Archiv der Kategorie: True Crime

Die Schlange (2021)

  • 9/10
    dero­fa Durch­schnitts­wer­tung - 9/10
9/10

Her­aus­ra­gend

Der Titel “Die Schlan­ge” bezeich­net eine 2021 von BBC pro­du­zier­te bri­ti­sche Crime-Serie die von wah­ren Bege­ben­hei­ten inspi­riert wor­den ist.

Der fran­zö­si­sche Seri­en­kil­ler namens Charles Sobrahj ist wohl einer der bekann­tes­ten Mör­der aus Südöstasien.

Die­se Mini­se­rie mit ins­ge­samt acht Epi­so­den ist am 02.April 2021 auf Net­flix ver­öf­fent­licht worden.

Wir haben uns “The Ser­pent” ein­mal ange­se­hen und erzäh­len Euch was wir von der neu pro­du­zier­ten Net­flix-Serie fin­den und ob sie zum Crime-Seri­en Geheim­tipp 2021 zählt.

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Gen­re: Thril­ler, True-Crime

Ori­gi­nal­ti­tel: The Ser­pent

Pro­duk­ti­ons­land: Ver­ei­nig­tes Königreich

Pro­duk­ti­ons­fir­ma: BBC, Mam­mo­th Screen

Regie: Tom Shank­land, Hans Herbots

Dreh­buch: Toby Finlay

Pro­duk­ti­on: Ste­phen Smallow

Musik: Domi­nik Scherrer

Staf­feln: Staf­fel 01 (8 Epi­so­den) (2021)

Län­ge: ca. 50-55 Minu­ten je Episode

Alters­frei­ga­be: FSK 16

Wer­tung:  

Autor: Melis­sa

Ver­fasst am: 11.07.2021

Lese­zeit: ca. 6 Minu­ten (Direkt zum Fazit)

How to catch a Killer?

Die Schlan­ge ist ein neu pro­du­zier­tes Pro­dukt der Strea­ming-Platt­form Net­flix aus dem Jah­re 2021 und basiert auf wah­ren Bege­ben­hei­ten. Sie han­delt über den fran­zö­si­schen Seri­en­kil­ler aus Süd­ost­asi­en mit dem Namen Charles Sobhraj (Tahar Rahim).

Charles ist Fran­zo­se und in den frü­hen 70er Jah­ren nach Bang­kok aus­ge­wan­dert. Zusam­men mit sei­nem indi­schen Freund Ajay Chowd­hu­ry (Amesh Edi­re­wee­ra) und sei­ner Lebens­ge­fähr­tin Marie-Andrée Leclerc (Jen­ny Cole­man), lock­te er ahnungs­lo­se Tou­ris­ten an.

Er befreun­de­te sich mit ihnen und über­zeug­te sie durch sei­ne Lügen, dass Charles und sei­ne Freun­de hilfs­be­rei­te Euro­pä­er sei­en, die sie in die­sem frem­den Land nur etwas unter­stüt­zen möch­ten. Sie boten ihnen die Hil­fe bei der Hotel­su­che - oder sogar ihr eige­nes Heim als Über­nach­tungs­mög­lich­keit an. Zudem stan­den sie den inter­es­sier­ten Tou­ris­ten als Dol­met­scher zur Seite.


Charles Sobhraj wirk­te auf sei­ne neu­en Bekannt­schaf­ten als ehr­lich und vertrauensvoll.

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©BBC

Der Schein trügt

Doch wie erwar­tet ist nicht alles Gold was glänzt und Charles Masche war es, die­se ahnungs­lo­sen Tou­ris­ten unter Dro­gen zu set­zen und sie dann zusam­men mit Ajay hin­aus aus der Stadt zu fah­ren. Dort habe er sie aus­ge­raubt und ermor­det. An den Mor­den beteilg­te sich Marie-And­ree nicht, jedoch wuss­te sie genau was ihr Lebens­ge­fähr­te mit den hilf­lo­sen (zu die­ser Zeit meist Hip­pies) ange­stellt hat­te. Denn die neu­en Bekannt­schaf­ten kehr­ten nach einem kur­zen Aus­flug mit Charles und Ajay nie mehr zurück.

Sein Ant­ago­nist und somit Gegen­spie­ler ist der nie­der­län­di­sche Bot­schafts­se­kre­tär Her­man Knip­pen­berg (Bil­lie How­le), der beharr­lich zwei in Bang­kok ver­schwun­de­nen Hol­län­dern hin­ter­her­re­cher­chiert und dem Täter auf der Spur ist.

Sei­ne weib­li­chen Opfer tru­gen oft Biki­nis, sodass Charles von Bang­kok den Spitz­na­men “Biki­ni-Kil­ler” erhal­ten hat­te. Auf­grund sei­ner hin­ter­lis­ti­gen Art wur­de ihm des­wei­te­ren vom Land der Titel “The Ser­pent” (Die Schlan­ge) zugeteilt.

