspielercharakter” Guy unter dem Motto “Haben Sie keinen guten, haben sie einen großartigen Tag” in einer Endlosschleife wiederholt, herrscht in der Spielwelt das kontrollierte Chaos. Gepfeffert durch die Luft fliegende Fahrzeuge scheinen Naturgesetz, Schusswaffengebrauch ist absolute Bürgerpflicht - mindestens für Brillenträger - und was nicht hoffnungslos zerberstet, hat keinen guten, sondern einen  großartigen Tag erwischt. Free City ist geradezu wie “GTA” auf Speed.

Doch als Guy einer anziehenden Spielerin begegnet, fällt damit ein Dominostein, der nicht nur seine Persönlichkeit weckt, sondern über Videospielgrenzen hinaus berührt.


Free Guy in Free City

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©20th Century Fox, Quelle: https://www.filmstarts.de/nachrichten/18537866.html

Die Lockerheit in Person

In Persona von Ryan Reynolds spielt ein Schauspieler den Löwenanteil, der in Hollywood-Produktionen bereits ähnliche Rollen bekleidete. Den verrückten aber stets charmanten Spaßvogel kann er. Und so sorgt er mit seinem typisch losgelösten aufspielen auch dafür, dass sich “Free Guy” von Beginn an regelrecht aus seiner Zwangsjacke der Entwicklervorgaben des fiktiven Studios “Soonami” befreit.

Er charakterisiert einen Hauch Retter, einen Hauch Superhelden, körperlich abgehoben aber charakterlich stets auf dem Boden - und nahbar. Auch eine Prise “Deadpool” - nur als NPC “Guy” naiver und braver. Trotzdem mit verdächtig ähnlichem Humor.


Den “Deadpool”-Vergleich hatten wohl selbst die Produzenten erwartet. In einer Trailer-Reaktion auf seinem Youtube-Kanal, nahm Ryan Reynolds als Deadpool mit Taika Waititi als Korg im Schlepptau, seinen neuen Charakter “Free Guy” aufs Korn.

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©20th Century Fox, Quelle: https://gamerant.com/ryan-reynolds-deadpool-cameo-free-guy/

Total verrückt

Alleine dass jemand die Idee von “Free Guy” angefasst hat ist außergewöhnlich. Die Umsetzung erfordert viel Mut und Vorstellungsvermögen.

Digitalisierung, Gamingkultur, Gamerjargon, nicht zu überdreht, nicht zu abgehoben. Eine Schippe moderne Spieldesigns kritisieren und verpöhnte Cashgrab-Kniffe, falsche Versprechngen und Bitch-Moves der Gaming-Industrie anprangern.

Während “Free Guy” immer humorvoller und im Storytelling dichter wird, erhält beiläufig sogar eine romantische Note Einzug.

Ernste Szenen - immer wieder mit Humor aufgebrochen, “Deadpool” und die “Guardians of the Galaxy” lassen grüßen. Wir beginnen mitzufiebern.


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©20th Century Fox, Quelle: https://tenor.com/view/free-guy-ryan-reynolds-excited-lightsaber-lightsaber-fight-gif-23223122

Wo Licht, da auch Schatten

Perfekt ist nichts - nicht im echten Leben und auch nicht im Videospiel.

Die größte Schwäche von “Free Guy” ist wohl, dass es gerade bei dem Gehalt an verrücktem Chaos, noch mehr actionreiche Momente unter dem Motto: “Nichts ist zu verrückt” hätte geben müssen. So zeigt sich die 20th Century Fox-Produktion unerwartet oft als klassisches Actionkino, wenn auch in modernem Gewandt.


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©20th Century Fox, Quelle: https://tenor.com/view/freeguy-ryan-reynolds-guy-gif-22819910

Fazit - Wenn die KI streikt, geschieht wundersames

“Free Guy” ist ein verrückter Film.

Shawn Levys kontrollierter, inhatlich solide durchgefütterter und dennoch explosiver “Free Guy” hat es uns durchaus angetan.

Was wenn die KI streikt? Was wenn Einsen und Nullen mehr sind als Technik und Programm? Ryan Reynolds ist “Free Guy” und stellt mit der Spielwelt auch die (fiktive) echte auf den Kopf.

