The Last of Us (Remastered) (2013, 2014)

  • 9/10
    dero­fa Durch­schnitts­wer­tung - 9/10
9/10

Her­aus­ra­gend

Das Enwick­ler­stu­dio Naugh­ty Dog wel­ches durch die belieb­te Video­spiel­rei­he “Unchar­ted” bekannt wur­de, hat sich im Jahr 2013 eine wei­te­re Video­spiel­se­rie aus­ge­dacht und uns somit in eine Welt der Post­apo­ka­lyp­se versetzt.

Im Jah­re 2014 bekam der Video­spie­le­hit ein Upgrade in Form einer Remas­te­red Edi­ti­on für die Play­Sta­ti­on 4. Die Tex­tu­ren wir­ken jetzt noch schö­ner und das Spiel­erleb­nis wur­de damit auf eine noch höhe­re Ebe­ne gelegt.

Wie wir den Sur­vi­al-Hor­ror erlebt haben und ob wir von der Video­spie­le­rei­he begeis­tert wer­den konn­ten, erfahrt Ihr in unse­rem Review auf derofa.de.

━━━━━━━━━━━━━━━━━━━━

Gen­re: Action-Adven­ture, Suri­val-Hor­ror

Ori­gi­nal­ti­tel: The Last of Us

Pro­duk­ti­ons­land: USA

Entwicklerstudio/Publisher: Naugh­ty Dog/Sony Com­pu­ter Entertainment

Musik: Gus­ta­vo Santaolalla

Spiel­mo­dus: Ein­zel- und Mehrspieler

Spiel­zeit: ca. 15-20 Stun­den (Sto­ry),  ca. 2 Stun­den (DLC: Left Behind)

Platt­for­men: Play­Sta­ti­on 3, Play­Sta­ti­on 4 (Stand: 14.03.2021)

Alters­frei­ga­be: USK 18

Vor­gän­ger: -

Nach­fol­ger: The Last of Us 2 (2020)

Wer­tung:   

Test­platt­form: Play­Sta­ti­on 4

Autor: Melis­sa

Ver­fasst am: 14.03.2021

Die Entstehung einer Zombie-Apokalypse

Wir star­ten das Spiel. Nach einer kur­zen Lade­zeit befin­den wir uns direkt in einer Sequenz - alles ist so ruhig , so still und vor allem so nor­mal. Wir fin­den uns in der Rol­le des Texa­ners Joel Mil­ler wie­der, der wie wir schnell fest­stel­len kön­nen zusam­men mit sei­ner jugend­li­chen Toch­ter Sarah in Texas lebt. Die ers­ten Spiel­sze­nen han­deln um die Dar­stel­lung von den bei­den o.g. Cha­rak­te­ren und des­sen fried­li­ches Leben. Doch eine Tra­gö­die macht sehr schnell den schö­nen Moment zunich­te und aus der idyl­li­schen Atmo­sphä­re wird grau­sa­mer Hor­ror. In den Nach­rich­ten wird berich­tet wie Men­schen in der gan­zen Welt „durch­dre­hen“ und sich mit einem Pilz infi­ziert haben wel­cher in kur­zer Zeit das Gehirn befal­len kann und sie so zu agres­si­ven Mutan­ten wer­den lässt. Eine Pan­de­mie ist auf der gan­zen Welt ausgebrochen.

Schnell gehts ans Ein­ge­mach­te und wir dür­fen nun die Rol­le von Sarah über­neh­men. Es ist Abends und bereits jetzt neh­men wir eine düs­te­re Atmo­sphä­re wahr. Wo ist Joel? Auf der Suche nach ihm machen wir uns auf den Weg und durch­fors­ten das Eigen­heim der Mil­ler. Schnell wird klar - nichts ist mehr so wie es war. Drau­ßen lau­fen panisch Men­schen umher. Es herrscht Aus­nah­me­zu­stand! Joel stürmt ins Haus und erklärt sei­ner Toch­ter das sie sich jetzt in Sicher­heit brin­gen müs­sen. Zuhau­se kön­nen die bei­den nicht mehr blei­ben. Wäh­rend unse­rem Flucht­ver­such aus der Stadt tref­fen wir auf Tom­my, den Bru­der von Joel.