So begann der Fran­zo­se in Zei­ten des “Hip­pie-Trails” der 70er Jah­re dut­zen­de Mor­de an west­li­chen Tou­ris­ten zu bege­hen. [1]


Marie und Charles

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©BBC

Die Rucksacktouristen der 70er

Wie schon erwähnt befasst sich die Geschich­te zeit­lich mit der sog. “Hip­pie-Bewe­gung” aus den sieb­zi­ger Jah­ren. Insze­na­to­risch ist die Dar­stel­lung die­ser zeit­li­chen Peri­ode beacht­lich rea­lis­tisch dar­ge­stellt wor­den und sorgt mit­hil­fe der Kulis­sen, Kos­tü­me etc. für eine rea­li­täts­treue Erzäh­lung in der wir uns in den 70er Jah­ren schnell verlieren.

Doch was ist so beson­ders an die­ser Net­flix -Serie? Die Thril­ler­se­rie “Die Schlan­ge” ist mit unter eines der span­nends­ten Crime-Seri­en die wir 2021 neu ent­deckt haben. Die­se “True-Crime-Serie” ist defi­ni­tiv ein Geheim­tipp den wir euch nicht vor­ent­hal­ten möch­ten. Mit ihren beschei­de­nen 8 Epi­so­den ver­setzt die Erzäh­lung uns in eine star­re und fes­seln­de Atmo­sphä­re, die neben dem Ner­ven­kit­zel zudem noch ziem­lich ent­set­zend auf uns wirkt.

Beson­ders beein­dru­ckend wie­der­ge­ge­ben war für uns die wahr­heits­ge­treue Hand­lung, die sich genau­so in den 70er Jah­ren abge­spielt haben soll. Die Serie erhält einen extra Punkt von uns, für die Vor­stel­lung von ori­gi­na­len Auf­nah­men bzw. Bil­dern von Charles und sei­nen Komplizen.

Her­vor­ra­gend ist hier auch die schau­spie­le­ri­sche Leis­tung der Schau­spie­ler zu beto­nen. Als Zuschau­er fühlt man sich nach Asi­en ver­setzt und erlebt dort die dunk­len Sei­ten eines Seri­en­kil­lers. Das Mit­fie­bern mit den Opfern und das hoff­nungs­vol­le War­ten auf ein Hap­py End bleibt bis zum Fina­le bestehen.


Marie und Charles haben bereits ihr nächs­tes Opfer im Visier

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©BBC

Die Stärke der Serie

Die Stär­ke ist nicht etwa die Cha­rak­te­ri­sie­rung eines Seri­en­kil­lers, viel­mehr lie­gen sie in der Beschrei­bung der Hip­pie-Ruck­sack­tou­ris­ten und ihren Lebens­ge­schich­ten. Die ein­zel­nen Cha­rak­te­re brin­gen fri­schen Wind nach Asi­en. Die Tou­ris­ten wer­den als lieb und ehr­lich ver­kör­pert, sodass wir immer mehr mit­füh­len müs­sen - vor allem als der ers­te Mord an einem der Tou­ris­ten began­gen wurde.

Immer wie­der tau­chen neue Cha­rak­te­re auf - sei­ne zukünf­ti­gen Opfer. Es wirkt schon fast naiv und dümm­lich, wie ein­fach sich die Tou­ris­ten von Charle’s Lügen über­re­den las­sen. Die­se Nai­vi­tät raubt uns als Zuschau­er jeg­li­chen Nerv. Es ist fast schon so wie ein Kli­schee aus Hor­ror­fil­men. Wir fra­gen uns öfters mal “Wie­so muss das sein? Das ist nicht gera­de klug oder?”
Doch wie fest­ge­bun­den und erstarrt bleibt uns nichts übrig als scho­ckie­rend mit­zu­er­le­ben, was mit den so einst lie­be­vol­len Hip­pie-Tou­ris­ten passiert.

Die wech­seln­den Cha­rak­te­re inner­halb die­ser acht fül­len­den Epi­so­den mit ihrem Über­le­bens­kampf gegen Sobhraj, brin­gen uns als Zuschau­er viel mehr eine Pla­cke­rei, die den­noch eilig und schnur­stracks in die Ziel­li­nie der Hoff­nung fährt. Was am Ende das Ergeb­nis ist, soll­tet ihr jedoch selbst herausfinden


Charles und Ajaj haben die nai­ven Tou­ris­ten aus der Stadt gefah­ren um sie außer­halb die­ser zu ermorden.

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©BBC

Was passierte mit Charles und Co.?

Was mit Charles und sei­nen Kom­pli­zen pas­siert ist erfahrt Ihr in der neu­en Crime-Serie auf Net­flix. Falls Ihr nichts mehr zur Hand­lung erfah­ren möch­tet, dann über­fliegt den kom­men­den Spoi­ler-Abschnitt und geht direkt “zum Fazit” über.

Da uns die Geschich­te hin­ter den ver­schol­le­nen Ruck­sack­tou­ris­ten so fas­zi­niert hat, woll­ten wir mehr über Charles und Co. erfah­ren und forsch­ten etwas nach.

Ach­tung Spoiler!

Wir star­ten direkt zum Fina­le der Staf­fel. Charles Sobhraj konn­te damals in Frank­reich ver­haf­tet wer­den, doch sei­ne Taten habe er bis heu­te nicht zuge­ge­ben. Er hat­te dar­auf gehofft, dass sei­ne Taten im Gefäng­nis ver­jäh­ren und er nicht ver­ur­teilt wer­den kann.

