Christopher Robin (2018)

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    derofa Durchschnittswertung - 10/10
10/10

Lieblingsfilm

Die sĂŒĂŸeste Versuchung seit es Honig gibt ist zurĂŒck! Winnie Puuh und seine Freunde, endlich wieder auf großer Leinwand vereint.

Im Zuge zahlreicher Remakes der hauseigenen Zeichentrickklassiker, kommt Disney nicht umhin, auch dem flauschigen HonigbĂ€r “Winnie Puuh” eine Real-Neuverfilmung zu widmen.

Ob die Portierung in die “echte Welt” abseits des Zeichentricks gelungen ist und warum uns “Christopher Robin” vor allem auf menschlicher Ebene beeindruckt hat, verraten wir im Review.

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Genre: Abenteuer, Fantasy, Drama

Originaltitel: Christopher Robin

Produktionsland: USA

Produktionsfirma: Walt Disney Pictures | 2DUXÂČ

Regie: Marc Forster

Drehbuch: Alex Ross Perry, Allison Schroeder

Produktion: Brigham Taylor, Kristin Burr

Musik: Geoff Zanelli, Jon Brion

LĂ€nge: ca. 104 Minuten

Altersfreigabe: FSK 0

Universum: Disney Meisterwerke (Realverfilmungen)

VorgÀnger: Die Schöne und das Biest (2017)

Nachfolger: Dumbo (2019)

Quellen
https://de.wikipedia.org/wiki/Christopher_Robin_(Film) | https://en.wikipedia.org/wiki/Christopher_Robin_(film)

Wertung:  

Autor: Jannik

Verfasst am: 23.01.2021


Vom Kinderzimmer in die weite Welt

Die sĂŒĂŸeste Versuchung seit es Honig gibt ist zurĂŒck! Winnie Puuh und seine Freunde, endlich wieder auf großer Leinwand vereint. Im Zuge zahlreicher Remakes der hauseigenen Zeichentrickklassiker, kommt Disney nicht umhin, auch dem flauschigen HonigbĂ€r “Winnie Puuh” eine Real-Neuverfilmung zu widmen.

Nachdem Winnie zuletzt im Jahre 2011 Filmgeschichte schrieb, als mit “Winnie Puuh” nicht weniger als der letzte klassische Zeichentrickfilm, aus der Abteilung der “Walt Disney Animation Studios” veröffentlicht wurde, blieb es eher ruhig um den kleinen Honig-Sommelier.

Als kleiner Trost fĂŒr Winnie-Fans folgte mit “Goodbye Christopher Robin” im Jahr 2017 zwar kein Film von Disney aber deshalb kein weniger sehenswerter. Die britische Produktion, als biografisches Drama rund um den Schöpfer von Winnie konzipiert, erleuchtete uns mit vielen interessanten Hintergrundinformationen zur Entstehungsgeschichte der literarischen Vorlage des Kinderbuchautors A.A. Milne.

Disney adaptierte bzw. adoptierte Puuh den BĂ€ren im Jahr 1961. Einige charmante CharakterzĂŒge, wie die aufopferungsvolle liebe fĂŒr Honig, ein paar Rundungen mehr an den richtigen Stellen und ein rotes T-Shirt, wurden zu Winnies Markenzeichen.

Seine Heimat Hundertmorgenwald war bisher ausschließlich in Zeichentrickfilmen Zuhause. Doch jetzt bekommt er endlich seinen großen Auftritt in einem Realfilm. Verantwortlich fĂŒr die Portierung in eine Art fiktive RealitĂ€t abseits der Animation, zeichnet sich der deutsch-schweizerische Regisseur Marc Forster. In das KostĂŒm des namensgebenden Christopher Robin, schlĂŒpft niemand geringerer als die britische HollywoodgrĂ¶ĂŸe Ewan McGregor.


Wie sich “Winnie Puuh” im Laufe der Jahre entwickelte

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©Disney, Quelle: https://www.thewrap.com/winnie-the-pooh-evolution-christopher-robin-photos/

Es ist kalt im Hundertmorgenwald

Der Junge Christopher Robin verbringt seine Zeit am liebsten mit seinen plĂŒschigen Freunden, allen voran Winnie Puuh. Als er eines Tages in ein Internat muss, ist die Zeit gekommen sich wehmĂŒtig von seinen Freunden zu verabschieden.

Mit jedem Tag, welcher in seiner neuen Umgebung an Christopher vorbei zieht, wird er ein StĂŒck erwachsener. Seine sorglose Kindheit die einst viel Spaß und Freude brachte scheint wie weggewischt.

Erst einmal im Leben eines wahrhaftig Erwachsenen angekommen ist Christopher sehr mit den Herausforderungen seines Arbeitslebens als Effizienzmanager bei einer Kofferfirma beschĂ€figt. Er scheint dabei nicht nur Puuh fast vollstĂ€ndig zu vergessen, sondern auch seine Familie fĂŒhlt sich vernachlĂ€ssigt. Zu einem lang ersehnten Ausflug mit seiner Tocher Madeline, findet er trotz Versprechen keine Zeit.

Als Winnie Puuh eines Tages aus einem sicher schlummigen Schlaf erwacht, ist es neblig, kalt und trostlos im Hundertmorgenwald. All seine Freunde sind ganz plötzlich spurlos verschwunden und so ist es an ihm seine GefĂ€hrten zu suchen. Schließlich durchtritt er eine ganz besondere TĂŒr.


Puuhs Freunde sind verschwunden

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©The Walt Disney Company Germany GmbH

Die Leitgedanken

Endlich bekommen wir wieder eine Geschichte um Winnie Puuh geliefert. Als Fan des kleinen HonigbĂ€rs, hatten wir uns schon lange die Finger danach geleckt. Wie Puuh als Realfilm aussehen könnte war fĂŒr uns nur schwierig vorstellbar. Insbesondere eine Übertragung in die “echte” Welt, fern des gewohnten und fantasievollen Hundertmorgenwald, galt fĂŒr uns als schwierig umsetzbar.

Nun fanden wir in Marc Forsters “Christopher Robin” einen Film, der nicht nur diese HĂŒrde mit Bravour meistert, sondern obendrein auch inhaltlich eine enorme Aussagekraft respektive Message hat. Diese zeigt sich in einem bestimmten Kontrast zweier RIchtungen als Kernelemente.


Die Portierung in die reale Welt funktioniert tatsÀchlich

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©The Walt Disney Company Germany GmbH

Das innere Kind erlischt

Der strebsame Christopher ist Hals ĂŒber Kopf in sein Arbeitsleben vertieft. Die Familie steht hinten an, kommt jedoch einfach nie zum Zug. Es scheint als hĂ€tte der vielbeschĂ€ftigte Manager, ausgerechnet fĂŒr Effizienz in einer Kofferfirma, den Wert der wirklich wichtigen Dinge im Leben einfach vergessen.

Parallel findet sich Puuh im kalten und leeren Hundertmorgenwald wieder. Trostlos mutet er an. Nichts ist mehr da von der Farbe und Freude die ihn einst auszeichnete. Auch Puuhs treue GefĂ€hrten wie Iah, Ferkel, Rabbit, Tigger, Eule, KĂ€nga und Ruh sind unauffindbar. Puuh fĂŒhlt sich sicher isloiert und alleine.

Das ist die Basis und Analogie mit der “Christopher Robin” ungemein gut funktioniert. Augenscheinlich braucht Puuh Hilfe bei seiner Suche. Und doch wird der kleine zu nichts weniger als dem Retter der Christopher zurĂŒck auf den richtigen Weg leitet, weil er nichts weniger muss als auch sich selbst zu retten. Es wirkt als existiere er nur als Auszug von Christophers Fantasie. Wenn er ihn und seine Welt vergisst, wird vielleicht alles verschwinden?!

Nachdem Puuh also den Hundertmorgenwald erstmal ĂŒber die magische TĂŒr verlĂ€sst und mit seinen FĂŒĂŸen voll Honig zurĂŒck ins Leben von Chris tappt, beginnt eine Art Heilung fĂŒr beide!


Puuh? Ich hab ihn verloren.Christopher Robin
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©The Walt Disney Company Germany GmbH, Quelle: https://giphy.com/gifs/disneystudios-disney-ewan-mcgregor-5zw1YNNofnluR0dOJP

Das Yin und Yang

In einem wundersam lebendigen London aber auch im Hundermorgenwald, gilt es fĂŒr die beiden alten Freunde nun Vergessenes wieder in den Fokus zu rĂŒcken. Immer mit dabei ist dieser hartknĂ€ckige Zwiespalt zwischen Familie und Arbeit, zwischen RealitĂ€t und Fantasie, zwischen KĂ€lte und WĂ€rme.

Schon bald steht die wohl wichtigste PrÀsentation seiner Karriere an. Mitarbeiter sollen entlassen werden und Christopher soll EinsparungsvorschlÀge machen. In seinen Gedanken zerstreut, zerstreut er auch wichtige Papiere im von Wind gepeitschten Hundermorgendwald. Wieder diese Symbole und der Kontrast zwischen harter Arbeit und weicher Fantasiewelt, die von NegativitÀt eingenommen wird.

Wie soll Christopher dieser neuen Herausforderung Herr werden? Wie soll er Familie Arbeit und jetzt auch noch Puuh unter seinen Hut bringen? Puuh muss nichts weniger als ihm den rechten Weg weisen. Er wird damit zu Christophers Lehrmeister fĂŒr die schönen Dinge im Leben. Mit dem HonigbĂ€ren und seinen Freunden, findet Christopher Robin auch ein SĂŒck weit seine Fantasie und Leichtigkeit wieder.

Wie sich ein gelber plĂŒschiger Faden durch die gesamte Geschichte zieht, haben wir nur selten in einem Film erlebt. Eine Balance zu finden, ein ganz persönliches Yin und Yang, dass ist das Ziel des Filmes “Christoper Robin”.

Die Menschen sagen nichts ist unmöglich. Aber ich mache jeden Tag nichts.Winnie Puuh
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Die Heilung

In jeder Faser und in jedem kleinen Detail des Filmes steckt dieses Motiv des Zwiespalts. Von den angesprochenen Unterschieden zwischen Winnies Welt und der von Christopher, ĂŒber die Charakterzeichnungen des heuchlerischen Bösen, personifiziert als Christophers Chef Winslow, bis hin zu den oft kurzen und knackigen Dialogen, die hĂ€ufig Doppeldeutig zu verstehen sind und dadurch an Aussagekraft gewinnen.

Letztendlich ist sogar das Finale das auffĂ€lligste Merkmal. Die Auflösung fĂŒr das Personal/Kostenproblem in der Kofferfirma, steckt im Grunde darin, einen von Puuhs RatschlĂ€gen zu befolgen, den wir an dieser Stelle natĂŒrlich nicht verraten wollen.

“Christopher Robin” schafft diese unterschwelligen Verbindungen, weil er es immer wieder hervorragend versteht Kontraste herzustellen und die passenden Symbole dafĂŒr zu liefern.


