Archiv der Kategorie: Jannik

Resident Evil 4 (Remastered) (2005, 2016)

©
©Capcom | Quelle: https://shopee.co.id/poster-A3-PlayStation-resident-evil-4-PS3-PS4-Xbox-360-hiasan-dinding-tembok-kamar-i.183546029.8759568459
  • 10/10
    derofa Durchschnittswertung - 10/10
10/10

Lieblingsspiel

In der großen weiten Welt der Videospiele steht das “Resident Evil”-Franchise wie kein anderes für den Begriff des “Survival Horror”.

Selbst der Name des Grusel-Genres soll einst an den Spruch “Enter the survival horror…” angelehnt worden sein, der im Jahre 1996 prächtig den Ladebildschirm des ersten Serienteils zierte.[1]

Doch um das Franchise war es nicht immer rosig bestellt. Mit der knallharten Neuausrichtung auf Action, die mit “Resident Evil 5″ (2009) in die ursprünglich schaurig-düstere Reihe Einzug fand, spalteten die Entwickler von Capcom die Fan-Lager.

Trotzdem veröffentlichte der Publisher rund um “Resi”-Urgestein Shinji Mikami über die letzten Jahre zahlreiche Neuauflagen der Top-Marke. So bekam auch das einst euphorisch von Fans und Kritikern aufgenommene “Resident Evil 4” seine aufpolierte Remastered-Version.

Aktuell legt ein Leak nahe, dass uns zudem schon bald ein Remake erwarten könnte.[2] Grund genug für uns, dem Kultspiel noch mal genauer auf den Zahn zu fühlen.

Genre: Action-Adventure, Third-Person-Shooter, Survival Horror

Originaltitel: Baiohazādo 4 (Transkription)

Produktionsland: Japan

Entwicklerstudio | Publisher: Capcom Production Studio 4 | Capcom

Game Director: Shinji Mikami

Musik: Misao Senbongi, Shusaku Uchiyama

Spielmodus: Einzelspieler

Spielzeit: ca. 15 Stunden (Story), ca. 31 Stunden (100%)

Sprache: Englische & spanische Sprachausgabe mit deutschen Untertiteln

Plattformen: GameCube (03/2005), PlayStation 2 (10/2005), PC (03/2007 | 02/2014), Wii (06/2007), PlayStation 3 (09/2011), Xbox 360 (09/2011), , Wii U (10/2015), PlayStation 4 (08/2016), Xbox One (08/2016), Switch (05/2019) (Stand: 01.11.2025)

Altersfreigabe: USK 18

Erstveröffentlichung DE: 23. März 2005 (GameCube)

Universum: Resident Evil

Vorgänger: Resident Evil 3: Nemesis (Original, 1999)  / Resident Evil 3 (Remake, 2020)

Nachfolger: Resident Evil 5 (Remastered) (2009, 2016)

Ähnliche Titel: Dead Space (2008), The Last of Us (Remastered) (2013, 2014), Resident Evil 2 (2019), Resident Evil 3 (2020)

Quellen
Allgemeine Daten: https://de.wikipedia.org/wiki/Resident_Evil_4 | https://en.wikipedia.org/wiki/Resident_Evil_4 | Spielzeit: https://howlongtobeat.com/game/7720 | Release DE: https://ogdb.eu/index.php?section=game&gameid=6650 | https://www.ninretro.de/game-26-3908.html

Wertung:  

Testplattform: PlayStation 5

Autor: Jannik

Verfasst am: 29. November 2021

Lesezeit: ca. 5 Minuten (Direkt zum Fazit)

Musik zum Lesen:

“Regenerador” (“Resident Evil 4”-OST)

©
©Capcom | Das hier verwendete, urheberrechtlich geschützte Material dient nur zu Rezensions- sowie Veranschaulichungszwecken. Die Rechte des Materials liegen bei den genannten Rechteinhabern. Eine Vervielfältigung ist strengstens untersagt. | Quelle: https://www.youtube.com/watch?v=qyQranv-j4w

Offizielle Abspann-Musik zu “Resident Evil 4”

©
©Capcom | Das hier verwendete, urheberrechtlich geschützte Material dient nur zu Rezensions- sowie Veranschaulichungszwecken. Die Rechte des Materials liegen bei den genannten Rechteinhabern. Eine Vervielfältigung ist strengstens untersagt. | Quelle: https://www.youtube.com/watch?v=_weHtgqZ5Bs

Horror-Reihe neu aufgelegt

Die “Resident Evil”-Reihe ist seit dem ersten Teil aus dem Jahre 1996 (PSX) eine der erfolgreichsten Marken des japanischen Entwicklerstudios Capcom. Das beliebte Franchise gilt wie kein anderes als Garant für stimmungsvollen Survival-Horror. Laut Wikipedia wurden die Spiele bis Februar 2019 mehr als 90 Millionen Mal verkauft.[3]

Kein Wunder also, dass Capcom über die Jahre seiner Traditionsmarke immer wieder Neuauflagen spendierte. Der erste Teil sowie “Resident Evil Zero” wurden im Paket als Remastered … für PS4 und XBox One veröffentlicht. Mit den aufgebohrten Varianten von “Resident Evil 2” sowie “Resident Evil 3” erreichten uns sogar waschechte Remakes, die wir in jüngster Vergangenheit bereits Tests unterzogen. .… .… .… erblickte auch “Resident Evil 4” in einer aufpolierten Remastered-Version das Licht der Welt. Die bei den Fans nicht unumstrittenen Auskopplungen “Resident Evil 5” sowie “Resident Evil 6” komplettierten als Remastered schließlich die Hauptreihe, von den zahlreichen Spin-Offs ganz zu schweigen.

Als Fans nicht der ersten, sondern der zweiten Stunde, welche die Reihe nun pflichtbewusst im Nachgang erleben, war “Resident Evil 4” nun unser nächster Halt, auf dem Weg zur Komplettierung.


ZB

©
©Capcom | Quelle: 

Handlung - Die parasitäre Sekte

Wir schlüpfen in die Rolle von Leon S. Kennedy. Den als coolen Action-Helden in Szene gesetzten Agenten, begleiteten wir einst an seinem ersten Arbeitstag als Polizist in “Resident Evil 2” als er in Racoon City bekanntschaft mit dem T-Virus machte.

Als Spezialagent, direkt dem US-Präsidenten unterstellt, verschlägt es Leon nach Europa. Ashley, die 20-jährige Tochter des Präsidenten, wurde entführt und wird in einem sonderbar okkulten Teil Spaniens vermutet.

Als Leon ist es unsere Aufgabe die junge Frau ausfinding zu machen. Dabei stoßen wir jedoch auf allerlei widerstand in Form einer mysteriösen Sekte - den .… Wir schlagen uns durch eine unheimlich abwechslungsreiche Spielwelt um nicht nur Ashley zu retten, sondern auch um das Geheimnis der angsteinflößenden .… zu lüften.


ZB

©
©Capcom | Quelle: 

Gameplay - Ein Schritt Richtung Action

Der vierte Teil brach seinerzeit in gleich mehreren Punkten mit alten Resident Evil-Konventionen. War man von den Vorgängern eine statische Kamera gewohnt, kam erstmals innerhalb der Hauptreihe die Third-Person-Perspektive zum Einsatz, welche die Kamera direkt hinter der Spielfigur positionierte.

Zudem fällt gleich zu Beginn auf, dass die Entwickler deutlich mehr Munition und Sammelbares spendieren. Mit der bis dahin Serientspischen Munitionsknappheit wurde also in “Resi 4” erstmals gebrochen. Damit einhergehend ist das Gameplay bereits etwas actionlastiger. Es gibt insgesamt deutlich mehr Gegner zu bezwingen und zahlreiche Gegnertypen. Recht früh im Spiel schaltet man Waffen frei, die sonst erst zum Endgame-Content gehörten oder die man sich zuvor schwerer erarbeiten musste.

Trotzdem lässt “Resident Evil 4” immer genug von seiner Quintessenz, dem stimmungsvollen Grusel und dem Gefühl der Ausgeliefertheit durchblicken. Denn: Stumpfes drauf los hasten führt zum sicheren Tot. Taktisches Vorgehen und Ruhe bewahren, im Eifer des Gefechts und des Horrors, will gemeistert werden.


ZB

©
©Capcom | Quelle: 

Wirkung

Die richtige Balance

Besonders beeindruckend im vierten Teil von “Resident Evil” ist das durchdachte Spieldesign mit seinen Mechaniken, was sehr ausbalanciert wirkt.

Das Grundprinzip ist einfach: Als Leon geraten wir durch Gegner in den verschiedensten Lagen unter Druck und müssen die richtigen Entscheidungen treffen. Das ist manchmal gar nicht so einfach.

Auch vermeintlich ungefährlichere Gegner werden immer wieder zur Gefahr. Nie darf etwas oder jemand unterschätzt werden. Das Spiel lehrt: Sei dir deiner Sache nie zu sicher. Habe immer eine Fluchtmöglichkeit oder einen Plan B.

Trotzdem fühlt man sich nur selten unfair ausgeliefert. Wir bekommen genug an die Hand gelegt um zu bestehen, wir müssen unser Equipment sauber und strukturiert nutzen.


ZB

©
©Capcom | Quelle: 

Der bewusste Aufbau

“Resident Evil 4” wirkt dabei  sehr durchdacht und bewusst aufgebaut, um genau die richtigen emotionalen Hebel beim Spieler umzulegen. Es gibt ein Gegensatzpaar bzw. zwei wesentliche Bestandteile, die alle Spiele beinhalten: Spannung und Entspannung. Und kein anderes Videospiel führt dieses Prinzip so konsequent vor Augen und setzt es so erfolgreich um wie “Resident Evil 4”.

Zuerst werden wir konfrontiert mit nervenaufreibenden Momenten -  die Spannung. Der Feind der uns plötzlich hinterrücks überrascht. Die gewalttätige mit Verbänden umwickelte Frau, die den Motor der Kettensäge anwirft. Gegnerscharen die uns umzingeln. Es ist Survival Horror der die Urinstinkte anspricht. Überleben unter Anspannung ist das Leitmotiv.

Anschließend, wenn wir diese Hürden gemeistert haben, werden wir belohnt - die Entspannung. Die treibende, bedrohliche Musik verstummt. Plötzlich wirkt die Umgebung fast schon friedlich. Eine Urkomponenten des Videospieldesigns kommt zum Einsatz: Kisten! Jedes Gefäß, jede noch so kleine Vase wird zerbrochen, auf der Suche nach brauchbarem. Waffen leveln werden und wertvolle Klunker beim Händler des vertrauens verscherbelt werden.


ZB

©
©Capcom | Quelle: 

Das Sounddesign ist für damalige Verhältnisse außergewöhnlich mitreisend und beängstigend. Wenn die teilweise undeutlichen Laute der Las Plagas, wie von Besessenen aus den Lautsprechern tönen, verursacht das Stress beim Spieler. Erst wenn die treibende Musik verklingt, können wir uns für einen kurzen Moment sicher fühlen.

Dieses Dogma wird immer wieder wiederholt und durch neue Gegnertypen und neue Ideen ergänzt um uns weiterhin unter Spannung zu setzen. Das alles präsentiert Capcom in unterschiedlichsten Gefilden. Vom Dorf, welches vom Parasit befallen ist, geht es etwa in eine schaurig schöne Burg, die europäische-Mittelalter-Stimmung aufkommen lässt.


ZB

©
©Capcom | Quelle: 

Remastered - (noch) kein Remake

“Resident Evil 4” als Remastered sieht für sein Alter sehr gut aus. An den nötigsten Stellschrauben wurde gedreht. Die Auflösung ist auf 1080p gestiegen und die Framerate auf stabile 60 FPS angehoben worden. Wunder sollte man jedoch insbesondere bei den Texturen und der Optik insgesamt nicht erwarten.

Doch das ist ja auch gar nicht nötig. Fans haben sich sicher gewünscht einen leicht aufgehübschten vierten Serienteil zu erhalten, der seinen Stärken aus der vergangenen Zeit ausnahmslos treu bleibt.

Mittlerweile wurde außerdem bekannt, dass uns wohl ein Remake erwarten wird! Leakes legen nahe, dass auch der vierte Teil einer aufgehübschten Frischzellenkur unterzogen werden wird.

Spruchreifes Material oder ein Releasezetiraum stehen zum aktuellen Zeitpunkt noch aus.


ZB

©
©Capcom | Quelle: 

Fazit - High End Survival Horror

“Resident Evil 4” ist für viele Videospieler, uns mit eingeschlossen, der beste Teil der Reihe und macht einfach alles richtig.

Die schaurige Sogwirkung, die furchteinflößende Grundstimmung und das einnehmende Gameplay machen es zum wohl besten Survival Horror-Spiel aller Zeiten.

Es stellt genau die richtige Mitte dar zwischen der dunklen Gruselstimmung der Vorgänger und des actionlastigen Gameplays des Nachfolgers. Es kreiert somit genau die Balance, die es für das wohl herausragenste Spiel der Reihe brauchte!

An das High End Survival-Horror Spiel “Resident Evil 4” werden wir lange Zeit sehr positive Erinnerungen haben und sind schon gespannt, ob das Remake diesem Klassiker in Zukunft gerecht werden kann.


ZB

©
©Capcom | Quelle: 

Was haltet Ihr vom zweiten Ausflug von Yarny in “Unravel Two”? Ist sein neuer Begleiter namens Tangle Fluch oder Segen? Wünscht Ihr euch eine Fortsetzung des Puzzle-Plattformers? Und was haltet Ihr vom geistigen Nachfolger “Hela”. Teilt eure Gedanken mit uns in der Kommentarsektion! Wir würden uns freuen. Und das Garn aus dem Träume gemacht sind bestimmt auch!

Trailer zu “Resident Evil 4”

Der offizielle E3 GameCube Trailer zu “Resident Evil 4” aus dem Jahr 2004

©
©Capcom | Quelle: PlayscopeTimeline, https://www.youtube.com/watch?v=2ORc25vZo54

Der offizielle “Modern Hits Launch Trailer” zu “Resident Evil 4 Remastered” aus dem Jahr 2016

©
©Capcom | Quelle: PlayStation, https://www.youtube.com/watch?v=V4Si9z9m8xw

M3GAN (2022)

©
©Universal Pictures Germany
  • 9/10
    derofa Durchschnittswertung - 9/10
9/10

Herausragend

Der Science-Fiction-Film “M3GAN” erschien am 12. Januar 2023 in den deutschen Kinos.

Niemand geringeres als Horror-Mastermind James Wan lieferte das Drehbuch und beschrieb den Horrorthriller über eine eskalierende KI-Puppe als: “Chucky für eine neue Generation”. Antagonistin “M3GAN” sei eine “technisch hochentwickelte Mörperpuppe”.

Wir wollten wissen, was das “Chucky-Update” mit den Wurstfingern wirklich zu bieten hat.

Genre:  Horrorthriller, Science Fiction

Originaltitel: M3GAN

Produktionsland: USA

Produktionsfirma: Universal Pictures | Blumhouse Productions, Atomic Monster

Regie: Gerard Johnstone

Drehbuch: Akela Cooper, James Wan

Produktion: Jason Blum, James Wan

Musik: Anthony Willis

Länge: ca. 102 Minuten

Altersfreigabe: FSK 16

Veröffentlichung: 12. Januar 2023 (Kinostart DE)

Nachfolger: M3GAN 2.0 (2025)

Ähnliche Titel: Chucky – Die Mörderpuppe (1988), Ex Machina (2014)

Quellen
https://de.wikipedia.org/wiki/M3GAN_2.0 | https://en.wikipedia.org/wiki/M3GAN | https://de.wikipedia.org/wiki/M3GAN

Wertung:   

Autor: Jannik

Verfasst am: 17.07.2023, 20.06.2025

Lesezeit: ca. 6 Minuten (Direkt zum Fazit)

Atomic Monster ist zurück

James Wan ist unter der Fahne seiner Produktionsfirma Atomic Monster zurück! Und will Euch abermals das Fürchten lehren.

Der mittlerweile 48-jährige, australische Filmschaffende mit chinesischen Wurzeln, wurde einem breiten Publikum vor allem durch seine Horror-Produktionen bekannt.[1]

Als Schöpfer ist er nicht nur maßgeblich an der blutigen “Saw”-Reihe beteiligt gewesen sondern etablierte als Produzent Grusel-Titel wie “Annabelle”, “Insidious” und nicht zuletzt das spukige “Conjuring”-Franchise.

Nun lässt er seine neueste Kreation namens “M3GAN” auf die Leinwand - und damit auch die Zuschauer los!

Doch wer Splatter oder einen klassisch-grauen Horrorfilm mit Gruselpuppen und Geisterhäusern erwartet, dürfte überrascht werden.


Wans Label “Atomic Monster” arbeitete für “M3GAN” mit Jason Blums Produktionsfirma “Blumhouse Productions” zusammen. Das Label gilt seit “Paranormal Activity” (2007) als besonders clever bei der kosteneffizienten Herstellung und Vermarktung von (meist) Horrorfilmen.[2] Am 2. Januar 2024 fusionierten die beiden Labels, sollen jedoch jeweils ihre “kreative Autonomie” sowie “Markenidentität” behalten, wie es auf Wikipedia heißt.[3]

©
Quelle: https://www.joblo.com/jason-blum-james-wan-blumhouse-productions-atomic-monster-merger/

Handlung - Das Spielzeug als Ersatz

Cady (Violet McGraw) verliert bei einem Autounfall ihre Eltern. Die Tragödie lässt das kleine Mädchen sowohl geschockt als auch einsam zurück.

Glücklicherweise findet sie Zuflucht bei ihrer Tante Gemma (Allison Williams). Doch Gemma ist ein Workaholic und ganz auf die Entwicklung eines neuen Spielzeugroboters für ihren Arbeitgeber “Funki” fokussiert.

Die kleine Cady hat dort erst einmal keinen Platz, bis sie als willkommene Testerin für die neueste Errungenschaft des Spielzeugherstellers, auf dem hart umkämpften Markt, mit dem Namen “M3GAN” fungiert.

Doch was als einfühlsame und tröstende Robo-Freundin beginnt, wird langsam aber sicher nicht nur eigensinnig - sondern auch gefährlich!


©
©Universal Pictures Germany

Die Geschichte im Mittelpunkt

Bereits zu Beginn von “M3GAN” wird klar: James Wans Genremischung aus Horrorthriller, Science-Fiction und Horrorkomödie lässt sich viele Freiheiten und ist damit schwer in eine Form zu pressen.

So startet “M3GAN” wie eine konventionelle Science-Fiction-Story mit Thriller-Elementen und wiegt die Zuschauer damit  in Sicherheit. Mit voranschreiten der Geschichte wird zunehmends Horror geschürt, welcher sich vor allem aus dem Handeln und den Aussagen der hochtechnisierten Puppe erzeugt. Damit wird dieser eine eigene, gruselige Persönlichkeit gegeben.