Wie eine hin­ter­lis­ti­ge Schlan­ge schmie­de­te sogar im Gefäng­nis wei­te­re Plä­ne. Erschre­cken­der­wei­se ist sein Plan sogar auf­ge­gan­gen und er wur­de trotz sei­ner Mor­de an dut­zen­den Tou­ris­ten in den sieb­zi­ger Jah­ren aus dem Gefäng­niss ent­las­sen. Charles jedoch war sich nicht bewusst, dass er in Bang­kok noch immer auf der Fahn­dungs­lis­te gelis­tet war und in Thai­land gesucht wur­de. Denn dort war es zu die­ser Zeit noch mög­lich, eine Ver­ur­tei­lung zu voll­stre­cken - was zur Fol­ge hat­te, dass er bei der Ein­rei­se in Thai­land direkt ver­haf­tet wur­de und in Haft gekom­men ist.

Der Fran­zo­se war cle­ver und erkann­te, dass das Land sehr arm war und nutz­te dies zu sei­nem Vor­teil, da er noch reich­lich an Geld übrig hat­te. Somit mach­te er es sich dies zu nut­ze und so konn­te er die Wär­ter leicht mit Geld oder ande­ren Mit­teln bestechen, sodass er sei­nen Auf­ent­halt im Gefäng­niss so ange­nehm wie mög­lich gestal­ten konnte.

Am 17. Febru­ar 1997 wur­de Sobhraj frei­ge­las­sen, wobei die meis­ten Haft­be­feh­le, Bewei­se und sogar Zeu­gen gegen ihn längst ver­jährt bzw. ver­lo­ren gegan­gen waren.

Die indi­schen Behör­den lie­ßen Sobhraj nach Frank­reich zurück­keh­ren, wo er bis heu­te noch sei­ne letz­ten Lebens­jah­re ver­bringt. Somit ist er den­noch trotz sei­ner abscheu­li­chen Taten davon­ge­kom­men. Sein ehe­ma­li­ger Freund Ajaj wur­de 1976 zuletzt angeb­lich in Deutsch­land gesich­tet und seit­her gilt er als ver­schol­len. Sei­ne dama­li­ge Lebens­ge­fähr­tin Marie-Andrée Leclerc erkrank­te 1984 an Krebs und ver­starb im Alter von 38 Jah­ren im Zeit­raum als Charles sei­ne Zeit im Gefäng­nis verbüßte.


Der ech­te Charles und Marie-And­ree und die Schau­spie­ler Rahim und Coleman.

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https://www.nachrichten.at/kultur/die-unfassbare-wahre-geschichte-hinter-die-schlange;art16,3377535

Fazit - Die mephistophelische Schlange

Wir haben kaum was an der Serie aus­zu­set­zen. Den­noch müs­sen wir eines anmer­ken - zu Beginn weiß man als Zuschau­er nicht wirk­lich in wel­che Rich­tung sich die Serie ent­wi­ckeln soll. Man ist sozu­sa­gen ahnungs­los. Dies kann man zugleich als posi­tiv oder nega­tiv wer­ten. Wir hät­ten uns natür­lich ein paar Fol­gen mehr gewünscht, jedoch beinhal­ten die 8 Epi­so­den reins­te Span­nung pur!

Des­halb gilt auch hier die Devi­se -  Weni­ger ist mehr! - So auch dem moder­nen Trend zu urteilen.

Gera­de für Crime-Seri­en-Fana­ti­ker ist “Die Schlan­ge” ein Geheim­tipp und mehr als sehens­wert. Die Abbil­dung der 70er Jah­re und die Dar­stel­lung der Cha­rak­te­re beein­dru­cken in allen Punk­ten. Wie vie­le Tou­ris­ten Charles Sobhraj tat­säch­lich umge­bracht hat - weiß man nicht. Der mitt­ler­wei­le 76-Jäh­ri­ge schweigt bis heu­te dazu.

Am Ende stellt sich für uns nur die Fra­ge: “What does it take to catch a Killer?”


Charles Sobrahj gilt bis heu­te als einer der bekann­tes­ten Seri­en­kil­ler aus Südostasien.

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©BBC

Trailer

Der offi­zi­el­le deut­sche Trai­ler zu “Die Schlange“.

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©Net­flix

American Crime Story (2016 - …)

  • 8/10
    dero­fa Durch­schnitts­wer­tung - 8/10
8/10

Aus­ge­zeich­net

Nach der erfolg­rei­chen Antho­lo­gie-Serie Ame­ri­can Hor­ror Sto­ry prä­sen­tiert uns Ryan Mur­phy mit Unter­stüt­zung von John Tra­vol­ta im Jah­re 2016 eine neue Antho­lo­gie-Serie, wel­che sich haupt­säch­lich um wah­re Ver­bre­chen dreht. Die­se mal steht der Fokus nicht im Gen­re des Hor­rors, son­dern glänzt im Schein­wer­fer­licht der True-Crime-Serien.

