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Lightyear (2022)

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©The Walt Dis­ney Com­pa­ny Ger­ma­ny GmbH
  • 7.5/10
    dero­fa Durch­schnitts­wer­tung - 7.5/10
7.5/10

Sehens­wert

Bis zur Unend­lich­keit. Und noch viel weiter!

Buzz Ligh­tye­ar ist zurück. Das Schiff des lei­den­schaft­li­chen Space Ran­gers mit dem iko­ni­schen, weiß-grün-lila-far­be­nen Raum­an­zug, lan­det gera­de­wegs auf der Kinoleinwand.

Selbst­ver­ständ­lich war das nicht mehr. Schließ­lich ist “Ligh­tye­ar” der ers­te Pixar-Film, der nach gan­zen drei Fil­men, wie­der eine Kino-, anstel­le einer Strea­ming-Aus­wer­tung bekommt.

War­um der CGI-Ani­ma­ti­ons­film das Gen­re aus tech­ni­scher sowie insze­na­to­ri­scher Sicht fast schon neu defi­niert, jedoch in Punc­to Sto­ry-Pus­te und Neben­cha­rak­te­re zurück­fällt, ver­ra­ten wir Euch in unse­rer Kri­tik zu “Ligh­tye­ar”.

Gen­re: Com­pu­ter­ani­ma­ti­on

Ori­gi­nal­ti­tel: Ligh­tye­ar

Pro­duk­ti­ons­land: USA

Pro­duk­ti­ons­fir­ma: Walt Dis­ney Pic­tures | Pixar Ani­ma­ti­on Studios

Regie: Angus MacLane

Dreh­buch: Angus MacLa­ne, Jason Headley

Pro­duk­ti­on:  Pete Doc­ter, Galyn Sus­man, Andrew Stanton

Musik: Micha­el Giacchino

Län­ge: ca. 105 Minuten

Alters­frei­ga­be: FSK 6

Ver­öf­fent­li­chung: 16. Juni 2022 (Kino­start DE)

Uni­ver­sum: Pixar

Vor­gän­ger: Rot (2022)

Ähn­li­che Titel: Toy Sto­ry 4 (2019), Spi­der-Man: A New Uni­ver­se (2018)

Quel­len
https://de.wikipedia.org/wiki/Lightyear_(Film) | https://en.wikipedia.org/wiki/Lightyear_(film) |  https://www.imdb.com/title/tt10298810/fullcredits?ref_=ttfc_ql_1

Wer­tung:   

Autor: Jan­nik

Ver­fasst am: 16.07.2022

Lese­zeit: ca. 8 Minu­ten (Direkt zum Fazit)

Der Kino-(Neu)start für Pixar

Da ist er wie­der. Der Moment auf gro­ßer Lein­wand. Die klei­ne Ani­ma­to­ren-Lam­pe “Luxo Jr.” des paten­tier­ten Typs “Luxo L-1”[1],  bear­bei­tet das Pixar-Logo mit eini­gen beherz­ten Sprün­gen, um sich selbst als “I” im Logo zu for­men, und frech die vier­te Wand zu durch­bre­chen. Ehe das Bild lang­sam dunk­ler wird.

Nach­dem den letz­ten drei Fil­men, des zwölf-Oscar-schwe­ren Pixar-Stu­di­os, mit den Titeln “Soul” (2020), “Luca” (2021) und “Rot” (2022) kei­ne Kino­aus­wer­tung ver­gönnt war, fei­ert das “Toy Story”-Spin-off “Ligh­tye­ar” nun end­lich die Rück­kehr des kali­for­ni­schen Stu­di­os in die Lichtspielhäuser.


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©The Walt Dis­ney Com­pa­ny Ger­ma­ny GmbH | Quel­le: https://filmandfurniture.com/product/pixar-luxo-lamp/

Kindheits-Ikonen

Als die Pixar Ani­ma­ti­on Stu­di­os im Jah­re 1995 mit “Toy Sto­ry” das Ani­ma­ti­ons­gen­re revo­lu­tio­nier­ten, ahn­te noch kei­ner, wel­che kul­ti­gen Cha­rak­te­re aus dem neu geschaf­fe­nen Fran­chise her­vor gehen wür­den. Der kult­träch­ti­ge, ers­te voll­stän­dig com­pu­ter­ani­mier­te Lang­film für das Kino[2], unter Regis­seur John Las­se­ter, ist heu­te wohl für vie­le 90er-Kin­der Aus­lö­ser nost­al­gi­scher Erin­ne­run­gen. Und dar­in zumin­dest für uns kaum zu über­bie­ten. Er ebne­te und fes­tig­te außer­dem den Weg für das erfolg­rei­che Pixar-Stu­dio, wel­ches heu­te wie kein zwei­tes, für die hoch­wer­tigs­ten Com­pu­ter­ani­ma­ti­ons­fil­me über­haupt steht.

Neben dem She­riff und Haupt­prot­ago­nis­ten Woo­dy, der trotz der Viel­zahl an wie­der­erkenn­ba­ren Neben­cha­rak­te­ren das Gesicht der “Toy Story”-Filme war und nach wie vor ist, war eine Figur bei Fans offen­kun­dig eben­falls sehr popu­lär. Eine der belieb­tes­ten und unfrei­wil­lig komischs­ten Spiel­zeu­ge aus dem Kult­film, ist schließ­lich zwei­fels­oh­ne der toll­pat­schig-über­mo­ti­vier­te Space Ran­ger “Buzz Ligh­tye­ar”. Auch für das Stu­dio selbst ist Buzz eine beson­de­re Figur. Zum 10-jäh­ri­gen Jubi­lä­um bei Pixar, erhal­ten Mit­ar­bei­ter nicht umsonst eine klei­ne Sta­tue von Buzz als Geschenk, wie die Dis­ney+ exklu­si­ve Making-off-Doku “Jen­seits der Unend­lich­keit: Buzz und die Ent­ste­hung von Ligh­tye­ar” zeigt.

Mit dem prä­gnan­ten Titel “Ligh­tye­ar” schießt Pixar den ziel­stre­bi­gen Buzz jeden­falls nun end­lich -  unfass­ba­re 27 Jah­re nach “Toy Sto­ry” - in sein natür­li­ches Habi­tat: Die Wei­ten des Weltalls.


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©The Walt Dis­ney Com­pa­ny Ger­ma­ny GmbH

Früherer Ableger & Frischling-Regisseur!?

Wie auf­merk­sa­me Fans wis­sen, gab es bereits vor “Ligh­tye­ar”, ein Spin-off zur Figur des Buzz!

Die Beliebt­heit des Astro­nau­ten resul­tier­te, nach dem Erfolg von “Toy Sto­ry”, in einer Direct-to-Video Pro­duk­ti­on aus dem Jah­re 2000 mit dem Titel: “Cap­tain Buzz Ligh­tye­ar – Star Com­mand: Das Aben­teu­er beginnt!”.

Die­ser Zei­chen­trick­film wie­der­um fun­gier­te als Pilot­film und lei­te­te die nach­fol­gend ver­öf­fent­lich­te 65-tei­li­ge Zei­chen­trick­se­rie “Cap­tain Buzz Ligh­tye­ar – Star Com­mand” (2000-2001) ein.[3]


Das deut­sche DVD-Cover zum Pilot­film “Cap­tain Buzz Ligh­tye­ar – Star Com­mand: Das Aben­teu­er beginnt!”

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©The Walt Dis­ney Com­pa­ny Ger­ma­ny GmbH

Die Ver­bin­dung zu “Ligh­tye­ar” ist die, dass der Pixar-Ani­ma­tor Angus MacLa­ne (u. a. “Toy Sto­ry of Ter­ror” (2013), der bereits  im Jah­re 1997 zu Pixar stieß, die Eröf­fungs­se­quen­zen zur Zei­chen­trick­se­rie gestal­te­te, als gro­ßer Fan des Space Ran­gers gilt und nun für “Ligh­tye­ar” auf dem Regie­stuhl Platz nahm.[4]

Der 47-jäh­ri­ge der zuvor über­wie­gend als Ani­ma­tor für diver­se Pixar-Pro­duk­tio­nen tätig war und in “Fin­det Dorie” (2016) auch als Co-Regis­seur an der Sei­te von Andrew Stan­ton stand, fühl­te sich von der Figur des Buzz ange­zo­gen. Und er hat­te die Mög­lich­keit den Film “Ligh­tye­ar” vor­zu­schla­gen, um damit sein Regie­de­büt zu geben.[5]

Andrew Stan­ton (“Fin­det Nemo”, “WALL·E”) und Pixar-Urge­stein Pete Doc­ter (“Die Mons­ter AG”, “Oben”, “Alles steht Kopf”, “Soul”), waren dar­über hin­aus als aus­füh­ren­de Pro­du­zen­ten beteiligt.


Angus MacLa­ne in sei­nem Büro bei den Pixar Ani­ma­ti­on Stu­di­os in Eme­ry­vil­le, Kali­for­ni­en am 04. Okto­ber 2007.[9] Der Fil­me­ma­cher liebt Spiel­zeug und gilt in Pixar-Krei­sen als wan­deln­de Film-Enzy­klo­pä­die.[10]

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©Pixar, Pho­to by Debo­rah Cole­man | Quel­le: https://collider.com/angus-maclane-small-fry-toy-story-interview/

Handlung - Buzz Lightyear auf schier unmöglicher Mission?

Im Jahr 1995 bekam ein Jun­ge namens Andy ein Buzz-Ligh­tye­ar-Spiel­zeug zu sei­nem Geburts­tag. Es stamm­te aus sei­nem Lieb­lings­film. Das ist die­ser Film.Ligh­tye­ar

Uner­forsch­ter Kos­mos, 4,2 Mil­lio­nen Licht­jah­re von der Erde ent­fernt. Das Star Com­mand SC-01 Erkun­dungs­schiff befin­det sich im Lan­de­an­flug auf einen uner­forsch­ten Pla­ne­ten. An Board: Space Ran­ger Buzz Ligh­tye­ar und sei­ne Part­ne­rin und bes­te Freun­din Ali­sha Hawthorne.