Doch “M3GAN” ist hier nicht nur auf Grusel ausgerichtet. Gekonnt weiß der Film einen Mix aus spannenden und teilweise seltsamen Grusel- und dabei schwarzhumorig-lustigen Filmmomenten zu erzeugen. Das Besondere, insbesondere in diesem Genre: Die Geschichte wird in den Mittelpunkt gerückt!


“M3GAN” liest Cady eine Geschichte vor

©
©Universal Pictures Germany

Die Handlung findet insbesondere in der Expositions-Phase (Einführungs-Phase) viel Platz. Hierdurch wirkt “M3GAN” alles andere als plump und eindimensional. Die Entwicklungen, Besonderheiten und Fähigkeiten des Androiden und vor allem welche Auswirkungen diese auf die kleine Cady haben, steht im Fokus.

So schafft es “M3GAN” auch durch die gute Geschichte, die Abläufe und die Science-Fiction-Elemente, eine ungewöhnlich-spezielle Dosis Grusel zu erzeugen. Fairerweise artet es aber nie in richtige Angst aus, was wohl vor allem an den komödiantischen Momenten liegt, die wir später im Abschnitt “Die eigentliche Horrorkomödie”, kurz beleuchten.


“M3GAN” scheint sich in ihrem neuen Habitat pudelwohl zu fühlen

©
©Universal Pictures Germany

Die Substanz

Die Substanz von “M3GAN” in vier Unterpunkten.

Die gesellschaftskritische Seite

Man kann “M3GAN” auf keinen Fall vorwerfen, substanzlos zu sein. Im Gegenteil: Der neueste Film von “Atomic Monster” kann auch als Gesellschafts- und Digitalisierungskritik verstanden werden.

Gerade in der heutigen Zeit, in der medial Debatten rund um künstliche Intelligenzen, wie die AI-Technologie “ChatGPT”, brennen.

Welche Auswirkungen wird diese Technik in Zukunft auf die Gesellschaft haben? In Gänze ist das unmöglich absehbar! Mögliche furchterregende Konsequenzen werden, für die Protagonisten im Film, jedenfalls zur Realität.


©
©Universal Pictures Germany | Quelle: https://giphy.com/gifs/m3gan-megan-m3gan-movie-onFGZdLs2nAZOPtaVi

“M3GAN” spielt sich frei

“M3GAN” gibt sich gar nicht so viel Mühe die Konventionen seiner zugrundeliegenden Genre zu bedienen. Vielmehr befreit sich der Film, wie die namensgebende Elektro-Puppe, zwar nicht aus den Erwartungen - aber aus einer Bringschuld - und macht was sie will.

Da das Gewicht jedoch auf einer guten Erzählung liegt, wirkt das nicht unkontrolliert. So schafft es “M3GAN” den Vergleich mit Genre-Verwandten gar nicht so nötig zu haben. Dadurch fühlen sich gängige Mittel, wie etwa Jump Scares, nicht lahm an und kommen oft relativ unvermittelt.

Die Idee von künstlichen Intelligenzen die durchdrehen und ihren eigenen Willen entwickeln, um gegen ihre Schöpfer zu rebellieren, ist beileibe nicht neu. Sicher unzuählige Werke in Literatur und Unterhaltungsmedien, haben dieses Feld schon beackert.

Uns kam von Science-Fiction-Seite vor allem der Vergleich mit “Ex Machina (2014)” oder Charlie Brookers Ausnahme-Serie “Black Mirror” in den Sinn. So fühlte sich “M3GAN” für uns tatsächlich, wie eine Mischung aus der unfreiwillig komischen Mörderpuppe “Chucky” und dieser speziellen Art von dichten, düster-atmosphärischen Werken, wie denen von Charlie Brooker oder Virtuose Alex Garland an.


Alicia Vikander als anmutiger Android “Ava” neben “M3GAN”. Wenn Ihr mehr über den überragenden “Ex Machina” von Alex Garland und dessen Stimmung erfahren wollt: hier geht´s zu unserer Kritik.

©
©Universal Pictures Germany | Quelle: https://www.cbr.com/m3gan-ex-machina-better-ending/

Ikonischer geht´s nicht. “Chucky” die Mörderpuppe neben “M3GAN”. Apropos: Wie wärs eigentlich mit einem “vs”-Film, liebe Labels?!

©
©Universal Pictures Germany | Quelle: https://screenrant.com/megan-vs-chucky-fight-reasons-win/

Die Horror-Kultfigur “Chucky” hatte Autor James Wan letztlich auch im Sinn, wie die deutsche Wikipedia verrät.[4]

Ihm schwebte eine Gestalt im Stile von “Chucky” vor -  jedoch für eine neue Generation. Er beschrieb “M3GAN” als “technisch hochentwickelte Mörperpuppe”. Man kann also durchaus von einem Update sprechen!

Die Vergleiche drängen sich hierbei jedoch gar nicht so auf, wie man meinen würde. Da die Umsetzung so stark ist, muss “M3GAN” das Rad gar nicht neu erfinden. Die Hommage an die klassische Mörderpuppe aus dem Jahr 1988, die Modernisierung der Motive und das Katapultieren ins digitalisierte Zeitalter, funktioniert da (im wahrsten Sinne des Wortes) ganz automatisch.


©
©Universal Pictures Germany

Huldigung an klassische Filmarbeit

Dass die Produzenten des Sci-Fi-Films keine inhalts- und blutleere Verwirklichung im Sinne hatten, zeigt auch der gelungene Einsatz klassischer Spezialeffekte.

Neben computergenerierten Inhalten, wurden klassische Animatronic verwendet, um bei allen Modernisierungsmaßnahmen, dennoch den Touch von Film-Klassikern der 80er und 90er Jahre einzufangen. Und das gelingt hervorragend und fällt wirklich ins Gewicht! So fühlt man sich trotz Politur und Frischzellenkur auch an Gruselschocker vergangener Tage erinnert und ein ganz besonders befriedigender Mischstil kommt zum Vorschein.


Gemma bei der (fiktiven) Entwicklung von “Spielzeug” “M3GAN”

©
©Universal Pictures Germany

Regisseur Johnstone nutzt Altersfreigabe-Problem gekonnt aus

Die Altersfreigabe ist bei der Arbeit von Filmstudios häufig ein problematisches Thema. Die Waage zwischen möglichst drastischen Erwachseneninhalten, insbesondere im Horror-Genre und dem Bündeln eines möglichst breiten Publikumskreises zu halten, ist ein Balanceakt. Um eine niedrigere Altersfreigabe zu erreichen, erfolgten bei “M3GAN” Nachdrehs.[5]

Wikipedia beschreibt Regisseur Johnstones Anmerkung dazu so: “Auch wenn durch das neugedrehte Filmmaterial die Altersfreigabe gesenkt werden konnte, werde die Bedrohung durch vorzeitiges Wegschneiden und ein besser ausgearbeitetes Sounddesign aus seiner Sicht noch beängstigender.”[6]

Diesem Umstand können wir nur zustimmen. Es zeigt sich erneut: Nicht immer sind drastische Bilder notwendig. Wie Suspense-Horror herausragend funktionieren kann, zeigte schließlich einst schon John Carpenters legendärer “Halloween” aus dem Jahr 1978, um nur ein Beispiel zu nennen.


©
©Universal Pictures Germany

Die eigentliche Horrorkomödie?!

“M3GAN” wird interessanterweise auf keiner der einschlägigen Websites als Horrorkomödie gelistet, obwohl er eine deutlich schwarzhumorige Seite besitzt.

Dabei wirkt der Film jedoch eben nicht unfreiwillig komisch, sondern von James Wan bewusst so konzipiert.

Mit “Chucky” als Vorlage kein Wunder, schließlich war die kultige Mörderpuppe immer für Lacher gut, obwohl Don Mancinis Filmreihe ebenfalls nie als Horrorkomödien gelistet waren.


©
©Universal Pictures Germany | Quelle: https://giphy.com/gifs/m3gan-best-friend-m3ganmovie-meetm3gan-yGrwWPG8XIuYVKPNoT

Fazit - “M3GAN” hat das Zeug zur Horror-Kultpuppe

Mit “M3GAN” liefert James Wans Produktionsfirma Atomic Monster ein herausragendes Horror-Abenteuer mit dichter Atmosphäre, garniert von schwarzem Humor und getrieben von einer guten Geschichte, mit einem Hauch Digitalisierungskritik.

Der durchgehend unterhaltsame Film schnappt sich bereits bekannte Motive und Stimmungsrichtungen sowie eine kultige Puppen-Vorlage und schafft es spielend, sich durch die entsprechende Politur und Feinjustierung, komplett von einer Bringschuld loszulösen.

Er macht, wie die namensgebende Puppe, was er will. James Wans neues Baby blickt mit seinen stechenden Augen durch Euch hindurch und nimmt sich selbst nicht zu ernst. Er lässt sich trotz vieler bereits gesehener Bilder die Freiheiten, die es braucht, um frisch und neu zu wirken.

“M3GAN” hat für uns das Zeug zur Horror-Kultpuppe, die durch ihren bösen Charme, eine Fortsetzung direkt obligatorisch macht. Und so ist es kein Wunder, dass das Upgrade mit dem Titel “M3GAN 2.0” für den 26. Juni 2025, in den deutschen Kinos angekündigt wurde.

Spätestens damit sollte also klar sein, dass man die Elektro-Puppe mit den Wurstfingern - die auf Freundschaft programmiert ist - besser nicht verägern sollte!


©
©Universal Pictures Germany

Was haltet Ihr vom Horror-Androiden mit den stechenden Augen? Teilt Eure Gedanken zum neuen Output von Atomic Monster mit uns in der Kommentarsektion! Wir würden uns freuen. Und “M3GAN” sicher auch.

Trailer

Der offizielle deutsche Trailer zu “M3GAN”
©
©Universal Pictures Germany

Anora (2024)

©
Universal Pictures Germany
  • 10/10
    derofa Durchschnittswertung - 10/10
10/10

Lieblingsfilm

Das aktuellste Werk des US-amerikanischen Regisseurs Sean Baker, mit dem Titel “Anora”, war der große Abräumer der Oscar-Verleihung 2024.

In ganzen sechs Kategorien war die Mischung aus Drama und Komödie nominiert. In fünf Disziplinen ging “Anora” als Sieger aus der Veranstaltung.

Was der ungewöhnliche Film zu bieten hat, haben wir uns genauer angeschaut.

Genre: Dramedy, Erotik, Romanze, Liebeskomödie

Originaltitel: Anora

Produktionsland: USA

Produktionsfirma: Universal Pictures | FilmNation Entertainment, Cre Film

Regie: Sean Baker

Drehbuch: Sean Baker

Produktion: Sean Baker, Alex Coco, Samantha Quan

Musik: Matthew Hearon-Smith

Länge: ca. 139 Minuten

Altersfreigabe: FSK 16

Veröffentlichung: 31. Oktober 2024 (Kinostart DE)

Quellen
https://de.wikipedia.org/wiki/Anora_(2024) | https://en.wikipedia.org/wiki/Anora

Wertung:  

Autor: Jannik

Verfasst am: 29.05.2025

Lesezeit: ca. 5 Minuten (Direkt zum Fazit)

“Anora” - Viel Wirbel - um was eigentlich?

“Anora” hat ganz schön Staub aufgewirbelt. Bei der Oscarverleihung im Jahr 2024 räumte Sean Bakers Film unglaubliche fünf Oscars ab. In den Kategorien bester Film, beste Regie, bestes Originaldrehbuch, beste Hauptdarstellerin und bester Schnitt konnte “Anora” die heißbegehrte Trophäe für sich gewinnen.[1]

Spätestens damit schürte die amerikanische Produktion automatisch hohe Erwartungen. Was soll da schon schiefgehen - wenn man als geneigter Zuschauer, bock auf einen guten Film hat?

Doch so einfach ist es dann doch nicht. Schon lange fallen wir nicht mehr auf euphorische Lobpreisungen herein, insbesondere, wenn diese durch die Oscars befeuert wurden. Zu oft gab es Enttäuschungen. Zu oft wurden Oscarfilme hochgelobt, nur um sich letztendlich als möchtegern-tiefgründige, pseudokünstlerische und gähnend-langweilige Projekte zu entpuppen.


Regisseur Sean Baker mit vier “Anora” Oscars. Rechts Hauptdarstellerin Mickey Madison mit ihrem Oscar als beste Hauptdarstellerin.

©
Euronews - AP Photo - Neon | https://de.euronews.com/kultur/2025/03/03/oscars-2025-anora-raumt-ab-alle-gewinner-alle-verlierer-und-die-hohepunkte-des-abends

Unscheinbar

Abgesehen von seinem Oscar-Erfolg sowie zahlreichen Lobpreisungen und anderen Awards, wirkt “Anora” eigentlich sehr unscheinbar.

Selbst der Titel gibt keinen Hinweis darauf, was den Zuschauer erwarten könnte. Es handelt sich schlicht um den Vornamen der Protagonistin Anora (Mickey Madison). Auch das rosafarben-romantisch belichtete Cover, gibt nur einen groben Eindruck, um was für eine Art von Film es sich handeln könnte.

Kurzum: Wir konnten uns also rein gar nichts unter Sean Bakers achtem Spielfilm, mit dem unaufdringlichen Titel, vorstellen.[2] Und wurden dadurch - glücklicherweise - umso mehr überrascht!

Diesen Eindruck unterstreicht “Anora” sogar noch, wenn man schließlich in ihn einsteigt. Er zeigt sich regelrecht geheimnisvoll.


©
©Universal Pictures Germany | https://de.wikipedia.org/wiki/Anora_%282024%29

Handlung - Sex, Drugs and Money!

In “Anora” folgen wir einer (durchaus kompetent wirkenden) Sexarbeiterin bei der Durchführung ihres Nachtgeschäfts in einem New Yorker Erotik-Club. Ballernde Beats, Alkohol, Drogen, viel nackte Haut, wohlhabende Männer. Ein reines (realistisches) Klischee.

Ein paar Infohäppchen haben wir mittlerweile also bekommen. Doch immer noch, haben wir keinen blassen Schimmer, was uns hier letztendlich erwarten würde. Worauf läuft das alles hinaus? Was entwickelt sich hier? “Anora” verrät nie zu viel. Und man will mehr wissen. Das Drama, mit immer stärker werdender komödiantischer Note, erzeugt in diesen ersten Momenten, relativ schnell, eine starke Spannung.

Befürchtungen das Thema könnte sich um eine selbstbestimme Prostituierte drehen, welche dem Patriarchat und “bösen Geschlecht” im Alleingang den Kampf ansagen und die Welt im “Mary Sue-Stil” revolutionieren will, erweisen sich glücklicherweise als unbegründet. Das wäre auch zu langweilig.


©
©Universal Pictures Germany | https://giphy.com/gifs/neonrated-anora-movie-film-1STCJpyZ36fC7MnSXf

Feurige Dialoge - “Runglish” at it´s best

Stattdessen findet Romantik einzug. Doch nicht nur das: Feurig-aufgepeitschte Dialoge, ein Gemisch aus russisch und englisch, von unbeholfenen Charakteren, mit denen man trotzdem irgendwie sympathisiert, kreieren eine Art von Humor, den vermutlich nicht jeder teilen oder verstehen wird.

Schließlich mündet alles in ein lustiges Chaos. Doch “Anora” driftet nie ins albern-lächerliche ab. Dafür wirken die Bilder, das Tempo und der stimmungsvolle Ton  - aus produktionsqualitativer Sicht - einfach zu hochwertig. Dieses Kunststück muss man erst einmal meistern.

Selbst in seiner puren Eskalation, ehe der Film zum finalen Schlag ausholt, schafft es “Anora” immer, nicht über das Ziel der perfekten Symbiose aus Liebesdrama und Komödie hinaus zu schiessen.


©
©Universal Pictures Germany | https://giphy.com/gifs/neonrated-anora-stop-screaming-yura-borisov-peBzHrZh72dtQHSnJD

Stilistische Mittel

Im Endeffekt ist es faszinierend mit welch einfachen Mitteln Regisseur Sean Baker “Anora” auch mithilfe seines Kameramanns Drew Daniels in Szene gesetzt hat. Mit Daniels arbeitete Baker übrigens bereits in seinem vorherigen Film “Red Rocket” (2021) zusammen.[3]

Es sollte eine “klare Kinoästhetik der 70er-Jahre und entsprechend alter Erotikfilme” erreicht werden. Ein “verschwommener und verwaschener Look” war das Ziel, wie die deutsche Wikipedia verrät.[4]

Dieser Look, kombiniert mit purer Schauspielleistung - insbesondere von Hauptdarstellerin Mickey Madison sowie dem russischen Nebendarsteller Juri Borissow (Igor) - sowie ein hervorragendes Tempo, ist das simple Rezept, welches “Anora” so unglaublich gut macht.


©
©Universal Pictures Germany | https://thefilmstage.com/i-want-it-to-feel-as-real-as-a-documentary-sean-baker-on-anora-editing-breaks-and-old-school-camera-tricks/

Fazit

Gefühls-Cocktail

“Anora” ist ein kurzweiliger Ausflug der seinesgleichen sucht. Während das Drama-Genre üblicherweise zur Langatmigkeit neigt, besticht der Film durch keine einzige Länge. Und das trotz einer Laufzeit von sage und schreibe 139 Minuten. Stattdessen fühlt er sich an wie ein positiv-fiebriger Traum über 90 Minuten.

“Anora” erzeugt durch seine stilistischen Elemente und die durchdachte Kameraarbeit von Drew Daniels außerdem eine überraschende Strahlkraft, die in der modernen Filmlandschaft ihresgleichen sucht. Für raue Romantiker ist er ein echter Genuss!

Die Premiere von  “Anora” fand  am 21. Mai 2024 bei den 77. Filmfestivals von Cannes statt. Das Publikum soll anschließend nicht weniger als zehn Minuten (!) applaudiert haben.[5] Aus unserer Perspektive zurecht! Sean Bakers Dramedy - ist - mit einfachsten Werkzeugen hergestelltes - Filmgold!

Letztendlich lässt der Regisseur im Finale dann noch eine Szene vom Stapel, die nur so aufgeladen ist, mit emotionaler Dichte.

Es ist ein Film-Moment der sich wie ein - im Nachtclub zu Boden fallendes Glas “Gefühls-Cocktail” entlädt - und damit alle Emotionen befreit, die sich im Laufe von “Anora” (und im Charakter Anora) angestaut haben. Und so ein ikonisch-atmosphärisches Bild bewirkt, dass es das Zeug zum vielfach referenzierten Kult hat!