Wie sich die Serie dar­stellt und ob sie mit sei­nem gro­ßem Bru­der der Antho­lo­gie-Seri­en mit­hal­ten kann, erfahrt Ihr in unse­ren Reviews auf derofa.de

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Gen­re: Thril­ler, True-Crime, Drama

Ori­gi­nal­ti­tel: Ame­ri­can Crime Story

Pro­duk­ti­ons­land: Ver­ei­nig­te Staaten

Regie: Ryan Mur­phy, John Travolta

Dreh­buch: Scott Alex­an­der, Lar­ry Kara­szew­ski („The Peop­le V. OJ Simp­son“); Tom Rob Smith (“The Assas­si­na­ti­on of Gian­ni Versace”)

Musik: Mac Quayle

Län­ge: ca. 41 - 58 je Episode

Alters­frei­ga­be: Staf­fel 01: FSK 12, Staf­fel 02: FSK 12

Die Anthologie-Serie

Was ist “Ame­ri­can Crime Sto­ry”? Bei die­sem Titel han­delt es sich um eine wei­te­re Antho­lo­gie-Serie vom Schöp­fer von “Ame­ri­can Hor­ror Sto­ry”.  Ryan Mur­phy über­nahm die Arbeit als Pro­du­zent, die­ses Mal jedoch ohne Brad Fal­chuk, mit dem er bereits die Hor­ror­se­rie “AHS” pro­du­zier­te. Doch Mur­phy sitzt nicht allein auf dem Pro­duk­ti­ons­stuhl. Mit dabei steht ihm John Tra­vol­ta zur Sei­te. John Tra­vol­ta über­nimmt i.d.R. Rol­len vor der Kame­ra und nicht dahin­ter. Zu sehen war er in Fil­men wie z.B. “Pulp Fic­tion (1994)”, “Pass­wort: Swor­d­fi­sh (2001)” oder “Aus­tin Powers in Gold­stän­der (2002)”.

“Ame­ri­can Crime Sto­ry” ist eine Crime-Serie die auf dem Sen­der FX aus­ge­strahlt wur­de. Die­se Serie behan­delt in jeder Staf­fel eine in sich abge­schlos­se­ne Geschich­te über wah­re Ver­bre­chen. In Staf­fel 1 dreht sich alles um den Straf­pro­zess um O.J. Simp­son, wohin­ge­gen es in Staf­fel 2 um das Atten­tat auf den Mode­de­si­gner Gian­ni Ver­sace geht.

Ryan Mur­phy plan­te als drit­te Staf­fel die Gescheh­nis­se durch den Hur­ri­ca­ne “Kat­ri­na”. Im Jahr 2019 wur­de jedoch bekannt gege­ben, dass es kei­ne Staf­fel über die­ses The­ma geben wird. Statt­des­sen wur­de bestä­tigt das sich womög­lich die drit­te Staf­fel über die “Clin­ton-Lewin­sky-Affä­re” dre­hen wird. Wei­te­res ist bis­her nicht bekannt. Wir hal­ten euch bei derofa.de auf dem Laufenden!

Für alle die die­se Serie nicht ken­nen, hier eine Auf­lis­tung der bis­he­ri­gen Staf­feln und dem dazu­ge­hö­ri­gen Titel.

  • Staf­fel 01 - The Peop­le v. O. J. Simpson
  • Staf­fel 02 - Der Mord an Gian­ni Versace

Review - Staffel 01 - The People vs. O.J. Simpson (2016)


Review - Staffel 02 - Der Mord an Gianni Versace (2018)


Wer­tung:   

Autor: Melis­sa

Ver­fasst am: 16.02.2021


Die Geschichte eines Modeikonen

Die zwei­te Staf­fel von “Ame­ri­can Crime Sto­ry” han­del­te über die Ermor­dung an Gian­ni Ver­sace im Jah­re 1997. Gian­ni Ver­sace war ein Mode­de­si­gner der in den 80er-Jah­ren sei­nen Durch­bruch in der Mode­bran­che erziel­te und den Namen “Ver­sace” bis heu­te prägte.

Die Staf­fel befasst sich aus­führ­lich um das Leben des Mode­de­si­gners Gian­ni (Edgar Rami­rez), sei­ner Schwes­ter Don­natel­la  Ver­sace (Pene­lo­pe Cruz) und sei­nem Lebens­ge­fähr­ten Anto­nio D’A­mi­co (Ricky Mar­tin). Wäh­rend der Ita­lie­ner sich einen Namen in der Mode­bran­che auf­bau­en möch­te, durch­streift ein Seri­en­mör­der in den Ver­ei­nig­ten Staa­ten das Land und ermor­det auf sei­nem Weg meh­re­re Men­schen. Andrew Cun­anan (Dar­ren Criss) trifft eines Abends zufäl­lig auf sein gro­ßes Vor­bild Ver­sace. Doch nichts­ah­nend wie sich die Din­ge ent­wi­ckeln, wird der Mode­de­si­gner sein 5. und letz­tes Opfer.


Andrew Cun­anan (Dar­ren Criss) vor der Vil­la von Versace
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©FX Net­work

Dar­ren Criss in sei­ner Rol­le und der wah­re Andrew Cunanan

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©https://4001reviews.de/wp-content/uploads/2018/04/Kritik-American-Crime-Story-Staffel-2-The-Assassination-of-Gianni-Versace-Szenenbild-2.jpg

Besondere Stilistik und Darsteller

Die zwei­te Staf­fel hat es in sich. Den sti­lis­tisch bie­tet sie dem Zuschau­er ein Merk­mal, wel­ches so bis­her noch nie zu sehen war. Die Beson­der­heit bei “Der Mord an Gian­ni Ver­sace” ist, dass die gesam­te Geschich­te rück­wärts erzählt wird. Sprich - wir sehen in der 1. Fol­gen das Atten­tat an Ver­sace und gehen Fol­ge für Fol­ge zurück und erfah­ren was die Aus­lö­ser die­ser Tat waren. Wir bekom­men immer mehr Puz­zle­tei­le zuge­wor­fen die wir dann am Ende zu einem gesam­ten Puz­zle zusam­men fügen kön­nen. Die­se Aus­drucks­wei­se macht die zwei­te Staf­fel so einzigartig!