Die eigent­li­che Lan­dung glückt. Doch der Welt­raum birgt Gefah­ren und unvor­her­ge­se­he­ne Wid­rig­kei­ten. Der Ehr­gei­zi­ge Buzz ver­sucht mit allen Mit­teln das Rich­ti­ge zu tun. Doch was ist das Rich­ti­ge? Und  was, wenn er scheitert?


Buzz und sei­ne Crew auf uner­forsch­tem Terrain

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©The Walt Dis­ney Com­pa­ny Ger­ma­ny GmbH | Quel­le: https://screenrant.com/lightyear-movie-reviews-preview-roundup-pixar/

Nostalgische Kindheitserinnerungen - konsequente Weiterentwicklung

Der Film “Ligh­tye­ar”, wel­cher in unse­rem Uni­ver­sum nun im Kino läuft, ent­stammt also eigent­lich dem fik­ti­ven “Toy Story”-Universum und war der Real­film (was bei uns CGI ent­spricht), aus dem die Action­fi­gur Buzz resul­tier­te, mit der Andy spiel­te und dabei eine ver­dammt gute Zeit hat­te, da es sein Lieb­lings­film war. Da muss man erst mal ’ne Sekun­de drü­ber nachdenken …

Auch wenn es nur text­lich zu Beginn erwähnt wird, emp­fan­den wir die­se her­an­ge­hens­wei­se als gute Idee. Anstel­le krampf­haft viel Zeit damit zu ver­brin­gen oder gar zu ver­schwen­den, eine tie­fe­re Ver­bin­dung zu “Toy Sto­ry” her­zu­stel­len, die ja sowie­so nur dar­in besteht, dass Buzz das Action­toy aus einem Film ist, den Andy in sei­nem Uni­ver­sum gese­hen hat, gibt das “Ligh­tye­ar” den Raum, sich voll und ganz auf eine neue Per­spek­ti­ve zu fokussieren.

Damit ist alles mög­lich. Eine kon­se­quen­te Wei­ter­ent­wick­lung zu einer Film­fi­gur mit aus­ge­feil­te­rem Cha­rak­ter, bei der es reicht, grob den Zügen des Action­fi­gu­ren-Buzz aus “Toy Sto­ry” zu ähneln.


Andy und eini­ge sei­ner “Toy Story”-Freunde im Kino

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©The Walt Dis­ney Com­pa­ny Ger­ma­ny GmbH

Ein (fast) neuer Space Ranger

Buzz ist sympathisch!

Der “Lightyear”-Buzz ist ähn­lich per­fek­tio­nis­tisch wie sein Vor­bild. Er ist selbs­kri­tisch. Wenn es Gren­zen gibt, ver­sucht er sie zu spren­gen. Unmög­li­ches mög­lich machen - das ist Buzz Beru­fung. Hel­den­haft ein Log­buch ein­zu­spre­chen - wel­ches ohne­hin nie­mand anhört - dafür ist er sich nicht zu scha­de. Gera­de das macht ihn sym­pa­thisch. Dem Zuschau­er wird es leicht gemacht, Buzz in sei­nem Tun anfeu­ern zu wollen.

Buzz mag übri­gens kei­ne Auto­pi­lo­ten. Und vor allem kei­ne Frisch­lin­ge. Hoch­mo­ti­viert behält er sei­ne Zie­le stets im Visier und geht ana­ly­tisch vor.

Doch damit gehen auch Schat­ten­sei­ten ein­her. Es las­tet Druck auf Ligh­tye­ar. Er will immer alles schaf­fen. Und er macht es allei­ne - damit nie­mand rein­pfuscht. Irgend­wann wird er die gol­de­ne Mit­te fin­den und Hil­fe zulas­sen müssen.


Buzz Ligh­tye­ar. Log­buch-Ein­trag. Ster­nen­jahr: Kei­ne Ahnung!Buzz Ligh­tye­ar
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©The Walt Dis­ney Com­pa­ny Ger­ma­ny GmbH

Buzz-Synchronstimmen

Buzz wird übri­gens sowohl im O-Ton als auch in der deut­schen Fas­sung nicht von den “Toy Story”-Stammsprechern syn­chro­ni­siert. Das waren/sind Tim Allen bzw. im deut­schen Wal­ter von Hauff. Statt­des­sen wird er in der ame­ri­ka­ni­schen Fas­sung von “Cap­tain Ame­ri­ca” - Chris Evans gespro­chen. Im deut­schen von Tom Wla­schiha (“Game of Thro­nes”, “Stran­ger Things”).

Eine bewuss­te Ent­schei­dung, wie Pro­du­zen­tin Galyn Sus­man preis­gab. Ziel sei es gewe­sen “Ligh­tye­ar” nicht zu stark mit “Toy Sto­ry” zu ver­bin­den. Es sei beab­sich­tigt gewe­sen, den Film in die­ser Hin­sicht eigen­stän­dig zu machen.[6]


Chris Evans und Tom Wla­schiha auf der “Lightyear”-Premiere in Lon­don am 13. Juni 2022

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©The Walt Dis­ney Com­pa­ny Ger­ma­ny GmbH | Quel­le: https://oe3.orf.at/stories/3025242/

Wla­schiha im Syn­chron­stu­dio bei den Auf­nah­men zu “Ligh­tye­ar” (mit Buzz-Action­fi­gur und “Stran­ger Things”-Bart)

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©The Walt Dis­ney Com­pa­ny Ger­ma­ny GmbH | Quel­le: https://oe3.orf.at/stories/3025242/

Drei große Stärken

Animations-Königsklasse

Ani­ma­ti­ons­tech­nisch lie­fert “Ligh­tye­ar” Bil­der auf Top-Niveau. Auch wenn man das von Pixar-Fil­men bereits gewohnt ist: Der neu­es­te Streich des Stu­di­os hebt das Gen­re visu­ell bei­na­he auf ein neu­es Qua­li­täts-Niveau. Unglaub­lich plas­tisch, bei­na­he zum anfas­sen wirkt “Ligh­tye­ar” wie die Crè­me de la Crè­me der Com­pu­ter­ani­ma­ti­on. Ob das Tem­po, die For­men oder die Umwelt - was heu­te aus dem Com­pu­ter und den Köp­fen des Pixar-Teams kommt ist fan­tas­tisch für Ani­ma­ti­ons­fans. Insze­na­to­risch ist es die Königsklasse!

Ich woll­te, dass die Din­ge wirk­lich greif­bar sind. Man soll­te das Gefühl haben, dass man das Ding anfas­sen kann. Knöp­fe, Schal­ter. Es geht mir dar­um eine Welt zu erschaf­fen, die sich glaub­haft anfühlt.Angus MacLa­ne

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©The Walt Dis­ney Com­pa­ny Ger­ma­ny GmbH | Quel­le: https://www.simbasible.com/lightyear-movie-review/

Science-Fiction wie bei den Großen!

Doch nicht nur was die Pro­duk­ti­ons­qua­li­tät angeht, die visu­ell offen­sicht­lich ins Auge sticht, nimmt “Ligh­tye­ar” Allein­stel­lungs­merk­ma­le für sich ein.

Es ist ein Film in dem offen­sicht­lich eine See­le schlum­mert. Ein Film mit beson­de­ren Details - und einem Kon­zept. Was macht etwa fin­di­ger Space-Ran­ger, wenn der Auto­pi­lot nicht funk­tio­niert? Rich­tig, reinpusten!

Kind­heits­traum Astro­naut, Fas­zi­na­ti­on Welt­all. All das schwimmt bei “Ligh­tye­ar” im Unter­ton immer mit. Und das ist auch kein Wun­der. Schließ­lich ist Regis­seur Angus MacLa­ne ein rie­si­ger Sci-Fi-Fan und lässt mit “Ligh­tye­ar” offen­sicht­lich sei­ner Träu­me Luft.[7]


Das Raum­schiff von Buzz, wur­de in sei­nem Design, einem “Indus­tri­al Light & Magic”-Modell (u. a. “Star Wars”) nachempfunden

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©The Walt Dis­ney Com­pa­ny Ger­ma­ny GmbH

Laut Wiki­pe­dia woll­ten die Ani­ma­to­ren, dass der Film cine­as­tisch wirkt. Er soll­te “das Gefühl der Sci­ence-Fic­tion-Fil­me her­vor­ru­fen, mit denen MacLa­ne auf­ge­wach­sen ist”, wie es heißt. Sogar ein Modell in Art “Indus­tri­al Light & Magic” (das wohl renom­mier­tes­te Stu­dio im Bereich der Spe­zi­al­ef­fek­te in der Film­welt, u. a. “Star Wars”) soll­te, wie einst in Zei­ten frü­her Sci­ence-Fic­tion Fil­me, als Inspi­ra­ti­on dien­lich sein. Laut MacLa­ne soll­ten “visu­el­le Lek­tio­nen aus frü­hen Sci­ence-Fic­tion- und Welt­raum­opern­fil­men, wie denen der Star Wars-Rei­he, genom­men wer­den, ohne jedoch sol­che Fil­me absicht­lich zu imi­tie­ren.”[8]

Tat­säch­lich erin­nert bspw. auch der sym­pa­thi­sche und treue Robo­ter-Beglei­ter “Sox”, mit 90er Jah­re Spiel­zeug-Ein­schlag, in sei­ner skur­ri­len, bei­na­he unheim­li­chen Mischung, aus Super-Andro­ide und Kätz­chen­spiel­zeug­ro­bo­ter, mit dicken Spalt­ma­ßen und dünn-har­ter-Fell­mat­te, als eines der High­lights des Films, an die welt­bes­ten Robo-Begleiter!


Jetzt schon kul­tig! Die Robo­kat­ze “Sox”.