Vorsicht Spoiler-Bild! + Klicken zum aufklappen

©
©Universal Pictures Germany | https://64.media.tumblr.com/65c6b9dc3a23a06c78696b6437b7051d/34ffa5f401985068-c3/s500x750/e47deca5a123285ef66c5b3e9f82556576d2942c.gifv

Spoilerfreies Bild:

©
©Universal Pictures Germany | https://www.waddilover.com/

“Erwartungshaltung-Warnung”

Doch eine Warnung sei an dieser Stelle ausgesprochen, um die Erwartungen an ein “volles Bonbon-Glas” direkt zu zerstören. In der Rezeption scheint “Anora” bei eher community-basierten Wertungsplattformen nicht so euphorisch wegzukommen, wie unter Kritikern. Die Plattform “TV Time” listet den Film immerhin mit 20% 3-Sterne Wertungen, während 33% der Nutzer die höchste Wertung von 5-Sternen vergeben haben.


©
©Universal Pictures Germany | https://giphy.com/gifs/neonrated-anora-movie-film-thlBNGp5kGBhBO9sBR

Die Google-Rezensionen zeichnen hier jedoch ein noch klareres Bild. Die Enttäuschungen (bei möglicherweise zu hoher oder nicht erfüllter Erwartungen) schlagen sich in einem Schnitt von nur 60% nieder. Nur 2,1 von 5 Sternen konnte der Film hier für sich gewinnen. Besonders viele 1-Sterne Ratings, lassen vermuten, dass viele Nutzer ihrem Ärger auf diese Weise Luft machen wollten.


©
©Universal Pictures Germany |https://64.media.tumblr.com/3587c69451a51f1bd62290560e34c4bb/d8fc662fad75a65d-b2/s540x810/d833a92341e283a1f3d0b4814b9278070b64a664.gifv

©
©Universal Pictures Germany | https://giphy.com/gifs/neonrated-anora-movie-film-I05OqH3eiB53D6h3Aa

Was haltet Ihr von Sean Bakers unkoventioneller Dramedy? Teilt Eure Gedanken zu “Anora” mit uns in der Kommentarsektion. Wir würden uns freuen. Und Oligarchen sowie Sexarbeiter sicher auch!


©
©Universal Pictures Germany | https://medium.com/counterarts/anora-won-too-many-times-for-its-own-good-oscars-review-ad20f6eaa85c

Trailer

©
©Universal Pictures Germany

Winnie the Pooh: Blood and Honey (2023)

©
©Plaion Pictures, Jagged Edge Productions
  • 3.5/10
    derofa Durchschnittswertung - 3.5/10
3.5/10

Schwach

Erste Bilder zu “Winnie the Pooh: Blood and Honey” erschienen im Mai 2022 und gingen schnell viral.[1]

Etwas unschuldiges wie den naiven, kleinen Bären in ein Horror-Szenario zu verfrachten, sorgt schließlich unweigerlich für Aufmerksamkeit.

Ob der Slasher eure Kindheit zerstört oder die honigsüße Vorlage so intelligent wie blutig auf den Honigtopf nimmt, erfahrt Ihr in unserer Kritik zu “Blood and Honey”.

Genre: Slasher

Originaltitel: Winnie the Pooh: Blood and Honey

Produktionsland: Vereinigtes Königreich

Produktionsfirma: Altitude Film Distribution | Jagged Edge Productions, ITN Studios

Regie: Rhys Frake-Waterfield

Drehbuch: Rhys Frake-Waterfield

Produktion: Scott Jeffrey, Rhys Frake-Waterfield

Musik: Andrew Scott Bell

Länge: ca. 84 Minuten

Altersfreigabe: FSK 18

Veröffentlichung: 11. Mai 2023 (Kinostart DE)

Universum: Winnie Puuh

Nachfolger: Winnie the Pooh 2 (angekündigt)[2]

Quellen
https://en.wikipedia.org/wiki/Winnie-the-Pooh:_Blood_and_Honey | https://de.wikipedia.org/wiki/Winnie_the_Pooh:_Blood_and_Honey

Wertung:   

Autor: Jannik

Verfasst am: 18.07.2023

Lesezeit: ca. 6 Minuten (Direkt zum Fazit)

Winnie als Killer?!

Wie unanständig!

Man kann es wohl mit Fug und Recht als mindestens unanständig bezeichnen, wenn der knuddeligste Honigbär einer ganzen Generation, für einen Trash-Horrorfilm missbraucht wird!

Doch genau dieser ungeheuerlichen Blasphemie wird sich nun in dem am 11. Mai 2023 in den deutschen Kinos veröffentlichtem Winnie-Puuh-Verschnitt und Slasher “Blood and Honey” hingegeben.

Doch wäre diese Farce als solches nicht schon schlimm genug, bekleckert sich der niveau- sowie respektlose Versuch dem unschuldigsten Maskottchen meiner Kindheit eine Horror-Silikon-Fratze aufzudrücken, abseits des logischen Widerspruchs von süß zu blutig, weder mit zuckersüßem, wohlschmeckenden Qualitätshonig, noch mit hochwertigem Kunstblut.

Doch wie ist eine solch verbrecherische Mission überhaupt möglich?

“Public Domain”

Natürlich gibt sich der Mäusekonzern Disney nicht für einen gewalttätigen Winnie Puuh her. “Blood and Honey” musste also hauptsächlich auf der Kinderbuchvorlage aus dem Jahre 1926 von Original-Autor A. A. Milne basieren.

Nach 95 Jahren wird ein literarisches Werk in den USA zur sogenannten “Public Domain”, was so viel bedeutet wie urheberrechtlich frei verfügbar.[3] Disney besitzt jedoch weiterhin die Rechte an ihrer Interpretation des Bärchens mit dem roten T-Shirt.

Deshalb “musste das Produktionsteam bei der Entwicklung sehr achtsam sein, für die Geschichte nur Elemente aus dem 1926 veröffentlichten Kinderbuch zu nutzen”, wie Schöpfer Rhys Frake-Waterfield laut Wikipedia preisgab.[4]


Bild von Puuh und seinem kleinen Freund Ferkel, aus dem im Jahr 1926 erschienenen Kinderbuch “Pu der Bär”

©
Quelle: https://www.cartoonbrew.com/ideas-commentary/winnie-the-pooh-and-bambi-have-entered-the-public-domain-212036.html

Handlung - Allein gelassen im Hundert-Morgen-Wald

Als Christopher Robin alt genug ist um Medizin auf dem College zu studieren, lässt er seine besten Freunde rund um Winnie Puuh im Hundert-Morgen-Wald zurück.

Auf sich alleine gestellt verfallen die einst so knuddeligen und friedfertigen Wesen alsbald in einen Zustand der Verzweiflung. Ohne Nahrung im kalten Winter, müssen sie zu grausamen Maßnahmen greifen, um zu überleben.

Die Schuld für ihr Dilemma geben sie Christopher Robin, da er sie schutzlos zurückließ. Und so schwören sie für immer zu verstummen und es ihrem einstigen besten Freund heimzuzahlen, sollte sich jemals die Gelegenheit dazu bieten.


Christopher Robin kehrt viele Jahre später zu seinen einstigen Freunden zurück

©
©Plaion Pictures, Jagged Edge Productions

Low-Budget trifft Low-Niveau

Not sollte erfinderisch machen

Es ist nicht das Problem, dass “Blood and Honey” eine Micro-Budget-Produktion ist, deren Produzenten, allen voran Schöpfer Rhys Frake-Waterfield, nicht die Mittel für eine ausufernd hochwertige Produktionsqualität zur Verfügung hatten. Wohl auch nicht per se, dass die Drehzeit nur mickrige 10 Tage betrug.[5]

Viel mehr ist es gerade deshalb so auffällig traurig, dass entgegen des Mottos “Not macht erfinderisch”, so ungrazil und unkreativ mit dem eigentlichen Möglichkeiten umgegangen wurde, die der Stoff von A. A. Milne, kurioserweise auch für eine Horror-Interpretation mit sich bringt.

Unter 100.000$ soll der Winnie-Puuh-Slasher gekostet haben.[6] Und wenn Waterfield - seines Zeichens Regisseur, Drehbuchautor, Produzent und Cutter des Filmes - im Vorfeld selbst warnt, die Zuschauer sollten nicht das Niveau einer Hollywoodproduktion erwarten, sollte man meinen, dass gerade ihm bewusst wäre, dass “Blood and Honey” besonders gewitzt, einfallsreich oder einfach nur speziell sein müsste, um diesen Umstand auszugleichen.[7]


Schöpfer Rhys Frake-Waterfield bei der Premiere zu “Blood and Honey” im Cinepolis Artz in Mexico City am 24. Januar 2023

©
©Jaime Nogales/Medios y Media/Getty Images | Quelle: https://ew.com/movies/winnie-the-pooh-blood-and-honey-behind-the-scenes/

Schauspieler hatten Angst um Karrieren

Doch wer losgelöste Ideen, originelle Ansätze, spezielle Bilder, eine ans Original angelehnte sowie gute Geschichte und damit den Transport der Winnie-Motive in einen Gore-Erwachsenen-Film erwartet, wird mit “Blood and Honey” gnadenlos enttäuscht werden.

Die Tode sind etwa unspektakulär öde, was zunächst mal kein Qualitätsmerkmal für einen guten Slasher darstellt. Die Kostüme scheinen nicht nur unter dem Fehlen des angesprochenen Budgets, sondern schlimmer unter mangelndem Einfallsreichtum zu leiden. Darüber hinaus gleicht die Hundert-Morgen-Wald-Kulisse einem durchschnittlichen Zeltplatz, bei dem ein Highlight, abseits einer Feuerstelle, vergebens gesucht wird. Die Prämisse ist gut aber die Umsetzung ist einfach derbe langweilig.

Laut Waterfield hätten die Schauspieler durch “Blood and Honey” Angst um ihre Karrieren gehabt. Wohl weit weniger hätten sie befürchtet, wenn sie selbst einen Funken Spirit, hinter der eigentlich vielversprechenden Idee gefunden hätten.[8]


“Blood and Honey” frei nach dem Motto: Stumpf ist trumpf

©
©Plaion Pictures, Jagged Edge Productions

“Blood and Honey” nutzt die Möglichkeiten der Vorlage nicht

Stumme, offensichtlich kostümierte Personen mit billigen Silikonmasken im Fasching-Stil. Keine Magie. Keine sprechenden anthropomorphen Tiere - auch wenn zugegebenermaßen ein wenig Kreativität aufblitzt, als mal modellierte CGI-Bienchen auf ihre Opfer losgehen. Kein lustig machen oder Anspielungen auf Winnie Puuh oder die Gesetzmäßigkeiten der Vorlage.

Neben den namensgebenden “Farce-Winnie” mit dem Holzffällerhemd, gibt es im übrigen nur Ferkel zu ertragen. Mit stoßzähnen! Der ist - anstatt ironisch unsicher zu morden - gähnend langweilig und als viel zu große, waschechte, raue Sau inszeniert.

Nicht einmal der freudig springende Tigger hat es als - zerquetschender Killer - in den Film geschafft. Dies ist zwar dem Urheberrecht geschuldet, doch ist es genau der frische Esprit und die Absurdität eines Tiggers oder vergleichbaren Wesens, die dem Film gut getan hätte.[9] Mal ganz abgesehen davon was mit dem suizidalen Esel alles möglich gewesen wäre. “Blood and Honey” ist nicht verrückt genug und zu 99% berechenbar.

Da hilft es auch nicht, dass immerhin in wohl zwei Belangen Qualität oder Ehrfurcht vor der Vorlage hervorblitzt. Zum einen, weil die von Andrew Scott Bell komponierte Filmmusik mit einer Violine, “deren inneres aus einer von Bienen gebauten Wabe bestand”, entstanden ist, wie die deutsche Wikipedia anmerkt.[10]

Zum anderen, weil in der Region des Ashdown Forest in Großbritannien gedreht wurde, die einst als Inspirationsquelle für Buchautor A. A. Milne, für den Hundert-Morgen-Wald diente.[11]


Ferkel (oder besser Schwein) und “Farce-Winnie” bei der Arbeit

©
©Plaion Pictures, Jagged Edge Productions

Wenn schon - denn schon!

“Blood and Honey” sollte man als das bewerten was er ist: Eine natürlich nicht ernst gemeinte Parodie, angelehnt an etwas wohlig mehrdeutig süßes, deren Besonderheit sich aber eben nur aus dem offensichtlich Gegensätzlichen zieht, dies jedoch nicht ideenreich genug auf die Spitze treibt. Wenn sich schon des verhöhnenden Verbrechens gegen Winnie schuldig machen, dann doch bitte mit mehr Stil!

Selbst wenn man über die Unangemessenheit des ganzen Projektes ansich hinweg sieht, wird der Film auch unter ironischen Gesichtspunkten, unserem liebsten Honigbären - auch als blutiger Trash-Horror - nicht gerecht.

Sich etwas urputziges zu schnappen und mit derber Gewalt und Blut zu kontrastieren, mag nach einer guten Idee klingen. Doch sollte man sich der Verantwortung und des Anspruchs gegenüber Legende Winnie dabei bewusst sein und mehr liefern, als zwei Masken und eine Handlung, die bestenfalls als Einstiegsvehikel, nicht aber als roter Faden durch den Film hindurch funktioniert.


Eine eigentlich hervorragende Prämisse, wird nicht zu Ende gedacht

©
©Plaion Pictures, Jagged Edge Productions

Fazit - Winnie fällt der Public-Domain zum Opfer

Gerade einmal knapp fünf Monate nach dem Auslaufen der Rechte hat es gedauert, bis ein Schmutzfink Winnies Ansehen in der Welt besudelt und seinen Namen für einen frevelhaften Slasher entehrt hat.[12]

Wenn wir ehrlich sind: Es ist eine Farce. Und es ist eine Beleidigung.

Mit “Blood and Honey” wird eine der niedlichsten Kultfiguren aller Zeiten für unlautere Zwecke missbraucht. Winnie hat euch nichts getan! Doch der kleine Honigbär fällt der Public-Domain zum Opfer.

Winnie Puuh’s Namen für so etwas wie “Blood and Honey” in den Dreck zu ziehen ist einfach böse-uncool. Dabei jegliche Kreativität vermissen zu lassen ist uninspiriert. Und dann noch jede Steilvorlage, die der Stoff zweifelsohne hergibt, links liegen zu lassen, ist nicht nur unklug, sondern macht dieses schändliche Werk zum unverzeilichen Hohn.

Darf man das? Scheinbar schon! Nicht nur eine Fortsetzung steht bereits in den Startlöchern. Auch vor weiteren Kindheits-Legenden macht Rhys Frake-Waterfield keinen Halt. Ein ganzes Filmuniversum ist geplant. Auch Peter Pan und Bambi sollen demnächst dran glauben - und mit Ansage verunglimpft werden.[13]


©
©Plaion Pictures, Jagged Edge Productions

PS

Falls Ihr einen richtig guten Winnie-Film sehen möchtet (wenn auch ohne Horror-Elemente) empfehlen wir Euch die Realfilm-Interpretation des deutschen Regisseurs Marc Forster. Wie gelungen und außergewöhnlich dieser im Jahr 2018 Winnie zurück auf die Leinwand zauberte, haben wir uns genauer in unserer Kritik zu “Christopher Robin” angeschaut.


Christopher Robin beim Versuch, Puuh zu erklären, was “Blood and Honey” ist

©
©The Walt Disney Company Germany GmbH, Quelle: https://giphy.com/gifs/disneystudios-disney-winnie-the-pooh-1ziCYhgtQC1fsvlTqG

Was haltet Ihr vom unanständigen Versuch das Bärchen unserer Kindheit in ein Horror-Universum zu verfrachten? Teilt Eure Gedanken zu “Winnie the Pooh: Blood and Honey” mit uns in der Kommentarsektion. Wir würden uns freuen. Und der einzig wahre Winnie sicher auch!


Trailer

Der offizielle deutsche Trailer zu “Winnie the Pooh: Blood and Honey”
©
©Plaion Pictures, Jagged Edge Productions

Astro’s Playroom (2020)

©
©Team Asobi
  • 8/10
    derofa Durchschnittswertung - 8/10
8/10

Ausgezeichnet

Im Jahr 2020 gelang dem blau-weißen “Astro Bot” mitsamt Sonys Next-Gen-Hardware der Durchbruch!

“Astro’s Playroom” war auf allen PlayStation 5-Konsolen kostenlos (!) vorinstalliert und verzauberte mit atemberaubendem haptischen Feedback des Dual-Sense-Controllers, solidem 3D-Platformer-Design und jeder Menge Nostalgie, über Zielgruppen hinaus.

Was den Titel ausmacht, wo der kleine putzige Roboter seine Ursprünge hat und warum in “Astro’s Playroom” ein Stück PlayStation-Geschichte steckt, verraten wir im Test.

Genre: Jump ’n’ Run, Geschicklichkeit

Originaltitel: Astro’s Playroom

Produktionsland: Japan

Entwicklerstudio | Publisher: Team Asobi | Sony Interactive Entertainment

Musik: Kenneth C. M. Young

Spielmodus: Einzelspieler

Spielzeit: ca. 3 Stunden (Story), ca. 4-5 Stunden (100%)

Sprache: Volle deutsche Lokalisierung

Plattformen: PlayStation 5 (Stand: 14.10.2025)

Altersfreigabe: USK 6

Universum: Astro Bot

Vorgänger: Astro Bot Rescue Mission (2018)

Nachfolger: Astro Bot (2024)

Ähnliche Titel: Arise: A Simple Story (2019), It Takes Two (2021)

Quellen
https://en.wikipedia.org/wiki/Astro%27s_Playroom | https://de.wikipedia.org/wiki/Astro%E2%80%99s_Playroom | https://howlongtobeat.com/game/83361

Wertung:  

Testplattform: PlayStation 5

Autor: Jannik

Verfasst am: 29. August 2021

Lesezeit: ca. 7 Minuten (Direkt zum Fazit)

Das PlayStation-Hardware-Maskottchen

“Astro Bots” Herkunft

Bei Veröffentlichungen von neuer PlayStation-Hardware ist ein kleiner, weiß-blauer Android, seit 2013 Sony’s Glücksbringer. Vom Charisma eines Marios, des Konkurrenten Nintendo, ist er zugegebenermaßen noch weit entfernt. Doch mit seinem neuesten Ausflug (nicht auf) sondern buchstäblich IN die PlayStation 5, macht er so einiges an Boden gut. Die Rede ist vom ebenso drolligen wie putzigen Astro Bot, der mittlerweile fester Bestandteil einer jeden PlayStation-Generation ist. Doch wo kommt das Robo-Spitzbübchen überhaupt her?

AR Bots in  - “The Playroom” (2013, PS4)

Ursprünglich stammt der Roboter mit dem heldenhaften Cape aus dem vorinstallierten “The Playroom” (2013) auf der PlayStation 4, welches sich die Technik der PlayStation-Camera und “Augmented Reality” (dt. Erweitere Realität) zu nutze machte. Man kann den Titel als eine Art Demo und Minispielsammlung für die PS4 bezeichnen.