Manchmal sind es die kleinen Dinge, die den grĂ¶ĂŸten Platz in deinem Herz einnehmen.Winnie Puuh
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Fazit - Ein PlĂ€doyer fĂŒr das Kind bleiben

Es ist schon erstaunlich wie außergewöhnlich Puuh ist, obwohl er doch im Grunde nur ein “dummer alter BĂ€r” ist, wie Christopher Robin ihn nennt (finden wir nicht cool von ihm).

Doch eine Frage stellt sich fĂŒr uns noch: Is(s)t Puuh Honig weil er so sĂŒĂŸ ist oder is(s)t Puuh so sĂŒĂŸ weil er Honig is(s)t? Vielleicht trifft alles zu?

Die Realverfilmung von Winnie Puuh mit dem Titel “Christopher Robin” hat uns tief beeindruckt. In seinen komödiantischen Momenten, die durchaus hĂ€ufiger anzutreffen sind als man erwarten wĂŒrde, ist sie geistreich und charmant. In seinen Leitgedanken ist sie stark und einprĂ€gsam.

Wenn wir ein Haar im Honigtopf suchen wollen, so könnten wir anmerken, es hĂ€tte mehr Platz fĂŒr Musik aus dem Winnie-Universum gegeben. Einige Themen wie z.B. das Lied “Up, Down, Touch the Ground” der Sherman Brothers aus “Winnie the Pooh and the Honey Tree” werden zwar angerissen aber die musikalische Komponente sollte wohl nicht Teil dieser realen Interpretation von Winnie Puuh sein.

“Christopher Robin” zeigt auf eine irgendwie honig-bitter-sĂŒĂŸe Weise, dass man sich unbedingt sein inneres Kind bewahren soll, weil Lockerheit und Fantasie sonst aussterben auf dieser Welt. Gegen die Verklemmtheit und fĂŒr die Flauschigkeit. Es wĂ€re schön wenn jeder solch eine honigsĂŒĂŸe Versuchung in Form eines BĂ€ren wie Puuh im Leben hĂ€tte - um zu verstehen worauf es wirklich ankommt. Letztendlich wirbt der Film dafĂŒr, bei aller Ernsthaftigkeit des Erwachsenenlebens die Balance zur Freude zu finden. Die Essenz dabei ist unverkennbar: Erwachsen werden und Kind bleiben.

“Im Leben geht es um mehr als um Ballons und Honig” - nein geht es nicht Christopher! Es geht um genau das!


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©The Walt Disney Company Germany GmbH, Quelle: https://giphy.com/gifs/disneystudios-disney-winnie-the-pooh-1ziCYhgtQC1fsvlTqG

Trailer

Der offizielle deutsche Trailer zu “Christopher Robin”

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American Crime Story (2016 - â€Š)

  • 8/10
    derofa Durchschnittswertung - 8/10
8/10

Ausgezeichnet

Nach der erfolgreichen Anthologie-Serie American Horror Story prĂ€sentiert uns Ryan Murphy mit UnterstĂŒtzung von John Travolta im Jahre 2016 eine neue Anthologie-Serie, welche sich hauptsĂ€chlich um wahre Verbrechen dreht. Diese mal steht der Fokus nicht im Genre des Horrors, sondern glĂ€nzt im Scheinwerferlicht der True-Crime-Serien.

Wie sich die Serie darstellt und ob sie mit seinem großem Bruder der Anthologie-Serien mithalten kann, erfahrt Ihr in unseren Reviews auf derofa.de

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Genre: Thriller, True-Crime, Drama

Originaltitel: American Crime Story

Produktionsland: Vereinigte Staaten

Regie: Ryan Murphy, John Travolta

Drehbuch: Scott Alexander, Larry Karaszewski („The People V. OJ Simpson“); Tom Rob Smith (“The Assassination of Gianni Versace”)

Musik: Mac Quayle

LĂ€nge: ca. 41 - 58 je Episode

Altersfreigabe: Staffel 01: FSK 12, Staffel 02: FSK 12

Die Anthologie-Serie

Was ist “American Crime Story”? Bei diesem Titel handelt es sich um eine weitere Anthologie-Serie vom Schöpfer von “American Horror Story”.  Ryan Murphy ĂŒbernahm die Arbeit als Produzent, dieses Mal jedoch ohne Brad Falchuk, mit dem er bereits die Horrorserie “AHS” produzierte. Doch Murphy sitzt nicht allein auf dem Produktionsstuhl. Mit dabei steht ihm John Travolta zur Seite. John Travolta ĂŒbernimmt i.d.R. Rollen vor der Kamera und nicht dahinter. Zu sehen war er in Filmen wie z.B. “Pulp Fiction (1994)”, “Passwort: Swordfish (2001)” oder “Austin Powers in GoldstĂ€nder (2002)”.

“American Crime Story” ist eine Crime-Serie die auf dem Sender FX ausgestrahlt wurde. Diese Serie behandelt in jeder Staffel eine in sich abgeschlossene Geschichte ĂŒber wahre Verbrechen. In Staffel 1 dreht sich alles um den Strafprozess um O.J. Simpson, wohingegen es in Staffel 2 um das Attentat auf den Modedesigner Gianni Versace geht.

Ryan Murphy plante als dritte Staffel die Geschehnisse durch den Hurricane “Katrina”. Im Jahr 2019 wurde jedoch bekannt gegeben, dass es keine Staffel ĂŒber dieses Thema geben wird. Stattdessen wurde bestĂ€tigt das sich womöglich die dritte Staffel ĂŒber die “Clinton-Lewinsky-AffĂ€re” drehen wird. Weiteres ist bisher nicht bekannt. Wir halten euch bei derofa.de auf dem Laufenden!

FĂŒr alle die diese Serie nicht kennen, hier eine Auflistung der bisherigen Staffeln und dem dazugehörigen Titel.

  • Staffel 01 - The People v. O. J. Simpson
  • Staffel 02 - Der Mord an Gianni Versace

Review - Staffel 01 - The People vs. O.J. Simpson (2016)


Review - Staffel 02 - Der Mord an Gianni Versace (2018)


Wertung:   

Autor: Melissa

Verfasst am: 16.02.2021


Die Geschichte eines Modeikonen

Die zweite Staffel von “American Crime Story” handelte ĂŒber die Ermordung an Gianni Versace im Jahre 1997. Gianni Versace war ein Modedesigner der in den 80er-Jahren seinen Durchbruch in der Modebranche erzielte und den Namen “Versace” bis heute prĂ€gte.

Die Staffel befasst sich ausfĂŒhrlich um das Leben des Modedesigners Gianni (Edgar Ramirez), seiner Schwester Donnatella  Versace (Penelope Cruz) und seinem LebensgefĂ€hrten Antonio D’Amico (Ricky Martin). WĂ€hrend der Italiener sich einen Namen in der Modebranche aufbauen möchte, durchstreift ein Serienmörder in den Vereinigten Staaten das Land und ermordet auf seinem Weg mehrere Menschen. Andrew Cunanan (Darren Criss) trifft eines Abends zufĂ€llig auf sein großes Vorbild Versace. Doch nichtsahnend wie sich die Dinge entwickeln, wird der Modedesigner sein 5. und letztes Opfer.


Andrew Cunanan (Darren Criss) vor der Villa von Versace
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©FX Network

Darren Criss in seiner Rolle und der wahre Andrew Cunanan

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Besondere Stilistik und Darsteller

Die zweite Staffel hat es in sich. Den stilistisch bietet sie dem Zuschauer ein Merkmal, welches so bisher noch nie zu sehen war. Die Besonderheit bei “Der Mord an Gianni Versace” ist, dass die gesamte Geschichte rĂŒckwĂ€rts erzĂ€hlt wird. Sprich - wir sehen in der 1. Folgen das Attentat an Versace und gehen Folge fĂŒr Folge zurĂŒck und erfahren was die Auslöser dieser Tat waren. Wir bekommen immer mehr Puzzleteile zugeworfen die wir dann am Ende zu einem gesamten Puzzle zusammen fĂŒgen können. Diese Ausdrucksweise macht die zweite Staffel so einzigartig!

Wir waren zuerst ziemlich ĂŒberrascht Penelope Cruz in der Rolle von Donnatella Versace zu sehen. Genauso erging es uns auch bei Ricky Martin in der Rolle von Giannis LebensgefĂ€hrten Antonio. Doch wir möchten hier keine Kritik Ă€ußern, nur anmerken das die Auswahl der Schauspieler fĂŒr diese Rollen eine recht ungewöhnliche Konstellation darstellt. Die spanische Schauspielerin Penelope Cruz ist selten in einem Serienformat zu sehen und zeigt sich eher in Hollywoodfilmen wie z.B. in “Bandidas (2006)” oder “Vicky Cristina Barcelona (2008). Nichtsdestotrotz wollen wir hier auch explizit ihre schauspielerische Leistung loben. Sie spielt die Rolle von Donnatella Versace ĂŒberaus realistisch und ĂŒberzeugend! Auch Ricky Martin ist nicht oft in TV-Serien zu sehen und hat dafĂŒr Anfang der 90er Jahre einige bekannte Pop-Songs produziert. Seine Darstellung als Antonio ist in vollem Maße beeindruckend. Er passt perfekt in die Rolle und zeigt es den Zuschauern auch deutlich. Dies war bisher seine zweite Rolle in einer TV-Serie.


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© FX Network

Fazit - Starbesetztes Crime-Drama

Wir sind begeistert und möchten Euch diese Staffel wĂ€rmstens ans Herz legen. Nach dem erfolgreichen Start der neuen Anthologie-Serie nach der ersten Staffel, haben wir nun mit der Geschichte ĂŒber Versace eine weitere fesselnde Geschichte erfahren dĂŒrfen. Eine Geschichte ĂŒber ein wahres Verbrechen, welches bis heute unvergessen bleibt.

Die Darstellung der 80er-Jahre mit ihren berĂŒhmten Modedesigner Versace und der Top-Besatzung ist so authentisch und ĂŒberzeugend erzĂ€hlt worden, dass uns am Ende der Staffel keine Fragen offen bleiben. Es wird selbst an die Abbildung von echtem TV-Videomaterial nach dem Mord an Versace gedacht. Der ErzĂ€hlstrang mit seinem stilistischen Mittel die Handlung rĂŒckwĂ€rts zu erzĂ€hlen, machen die neun Episoden so ausgesprochen interessant und vor allem rar.

Darren Criss in der Rolle von Andrew Cunanan, einem Killer der es am Ende sogar auf die Liste der zehn meistgesuchten Verbrecher des FBI’s geschafft hat.[1]Darren leistet hier herausragende Spitzenleistung die wir besonders hervorheben wollen. Er hat seine Mimik und Gestik mit Bedacht gewĂ€hlt und lĂ€sst uns damit den Eindruck, Andrew Cunanan wĂ€re mehr als ein Psychopath.