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©The Walt Dis­ney Com­pa­ny Ger­ma­ny GmbH | Quel­le: https://collider.com/lightyear-pixar-best-character-sox-filmmaker-interview/

Tiefgang

Wenn über die­se her­an­ge­hens­wei­se hin­aus sogar noch erwach­se­ne, kom­ple­xe oder para­dox erschei­nen­de The­men wie Zeit­rei­sen, Deser­ti­on (Fah­nen­flucht) und post­trau­ma­ti­sche Belas­tungs­stö­rung leicht ange­schnit­ten wer­den - sowie ganz bei­läu­fig und den­noch zen­tral - die The­men Altern und Ver­lust ein­zug fin­den, ist das schon Ani­ma­ti­ons-Tief­gang mit Ten­denz zum Kloß im Hals.


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©The Walt Dis­ney Com­pa­ny Ger­ma­ny GmbH | Quel­le: https://senegal.detailzero.com/movies/27567/bad-news-for-the-Toy-Story-spin-off-with-this-sad-record.html

Pixar macht mit “Lightyear” alles richtig - bis …

Pixar macht bis hier­hin mit “Ligh­tye­ar” alles rich­tig. War­um es dann doch “nur” zur 7,5 auf der dero­fa-Ska­la gereicht hat, lässt sich im Grun­de an einem ein­zi­gen, gro­ßen Kri­tik­punkt fest­ma­chen. Die­ser zieht die Wer­tung doch stär­ker nach unten, als man mei­nen würde.

Ab einem gewis­sen Moment, etwa im Mit­tel­teil der Hand­lung, fehlt dem Space-Aben­teu­er, nach einem ful­mi­nan­tem Start, rela­tiv plötz­lich der Dri­ve. Der Hyper­an­trieb stockt. Ver­ant­wort­lich dafür ist offen­sicht­lich schlicht das Dreh­buch, dem ein­fach trotz eini­ger Über­ra­schun­gen die Sub­stanz, von der Mit­te nach hin­ten raus, fehlt.

Ein Grund sind außer­dem die spä­ter ein­ge­führ­ten Neben­cha­rak­te­re. Die Frisch­lin­ge könn­ten, nein müss­ten, ein­präg­sa­mer sein. Sie blei­ben trotz eini­ger ober­fläch­li­cher Eigen­hei­ten jeder­zeit rela­tiv blass und aus­tausch­bar. Dies führt dazu, dass Buzz und sein Beglei­ter Sox, allei­ne auf wei­ter Flur, die ein­zi­gen inter­es­san­ten Cha­rak­te­re mit ech­tem Cha­ris­ma in “Ligh­tye­ar” bleiben.

Das alles wird nie zur ech­ten Gefahr für das ins­ge­samt posi­ti­ve Gesamt­bild. Doch es ent­fernt “Ligh­tye­ar” eben von einem her­aus­ra­gen­den Aben­teu­er. Und ebnet den Weg zu einem “nur” sehens­wer­ten bis aus­ge­zeich­ne­ten Computeranimationsfilm.


Die Neben­cha­rak­te­re haben nicht genug Aus­strah­lung und Zugkraft

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©The Walt Dis­ney Com­pa­ny Ger­ma­ny GmbH

Fazit - Space Ranger (und Luxo Jr.) mit solidem Space-Abenteuer zurück auf der Leinwand

Auch wenn der Geschich­te am Ende die Pus­te aus­geht. Auch wenn den spä­te­ren Side­kicks wirk­li­ches Cha­ris­ma fehlt …

“Ligh­tye­ar” macht visu­ell bzw. design­tech­nisch alles rich­tig und hebt das Gen­re fast auf ein neu­es insze­na­to­ri­sches Animations-Niveau.

Das Team rund um Regis­seur Angus MacLa­ne war in der Lage, ein eigen­stän­di­ges Kapi­tel des kul­ti­gen Space-Ran­gers Buzz zu kre­ieren, ohne dabei zu viel oder zu wenig von der Vor­la­ge abzu­kup­fern. “Ligh­tye­ar” ist die kon­se­quen­te Wei­ter­ent­wick­lung der Figur des Buzz Ligh­tye­ar. Buzz wird abge­feu­ert in ein eige­nes Universum.

Es ist eben kein lieb­lo­ses Spin-off, son­dern trägt die Essenz und Hand­schrift eines Regis­seurs in sich, der sei­ne eige­ne Fas­zi­na­ti­on und Begeis­te­rung für den Stoff, in die Arbeit mit ein­flie­ßen lies.

Vor allem waren die Macher in der Lage, “Ligh­tye­ar” eine eige­ne, star­ke, bei­na­he erwach­se­ne Sci­ence-Fic­tion Note zu ent­lo­cken, die den Film im Gen­re der Com­pu­ter­ani­ma­ti­ons­fil­me her­aus­hebt. Die ihn so wir­ken lässt, als sei er nicht unbe­dingt oder aus­schließ­lich, aufs ange­stamm­te Fami­li­en-Publi­kum ausgerichtet.

Eins steht für uns jeden­falls fest: Nach “Ligh­tye­ar” bekom­men auch groß gewor­de­ne “Toy Story”-Kinder wie­der Lust Space Ran­ger zu spie­len! Wie einst als Kind …


Bis zur Unend­lich­keit. Und noch viel wei­ter!Buzz Ligh­tye­ar
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©The Walt Dis­ney Com­pa­ny Ger­ma­ny GmbH

Was hal­tet Ihr von Buzz und sei­ner Crew? Teilt eure Gedan­ken zu „Ligh­tye­ar“ mit uns in der Kom­men­tar­sek­ti­on! Wir wür­den uns freu­en. Und Robo-Kat­ze Sox sicher auch.


Trailer

Der offi­zi­el­le deut­sche Trai­ler zu “Ligh­tye­ar”

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©Dis­ney Deutschland

Kingdom Hearts Universum - Womit starten?!

Kingdom Hearts - Übersichtsseite

Im Jah­re 2002 geschah etwas magi­sches und zugleich unge­wöhn­li­ches in der Welt der Videospiele.

Die legen­dä­re japa­ni­sche Rol­len­spiel­schmie­de “Squa­re Enix” und der Trick­film­rie­se “Dis­ney”, fädel­ten eine Part­ner­schaft ein, die auch Jahr­zehn­te spä­ter noch bestand haben sollte.

Mit dem ers­ten Seri­en­teil “King­dom Hearts” debü­tier­te das mitt­ler­wei­le rie­si­ge Uni­ver­sum auf der Play­Sta­ti­on 2, einst am 28. März 2002 und soll­te eine rie­si­ge Men­ge an Nach­fol­gern nach sich zie­hen. Video­spie­ler der gan­zen Welt sind bis heu­te ver­zau­bert sowie fas­zi­niert von Sora und sei­nen tief­grei­fen­den Abenteuern.

Was es mit der sagen­um­wo­be­nen Action-Rol­len­spiel-Rei­he auf sich hat, was ein Fahr­stuhl damit zu tun hat, war­um die Sto­ry-Kom­po­nen­te sehr wich­tig für das Fran­chise ist und in wel­cher Rei­hen­fol­ge geneig­te Fan­tas­ten die Spie­le­se­rie zocken soll­ten, ver­ra­ten wir in unse­rem Arti­kel - zum “King­dom Hearts”-Universum. Viel Spaß beim stöbern!


Hört hier das offi­zi­el­le “King­dom Hearts” The­ma mit dem Titel “Dear­ly Beloved”

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©Dis­ney, Squa­re Enix | Das hier ver­wen­de­te, urhe­ber­recht­lich geschütz­te Mate­ri­al, dient nur zu Rezen­si­ons- sowie Ver­an­schau­li­chungs­zwe­cken. Die Rech­te des Mate­ri­als lie­gen bei den genann­ten Rech­te­inha­bern. Eine Ver­viel­fäl­ti­gung ist strengs­tens untersagt.

Lese­zeit: ca. 5 Minuten

Beschreibung

“King­dom Hearts” ist eine Video­spie­le­rei­he die seit 2002 von Squa­re Enix in Zusam­men­ar­beit mit “Dis­ney Inter­ac­ti­ve Stu­di­os” pro­du­ziert wird.

Die Rei­he han­delt vom Schlüs­sel­schwert­krie­ger Sora und wid­met sich im Wesent­li­chen dem klas­si­schen Kampf von Gut (dem Licht) gegen das Böse (die Dunkelheit).

“King­dom Hearts” spielt in einer Welt kom­bi­niert aus dem Dis­ney- sowie “Final Fan­ta­sy”-Uni­ver­sum. Zahl­rei­che Cha­rak­te­re unter ande­rem aus Ani­ma­ti­ons­fil­men der “Dis­ney Meis­ter­wer­ke”-Rei­he sowie Squa­re Enix-Pro­jek­ten tau­chen in den Video­spie­len auf.


Hier ein honig­haf­tes ver­schmel­zen der Wel­ten mit Sora und unse­rem liebs­ten Dis­ney-Bären “Win­nie Puuh

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©Squa­re Enix, ©Dis­ney | Quel­le: https://www.deviantart.com/danchaos1/art/100-Acre-Wood-Kingdom-Hearts-Wallpaper-539391815

Über die Jah­re hin­weg erschie­nen seit 2002 zahl­rei­che Titel für diver­se Platt­for­men sowie meh­re­re Neu­auf­la­gen. “King­dom Hearts” ent­wi­ckel­te sich so zu einem groß ange­leg­ten Fran­chise und kom­mer­zi­el­len Erfolg. Die über­wie­gen­de Mehr­heit an Aus­kopp­lun­gen sind im Gen­re des Action-Rol­len­spiels beheimatet.

Ins­be­son­de­re die glei­cher­ma­ßen ver­schach­tel­te und über die Jah­re immer wei­ter ver­zweig­te und aus­ge­bau­te Geschich­te von “King­dom Hearts” gilt als enorm kom­plex und steht mitt­ler­wei­le wie kei­ne ande­re Eigen­schaft exem­pla­risch für das Franchise.