Viel Humor, auch mal gesellschaftskritisch, mit Cameo-Auftritten, Popkulturellen Referenzen und Anspielungen, mit den richtigen Schauspielern und Produzenten. Es scheint als gäbe man sich die Klinke in die Hand.

“Free Guy” ist irgendwie wie Feuerwerk im Kopf. Das alles sogar mit einer klitzekleinen Botschaft: Videospielmomente sind real, weil man sie erlebt. Lasst uns also keinen guten, sondern einen großartigen Tag haben - mit “Free Guy”.


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©20th Century Fox, Quelle: https://tenor.com/view/boom-antoine-taika-waititi-free-guy-kaboom-gif-22054154

Was haltet Ihr von der unbeugsamen KI und dem Chaos das sie hinterlässt? Teilt eure Gedanken zu „Free Guy“ mit uns in der Kommentarsektion! Wir würden uns freuen. Und Guy sicher auch.


Trailer

Der offizielle deutsche Trailer zu “Free Guy”

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©20th Century Fox

The Empty Man (2020)

  • 7/10
    derofa Durchschnittswertung - 7/10
7/10

Sehenswert

“The Empty Man” ist ein Horrorthriller von David Prior aus dem Jahr 2020.

Ursprünglich wurde die Geschichte zu “The Empty Man” 2014 von Cullen Bunn in einer Graphic-Novel-Reihe veröffentlich. Im Jahr 2017 sicherte sich 20th Century Fox die Rechte an der Graphic-Novel-Reihe.

Der Kinostart in Deutschland sollte am 6. August 2020 erfolgen. In den USA kam es zu Startschwierigkeiten den Film in die Kinos zu bringen. Ursache hierfür war die COVID-19-Pandemie. Daraufhin wurde der US-Starttermin auf den 23. Oktober 2020 gelegt.[1]

Das Übernatürliche ist stets in “The Empty Man” vorhanden. Was wir in der Redaktion von dem Horrorfilm mit dem paranormalen halten, verraten wir euch in unserer Kritik.

Genre: Horror, Thriller

Originaltitel: The Empty Man

Produktionsland: USA

Produktionsfirma: 20th Century Fox | Disney

Regie: David Prior

Produktion: Stephen Christy, Ross Ritchie

Musik: Christopher Young, Brian Williams

Länge: 137 Minuten

Altersfreigabe: FSK 16

Kinostart: 06.08.2020 (Deutschland)

Wertung:   

Autor: Melissa

Verfasst am: 30.08.2021

Lesezeit: ca. 4 Minuten (Direkt zum Fazit)

1, 2, 3 - der Empty Man kommt vorbei

Nachdem die ersten Minuten über den Bildschirm gelaufen sind, versetzt es uns direkt an einen neuen Schauplatz mit neuen Protagonisten. Eine junge Frau wird vermisst. Der ehemalige Polizist James Lasombra (James Badge Dale) wird von einer alten Freundin gebeten, ihr bei der Suche nach ihrer vermissten Tochter Amanda zu helfen.

James ist schon länger nicht mehr im öffentlichen Dienst, kann seiner alten Freundin jedoch die Bitte nicht abschlagen. Der ehemalige Polizist begibt sich auf die Suche nach der verschwundenen Tochter.

Im Laufe seiner Ermittlungen erfährt er, dass Amanda sich kurz vor ihrem verschwinden um Mitternacht mit ihren Freunden auf einer Brücke getroffen habe, um den “Empty Man” zu beschwören. Die Beschwörung sollte eine Mutprobe sein - die Jugendlichen ahnen nicht das hinter der Legende vom “Empty Man” doch viel mehr steckt als gedacht. James glaubt nicht an das Übernatürliche, stellt jedoch schnell fest, dass es kurz nach der Beschwörung  zu mehreren unnatürlichen Todesfällen in der Stadt gekommen ist. An den Tatorten findet sich stets dieselbe Botschaft: „The Empty Man made me do it.“


An mehreren Tatorten findet sich ein und dieselbe Botschaft.