Schon nach nicht mal 15 Minu­ten wird hef­tig auf unse­re Trä­nen­drü­se gedrückt. Eine mora­li­sche Ent­schei­dung wird von uns erwar­te­tet. Ein Mann wird von der unbe­kann­ten Anste­ckung infi­ziert. Jetzt habt ihr die Wahl -  lasst ihr ihn am Leben und ihn dadurch womög­lich mutie­ren zu las­sen oder bringt ihr ihn um, um eben die­ses zu verhindern?

Das ist nicht alles was Naugh­ty Dog schon in den ers­ten Minu­ten von uns abver­langt. Schon zu Beginn erle­ben wir mit Joel einen schwe­ren Schick­sals­schlag. Sei­ne Toch­ter Sarah wird töd­lich ver­letzt und stirbt dar­auf­hin auf­grund eines Unfalls. Nach die­sem Pro­log befin­den wir uns nun in der Post-Pan­de­mie-Zeit wieder.

Will­kom­men bei “The Last of Us”.


©
©Sony Inter­ac­ti­ve Entertainment

Verloren in der Endzeit

In “The Last of Us” dreht sich alles ums Über­le­ben.  Eini­ge Jah­re sind nun ver­gan­gen und die Welt ist zu einer Post­apo­ka­lyp­se gewor­den. Ihr seid jetzt in der Rol­le von Joel und müsst Euch Anfangs noch allei­ne durch die ver­las­se­nen Gebie­te kämp­fen. Im spä­te­ren Ver­lauf trifft Ihr auf Ellie und beschrei­tet zusam­men mit ihr das Endzeitszenario.

Das Spiel­prin­zip ist ein­fach. Das Video­spiel nutzt eine Third-Per­son-Per­spek­ti­ve in denen ihr vor­wie­gend Joel steu­ert und im Ablauf immer mal wie­der zu Ellie wech­selt. Euer Cha­rak­ter kann somit ren­nen, in Deckung gehen oder durch enge Pas­sa­gen geduckt durch­lau­fen. Bei Fein­den wech­selt ihr sim­pel und schnell zwi­schen Euren aus­ge­rüs­te­ten Waf­fen. Ihr habt zudem die Mög­lich­keit durch die soge­nann­ten “Pil­len” die ihr ein­sam­melt, ein paar Fähig­kei­ten für Joel zu ver­bes­sern, wie z.B. einen erwei­ter­ten Lebens­bal­ken zu erhal­ten. Des Wei­te­ren könnt ihr jeder­zeit Gegen­stän­de für den Kampf her­stel­len. Sei es ein Mes­ser, Medi­packs oder Molo­tow-Cock­tails. Wenn Ihr schön flei­ßig die Welt erkun­det und ent­deck­tes ein­sam­melt, könnt Ihr danach dadurch gut pro­fi­tie­ren und Euch damit nütz­li­che Items her­stel­len. Wäh­rend Eurer Rei­se trifft Ihr immer wie­der auf Mutan­ten - oder wie es hier so schön heißt - die Infi­zier­ten. Die­se könnt Ihr in fol­gen­de Kate­go­rien unterteilen:

Fan­gen wir an mit den “Run­nern”. Die­se Infi­zier­ten sind ziem­lich schnell und wenn sie Euch ent­de­cken stür­men sie gna­den­los auf Euch zu. Jedoch fin­den wir, dass es sich hier um ziem­lich gewöhn­li­che Infi­zier­te handelt.

Dann gibt es noch die “Stal­ker”, die nicht in Her­den unter­wegs und zudem noch etwas stär­ker als die Run­ner sind. Auch hier stel­len wir fest - die­se sind noch recht durch­schnitt­li­che Infizierte.

Doch das ändert sich schnell. Wei­ter gehts mit den soge­nann­ten “Cli­cker”. Die­se sind her­um­ir­ren­de Infi­zier­te die Euch mit nur einem Angriff direkt töten kön­nen. Die Cli­cker sind schnell und stö­rend. Für uns waren sie am läs­tigs­ten. Bei jedem Auf­ein­an­der­tref­fen sind wir erstarrt. Wir woll­ten auf kei­nem Fall gese­hen bzw. gehört wer­den. Denn die­se Infi­zier­ten kön­nen Euch nicht sehen und ver­las­sen sich ganz auf ihr Gehör. Des­halb emp­feh­len wir Euch zu schlei­chen. Das dies meis­tens die bes­te Wahl sein wird, wer­det Ihr öfter im Ver­lauf des Spiels bemerken.

