Batman Begins (2005)

  • 8.5/10
    dero­fa Durch­schnitts­wer­tung - 8.5/10
8.5/10

Aus­ge­zeich­net

Im Jahr 2005 galt es für Regis­seur Chris­to­pher Nolan dem Bat­man-Mythos eine neue Per­spek­ti­ve zu verschaffen.

Das Ergeb­nis war der dunk­le Rit­ter in “Bat­man Begins”, der den Anfang einer neu­en Tri­lo­gie rund um die Fle­der­maus mit Comic-Ursprung formte.

War­um der Reboot aus­ge­zeich­net funk­tio­nier­te und war­um sich Nolans Inter­pre­ta­ti­on in ein Trio aus Cha­rak­ter­tie­fe, Design und Mini­ma­lis­mus ein­tei­len lässt, ver­ra­ten wir Euch in unse­rem Review.

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Gen­re: Comic, Super­hel­den, Action

Ori­gi­nal­ti­tel: Bat­man Begins

Pro­duk­ti­ons­land: USA, Ver­ei­nig­tes Königreich

Pro­duk­ti­ons­fir­ma: War­ner Bros. Pic­tures | DC Comics, Legen­da­ry Pic­tures, Syn­co­py, Patalex III Productions

Regie: Chris­to­pher Nolan

Dreh­buch: Chris­to­pher Nolan, David S. Goyer

Pro­duk­ti­on: Charles Roven, Emma Tho­mas, Lar­ry Franco

Musik: Hans Zim­mer

Län­ge: ca. 140 Minuten

Alters­frei­ga­be: FSK 12

Nach­fol­ger: The Dark Knight (2008)

Wer­tung:  

Autor: Jan­nik

Ver­fasst am: 07.08.2020


Nolans Batman Begins

In der gro­ßen wei­ten Welt der Super­hel­den, egal ob aus dem Lager DC oder Mar­vel, ist ein Name beson­ders bekannt und beliebt. Die dunk­le Fle­der­maus “Bat­man” ist längst über den Kult­sta­tus hin­aus gewach­sen und muss mehr schon als Mythos bezeich­net werden.

Und genau die­sem Mythos galt es 2005 für Regis­seur Chris­to­pher Nolan eine neue Per­spek­ti­ve zu ver­schaf­fen.  Der Reboot der Bat­man-Rei­he, nach der sti­lis­tisch comic­na­hen Tri­lo­gie von Tim Bur­ton sowie der viel­fach geschol­te­nen Ver­fil­mun­gen des erst kürz­lich ver­stor­be­nen Joel Schuh­ma­cher, die bereits in den ver­gan­ge­nen Jahr­zehn­ten mög­li­che Inter­pre­ta­tio­nen auf­zeig­ten, gestal­te­te sich für Nolan bestimmt nicht einfach.

Doch der damals 34-jäh­ri­ge Regis­seur, der vor Bat­man vor allem für tief­ge­hen­de Fil­me wie “Memen­to” und “Insom­nia” bekannt war,  erwies sich als Glücks­griff für Geld­ge­ber War­ner Bros.[1]

Am Dreh­buch schrieb er, wie bei vie­len sei­ner Fil­me, selbst mit und ent­wi­ckel­te so mit der Unter­stüt­zung von David S. Goy­er einen Bat­man der rea­lis­tisch und modern sein soll­te.[2]

Chris­to­pher Nolan bau­te mit “Bat­man Begins” sein ganz eige­nes Fun­da­ment für die kom­men­den bei­den Tei­le auf, steck­te unheim­lich viel Sub­stanz und Sym­bo­lik in den Film, ohne aber die Geschich­te mit zu viel Inhalt zu beschweren.

Doch von was han­delt der Ein­stieg in die “The Dark Knight”-Trilogie überhaupt?


Regis­seur Chris­to­pher Nolan am Film­set bei der Her­aus­for­de­rung sei­nen eige­nen Bat­man zu formen

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Bruce Wayne wird zum dunklen Ritter

Bruce Way­ne ist Mil­li­ar­därs­sohn und noch ein klei­ner Jun­ge, als ein ent­schei­den­des sowie trau­ma­ti­sches Erleb­nis, ihn in eine Zeit vol­ler Ver­zweif­lung, Trau­er und Per­spek­tiv­lo­sig­keit führen.

Vier­zehn Jah­re spä­ter ist Bruce erwach­sen aber nicht weni­ger trau­ma­ti­siert. Angst und Trau­er wei­chen Hass und dem uner­schüt­ter­li­chen Drang nach Rache.

Nach­dem ein für ihn wich­ti­ger Plan nicht ver­läuft wie erhofft, beschließt er Got­ham City zu ver­las­sen. Auf sei­nem prä­gen­den, beschwer­li­chen Weg ver­sucht Bruce sich unter qual­vol­len Bedin­gun­gen neu zu fin­den - und fin­det Batman.


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©War­ner Bros.

Unverschnörkelt, roh, modern und realistisch

Es ist schon beein­dru­ckend wie in Nolans Inter­pre­ta­ti­on vom dunk­len Rit­ter eini­ge mar­kan­te Grund­pfei­ler, ein Gerüst für eine neue Art von Bat­man auf­bau­en. Die­se Pfei­ler könn­te man als ein Trio aus Cha­rak­ter­tie­fe, Design sowie Mini­ma­lis­mus bezeichnen.

Charaktertiefe

Zum einen haben wir einen Bruce Way­ne, der durch sei­ne durch­leb­te Odys­see, inner­halb der Hand­lung, ver­kör­pert durch einen der größ­ten Cha­rak­ter­dar­stel­ler der heu­ti­gen Zeit, Chris­ti­an Bale, eine enor­me Tief­grün­dig­keit entwickelt.