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©Disney

Der Supranaturalismus

Verschlungen im Streifen des Horrors, verbindet “The Empty Man” Okkultismus und das Paranormale.

Die Bausteine der übernatürlichen Handlung werden gut aneinander gelegt. Spannungsvoll und inquisitiv werden wir direkt in den ersten Szenen in die Berge geführt, wo wir zwei wandernde Pärchen kennenlernen sollen. Das dieser Trip nicht schön enden wird, ist voraus zu ahnen. Bereits nach einer kurzen Laufzeit fühlt es sich verstörend an der Handlung weiter zu folgen.

Wir empfinden Grusel und Furcht vor dem Unbekannten. Das was wir nicht kennen und nicht sehen können, bereitet der menschlichen Psyche Angst und Schrecken.

Beim Start macht “The Empty Man” alles richtig. Die Schockmomente wurden gezielt und passend gewählt, sodass es nicht den Anschein erweckt, die Horrorszenen wurden plump aneinander gereiht.


Hier entdecken die Wanderer in einer Höhle etwas furchteinflößendes.

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©Disney

Schlangenpfad der Höhen und Tiefen

Auch wenn der Film anfangs grandios begonnen hat, verliert sich die Handlung ein wenig im Strang des Chaos
wieder- es folgen nicht rationale Handlungen.

Letztendlich konnten wir die fehlenden Puzzleteile fast Stück für Stück zusammen fügen. Am Ende fehlen uns dennoch die letzten Teile. Die Story führt uns nämlich ins Dunkle. Ab der Hälfte der Geschichte bemerken wir schlussendlich, dass wir weiterhin viele offene Fragen haben.

Es wird ausgesprochen konfus und wir fragen uns kontinuierlich - wohin soll uns die Handlung nun führen? Wir müssen fast bis zum Schluss abwarten, bis die Erzählung wieder etwas Fahrt aufnimmt. Wenn wir die Spannungskurve bewerten müssten, dann würden wir sie wie einen Schlangenpfad auf hohen Bergen beschreiben. Es gibt Höhen und Tiefen - zum Finale hin sind wir am Ziel angelangt und dieses scheint der Berggipfel zu sein.


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Fazit - Horrorstreifen mit Stärke für mehr

„The Empty Man“ hat sehr viel Potenzial verschossen, was wir zu tiefst schade finden. Die Handlung hätte uns von der ersten Szene an bis zum Schluss am Stück mitreisen sollen - dass wir uns verloren haben, ab einem Punkt der Geschichte ist leider nicht wegzudenken. Was können wir nun mitnehmen? Konnte der Film uns denn dennoch überzeugen? JA!

Auch wenn wir zur Mitte hin holprig unterwegs waren und der Weg steinig war, konnte das Finale dies voll und ganz kompensieren und uns im gesamten einen mehr als durchschnittlichen Horrorstreifen bieten, den wir weiterhin empfehlen möchten und hoffen euch mit diesem “Geheimtipp” eine neue Perle vorstellen zu können. Für uns erhält der Film dennoch nur 7/10 Punkte - aufgrund der genannten zähen Stelle, welche sich fast gummihaft an unsere Sohle heftet, während wir unseren abentuerlichen Weg des Horrors bestreiten. Im Endeffekt wird es für Cineasten des Gruselgenres nicht ganz für eine Horror-Bombe reichen - eine mega Explosion fehlt, jedoch zeigt uns der Film wie man neues mit altbekannten verbinden kann. Wie sagt man so schön “Never change a running system”. Warum etwas ändern, was meistens sehr gut funktioniert?

Also seid vorsichtig wenn ihr auf einer einsamen Brücke steht und ihr das Gefühl habt hinter euch lauert der “Empty Man”, denn er könnte euch als nächstes im Visier haben - fliehen ist dann ausweglos.


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Was haltet Ihr von dem Horrorthriller? Teilt eure Gedanken zu „The Empty Man“ mit uns in der Kommentarsektion! Wir würden uns freuen. Und denkt immer dran, der Empty Man findet dich.


Trailer

Der offizielle deutsche Trailer zu “The Empty Man”.

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