Zu guter letzt kom­men wir nun zu einen der ekel­er­re­gens­ten For­men der Infi­zier­ten bei “The Last of Us”. Es geht um die soge­ann­ten “Bloa­ter”. Ihr Kör­per ist voll­stän­dig mit der Pil­in­fek­ti­on befal­len. Sie sind robust und schwer zu besie­gen. Hier heißt es - holt Eure stärks­ten Waf­fen her­aus oder flieht!

Die meis­ten Nicht­in­fi­zier­ten leben seit­her in abge­rie­gel­ten Zonen unter der Herr­schaft des impe­ra­to­risch agie­ren­den Mili­tärs. Das Mili­tär hat etli­che Sperr­zo­nen errich­tet. Was pas­siert außer­halb die­ser? Dort befin­den sich die “Firefly’s” - unse­re Rebel­len in die­sem unwirk­li­chen Unter­gang der Welt, die sich gegen die Mili­tär­dik­ta­tur auf­leh­nen und ver­su­chen den kri­mi­nel­len Machen­schaf­ten von Ban­di­ten einen Strich durch die Rech­nung zu machen.


Sagt Hal­lo zu den “Cli­ckern”.

©
©Sony Inter­ac­ti­ve Entertainment

Wenn Sporen überwuchern

So kon­trast­reich wie das Video­spiel auch daher kommt, gibt es bei “The Last of Us” lei­der neben so vie­len Höhen­punk­ten nichts­des­to­trotz nega­ti­ve Eigen­schaf­ten die wir hier unbe­dingt anmer­ken möch­ten. Wir haben nicht viel zu kri­ti­sie­ren und fan­gen mit einem Punkt an, was uns nach eini­gen Stun­den Spiel­zeit ins Auge gesto­chen ist. Denn im Ver­lauf des Spiels erhal­tet ihr einen Bogen und Pfei­le - klingt zuerst rich­tig gut. Euer Pfeil und Bogen ist eine ziem­lich nütz­li­che Waf­fe gegen Infi­zier­te, da sie lei­se und schnell töten kann. Wenn ihr Eure Pfei­le ver­schießt könnt ihr die­se immer mal wie­der beim Geg­ner ein­sam­meln - oder auch nicht? Denn lei­der ist dies nicht immer mög­lich und ihr sucht ver­geb­lich nach Euren ver­schos­se­nen Pfei­len - die zudem noch sehr rar in der Welt von “The Last of Us” sind. Wir wis­sen nicht so ganz ob wir die­sen Punkt wirk­lich bemän­geln sollen/dürfen oder ihn eher als posi­tiv befin­den und so bewer­ten müs­sen, da er dadurch dem Rea­lis­mus der Apo­ka­lyp­se viel­leicht etwas unter die Arme greift.

Ein gro­ßer Kri­tik­punkt und für uns der eigent­li­che Punkt­ab­zug für das Video­spiel ist die K.I. der Geg­ner. Die­se ste­hen manch­mal wirr in der Gegend her­um oder sie ren­nen unge­zielt hin und her. Das ver­dirbt etwas die Atmo­sphä­re des Über­le­bens­kamp­fes und wirkt dadurch fan­ta­sie­los. Selbst unse­re Freun­de ste­hen uns manch­mal “gedan­ken­los” im Weg und blo­ckie­ren kurz­zei­tig unse­re Passage.


©
©Sony Inter­ac­ti­ve Entertainment

Hilflos verschlungen in der post-pandemischen-Welt

Das wohl her­aus­ra­gends­te Merk­mal bei “The Last of Us” ist die wun­der­schö­ne Atmo­sphä­re in die wir uns ver­lo­ren haben. Die Umge­bung zieht uns nur so in die­se bedrü­cken­de Welt hin­ein und lässt uns erschau­dern. Jedes kleins­te Detail wur­de durch­dacht gewählt um so den Rea­lis­mus in der Apo­ka­lyp­se gründ­li­cher nach­bil­den zu kön­nen. Wir haben für Euch natür­lich auch ein paar Beispiele:

Schon habt ihr eine Taschen­lam­pe erhal­ten und seid froh nicht im dun­keln durch die dämm­ri­gen Abschnit­te lau­fen zu müs­sen und stellt kurz dar­auf fest, dass Euer Hilfs­mit­tel nach einer gewis­sen Zeit anfängt zu fla­ckern und dadurch unbrauch­bar wird. Dar­auf­hin for­dert Euch das Video­spiel auf, Euren Con­trol­ler ein­mal zu schüt­teln damit Euer Prot­ago­nist Joel das sel­be mit sei­ner Taschen­lam­pe machen kann und so Eure Lam­pe wie­der nor­mal funk­ti­ons­fä­hig ist. Es sind wie bereits genannt, die klei­nen Details in der Dar­stel­lung der Welt - die das Video­spiel gera­de eben des­halb so beson­ders machen.

Neben den bedrü­cken­den Momen­ten gibt es auch die schö­nen die Euch für eine kur­ze Zeit ver­ges­sen las­sen, was mit der Welt drau­ßen pas­siert. Ihr trifft z.B. auch mal auf beson­de­re Flo­ra und Fau­na. Ob Affen oder sogar Giraf­fen - für einen Atem­zug fühlt ihr Euch frei und erfreut Euch an dem Son­nen­schein und lauscht gespannt hin, wenn Joel dar­über spricht wie ger­ne er frü­her bei sol­chem Wet­ter drau­ßen Gitar­re gespielt hat . Das Video­spiel zeigt hin und wie­der den Kon­trast vom Unter­gang der Welt zum nor­ma­len Leben. Wir ver­lie­ren uns immer mal wie­der wenn auch nur für eine Sekun­de - im end­li­chen Gefühl der Frei­heit und des Wohlfühlens.


©
©Sony Inter­ac­ti­ve Entertainment

Remastered Edition oder veralteter Grafikklotz?

Wir möch­ten Euch hier­mit kurz auf­lis­ten was die Remas­te­red Ver­si­on in pet­to hat.

Zum einen bie­tet die­se Edi­ti­on Euch den DLC mit dem Titel “Left Behind” in dem ihr die Prot­ago­nis­tin Ellie spie­len dürft. Die Hand­lung dient als Pre­quel zu “The Last of Us” und behan­delt die Geschich­te von Ellie bevor sie Joel ken­nen­ge­lernt hat. Lei­der hat der DLC nur eine Spiel­zeit von gera­de mal 2 Stun­den und ist somit beacht­lich kurz - sehr scha­de denn wir fan­den die Geschich­te von Ellie ziem­lich inter­es­sant und vor allem über­aus sinnvoll.

Nun kom­men wir jedoch zu den tech­ni­schen Ver­bes­se­run­gen[1] :

  • 1080p/60fps im Sin­gle­play­er und Multiplayer
  • Tex­tu­re Maps mit 4x mehr Details, Shadow Maps 2x
  • High-Res Par­ti­cle Effects
  • Occlu­si­on Map­ping of decals
  • Kein Tex­tu­re Streaming
  • Grö­ße­re Weit­sicht, bes­se­res LOD
  • Zusätz­li­che Audio Optionen
  • Lock Frame Rate bei 30 fps
  • Swap Trig­ger und Thumbstick Controls
  • Sup­port für DualS­hock 4 Touch­pad, Light­bar und Speaker

Zur Gra­fik und den ver­bes­ser­ten Tex­tu­ren kön­nen wir nichts nega­ti­ves sagen oder kri­ti­sie­ren. Das Ent­wick­ler­stu­dio Naugh­ty Dog hat hier exzel­len­te Arbeit geleis­tet und dem Video­spiel einen wun­der­schö­nen Look ver­lie­hen, der sogar im Jahr 2021 wei­ter­hin ger­ne anzu­se­hen ist. Für ein Video­spiel aus dem Jah­re 2013 sieht es auch heu­te noch ziem­lich gut aus.

Zusam­men­ge­fasst bie­tet Euch die Remas­te­red Edi­ti­on eine ver­bes­ser­te gra­fi­sche Dar­stel­lung die sich durch­aus sehen las­sen kann!