Trailer

Der offizielle Trailer zu “American Crime Story: Der Mord an Gianni Versace”


 

American Horror Story (2011 – 
)

  • 8/10
    derofa Durchschnittswertung - 8/10
8/10

Ausgezeichnet

Die Anthologie-Serie American Horror Story beschert uns bereits seit 9 Staffeln verschiedenste Gruselstorys.

Fans können sich freuen! Denn wie im Sommer 2018 bekannt gegeben wurde, wird die Serie den Sender Fox noch bis mindestens Staffel 10 begleiten!

Was den Zuschauer in den amerikanischen Schauergeschichten erwartet, erfahrt Ihr in unseren Reviews.

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Genre: Horror

Originaltitel: American Horror Story

Produktionsland: Vereinigte Staaten

Regie: Ryan Murphy, Brad Falchuk

Drehbuch: Ryan Murphy, Brad Falchuk

Musik: James S. Levine

LĂ€nge: ca. 30-70 je Episode

Altersfreigabe: Staffel 01: FSK 16, Staffel 02: FSK 18. Staffel 03: FSK 18, Staffel 07: FSK 18, Staffel 08: FSK 18; Staffel 09: FSK 18

Die Anthologie-Serie

Was ist American Horror Story? American Horror Story ist eine US-amerikanische Horrorserie, die seit 2011 in Amerika auf dem Sender FX ausgestrahlt wird. In Deutschland wurde die Serie seit dem 9. November 2011 auf dem Sender FOX gezeigt.

Die Serie weist einen speziellen Stil auf, der so nicht alltÀglich bei Serien zu sehen ist. Jede Staffel weist eine andere Handlung auf und hat nichts mit den nachfolgenden Staffeln zu tun (sogenannte Anthologie-Serie).

Jede Staffel erzĂ€hlt eine in sich abgeschlossene Handlung. Ungewöhnlich ist dabei, dass ein Großteil der Besetzung stets wiederkehrend und in fast jeder der Staffeln zu sehen ist. Bis auf wenige Ausnahmen werden jedoch komplett andere Charaktere verkörpert. Zudem sind die Handlungsorte und die zeitliche Einteilung der Staffeln sehr unterschiedlich.

Ryan Murphy, der Produzent der Serie, erklĂ€rte in einem Interview, dass es  Verbindungen zwischen allen Staffeln geben soll. Aufgefallen sind uns bisher nur kleine Anspielungen innerhalb der verschiedenen Staffeln.

In der ersten Staffel, zeigen sich die ersten Parallelen zu den spÀteren Staffeln. Diese erkennt man erst, wenn man jede Staffel gesehen hat. Um nichts zu verraten, deuten wir nur an, dass es in der ersten Staffel bereits um das Thema Roanoke (Staffel 6) und um Themen der Staffel Apocalypse (Staffel 8) geht. Somit, wurde hier schon festgelegt, in welche Richtung sich die Serie weiterentwickeln sollte.

Aber auch in anderen Staffel wie zum Beispiel in der  7. Staffel “Cult”, hat der mordende Clown Twisty aus “Freak Show” (Staffel 4) mehrere Auftritte. In der letzten Folge wird zudem noch die Journalistin Lana Winters (Sarah Paulsan) erwĂ€hnt, die aber keinen Auftritt hat.

FĂŒr alle die diese Serie nicht kennen, hier eine Auflistung der bisherigen Staffeln und dem dazugehörigen Titel.

  • Staffel 01 - Murder House
  • Staffel 02  - Asylum
  • Staffel 03  - Coven
  • Staffel 04  - Freak Show
  • Staffel 05  - Hotel
  • Staffel 06  - Roanoke
  • Staffel 07  - Cult
  • Staffel 08  - Apocalypse
  • Staffel 09  - 1984

Review - Staffel 01 - Murder House (2011)


Wertung:  

Autor: Melissa

Verfasst am: 24.10.2019


Gespenstisch gut

Wir wollen euch nicht zu viel vorwegnehmen und möchten euch nur eine grobe Zusammenfassung der Geschichte aus Staffel eins erzÀhlen.

Die erste Staffel handelt um die Familie Harmon und spielt in der Gegenwart. Nach einer schweren Zeit, haben sich die Harmons fĂŒr einen Neuanfang in ihrem Leben entschieden. Dieser sollte mit einem Kauf einer Immobilie bzw. einem Haus beginnen.
Die so einst glĂŒckliche Familie zieht nach Los Angeles in ein uraltes Haus, welches sie zu einem unfassbar gĂŒnstigen Preis kaufen konnten.  Doch innerhalb der Familie scheint es immer noch zu brodeln. Nebenbei, zeigt sich das Haus als nicht freundlich gesinnt. Die Familie ahnt noch nicht, was wirklich in ihrem Haus vor sich geht.

WĂ€hrend sie versuchen sich einzuleben, lernen sie neue Menschen kennen. Ob es nun die neugierige Nachbarin (gespielt von Jessica Lange) ist, oder die verschiedenen Patienten von Ben Harmon, die alle etwas zu verheimlichen haben. Ben ist Psychiater und hat seine Arbeit mit nach Hause genommen und sich im Haus eine Praxis eingerichtet .

Vivien Harmon ist seine Ehefrau, die nach einem schweren Schicksalsschlag neuen Mut gefasst hat, ein neues Leben in Los Angeles zu beginnen. Dann gibt es noch die Teenagerin Violet Harmon. Im  Haus trifft sie schnell auf den Jungen Tate. Dieser ist kein Nachbar, sondern ein Patient ihres Vaters. MerkwĂŒrdig wird es, wenn Tate zu jeder Zeit im Haus ist, obwohl er dort nicht wohnt.

Erst nach dem die Familie ihre neue Immobilie gekauft hatte und ins Haus gezogen ist, wurde ihnen etwas klar. Ihre Maklerin hat ihnen beim Kauf nicht die ganze Wahrheit ĂŒber das alte Haus erzĂ€hlt. Sie haben herausgefunden, dass dieses Haus eine grauenhafte Vorgeschichte hat. Denn alle bisherigen Vorbesitzen sind in diesem Haus durch mysteriöse Weise verstorben. StĂŒck fĂŒr StĂŒck wird ihnen bewusst, das in ihrem geliebten neuen Haus etwas unheimliches vor sich geht.


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https://www.moviepilot.de/news/american-horror-story-showrunner-kundigt-crossover-von-staffel-1-und-3-an-180228

Bekannte Gesichter

Connie Britton spielt die verletzte Ehefrau Vivien Harmon. Wir kennen Connie bereits aus anderen Serien, wie unter anderem aus der Dramaserie 9-1-1 (hier geht’s zum Review von 9-1-1) und der Thrillerserie Dirty John (hier geht’s zum Review von Dirty John).

Sie und Dylan McDermott, in der Rolle des Psychiaters Ben Harmon, sind beide nur in der ersten Staffel von American Horror Story zu sehen, wohingegen z.B. ihre Serientochter Violet, alias Taissa Farmiga in mehreren Staffeln der Anthologie-Serie zu sehen ist.

Wir loben die schauspielerische Leistung von allen Darstellern. Genau das macht die Serie auch so aus. Sehr gute und ĂŒberzeugende Darsteller, in ihren verrĂŒcktesten und schaurigsten Rollen.


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Fazit

Wenn ihr euch nicht sicher seid, ob die Staffel oder allgemein die Serie etwas fĂŒr euch ist, dann solltet ihr unser Review berĂŒcksichtigen. Denn, wir sind fest davon ĂŒberzeugt, dass es fast Pflicht ist, diese Serie zu sehen.

Wer sich aber zu sehr gruselt und mit Horror nie etwas anfangen konnte, der sollte etwas vorsichtiger an die Geschichten gehen. Denn diese gehen ziemlich unter die Haut.

American Horror Story - Murder House bietet viele Schockmomente, gruselige Szenen, eine Spannende Geschichte, sowie einige Twists die euch als Zuschauer sehr ĂŒberraschen werden.

Wir empfinden die Staffel als eine der Besten aus den Serie und vergeben 8/10 Punkten.


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Review - Staffel 02 - Asylum (2012-2013)


Wertung:  

Autor: Lissa

Verfasst am: 05.11.2019


Die Vielfalt des Subgenres

Eine Nervenheilanstalt, ein Serienkiller, ein Exorzismus oder eine AlienentfĂŒhrung. Die zweite Staffel der Anthologieserie “Asylum” hat einiges an Subgenres des Horrors zu bieten.

In der zweiten Staffel mit dem Titel „Asylum“ sind die zentralen Themen die Geschehnisse aus der katholischen Nervenheilanstalt Briarcliff. FrĂŒher war die Nervenheilanstalt eine Tuberkuloseklinik, bis die katholische Kirche die Klinik in ihren Besitz genommen hatte. Die Geschichte spielt im Jahre 1964 und zeigt was hinter den Kulissen der Anstalt passiert.

Hauptprotagonistin ist die Journalistin Lana Winters (Sarah Paulsan). Auf der Suche nach einer neuen Story, macht sie sich auf den Weg nach Briarcliff, da dort der Serienkiller Bloody Face eingeliefert wurde. Sie möchte einen Artikel ĂŒber den Serienmörder veröffentlichen.

Kit Walker (Evan Peters) wird bezichtigt, der Serienkiller Bloody Face zu sein und mehrere Frauen getötet zu haben. Die Nervenheilanstalt wird von der Nonne Jude (Jessica Lange) geleitet. Sie behandelt ihre Patienten grausam und unmenschlich. Es kommt dort zu unheimlichen VorfÀllen. SelbstverstÀndlich, hat sogar der zustÀndige Arzt der HeilstÀtte Dr. Arden (James Cromwell) etwas zu verheimlichen.


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IndividualitÀt

Kleine Auftritte haben Adam Levine (FrontsĂ€nger von Maroon 5) und Jenna Dewan Tatum, die Ehefrau von Channing Tatum, die durch den ersten Teil der Step Up Filmreihe bekannt wurde. Beide sind in den ersten Folgen der zweiten Staffel zu sehen.

Interessant ist, wie die zweite Staffel so viele unterschiedliche Horrorelemente bietet und zugleich zu jederzeit, die Spannung nicht verliert. Wir finden, dass dies ein großer Pluspunkt der Staffel ist und sie deshalb auch einen höheren Stellenwert fĂŒr uns besitzt.

In dieser Staffel hat sich der Produzent Ryan Murphy fĂŒr seine Ideen auf reale Ereignisse bezogen. Am Ende von “Asylum” werden einige Szenen aus der Irrenanstalt gezeigt, die verstörend sind. Diese basieren nach einer wahren Geschichte und richten sich an einen Patientenskandal aus dem Jahr 1946.


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Fazit

Wir sind erneut von American Horror Story mitgerissen. Wir haben die erste Staffel gelobt, doch diese Staffel ist weitaus besser als ihr VorgÀnger. Einem Horror-Liebhaber wird hier alles geboten.