Director von Astro’s-Entwicklerstudio Team Asobi, Nicolas Doucet verrät im PlayStation-Blog einige interessante Details. Laut Doucet entsprang Astro Bots Design aus den “AR Bots”, welche wiederum aus unspezifischen Robotern aus einfachen Zylinder-Formen mit Augen bestanden.[1]


AR steht für “Augmented Reality” (dt. Erweitere Realität) und bezeichnet die “Überlagerung der realen Welt mit virtuellen Zusatzinformationen”.[2]

©
©PlayStation, Quelle: https://blog.de.playstation.com/2013/06/13/wir-prsentieren-the-playroom-nur-fr-playstation-4/

“Captain Astro” in - “The Playroom VR” (2016, PS4)

Etwa drei Jahre später nutzte Sony die Marke erneut, um Spielern neue Hardware näherzubringen. Diesmal ging es mit “The Playroom VR” und der neuen PlayStation VR-Brille in immersive Dimensionen. Es handelte sich erneut um eine Minispielsammlung, welche Käufer der Brille gratis dazu erhielten.

Bevor unser Robo-Freund jedoch seinen heutigen Namen erhielt, nannten die Entwickler ihn intern “Captain Astro”.[2] Hier erhielt er laut Doucet seine Lackierung in PlayStation-Blau und übrigens auch seine ikonische Schwebe-Fähigkeit durch Laser in den Fußsohlen.[3]

Auch den Gacha-Automaten, an dem eingesammelte Münzen in Spielzeuge eingetauscht werden konnten, gab es hier bereits.[4]


In “The Playroom VR” treten Bots in verschiedenen Formen und Farben auf. Die Minispielsammlung besteht aus sechs Spielen.[4]

©
©PlayStation

Metascore von 90 (!) in - “Astro Bot Rescue Mission” (2018, PS4)

Doch erst im Jahr 2018 erhielt er seinen Namen “Astro Bot” und machte abermals Sonys VR-Brille “PlayStation VR” innerhalb der dazugehörigen Tech-Demo “Astro Bot Rescue Mission” auf der PlayStation 4 unsicher.[4] Das exklusiv für PSVR erhältliche Platformer-Spiel erntete mit einem Metascore von 90 (!) und einem Userscore von 8,9/10 auffällig herausragende Bewertungen.[5]

Team Asobi entwickelte den Bot immer weiter und sorgte für weitere Polituren. Nun wagt Sony Interactive Entertainment mit “Astro’s Playroom” also letztendlich, ganz traditionsbewusst, den Schritt zu neuen Hardware-Ufern, erstmals auf der PS5. Entwickelt wurde das Spiel von Team Asobi unter dem Dach von Japan Studio, die sich wie bereits angedeutet für die drei Vorgänger verantwortlich zeichneten.[6]


So würde es wohl aussehen, wenn man Astro Bot mit einer Brille austattet, damit er sich im 3D-VR-Platformer selbst spielen kann

©
©PlayStation

“Astro Bot”-Entwicklerstudio geschlossen?

Team Asobi wurden ursprünglich im Jahr 2012 gegründet und gehörten zum außergewöhnlich langlebigen “Japan Studio”. Der Name bedeutet “spielen” auf japanisch und wurde gewählt um den Spaß am Spielen widerzuspiegeln.[7]

Das bereits seit 1993 bestehende Studio, welches sich in der Gaming-Industrie mit einflussreichen Titeln wie “ICO” (2001) und “Shadow of the Colossus” (2005) einen Namen gemacht hatte, wurde von Sony im März 2021 aufgelöst. Es war zum Zeitpunkt der Schließung das älteste aktive Entwicklerstudio von Sony.[7]

Nur Team Asobi blieb übrig, wegen der hervorragenden Resonanz zu eben genau “Astro’s Playroom”. Laut Sony wurde Japan Studio deshalb auf Team Asobi neu ausgerichtet. Im Juni 2021 gaben sie schließlich die Umwandlung in ein eigenständiges Studio innerhalb der PlayStation Studios bekannt.[8]

Den eifrigen Auskundschafter Astro Bot verschlägt es nun jedenfalls geradewegs in die Architektur von Sonys Next-Gen-Konsolen-Hardware PS5!


Das offizielle Logo von Team Asobi

©
©Team Asobi

Der ikonische und Nostalgie auslösende Schriftzug von Japan Studio ist leider Geschichte

©
©PlayStation Studios | Quelle: https://playstation-studios.fandom.com/wiki/Japan_Studio

Gameplay - Die Erkundung der PS5 Konsole

Doch kommen wir endlich zum eigentlichen Spiel “Astro’s Playroom”. Im 3D-Jump ’n’ Run schlüpft Ihr in die Rolle des kleinen Astro Bot aus der Third-Person-Perspektive, welcher die Aufgabe hat, euch eure neue PS5 Konsole näher zu bringen. Vor allem den innovativen und die Konkurrenz ausstechenden Dual-Sense-Controller mit haptischem Feedback, will er euch nicht nur ausgiebig zeigen, sondern auch spüren lassen.

Also geht es geradewegs durch die technische Architektur der Next-Gen-Konsole. Die Welten GPU-Dschungel, SSD Speedway, Kühle Quellen und Speicherspielplatz gilt es zu durchforsten, um dabei nicht nur neue Erkenntnisse zu gewinnen sondern auch ein PlayStation-Nostalgiefest der superlative abzufeiern.


In zeitloser Genre-Manier hüpft Ihr als Astro Bot durch die vier Haupt-Welten

©
©PlayStation, Quelle: https://www.gamepro.de/artikel/astros-playroom-perfektes-tutorial-ps5,3363645.html

Neben klassischen 3D-Platformer-Jump n’ Run Einlagen, dem besiegen von Gegnern durch Sprünge und Schläge sowie das sammeln von Münzen, Puzzleteilen und Artefakten aus der Zeit der Playstation-Geschichte, gibt es immer wieder auch spielerische Abwechslung durch neue Mechaniken, die den Dual Sense Controller auf spielerische Art und Weise näher vorstellen.

Als Ball steuern wir etwa mithilfe des Contoller-Touchpads den kleinen Astrobot in Kugelblitz-Manier durch Parkoure. Als robotastischer Primat klettern wir mit Astrobot an Kletterwänden empor und nutzen die Bewegungssteuerung des Gamepads zur Ausrichtung der beiden Hände. Als springender Roboter fetzen wir federstark umher und spüren die Federkraft in den Schultertasten. Immer ganz automatisch mit in Zentrum steht also das neue Key-Feature des neuen PS5-Controllers - das haptische Feedback.


Wenn Ihr euch als Affe an der Wand hinauf hangelt, kommt das haptische Feedback der Schultertasten des Dual-Sense besonders zur Geltung

©
©PlayStation, Quelle: https://www.gameskinny.com/reviews/astros-playroom-review-pure-imaginative-fun/

Haptisches Feedback des Dual-Sense

Im Duell der im Jahr 2020 veröffentlichten, mittlerweile neunten Konsolengenration war für uns sofort eines klar. Der Innovationspreis geht an Sonys PlayStation 5!

Mit dem neuen Dual-Sense-Controller tut sich endlich mal was. Etwas was wohl unbestreitbar als großer Schritt in Richtung mehr Immersion und Spielgefühl bezeichnet werden kann, ohne extra Zubehör (wie z.B. PlayStation VR) zu erfordern. Das neue Feature geht damit einher, was immer da war: Dem Controller einer Konsole. Das ist so simpel wie genial und ist für viele sicher eines der Top-Argumente für den Einsatz der PS5 als Hauptkonsole gewesen.

Mit Astro’s Playrom beweist Sony, dass nicht nur die Idee sondern auch die Umsetzung hinter dem neuem Controller-Kniff (mit haptischem Feedback), außerordentlich gut funktioniert. Nicht nur Fans werden hierbei begeistert. Auch Entwickler zukünftiger Spiele für die Sony-Konsole werden zum ausprobieren und damit automatisch zum implementieren in eigene Games eingeladen.


Stolz präsentiert Astro Bot den neuen Dual-Sense Controller mit haptischem Feedback in den Schultertasten

©
©PlayStation

Der gesamte Controller scheint eine Art Eigenleben zu haben. Nicht nur die Schultertasten sind je nach Situation unterschiedlich schwer zu drücken oder vibrieren. Auch ein integrierter Lautsprecher untermalt die Vorgänge im Spiel, die man ohnehin schon spürt wie prasselnden Regen, um dadurch alles noch glaubhafter zu machen. Selbst kleinste Nuancen, wie den Unterschied ob man auf herkömmlichem Boden läuft oder sanft wabbelige grüne Blätter begeht, die auf dem Wasser schwimmen, spürt man.

Die Genauigkeit und Qualität der neuen Funktionen gipfelt darin, dass selbst die flinken Stubselbeinchen des minikleinen Astro Bot, korrekt entweder Rechts (für das rechte Bein) oder eben links (für das linke Bein) im Controller spürbar ist. Eigentlich unglaublich wie genau das funktioniert.

Da “Astro’s Playroom” ausgiebig von den neuen Funktionen des Dual-Sense gebrauch macht, ist übrigens ein zweites Gamepad als Ersatz für den Notfall zu empfehlen. Die Akkulaufzeit kann hier deutlich geringer ausfallen als unter normalen Umständen üblich.


Das virtuelle Gegenstück zum Dual-Sense-Controller in euren Händen

©
©PlayStation, Quelle: https://www.tvmovie.de/news/astros-playroom-fuer-ps5-im-test-so-fuehlt-sich-next-gen-wirklich-an-115392

Ein Stück PlayStation-Geschichte

Wer den Konsolen des japanischen  Herstellers Sony bereits mehrere Jahre oder gar Jahrzehnte treu ergeben ist, für den haben die Macher von Asobi  - neben dem soliden und spaßigen spielerischen Grundgerüst von “Astro’s Playroom” - einige besondere Schmankerl vorbereitet. Zur feierlichen Veröffentlichung der neuesten PlayStation wird nämlich alles aufgefahren was Rang und Namen im PS-Universum hat.

“Astro’s Playroom” strotzt nur so von Referenzen aus alten und aktuellen Playstation-Tagen. Ob “Ico”, “Heavy Rain”, “God of War”, “Resident Evil”, “The Last of Us”, “The Last Guardian”, “Ghost of Tsushima” und viele, viele mehr. Die Liste ist schier unendlich. Über 60 Spiele aus 26 Jahren PlayStation-Historie sind als kleine Szenen in die Spielwelt eingearbeitet. Diesen sind an einem kleinen Kamera-Bot erkennbar, der die Prominenz filmt.[9] Und es macht Spaß, beim entdecken der Anspielungen, den jeweiligen Titel zu erraten. So bleibt man oftmals andächtig an den Szenen stehen und erfreut sich der kleinen Easter Eggs.


Vollgepackt mit namhaften Helden. In Astro’s Playroom gibt sich die PlayStation-Prominenz die Klinke in die Hand

©
©PlayStation, Quelle: https://giphy.com/gifs/playstation-astro-astrobot-bot-NBZaYcrjl9RA9ecaJD

Doch nicht nur die Spieletitel über die Jahrzehnte hinweg sorgen für ein heimeliges und wohliges Gefühl bei PS-Fans. Sony hat offensichtlich intensiv im Bauplan-Archiv der Hardware gekramt. In der Spielwelt lassen sich eine Vielzahl an plastischen, 3D-modellierten und knackscharfen “Artefakten” finden, welche nichts weniger sind als extrem detailgetreue Nachbildungen der Sony-Hardware aller Generationen. So stößt man etwa auf Klassiker wie die allererste PlayStation aus dem Jahre 1994 . Doch auch weniger bekanntes und antiquitiertes Zubehör, wie ein GPS-Empfänger für die PSP, ist zum ausgiebigen betrachten und in Erinnerungen schwelgen eingearbeit. Alle Artefakte landen wie Museumsstücke in der Hubwelt, um sie bei Laune weiter inspizieren zu können.

Fest steht: Sony feiert sich in “Astro’s Playroom” ausgiebig selbst und wer alles entdeckt, der enthüllt ganz beiläufig (oder -sprungig) auch ein Stück PlayStation Geschichte!


Die Welt von Sonys PlayStation hatte über die letzten Jahrzehnte hinweg einiges zu bieten

©
©PlayStation, Quelle: https://www.ign.com/wikis/astros-playroom/Walkthrough

Fazit - Mehr als nur Tech-Demo

“Astro’s Playroom” ist die konsequente Weiterführung einer PlayStation-Tradition. Seit dem Jahr 2013 zeigt der knuffige Astro Bot zuverlässig, stolz und verspielt, was so alles in neuer Sony-Hardware steckt.

Beim neuesten Ausflug von Team Asobi steht diesmal alles im Zeichen des neuen Dual-Sense-Controllers, der mit dem brandneuen haptischen Feedback, nichts weniger als eine Innovation darstellt. Schon bei seiner Ankündigung sorgte er für Furore.

Doch spielerisch steckt in der vermeintlichen (auch noch kostenlosen!) Tech-Demo weit mehr als zu erwarten war. In bester 3D-Platformer- bzw. Jump n’ Run-Art, bringt das Rumgewusel in der Spielwelt jede Menge Spaß. Die Grundmechaniken des Genres werden ausgenutzt und mit den innovativen Erneuerungen des Dual-Sense-Controllers kombiniert. “Astro’s Playroom” wirkt dabei (ganz namensgebend) wie ein Spielplatz zum ausprobieren der neuen Funktionen.

Auch wenn die Spielzeit mit etwa 3-5 Stunden recht kurz ausfällt, bleibt das Abenteuer eben nicht nur, durch die fantastischen Funktionen des Gamepads in Erinnerung. Vor allem durch die soliden und technisch einwandfreien Mechaniken, dem detailverliebten Design und der Huldigung der Sony Eigenmarken, hat sich das Game bei uns eingebrannt und damit spielend ein lächeln ins Gesicht gezaubert.


Die vier Welten mit den lustigen Namen GPU-Dschungel, SSD Speedway, Kühle Quellen und Speicherspielplatz bieten etwa 3-5 Stunden kostenlosen Spielspaß

©
©PlayStation, Quelle: https://www.polygon.com/astro-bot-guides/447440/astros-playroom-special-bots-riddle/

Die Musik von Kenneth C. M. Young ist locker, frech und putzig wie der kleine Astro Bot selbst, kann jedoch zugleich auch ein wenig emotionalere Töne anschlagen. So steht manches Mal sogar nostalgischen oder träumerischen Gefühlen nichts im Weg.

Wenn man dann noch bedenkt, dass Astro Bots Abenteuer bereits vorinstalliert und absolut kostenlos für jeden frischgebackenen PS5 Besitzer ist, gibt es wenig bis gar nichts an “Astro’s Playroom” auszusetzen. Klar, könnte die Spielzeit länger sein, die spielerische Herausforderung anspruchsvoller und die Welten etwas weniger generisch. Trotzdem ergibt sich jederzeit ein spaßiger Kurztrip sowohl für Neulinge, als auch für PlayStation-Fans der ersten Stunde.

“Astro’s Playroom” ist damit der Einstiegstitel in die PS5 schlechthin, vereint er doch Tech-Demo, Spielspaß und PlayStation-Historie gekonnt und schafft so genau die richtige Stimmung für den Start der neuen Konsolengeneration, welcher Lust auf mehr PS5 macht!


©
©PlayStation, Quelle: https://giphy.com/gifs/playstation-astrobot-astro-bot-astros-playroom-mfOTF4DciY36UwqqT6

Was haltet Ihr vom neuen PlayStation-Maskottchen mit den putzigen Robo-Beinchen? Teilt eure Gedanken zu “Astro’s Playroom” mit uns in der Kommentarsektion! Wir würden uns freuen. Und Astro Bot bestimmt auch!

Trailer

Der offizielle Ankündigungs-Trailer zu “Astro’s Playroom”

©
©PlayStation

Der offizielle Gameplay-Trailer zu “Astro’s Playroom”

©
©PlayStation

Der offizielle “Play Will Find A Way”-Live-Action-Trailer zu “Astro’s Playroom”

©
©PlayStation

Lightyear (2022)

©
©The Walt Disney Company Germany GmbH
  • 7.5/10
    derofa Durchschnittswertung - 7.5/10
7.5/10

Sehenswert

Bis zur Unendlichkeit. Und noch viel weiter!

Buzz Lightyear ist zurück. Das Schiff des leidenschaftlichen Space Rangers mit dem ikonischen, weiß-grün-lila-farbenen Raumanzug, landet geradewegs auf der Kinoleinwand.

Selbstverständlich war das nicht mehr. Schließlich ist “Lightyear” der erste Pixar-Film, der nach ganzen drei Filmen, wieder eine Kino-, anstelle einer Streaming-Auswertung bekommt.

Warum der CGI-Animationsfilm das Genre aus technischer sowie inszenatorischer Sicht fast schon neu definiert, jedoch in Puncto Story-Puste und Nebencharaktere zurückfällt, verraten wir Euch in unserer Kritik zu “Lightyear”.

Genre: Computeranimation

Originaltitel: Lightyear

Produktionsland: USA

Produktionsfirma: Walt Disney Pictures | Pixar Animation Studios

Regie: Angus MacLane

Drehbuch: Angus MacLane, Jason Headley

Produktion:  Pete Docter, Galyn Susman, Andrew Stanton

Musik: Michael Giacchino

Länge: ca. 105 Minuten

Altersfreigabe: FSK 6

Veröffentlichung: 16. Juni 2022 (Kinostart DE)

Universum: Pixar

Vorgänger: Rot (2022)

Ähnliche Titel: Toy Story 4 (2019), Spider-Man: A New Universe (2018)

Quellen
https://de.wikipedia.org/wiki/Lightyear_(Film) | https://en.wikipedia.org/wiki/Lightyear_(film) |  https://www.imdb.com/title/tt10298810/fullcredits?ref_=ttfc_ql_1

Wertung:   

Autor: Jannik

Verfasst am: 16.07.2022

Lesezeit: ca. 8 Minuten (Direkt zum Fazit)

Der Kino-(Neu)start für Pixar

Da ist er wieder. Der Moment auf großer Leinwand. Die kleine Animatoren-Lampe “Luxo Jr.” des patentierten Typs “Luxo L-1”[1],  bearbeitet das Pixar-Logo mit einigen beherzten Sprüngen, um sich selbst als “I” im Logo zu formen, und frech die vierte Wand zu durchbrechen. Ehe das Bild langsam dunkler wird.

Nachdem den letzten drei Filmen, des zwölf-Oscar-schweren Pixar-Studios, mit den Titeln “Soul” (2020), “Luca” (2021) und “Rot” (2022) keine Kinoauswertung vergönnt war, feiert das “Toy Story”-Spin-off “Lightyear” nun endlich die Rückkehr des kalifornischen Studios in die Lichtspielhäuser.