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©Squa­re Enix, ©Dis­ney | Quel­le: https://www.deviantart.com/holydemons/art/Kingdom-Hearts-Collage-417286473

Ursprung

Als feder­füh­rend bei der Ent­wick­lung von “King­dom Hearts”, ins­be­son­de­re der Cha­rak­te­re, gilt der japa­ni­sche Game­de­si­gner und Künst­ler Tets­u­ya Nomu­ra vom Ent­wick­ler­stu­dio Squa­re Enix.

Neben der “King­dom Hearts”-Reihe zeich­ne­te sich die­ser für das Cha­rak­ter­de­sign wesent­li­cher Able­ger der “Final Fantasy”-Videospiele, dar­un­ter “Final Fan­ta­sy VII”, “Final Fan­ta­sy VIII”, “Final Fan­ta­sy X”, Final Fan­ta­sy XIII” sowie Final Fan­ta­sy XV” ver­ant­wort­lich.[1]


Tets­u­ya Nomura

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©Squa­re Enix, ©Dis­ney | Quel­le: https://it.ign.com/kingdom-hearts/181024/feature/larte-di-tetsuya-nomura-genio-e-follia-del-director-di-final-fantasy-e-kingdom-hearts

Unge­wöhn­lich war die Zusam­men­ar­beit von Dis­ney und Squa­re Enix auch des­halb, da ins­be­son­de­re das kali­for­ni­sche Medi­en­un­ter­neh­men mit Sitz in Bur­bank dafür bekannt ist, Mar­ken­rech­te offen­siv zu schüt­zen[2] und Dis­ney ein­wil­lig­ten, dass ihre welt­weit bekann­ten, exklu­siv ver­mark­te­ten Cha­rak­te­re, ihren Weg in das Spiel finden.

Das Pro­jekt kam übri­gens durch den Zufall zustan­de, dass sei­ner­zeit bei­de Fir­men im glei­chen Gebäu­de in Japan ansäs­sig waren und der Pro­du­zent Shin­ji Hash­i­mo­to einen Ver­ant­wort­li­chen von Dis­ney im Auf­zug des Gebäu­des traf, wie es auf Wiki­pe­dia heißt.[3]

Ursprüng­lich sei ein Fokus auf das Game­play mit einer simp­len Geschich­te geplant gewe­sen, um der jun­gen Dis­ney-Ziel­grup­pe zu ent­spre­chen. Nach Inter­ven­ti­on des aus­füh­ren­den Pro­du­zen­ten Hiro­no­bu Saka­gu­chi, sei­nes Zei­chens übri­gens Schöp­fer der “Final Fantasy”-Reihe, mit dem Hin­weis, man müs­se das Spiel auf das Niveau besag­ter Rei­he brin­gen, ent­wi­ckel­te Game­de­si­gner Nomu­ra die Geschich­te wei­ter.[4]

Irgend­wie iro­nisch, wenn man bedenkt, dass heu­te genau die­se viel­schich­ti­ge und weit ver­zweig­te Sto­ry das Aus­hän­ge­schild von “King­dom Hearts” ist.


Vari­an­te eines Zeit­strahls  zur “King­dom Hearts”-Chronologie. Wei­ter unten fin­det Ihr wei­te­re Formen

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© https://www.ingame.de/specials/kingdom-hearts-special-worum-geht-es-womit-anfangen-alle-spiele-im-ueberblick/

Chronologie

Nicht weni­ge Video­spie­ler sto­ßen wäh­rend ihrer Gaming-Lauf­bahn auf die Fra­ge, in wel­cher Rei­hen­fol­ge die “King­dom Hearts”-Spiele gespielt wer­den sollten.

Wel­che Rei­hen­fol­ge ist eigent­lich die rich­ti­ge, um die Hand­lung chro­no­lo­gisch zu ver­fol­gen? Und macht die­se Her­an­ge­hens­wei­se über­haupt Sinn? Wir erklä­ren es Euch in unse­rem Artikel.

Zuerst ein­mal, zei­gen wir Euch wel­che Spie­le bereits erschie­nen sind und wann die­se ver­öf­fent­licht wur­den. Bereits von uns rezen­sier­te Wer­ke sind ent­spre­chend ver­linkt. Danach wid­men wir uns der chro­no­lo­gi­schen Rei­hen­fol­ge der Haupthandlungen.

Vor nicht all­zu lan­ger Zeit ende­te mit „King­dom Hearts III“ übri­gens die „Sucher der Dunkelheit“-Saga. Laut Schöp­fer Tets­u­ya Nomu­ra soll das Uni­ver­sum in Zukunft wei­ter aus­ge­baut wer­den.[5]

Spiele nach Erscheinungsjahr

  • 2002 - King­dom Hearts (Play­Sta­ti­on 2)
  • 2003 - King­dom Hearts: Chain of Memo­ries (Game­Boy Advance)
  • 2006 - King­dom Hearts II (Play­Sta­ti­on 2)
  • 2007 - King­dom Hearts - Re:Chain of Memo­ries (Play­Sta­ti­on 3)
  • 2008 - King­dom Hearts re: Coded (Nin­ten­do DS)
  • 2009 - King­dom Hearts 358/2 Days (Nin­ten­do DS)
  • 2010 - King­dom Hearts Birth by Sleep (Play­Sta­ti­on Portable)
  • 2012 - King­dom Hearts 3D: Dream Drop Distance (Nin­ten­do 3DS)
  • 2013 - King­dom Hearts HD 1.5 & 2.5 ReMIX(PlayStation 4, Xbox One)
  • 2016 - King­dom Hearts X / Back Sto­ry (Smart­pho­ne)
  • 2017 - King­dom Hearts 2.8 Final Chap­ter Pro­lo­gue (King­dom Hearts Birth by Sleep 0.2) (Play­Sta­ti­on 4)
  • 2019 - King­dom Hearts III (Play­Sta­ti­on 4, Xbox One)

Ganz schön vie­le Spie­le, da ist es nicht ver­wun­der­lich wenn man hier schon mal den Über­blick verliert.

Wenn ihr die Geschich­te von “King­dom Hearts” in der chro­no­lo­gisch rich­ti­gen Rei­hen­fol­ge der Hand­lun­gen spie­len wollt, ver­ra­ten wir euch jetzt, wo ihr begin­nen solltet.

Spiele nach Abfolge der Haupthandlungen

  • King­dom Hearts X/Back Cover (Die­se Geschich­te erklärt euch die Ereig­nis­se vor dem Beginn des Schlüs­sel­schwert-Krie­ges. Die Hand­lung ist nur als Film auf der “HD-Collec­tion 2.8” und “The Sto­ry So Far” enthalten.)
  • King­dom Hearts Birth by Sleep (Das Spiel erzählt die Geschich­te von Aqua, Ven­tus und Ter­ra. Ihr Aben­teu­er ist der Beginn für die Geschich­te von Sora, Donald und Goofy. Als Neu­auf­la­ge in der “HD-Collec­tion 1.5+2.5. ReMix” und “The Sto­ry So Far” enthalten.)
  • King­dom Hearts (Der Anfang von Soras, Donalds und Goofys Aben­teu­er sowie das ers­te Spiel der Haupt­rei­he. Heu­te als Neu­auf­la­ge auf der “HD Collec­tion 1.5+2.5. ReMix” und “The Sto­ry So Far” erhältlich.)
  • King­dom Hearts Re:Chain of Memo­ries (Die Geschich­te setzt zugleich an die von “King­dom Hearts” an und gilt als Nach­fol­ger des Haupt­spie­les. Hier tritt zum ers­ten mal die Orga­ni­sa­ti­on XIII auf. Spiel­bar auf der “HD-Collec­tion 1.5+2.5. ReMix” und “The Sto­ry So Far”.)
  • King­dom Hearts 358/2 Days (Das Spiel fokus­siert sich auf Roxa und spielt zwi­schen dem Ende von “King­dom Hearts” und dem Anfang von “King­dom Hearts II”. Spiel­bar nur auf dem Nin­ten­do DS oder als Film auf der “HD-Collec­tion 1.5+2.5. ReMix” und “The Sto­ry So Far” erhältlich.)
  • King­dom Hearts II (Das Aben­teu­er von Sora, Donald und Goofy geht wei­ter. Die Orga­ni­sa­ti­on XIII ist noch gefähr­li­cher und die Suche nach Riku setzt sich fort. Spiel­bar auf der “HD-Collec­tion 1.5. + 2.5 ReMix” und “The Sto­ry So Far”.)
  • King­dom Hearts re: Coded (Setzt an “King­dom Hearts II” an. Die­ses mal geht es um das Tage­buch von Jimi­ny die Gril­le. Selbst König Mickey muss nun wei­ter hel­fen. Ein neu­es Aben­teu­er beginnt. Das Spiel ist nur auf dem Nin­ten­do DS spiel­bar oder als Film auf der “HD-Collec­tion 1.5+2.5. ReMix” und “The Sto­ry So Far” erhältlich.)
  • King­dom Hearts 3D: Dream Drop Distance (Riku und Sora stel­len sich der Prü­fung des Schlüs­sel­schwer­tes. Doch auch hier lau­ert wie­der eine Dun­kel­heit, die es auf die bei­den abge­se­hen hat. Auf dem 3DS spiel­bar oder auf der “HD-Collec­tion 2.8” und “The Sto­ry So Far”.)
  • King­dom Hearts Birth by Sleep 0.2 (Die Hand­lung dient als Epi­log zu “King­dom Hearts Birth by Sleep” und als ein Vor­spiel zu “King­dom Hearts III”. Des­halb kann das Spiel auch direkt nach “Birth by Sleep” gespielt wer­den oder als Vor­spiel zu “King­dom Hearts III” die­nen. Das Spiel nutzt neben “King­dom Hearts III”, das ers­te mal die “Unre­al Engi­ne”. Spiel­bar auf der “HD-Collec­tion 2.8” und “The Sto­ry So Far”.)
  • King­dom Hearts III (Ein ganz neu­es Aben­teu­er und das Ende der „Sucher der Dunkelheit“-Saga  erwar­tet uns hier. Die Geschich­te vom Schlüs­sel­schwert­trä­ger geht wei­ter. Lasst euch über­ra­schen! Spiel­bar als eigen­stän­di­ges Spiel mit dem Titel “King­dom Hearts III”. Ist Stand jetzt (03.04.2022) auf kei­ner Collec­tion vorhanden!)