Gra­fik­ver­gleich PS3 vs. PS4 (Remas­te­red Edition)

©
https://ps4news.at/ps4-spiele/11027-last-us-grafikvergleich-ps4-vs-ps3/

Fazit - Survival-Horror Spektakel

Mit “The Last of Us” hat sich das Ent­wick­ler­stu­dio Naugh­ty Dog selbst über­trof­fen und nach Video­spiel-Mei­len­stei­nen wie die “Uncharted”-Reihe, erneut eine bom­bas­ti­sche und vor­al­lem thea­tra­li­sche Video­spiel­se­rie ent­wi­ckelt. Wir haben die Prot­ago­nis­ten direkt ins Herz geschlos­sen und mit­ge­fie­bert, wenn es wie­der mal dar­um ging zu über­le­ben. Die­ser exklu­si­ve Titel für die Play­Sta­ti­on ist mehr als spie­lens­wert und soll­te von jedem Play­Sta­ti­on Besit­zer unbe­dingt ent­deckt werden.

Seit dem Juni 2020 ist mit­ter­wei­le der Nach­fol­ger mit “The Last of Us Part II” für die Play­Sta­ti­on 4 ver­öf­fent­licht wor­den. Mehr dazu in unse­rem kom­men­den Review auf derofa.de.

Wie hat Euch das Video­spiel gefal­len? Lasst es uns in den Kom­men­ta­ren wissen.


Trailer

Der offi­zi­el­le Launch Trai­ler zu “The Last of Us Remastered”.

©
©Sony Inter­ac­ti­ve Entertainment

 

Stranger Things (2016 – …)

©
©Net­flix
  • 10/10
    dero­fa Durch­schnitts­wer­tung - 10/10
10/10

Lieb­lings­se­rie

“Stran­ger Things” ist eine Sci­ence-Fic­tion-Mys­te­ry­se­rie aus dem Hau­se Net­flix, die seit 2016 von den Zwil­lings­brü­dern Matt & Ross Duf­fer ent­wi­ckelt wird.

Die Serie spielt in den 80er Jah­ren und han­delt von dem ver­schwin­den eines Jun­gens namens Will Byers und plötz­lich auf­tre­ten­den para­nor­ma­len Aktivitäten.

Wes­halb “Stran­ger Things” auch bei uns die Wohn­zim­mer­lich­ter zum fla­ckern brach­te, ver­ra­ten wir Euch im Review.

━━━━━━━━━━━━━━━━━━━━

Gen­re: Mys­te­ry, Mys­te­ry­thril­ler, Hor­ror­thril­ler, Sci­ence-Fic­tion, Com­ing of Age

Ori­gi­nal­ti­tel: Stran­ger Things

Pro­duk­ti­ons­land: USA

Pro­duk­ti­ons­fir­ma: Net­flix | 21 Laps Enter­tain­ment, Mon­key Massacre

Regie: The Duf­fer Bro­thers, Shawn Levy, Andrew Stan­ton, Rebec­ca Tho­mas, Uta Briesewitz

Dreh­buch: The Duf­fer Bro­thers, Jes­si­ca Meck­len­burg, Jus­tin Doble, Ali­son Tat­lock, Jes­sie Nick­son-Lopez, Paul Dich­ter, Kate Tre­fry, Wil­liam Brid­ges, Cur­tis Gwinn

Pro­duk­ti­on: The Duf­fer Bro­thers, Shawn Levy, Dan Cohen, Cin­dy Hol­land, Bri­an Wright, Matt Thu­nell, Karl Gaj­du­sek, Iain Paterson

Musik: Micha­el Stein, Kyle Dixon

Staf­feln: Staf­fel 01 (8 Epi­so­den) (2016), Staf­fel 02 (9 Epi­so­den) (2017), Staf­fel 03 (8 Epi­so­den) (2019), Staf­fel 04 (8 Epi­so­den) (ange­kün­digt)

Län­ge: ca. 42-77 Minu­ten je Episode

Alters­frei­ga­be: FSK 16 (Stand: 12.03.2021)

Uni­ver­sum: Stran­ger Things

Quel­len
https://en.wikipedia.org/wiki/Stranger_Things | https://de.wikipedia.org/wiki/Stranger_Things#

Wer­tung:  

Autor: Jan­nik

Ver­fasst am: 14.01.2021


Mind Blown

Ihr fin­det gefal­len an 80er Jah­re Ästhe­tik aus Film und Fern­se­hen? Ihr steht auf geheim­nis­vol­le Mys­te­ri­en mit einer Pri­se Hor­ror? Ihr liebt es mit stark geschrie­be­nen Cha­rak­te­ren mit­zu­fie­bern und Kids ala Com­ing of Age her­an­wach­sen zu sehen? Dann seid Ihr bei der Net­flix-Ori­gi­nals-Serie “Stran­ger Things” genau richtig.