©
©The Walt Disney Company Germany GmbH | Quelle: https://filmandfurniture.com/product/pixar-luxo-lamp/

Kindheits-Ikonen

Als die Pixar Animation Studios im Jahre 1995 mit “Toy Story” das Animationsgenre revolutionierten, ahnte noch keiner, welche kultigen Charaktere aus dem neu geschaffenen Franchise hervor gehen würden. Der kultträchtige, erste vollständig computeranimierte Langfilm für das Kino[2], unter Regisseur John Lasseter, ist heute wohl für viele 90er-Kinder Auslöser nostalgischer Erinnerungen. Und darin zumindest für uns kaum zu überbieten. Er ebnete und festigte außerdem den Weg für das erfolgreiche Pixar-Studio, welches heute wie kein zweites, für die hochwertigsten Computeranimationsfilme überhaupt steht.

Neben dem Sheriff und Hauptprotagonisten Woody, der trotz der Vielzahl an wiedererkennbaren Nebencharakteren das Gesicht der “Toy Story”-Filme war und nach wie vor ist, war eine Figur bei Fans offenkundig ebenfalls sehr populär. Eine der beliebtesten und unfreiwillig komischsten Spielzeuge aus dem Kultfilm, ist schließlich zweifelsohne der tollpatschig-übermotivierte Space Ranger “Buzz Lightyear”. Auch für das Studio selbst ist Buzz eine besondere Figur. Zum 10-jährigen Jubiläum bei Pixar, erhalten Mitarbeiter nicht umsonst eine kleine Statue von Buzz als Geschenk, wie die Disney+ exklusive Making-off-Doku “Jenseits der Unendlichkeit: Buzz und die Entstehung von Lightyear” zeigt.

Mit dem prägnanten Titel “Lightyear” schießt Pixar den zielstrebigen Buzz jedenfalls nun endlich -  unfassbare 27 Jahre nach “Toy Story” - in sein natürliches Habitat: Die Weiten des Weltalls.


©
©The Walt Disney Company Germany GmbH

Früherer Ableger & Frischling-Regisseur!?

Wie aufmerksame Fans wissen, gab es bereits vor “Lightyear”, ein Spin-off zur Figur des Buzz!

Die Beliebtheit des Astronauten resultierte, nach dem Erfolg von “Toy Story”, in einer Direct-to-Video Produktion aus dem Jahre 2000 mit dem Titel: “Captain Buzz Lightyear – Star Command: Das Abenteuer beginnt!”.

Dieser Zeichentrickfilm wiederum fungierte als Pilotfilm und leitete die nachfolgend veröffentlichte 65-teilige Zeichentrickserie “Captain Buzz Lightyear – Star Command” (2000-2001) ein.[3]


Das deutsche DVD-Cover zum Pilotfilm “Captain Buzz Lightyear – Star Command: Das Abenteuer beginnt!”

©
©The Walt Disney Company Germany GmbH

Die Verbindung zu “Lightyear” ist die, dass der Pixar-Animator Angus MacLane (u. a. “Toy Story of Terror” (2013), der bereits  im Jahre 1997 zu Pixar stieß, die Eröffungssequenzen zur Zeichentrickserie gestaltete, als großer Fan des Space Rangers gilt und nun für “Lightyear” auf dem Regiestuhl Platz nahm.[4]

Der 47-jährige der zuvor überwiegend als Animator für diverse Pixar-Produktionen tätig war und in “Findet Dorie” (2016) auch als Co-Regisseur an der Seite von Andrew Stanton stand, fühlte sich von der Figur des Buzz angezogen. Und er hatte die Möglichkeit den Film “Lightyear” vorzuschlagen, um damit sein Regiedebüt zu geben.[5]

Andrew Stanton (“Findet Nemo”, “WALL·E”) und Pixar-Urgestein Pete Docter (“Die Monster AG”, “Oben”, “Alles steht Kopf”, “Soul”), waren darüber hinaus als ausführende Produzenten beteiligt.


Angus MacLane in seinem Büro bei den Pixar Animation Studios in Emeryville, Kalifornien am 04. Oktober 2007.[9] Der Filmemacher liebt Spielzeug und gilt in Pixar-Kreisen als wandelnde Film-Enzyklopädie.[10]

©
©Pixar, Photo by Deborah Coleman | Quelle: https://collider.com/angus-maclane-small-fry-toy-story-interview/

Handlung - Buzz Lightyear auf schier unmöglicher Mission?

Im Jahr 1995 bekam ein Junge namens Andy ein Buzz-Lightyear-Spielzeug zu seinem Geburtstag. Es stammte aus seinem Lieblingsfilm. Das ist dieser Film.Lightyear

Unerforschter Kosmos, 4,2 Millionen Lichtjahre von der Erde entfernt. Das Star Command SC-01 Erkundungsschiff befindet sich im Landeanflug auf einen unerforschten Planeten. An Board: Space Ranger Buzz Lightyear und seine Partnerin und beste Freundin Alisha Hawthorne.

Die eigentliche Landung glückt. Doch der Weltraum birgt Gefahren und unvorhergesehene Widrigkeiten. Der Ehrgeizige Buzz versucht mit allen Mitteln das Richtige zu tun. Doch was ist das Richtige? Und  was, wenn er scheitert?


Buzz und seine Crew auf unerforschtem Terrain

©
©The Walt Disney Company Germany GmbH | Quelle: https://screenrant.com/lightyear-movie-reviews-preview-roundup-pixar/

Nostalgische Kindheitserinnerungen - konsequente Weiterentwicklung

Der Film “Lightyear”, welcher in unserem Universum nun im Kino läuft, entstammt also eigentlich dem fiktiven “Toy Story”-Universum und war der Realfilm (was bei uns CGI entspricht), aus dem die Actionfigur Buzz resultierte, mit der Andy spielte und dabei eine verdammt gute Zeit hatte, da es sein Lieblingsfilm war. Da muss man erst mal ’ne Sekunde drüber nachdenken …

Auch wenn es nur textlich zu Beginn erwähnt wird, empfanden wir diese herangehensweise als gute Idee. Anstelle krampfhaft viel Zeit damit zu verbringen oder gar zu verschwenden, eine tiefere Verbindung zu “Toy Story” herzustellen, die ja sowieso nur darin besteht, dass Buzz das Actiontoy aus einem Film ist, den Andy in seinem Universum gesehen hat, gibt das “Lightyear” den Raum, sich voll und ganz auf eine neue Perspektive zu fokussieren.

Damit ist alles möglich. Eine konsequente Weiterentwicklung zu einer Filmfigur mit ausgefeilterem Charakter, bei der es reicht, grob den Zügen des Actionfiguren-Buzz aus “Toy Story” zu ähneln.


Andy und einige seiner “Toy Story”-Freunde im Kino

©
©The Walt Disney Company Germany GmbH

Ein (fast) neuer Space Ranger

Buzz ist sympathisch!

Der “Lightyear”-Buzz ist ähnlich perfektionistisch wie sein Vorbild. Er ist selbskritisch. Wenn es Grenzen gibt, versucht er sie zu sprengen. Unmögliches möglich machen - das ist Buzz Berufung. Heldenhaft ein Logbuch einzusprechen - welches ohnehin niemand anhört - dafür ist er sich nicht zu schade. Gerade das macht ihn sympathisch. Dem Zuschauer wird es leicht gemacht, Buzz in seinem Tun anfeuern zu wollen.

Buzz mag übrigens keine Autopiloten. Und vor allem keine Frischlinge. Hochmotiviert behält er seine Ziele stets im Visier und geht analytisch vor.

Doch damit gehen auch Schattenseiten einher. Es lastet Druck auf Lightyear. Er will immer alles schaffen. Und er macht es alleine - damit niemand reinpfuscht. Irgendwann wird er die goldene Mitte finden und Hilfe zulassen müssen.


Buzz Lightyear. Logbuch-Eintrag. Sternenjahr: Keine Ahnung!Buzz Lightyear
©
©The Walt Disney Company Germany GmbH

Buzz-Synchronstimmen

Buzz wird übrigens sowohl im O-Ton als auch in der deutschen Fassung nicht von den “Toy Story”-Stammsprechern synchronisiert. Das waren/sind Tim Allen bzw. im deutschen Walter von Hauff. Stattdessen wird er in der amerikanischen Fassung von “Captain America” - Chris Evans gesprochen. Im deutschen von Tom Wlaschiha (“Game of Thrones”, “Stranger Things”).

Eine bewusste Entscheidung, wie Produzentin Galyn Susman preisgab. Ziel sei es gewesen “Lightyear” nicht zu stark mit “Toy Story” zu verbinden. Es sei beabsichtigt gewesen, den Film in dieser Hinsicht eigenständig zu machen.[6]


Chris Evans und Tom Wlaschiha auf der “Lightyear”-Premiere in London am 13. Juni 2022

©
©The Walt Disney Company Germany GmbH | Quelle: https://oe3.orf.at/stories/3025242/

Wlaschiha im Synchronstudio bei den Aufnahmen zu “Lightyear” (mit Buzz-Actionfigur und “Stranger Things”-Bart)

©
©The Walt Disney Company Germany GmbH | Quelle: https://oe3.orf.at/stories/3025242/

Drei große Stärken

Animations-Königsklasse

Animationstechnisch liefert “Lightyear” Bilder auf Top-Niveau. Auch wenn man das von Pixar-Filmen bereits gewohnt ist: Der neueste Streich des Studios hebt das Genre visuell beinahe auf ein neues Qualitäts-Niveau. Unglaublich plastisch, beinahe zum anfassen wirkt “Lightyear” wie die Crème de la Crème der Computeranimation. Ob das Tempo, die Formen oder die Umwelt - was heute aus dem Computer und den Köpfen des Pixar-Teams kommt ist fantastisch für Animationsfans. Inszenatorisch ist es die Königsklasse!

Ich wollte, dass die Dinge wirklich greifbar sind. Man sollte das Gefühl haben, dass man das Ding anfassen kann. Knöpfe, Schalter. Es geht mir darum eine Welt zu erschaffen, die sich glaubhaft anfühlt.Angus MacLane

©
©The Walt Disney Company Germany GmbH | Quelle: https://www.simbasible.com/lightyear-movie-review/

Science-Fiction wie bei den Großen!

Doch nicht nur was die Produktionsqualität angeht, die visuell offensichtlich ins Auge sticht, nimmt “Lightyear” Alleinstellungsmerkmale für sich ein.

Es ist ein Film in dem offensichtlich eine Seele schlummert. Ein Film mit besonderen Details - und einem Konzept. Was macht etwa findiger Space-Ranger, wenn der Autopilot nicht funktioniert? Richtig, reinpusten!

Kindheitstraum Astronaut, Faszination Weltall. All das schwimmt bei “Lightyear” im Unterton immer mit. Und das ist auch kein Wunder. Schließlich ist Regisseur Angus MacLane ein riesiger Sci-Fi-Fan und lässt mit “Lightyear” offensichtlich seiner Träume Luft.[7]


Das Raumschiff von Buzz, wurde in seinem Design, einem “Industrial Light & Magic”-Modell (u. a. “Star Wars”) nachempfunden

©
©The Walt Disney Company Germany GmbH

Laut Wikipedia wollten die Animatoren, dass der Film cineastisch wirkt. Er sollte “das Gefühl der Science-Fiction-Filme hervorrufen, mit denen MacLane aufgewachsen ist”, wie es heißt. Sogar ein Modell in Art “Industrial Light & Magic” (das wohl renommierteste Studio im Bereich der Spezialeffekte in der Filmwelt, u. a. “Star Wars”) sollte, wie einst in Zeiten früher Science-Fiction Filme, als Inspiration dienlich sein. Laut MacLane sollten “visuelle Lektionen aus frühen Science-Fiction- und Weltraumopernfilmen, wie denen der Star Wars-Reihe, genommen werden, ohne jedoch solche Filme absichtlich zu imitieren.”[8]

Tatsächlich erinnert bspw. auch der sympathische und treue Roboter-Begleiter “Sox”, mit 90er Jahre Spielzeug-Einschlag, in seiner skurrilen, beinahe unheimlichen Mischung, aus Super-Androide und Kätzchenspielzeugroboter, mit dicken Spaltmaßen und dünn-harter-Fellmatte, als eines der Highlights des Films, an die weltbesten Robo-Begleiter!


Jetzt schon kultig! Die Robokatze “Sox”.

©
©The Walt Disney Company Germany GmbH | Quelle: https://collider.com/lightyear-pixar-best-character-sox-filmmaker-interview/

Tiefgang

Wenn über diese herangehensweise hinaus sogar noch erwachsene, komplexe oder paradox erscheinende Themen wie Zeitreisen, Desertion (Fahnenflucht) und posttraumatische Belastungsstörung leicht angeschnitten werden - sowie ganz beiläufig und dennoch zentral - die Themen Altern und Verlust einzug finden, ist das schon Animations-Tiefgang mit Tendenz zum Kloß im Hals.


©
©The Walt Disney Company Germany GmbH | Quelle: https://senegal.detailzero.com/movies/27567/bad-news-for-the-Toy-Story-spin-off-with-this-sad-record.html

Pixar macht mit “Lightyear” alles richtig - bis …

Pixar macht bis hierhin mit “Lightyear” alles richtig. Warum es dann doch “nur” zur 7,5 auf der derofa-Skala gereicht hat, lässt sich im Grunde an einem einzigen, großen Kritikpunkt festmachen. Dieser zieht die Wertung doch stärker nach unten, als man meinen würde.

Ab einem gewissen Moment, etwa im Mittelteil der Handlung, fehlt dem Space-Abenteuer, nach einem fulminantem Start, relativ plötzlich der Drive. Der Hyperantrieb stockt. Verantwortlich dafür ist offensichtlich schlicht das Drehbuch, dem einfach trotz einiger Überraschungen die Substanz, von der Mitte nach hinten raus, fehlt.

Ein Grund sind außerdem die später eingeführten Nebencharaktere. Die Frischlinge könnten, nein müssten, einprägsamer sein. Sie bleiben trotz einiger oberflächlicher Eigenheiten jederzeit relativ blass und austauschbar. Dies führt dazu, dass Buzz und sein Begleiter Sox, alleine auf weiter Flur, die einzigen interessanten Charaktere mit echtem Charisma in “Lightyear” bleiben.

Das alles wird nie zur echten Gefahr für das insgesamt positive Gesamtbild. Doch es entfernt “Lightyear” eben von einem herausragenden Abenteuer. Und ebnet den Weg zu einem “nur” sehenswerten bis ausgezeichneten Computeranimationsfilm.


Die Nebencharaktere haben nicht genug Ausstrahlung und Zugkraft

©
©The Walt Disney Company Germany GmbH

Fazit - Space Ranger (und Luxo Jr.) mit solidem Space-Abenteuer zurück auf der Leinwand

Auch wenn der Geschichte am Ende die Puste ausgeht. Auch wenn den späteren Sidekicks wirkliches Charisma fehlt …

“Lightyear” macht visuell bzw. designtechnisch alles richtig und hebt das Genre fast auf ein neues inszenatorisches Animations-Niveau.

Das Team rund um Regisseur Angus MacLane war in der Lage, ein eigenständiges Kapitel des kultigen Space-Rangers Buzz zu kreieren, ohne dabei zu viel oder zu wenig von der Vorlage abzukupfern. “Lightyear” ist die konsequente Weiterentwicklung der Figur des Buzz Lightyear. Buzz wird abgefeuert in ein eigenes Universum.

Es ist eben kein liebloses Spin-off, sondern trägt die Essenz und Handschrift eines Regisseurs in sich, der seine eigene Faszination und Begeisterung für den Stoff, in die Arbeit mit einfließen lies.

Vor allem waren die Macher in der Lage, “Lightyear” eine eigene, starke, beinahe erwachsene Science-Fiction Note zu entlocken, die den Film im Genre der Computeranimationsfilme heraushebt. Die ihn so wirken lässt, als sei er nicht unbedingt oder ausschließlich, aufs angestammte Familien-Publikum ausgerichtet.

Eins steht für uns jedenfalls fest: Nach “Lightyear” bekommen auch groß gewordene “Toy Story”-Kinder wieder Lust Space Ranger zu spielen! Wie einst als Kind …


Bis zur Unendlichkeit. Und noch viel weiter!Buzz Lightyear
©
©The Walt Disney Company Germany GmbH

Was haltet Ihr von Buzz und seiner Crew? Teilt eure Gedanken zu „Lightyear“ mit uns in der Kommentarsektion! Wir würden uns freuen. Und Robo-Katze Sox sicher auch.


Trailer

Der offizielle deutsche Trailer zu “Lightyear”

©
©Disney Deutschland

Kingdom Hearts Universum - Womit starten?!

Kingdom Hearts - Übersichtsseite

Im Jahre 2002 geschah etwas magisches und zugleich ungewöhnliches in der Welt der Videospiele.

Die legendäre japanische Rollenspielschmiede “Square Enix” und der Trickfilmriese “Disney”, fädelten eine Partnerschaft ein, die auch Jahrzehnte später noch bestand haben sollte.

Mit dem ersten Serienteil “Kingdom Hearts” debütierte das mittlerweile riesige Universum auf der PlayStation 2, einst am 28. März 2002 und sollte eine riesige Menge an Nachfolgern nach sich ziehen. Videospieler der ganzen Welt sind bis heute verzaubert sowie fasziniert von Sora und seinen tiefgreifenden Abenteuern.

Was es mit der sagenumwobenen Action-Rollenspiel-Reihe auf sich hat, was ein Fahrstuhl damit zu tun hat, warum die Story-Komponente sehr wichtig für das Franchise ist und in welcher Reihenfolge geneigte Fantasten die Spieleserie zocken sollten, verraten wir in unserem Artikel - zum “Kingdom Hearts”-Universum. Viel Spaß beim stöbern!


Hört hier das offizielle “Kingdom Hearts” Thema mit dem Titel “Dearly Beloved”

©
©Disney, Square Enix | Das hier verwendete, urheberrechtlich geschützte Material, dient nur zu Rezensions- sowie Veranschaulichungszwecken. Die Rechte des Materials liegen bei den genannten Rechteinhabern. Eine Vervielfältigung ist strengstens untersagt.

Lesezeit: ca. 5 Minuten

Beschreibung

“Kingdom Hearts” ist eine Videospielereihe die seit 2002 von Square Enix in Zusammenarbeit mit “Disney Interactive Studios” produziert wird.

Die Reihe handelt vom Schlüsselschwertkrieger Sora und widmet sich im Wesentlichen dem klassischen Kampf von Gut (dem Licht) gegen das Böse (die Dunkelheit).

“Kingdom Hearts” spielt in einer Welt kombiniert aus dem Disney- sowie “Final Fantasy”-Universum. Zahlreiche Charaktere unter anderem aus Animationsfilmen der “Disney Meisterwerke”-Reihe sowie Square Enix-Projekten tauchen in den Videospielen auf.


Hier ein honighaftes verschmelzen der Welten mit Sora und unserem liebsten Disney-Bären “Winnie Puuh

©
©Square Enix, ©Disney | Quelle: https://www.deviantart.com/danchaos1/art/100-Acre-Wood-Kingdom-Hearts-Wallpaper-539391815

Über die Jahre hinweg erschienen seit 2002 zahlreiche Titel für diverse Plattformen sowie mehrere Neuauflagen. “Kingdom Hearts” entwickelte sich so zu einem groß angelegten Franchise und kommerziellen Erfolg. Die überwiegende Mehrheit an Auskopplungen sind im Genre des Action-Rollenspiels beheimatet.