Wei­te­re Ver­sio­nen von “King­dom Hearts”-Zeitleisten

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©Squa­re Enix, ©Dis­ney | Quel­le: https://www.reddit.com/r/KingdomHearts/comments/5f4w9f/media_my_kingdom_hearts_timeline/

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©Squa­re Enix, ©Dis­ney | Quel­le: https://www.deviantart.com/danchaos1/art/Kingdom-Hearts-Timeline-2002-2014-463214485

Wie nun spielen?

Auch wir haben uns die Fra­ge gestellt: In wel­cher Rei­hen­fol­ge erleben?!

Die Ant­wort ist unbe­frie­di­gend. Es gibt wohl nicht die “eine Wahr­heit” oder die eine “rich­ti­ge” Her­an­ge­hens­wei­se. Es ist ganz ein­fach Geschmackssache!

Soll­te man etwa mit „Birth by sleep“ sei­ne Rei­se durch das “King­dom Hearts”-Franchise star­ten? Grund­sätz­lich macht es ja durch­aus Sinn, die Geschich­te des rie­si­gen Uni­ver­sums nach der Chro­no­lo­gie der Haupt­hand­lun­gen, also sto­ry­tech­nisch von Anfang bis Ende zu erle­ben. Unse­re Redak­teu­rin Lis­sa etwa bevor­zugt die­se Vari­an­te, um die Sto­ry in vol­len Zügen genie­ßen zu können.

Auf der ande­ren Sei­te fällt es dadurch viel­leicht deut­lich schwe­rer die Ent­wick­lung des Game­plays und der Eigen­schaf­ten der “King­dom Hearts”-Spiele nach Ver­öf­fent­li­chung, also sozu­sa­gen im Lau­fe der Genera­tio­nen und gleich­zu­set­zen mit dem Erle­ben der Ent­wick­ler nach­zu­voll­zie­hen. Der You­tuber “Bacon Zack” bei­spiels­wei­se, wel­cher der “King­dom Hearts”-Reihe ein fast drei­stün­di­ges Video gewid­met hat, emp­fiehlt das Spie­len nach Release­da­tum, da die Spie­le “dra­ma­tur­gisch auf­ein­an­der auf­bau­en” wür­den.[6]

Fällt es para­do­xer­wei­se viel­leicht sogar leich­ter die Geschich­te zu ver­ste­hen, wenn man die­se so erlebt, wie auch die Ent­wick­ler sie erlebt haben? Schließ­lich ist eine Vor­ge­schich­te nicht weni­ger als eine Geschich­te, die im Nach­gang als Vor­ge­schich­te kon­zi­piert wurde.

Ihr seid nach all dem etwas ver­wirrt? Wir auch – will­kom­men in der Welt von „King­dom Hearts“!


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©Squa­re Enix, ©Dis­ney | Quel­le: https://www.deviantart.com/danchaos1/art/The-Vistas-of-Kingdom-Hearts-420484019, https://www.deviantart.com/danchaos1/art/The-Vistas-of-Kingdom-Hearts-II-470067629

Was Ihr sonst noch wissen solltet

Am 29.März 2019 erschien eine neue HD-Collec­tion mit dem Namen “King­dom Hearts – The Sto­ry So Far” für die Play­Sta­ti­on 4. Hier sind alle Spie­le und Fil­me der bis­he­ri­gen HD-Collec­tions ent­hal­ten. Als Aus­nah­me dient der neu­es­te Able­ger “King­dom Hearts III”, der nicht ent­hal­ten ist.

Im Jahr 2020 erschien eine soge­nann­te “All-in-One Collec­tion” exklu­siv im Play­Sta­ti­on Store. Die­se beinhal­tet im Grun­de “The Sto­ry so far” inklu­si­ve “King­dom Hearts III”. Der DLC “Re:Mind” für “King­dom Hearts III” ist jedoch nicht enthalten!

Wir hof­fen wir konn­ten Euch mit unse­rem Arti­kel ein wenig unter die Arme grei­fen, wenn ihr als Neu­lig vor­ha­ben soll­tet, in die magi­sche Welt von “King­dom Hearts” einzusteigen.

Wir wün­schen Euch viel Spaß beim Erle­ben die­ser außer­ge­wöhn­li­chen Spielereihe!


 

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©Squa­re Enix, ©Dis­ney | Quel­le: https://disney.fandom.com/wiki/The_Disney_Wiki?file=Kingdom+Hearts+Dream+Drop+Distance+%28Art%29.png

Anmerkung zur Seite

Dies ist die Über­sichts­sei­te des King­dom Hearts Uni­ver­sums auf derofa.de.

Auf Über­sichts­sei­ten fas­sen wir unter dem Begriff „Uni­ver­sum“ alle für uns rele­van­ten Wer­ke eines Fran­chise oder eines The­mas zusammen.

Die Über­sichts­sei­ten ver­fol­gen kei­nen Anspruch auf eine voll­stän­di­ge Auf­lis­tung aller je erschie­ne­nen Wer­ke einer Mar­ke oder eines The­mas, son­dern die­nen der Über­sicht der bis­her ver­öf­fent­lich­ten und der mög­li­cher­wei­se kom­men­den Bei­trä­ge auf derofa.de.


 

Love, Death & Robots (2019 - …)

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©Net­flix
  • 8.5/10
    dero­fa Durch­schnitts­wer­tung - 8.5/10
8.5/10

Aus­ge­zeich­net

Mit “Love, Death & Robots” erfüll­te sich Tim Mil­lers und David Fin­chers Traum­pro­jekt, wel­ches mehr als zehn Jah­re schwe­len muss­te, um end­lich ver­wirk­licht zu werden.

Die Sci­ence-Fic­tion-Ani­ma­ti­ons­se­rie, bestehend aus ein­zel­nen Kurz­fil­men, ist dabei eine Art Hom­mage an den 1981 erschie­nen, ähn­lich gela­ger­ten “Hea­vy Metal”, von den Regis­seu­ren Gerald Pot­ter­ton und Jim­my T. Murakami.

Was die unge­wöhn­li­che Antho­lo­gie-Serie zu bie­ten hat und wie geschickt Fin­cher die nöti­ge künst­le­ri­sche Frei­heit für die Platt­form für Künst­ler der gan­zen Welt ein­räum­te, ver­ra­ten wir in unse­rer Kritik.

Gen­re: Sci­ence-Fic­tion, Ani­ma­ti­on, End­zeit, Uto­pie & Dystopie

Ori­gi­nal­ti­tel: Love, Death & Robots

Pro­duk­ti­ons­land: USA, Spa­ni­en, Frank­reich, Süd­ko­rea, Bel­gi­en, Ver­ei­nig­tes König­reich, Polen, Kana­da, Russ­land, Ungarn, Dänemark

Pro­duk­ti­ons­fir­ma: Net­flix | Blur Studio

Showrun­ner: Tim Mil­ler[1] (Staf­fel 01), Jen­ni­fer Yuh Nel­son[2] (Staf­fel 02)

Regie: Diver­se

Dreh­buch: Diverse

Pro­duk­ti­on: David Fin­cher, Tim Mil­ler, Jen­ni­fer Mil­ler, Joshua Donen

Musik: Diverse

Staf­feln: Staf­fel 01 (18 Epi­so­den) (2019), Staf­fel 02 (8 Epi­so­den) (2021), Staf­fel 03 (8 Epi­so­den, für 2022 ange­kün­digt)[3]

Län­ge: ca. 6-18 Minu­ten je Episode

Alters­frei­ga­be: 18 (lt. Net­flix) (Stand: 10.03.2022)

Ver­öf­fent­li­chung: Staf­fel 01 (15.03.2019), Staf­fel 02 (14.05.2021), Staf­fel 03 (ange­kün­digt für 2022)[3]

Ähn­li­che Titel: Memo­ries (1995), Black Mir­ror (2011-2019), Beschei­de­ne Hel­den (2018), Fla­vors of Youth (2018)

Quel­len
https://en.wikipedia.org/wiki/Love,_Death_%26_Robots | https://de.wikipedia.org/wiki/Love,_Death_%26_Robots

Wer­tung:  

Autor: Jan­nik

Ver­fasst am: 22.02.2022

Lese­zeit: ca. 7 Minu­ten (Direkt zum Fazit)

Animierte Kurzfilme im Serienformat

In der Welt der Ani­ma­ti­on sticht das For­mat der Kurz­fil­me beson­ders her­aus. In nur weni­gen Minu­ten ver­mö­gen (gut gemach­te) klei­ne Kunst­wer­ke, oft mehr zu beein­dru­cken als her­kömm­li­che Lang­fil­me. Doch viel Zeit bleibt Schöp­fern nicht, die Gunst des Zuschau­ers für sich zu gewin­nen. Umso wich­ti­ger sind span­nen­de The­men, packen­de Twists, visu­el­le Schau­wer­te und ein unver­wech­sel­ba­rer Stil.

Das wis­sen wohl auch die krea­ti­ven Köp­fe, die hin­ter der Net­flix-Antho­lo­gie-Serie “Love, Death & Robots” ste­cken. Tim Mil­ler (“Dead­pool”) und nie­mand gerin­ge­rer als David Fin­cher (“Sie­ben”, “Fight Club”, “Mind­hun­ter”) haben sich zusam­men getan, um ihrer Vor­stel­lung eines Remakes des 80er Jah­re Ani­ma­ti­ons­film­klas­si­kers “Hea­vy Metal” Aus­druck zu ver­lei­hen.[4] Und wohl eine Platt­form für Künst­ler der gan­zen Welt zu bie­ten, um drei über­ge­ord­ne­ten The­men in Ani­ma­ti­ons- und Kurz­film­form zu begegnen.