“Geflasht” - lau­tet der Titel der ers­ten Epi­so­de des Net­flix-Spe­cials “Bey­ond Stran­ger Things”. Pas­send, da die­ser Titel wohl eine Zustands­be­schrei­bung von Mil­lio­nen Seri­en­fans sein könn­te, egal ob nach oder wäh­rend der mitt­ler­wei­le drei Staf­feln der Mysteryserie.

Als Teil der Inva­si­on von Net­flix haus­ei­ge­nen “Ori­gi­nals” schlich sich “Stran­ger Things” auf lei­sen Füßen an uns her­an - und brach­te schnell die Wohn­zim­mer­lich­ter zum fla­ckern. Die geheim­nis­vol­le Geschich­te um Will Byers ver­schwin­den hat uns kalt erwischt und wuss­te sofort zu faszinieren.

Erfun­den und ent­wi­ckelt von den Zwil­lings­brü­dern Matt und Ross Duf­fer, gehört “Stran­ger Things” mitt­ler­wei­le nicht nur zu den Top-Seri­en ein­schlä­gi­ger Bewer­tungs­por­ta­le, son­dern steht auch bei Net­flix hoch im Kurs. Erst kürz­lich wur­de die Serie um eine vier­te Staf­fel ver­län­gert die wie­der aus acht Epi­so­den bestehen soll. Der genaue Start­ter­min steht noch aus.[1]


Wino­na Ryder als besorg­te Mut­ter Joy­ce Byers

©
©Net­flix

Hawkins - 6. November 1983

Wir schrei­ben den 6. Novem­ber 1983. Die Welt ist noch in Ord­nung im fik­ti­ven Ört­chen “Haw­kins” im US-Bun­des­staat Indiana.

Die vier bes­ten Freun­de und Klas­sen­ka­me­ra­den Mike, Dus­tin, Lucas und Will sind die typi­schen Nerds. In der Schu­le inter­es­sie­ren sie sich für Phy­sik und Bio­lo­gie. Als stol­ze Mit­glie­der des Wis­sen­schaft-Clubs könn­ten sie neu­gie­ri­ger nicht sein und löchern ihren Leh­rer Mr. Scott Clar­ke nur zu ger­ne. In ihrer Frei­zeit lie­ben sie es abzu­hän­gen und sich ganz im Brett­spiel Dun­ge­ons and Dra­gons zu verlieren.

Doch als Will Byers eines Tages ver­schwin­det ist nichts mehr wie es war. Fami­lie und Freun­de sind in Auf­ruhr und fest ent­schlos­sen Will zu fin­den. Ins­be­son­de­re Wills Mut­ter Joy­ce (Wino­na Ryder) ist krank vor Sorge.

Als die Freun­de sich ver­zwei­felt auf die Suche nach Will bege­ben, sto­ßen die Kin­der im Wald auf ein ver­stör­tes Mäd­chen mit kahl gescho­re­nem Kopf. Wer ist die­ses wort­kar­ge Mäd­chen? Und was hat es mit Wills ver­schwin­den zu tun?


Was geht in Haw­kins nur vor sich?

©
©Net­flix

Die Hommage an die 80er

Vier Freun­de fah­ren mit ihren Bonan­za-Bikes die Stra­ße ent­lang. Unter­malt von syn­the­ti­schen Sounds, wer­den wir gera­de­wegs in die 80er Jah­re Welt von “Stran­ger Things” geso­gen. Erah­nen kön­nen wir noch nicht so recht, welch rät­sel­haf­te Gru­sel­stim­mung sich spä­ter aus­brei­ten wird. Eines wird jedoch sehr schnell klar: “Stran­ger Things” ist eine Hul­di­gung und Lie­bes­er­klä­rung an das 80er Jah­re Kino und eine Art nost­al­gi­scher Rück­blick zwei­er Brüder.