Wir waren zuerst ziem­lich über­rascht Pene­lo­pe Cruz in der Rol­le von Don­natel­la Ver­sace zu sehen. Genau­so erging es uns auch bei Ricky Mar­tin in der Rol­le von Gian­nis Lebens­ge­fähr­ten Anto­nio. Doch wir möch­ten hier kei­ne Kri­tik äußern, nur anmer­ken das die Aus­wahl der Schau­spie­ler für die­se Rol­len eine recht unge­wöhn­li­che Kon­stel­la­ti­on dar­stellt. Die spa­ni­sche Schau­spie­le­rin Pene­lo­pe Cruz ist sel­ten in einem Seri­en­for­mat zu sehen und zeigt sich eher in Hol­ly­wood­fil­men wie z.B. in “Ban­di­das (2006)” oder “Vicky Cris­ti­na Bar­ce­lo­na (2008). Nichts­des­to­trotz wol­len wir hier auch expli­zit ihre schau­spie­le­ri­sche Leis­tung loben. Sie spielt die Rol­le von Don­natel­la Ver­sace über­aus rea­lis­tisch und über­zeu­gend! Auch Ricky Mar­tin ist nicht oft in TV-Seri­en zu sehen und hat dafür Anfang der 90er Jah­re eini­ge bekann­te Pop-Songs pro­du­ziert. Sei­ne Dar­stel­lung als Anto­nio ist in vol­lem Maße beein­dru­ckend. Er passt per­fekt in die Rol­le und zeigt es den Zuschau­ern auch deut­lich. Dies war bis­her sei­ne zwei­te Rol­le in einer TV-Serie.


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© FX Network

Fazit - Starbesetztes Crime-Drama

Wir sind begeis­tert und möch­ten Euch die­se Staf­fel wärms­tens ans Herz legen. Nach dem erfolg­rei­chen Start der neu­en Antho­lo­gie-Serie nach der ers­ten Staf­fel, haben wir nun mit der Geschich­te über Ver­sace eine wei­te­re fes­seln­de Geschich­te erfah­ren dür­fen. Eine Geschich­te über ein wah­res Ver­bre­chen, wel­ches bis heu­te unver­ges­sen bleibt.

Die Dar­stel­lung der 80er-Jah­re mit ihren berühm­ten Mode­de­si­gner Ver­sace und der Top-Besat­zung ist so authen­tisch und über­zeu­gend erzählt wor­den, dass uns am Ende der Staf­fel kei­ne Fra­gen offen blei­ben. Es wird selbst an die Abbil­dung von ech­tem TV-Video­ma­te­ri­al nach dem Mord an Ver­sace gedacht. Der Erzähl­strang mit sei­nem sti­lis­ti­schen Mit­tel die Hand­lung rück­wärts zu erzäh­len, machen die neun Epi­so­den so aus­ge­spro­chen inter­es­sant und vor allem rar.

Dar­ren Criss in der Rol­le von Andrew Cun­anan, einem Kil­ler der es am Ende sogar auf die Lis­te der zehn meist­ge­such­ten Ver­bre­cher des FBI’s geschafft hat.[1]Dar­ren leis­tet hier her­aus­ra­gen­de Spit­zen­leis­tung die wir beson­ders her­vor­he­ben wol­len. Er hat sei­ne Mimik und Ges­tik mit Bedacht gewählt und lässt uns damit den Ein­druck, Andrew Cun­anan wäre mehr als ein Psychopath.


Trailer

Der offi­zi­el­le Trai­ler zu “Ame­ri­can Crime Sto­ry: Der Mord an Gian­ni Versace”


 

Großkatzen und ihre Raubtiere (2020)

  • 8/10
    dero­fa Durch­schnitts­wer­tung - 8/10
8/10

Aus­ge­zeich­net

Die neue True-Crime-Doku und Net­flix-Serie “Tiger King” ist in aller Munde.

Mitt­ler­wei­le in den Top 10 der Net­flix-Charts gelan­det, fas­zi­niert und schockt sie die Zuschau­er gleichermaßen.

Was es mit der Serie, um den eben­so exzen­tri­schen wie bizar­ren Pri­vat­zoo-Betrei­ber Joe Exo­tic auf sich hat und war­um “Tiger King” trotz dem Fokus auf Men­schen, für das Leid der Tie­re sen­si­bi­li­siert, ver­ra­ten wir im Review zu “Groß­kat­zen und ihre Raubtiere”.