Das Pro­jekt war übri­gens ursprüng­lich bereits seit 2008 unter dem Ban­ner von Para­mount Pic­tures ange­kün­digt. Da sich jedoch kei­ne Geld­ge­ber fan­den, brach­te erst Tim Mil­lers Erfolg der aus “Dead­pool” resul­tier­te, das Pro­jekt wie­der auf den Tisch. Die erfor­der­li­che krea­ti­ve Frei­heit soll Fin­cher geschickt ein­ge­fä­delt haben. So sag­te er in einem Tele­fo­nat zu Miller:

Scheiß auf das Film­zeug, brin­gen wir es ein­fach zu Net­flix, denn die las­sen uns machen was wir wol­len.David Fin­cher

Der 1981 erschie­ne­ne Zei­chen­trick­film “Hea­vy Metal” dien­te als Inspiration

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Quel­le: https://www.filmaffinity.com/us/filmimages.php?movie_id=179187

Liebe, Tod & Roboter

Inhalt­lich haben alle Kurz­fil­me des Sci­ence-Fic­tion Kon­vo­luts, wel­ches mit einer Alters­frei­ga­be von 18 Jah­ren an Erwach­se­ne gerich­tet ist, fast immer drei­er­lei gemeinsam.

Ers­tens: Expli­zi­te, blu­ti­ge Gewalt­dar­stel­lun­gen! Zwei­tens: Jede Men­ge nack­te Haut und Sex! Drit­tens: Robo­ter, künst­li­che Intel­li­gen­zen,  Andro­iden, Cyborgs und mehr.

Eben­so ein wie­der­keh­ren­des Ele­ment sind die Schau­plät­ze, die aus dem inter­es­san­tes­ten Schöp­fen was das Sci­ence-Fic­tion Gen­re zu bie­ten hat. Düs­te­re Apo­ka­lyp­sen, Schre­ckens­vi­sio­nen, weit ent­fern­te Pla­ne­ten und Zukunfts­sze­na­ri­en sind als Mot­to fest in “Love, Death & Robots” verankert.

Beim fla­nie­ren auf dys­to­pi­schen Schau­plät­zen, stie­ßen wir auf meist gute, sel­ten schwa­che und manch­mal her­aus­ra­gen­de Wer­ke. Des­halb haben wir uns exem­pla­risch die drei (unse­rer beschei­de­nen Mei­nung nach) bes­ten her­aus­ge­pickt, die wir Euch im fol­gen­den genau­er prä­sen­tie­ren wollen.

Übri­gens: Jeder Kurz­film ist unab­hän­gig, erzählt eine in sich geschlos­se­ne Hand­lung und kommt mit einer Län­ge von etwa 6-20 Minu­ten daher. Dabei unge­wöhn­lich ist, dass die auf Net­flix ange­zeig­te Rei­hen­fol­ge der Epi­so­den sich unter­schei­det und per Zufall in vier Vari­an­ten dar­ge­stellt wird.[5]


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©Net­flix

Favorit 1 - “Gute Jagdgründe”

Unser ers­ter Favo­rit ist sogleich auch unser per­sön­li­cher Gesamt­sie­ger und erzählt die Geschich­te von zwei kampf­mön­ch­ähn­li­chen Geis­ter­jä­gern aus dem alten China.

Rens­hu und sein noch uner­fah­re­ner Sohn Liang suchen ihre Beu­te und fin­den sie in Form einer soge­nann­ten “Huli­jing” (dt. Fuchs­fee).[6] Die fabel- und fuchs­ähn­li­chen Wesen, sind in der Lage Ihre Gestalt der der mensch­li­chen anzu­pas­sen und haben gro­ße kämp­fe­ri­sche Fähig­kei­ten. Auf der Jagd begeg­net Liang eines Tages der Huli­jing Yan.

Als er eini­ge Jah­re spä­ter auf sich allei­ne gestellt ist, beschließt er sein beschau­li­ches Hei­mat­dorf zu ver­las­sen und nach Hong Kong zu gehen. Die Stadt steht unter der Herr­schaft eng­li­scher Kolo­ni­al­her­ren, wel­che die chi­ne­si­sche Bevöl­ke­rung aus­nut­zen, gering­schät­zen, dis­kri­mi­nie­ren und unter­drü­cken. Als Liang im Rah­men sei­ner Arbeit für ein Bahn­un­ter­neh­men sei­ne Lie­be für Maschi­nen ent­deckt, ver­än­dert sich sein Leben.

Die Wege von Liang und Yan, die sich eins kreuz­ten, spie­len im wei­te­ren Ver­lauf eine Rol­le, die wir an die­ser Stel­le natür­lich nicht ver­ra­ten möchten.


Liang und Fuchs­fee Yan bli­cken in die Ferne

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©Net­flix | Quel­le: https://www.actionfreunde.de/love-death-robots-staffel-1/4/

“Gute Jagd­grün­de” (engl. Titel “Good Hun­ting”) wur­de vom korea­ni­schen Stu­dio “Red Dog Cul­tu­re House” pro­du­ziert. Regie führ­te Oli­ver Tho­mas. Das Dreh­buch stammt von Phil­ip Gelatt sowie Ken Liu.[7]

Im die­sem 17-minü­ti­gen Kurz­film tra­fen wir auf ein gan­zes Sam­mel­su­ri­um an Ele­men­ten, die uns beein­druckt haben.

Der Zei­chen­stil erin­ner­te uns sti­lis­tisch an Wer­ke wie “Poca­hon­tas”, “Atlan­tis” oder “Mulan, alle­samt Fil­me der Traum­schmie­de Dis­ney. Die­ser Stil steht jedoch im Kon­trast zu den doch erns­ten und har­ten The­men wie Dis­kri­mi­nie­rung und Aus­beu­tung sowie expli­zi­ten sexu­el­len und blu­ti­gen Dar­stel­lun­gen, die man so nicht erwar­ten wür­de. “Gute Jagd­grün­de schafft es dabei jedoch immer sich auch einen Fun­ken des unbe­schwer­ten Zau­bers zu bewah­ren und durch die­se Mischung eine unheim­lich dich­te Stim­mung zu erzeugen.


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©Net­flix | Quel­le: https://www.imdb.com/title/tt9788498/

Wenn zeich­ne­risch eine enor­me Detail­tie­fe bei der Her­stel­lung von Liangs Appa­ra­ten zur Gel­tung kommt und die Dar­stel­lung des steam­punk-esquen, düs­te­ren und indus­tria­li­sier­ten, von der Kolo­ni­al­macht unter­drück­ten Hong Kongs ein­zug fin­det, ent­wi­ckelt sich eine Sogwirkung.

Letzt­end­lich ist wohl neben die­ser vir­tuo­sen Umset­zung auch das zugrun­de­lie­gen­de Skript die rie­sen­gro­ße Stär­ke, da es mit ver­schie­dens­ten Facet­ten weiß, sowohl eine fas­zi­nie­rend fan­ta­sie­vol­le wie auch gesell­schafts­kri­tisch bedeu­tungs­vol­le Geschich­te zu erzäh­len. Die bedrü­cken­de Stim­mung die trotz­dem Platz für Schön­heit lässt ist ein Kern­ele­ment von “Gute Jagdgründe”.

  …

… fas­zi­nie­rend gezeich­ne­te Bau­plä­ne für den chi­ne­si­schen Inge­nieur Liang und sein beschei­de­nes Herz am rech­ten Fleck.


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©Net­flix | Quel­le: https://twitter.com/sylvainsarrailh/status/1221795136667029504

Favorit 2 - “Zima Blue

Ein auf­stre­ben­der Künst­ler ist in aller Mun­de und fängt mit sei­nen Wer­ken selbst die­je­ni­gen ein, die sich nicht für Kunst inter­es­sie­ren. Inter­views gibt er bereits seit 100 Jah­ren nicht mehr, doch ist es ihm ein Anlie­gen die Repor­te­rin Clai­re Mark­ham für sein neu­es­tes und mög­li­cher­wei­se letz­tes Pro­jekt, auf sein Anwe­sen mit­tem im blau­en Meer einzuladen.

Zima Blue ent­wi­ckelt sich selbst und damit auch sei­ne Kunst ste­tig wei­ter und scheint an einem Punkt ange­kom­men, an dem er bereits weit über die Fra­ge nach “dem Sinn” hin­weg phi­lo­so­phiert hat.

Doch was sein nächs­tes Kunst­werk sein wird, damit hat nie­mand gerechnet.


Zima Blue begrüßt die Repor­te­rin Claire

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©Net­flix | Quel­le: https://www.imdb.com/title/tt9788510/

“Zima Blue” wur­de vom bri­ti­schen Stu­dio “Pas­si­on Ani­ma­ti­on” pro­du­ziert. Regie führ­te Robert Val­ley. Das Dreh­buch stammt von Phil­ip Gelatt sowie Alas­ta­ir Rey­nolds.[8]

Zuerst dach­ten wir “Zima Blue” befän­de sich in unse­rer Top 3, weil er einen außer­ge­wöhn­li­chen, unty­pi­schen Zei­chen­stil mit sich bringt. An was uns die Optik erin­ner­te, konn­ten wir nicht fest­ma­chen, doch war es defi­ni­tiv eine spezielle.


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©Net­flix | Quel­le: https://www.pinterest.de/gown86/zima-blue/

Doch schnell stell­ten wir fest, dass nicht nur die visu­el­le Kom­po­nen­te son­dern min­des­tens genau so gewich­tig die zugrun­de­lie­gen­de Kurz­ge­schich­te, des bri­ti­schen Sci­ence-Fic­tion Autors Alas­ta­ir Rey­nolds, dafür sorg­te, uns über die Lauf­zeit von 10 Minu­ten in sei­nen Bann zu zie­hen. Viel­leicht hät­te Zima das sogar etwas län­ger geschafft.