Nicht umsonst hat sich der Aus­nah­me­schau­spie­ler exzes­siv auf sei­ne Rol­le vor­be­rei­tet, um alle Kampf­sze­nen selbst aus­füh­ren zu kön­nen. Bale ist neben­bei für sei­ne Moti­va­ti­on zur Anpas­sung an sei­ne Schau­spiel­rol­len bekannt. Für den nur ein Jahr vor “Bat­man Begins” erschie­ne­nen “Der Maschi­nist”, nahm Bale bis zur Gesund­heits­ge­fähr­dung Kör­per­ge­wicht ab und wog nur noch unfass­ba­re 31kg.[3] Für die Rol­le des Bat­man muss­te er in kür­zes­ter Zeit wie­der zunehmen.

Aber nicht nur Bale son­dern auch die Cha­rak­ter­zeich­nung sei­ner Rol­le des Bruce Way­ne in sei­ner Ver­zweif­lung die in Hass mün­det, spä­ter aber in küh­le Berech­nung und kla­rem Ver­stand sowie kör­per­li­cher Stär­ke und jed­we­der Effi­zi­enz, machen die Haupt­fi­gur Bat­man unglaub­lich nah­bar und glaubwürdig.


Die unglaub­li­che Wand­lung von Chris­ti­an Bale zwi­schen dem spa­ni­schen Thril­ler “Der Maschi­nist” und “Bat­man Begins”

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https://die-besten-100.de/bilder/maenner/9134/Christian+Bale+Gewicht+Di%C3%A4t.html

Chris­ti­an Bale und Neben­dar­stel­ler Liam Nee­son als Teil eines her­vor­ra­gen­den Casts

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Design

Zum ande­ren erschafft Chris­to­pher Nolan mit “Bat­man Begins” sti­lis­tisch einen moder­nen Bat­man, in einem küh­len Got­ham City mit beein­dru­cken­dem, mili­tä­ri­schem High-Tech Equip­ment und einem außer­ge­wöhn­li­chen Bat­mo­bil. Der Anzug der Fle­der­maus soll­te in sei­nem Design furcht­ein­flö­ßend und funk­tio­nal wir­ken, was her­vor­ra­gend durch die For­schungs­ab­tei­lung von “Way­ne Enter­pri­ses” und der eige­nen tech­ni­schen Arbeit von Bruce an sei­nem Anzug, wie es auch an John Fav­re­aus “Iron Man” (2008) erin­nert, ver­mit­telt wird.[4]

In sei­nen Kampf­sze­nen ori­en­tiert sich “Bat­man Begins” laut Wiki­pe­dia an dem Kampf­stil der “Key­si Figh­t­ing Method”, die vor allem im Street Figh­t­ing und bei der Selbst­ver­tei­di­gung ein­ge­setzt wird, was den Ein­druck des auf Effi­zi­enz getrimm­ten Designs noch ver­stärkt.[5]


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Minimalismus

Zugu­ter­letzt umgibt die Comic-Ver­fil­mung einen gewis­sen Mini­ma­lis­mus. Der Film erzählt klar und struk­tu­riert, ver­liert sich nie­mals in Details, legt sein Augen­merk jeder­zeit auf das Wesent­li­che und nutzt star­ke Sym­bo­lik um Tie­fe zu erzeugen.

Die­se Grund­prä­mis­se geben bspw. auch die Fights her. Ziel war es die Kämp­fe nicht tän­ze­risch und cho­reo­gra­phiert wir­ken zu las­sen. Statt­des­sen soll­ten sie roh und effek­tiv wir­ken und das ist abso­lut per­fekt gelun­gen. So schließt sich wie­der der Kreis, zwi­schen dem Trio aus Cha­rak­ter­tie­fe, Design und Mini­ma­lis­mus.[6]


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Fazit - Nolans Batman ist der Batman

“Bat­man Begins” revo­lu­tio­nier­te Super­hel­den­fil­me und gilt für uns als Vor­rei­ter für heu­ti­ge Action-Mil­li­ar­den-Fran­chi­ses wie das Mar­vel Cine­ma­tic Uni­ver­se. Er zeig­te einen sehr erns­ten und tief­grün­di­gen Stil auf, den es so im Gen­re noch nicht gab.

Ins­ge­samt wirkt “Bat­man Begins” in sei­ner Ori­gin-Sto­ry unauf­ge­regt aber span­nend und in sei­nem Pro­duk­ti­ons­de­sign fort­schritt­lich sowie gutaussehend.

Er führt per­fekt Bat­mans Cha­rak­ter in die Tri­lo­gie ein und legt sein Haupt­au­gen­merk nur dar­auf. Er ist mini­ma­lis­tisch ohne ein­fach zu sein. Er ist aus­sa­ge­kräf­tig ohne viel zu erzählen.

Bruce Way­ne stellt sich in “Bat­man Begins” haupt­säch­lich sei­nem Kind­heits­trau­ma und der Film erstellt damit eine Basis für die bei­den wei­te­ren Tei­le mit Chris­ti­an Bale, einem der her­aus­ra­gen­dens­ten Cha­rak­ter­dar­stel­ler unse­rer Zeit.

Was ich im Inne­ren bin zählt nicht. Nur das was ich tue, zeigt wer ich bin.Bruce Way­ne

Nolans Bat­man ist nicht ein Bat­man - er ist der Batman!


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Das war unse­re Mei­nung zu “Bat­man Begins”. Aber was hal­tet Ihr vom ers­ten Teil der “The Dark Knight”-Trilogie? Lasst es uns in den Kom­men­ta­ren wis­sen, wir sind gespannt!


Der offi­zi­el­le deut­sche Trai­ler zu “Bat­man Begins”

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