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Gen­re: True Crime

Ori­gi­nal­ti­tel: Tiger King: Mur­der, May­hem and Madness

Pro­duk­ti­ons­land: USA

Pro­duk­ti­ons­un­ter­neh­men: Netflix

Regie: Eric Goo­de, Rebec­ca Chaiklin

Pro­duk­ti­on: Chris Smith, Fisher Ste­vens, Eric Goo­de, Rebec­ca Chaiklin

Musik: Mark Mothers­bau­gh, John Enroth, Albert Fox, Robert Mothersbaugh

Län­ge: 7 Epi­so­den je ca. 45-50 Minu­ten, 1 Spe­cial (“After­show”) 40 Minuten

Alters­frei­ga­be: 16 (lt. Netflix)

Wer­tung:   

Autor: Jayes

Ver­fasst am: 18.04.2020


Joe Exotic

Mit “Tiger King” oder “Groß­kat­zen und ihre Raub­tie­re” erreicht uns eine Net­flix-Doku, die über Nacht zum Phä­no­men gewor­den ist. Den Löwen­an­teil dar­an hat sicher der Exzen­tri­ker Joseph Schreib­vo­gel aka Joe Exo­tic, wie die Haupt­per­son der neu­en sie­ben­tei­li­gen True-Crime-Doku-Serie aus dem Hau­se Net­flix heißt.

Die Doku erzählt sei­ne Geschich­te. Es ist eine Geschich­te die so absurd ist, als hät­te man sie erfun­den und wür­de selbst dann noch fra­gen: “Wer hat sich die­sen Wahn­sinn ausgedacht?!”

Joe Exo­tic - beken­nen­der homo­se­xu­el­ler Vokuhi­la-Trä­ger - ist abso­lut ver­rückt, nein völ­lig wah­sin­nig, eigent­lich müss­te man wei­te­re Stei­ge­rungs­for­men die­ser Bezeich­nun­gen erfin­den, um tref­fend genug zu beschrei­ben, wie grö­ßen­wahn­sin­nig er ist und wie sehr er den Ver­stand ver­lo­ren hat.

Doch immer der Rei­he nach. Wor­um geht es in “Tiger King” überhaupt?


Joe Exo­tic mit einem sei­ner Tiger

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©Net­flix

Wer sind hier die Raubtiere?

Die Doku­men­ta­ti­on por­trä­tiert haupt­säch­lich das Leben von Joe Exo­tic, dem Betrei­ber eines Pri­vat­zoos mit Groß­kat­zen in Wyn­ne­wood, Okla­ho­ma, USA.

Die Regis­seu­re von “Tiger King”, Rebec­ca Chaik­lin und Eric Goo­de, hat­ten sich im Jahr 2015 zum Ziel gesetzt, eine Doku über das Tier­leid, die Aus­beu­tung und den Tier­han­del, in und um ame­ri­ka­ni­sche Pri­vat­zoos zu pro­du­zie­ren.[1]

Als sie im Ver­lau­fe der Auf­nah­men jedoch bemerk­ten, mit was für Men­schen sie es hier eigent­lich zu tun hat­ten, änder­ten sie ihre Plä­ne und ent­wi­ckel­ten letzt­end­lich eine Serie, die haupt­säch­lich die Feh­de zwi­schen Joe Exo­tic und der selbst­er­nann­ten Tier­schüt­ze­rin Caro­le Bas­kin von der Orga­ni­sa­ti­on “Big Cat Res­cue”, the­ma­ti­siert.[2] Die­se hält selbst Groß­kat­zen in Käfi­gen, ver­kauft es aber erfolg­reich als “Nonprofit”-Tierschutz.

Zusätz­lich rich­ten die Macher ihren Blick auf einen Mann, der Doc Ant­le genannt wird und auch einen Pri­vat­zoo betreibt, sowie wei­te­re Tier­händ­ler oder Weggefährten.

Wer glaubt es gin­ge in “Tiger King” vor­ran­gig um einen ein­fa­chen Streit zwi­schen Tier­schüt­zern und Zoo­be­trei­bern, der irrt gewal­tig. Im Ver­lau­fe der Serie, kom­men vie­le Gescheh­nis­se zum Vor­schein, die man nicht erwar­tet hät­te. Kri­mi­nel­le Machen­schaf­ten wie Betrug, bis hin zu Auf­trags­mord gehen Hand in Hand mit kurio­sen Lebens­sti­len und chao­ti­schen Zuständen.

In die­ser unge­wöhn­li­chen True-Crime-Geschich­te ist viel ver­rück­tes dabei. Nicht umsonst ent­hält die Serie den Bei­ti­tel “Mur­der, May­hem and Mad­ness” (dt. Mord, Cha­os und Wahnsinn).


Die zen­tra­len Per­so­nen - Joe Exo­tic, Caro­le Bas­kin, Doc Ant­le und Jeff Lowe

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Gangart der Produzenten

Was glaubst du?

Beson­ders posi­tiv fällt auf, dass die Doku nach dem Prin­zip der Neu­tra­li­tät, dem Zuschau­er Anrei­ze schafft und Indi­zi­en bereit stellt, sich aber nie wirk­lich auf eine Sei­te stellt und kei­ne blo­ßen Behaup­tun­gen auf­stellt. “Tiger King” ver­ur­teilt also nie­man­den direkt, son­dern bil­det Per­spek­ti­ven ab, damit der Zuschau­er sich sei­ne eige­nen The­sen zusam­men spin­nen kann.