Die Duf­fer-Zwil­lin­ge erblick­ten 1984 das Licht der Welt, sind also selbst Kin­der der 80er und machen kei­nen Hehl dar­aus ordent­lich abge­kup­fert zu haben.[2] Wie Making-Off’s und Inter­views auf Net­flix zei­gen, las­sen sich zahl­rei­che Refe­ren­zen aus läng­ts ver­gan­ge­nen Kino­ta­gen und Kult­fil­men manch­mal leicht, manch­mal aber auch erst beim genau­en hin­se­hen erspä­hen. Ob die Ver­tre­ter des außer­ir­di­schen wie “E.T.” oder “Ali­en” oder auch Gän­se­haut erre­gen­de Scho­cker wie “Shi­ning” und “Pol­ter­geist”, dass alles mit einem Schuss “Zurück in die Zukunft” und ganz viel “Die Goo­nies” und “Stand by me”. Vie­le Gro­ße Film­na­men haben die Duf­fer-Brü­der beim ent­wi­ckeln von “Stran­ger Things” inspi­riert.[3] Und visu­ell ist ihr Baby ein Pot­pour­ri aus all die­sen kul­ti­gen Pro­duk­tio­nen längst ver­gan­ge­ner Tage.

Doch nicht nur was Schnitt, Kame­ra, Belich­tung  etc. angeht erschaf­fen die Brü­der eine authen­ti­sche Retro­spek­ti­ve. Viel mehr ist es die gesam­te Geschich­te und Umwelt von “Stran­ger Things”, in der wirk­lich jedes Detail von Cha­rak­ter­zeich­nun­gen, elek­tri­schen Gerä­ten, über Deko-Arti­kel bis hin zu den Kos­tü­men außer­ge­wöhn­lich maß­ge­fer­tigt und echt wirkt. Und selbst wenn man kein Kind der 80er ist, spürt man die nost­al­gi­schen Vibes in jeder Faser.

Wie und dass in “Stran­ger Things” alles so gut funk­tio­niert liegt dar­über hin­aus an der über­na­tür­li­chen Genre-Mixtur.


Eine klei­ne Aus­wahl an Refe­ren­zen in der Gegenüberstellung

©
©https://goo-memes.blogspot.com/2017/07/memes-de-stranger-things-3-em-portugues.html?m=0

Übernatürliche Mixtur

In sei­ner Gen­re-Mischung aus Mys­te­ry, Hor­ror, Fan­ta­sy, Thril­ler, Com­ing of Age und Dra­ma besteht die Serie der Duf­fers aus einer wahr­lich über­na­tür­li­chen Mix­tur aus einer Viel­zahl an Genre.

Ver­gleich­bar mit den Neu­ver­fil­mun­gen des Hor­ror-Klas­si­kers “ES” ist es oft der Kon­trast zwi­schen den Kin­dern, wel­che den Zuschau­er in die eige­ne Kind­heit - eine Zeit der Ver­wund­bar­keit - zurück den­ken las­sen und den ang­st­ein­flö­ßen­den Ele­men­ten - wel­che die ner­ven­auf­rei­ben­de Span­nung erzeugen.

“Stran­ger Things” spielt dabei par excel­lence mit dem Über­na­tür­li­chen, lie­fert genau die rich­ti­ge Dosis an Infor­ma­tio­nen die nötig sind aber gera­de zu wenig, um so den Zuschau­er wie beses­sen an der Fern­be­die­nung nagen zu lassen.

Das Gefühl einer nah­ba­ren Gefahr wie sie nur die bes­ten Thril­ler erzeu­gen kön­nen. Das Gefühl einer gro­ßen Ver­schwö­rung, einer Welt inner­halb des Bild­schirms. Die Ver­satz­stü­cke aus denen “Stran­ger Things” besteht sind bei­lei­be nicht neu, doch in sich geschlos­sen als Kon­strukt, als Gan­zes, könn­te “Stran­ger Things” erfri­schen­der und neu­er nicht sein.


©
©Net­flix

Das Puzzle

Die Duf­fer-Brü­der nut­zen in “Stran­ger Things” einen beson­ders befrie­di­gen­den Erzähl­stil. In sei­ner Nar­ra­ti­ve bedient sich die Serie an einem Erzähl­mus­ter, wel­ches sie ver­ste­hen ide­al umzusetzen.