In dem Genre wird nichts vergessen oder weggelassen. Deshalb ist „Asylum“ fĂŒr uns definitiv eine der wohl besten Staffeln der Serie und kann das „Murder House“ sogar noch ĂŒbertreffen.


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Review - Staffel 03 - Coven (2013-2014)


Wertung:  

Autor: Lissa

Verfasst am: 14.12.2019


Die Hexen von Salem

Zauberei, Voodoo und HexenjĂ€ger. Mit Coven der dritten Staffel von American Horror Story, erwarten uns wieder allerlei magische Wesen und furchteinflĂ¶ĂŸende Ereignisse. Die Staffel spielt in der Gegenwart und hat erneut nichts mit den Handlungen aus den vorherigen Staffeln der Anthologieserie zu tun.

Dieses mal verschlĂ€gt es uns nach New Orleans in einen Hexenzirkel. Die Oberste Hexe Cordelia Foxx (Sarah Paulson) leitet diesen Zirkel und ist auf der Suche nach Hexen, die UnterstĂŒtzung in ihrem Leben benötigen. Hexen die ĂŒber eine starke Magie verfĂŒgen und damit zurecht kommen mĂŒssen.

Das junge MÀdchen Zoe Benson (Taissa Farmiga) ist eine davon und sucht Hilfe in dem Hexenhaus, da sie unerklÀrliche magische FÀhigkeiten besitzt. Denn sie hat die Gabe, Menschen denen sie sehr nahe kommt, das Leben zu entziehen.

In dem magischen Haus kommt es zu verschiedenen Geschehnissen. Zum einen lernen die jungen Hexen sich im Zirkel besser kennen, was öfters zu Konflikten fĂŒhrt und zum anderen lauern unheimlich böse Geschöpfe in ihrer Umgebung. Vereint als Hexenzirkel, versuchen sie das Böse abzuwenden und die Tradition der Hexen weiterleben zu lassen.


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Nach einer wahrer Begebenheit

In Coven spielt neben Sarah Paulson und Co. auch Kathy Bates erneut eine wichtige Rolle. Sie verkörpert die sadistische ehemalige Hausherrin Delphine LaLaurie.

Sie hat im 18.Jahrhundert dutzende von Sklaven gefoltert und umgebracht. In der dritten Staffel zieht es sie zurĂŒck in ihr altes Haus, in dem sie die mĂ€chtigen Hexen kennenlernt.

Die Geschichten ĂŒber Delphine LaLaurie basieren alle nach einer wahren Begebenheit. Sie galt zur ihrer Zeit als sehr bekannte Serienmörderin und musste zu Lebzeiten dabei nicht mal fĂŒr ihre Taten bĂŒĂŸen.


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https://www.moviepilot.de/news/american-horror-story-staffel-3-folge-1-125355

Fazit

Die dritte Staffel mit ihren Hexen und ihrer Zauberei, kann durchaus mit den vorherigen Staffeln mithalten.

Coven besitzt einen Hauch von Grusel und Horror. Die Staffel enthÀlt erfrischend neue Elemente und passt damit perfekt in die Serienreihe hinein. Lasst euch besser nicht in die Welt der Hexen verzaubern!


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https://www.youtube.com/watch?v=Dv_mFt9Nx24

Review - Staffel 07 - Cult (2017)


Wertung:  

Autor: Melissa

Verfasst am: 19.09.2018


Das neue Grauen

Uns gefÀllt es persönlich sehr, dass jede Staffel eine andere Geschichte zeigt. Ob nun das Mörder-Haus, die Irrenanstalt oder der Todeszirkus mit seinen Killerclowns.

Jede Staffel war fĂŒr uns etwas besonderes und ist fĂŒr jeden Horror-Fan ein Augenschmaus. Um was dreht sich die siebte Staffel der bekannten Serie?


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https://www.serieslyawesome.tv/review-american-horror-story-staffel-7-cult/

Von Clowns bis hin zur Politik

Die siebte Staffel mit ihren insgesamt 11 Folgen ist die erste Staffel, die keine ĂŒbernatĂŒrlichen Elemente zeigt. Die Staffel beschĂ€ftigt sich zu Beginn mit dem Wahlkampf von Donald Trump und Hillary Clinton 2016.

Die PrĂ€sidentschaftskandidaten werden in Form von TV-Ausschnitten gezeigt, wohingegen sich im Hintergrund ein Kult grĂŒndet. Dieser sorgt in der Stadt mit seinen Taten fĂŒr Angst und Schrecken. Ally (Sarah Paulsen) ist mit Ivy Mayfair-Richards (Allison Pill) verheiratet und beide haben einen gemeinsamen Sohn namens Oz (Cooper Dodson). Sie leben in der Stadt Brookfield Heights in Michigan. Ally leidet an mehreren Phobien, welche sich im Verlauf mehr und mehr verschlimmern. Aus diesem Grund geht sie oft zu ihrem Psychiater Dr. Rudy Vincent (Cheyenne Jackson).

Doch sie weiß nicht, dass er einen manipulativen und geisteskranken Bruder namens Kai Anderson (Evan Peters) hat. Er ist der GrĂŒnder eines eigenen Kultes, dessen Mitglieder Menschen sind, die unzufrieden mit dem politischen Klima sind. Er nutzt die Angst, die die Gemeinschaft durch sein brutales Verhalten hat aus, um seine Kampagne zu stĂ€rken und so die Chancen fĂŒr einen Platz im Stadtrat zu erhöhen. Ally hingegen will alles tun was nötig ist, um sich und ihre Familie zu beschĂŒtzen.


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https://www.moviepilot.de/news/american-horror-story-stellt-staffel-7-verbindungen-zum-dc-universum-her-196138

Fazit

FĂŒr uns war die Staffel nicht die stĂ€rkste und auch nicht unser Favorit. Dennoch können wir sie jedem Cineasten empfehlen und natĂŒrlich jedem Horrorfilm-Liebhaber.

American Horror Story ist immer ein VergnĂŒgen. Man weiß nie, was fĂŒr ein Schrecken man in der nĂ€chsten Staffel zu sehen bekommen wird.


Review - Staffel 09 - 1984 (2019)

Wertung:    

Autor: Melissa

Verfasst am: 14.02.2021


Back to the 80’s

Erneut unter der Produktion von Ryan Murphy und Brad Falchuk erschien im November 2019 die neunte Staffel der beliebten Horrorserie als deutsche Erstausstrahlung. Es war die erste Staffel ohne Sarah Paulson[1] und Even Peters[2].

In “American Horror Story: 1984” verschlĂ€gt es uns zurĂŒck in die 80er Jahre in denen eng anliegende Leggings, viel Schmuck und Synthie-Pop Musik die Zeit prĂ€gten. Da es in den letzten Staffeln mehr um Geister und das ÜbernatĂŒrliche ging, versetzt es uns in der neunten Staffel in ein Sommercamp in dem ein Serienkiller im Stile der Slasher-Filmreihe “Freitag der 13.” [3] Angst und Schrecken verbreitet.

Montana (Billie Lourd), Brooke (Emma Roberts) und Co. wollen ihren Sommer im Camp Redwood verbringen. Nach den ersten mysteriösen VorfĂ€llen vor Ort, bekommen es die Jugendlichen mit der Angst zu tun. Ein Serienkiller Namens Mr.Jingles (John Carroll Lynch) treibt hier sein Unwesen. Nachdem es zum ersten Todesfall im Gruselcamp gekommen ist, versucht die Gruppe von Freunden lebend aus dem Camp zu entkommen. Dies erweist sich jedoch leichter gesagt als getan - jetzt heißt es zu ĂŒberleben!


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©FX Network

Fiktion, Wahrheit und Easter Eggs

Vieles in “American Horror Story: 1984” ist frei erfunden. Doch es gibt auch Eigenschaften die auf einer wahren Begebenheit basieren. Das beste Beispiel hierfĂŒr ist der “Night Stalker”.  In der aktuellen Staffel von Murphy und Falchuk bekommt auch dieser brutale Serienkiller einen Auftritt im Camp Redwood. Der Night Stalker alias Richard Ramirez war Mitte der 80iger Jahre ein Satanist und Serienmörder der 13 Menschen auf grausamste Weise ermordet sowie 11 weitere vergewaltigt hat.[4] Doch eingefleischte Fans haben den Serienkiller nicht das erste Mal im Sommercamp erkannt, denn Richard Ramirez war bereits in der fĂŒnften Staffel “American Horror Story: Hotel” in einigen Episoden kurz zu sehen.


Zach Villa in der Rolle des Night Stalkers und der echte Richard Ramirez

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©https://ew.com/tv/2019/09/19/american-horror-story-1984-premiere-night-stalker-richard-ramirez/

Die neunte Staffel ist nur so voll gepackt mit Easter Eggs. Neben dem Auftritt des o.g. “Night Stalkers” zeigt uns “American Horror Story: 1984” auch durch eine Hommage diverser Filme und Personen, die Faszination dieses Genres in Bezug auf wahre Begebenheiten und Geschehnisse. Die Staffel nimmt sich seine Vorbilder und prĂ€sentiert sie uns in kleinen Einzelteilen. Zum einen mit einer Hommage an einen weiteren Serienmörder Namens “Ted Bundy”, der zwischen 1974 und 1978 mindestens 30 junge Frauen in verschiedenen Bundesstaaten der USA tötete. Des Weiteren erkennen wir Ähnlichkeiten zu Leather Face aus “Texas Chainsaw Massacre (1974)” oder “Halloween (1987)” mit unserem maskierten Michael Myers.


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©FX Network

Fazit - es lebe die 80iger!

Die neunte Staffel hat uns ziemlich gut gefallen. Der neue bunte Look im Stile der 80iger-Jahre, die verschiedenen Geschichten innerhalb der Staffel oder die bekannten Schauspieler konnten uns mehr als ĂŒberzeugen. Auch wenn alteingesessene Fans das Fehlen der beliebten AHS-Schauspieler Sarah Paulson und Even Peters kritisierten, schadete es der Serie in keiner Weise. Laut dem Produzenten Murphy, könnte er sich vorstellen, viele bekannte Gesichter, u.a. Sarah Paulson fĂŒr die 10. und womöglich letzte Staffel wieder zurĂŒck vor die Kamera zu bekommen.[5]

Neben den wahren Begebenheiten und den etlichen Anspielungen an das Horrorgenre, finden wir uns im Camp Redwood in einem bekannten Flair wieder.  Fast so als wĂŒrden wir uns gerade einen Horrorfilm ansehen, der viele Jump-Scares und eine riesen Portion Spannung beinhaltet und all das kombiniert mit einem Hauch von Trash-Movies. Wir kommen definitiv auf unsere Kosten und erhalten genau das was wir unter dem Titel bereits erahnt haben - 80iger Feeling pur!


Trailer

Der offizielle Trailer zur Staffel 9 von “American Horror Story: 1984”


 

Ghost of Tsushima (2020)

  • 9/10
    derofa Durchschnittswertung - 9/10
9/10

Herausragend

Der PS4-Exklusivtitel “Ghost of Tsushima” war zweifelsohne eines der hochkarĂ€tigsten Games des letzten Jahres.