Insbesondere die gleichermaßen verschachtelte und über die Jahre immer weiter verzweigte und ausgebaute Geschichte von “Kingdom Hearts” gilt als enorm komplex und steht mittlerweile wie keine andere Eigenschaft exemplarisch für das Franchise.


©
©Square Enix, ©Disney | Quelle: https://www.deviantart.com/holydemons/art/Kingdom-Hearts-Collage-417286473

Ursprung

Als federführend bei der Entwicklung von “Kingdom Hearts”, insbesondere der Charaktere, gilt der japanische Gamedesigner und Künstler Tetsuya Nomura vom Entwicklerstudio Square Enix.

Neben der “Kingdom Hearts”-Reihe zeichnete sich dieser für das Charakterdesign wesentlicher Ableger der “Final Fantasy”-Videospiele, darunter “Final Fantasy VII”, “Final Fantasy VIII”, “Final Fantasy X”, Final Fantasy XIII” sowie Final Fantasy XV” verantwortlich.[1]


Tetsuya Nomura

©
©Square Enix, ©Disney | Quelle: https://it.ign.com/kingdom-hearts/181024/feature/larte-di-tetsuya-nomura-genio-e-follia-del-director-di-final-fantasy-e-kingdom-hearts

Ungewöhnlich war die Zusammenarbeit von Disney und Square Enix auch deshalb, da insbesondere das kalifornische Medienunternehmen mit Sitz in Burbank dafür bekannt ist, Markenrechte offensiv zu schützen[2] und Disney einwilligten, dass ihre weltweit bekannten, exklusiv vermarkteten Charaktere, ihren Weg in das Spiel finden.

Das Projekt kam übrigens durch den Zufall zustande, dass seinerzeit beide Firmen im gleichen Gebäude in Japan ansässig waren und der Produzent Shinji Hashimoto einen Verantwortlichen von Disney im Aufzug des Gebäudes traf, wie es auf Wikipedia heißt.[3]

Ursprünglich sei ein Fokus auf das Gameplay mit einer simplen Geschichte geplant gewesen, um der jungen Disney-Zielgruppe zu entsprechen. Nach Intervention des ausführenden Produzenten Hironobu Sakaguchi, seines Zeichens übrigens Schöpfer der “Final Fantasy”-Reihe, mit dem Hinweis, man müsse das Spiel auf das Niveau besagter Reihe bringen, entwickelte Gamedesigner Nomura die Geschichte weiter.[4]

Irgendwie ironisch, wenn man bedenkt, dass heute genau diese vielschichtige und weit verzweigte Story das Aushängeschild von “Kingdom Hearts” ist.


Variante eines Zeitstrahls  zur “Kingdom Hearts”-Chronologie. Weiter unten findet Ihr weitere Formen

©
© https://www.ingame.de/specials/kingdom-hearts-special-worum-geht-es-womit-anfangen-alle-spiele-im-ueberblick/

Chronologie

Nicht wenige Videospieler stoßen während ihrer Gaming-Laufbahn auf die Frage, in welcher Reihenfolge die “Kingdom Hearts”-Spiele gespielt werden sollten.

Welche Reihenfolge ist eigentlich die richtige, um die Handlung chronologisch zu verfolgen? Und macht diese Herangehensweise überhaupt Sinn? Wir erklären es Euch in unserem Artikel.

Zuerst einmal, zeigen wir Euch welche Spiele bereits erschienen sind und wann diese veröffentlicht wurden. Bereits von uns rezensierte Werke sind entsprechend verlinkt. Danach widmen wir uns der chronologischen Reihenfolge der Haupthandlungen.

Vor nicht allzu langer Zeit endete mit „Kingdom Hearts III“ übrigens die „Sucher der Dunkelheit“-Saga. Laut Schöpfer Tetsuya Nomura soll das Universum in Zukunft weiter ausgebaut werden.[5]

Spiele nach Erscheinungsjahr

  • 2002 - Kingdom Hearts (PlayStation 2)
  • 2003 - Kingdom Hearts: Chain of Memories (GameBoy Advance)
  • 2006 - Kingdom Hearts II (PlayStation 2)
  • 2007 - Kingdom Hearts - Re:Chain of Memories (PlayStation 3)
  • 2008 - Kingdom Hearts re: Coded (Nintendo DS)
  • 2009 - Kingdom Hearts 358/2 Days (Nintendo DS)
  • 2010 - Kingdom Hearts Birth by Sleep (PlayStation Portable)
  • 2012 - Kingdom Hearts 3D: Dream Drop Distance (Nintendo 3DS)
  • 2013 - Kingdom Hearts HD 1.5 & 2.5 ReMIX(PlayStation 4, Xbox One)
  • 2016 - Kingdom Hearts X / Back Story (Smartphone)
  • 2017 - Kingdom Hearts 2.8 Final Chapter Prologue (Kingdom Hearts Birth by Sleep 0.2) (PlayStation 4)
  • 2019 - Kingdom Hearts III (PlayStation 4, Xbox One)

Ganz schön viele Spiele, da ist es nicht verwunderlich wenn man hier schon mal den Überblick verliert.

Wenn ihr die Geschichte von “Kingdom Hearts” in der chronologisch richtigen Reihenfolge der Handlungen spielen wollt, verraten wir euch jetzt, wo ihr beginnen solltet.

Spiele nach Abfolge der Haupthandlungen

  • Kingdom Hearts X/Back Cover (Diese Geschichte erklärt euch die Ereignisse vor dem Beginn des Schlüsselschwert-Krieges. Die Handlung ist nur als Film auf der “HD-Collection 2.8” und “The Story So Far” enthalten.)
  • Kingdom Hearts Birth by Sleep (Das Spiel erzählt die Geschichte von Aqua, Ventus und Terra. Ihr Abenteuer ist der Beginn für die Geschichte von Sora, Donald und Goofy. Als Neuauflage in der “HD-Collection 1.5+2.5. ReMix” und “The Story So Far” enthalten.)
  • Kingdom Hearts (Der Anfang von Soras, Donalds und Goofys Abenteuer sowie das erste Spiel der Hauptreihe. Heute als Neuauflage auf der “HD Collection 1.5+2.5. ReMix” und “The Story So Far” erhältlich.)
  • Kingdom Hearts Re:Chain of Memories (Die Geschichte setzt zugleich an die von “Kingdom Hearts” an und gilt als Nachfolger des Hauptspieles. Hier tritt zum ersten mal die Organisation XIII auf. Spielbar auf der “HD-Collection 1.5+2.5. ReMix” und “The Story So Far”.)
  • Kingdom Hearts 358/2 Days (Das Spiel fokussiert sich auf Roxa und spielt zwischen dem Ende von “Kingdom Hearts” und dem Anfang von “Kingdom Hearts II”. Spielbar nur auf dem Nintendo DS oder als Film auf der “HD-Collection 1.5+2.5. ReMix” und “The Story So Far” erhältlich.)
  • Kingdom Hearts II (Das Abenteuer von Sora, Donald und Goofy geht weiter. Die Organisation XIII ist noch gefährlicher und die Suche nach Riku setzt sich fort. Spielbar auf der “HD-Collection 1.5. + 2.5 ReMix” und “The Story So Far”.)
  • Kingdom Hearts re: Coded (Setzt an “Kingdom Hearts II” an. Dieses mal geht es um das Tagebuch von Jiminy die Grille. Selbst König Mickey muss nun weiter helfen. Ein neues Abenteuer beginnt. Das Spiel ist nur auf dem Nintendo DS spielbar oder als Film auf der “HD-Collection 1.5+2.5. ReMix” und “The Story So Far” erhältlich.)
  • Kingdom Hearts 3D: Dream Drop Distance (Riku und Sora stellen sich der Prüfung des Schlüsselschwertes. Doch auch hier lauert wieder eine Dunkelheit, die es auf die beiden abgesehen hat. Auf dem 3DS spielbar oder auf der “HD-Collection 2.8” und “The Story So Far”.)
  • Kingdom Hearts Birth by Sleep 0.2 (Die Handlung dient als Epilog zu “Kingdom Hearts Birth by Sleep” und als ein Vorspiel zu “Kingdom Hearts III”. Deshalb kann das Spiel auch direkt nach “Birth by Sleep” gespielt werden oder als Vorspiel zu “Kingdom Hearts III” dienen. Das Spiel nutzt neben “Kingdom Hearts III”, das erste mal die “Unreal Engine”. Spielbar auf der “HD-Collection 2.8” und “The Story So Far”.)
  • Kingdom Hearts III (Ein ganz neues Abenteuer und das Ende der „Sucher der Dunkelheit“-Saga  erwartet uns hier. Die Geschichte vom Schlüsselschwertträger geht weiter. Lasst euch überraschen! Spielbar als eigenständiges Spiel mit dem Titel “Kingdom Hearts III”. Ist Stand jetzt (03.04.2022) auf keiner Collection vorhanden!)

Weitere Versionen von “Kingdom Hearts”-Zeitleisten

©
©Square Enix, ©Disney | Quelle: https://www.reddit.com/r/KingdomHearts/comments/5f4w9f/media_my_kingdom_hearts_timeline/

©
©Square Enix, ©Disney | Quelle: https://www.deviantart.com/danchaos1/art/Kingdom-Hearts-Timeline-2002-2014-463214485

Wie nun spielen?

Auch wir haben uns die Frage gestellt: In welcher Reihenfolge erleben?!

Die Antwort ist unbefriedigend. Es gibt wohl nicht die “eine Wahrheit” oder die eine “richtige” Herangehensweise. Es ist ganz einfach Geschmackssache!

Sollte man etwa mit „Birth by sleep“ seine Reise durch das “Kingdom Hearts”-Franchise starten? Grundsätzlich macht es ja durchaus Sinn, die Geschichte des riesigen Universums nach der Chronologie der Haupthandlungen, also storytechnisch von Anfang bis Ende zu erleben. Unsere Redakteurin Lissa etwa bevorzugt diese Variante, um die Story in vollen Zügen genießen zu können.

Auf der anderen Seite fällt es dadurch vielleicht deutlich schwerer die Entwicklung des Gameplays und der Eigenschaften der “Kingdom Hearts”-Spiele nach Veröffentlichung, also sozusagen im Laufe der Generationen und gleichzusetzen mit dem Erleben der Entwickler nachzuvollziehen. Der Youtuber “Bacon Zack” beispielsweise, welcher der “Kingdom Hearts”-Reihe ein fast dreistündiges Video gewidmet hat, empfiehlt das Spielen nach Releasedatum, da die Spiele “dramaturgisch aufeinander aufbauen” würden.[6]

Fällt es paradoxerweise vielleicht sogar leichter die Geschichte zu verstehen, wenn man diese so erlebt, wie auch die Entwickler sie erlebt haben? Schließlich ist eine Vorgeschichte nicht weniger als eine Geschichte, die im Nachgang als Vorgeschichte konzipiert wurde.

Ihr seid nach all dem etwas verwirrt? Wir auch – willkommen in der Welt von „Kingdom Hearts“!


©
©Square Enix, ©Disney | Quelle: https://www.deviantart.com/danchaos1/art/The-Vistas-of-Kingdom-Hearts-420484019, https://www.deviantart.com/danchaos1/art/The-Vistas-of-Kingdom-Hearts-II-470067629

Was Ihr sonst noch wissen solltet

Am 29.März 2019 erschien eine neue HD-Collection mit dem Namen “Kingdom Hearts – The Story So Far” für die PlayStation 4. Hier sind alle Spiele und Filme der bisherigen HD-Collections enthalten. Als Ausnahme dient der neueste Ableger “Kingdom Hearts III”, der nicht enthalten ist.

Im Jahr 2020 erschien eine sogenannte “All-in-One Collection” exklusiv im PlayStation Store. Diese beinhaltet im Grunde “The Story so far” inklusive “Kingdom Hearts III”. Der DLC “Re:Mind” für “Kingdom Hearts III” ist jedoch nicht enthalten!

Wir hoffen wir konnten Euch mit unserem Artikel ein wenig unter die Arme greifen, wenn ihr als Neulig vorhaben solltet, in die magische Welt von “Kingdom Hearts” einzusteigen.

Wir wünschen Euch viel Spaß beim Erleben dieser außergewöhnlichen Spielereihe!


 

©
©Square Enix, ©Disney | Quelle: https://disney.fandom.com/wiki/The_Disney_Wiki?file=Kingdom+Hearts+Dream+Drop+Distance+%28Art%29.png

Anmerkung zur Seite

Dies ist die Übersichtsseite des Kingdom Hearts Universums auf derofa.de.

Auf Übersichtsseiten fassen wir unter dem Begriff „Universum“ alle für uns relevanten Werke eines Franchise oder eines Themas zusammen.

Die Übersichtsseiten verfolgen keinen Anspruch auf eine vollständige Auflistung aller je erschienenen Werke einer Marke oder eines Themas, sondern dienen der Übersicht der bisher veröffentlichten und der möglicherweise kommenden Beiträge auf derofa.de.


 

Love, Death & Robots (2019 - …)

©
©Netflix
  • 8.5/10
    derofa Durchschnittswertung - 8.5/10
8.5/10

Ausgezeichnet

Mit “Love, Death & Robots” erfüllte sich Tim Millers und David Finchers Traumprojekt, welches mehr als zehn Jahre schwelen musste, um endlich verwirklicht zu werden.

Die Science-Fiction-Animationsserie, bestehend aus einzelnen Kurzfilmen, ist dabei eine Art Hommage an den 1981 erschienen, ähnlich gelagerten “Heavy Metal”, von den Regisseuren Gerald Potterton und Jimmy T. Murakami.

Was die ungewöhnliche Anthologie-Serie zu bieten hat und wie geschickt Fincher die nötige künstlerische Freiheit für die Plattform für Künstler der ganzen Welt einräumte, verraten wir in unserer Kritik.

Genre: Science-Fiction, Animation, Endzeit, Utopie & Dystopie

Originaltitel: Love, Death & Robots

Produktionsland: USA, Spanien, Frankreich, Südkorea, Belgien, Vereinigtes Königreich, Polen, Kanada, Russland, Ungarn, Dänemark

Produktionsfirma: Netflix | Blur Studio

Showrunner: Tim Miller[1] (Staffel 01), Jennifer Yuh Nelson[2] (Staffel 02)

Regie: Diverse

Drehbuch: Diverse

Produktion: David Fincher, Tim Miller, Jennifer Miller, Joshua Donen

Musik: Diverse

Staffeln: Staffel 01 (18 Episoden) (2019), Staffel 02 (8 Episoden) (2021), Staffel 03 (8 Episoden, für 2022 angekündigt)[3]

Länge: ca. 6-18 Minuten je Episode

Altersfreigabe: 18 (lt. Netflix) (Stand: 10.03.2022)

Veröffentlichung: Staffel 01 (15.03.2019), Staffel 02 (14.05.2021), Staffel 03 (angekündigt für 2022)[3]

Ähnliche Titel: Memories (1995), Black Mirror (2011-2019), Bescheidene Helden (2018), Flavors of Youth (2018)

Quellen
https://en.wikipedia.org/wiki/Love,_Death_%26_Robots | https://de.wikipedia.org/wiki/Love,_Death_%26_Robots

Wertung:  

Autor: Jannik

Verfasst am: 22.02.2022

Lesezeit: ca. 7 Minuten (Direkt zum Fazit)

Animierte Kurzfilme im Serienformat

In der Welt der Animation sticht das Format der Kurzfilme besonders heraus. In nur wenigen Minuten vermögen (gut gemachte) kleine Kunstwerke, oft mehr zu beeindrucken als herkömmliche Langfilme. Doch viel Zeit bleibt Schöpfern nicht, die Gunst des Zuschauers für sich zu gewinnen. Umso wichtiger sind spannende Themen, packende Twists, visuelle Schauwerte und ein unverwechselbarer Stil.

Das wissen wohl auch die kreativen Köpfe, die hinter der Netflix-Anthologie-Serie “Love, Death & Robots” stecken. Tim Miller (“Deadpool”) und niemand geringerer als David Fincher (“Sieben”, “Fight Club”, “Mindhunter”) haben sich zusammen getan, um ihrer Vorstellung eines Remakes des 80er Jahre Animationsfilmklassikers “Heavy Metal” Ausdruck zu verleihen.[4] Und wohl eine Plattform für Künstler der ganzen Welt zu bieten, um drei übergeordneten Themen in Animations- und Kurzfilmform zu begegnen.

Das Projekt war übrigens ursprünglich bereits seit 2008 unter dem Banner von Paramount Pictures angekündigt. Da sich jedoch keine Geldgeber fanden, brachte erst Tim Millers Erfolg der aus “Deadpool” resultierte, das Projekt wieder auf den Tisch. Die erforderliche kreative Freiheit soll Fincher geschickt eingefädelt haben. So sagte er in einem Telefonat zu Miller:

Scheiß auf das Filmzeug, bringen wir es einfach zu Netflix, denn die lassen uns machen was wir wollen.David Fincher

Der 1981 erschienene Zeichentrickfilm “Heavy Metal” diente als Inspiration

©
Quelle: https://www.filmaffinity.com/us/filmimages.php?movie_id=179187

Liebe, Tod & Roboter

Inhaltlich haben alle Kurzfilme des Science-Fiction Konvoluts, welches mit einer Altersfreigabe von 18 Jahren an Erwachsene gerichtet ist, fast immer dreierlei gemeinsam.

Erstens: Explizite, blutige Gewaltdarstellungen! Zweitens: Jede Menge nackte Haut und Sex! Drittens: Roboter, künstliche Intelligenzen,  Androiden, Cyborgs und mehr.

Ebenso ein wiederkehrendes Element sind die Schauplätze, die aus dem interessantesten Schöpfen was das Science-Fiction Genre zu bieten hat. Düstere Apokalypsen, Schreckensvisionen, weit entfernte Planeten und Zukunftsszenarien sind als Motto fest in “Love, Death & Robots” verankert.

Beim flanieren auf dystopischen Schauplätzen, stießen wir auf meist gute, selten schwache und manchmal herausragende Werke. Deshalb haben wir uns exemplarisch die drei (unserer bescheidenen Meinung nach) besten herausgepickt, die wir Euch im folgenden genauer präsentieren wollen.

Übrigens: Jeder Kurzfilm ist unabhängig, erzählt eine in sich geschlossene Handlung und kommt mit einer Länge von etwa 6-20 Minuten daher. Dabei ungewöhnlich ist, dass die auf Netflix angezeigte Reihenfolge der Episoden sich unterscheidet und per Zufall in vier Varianten dargestellt wird.[5]


©
©Netflix

Favorit 1 - “Gute Jagdgründe”

Unser erster Favorit ist sogleich auch unser persönlicher Gesamtsieger und erzählt die Geschichte von zwei kampfmönchähnlichen Geisterjägern aus dem alten China.