Dabei wer­den meh­re­re Sze­na­ri­en abwech­selnd gezeigt, soweit so typisch. Alle hän­gen irgend­wie mit­ein­an­der zusam­men, ohne dass die Cha­rak­te­re dies wis­sen. Als Zuschau­er sehnt man den Moment her­bei, in dem alle ihre Puz­zle­tei­le mit­ein­an­der ver­bin­den und damit ermög­licht wird, die Ver­knüp­fun­gen her­zu­stel­len um so plötz­lich alles klar wer­den zu las­sen. Wir wis­sen mehr als die Prot­ago­nis­ten und möch­ten es ihnen fast zuschreien.

Über­haupt, was “Stran­ger Things” letzt­end­lich an Sto­ry­tel­ling auf kleins­tem Raum leis­tet ist enorm. Jede Staf­fel folgt dabei dem glei­chen Mus­ter, wel­ches aber nie lang­wei­lig wird. Meh­re­re Schau­plät­ze die abwech­selnd gezeigt wer­den, vie­le offe­ne Fra­gen und Mys­te­ri­en die dadurch gene­riert wer­den und eine Ursa­che von der alles aus­geht. Das ist das Rezept für eine regel­recht gela­de­ne Span­nung und eben­sol­che Stimmung.


©
©Net­flix

Fazit - Ausgefeilter Mysterytrip mit Seele

“Stran­ger Things” ist für Fans jetzt schon Kult und gehört ganz sicher zum bes­ten was es in der Seri­en­welt bis­her zu sehen gab.

Es ist eine stim­mungs­vol­le, dich­te Packung Serie mit einem Sound­track der sowohl in sei­nen har­ten als auch in sei­nen wei­chen Momen­ten genau die rich­ti­gen Töne trifft. Ein Sound­track der tief geht.


Die düs­te­re Intro­mu­sik von “Stran­ger Things”

©
©Net­flix | Das hier ver­wen­de­te, urhe­ber­recht­lich geschütz­te Mate­ri­al, dient nur zu Rezen­si­ons- sowie Ver­an­schau­li­chungs­zwe­cken. Die Rech­te des Mate­ri­als lie­gen bei den genann­ten Rech­te­inha­bern. Eine Ver­viel­fäl­ti­gung ist strengs­tens untersagt.

Kein Wun­der also, dass “Stran­ger Things” ohne Zwei­fel eine Serie ist, die das Blut von Seri­en­jun­kies in Wal­lung gera­ten lässt.

Bei all dem Lob, gibt es da auch nega­ti­ve Kri­tik­punk­te? Nein die gibt es für uns tat­säch­lich nicht. Jeder­zeit prä­zi­se erzeugt die Serie nicht nur den per­fek­ten Thrill son­dern lässt dar­über hin­aus auch emo­tio­nals­te Momen­te und tiefs­te Freund­schaf­ten zu. Nicht nur die gesam­te Geschich­te son­dern jeder ein­zel­ne Cha­rak­ter wur­de von den Duf­fers und ihrem Team so gut geschrie­ben, dass man sich in jeden auf eine ande­re Art ver­liebt oder sich mit jedem auf irgend­ei­ne Wei­se iden­ti­fi­zie­ren kann. Die Schau­spie­ler erwe­cken mit ihren Eigen­hei­ten, die sie übri­gens teil­wei­se beim Dreh insink­tiv mit ein­brach­ten, wie sie in “Bey­ond Stran­ger Things” ver­ra­ten, die Figu­ren regel­recht zum leben.

Exe­cu­ti­ve Pro­du­cer  und Regis­seur Shawn Adam Levy beschreibt die Fas­zi­na­ti­on hin­ter “Stran­ger Things” so:

Alles atmet die­se Stran­ger Things - DNS, was eine Art Hym­ne für Außen­sei­ter ist. Jeder in der Serie, jede der Figu­ren, hat an etwas zu knab­bern, steht ein biss­chen am Abgrund, ist vol­ler Selbst­zwei­fel. Und die Serie zieht alle hoch und ver­mit­telt: “Alles wird gut.“Shawn Adam Levy in ‘Bey­ond Stran­ger Things’

So ver­zahnt, so viel Lie­be, so viel Herz, so viel Atmo­sphä­re. “Stran­ger Things” ist ein bis ins Detail aus­ge­feil­ter Mys­te­ry­t­rip mit Seele!


©
©Net­flix

Trailer

Der offi­zi­el­le deut­sche Trai­ler zu “Stran­ger Things”

©
©Net­flix