Als Samurai Jin Sakai verschlÀgt es Euch in das feudale Japan zur Zeit um 1274. Der mongolische General Khotun Khan versucht mit barbarischen Mitteln eure Heimatinsel Tsushima einzunehmen. Was habt ihr als Spieler entgegen zu setzen?

Die Entwickler von Sony Interactive Entertainment’s hauseigenem Studio “Sucker Punch”, haben sich ins Zeug gelegt um ein außergewöhnliches Spielerlebnis zu schaffen.

Warum das besonders im akkuraten Spieldesign und damit der AtmosphĂ€re von “Ghost of Tsushima” geglĂŒckt ist, nicht aber im Bezug auf die Open-World AktivitĂ€ten, verraten wir Euch im Review.

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Genre: Action-Adventure, Open-World

Originaltitel: Ghost of Tsushima

Produktionsland: USA

Entwicklerstudio/Publisher: Sucker Punch Productions / Sony Interactive Entertainment

Musik: Ilan Eshkeri, Shigeru Umebayashi

Spielmodus: Singleplayer, Multiplayer (siehe Abschnitt: “Ghost of Tsushima: Legends”)

Spielzeit: ca. 20 Stunden (Hauptquests), ca. 40 Stunden (Haupt- und Nebenquests), ca. 60 Stunden (100%), ca. 65 Stunden (100%, Platin-TrophÀe)

Plattformen: PlayStation 4 (Stand: 11.02.2021)

Altersfreigabe: USK 18

Quellen
Daten: https://en.wikipedia.org/wiki/Ghost_of_Tsushima | https://de.wikipedia.org/wiki/Ghost_of_Tsushima

Spielzeit: Selbsttest | https://www.playcentral.de/ghost-of-tsushima-spielzeit/

Wertung:  

Testplattform: PlayStation 4

Autor: Jannik

Verfasst am: 11.02.2021


Verheisungsvoller Geist

Game Awards 2019

Als wir bei den “Game Awards” 2019 das erste mal einen Blick auf den bombastischen Trailer zu “Ghost of Tsushima” erhaschten, war es schnell um uns geschehen. Auch noch heute kriegen wir einfach GĂ€nsehaut, angesichts der verheißungsvollen Spielszenen, die musikalisch untermalt von einem Live Orchester auf der Leinwand erstrahlten.

Ein Samurai der sattelfest auf seinem treuen Ross, auf ĂŒppig bewachsenen Blumenfeldern reitet. Ein Krieger der sein Katana zĂŒckt und in einem Meer von blutroten Spinnenlilien, seinem Kontrahenten ehrenhaft gegenĂŒber steht. Jemand der waghalsig an FelsvorsprĂŒngen klettert. Auf akkurate Nachbildungen von japanischen Tempeln, umgeben von goldenem Laub, zuschreitet. Scheinbar immer fokussiert und diszipliniert seine Ziele im Visier. “Ghost of Tsushima” sah einfach verdammt schön aus.

Als große Fans japanischer Kultur und Traditionen, war also nicht zuletzt das Thema und Setting von “Ghost of Tsushima”, mit all seinen stilistischen Raffinessen des feudalen Japans, sehr reizvoll fĂŒr uns.


Kurzer Ausschnitt aus dem “Ghost of Tsushima” Trailer von den Game Awards 2019

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©Sony Interactive Entertainment, ©The Game Awards, Quelle: https://gfycat.com/acidicannualirishwaterspaniel

PS4-Exclusive

Ungeachtet der Show um den Titel und unserer persönlichen Vorlieben fĂŒr das Thema, haben Exklusivtitel des Publishers “Sony Interactive Entertainment” ja außerdem immer etwas fĂŒr sich. Schließlich tummeln sich keine geringeren First-Party-Studios wie Naughty Dog (“The Last of Us”), Insomniac Games (“Marvel’s Spider-Man”) oder Santa Monica Studio (“God of War”), unter dem Dach des Publishers.

Gerade deshalb fĂ€llt es uns gar nicht so leicht “Ghost of Tsushima” zu bewerten. Nach der Trailer-Inszenierung des US-Entwicklerstudios Sucker Punch (“Infamous”-Reihe), waren die Erwartungen schlicht riesig. Letzten Endes war das Spiel laut Bewertungensportalen und Kritikern mindestens eines der besten Spiele des Jahres, erhielt zahlreiche Award Nominierungen und verkaufte sich 5 Millionen mal bis November 2020.[1]


Der “Ghost of Tsushima” Game Awards 2019 Trailer in voller LĂ€nge - untermalt von Live-Orchester

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©The Game Awards

Mongoleninvasion in Japan

Im Jahre 1274 fĂŒhrt der hinterlistige, mongolische General Khotun Khan eine Offensive gegen die japanische Insel Tsushima an. Seine Armee scheint ĂŒberlegen. Die erbarmungslosen Invasoren lassen den ehrenhaften Samurai und japanischen StreitkrĂ€ften rund um FĂŒrst Shimura wenig Hoffnung auf einen Sieg.

Der Samurai Jin Sakai - Erbe des Sakai-Clans - kann das nicht zulassen. Das Übersetzen des Khans auf die japanischen Hauptinseln und erst recht die Zugrunderichtung von seiner Heimat Tsushima und damit auch dessen Bevölkerung, will er um jeden Preis verhindern.

Die Traditionen der Samurai sind glasklar festgelegt. Nur ein Ehrenvoller Sieg im Kampf, unter der BerĂŒcksichtigung der Ideale die FĂŒrst Shimura predigt, kommen fĂŒr den japanischen Befehlshaber in Frage.

Dem Spieler wird als Jin Sakai die Aufgabe zuteil, die Grenzen von Kodex und Ehre seiner Vorfahren zu durchbrechen, um Khotun Khan den sicheren Sieg zu nehmen und so als “Geist von Tsushima” sein Heimatland, vor dem sicheren Untergang zu bewahren.


Die Mongolen fallen an der KĂŒste von Tsushima ein

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©Sony Interactive Entertainment, Quelle: https://www.artstation.com/artwork/lVwD0a

Spielprinzip

Möchtet Ihr weniger Details zum Spielprinzip wie dem Erkunden, Sammeln und KĂ€mpfen und lieber mehr zur Stimmung und AtmosphĂ€re von “Ghost of Tsushima” erfahren, empfehlen wir euch direkt zum Abschnitt “Die Ästhetik des feudalen Japans” zu springen.

Sandbox & Erkundung in drei Akten

Das Spielprinzip von “Ghost of Tsushima” ist so altbekannt wie bewĂ€hrt. Das Action-Adventure wirft euch als Spieler in die Open-World von Tsushima und lĂ€sst euch erkunden was das Zeug hĂ€lt.

Quests

Wenn Ihr euch in der Third-Person-Perspektive mal nicht durch sprinten, klettern, schleichen oder den Enterhaken fortbewegt, erkundet Ihr mithilfe eures Pferdes die Spielwelt. In Hauptmissionen (“Jins Reise”) sowie Nebenquests (“Geschichten von Tsushima”), gilt es die AuswĂŒchse der Invasion von Khotun Khan und dessen Armee zu bekĂ€mpfen. Nebenbei erhaltet Ihr durch weitere Spezial-Quests, den sogenannten “Mythischen Geschichten” besondere FĂ€higkeiten, RĂŒstungen und Waffen.

Drei Akte

“Ghost of Tsushima” lĂ€uft dabei in drei Akten ab. Jeder Akt steht fĂŒr ein grĂ¶ĂŸeres Gebiet auf der Karte. Schreitet Ihr im Spiel voran, schaltet Ihr also mit jedem Akt einen Teil der Spielwelt frei, die am Ende eine nahtlose und vollstĂ€ndige Welt ergibt. Nach eurem Start in Izuhara, verschlĂ€gt es euch etwa nach Toyotama, bis schließlich das Finale in Kamiagata mĂŒndet. Jedes dieser Gebiete vereint zahlreiche Orte und PlĂ€tze (Fragezeichen). Die Gesamte Insel Tsushima ist außerdem von Mongolen besetzt. Das Hauptziel ist letzten Endes, Jins Heimat von den Invasoren vollstĂ€ndig zu befreien.

Reisen

Über eine Schnellreisefunktion gelangt Ihr zurĂŒck an bereits entdeckte Punkte auf der Karte. Die Ladezeiten sind hierbei ungewöhnlich schnell, sodass die Funktion im Gegensatz zu vielen anderen Games im Genre wirklich die Bezeichnung “schnell” verdient. Dadurch, dass sich im Verlaufe eurer Reise eine riesige Anzahl an Punkten freischalten lĂ€sst, habt Ihr immer die Möglichkeit einen möglichst nahen Punkt zu eurem nĂ€chsten Ziel anzusteuern. So flink und sauber sieht man das in Open-World-Spielen selten.


Die weite Welt von Tsushima steht euch offen

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©Sony Interactive Entertainment, Quelle: https://giphy.com/gifs/playstation-ps4-ghost-of-tsushima-ghostoftsushima-YREWrgzhcV86MPEeVp

Die drei Gebiete Izuhara, Toyotama und Kamiagata gilt es in drei Akten zu erschließen

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©Sony Interactive Entertainment, Quelle: https://www.powerpyx.com/ghost-of-tsushima-full-world-map-revealed/

Sammlung

Auch Teil der konventionellen Spielmechaniken aus dem Action-Adventure und Open-World Genre ist das Sammeln und Komplettieren.

Fragezeichen

Auf eurer Reise gilt es eine umfangreiche, ja gar niederschmetternde Menge an Fragezeichen abzuklappern.

Das sind folgende:

  • 18 heiße Quellen (dauerhafte Aufwertung der Gesundheit)
  • 16 BambusstĂ€nde (dauerhafte Erweiterung der Fokuspunkte)
  • 19 Haikus (StirnbĂ€nder [Kosmetische VerĂ€nderung])
  • 16 Shinto-Schreine (Kletterpassagen die Talismanne freischalten)
  •  8 LeuchttĂŒrme (kleine Erweiterung der Legende [mehr dazu im Abschnitt “FĂ€higkeiten”])
  • 23 SĂ€ulen der Ehre (Schwer-Kits [Kosmetische VerĂ€nderung])
  • 49 Inari-Schreine (Fuchsbauten die TalismanplĂ€tze und mĂ€chtige Talismane freischalten, sowie diese StĂ€rken)
  • 5 Duelle (mehr dazu im Abschnitt “Duelle”)
  • Diverse Außenposten der Mongolen die eingenommen werden mĂŒssen
Rohstoffe und Sonstiges

Neben den Fragezeichen sammelt Ihr in der Spielwelt Rohstoffe sowie die WĂ€hrung “VorrĂ€te”.  Zu den Rohstoffen zĂ€hlen Eisen, Leder, Seide, Ligusterholz, Bambus, Blumen, Raubtierfelle usw. die bei HĂ€ndlern und Schmieden zu RĂŒstungen, Waffen, Taschen etc. verarbeitet werden können.