Renshu und sein noch unerfahrener Sohn Liang suchen ihre Beute und finden sie in Form einer sogenannten “Hulijing” (dt. Fuchsfee).[6] Die fabel- und fuchsähnlichen Wesen, sind in der Lage Ihre Gestalt der der menschlichen anzupassen und haben große kämpferische Fähigkeiten. Auf der Jagd begegnet Liang eines Tages der Hulijing Yan.

Als er einige Jahre später auf sich alleine gestellt ist, beschließt er sein beschauliches Heimatdorf zu verlassen und nach Hong Kong zu gehen. Die Stadt steht unter der Herrschaft englischer Kolonialherren, welche die chinesische Bevölkerung ausnutzen, geringschätzen, diskriminieren und unterdrücken. Als Liang im Rahmen seiner Arbeit für ein Bahnunternehmen seine Liebe für Maschinen entdeckt, verändert sich sein Leben.

Die Wege von Liang und Yan, die sich eins kreuzten, spielen im weiteren Verlauf eine Rolle, die wir an dieser Stelle natürlich nicht verraten möchten.


Liang und Fuchsfee Yan blicken in die Ferne

©
©Netflix | Quelle: https://www.actionfreunde.de/love-death-robots-staffel-1/4/

“Gute Jagdgründe” (engl. Titel “Good Hunting”) wurde vom koreanischen Studio “Red Dog Culture House” produziert. Regie führte Oliver Thomas. Das Drehbuch stammt von Philip Gelatt sowie Ken Liu.[7]

Im diesem 17-minütigen Kurzfilm trafen wir auf ein ganzes Sammelsurium an Elementen, die uns beeindruckt haben.

Der Zeichenstil erinnerte uns stilistisch an Werke wie “Pocahontas”, “Atlantis” oder “Mulan, allesamt Filme der Traumschmiede Disney. Dieser Stil steht jedoch im Kontrast zu den doch ernsten und harten Themen wie Diskriminierung und Ausbeutung sowie expliziten sexuellen und blutigen Darstellungen, die man so nicht erwarten würde. “Gute Jagdgründe schafft es dabei jedoch immer sich auch einen Funken des unbeschwerten Zaubers zu bewahren und durch diese Mischung eine unheimlich dichte Stimmung zu erzeugen.


©
©Netflix | Quelle: https://www.imdb.com/title/tt9788498/

Wenn zeichnerisch eine enorme Detailtiefe bei der Herstellung von Liangs Apparaten zur Geltung kommt und die Darstellung des steampunk-esquen, düsteren und industrialisierten, von der Kolonialmacht unterdrückten Hong Kongs einzug findet, entwickelt sich eine Sogwirkung.

Letztendlich ist wohl neben dieser virtuosen Umsetzung auch das zugrundeliegende Skript die riesengroße Stärke, da es mit verschiedensten Facetten weiß, sowohl eine faszinierend fantasievolle wie auch gesellschaftskritisch bedeutungsvolle Geschichte zu erzählen. Die bedrückende Stimmung die trotzdem Platz für Schönheit lässt ist ein Kernelement von “Gute Jagdgründe”.

  …

… faszinierend gezeichnete Baupläne für den chinesischen Ingenieur Liang und sein bescheidenes Herz am rechten Fleck.


©
©Netflix | Quelle: https://twitter.com/sylvainsarrailh/status/1221795136667029504

Favorit 2 - “Zima Blue

Ein aufstrebender Künstler ist in aller Munde und fängt mit seinen Werken selbst diejenigen ein, die sich nicht für Kunst interessieren. Interviews gibt er bereits seit 100 Jahren nicht mehr, doch ist es ihm ein Anliegen die Reporterin Claire Markham für sein neuestes und möglicherweise letztes Projekt, auf sein Anwesen mittem im blauen Meer einzuladen.

Zima Blue entwickelt sich selbst und damit auch seine Kunst stetig weiter und scheint an einem Punkt angekommen, an dem er bereits weit über die Frage nach “dem Sinn” hinweg philosophiert hat.

Doch was sein nächstes Kunstwerk sein wird, damit hat niemand gerechnet.


Zima Blue begrüßt die Reporterin Claire

©
©Netflix | Quelle: https://www.imdb.com/title/tt9788510/

“Zima Blue” wurde vom britischen Studio “Passion Animation” produziert. Regie führte Robert Valley. Das Drehbuch stammt von Philip Gelatt sowie Alastair Reynolds.[8]

Zuerst dachten wir “Zima Blue” befände sich in unserer Top 3, weil er einen außergewöhnlichen, untypischen Zeichenstil mit sich bringt. An was uns die Optik erinnerte, konnten wir nicht festmachen, doch war es definitiv eine spezielle.


©
©Netflix | Quelle: https://www.pinterest.de/gown86/zima-blue/

Doch schnell stellten wir fest, dass nicht nur die visuelle Komponente sondern mindestens genau so gewichtig die zugrundeliegende Kurzgeschichte, des britischen Science-Fiction Autors Alastair Reynolds, dafür sorgte, uns über die Laufzeit von 10 Minuten in seinen Bann zu ziehen. Vielleicht hätte Zima das sogar etwas länger geschafft.

Das Herzstück des Kurzfilms ist ein Twist der nicht verraten werden darf. Und bis dieser im Einklang mit Zima Blues einscheidendem Meisterstück enthüllt wird, erfreuten wir uns über die erzählenden Stimmen, die auf den Punkt genau und ohne jede Umwege die Bilder ergänzten und so zu etwas ganz eigenem machten.

  …

… durchdachte Kunstwerke bis zur Enthüllung von Zima Blue´s finaler Erkenntnis.


©
©Netflix | Quelle: https://medium.com/@katalchain/zima-blue-788c320b5a35

Favorit 3 - “Pop Squad” (dt. “Jäger und Gejagte”)

“Jäger und Gejagte” (engl. Titel “Pop Squad”) wurde vom US-amerikanischen “Blur Studio” produziert und ist damit eine der insgesamt sechs Episoden von “Love, Death & Robots”, welche von Tim Millers eigenem Studio produziert wurde.[9] Regie führte Jennifer Yuh Nelson. Das Drehbuch stammt von Philip Gelatt sowie Paolo Bacigalupi.[10]

Der Kurzfilm ist für uns zweifelsohne der stärkste der zweiten Staffel. Der Titel verrät übrigens sehr wenig über den eigentlich brisanten Inhalt.


Die dystopische Welt von “Pop Squad”

©
©Netflix

In einer Welt von morgen hat die Überbevölkerung ihren Höhepunkt erreicht und apokalyptische Ausmaße angenommen. Die Einschätzungen von Moral und Ethik innerhalb der Gesellschaft haben sich verschoben.

Der dunkel gekleidete und mit einem schwarzen Hut gekrönte Detective Briggs, geht Tag ein Tag aus seiner Arbeit nach. Eine Arbeit, die wohl viele Einsatzkräfte mental nicht überstehen würden. Doch schon bald entwickeln sich Zweifel und Briggs zögert. Ist sein Weg der richtige?


©
©Netflix | Quelle: https://www.netzwelt.de/buzz/189067_4-love-death-robots-ende-aller-staffel-2-episoden-erklaert.html

“Jäger und Gejagte” thematisiert ein Problem was schon jetzt auf unserem Planeten immer wieder für Zundstöff sorgt. Die Weltpopulation wächst rasant und der Platz ist endlich.

Doch was bedeutet es wenn dieser Umstand dafür sorgt, dass unsere Moralvorstellungen völlig neu gedacht werden müssen?

Keine Kinder zu kriegen ist wohl ein kleiner Preis - für die eigene Unsterblichkeit.Alice

“Pop Squad” ist ein CGi-Animationsfilm welcher sowohl die düsteren Folgen, die ethischen Fragen, als auch eine fasziniernd dystopische Welt miteinander kombiniert und damit ein aufrüttelndes Kleinod darstellt, was man unbedingt gesehen haben sollte!

  …

… schwarze Hüte für einen zweifelnden Polizisten, der versucht aus seinen persönlichen, dystopischen Traumata zu entfliehen.


©
©Netflix | Quelle: https://www.netzwelt.de/buzz/189067_4-love-death-robots-ende-aller-staffel-2-episoden-erklaert.html

Fazit - Stimmungsvolles Science-Fiction-Paket

“Love, Death & Robots” ist eine Serie die aus dem Einheitsbrei heraussticht. Durch die Konstellation der Animations- Anthologie- und Science-Fiction-Serie wird künstlerisch, unabhängig und inhatlich viel Brennstoff für einige packende Kurzfilme geboten.

Von experimentellen über fantastischen bishin zu lustigen, unheimlichen oder gesellschaftskritischen ist in “Love Death, Robots” alles dabei, was das Herz des offenen und nach frischem hungernden Zuschauers begehrt. Immer wieder werden thematische Parallelen zur außergewöhnlich guten Anthologie-Serie “Black Mirror” erkennbar.

Als stilistisch etwas langweilig empfanden wir die hohe Anzahl an Kurzfilmen, die mittels Motion Capturing, die Bewegungen von echten Schauspielern nutzten. Fairerweise sei gesagt, dass diese jedoch nicht unbedingt schlechter sind als die Vollblut-Animierten. Und auch wenn in der Breite die Qualität doch etwas schwankt und auch mindestens ein Totalausfall (“Alternative Zeitachsen”) dabei ist, überwiegt insgesamt der positive Eindruck deutlich.

Die herausragenden unter Ihnen, wie unsere Top 3, bestehend aus “Gute Jaggründe”, “Zima Blue” sowie “Jäger und Gejagte”, möchte man am liebsten gleich mehrmals bestaunen. Sie sind für uns schon jetzt kleine Kultfilme fürs heimische Kino. Doch auch der actionreiche, bildgewaltige “Geheimkrieg” der mandalorianer-ähnliche “Snow in der Wüste”, der irgendwie unheimliche und trotzdem lustige “Die Müllhalde” sowie der thematisch ungewöhnlich kombinierte “Gestaltwandler”, sind allesamt unkoventionelle Ausnahmewerke.

Deshalb freuen wir uns, dass Tim Miller und David Fincher ihr Traumprojekt nach langem warten endlich verwirklichen konnten und damit vielen originellen Köpfen eine Bühne bieten, um ihre ganz eigene Art von Geschichte zu erzählen.

Wir sind gespannt auf die dritte Staffel, die im Jahr 2022 auf Netflix erscheinen soll. Auf das diese in acht Episoden für weitere eindrucksvolle Kurzfilm-Ausflüge mit allen erdenklichen Möglichkeiten sorgen wird.[11]


©
©Netflix

Was haltet Ihr vom wahr gewordenen Traumprojekt von Tim Miller und David Fincher? Teilt eure Gedanken zu „Love, Death & Robots“ mit uns in der Kommentarsektion! Wir würden uns freuen. Und kreative Animationsstudios der ganzen Welt sicher auch.


Trailer

Der offizielle deutsche Trailer zu “Love, Death & Robots”

©
©Netflix

The Witcher (2019 – …)

©
©Netflix
  • 8.5/10
    derofa Durchschnittswertung - 8.5/10
8.5/10

Ausgezeichnet

Mit “The Witcher” läutete Netflix im Jahr 2019 den Start einer neuen Serienadaption rund um Geralt von Riva ein.

Bücherwürmern und Videospielern ist der mutierte Hexer bereits bestens bekannt. Die Netflix-Serie will sich zwar an der Buchvorlage orientieren, doch steckt nicht vielleicht auch etwas Videospiel in der Produktion?

Was die einzelnen Staffeln bisher zu bieten haben, verraten wir euch übersichtlich in unseren Kritiken zu “The Witcher”.

Genre: Fantasy, Action, Abenteuer

Originaltitel: The Witcher

Produktionsland: USA, Polen

Produktionsfirma: Netflix | Sean Daniel Company, Stillking Films, Platige Image, One of Us, Cinesite

Showrunner: Lauren Schmidt Hissrich

Regie: Alik Sakharov, Alex Garcia Lopez, Charlotte Brändström, Marc Jobst, Stephen Surjik, Sarah O’Gorman, Ed Bazalgette, Louise Hooper

Drehbuch: Lauren Schmidt Hissrich, Jenny Klein, Beau DeMayo, Declan de Barra, Sneha Koorse, Haily Hall, Mike Ostrowski, Clare Higgins, Sneha Koorse, Matthew D’Ambrosio

Produktion: Sean Daniel, Jason Brown, Tomasz Bagiński, Jarosław Sawko, Lauren Schmidt Hissrich, Alik Sakharov

Musik: Sonya Belousova, Giona Ostinelli (Staffel 01) | Joseph Trapanese (Staffel 02)

Staffeln: Staffel 01 (8 Episoden) (2019), Staffel 02 (8 Episoden) (2021), Staffel 03 (angekündigt)[1]

Länge: ca. 47-67 Minuten je Episode

Altersfreigabe: 16 (lt. Netflix) (Stand: 08.02.2022)

Veröffentlichung: Staffel 01 (20.12.2019), Staffel 02 (17.12.2021), Staffel 03 (angekündigt)

Universum: The Witcher

Nachfolger: The Witcher: Nightmare of the Wolf (Prequel, Animationsfilm) (2021), The Witcher: Blood Origin (Prequel, Realserie) (2022)

Ähnliche Titel: The Mandalorian (2019 – …), Cowboy Bebop (2021)

Quellen
https://en.wikipedia.org/wiki/The_Witcher_(TV_series) | https://de.wikipedia.org/wiki/The_Witcher_(Fernsehserie)#Episodenliste

©
©Netflix

Lesezeit Beschreibung: ca. 1 Minute

Beschreibung - Hexer in Serie

Mit “The Witcher” veröffentlichte Netflix im Jahr 2019 eine neue Serien-Adaption rund um den Hexer Geralt von Riva.

Die Serie basiert auf der polnischen Buchreiche des Autors Andrzej Sapkowski, der sogenannten “Geralt-Saga”.

Internationale Bekanntheit und popkulturelle Relevanz erlangten die Geschichten über den “weißen Wolf” insbesondere durch die Videospiel-Interpretationen des polnischen Entwicklerstudios CD Projekt RED.

Dessen dritter Teil aus dem Jahre 2015 erhielt laut Entwickler mehr als 800 Auszeichnungen, davon ca. 250 für das Spiel des Jahres.[1]

Die neue Netflix-Serie orientiert sich an den Büchern von Sapkowski, setzte jedoch Charaktere und/oder Ereignisse in einen anderen Kontext zur Vorlage.[2] Im Verhältnis zum Videospiel “The Witcher 3: Wild Hunt” (2015), erzählt die Fantasy-Serie eine Vorgeschichte mit einem jüngeren Geralt von Riva.

Die Hauptrolle des Geralt wird vom britischen Schauspieler Henry Cavill verkörpert, der besonders für seine Rolle als Superman in den Comic-Verfilmungen “Man of Steel” (2013) sowie “Batman vs. Superman” (2016) bekannt ist. In weiteren Rollen sind Freya Allan sowie Anya Chalotra zu sehen.

Die erste Staffel umfasst acht Episoden und wurde am 20. Dezember 2019 auf der Streaming-Plattform Netflix veröffentlicht.

Eine zweite Staffel wurde von Netflix am 17. Dezember 2021 veröffentlicht und umfasst erneut acht Episoden.[3] Eine dritte Staffel ist angekündigt, soll wohl aber frühestens 2023 erscheinen.[4]

Review - Staffel 01 (2019)

©
©Netflix

Wertung:  

Autor: Jannik

Verfasst am: 29.02.2020

Lesezeit: ca. 4 Minuten (Direkt zum Fazit der ersten Staffel)


“Der weiße Wolf”

In der Haupthandlung der eigentlichen Geschichte von “The Witcher” - die in der neuen Serie nur grob angedeutet wird - wurde Geralt von Riva als Kind von seiner Mutter, der Zauberin Visenna, in der alten Festung der Hexer “Kaer Morhen” zurück gelassen. Dort erhielt er durch Mutationen, während der Ausbildung zum Hexer, übernatürliche physische Kräfte und geistige Fähigkeiten.[5]

Hexer werden in der Welt von “The Witcher” als aussätzige, abstoßende und verachtenswerte Geschöpfe betrachtet. Das bekämpfen von Monstern ist jedoch ihre Spezialität und wird deshalb klassischerweise mit Gold vergütet.

Mit seinem Pferd Plötze streift Geralt durch das Land. Durch eine Schicksalhafte Begegnung und der sogenannten “Vorhersehung”, ist er mit einem Kind aus dem Königreich Cintra verbunden. Als das verfeindete Königreich Nilfgaard in Cintra einmarschiert, holt Geralt die Verantwortung aus der Vorhersehung ein und er macht sich auf die Suche nach dem Kind.

Außerdem dreht sich die erste Staffel der Serie um eine Zauberin, die den Fans bereits bestens bekannt sein sollte sowie andere Weggefährten von Geralt. Diese möchten wir an dieser Stelle jedoch nicht verraten.


Schauspieler Henry Cavill als “der weiße Wolf” in der Netflix Serienadaption

©
©Netflix

Gamer-Herzen & Leseratten

Wir behaupten einfach mal: Nur eingefleischte Fantasy-Fans unter den Leseratten kannten die “Geralt-Saga” des polnischen Buchautors Andrzej Sapkowski, bevor das Entwicklerstudio CD Project RED im Jahr 2007 mit ihrer Spielereihe für größere internationle Bekanntheit des Hexers sorgte.

Mit dem dritten Teil “The Witcher 3: Wild Hunt” erreichte das Fantasy-Epos schließlich sogar den Mainstream und war für viele DAS Videospiel des Jahres - wenn nicht sogar das beste Spiel der vergangenen Dekade. Heute gilt es zweifelsohne als Maßstab im Rollenspiel-Genre.

Dass Netflix nun eine neue Serie rund um den wortkargen und abgeklärten Monsterschlächter Geralt in Auftrag gegeben hat, liegt deshalb wohl vor allem am großen Erfolg des Videospiels - auch wenn die Serie offiziell auf der Buchvorlage von Sapkowski basiert.

Die Vermutung liegt nahe, dass sich bei der Umsetzung nicht nur die Bücher, sondern auch die Videospielreihe genauer angeschaut wurde, um die zahlreichen Fans des Monsterjägers nicht zu verprellen.

Geralt von Riva ist jedenfalls ganz bestimmt ein Name der Gamer-Herzen höher schlagen lässt und für eine hohe Erwartungshaltung bei Fans der Bücher und Videospielen gleichermaßen sorgte.


Einige Cover der Buchvorlage die als “Geralt-Saga” bezeichnet wird

©
Quelle: https://fictionhorizon.com/best-order-to-read-the-witcher-books/

Links Monsterschlächter Geralt aus dem Videospiel von CD Projekt RED. Rechts der britische Netflix-Witcher Henry Cavill.