Das Herz­stück des Kurz­films ist ein Twist der nicht ver­ra­ten wer­den darf. Und bis die­ser im Ein­klang mit Zima Blues ein­schei­den­dem Meis­ter­stück ent­hüllt wird, erfreu­ten wir uns über die erzäh­len­den Stim­men, die auf den Punkt genau und ohne jede Umwe­ge die Bil­der ergänz­ten und so zu etwas ganz eige­nem machten.

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… durch­dach­te Kunst­wer­ke bis zur Ent­hül­lung von Zima Blue´s fina­ler Erkenntnis.


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©Net­flix | Quel­le: https://medium.com/@katalchain/zima-blue-788c320b5a35

Favorit 3 - “Pop Squad” (dt. “Jäger und Gejagte”)

“Jäger und Gejag­te” (engl. Titel “Pop Squad”) wur­de vom US-ame­ri­ka­ni­schen “Blur Stu­dio” pro­du­ziert und ist damit eine der ins­ge­samt sechs Epi­so­den von “Love, Death & Robots”, wel­che von Tim Mil­lers eige­nem Stu­dio pro­du­ziert wur­de.[9] Regie führ­te Jen­ni­fer Yuh Nel­son. Das Dreh­buch stammt von Phil­ip Gelatt sowie Pao­lo Baci­g­alu­pi.[10]

Der Kurz­film ist für uns zwei­fels­oh­ne der stärks­te der zwei­ten Staf­fel. Der Titel ver­rät übri­gens sehr wenig über den eigent­lich bri­san­ten Inhalt.


Die dys­to­pi­sche Welt von “Pop Squad”

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In einer Welt von mor­gen hat die Über­be­völ­ke­rung ihren Höhe­punkt erreicht und apo­ka­lyp­ti­sche Aus­ma­ße ange­nom­men. Die Ein­schät­zun­gen von Moral und Ethik inner­halb der Gesell­schaft haben sich verschoben.

Der dun­kel geklei­de­te und mit einem schwar­zen Hut gekrön­te Detec­ti­ve Briggs, geht Tag ein Tag aus sei­ner Arbeit nach. Eine Arbeit, die wohl vie­le Ein­satz­kräf­te men­tal nicht über­ste­hen wür­den. Doch schon bald ent­wi­ckeln sich Zwei­fel und Briggs zögert. Ist sein Weg der richtige?


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“Jäger und Gejag­te” the­ma­ti­siert ein Pro­blem was schon jetzt auf unse­rem Pla­ne­ten immer wie­der für Zund­stöff sorgt. Die Welt­po­pu­la­ti­on wächst rasant und der Platz ist endlich.

Doch was bedeu­tet es wenn die­ser Umstand dafür sorgt, dass unse­re Moral­vor­stel­lun­gen völ­lig neu gedacht wer­den müssen?

Kei­ne Kin­der zu krie­gen ist wohl ein klei­ner Preis - für die eige­ne Unsterb­lich­keit.Ali­ce

“Pop Squad” ist ein CGi-Ani­ma­ti­ons­film wel­cher sowohl die düs­te­ren Fol­gen, die ethi­schen Fra­gen, als auch eine fas­zi­ni­ernd dys­to­pi­sche Welt mit­ein­an­der kom­bi­niert und damit ein auf­rüt­teln­des Klein­od dar­stellt, was man unbe­dingt gese­hen haben sollte!

  …

… schwar­ze Hüte für einen zwei­feln­den Poli­zis­ten, der ver­sucht aus sei­nen per­sön­li­chen, dys­to­pi­schen Trau­ma­ta zu entfliehen.


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Fazit - Stimmungsvolles Science-Fiction-Paket

“Love, Death & Robots” ist eine Serie die aus dem Ein­heits­brei her­aus­sticht. Durch die Kon­stel­la­ti­on der Ani­ma­ti­ons- Antho­lo­gie- und Sci­ence-Fic­tion-Serie wird künst­le­risch, unab­hän­gig und inhat­lich viel Brenn­stoff für eini­ge packen­de Kurz­fil­me geboten.

Von expe­ri­men­tel­len über fan­tas­ti­schen bis­hin zu lus­ti­gen, unheim­li­chen oder gesell­schafts­kri­ti­schen ist in “Love Death, Robots” alles dabei, was das Herz des offe­nen und nach fri­schem hun­gern­den Zuschau­ers begehrt. Immer wie­der wer­den the­ma­ti­sche Par­al­le­len zur außer­ge­wöhn­lich guten Antho­lo­gie-Serie “Black Mir­ror” erkennbar.

Als sti­lis­tisch etwas lang­wei­lig emp­fan­den wir die hohe Anzahl an Kurz­fil­men, die mit­tels Moti­on Cap­tu­ring, die Bewe­gun­gen von ech­ten Schau­spie­lern nutz­ten. Fai­rer­wei­se sei gesagt, dass die­se jedoch nicht unbe­dingt schlech­ter sind als die Voll­blut-Ani­mier­ten. Und auch wenn in der Brei­te die Qua­li­tät doch etwas schwankt und auch min­des­tens ein Total­aus­fall (“Alter­na­ti­ve Zeit­ach­sen”) dabei ist, über­wiegt ins­ge­samt der posi­ti­ve Ein­druck deutlich.

Die her­aus­ra­gen­den unter Ihnen, wie unse­re Top 3, bestehend aus “Gute Jag­grün­de”, “Zima Blue” sowie “Jäger und Gejag­te”, möch­te man am liebs­ten gleich mehr­mals bestau­nen. Sie sind für uns schon jetzt klei­ne Kult­fil­me fürs hei­mi­sche Kino. Doch auch der action­rei­che, bild­ge­wal­ti­ge “Geheim­krieg” der man­da­lo­ria­ner-ähn­li­che “Snow in der Wüs­te”, der irgend­wie unheim­li­che und trotz­dem lus­ti­ge “Die Müll­hal­de” sowie der the­ma­tisch unge­wöhn­lich kom­bi­nier­te “Gestalt­wand­ler”, sind alle­samt unko­ven­tio­nel­le Ausnahmewerke.

Des­halb freu­en wir uns, dass Tim Mil­ler und David Fin­cher ihr Traum­pro­jekt nach lan­gem war­ten end­lich ver­wirk­li­chen konn­ten und damit vie­len ori­gi­nel­len Köp­fen eine Büh­ne bie­ten, um ihre ganz eige­ne Art von Geschich­te zu erzählen.

Wir sind gespannt auf die drit­te Staf­fel, die im Jahr 2022 auf Net­flix erschei­nen soll. Auf das die­se in acht Epi­so­den für wei­te­re ein­drucks­vol­le Kurz­film-Aus­flü­ge mit allen erdenk­li­chen Mög­lich­kei­ten sor­gen wird.[11]


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Was hal­tet Ihr vom wahr gewor­de­nen Traum­pro­jekt von Tim Mil­ler und David Fin­cher? Teilt eure Gedan­ken zu „Love, Death & Robots“ mit uns in der Kom­men­tar­sek­ti­on! Wir wür­den uns freu­en. Und krea­ti­ve Ani­ma­ti­ons­stu­di­os der gan­zen Welt sicher auch.


Trailer

Der offi­zi­el­le deut­sche Trai­ler zu “Love, Death & Robots”

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The Witcher (2019 – …)

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  • 8.5/10
    dero­fa Durch­schnitts­wer­tung - 8.5/10
8.5/10

Aus­ge­zeich­net

Mit “The Wit­cher” läu­te­te Net­flix im Jahr 2019 den Start einer neu­en Seri­en­ad­ap­ti­on rund um Ger­alt von Riva ein.

Bücher­wür­mern und Video­spie­lern ist der mutier­te Hexer bereits bes­tens bekannt. Die Net­flix-Serie will sich zwar an der Buch­vor­la­ge ori­en­tie­ren, doch steckt nicht viel­leicht auch etwas Video­spiel in der Produktion?

Was die ein­zel­nen Staf­feln bis­her zu bie­ten haben, ver­ra­ten wir euch über­sicht­lich in unse­ren Kri­ti­ken zu “The Witcher”.

Gen­re: Fan­ta­sy, Action, Aben­teu­er

Ori­gi­nal­ti­tel: The Witcher

Pro­duk­ti­ons­land: USA, Polen

Pro­duk­ti­ons­fir­ma: Net­flix | Sean Dani­el Com­pa­ny, Still­king Films, Pla­ti­ge Image, One of Us, Cinesite

Showrun­ner: Lau­ren Schmidt Hissrich

Regie: Alik Sak­ha­rov, Alex Gar­cia Lopez, Char­lot­te Bränd­ström, Marc Jobst, Ste­phen Sur­jik, Sarah O’Gor­man, Ed Bazal­get­te, Loui­se Hooper

Dreh­buch: Lau­ren Schmidt Hiss­rich, Jen­ny Klein, Beau DeMa­yo, Declan de Bar­ra, Sneha Koor­se, Hai­ly Hall, Mike Ost­row­ski, Cla­re Hig­gins, Sneha Koor­se, Mat­thew D’Ambrosio

Pro­duk­ti­on: Sean Dani­el, Jason Brown, Tomasz Bagiń­ski, Jaros­ław Saw­ko, Lau­ren Schmidt Hiss­rich, Alik Sakharov

Musik: Sonya Belou­so­va, Gio­na Ost­i­nel­li (Staf­fel 01) | Joseph Tra­pa­ne­se (Staf­fel 02)

Staf­feln: Staf­fel 01 (8 Epi­so­den) (2019), Staf­fel 02 (8 Epi­so­den) (2021), Staf­fel 03 (ange­kün­digt)[1]

Län­ge: ca. 47-67 Minu­ten je Episode

Alters­frei­ga­be: 16 (lt. Net­flix) (Stand: 08.02.2022)

Ver­öf­fent­li­chung: Staf­fel 01 (20.12.2019), Staf­fel 02 (17.12.2021), Staf­fel 03 (ange­kün­digt)

Uni­ver­sum: The Wit­cher

Nach­fol­ger: The Wit­cher: Night­ma­re of the Wolf (Pre­quel, Ani­ma­ti­ons­film) (2021), The Wit­cher: Blood Ori­gin (Pre­quel, Real­se­rie) (2022)

Ähn­li­che Titel: The Man­da­lo­rian (2019 – …), Cow­boy Bebop (2021)

Quel­len
https://en.wikipedia.org/wiki/The_Witcher_(TV_series) | https://de.wikipedia.org/wiki/The_Witcher_(Fernsehserie)#Episodenliste

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Lese­zeit Beschrei­bung: ca. 1 Minute

Beschreibung - Hexer in Serie

Mit “The Wit­cher” ver­öf­fent­lich­te Net­flix im Jahr 2019 eine neue Seri­en-Adap­ti­on rund um den Hexer Ger­alt von Riva.