Aber auch das ist noch nicht alles. Nebenbei sammelt Ihr zirpende Grillen, mongolische Artefakte, unzĂ€hlige Sashimono Banner und mehr.


“Ghost of Tsushima” lĂ€sst euch umfangreich sammeln

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©Sony Interactive Entertainment, Quelle: https://rushbfast.com/spieletest/playstation-4/testbericht-ghost-of-tsushima-folge-dem-wind-werde-eins-mit-der-insel/

KĂ€mpfe

Eines der Kernelemente im Samurai-Spiel ist selbstverstĂ€ndlich das Kampfsystem. In SchwertkĂ€mpfen streckt Ihr eure Gegner brutal und blutig mit dem Katana nieder. Mit Kurz- und Langbogen setzt Ihr euren Widersachern aus der Ferne zu. Als “Geist” versucht ihr stealth-typisch unentdeckt mit eurem Tanto zu meucheln.

Am besten lĂ€sst sich das Kampfsystem wohl mit “The Witcher 3: Wild Hunt” (2015) oder der “Assassins Creed”-Reihe vergleichen. Anvisiert wird der Gegner automatisch je nach eingeschlagener Richtung des Analogsticks, es gibt also kein richtiges “Lock-On”. Es gibt neben schnellen und schweren Schwerthieben, welche die Deckung des Gegners durchbrechen, einen klassischen Seitschritt oder eine Ausweichrolle sowie das Parieren.

Jedes bezwingen eines Gegners bringt Fokus. Die Fokuspunkte wiederum, ermöglichen euch die Heilung oder Spezialmoves (teilweise freigeschaltet durch abschließen der “Mythischen Geschichten”). Timed Ihr eine Parade oder einen Seitschritt besonders gut, könnt Ihr direkt einen verherrenden Konter durchfĂŒhren.

Wichtig: Schwierigkeitsgrade

Im Gegensatz zu vielen anderen Videospielen gibt es, mit dem in Version 1.05 nachgepatchen höchsten Schwierigkeitsgrad “Tödlich”, eine Besonderheit.

Laut der englischsprachigen Wikipedia sind Gegner hier nicht unbedingt schwieriger niederzuschlagen: “es handele sich viel mehr um einen realistischeren Modus, in dem sich Spieler und Feinde gegenseitig massiven Schaden zufĂŒgen.” Nicht-Boss-KĂ€mpfe etwa enden hier mit 1-2 erfolgreichen Schnitten. “Dies wurde von verschiedenen Rezensenten gelobt und hat die Spielweise grundlegend verĂ€ndert”, wird weiter angemerkt.[2]


Beim sogenannten “Herausfordern”, mĂŒsst Ihr die Taste im richtigen Moment loslassen um einen einzigen verheerenden Hieb auszufĂŒhren. Je nach Spielfortschritt, AusrĂŒstung und FĂ€higkeiten kann diese spezielle Technik, die man nur in bestimmten Situationen nutzen kann, zu einer Serie ausgebaut werden.

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©Sony Interactive Entertainment, Quelle: https://giphy.com/gifs/playstation-ps4-ghost-of-tsushima-ghostoftsushima-MCjXufnvCvdcxgcnUP

Duelle

Neben offenen KĂ€mpfen gibt es in “Ghost of Tsushima” noch eine besondere Art von Duellen. Je nach Situation im Spiel kommt es vor (z.B. storyrelevante Ereignisse oder die fĂŒnf Duelle [Fragezeichen]), dass Ihr Mann gegen Mann einem Feind, in einem geschlossenen Kampf gegenĂŒber steht. Den Lebensbalken eures Gegners gilt es abzuarbeiten. Das erinnert an Spiele im “Soulslike”-Genre.

In den Duellen könnt Ihr keine Wurfwaffen wie Kunai, Rauchbomben usw. einsetzen. Samurai-Stilecht stehen nur die Kampfhaltungen, eure Fokusleiste inklusive Selbstheilung und euer Katana zwischen euch und eurem Kontrahenten.

Die Duelle sind eine sehr willkommene Abwechslung zum freien Kampfsystem, machten uns enormen Spaß und hĂ€tten daher gerne zahlreicher sein können.


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©Sony Interactive Entertainment, Quelle: https://blog.de.playstation.com/2018/06/19/alles-was-ihr-ber-den-fantastischen-e3-trailer-von-ghost-of-tsushima-wissen-msst/

FĂ€higkeiten

Ein klassischer FĂ€higkeitenbaum gibt euch die Möglichkeit Jin Sakai aufzuleveln. DafĂŒr ist die “Erweiterung der Legende” nötig. Diese erhaltet Ihr z.B. fĂŒr das abschließen von Missionen, das KĂ€mpfen oder Fragezeichen.  Ab einer gewissen Menge verschafft euch das Skillpunkte.

Diese Punkte könnt Ihr dann in drei verschiedenen Bereichen investieren.

  • Samurai (Ablenkung, Ausweichen, Erkundung, Mythisch)
  • Kampfhaltungen (Stein, Wasser, Wind, Mond)
  • Geist (Geistwaffen, Entwicklungstaktiken)

Es macht wirklich Laune eure FĂ€higkeiten immer weiter auszubauen. Ihr fĂŒhlt euch laufend gut belohnt, da mit Punkten nicht gegeizt wird. Insbesondere, dass die Kampfhaltungen nochmals verfeinert werden können sorgt fĂŒr Spieltiefe im Kampfsystem.


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©Sony Interactive Entertainment, Quelle: https://www.nme.com/guides/gaming-guides/ghost-of-tsushima-techniques-guide-the-best-abilities-and-skills-to-unlock-2709765

Kampfhaltungen

Die Besonderheit und das HerzstĂŒck des Kampfsystem sind wohl ohne Zweifel die vier verschiedenen Kampfhaltungen. Damit die ganze PrĂŒgelei nicht langweilig wird, haben sich die Entwickler von “Sucker Punch” nĂ€mlich etwas tiefergehendes einfallen lassen.

Eure Gegner lassen sich in vier Gruppen einteilen. Jede Kampfhaltung eignet sich perfekt fĂŒr einen dieser Gegnertypen und verschafft euch so Vorteile bspw. beim Durchbrechen der Deckung. Die Kampfhaltung “Stein” setzt SchwertkĂ€mpfer unter Druck. Mit “Wasser” haben Schildgegner wenig Chancen. In der Wind Kampfhaltung heizt Ihr SpeerkĂ€mpfern ein und “Mond” setzt mit harten Tritten und besonderen Hieben, richtig großen Kalibern ein Ende. Gegen Ende der Hauptstory gibt es als Bonus noch eine besondere Art von Kampfhaltung, die wir nicht verraten möchten. Hier mĂŒsst Ihr mehrere Gegner am StĂŒck bezwingen, ohne Schaden zu erleiden, um selbst zu eskalieren.

Hat man den nahtlosen Wechsel zwischen den wuchtigen Kampfhaltungen im Eifer des Gefechts erstmal raus, ergibt sich dadurch eine Variation an Hieben und Optionen, die einfach enorm Spaß macht und der Hauptgrund dafĂŒr ist, dass das Kampfsystem nie langweilig wird.


Die “Wasser”-Kampfhaltung zeichnet sich in der Ausgangsposition durch ein erhobenes Schwert aus. Schildgegner haben dem wenig entgegen zu setzen. Hier wird sie zweckentfremdet fĂŒr einen ungepanzerten BogenschĂŒtzen, was in diesem Fall ausreicht.

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©Sony Interactive Entertainment, Quelle: https://giphy.com/gifs/playstation-ps4-ghost-of-tsushima-ghostoftsushima-kE2be1Dwja1532JMrf

Die Ästhetik des feudalen Japans

Das absolute Highlight in “Ghost of Tsushima” war fĂŒr uns die Schönheit des akkuraten Designs und damit der außergerwöhnlichen AtmosphĂ€re der Spielwelt.

In seiner visuellen Aufmachung ĂŒberzeugt das Spiel mit der authentischen Darstellung der Kamakura-Zeit, durch unendlich viele Details, die entweder schlicht traditionell japanisch, samuraitypisch oder eben aus der damaligen Kriegszeit um 1274 entsprungen sind.[3]

Laut den Entwicklern wurden in Vorbereitung zur Entwicklung “Inforeisen unternommen, tausende Fotos gesammelt, Recherchen angestellt, Filme angesehen usw.” wie die Kollegen des PlayStation-Blogs feststellen. Wie besessen sei versucht worden, in einem langen Prozess, den Stil des Spiels zu entwickeln, im BemĂŒhen eine LiebeserklĂ€rung an das zu schaffen, was sie zur Entwicklung des Spiels inspiriert hat.[4]


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©Sony Interactive Entertainment, Quelle: https://www.gamereactor.de/ghost-of-tsushima-kritik/

Die Details

“Ghost of Tsushima” zeigt sich oft so malerisch, dass man am liebsten alle zwei Minuten ein Erinnerungsfoto schießen möchte. Ob rote AhornblĂ€tter die im Wind fliegen oder die unendlich großen Blumenwiesen. Selbst in seiner Gewalt, durch in Blut getrĂ€nkte KĂ€mpfe, umgibt das Spiel eine beispiellose Schönheit und Ästhetik.

In einer wunderschönen Flora, von Traditionen und Religionen Japans inspirierte AktivitĂ€ten wie die Shinto-Schreine oder die Fuchsbauten in Anlehnung an die heiligen Kami-FĂŒchse, sowie heißen Quellen, zeigen die Entwickler, dass sie ihre Hausaufgaben gemacht und sich extrem reingekniet haben, um eine besondere Spielwelt zu erschaffen.

Selbst in den Missionsbezeichnungen, die nach Abschluss der Mission in einer Laufschrift ĂŒber dem Bildschirm verglĂŒhen, zeigen sich die unglaublich zahlreichen stimmigen Details. Die große StĂ€rke von “Ghost of Tsushima” ist also nicht etwa unbedingt das Spielerische, sondern vor allem das Inszenatorische.


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©Sony Interactive Entertainment, Quelle: https://arsuf.tumblr.com/post/624359536216719360/ghost-of-tsushima-gifs-5

Eine Welt der Immersion

Besonders hervorzuheben ist, wie sich die Entwickler stets eines möglichst immersiven Erlebnisses bemĂŒht haben.