©
Quelle: https://unleashthegamer.com/netflix-witcher-games-books/

High-Fantasy

Wer den Stoff von “The Witcher” kennt und bereits Bekanntschaft mit der düsteren und bezaubernden Fantasy-Welt gemacht hat, der fühlt sich sofort heimisch in den Landen, die uns stilistisch geradewegs in eine magische Version des europäischen Mittelalters versetzen. Sowohl in seiner altertümlichen Sprache als auch in seinen Kulissen erinnert die Serie an ähnliche Werke im Genre wie z.B. “Game of Thrones” (2011-2019).

Typisch für das High-Fantasy-Genre ist auch, dass “The Witcher” nicht immer leicht zu verstehen ist und viel Aufmerksamkeit vom Zuschauer erfordert. Unglücklicherweise verstärken die Produzenten diesen schwierigeren Zugang noch, indem sie die Serie teilweise zeitlich durcheinander erzählen. Dabei treffen verschiedene Zeitebenen auch mal innerhalb einer Folge aufeinander und müssen im Kopf erst verknüpft und eingeordnet werden. Dies kann verwirrend sein und manches mal konfus und chaotisch wirken.

Unsere Erwartungen erfüllt die neue Serie um den Hexer trotz dieser schwierigen Verbindung. In einer Kombination seiner Stärken und Bestandteile, weiß der weiße Wolf abzuliefern.

Da wäre als Basis die interessante Geschichte, die trotz oder gerade wegen der mehreren Zeitebenen, gut miteinander verzahnt scheint. Für die Ohren wäre da die überaus stimmige Musik, die zwar nicht ganz an den Soundtrack vom Videospiel “The Witcher 3: Wild Hunt” heran kommt - ganz einfach deshalb:


 

©
©CD Projekt RED | Das hier verwendete, urheberrechtlich geschützte Material, dient nur zu Rezensions- sowie Veranschaulichungszwecken. Die Rechte des Materials liegen bei den genannten Rechteinhabern. Eine Vervielfältigung ist strengstens untersagt.

Aber dennoch für einige Gänsehautmomente sorgen kann:

©
©Netflix | Das hier verwendete, urheberrechtlich geschützte Material, dient nur zu Rezensions- sowie Veranschaulichungszwecken. Die Rechte des Materials liegen bei den genannten Rechteinhabern. Eine Vervielfältigung ist strengstens untersagt.

Ästhetische, märchenhafte Umgebungen sowie eine Prise Brutalität im Kampfe, sorgen für die visuellen Reize. Abgerundet wird das Konstrukt durch eine ungewöhnliche, bittersüße Liebesgeschichte. All diese Elemente führen zu einer Sogwirkung und laden zum Eintauchen in eine ganz eigene Welt ein.


Der 32-jährige Brite Joe Batey spielt Rittersporn

©
©Netflix

Fazit – Ein verheißungsvoller Aufbruch

Nicht wenige Fans machten sich sorgen, ob eine Serie zur “Geralt-Saga” wirklich funktionieren kann. Doch Netflix und die Produzenten beweisen aufgrund hoher Produktionsqualität, dass sie es kann.

Trotz seiner etwas kryptischen Erzählung und zeitlichem Wirrwarr, bietet “The Witcher” in seinen acht Episoden viele spannende TV-Momente. Der auffällig gut gewählte Cast sowie das solide Skript funktionieren als Fundament und ergeben in Kombination mit Musik und visuellen Schauwerten eine ausgezeichnete Serie.

Ein verheißungsvoller Aufbruch also für unseren Hexer Geralt und seine Gefährten. Doch feststellen muss man auch: Staffel eins schafft, ähnlich wie die Star Wars-Serie “The Mandalorian”, nur eine erste Grundlage und wird erst im Verbund mit weiteren Staffeln wirklich zu einer epischen Reise werden können. Der Grundstein ist jedenfalls gelegt und Nachschub bereits für den 17. Dezember 2021 angekündigt.[6] Bleibt zu hoffen, dass “The Witcher” uns weiterhin durch seine Stärken verzaubern und entzücken wird.


©
©Netflix

Trailer - Staffel 01

Der offizielle deutsche Trailer zur ersten Staffel von “The Witcher”

©
©Netflix

Review - Staffel 02 (2021)

©
©Netflix

Wertung:  

Autor: Jannik

Verfasst am: 03.02.2022

Lesezeit: ca. 2 Minuten (Direkt zum Fazit der zweiten Staffel)


Cirilla im Zentrum

Vor etwa zwei Jahren erschien die erste “The Witcher”-Staffel rund um den Monsterschlächter Geralt von Riva. Diese handelte selbstredend vom namensgebenden Hexer. Doch vor allem die Zauberin Yennefer von Vengerberg  (Anya Chalotra), spielte eine wesentliche Rolle und erhielt als detailliert ausformulierter Charakter mit großer Persönlichkeit, ihre Einführung als wichtige Hauptfigur der Serie.

Da ist es nicht verwunderlich, dass die Macher rund um Showrunnerin Lauren Schmidt Hissrich, dieses mal einem nicht weniger wichtigen Charakter aus dem “The Witcher”-Universum die große Bühne geben. Schließlich will das Universum aus den Vorlagen entfaltet und die Geschichte weitergebracht werden. Dieses mal steht alles ganz im Zeichen des Kindes aus der Vorsehung.

Während Geralt die Vater- und Beschützerrolle übernimmt, sucht Ciri nach sich selbst. Nachdem das Mädchen aufgrund des kriegerischen Angriffs von Nilfgaard, aus ihrer Heimat Cintra fliehen musste, sieht sie Anfangs verwirrt, schon bald einem neuen Leben entgegen.


©
©Netflix

Mysterypuzzle ohne Zeitsprünge

Als kritikwürdig empfanden wir in Staffel eins vor allem die chaotische Erzählung, bestehend aus mehrere Zeitebenen. Von diesem Ansatz haben sich die Macher rund um Hissrich nun glücklicherweise verabschiedet. Dieses mal werden chronologisch die Geschehnisse rund um Geralt, sein Kind Ciri sowie die politischen Machtfehden und die vom Blut getränkten Schlachtfelder erzählt.

Die Handlung wurde dabei erneut weitesgehend aus den Büchern von Sapkowski entnommen, während im Unterschied zur ersten Staffel jedoch auch neue Handlungsstränge ohne Literaturvorlage verwendet wurden.[7]

Während Ciris Selbstfindungsprozess, Geralts Ambitionen als Beschützer sowie Yennefers Kriegstraumata nicht eh schon Stoff genug bieten würden, erfreuen die Nebenschauplätze ebenfalls mit spannenden Intrigen, rätlselhaften Mysterien und interessanten Charakteren. Dies geht ebenso erneut Hand in Hand mit den bezaubernden Kulissen und Kostümen.

Die zweite Staffel könnte man dabei als eine Art Mischung aus Mysterypuzzle und Hof-Debatten bezeichnen. Als Zuschauer rätseln wir mit, wo die dunklen Mächte ihren Ursprung haben, was Ciri damit zu tun hat und welch neue Fehden sich in den machtumkämpften Landen auftun.


©
©Netflix

Fazit - Ein Hexer der sich macht!

Netflix “The Witcher”-Interpretation besticht in seiner Fortsetzung beinahe auf ganzer Linie und stellt eine klare Steigerung zur ersten Staffel dar.

Durch den Wegfall der verschiedenen Zeitebenen in der Erzählweise, fällt es deutlich leichter der Geschichte rund um Geralt, Ciri und Yennefer zu folgen. Trotzdem fehlt dabei in keiner Weise der Tiefgang, denn Wendungen oder auch mysteriöse, übernatürliche Rätsel, die nur wahre Hexer und Zauberer zu lösen vermögen, werden Euch geboten.

Es macht großen Spaß der Geschichte zu lauschen und sich erneut in eine andere Welt voller Magie, Machtspielchen und Altertümlichkeiten entführen zu lassen.

Besonders Ciris Charakter (Freya Allan) bekommt viel Entwicklungszeit zugesprochen und legt so bereits das weitere Fundament für eine dritte Staffel.

Da auch die Action, brachiale Monsterkämpfe und die Nebencharaktere, sowie politische Grabenkämpfe nicht zu kurz kommen, ist die zweite Staffel eine noch bessere Mischung, mit zwar weniger bittersüßer Romanze aber dafür wesentlich befriedigender Erzählweise.

Bleibt zu hoffen, dass dieses hohe Niveau auch für die dritte Staffel beibehalten werden kann. Einen Starttermin gibt es derzeit noch nicht.


©
©Netflix

Trailer - Staffel 02

Der offizielle deutsche Trailer zur zweiten Staffel von “The Witcher”

©
©Netflix

Was haltet Ihr von Netflix Version des weißen Wolfs? Teilt eure Gedanken zu „The Witcher“ mit uns in der Kommentarsektion! Wir würden uns freuen. Und Geralt auch.

©
©Netflix

Aya und die Hexe (2020)

©
©Studio Ghibli
  • 6/10
    derofa Durchschnittswertung - 6/10
6/10

Ganz gut

“Aya und die Hexe” ist der erste CGi-Animationsfilm vom legendären Studio Ghibli (“Chihiros Reise ins Zauberland”). Das japanische Studio ist vor allem für seine Anime-Klassiker in Zeichentrickform berühmt.

Der neueste Film nach einer Buchvorlage der britischen Schriftstellerin Diana Wynne Jones (“Das wandelnde Schloss”), handelt von dem kleinen Mädchen Aya. Aya lebt als Waisenkind in einem Heim. Als Sie von zwei ulkigen gestalten adoptiert wird, ändert sich ihr Leben schlagartig.

Ob der gewagte Versuch des Studios gelingt, in der Welt der CGI-Animation mitzumischen, erfahrt in in unserer Kritik zu “Aya und die Hexe”.

Genre: Anime

Originaltitel: Āya to Majo (Transkription)

Produktionsland: Japan

Produktionsfirma: Toho | Studio Ghibli, NHK, NEP

Regie: Gorō Miyazaki

Drehbuch: Keiko Niwa, Emi Gunji

Produktion: Toshio Suzuki

Musik: Satoshi Takebe

Länge: ca. 82 Minuten

Altersfreigabe: FSK 6

Veröffentlichung: 24. September 2021 (DVD & Blu-ray in DE)

Universum: Studio Ghibli

Vorgänger: Die rote Schildkröte (2016)

Ähnliche Titel: Mary und die Blume der Hexen (2017), Bescheidene Helden (2018), Flavors of Youth (2018)

Quellen
https://de.wikipedia.org/wiki/Aya_und_die_Hexe | https://en.wikipedia.org/wiki/Earwig_and_the_Witch | Veröffentlichung: https://www.moviepilot.de/movies/aya-and-the-witch

Wertung:   

Autor: Jannik

Verfasst am: 29.12.2021

Lesezeit: ca. 4 Minuten (Direkt zum Fazit)

Die doppelte Last

Mit “Aya und die Hexe” wagt sich Traditions-Unternehmen “Studio Ghibli” mit einem großen und unerwarteten Schritt weg vom klassischen Zeichentrick-Handwerk hin zur CGI-Animation.

Ein zeitgemäßes aber dennoch gewagtes Vorhaben, zeichneten sich die Japaner doch vor allem durch ihren unverkennbaren, handgemachten Stil aus.

Gorō, Sohn von Aushängeschild und Oscarpreisträger Hayao Miyazaki (“Chihiros Reise ins Zauberland”) wurde die zugleich ehrenvolle wie doppelt schwerwiegende Aufgabe zuteil. Doppelt schwerwiegend deshalb, weil zum einen die Altmeister rund um seinen Vater, das Zepta nun scheinbar endgültig an die jüngere Generation weitergegeben haben. Zum anderen, weil ausgerechnet diese Generation nun das riesige Ghibli-Vermächtnis und dessen Stimmungen, offensichtlich in eine moderne CGI-Kluft kleiden wollen.

Gorō Miyazaki führte übrigens bereits 2006 bei einem der “hässlicheren Entlein” des Studios “Die Chroniken von Erdsee”, sowie bei dem von der Kritik recht positiv aufgenommenen “Der Mohnblumenberg” (2011) Regie. Das neue Werk ist nach “Das wandelnde Schloss” (2004) bereits der zweite Film nach einer Buchvorlage der britischen Schriftstellerin Diana Wynne Jones.[1]

Laut der englischsprachigen Wikipedia ist Gorō der einzige im Unternehmen, der sich mit CGI-Animation auskennt.[2] In dieser Disziplin adaptierte er von 2014 bis 2015 bereits Astrid Lindgren’s Werk “Ronja Räubertochter” im Serienformat.[3]


Der mittlerweile 54-jährige Gorō Miyazaki am Zeichentisch im Ghibli-Hauptquartier in Koganei am 22. Januar 2021.[4][5] Rechts im Bild eine kleine Figur der Protagonistin Aya aus dem neuesten Film.

©
©Studio Ghibli, ©Agence France-Presse/Charly TRIBALLEAU,  Quelle: https://www.thejakartapost.com/life/2021/01/26/in-miyazakis-shadow-son-goro-breaks-out-into-3d-animation-.html

Merkwürdiger Stil

Zunächst einmal präsentiert sich “Aya und die Hexe” optisch erfrischend anders.

Der Stil unterscheidet sich von dem der namhaften Studios im Bereich CGI-Animation, wie zum Beispiel “Pixar”, doch deutlicher als erwartbar war.

Während die Umgebungen gelungen wirken, machen Gesichter einen nicht zeitgemäßen, hölzern animierten sowie oft minderwertig undetaillierten Eindruck. Man möchte fast meinen Studio Ghibli hat tonnenweise internationales Referenz-Material übersehen und musste das CGI-Rad neu erfinden.

Tatsächlich gewöhnt man sich jedoch recht schnell an den simplen Look mitsamt merkwürdigen Gesichtsanimationen, die technisch nicht so recht in die heutige Zeit passen wollen. Viel wichtiger ist da die Geschichte oder?


Brandneu und doch irgendwie aus der Zeit gefallen. Der merkwürdige CGI-Stil fällt auf, wirkt mitunter billig und will mit heutigen Genre-Standards nicht so recht zusammen passen. Trotzdem hebt er sich so zumindest von der Masse ab.

©
©Studio Ghibli, Quelle: https://www.nytimes.com/2021/02/03/movies/earwig-and-the-witch-review.html

Aya das Waisenkind

Die kleine, freche Aya wickelt alle um den Finger. Mit ihren Pippi Langstrumpf Söckchen weiß sie genau wie sie der Boss im Waisenhaus wird. Sogar Heimleitung und Personal tanzen nach Ayas Pfeife.

Als das junge Mädchen jedoch von zwei sonderbar ulkigen gestalten adoptiert wird, steht Aya vor der Herausforderung, sich als angehende Hexe in neuer Umgebung zurecht zu finden.


Ayas neue Eltern sind irgendwie eigenartig

©
©Studio Ghibli

Kryptische Erzählung

Die Geschichte beginnt zielgerichtet und lässt schnell den Schluss zu, dass später ein gewisses Geheimnis gelüftet wird. Auch deshalb zeigt sich die Handlung lange zeit sehr kryptisch. Einerseits sorgt das für Spannung. Andererseits hält der Film den Zuschauer (zu) lange hin.

Schlimmer noch: Essententielle Fragen vieler Zuschauer, so viel sei verraten, werden am Ende unbeantwortet bleiben. Das offene Ende sorgte in sozialen Medien für Zündstoff, wie aus diversen Foren hervorgeht.

“Aya und die Hexe” wirft viele Fragen auf ohne Antworten zu liefern. Der Film macht so den Eindruck, als diene das gezeigte einfach nur dazu, irgendetwas zu zeigen. Waren der hohe Druck und die Belastungsprobe für Gorō Miyazaki möglicherweise zu viel für den Regisseur?


Die Geschichte um das kleine Mädchen Aya wirkt nicht zielführend und landet beinahe im Nichts. Aufkommende Fragen werden auch bis zum Ende nicht befriedigend aufgelöst.

©
©Studio Ghibli, Quelle: https://thefilmstage.com/tag/earwig-and-the-witch/

Fazit - Eine Medaille mit zwei Seiten

“Aya und die Hexe” ist Studio Ghiblis Vorstoß, in der dreidimensionalen Computer-Welt neu aufzukeimen, nachdem über die vergangenen Jahre immer wieder über ein mögliches Ende der “Traumfabrik mit Tradition” berichtet wurde.[6] Doch vergessen wurde womöglich, dass dieses Vorhaben große Tücken birgt. Es ist eine Medaille mit zwei Seiten. CGI-Animation ist zwar zeitgemäß, spricht womöglich eine neue Generation an, doch ist es auch gerade die Form der Animation, die ohne wirkliche Substanz, schnell billig produziert wirkt.

Ghibli’s erster offizieller Film der nächsten Generation, lässt gerade deshalb verwirrt und ernüchtert zurück. Fans würden es Gorō Miyazaki und dem Studio sicher gönnen, dass der Transport von klassischem Zeichentrick und damit nicht zuletzt des Ghibli-Vermächtnisses in ein neues Zeitalter der Animationsfilme gelingt.

Wenn aber trotz Wohlwollen nur ein ganz guter Film mit Tendenz zum geht so übrig bleibt, der zudem noch technisch enorm angestaubt wirkt und an seiner schlecht auserzählten Handlung krankt, fällt es schwer frohen Mutes in die Zukunft des Studios zu blicken.

Wie es besser funktioniert zeigten bereits zweimal “Studio Ponoc”, denen als kollektiv bestehend aus ehemaligen Ghibli-Mitarbeitern rund um Yoshiaki Nishimura mit “Mary und die Blume der Hexen” und der Kurzfilmsammlung “Bescheidene Helden” wunderbare Werke gelangen, welche zeigten, dass die “Nachfolgegeneration-Ghibli” liefern kann.

“Aya und die Hexe” mit seiner Geschichte ohne Ziel, konfus und unbeeindruckend, wirkt (leider) wie der verzweifelte Versuch in der Welt der CGI-Animationsfilme mitzumischen, krankt dabei vor allem am links liegen lassen von technischen Möglichkeiten, als auch an der unbefriedigenden, eigentlich sinnigen Handlung, die zu viel verspricht.

Vielleicht ein Weckruf für Gorō und das Studio selbst, sich an den heißen Kohlen der CGI-Animation nicht die Finger zu verbrennen. Denn mit diesen müssen sie zeichnen!


©
©Studio Ghibli, Quelle: https://wallpaperaccess.com/studio-ghibli-characters

Was haltet Ihr von Studio Ghiblis Versuch, die 3D-CGI-Animationswelt aufzumischen? Teilt eure Gedanken zu „Aya und die Hexe“ mit uns in der Kommentarsektion! Wir würden uns freuen. Und Totoro sicher auch.


Trailer

Der offizielle deutsche Trailer zu “Aya und die Hexe”

©
©LEONINE Studios