Auch wenn eini­ge der gezeig­ten Per­so­nen im Nachin­ein unzu­frie­den mit den Dar­stel­lun­gen von sich selbst waren, ist der Doku Unfair­ness nicht vor­zu­wer­fen. Auch wenn eine klei­ne Por­ti­on rei­ße­ri­sche Insze­nie­rung eben sein muss, um Span­nung auf­zu­bau­en - letz­ten Endes bil­det “Tiger King” nur ab.[3]

Kritische Auseinandersetzung

Wie die selbst­er­nann­te Schüt­ze­rin von Groß­kat­zen, Carol Bes­kin von “Big Cat Res­cue”, in den Fokus gerückt wur­de und kri­tisch hin­ter­fragt wur­de, mach­te beson­ders Spaß. Die hat­te sich wohl auf eine Lob­prei­sung ihrer groß­ar­ti­gen Ver­diens­te als Tier­schüt­ze­rin, in Form einer rüh­ren­den Doku-Sto­ry über ihre Orga­ni­sa­ti­on gefreut. Letz­ten Endes bekam sie aber nichts als knall­har­te, neu­tra­le Bericht­erstat­tung vor­ge­setzt und damit den Spie­gel vorgehalten.

Eben­so inter­es­sant war der Ansatz, der im Bezug auf das Zucht­ver­bot von Groß­kat­zen von einem Betrei­ber ange­merkt wur­de. Es gäbe kei­nen Lebens­raum mehr für die­se Tie­re, was wäre also sinn­vol­ler als sie zu züch­ten, um ihre Art zu erhal­ten? “Tiger King” lässt eben bei­de Sei­ten zu Wort kommen.

Häu­fig wur­de kri­ti­siert, im übri­gen auch von der Tier­schutz­or­ga­ni­sa­ti­on PETA, die Pro­du­zen­ten lie­fen Gefahr, die Zustän­de zu veherr­li­chen, gar zu glo­ri­fi­zie­ren, anstatt die­se zu kri­ti­sie­ren.[4]

Man möch­te also mei­nen die Pro­du­zen­ten wären mit ihrer Ände­rung der Kon­zep­tio­nie­rung der Serie weit vom eigent­lich Ziel abge­drif­tet. War­um ich da ande­rer Mei­nung bin, ver­ra­te ich im Fazit.


Die Frau hin­ter “Big Cat Res­cue”, Carol Beskin

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Das Land der unbegrenzten Möglichkeiten

Was alles so mög­lich ist in den Ver­ei­nig­ten Staa­ten, da kann man als Euro­pä­er schon mal fas­sungs­los sein, wenn man sich die Serie ansieht.

Der “Lebens­stil” der “Groß­kat­zen-Sze­ne” der gezeigt wird, das Ver­hal­ten und die Über­zeu­gun­gen, wel­che die Men­schen ver­tre­ten, waren teil­wei­se unwirk­lich. Auch den Rah­men den das Gesetz vor­gibt, ist für euro­päi­sche Ver­hält­nis­se unglaub­lich. Das betraf nicht nur Joe Exo­tic son­dern auch vie­le wei­te­re Hal­ter von exo­ti­schen Tie­ren. In Bezug auf die Waf­fen­ge­set­ze, kann man sowie­so nur erschaudern.

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Doch wie sieht das genau aus? Wie könn­te zum Bei­spiel ein rela­tiv nor­ma­ler Tag im Leben von Joe Exo­tic aus­se­hen? Eine klei­ne über­spitz­te Aus­sicht möch­ten wir uns hier leisten.

Es ist füh am Mor­gen, wo sonst der Hahn kräht brül­len hier die Löwen. Ab ins Gehe­ge, die Kätz­chen wol­len schließ­lich anstän­dig ver­sorgt und geku­schelt wer­den. Ich dach­te immer die bei­ßen?! Egal, Haupt­sa­che ihr habt alles auf Band. Anschlie­ßend mit dem Truck los und auf dem Bei­fah­rer­sitz den Tiger mit im Gepäck, wo liegt das Problem?

Oder mal eben auf Crys­tal Meth Fall­schirm sprin­gen gehen, zum nächs­ten Shop oder gleich bei Walm­art vor­bei und ein paar Schuss Muni­ti­on gekauft. Möch­ten sie noch Spreng­stoff dazu, fragt der net­te Herr hin­ter dem Tre­sen? Anschlie­ßend gepflegt mit der auto­ma­ti­schen Waf­fe, in den haus­ei­ge­nen See gebal­lert oder gleich den Crash­test-Dum­my mal­trä­tiert und/oder wahl­wei­se in die Luft gesprengt. Um das gebühr­lich zu fei­ern, alles direkt auf You­tube hoch­ge­la­den. Alles nor­mal in der Welt von “Tiger King”.

Doch Spaß bei Sei­te. Die Serie bil­det Extre­me ab, so viel ist klar.


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Fazit - Außergewöhnliches True-Crime-Futter

“Tiger King” war ein völ­lig absur­der Aus­flug in eine Art von mensch­li­chen Abgrund, den wir SO zuvor noch nicht gese­hen hatten.

Selbst wenn die Geschich­te von Joseph Schreib­vo­gel mit die­ser Doku nun ihr Ende gefun­den haben soll­te, eins muss man ihm wirk­lich las­sen - sein Leben war wahr­lich außer­ge­wöhn­lich exotisch.