Der leitende Wind

Das perfekte Beispiel hierfĂŒr ist der “Leitende Wind”. Denn in “Ghost of Tsushima” orientiert Ihr euch neben der Karte nicht etwa durch einen kleinen Radar, Kompass oder Ă€hnliches im Bild, sondern werdet vom Strom des Windes in der Spielwelt geleitet. Kommt Ihr etwa aus dem MenĂŒ oder der Karte zurĂŒck ins Spiel, braust der Wind auf und leitet euch so den Weg. Auch durch hochwischen auf dem Touchpad lasst ihr den Wind aufheulen. Nachdem er schließlich etwas abgeklungen ist, bleibt er trotzdem jederzeit wahrnehmbar. Was Anfangs gewöhnungsbedĂŒrftig ist, kristallisiert sich als wirklich frische Brise,  und damit als sehr gelungene und ungewöhnliche Art der Orientiertung in Videospielen heraus.


Anfangs noch ungewohnt, wird der leitende Winde zum zuverlĂ€ssigen Indikator des Reisenden Jin Sakai

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©Sony Interactive Entertainment, Quelle: https://giphy.com/gifs/playstation-ps4-ghost-of-tsushima-ghostoftsushima-LmBrBsut2zzgYXtfgf

Samurai-Stilistik nach Kurosawa

Auch in Form der stark begrenzten HUD-Elemente, die nur kurz beim bspw. wechseln der Kampfhaltung erscheinen, schnell aber wieder verschwinden, zeigt sich der Entwicklerwunsch nach der gewissen Extraportion Sogwirkung. Wer dies auf die Spitze treiben möchte erhĂ€lt sogar eine eine HUD-Einstellung fĂŒr Experten, die zugunsten der Immersion, noch weniger ablenkende Elemente bietet.

Nicht zuletzt der stilisierte schwarz-weiss Filter der als “Kurosawa Modus” (angelehnt an die japanische Regie-Legende Akira Kurosawa) fĂŒr ein final immersives, sowie klassisches Samurai-Kinoerlebnis sorgen soll zeigt, wie die Gedanken der Entwickler um diesen Faktor kreisten.


Die Anleihen an klassische Samurai-Abenteuer im Kurosawa-Stil sind in “Ghost of Tsushima” unverkennbar

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©Sony Interactive Entertainment, Quelle: https://tenor.com/view/ghost-of-tsushima-duel-samurai-gif-17911929

Einseitige Fauna

Ein einziger kleiner Kritikpunkt wĂ€re vielleicht bei den Geschöpfen, abgesehen von Japanern und Mongolen, zu finden. Denn was die Tierwelt angeht, zeigt sich “Ghost of Tsushima” doch recht einseitig.

Klar, die Pferde wirken realistisch animiert. Der kleine gelbe Vogel der euch oft begleitet sieht wunderschön aus. Krabben oder Fische an StrĂ€nden oder FlĂŒssen sorgen fĂŒr weiteres Leben in der Spielwelt. Aufsteigende Kraniche, wenn ihr dessen Gefilde streift, machen durchaus etwas her (gibt es aber nur in bestimmten Gebieten).

Abgesehen davon fehlt es der Fauna jedoch an Vielfalt. Es gibt im Grunde nur die als heilig angesehenen GeweihtrĂ€ger (Hirsche die nebenbei viel zu spĂ€t vor euch weglaufen) sowie die Wildschweine und BĂ€ren. Die beiden letztgenannten Tierarten erbringen euch bei der Jagd Raubtierfelle. Ansonsten gibt es nur noch die sĂŒĂŸen, verspielten und heiligen Kami-FĂŒchse die euch den Weg zu den Fuchsbauten (Fragezeichen) weisen. Also euch nicht zufĂ€llig in der Spielwelt begegnen. Auf Seite der Mongolen gibt es Adler und Hunde.

Das ist Insgesamt bei einer Spielzeit von ca. 40 Stunden im Schnitt einfach zu wenig um eine 100% belebte Welt zu erzeugen. Zum Vergleich: In Rockstar Games “Red Dead Redemption 2″ (2018) gab es unglaubliche 200 (!) verschiedene, verwertbare Tierarten. Nun gut, möglicherweise hatte das auch ein höheres Budget.


Die heiligen Kami-FĂŒchse sind visuell beinahe die einzige Besonderheit in der Tierwelt von “Ghost of Tsushima”

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©Sony Interactive Entertainment, Quelle: https://www.gamesradar.com/au/ghost-of-tsushima-foxes-petted/

“Wunderschön - selbst im Tod”

Nicht nur visuell und im Spieldesign scheinen sich die Entwickler in “Ghost of Tsushima” ĂŒber vieles Gedanken gemacht zu haben.

Bei all den KĂ€mpfen, einem hohen Grad der BrutalitĂ€t, Unmengen an Blut und Leichen, bleibt die Frage inwieweit das Spiel diese rohe Gewalt, aus einer schrecklichen Kriegszeit zu verspielt darstellt. Sucker Punch schafft es jedoch bei allen spaßbringenden KĂ€mpfen, fĂŒr den Schrecken sowie Folter, Mord und der Frage nach dem Sinn und der Ehre der beteiligten Parteien im Krieg, zu sensibilisieren.

Wenn etwa in Missionen ein Vater den barbarischen Zwang zur Entscheidung zum Leben und dem Tod seiner beiden Söhne fĂ€llen muss oder verbrannte und aufgespieste Leichen zu sehen sind, muss man immer wieder schlucken. Dadurch fĂŒhlt man mit den Protagonisten oder eher mit den ganzen abscheulichen UmstĂ€nden des Krieges aus frĂŒheren Zeiten mit, die wir uns heutzutage gar nicht mehr richtig vorstellen können.

So ist es eine wohltuende, gut dosierte Mischung aus spielerischem Spaß, ernstem Hintergrund und wĂŒrdevollem Transport von realer Geschichte in eine fiktive, virtuelle Welt, die “Ghost of Tsushima” “Wunderschön - selbst im Tod” macht.


Wenn selbst spritzendes Blut eine gewisse Ästhetik ausstrahlt, muss es “Ghost of Tsushima” sein

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©Sony Interactive Entertainment, Quelle: https://www.google.de/imgres?imgurl=https%3A%2F%2Fi0.web.de%2Fimage%2F934%2F34885934%2Cpd%3D1%2Fghost-of-tsushima-sucker-punch-open-world-samurai.jpg&imgrefurl=https%3A%2F%2Fweb.de%2Fmagazine%2Funterhaltung%2Fgaming%2Fghost-of-tsushima-geisterhafter-samurai-open-world-tour-kritik-34885890&tbnid=BdRl3rFweYap_M&vet=12ahUKEwiC7ruSpunuAhWHzqQKHVRjBRkQMygpegUIARD9AQ..i&docid=RnXSUcitpjb7vM&w=1200&h=675&q=ghost%20of%20tsushima%20f%C3%A4higkeiten&ved=2ahUKEwiC7ruSpunuAhWHzqQKHVRjBRkQMygpegUIARD9AQ

Das Ungleichgewicht

Bei allen Lobeshymnen hat, wie auf vielen Bewertungsportalen, auch bei uns der eine Punkt zur Höchstwertung von 10/10 gefehlt. Doch woran liegt das?

Neben dem angesprochenen Kritikpunkt der zu einseitigen Tierwelt, gibt es eigentlich nur ein wirklich herausstechendes Merkmal. Doch widmen wir uns zuerst einigen Kleinigkeiten.

Wasserscheues Reittier & Peanuts

Euer Pferd kann nicht schwimmen, is also so gut wie komplett Wasserscheu. Was nicht nur extrem beim Spielen nervt ist zudem noch unrealistisch, denn Pferde können sehr wohl gut schwimmen, auch wenn es fĂŒr sie einen ordentlichen Kraftakt darstellt.[5]

Perfekt gelöst wurde das etwa von Rockstar Games, im bereits angesprochenen “Red Dead Redemption 2”. Hier ist das schwimmen mit dem Pferd möglich aber verbraucht enorm viel Ausdauer, weshalb man nicht zu lange vom Ufer fernbleiben sollte. Wenn aber euer Bock in “Ghost of Tsushima” vor jeder PfĂŒtze den Schwanz einzieht, ist das einfach kein Open-World Standard mehr. Wenn Ihr außerdem von Erhöhungen springt und das Pferd ordentlich auf die Nase fĂ€llt, sodass es wahrscheinlich schwer verletzt wĂ€re, sofort aber wieder ohne zu murren aufsteht und bereitwillig mit euch weiterzieht, entfernt man sich endgĂŒltig vom Realismus.

Abgesehen davon ruckelt bzw. zittert Jin Sakai beim Sprint unfreiwillig komisch und auch kleinere Bugs gehören immer wieder dazu. Doch das sind alles Peanuts. Deutlich gewichtiger ist da schon das VerhĂ€ltnis in der Spielzeit von Hauptgeschichte und Zusatzaufgaben, was uns zum Abschnitt “VerhĂ€ltnis der Spielzeit & Sammelwahn” bringt.


Vorsicht bockig. Auf Wasser hat euer Pferd mal so gar keinen Bock.

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©Sony Interactive Entertainment, Quelle: https://www.reddit.com/r/PS4/comments/hxwwn7/ghost_of_tsushima_image_sora/

VerhÀltnis der Spielzeit & Sammelwahn

Bei unserer Reise durch Tsushima freuten wir uns zwar ĂŒber jede Verbesserung und das aufleveln regt ordentlich das Belohnungssystem an, trotzdem sind viele im Abschnitt “Sammlung” angesprochenen Punkte, insbesondere die Inari-Schreine schlicht zu viel des Guten. Ganze 49 mal, einem zwar sĂŒĂŸen und verspielten aber immer gleichen Fuchs hinterherzurennen, um den x-ten Schrein zu ehren, ist irgendwann einfach nur noch lĂ€stige Pflichtaufgabe und ohne ausreichenden Kontext.

Auch die englischsprachige Wikipedia stellt fest, dass “Ghost of Tsushima” von Kritikern fĂŒr seine Optik und KĂ€mpfe gelobt wurde, nicht aber fĂŒr die AktivitĂ€ten in der offenen Spielwelt.[6]

Wie Ihr bereits lesen konntet betrĂ€gt die Spielzeit der Hauptgeschichte etwa 20 Stunden. Möchtet Ihr mehr von Tsushima sehen, was ja auch Sinn macht, denn die Spielwelt ist wunderschön, könnt Ihr jedoch 60-65 Stunden investieren. Wie kommt man zu so einem MissverhĂ€ltnis von Zeit fĂŒr die Geschichte und Zeit fĂŒr alles andere?

Nun ja, außerhalb von Missionen erwartet euch trotz der angesprochenen visuellen Schönheiten oft dröges Open-World Gameplay. Nebenmissionen sind bis auf wenige Ausnahmen immer gleich gestrickt, werden schnell eintönig und stĂ€ndige Zufallsbegegnungen mit Mongolen auf euren Wegen, die immer gleich ablaufen, sollen scheinbar ein wenig Spielzeit auf die Uhr treiben.


Bei aller Schönheit der Spielwelt. NebenaktivitĂ€ten und  Sammelwahn sind nicht unbedingt zum niederknien.