Die Macher von “Tiger King” leg­ten mit die­ser Doku den Fokus zwar nicht auf die Tie­re, son­dern auf die Men­schen, doch ist es gera­de das, was zum Nach­den­ken dar­über anregt, wel­che Rol­le die Tie­re bei dem gan­zen Infer­no gespielt haben. Obwohl so wirk­lich jedes Geschöpf der Doku, bis auf die Tie­re, sein Schick­sal selbst her­aus­ge­for­dert hat, fühlt man den­noch, neben den armen Tie­re, auch ein Stück weit mit die­sen bemit­lei­dens­wer­ten Freaks mit, weil sie es ein­fach nicht bes­ser wissen.

An Vor­zei­ge-Meis­ter­wer­ke im True-Crime-Gen­re wie “Making a Mur­de­rer” kommt “Tiger King” nicht her­an, ein­fach weil die Sto­ry eine gerin­ge­re Trag­wei­te hat. Eines wird den­noch vor­treff­lich klar: Die Spe­zi­es Mensch hat zumin­dest in Tei­len, schein­bar völ­lig den Ver­stand verloren.

Zum Ende hin bekom­men gera­de durch die Art von Cha­rak­ter­stu­die die “Tiger King” ist, auch die Tie­re, deren Schick­sal zu Beginn ja das Haupt­mo­tiv sein soll­te, ihre Büh­ne. Denn was bil­det vor­treff­li­cher deren Leid auf die­ser Welt ab, als die­se wahn­sin­nig ver­korks­ten Men­schen mit denen sie leben müssen?

Einer bekommt am Ende was er ver­dient. Doch alle ande­ren war­ten noch auf ihre ver­dien­te Por­ti­on Karma.


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https://rp-online.de/kultur/film/tiger-king-netflix-doku-ist-ein-skurriles-medienphaenomen_aid-49973055

 

The Keepers (2017)

  • 6.5/10
    dero­fa Durch­schnitts­wer­tung - 6.5/10
6.5/10

Ganz gut

Bei Net­flix jagt eine True Crime-Serie die nächste.
Eine Non­ne wird ver­misst und anschlie­ßend tot auf­ge­fun­den. Mit der Suche nach dem Mör­der, befasst sich die Doku-Serie The Kee­pers.

Gen­re: Doku­men­ta­ti­on

Autor: Lis­sa

Ver­fasst am: 14.06.2018

Wer­tung:  


Netflix Produktion

The Kee­pers“ ist eine wei­te­re Doku­se­rie aus dem Hau­se Net­flix und han­delt vom Mord­fall an einer Non­ne im Jah­re 1969.

Die Serie beginnt mit einem Repor­ter namens Tom Nugent und der Über­schrift auf einer ver­al­te­ten Zei­tung: „Who kil­led Sis­ter Cathy?“ – „Wer hat Schwes­ter Cathy ermordet?“

Schon allein die­se Ein­lei­tung ent­hält jede der 7 Epi­so­den der Net­flix Doku. Wer ist Schwes­ter Cathy und was ist ihr zugestoßen?
Gleich zu Beginn erklä­ren uns die Macher der Serie, um was es sich han­delt. Sie legen die Kar­ten auf den Tisch.

In „The Kee­pers“ machen sich zwei ehe­ma­li­ge Schü­le­rin­nen der katho­li­schen Mäd­chen-Pri­vat­schu­le auf die Suche nach dem Mör­der von Schwes­ter Cathy.
Bei­de wur­den beses­sen davon, den Mord an Ihrer ehe­ma­li­gen Leh­re­rin aufzuklären.
Und so nimmt die Serie ihren Lauf. Über 7 Epi­so­den bekom­men wir Ein­blick in die Recher­chen und Ergeb­nis­se der bei­den Frau­en. Die Serie benutzt alte Berich­te, neue Inter­views und fasst die­se zu einer Geschich­te zusammen.
Doch immer wenn man denkt man wür­de dem Täter näher kom­men, lässt die Ver­mu­tung wie­der locker und der Zuschau­er fragt sich wei­ter­hin, wer der Mör­der ist.
Die Serie lässt das Publi­kum mit vie­len offe­nen Fra­gen zurück.
Wei­ter geht das Ban­gen um den Mordfall.



Nach einer wahren Begebenheit

Als Stil­mit­tel ver­wen­det die Doku­se­rie düs­te­re Musik, die man so schon von Hor­ror­fil­men kennt.
Nicht nur die Musik ist ein ver­wen­de­tes Leit­mo­tiv son­dern auch die Bil­der, die öfter in schwarz-weiß gezeigt werden.
Alte Foto­gra­fien zei­gen Bil­der aus der Schu­le, in der Schwes­ter Cathy unter­rich­tet hat. Viel­leicht braucht die­se Serie genau die­se Mit­tel um den Mord auf­zu­de­cken. Denn nur durch die bei­den ehe­ma­li­gen Schü­le­rin­nen von Schwes­ter Cathy wur­de der Mord­fall wie­der wei­ter untersucht.

Im Stil von Doku­se­ri­en wie „Making a Mur­de­rer“ (2015) oder „The Con­fes­si­on Tapes“(2017), hält die Geschich­te uns als Zuschau­er gefes­selt. Die Span­nung steigt bis zum Schluss.

Wur­de der Mord auf­ge­klärt oder lässt die Serie uns rat­los zurück?
Schaut sie euch an und seht selbst.

Fazit

Die Serie ist kei­ne über­ra­gen­de Doku­men­ta­ti­on und zeigt ein paar Schwä­chen. Doku-Bewun­de­rer wer­den trotz­dem nicht an der Serie vor­bei kommen.