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©Sony Interactive Entertainment, Quelle: https://kotaku.com/the-best-side-quests-in-ghost-of-tsushima-1844446702

Auch das permanente einsammeln von Loot schadet enorm dem Spielfluss und der AtmosphĂ€re, was dem Wunsch der Entwickler nach Immersion und wenig Ablenkungen widerspricht. An jeder Ecke liegt irgendwas zum einsammeln, es will einfach kein Ende nehmen. Klar könnt ihr das Zeug einfach liegen lassen, lasst euch dann aber wesentliche Mittel fĂŒr die Aufwertung eures Charakters entgehen, die euch wiederum im Kampf limitieren. Also heißt es sammeln, sammeln, sammeln.

Man könnte meinen, man mĂŒsse nur seinen Spielstil Ă€ndern und einfach weniger Nebenaufgaben und mehr Hauptquests spielen um so ein Gleichgewicht herzustellen. Könnte man schon, nur lasst ihr euch dann wesentliche Spielzeit und auch Inhalte entgehen. Am Ende hĂ€tte schlicht eine grĂ¶ĂŸere Menge an Story-Inhalten Abhilfe schaffen können.

Als schön bleibt jedoch festzuhalten, dass die Charaktere und Figuren aus den Story-Quests und Neben-Quests miteinander verzahnt werden, sodass eure Begleiter Yuna, Taka, Sensei Ishikawa und viele mehr, immer wesentliche Anteile der Geschichte in allen Questarten bilden.


Die BambusstĂ€nde die euren Fokus erweitern, gehören noch zu den spaßigeren Erledigungen, laufen prinzipiell jedoch auch immer gleich ab.

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©Sony Interactive Entertainment, Quelle: https://www.thegamer.com/ghost-tsushima-best-side-quests-ranked-sucker-punch-productions-game/

Fazit - “Mono no aware”

Mit dem Spruch “Mono no aware”, der aus der japanischen Ästhetik stammt, verabschiedet sich “Ghost of Tsushima” von seinen Spielern.[7]

Es bedeutet “das Herzzerreißende der Dinge“ und wird als “jenes GefĂŒhl von Traurigkeit bezeichnet, das der VergĂ€nglichkeit der Dinge nachhĂ€ngt und sich doch damit abfindet”.[8]

Ein passender Schluss, nicht nur in Bezug auf die emotionale Reise mit Jin Sakai, durch die Geschichte von “Ghost of Tshushima”, sondern auch im Kontext zu seiner atemberaubenden, eindrucksvollen Spielwelt, die in dieser Form wohl noch nie da war. “Ghost of Tsushima” macht nicht viel neu. Es ist kein innovatives Spiel. Aber es ist ein verdammt schönes Spiel.

Auch wenn es kleinere Kritikpunkte wie Slapstick beim anivisieren von Gegnern, ein Wasserscheues Pferd, Zittersprints, oder eine einseitige Fauna gibt. Außerdem grĂ¶ĂŸere, wie das VerhĂ€ltnis von Story- und Side-Quests im Bezug auf die Spielzeit und repetitive Nebenaufgaben. “Ghost of Tsushima” hat uns nicht nur enorm viel Spaß gemacht, sondern in seinen poetischen Momenten auch viel gelehrt.

So bleibt uns nur eine respektvolle Verbeugung vor der Entwicklerleistung von Sucker Punch. FĂŒr ein herausragendes Spiel, welches uns noch lange im GedĂ€chtnis bleiben wird, und zweifelsohne einen Pflichtitel fĂŒr jeden Videospieler darstellt.


Du entscheidest was du morgen sein wirst.Jin Sakai

“Ghost of Tsushima: Legends”-Multiplayer-Modus

NachtrĂ€glich spendiert Sucker Punch allen Spielern von “Ghost of Tsushima” einen Multiplayermodus Namens “Ghost of Tsushima: Legends”.

Nachdem wir diesen getestet haben werden wir unser Review entsprechend ergÀnzen.


Trailer

Der offizielle deutsche Launch Trailer zu “Ghost of Tsushima”

Hier geht’s zum Game-Awards-2019-Trailer

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©PlayStation DACH

 

Assassin’s Creed Unity (2014)

  • 7.5/10
    derofa Durchschnittswertung - 7.5/10
7.5/10

Spielenswert

Das im Jahr 2014 veröffentlichte Spiel war anfangs ein reines Bugfest. 

Die Entwickler von Ubisoft hatten aber schnell einen Patch parat. 

Ob das der Französischen Revolution im Wege stand erfahrt ihr in diesem Review.

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Genre: Action-Adventure

Originaltitel: Assassin’s Creed Unity

Produktionsland: Kanada

Entwicklerstudio/Publisher: Ubisoft/Ubisoft Montreal

Spielmodus: Einzelspieler/Multiplayer

Spielzeit: ca. 20 Stunden (Story), ca. 100 Stunden (100%)

Plattformen: PlayStation 4, Xbox One, PC

Altersfreigabe: USK 16

VorgĂ€nger: Assassin’s Creed IV Black Flag (2013)

Nachfolger: Assassin’s Creed Syndiacte (2015)

Wertung:   

Testplattform: PC

Autor: Steeven

Verfasst am: 06.02.2021


Der Assassine

Der Mann des Spiels heißt Arno Victor Dorian. Als kleiner Junge erlitt er einen schweren Schicksalsschlag. Er wird dadurch in eine Familie aufgenommen die viele Geheimnisse mit sich trĂ€gt. 

Durch unvorhersehbare Ereignisse kommt eins zum anderen und er kommt in Kontakt mit den Assassinen. Angetrieben durch seine GefĂŒhle tritt er letztendlich der Bruderschaft bei um sich an denen zu RĂ€chen die ihm das Leid angetan haben.

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©https://www.gamestar.de/artikel/assassins-creed-unity-ubisoft-erklaert-was-bei-der-entwicklung-schief-ging,3327733.html

Die Französische Revolution 

Die Geschichte um Arno herum spielt im 18. Jahrhundert in Paris zur Zeit der Französischen Revolution. Sie ist im vollen Gange und Arno ist mittendrin. Die Entwickler haben sich bei dem Spiel an die wahre Geschichte der Revolution gehalten. Die Stadt selbst schmĂŒckt sich dadurch auch in zwei Parteien die sich immer mal wieder in die Quere kommen. Überall gibt es mit massenhaft Menschen, ob sie nun um eine Guillotine herumstehen um einer Hinrichtung zuzusehen oder eine Demonstration fĂŒhren gegen das Regime , soviel Leben im Jahr 2014 in einem Spiel zu sehen war schon etwas besonderes.

NatĂŒrlich gibt es auch neben der Revolution einiges zu tun in der Stadt der Liebe. Es gibt massenhaft Geschichten aus Paris in Nebenquests die man erledigen kann die fĂŒr ein bisschen Abwechslung sorgen. Und wie in dem Teil davor gibt es natĂŒrlich auch wieder Sammelobjekte. 

Einige echte Charaktere aus der damaligen Revolution dĂŒrfen hier natĂŒrlich nicht fehlen, unter anderem sieht man Napoleon Bonaparte, Maximilien Robespierre, König Ludwig XVI und viele andere. 

NatĂŒrlich gibt es auch Original getreue GebĂ€ude wie das Notre Dame, die Entwickler haben hier der Stadt sogar ihre Hilfe angeboten und die 3D Daten die sie sich von dem echten GebĂ€ude genommen haben aus dem Spiel zur VerfĂŒgung gestellt um das historische GebĂ€ude nach dem Brand 2019 wieder aufzubauen.

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©https://www.player.one/assassins-creed-unity-when-keeping-it-real-goes-wrong-395631

Das Gameplay

Hier bleibt vieles beim altbewĂ€hrtem, aber es gibt auch einige Neuerungen. 

Waffentechnisch hat man hier eine Auswahl aus Einhand, Lang und Schweren waffen fĂŒr den direkten Nahkampf. FĂŒr die Ferne gibt es die Phantomklinge mit der man Klingen verschießen kann, Pistolen und Gewehre. Hilfsmittel wie in den VorgĂ€ngern gibt es natĂŒrlich auch wie zb. die Rauchbomben um schnell unterzutauchen. 

Durch die Auswahl an Waffen kann man verschieden Arten an spieltypen abdecken, möchte man schnell sein nimmt man am besten eine Einhandwaffe und die Phantomklinge, will man den Feinden mal so richtig auf die Makrone hauen nimmt man eine Schwere Waffe und zwingt sie zu Boden. 

ZusĂ€tzlich kann man sich noch seine eigene RĂŒstung zusammenstellen entweder durch Kauf mit Ingame WĂ€hrung oder durch bestimmte Missionen. Diese kann verschiedene Attribute haben wie extra leben, verbessertes Adlerauge oder Ă€hnliches. 

Das Kampfsystem fĂŒhlt sich flĂŒssig an egal welchen Stil man wĂ€hlt, zur direkten Abwehr kommt hier das Pariersystem dazu oder eine Ausweichrolle, diese mĂŒssen aber natĂŒrlich richtig getimed sein ansonsten fĂ€llt man schneller als die Guillotine am Henkersplatz.

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©https://gifs.com/gif/assassins-creed-unity-all-finishing-moves-brutal-kills-in-60-fps-hidden-blade-swords-axes-y47PkV

Nicht Perfekt aber trotzdem gut

Leider wurde auch ich nicht von Fehlern verschont. 

Plötzlich auftauchende Menschen, oder starre Schwebende Menschen waren leider keine Seltenheit. 

Mein grĂ¶ĂŸter Feind war aber die Umgebung, beim davonlaufen von Feinden springt Arno plötzlich auf einen Tisch oder andere kleine GegenstĂ€nde und bleibt darauf stehen wie festgeklebt und man wird dann vom Gegner erwischt. Oder man möchte durch die zahlreichen offenen Fenster an den GebĂ€uden hindurch doch Arno hangelt sich lieber im Viereck am Fensterrahmen entlang und möchte nicht hindurch. Es gab auch noch andere kleine Fehler auf die ich aber hier nicht nĂ€her eingehen möchte. 

Den Multiplayer konnte ich leider nicht testen da ich nie andere Spieler in der Suche gefunden habe was aber auch verstĂ€ndlich ist fĂŒr ein Spiel das 2014 veröffentlicht wurde.

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©https://www.heise.de/newsticker/meldung/Fehlstart-fuer-Assassin-s-Creed-Unity-Ubisoft-Chef-entschuldigt-sich-2467067.html

Fazit

Auch noch im Jahr 2021 ist es ein Spiel das man aufjedenfall mal gespielt haben sollte wenn man Fan des Genres ist. 

Egal ob Stealth oder Rambo hier findet jeder seinen Spaß. 

Trotz der wiederholenden Fehler im Spiel hat es mir kaum den Spielspaß geraubt, es hat unglaublich viel Spaß gemacht nach jahrelanger Assassinen Abstinenz wieder TĂŒrme zu erklimmen, Gegner zu meucheln oder einfach nur die Welt zu erkunden. 

„Nichts ist wahr, alles ist erlaubt“

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