Die Serie basiert auf der pol­ni­schen Buch­rei­che des Autors Andrzej Sap­kow­ski, der soge­nann­ten “Ger­alt-Saga”.

Inter­na­tio­na­le Bekannt­heit und pop­kul­tu­rel­le Rele­vanz erlang­ten die Geschich­ten über den “wei­ßen Wolf” ins­be­son­de­re durch die Video­spiel-Inter­pre­ta­tio­nen des pol­ni­schen Ent­wick­ler­stu­di­os CD Pro­jekt RED.

Des­sen drit­ter Teil aus dem Jah­re 2015 erhielt laut Ent­wick­ler mehr als 800 Aus­zeich­nun­gen, davon ca. 250 für das Spiel des Jah­res.[1]

Die neue Net­flix-Serie ori­en­tiert sich an den Büchern von Sap­kow­ski, setz­te jedoch Cha­rak­te­re und/oder Ereig­nis­se in einen ande­ren Kon­text zur Vor­la­ge.[2] Im Ver­hält­nis zum Video­spiel “The Wit­cher 3: Wild Hunt” (2015), erzählt die Fan­ta­sy-Serie eine Vor­ge­schich­te mit einem jün­ge­ren Ger­alt von Riva.

Die Haupt­rol­le des Ger­alt wird vom bri­ti­schen Schau­spie­ler Hen­ry Cavill ver­kör­pert, der beson­ders für sei­ne Rol­le als Super­man in den Comic-Ver­fil­mun­gen “Man of Steel” (2013) sowie “Bat­man vs. Super­man” (2016) bekannt ist. In wei­te­ren Rol­len sind Freya All­an sowie Anya Cha­lo­tra zu sehen.

Die ers­te Staf­fel umfasst acht Epi­so­den und wur­de am 20. Dezem­ber 2019 auf der Strea­ming-Platt­form Net­flix veröffentlicht.

Eine zwei­te Staf­fel wur­de von Net­flix am 17. Dezem­ber 2021 ver­öf­fent­licht und umfasst erneut acht Epi­so­den.[3] Eine drit­te Staf­fel ist ange­kün­digt, soll wohl aber frü­hes­tens 2023 erschei­nen.[4]

Review - Staffel 01 (2019)

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Wer­tung:  

Autor: Jan­nik

Ver­fasst am: 29.02.2020

Lese­zeit: ca. 4 Minu­ten (Direkt zum Fazit der ers­ten Staf­fel)


“Der weiße Wolf”

In der Haupt­hand­lung der eigent­li­chen Geschich­te von “The Wit­cher” - die in der neu­en Serie nur grob ange­deu­tet wird - wur­de Ger­alt von Riva als Kind von sei­ner Mut­ter, der Zau­be­rin Visen­na, in der alten Fes­tung der Hexer “Kaer Mor­hen” zurück gelas­sen. Dort erhielt er durch Muta­tio­nen, wäh­rend der Aus­bil­dung zum Hexer, über­na­tür­li­che phy­si­sche Kräf­te und geis­ti­ge Fähig­kei­ten.[5]

Hexer wer­den in der Welt von “The Wit­cher” als aus­sät­zi­ge, absto­ßen­de und ver­ach­tens­wer­te Geschöp­fe betrach­tet. Das bekämp­fen von Mons­tern ist jedoch ihre Spe­zia­li­tät und wird des­halb klas­si­scher­wei­se mit Gold vergütet.

Mit sei­nem Pferd Plöt­ze streift Ger­alt durch das Land. Durch eine Schick­sal­haf­te Begeg­nung und der soge­nann­ten “Vor­her­se­hung”, ist er mit einem Kind aus dem König­reich Cin­tra ver­bun­den. Als das ver­fein­de­te König­reich Nilfgaard in Cin­tra ein­mar­schiert, holt Ger­alt die Ver­ant­wor­tung aus der Vor­her­se­hung ein und er macht sich auf die Suche nach dem Kind.

Außer­dem dreht sich die ers­te Staf­fel der Serie um eine Zau­be­rin, die den Fans bereits bes­tens bekannt sein soll­te sowie ande­re Weg­ge­fähr­ten von Ger­alt. Die­se möch­ten wir an die­ser Stel­le jedoch nicht verraten.


Schau­spie­ler Hen­ry Cavill als “der wei­ße Wolf” in der Net­flix Serienadaption

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Gamer-Herzen & Leseratten

Wir behaup­ten ein­fach mal: Nur ein­ge­fleisch­te Fan­ta­sy-Fans unter den Lese­rat­ten kann­ten die “Ger­alt-Saga” des pol­ni­schen Buch­au­tors Andrzej Sap­kow­ski, bevor das Ent­wick­ler­stu­dio CD Pro­ject RED im Jahr 2007 mit ihrer Spie­le­rei­he für grö­ße­re inter­na­ti­on­le Bekannt­heit des Hexers sorgte.

Mit dem drit­ten Teil “The Wit­cher 3: Wild Hunt” erreich­te das Fan­ta­sy-Epos schließ­lich sogar den Main­stream und war für vie­le DAS Video­spiel des Jah­res - wenn nicht sogar das bes­te Spiel der ver­gan­ge­nen Deka­de. Heu­te gilt es zwei­fels­oh­ne als Maß­stab im Rollenspiel-Genre.

Dass Net­flix nun eine neue Serie rund um den wort­kar­gen und abge­klär­ten Mons­ter­schläch­ter Ger­alt in Auf­trag gege­ben hat, liegt des­halb wohl vor allem am gro­ßen Erfolg des Video­spiels - auch wenn die Serie offi­zi­ell auf der Buch­vor­la­ge von Sap­kow­ski basiert.

Die Ver­mu­tung liegt nahe, dass sich bei der Umset­zung nicht nur die Bücher, son­dern auch die Video­spiel­rei­he genau­er ange­schaut wur­de, um die zahl­rei­chen Fans des Mons­ter­jä­gers nicht zu verprellen.

Ger­alt von Riva ist jeden­falls ganz bestimmt ein Name der Gamer-Her­zen höher schla­gen lässt und für eine hohe Erwar­tungs­hal­tung bei Fans der Bücher und Video­spie­len glei­cher­ma­ßen sorgte.


Eini­ge Cover der Buch­vor­la­ge die als “Ger­alt-Saga” bezeich­net wird

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Quel­le: https://fictionhorizon.com/best-order-to-read-the-witcher-books/

Links Mons­ter­schläch­ter Ger­alt aus dem Video­spiel von CD Pro­jekt RED. Rechts der bri­ti­sche Net­flix-Wit­cher Hen­ry Cavill.

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Quel­le: https://unleashthegamer.com/netflix-witcher-games-books/

High-Fantasy

Wer den Stoff von “The Wit­cher” kennt und bereits Bekannt­schaft mit der düs­te­ren und bezau­bern­den Fan­ta­sy-Welt gemacht hat, der fühlt sich sofort hei­misch in den Lan­den, die uns sti­lis­tisch gera­de­wegs in eine magi­sche Ver­si­on des euro­päi­schen Mit­tel­al­ters ver­set­zen. Sowohl in sei­ner alter­tüm­li­chen Spra­che als auch in sei­nen Kulis­sen erin­nert die Serie an ähn­li­che Wer­ke im Gen­re wie z.B. “Game of Thro­nes” (2011-2019).

Typisch für das High-Fan­ta­sy-Gen­re ist auch, dass “The Wit­cher” nicht immer leicht zu ver­ste­hen ist und viel Auf­merk­sam­keit vom Zuschau­er erfor­dert. Unglück­li­cher­wei­se ver­stär­ken die Pro­du­zen­ten die­sen schwie­ri­ge­ren Zugang noch, indem sie die Serie teil­wei­se zeit­lich durch­ein­an­der erzäh­len. Dabei tref­fen ver­schie­de­ne Zeit­ebe­nen auch mal inner­halb einer Fol­ge auf­ein­an­der und müs­sen im Kopf erst ver­knüpft und ein­ge­ord­net wer­den. Dies kann ver­wir­rend sein und man­ches mal kon­fus und chao­tisch wirken.

Unse­re Erwar­tun­gen erfüllt die neue Serie um den Hexer trotz die­ser schwie­ri­gen Ver­bin­dung. In einer Kom­bi­na­ti­on sei­ner Stär­ken und Bestand­tei­le, weiß der wei­ße Wolf abzuliefern.

Da wäre als Basis die inter­es­san­te Geschich­te, die trotz oder gera­de wegen der meh­re­ren Zeit­ebe­nen, gut mit­ein­an­der ver­zahnt scheint. Für die Ohren wäre da die über­aus stim­mi­ge Musik, die zwar nicht ganz an den Sound­track vom Video­spiel “The Wit­cher 3: Wild Hunt” her­an kommt - ganz ein­fach deshalb:


 

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©CD Pro­jekt RED | Das hier ver­wen­de­te, urhe­ber­recht­lich geschütz­te Mate­ri­al, dient nur zu Rezen­si­ons- sowie Ver­an­schau­li­chungs­zwe­cken. Die Rech­te des Mate­ri­als lie­gen bei den genann­ten Rech­te­inha­bern. Eine Ver­viel­fäl­ti­gung ist strengs­tens untersagt.

Aber den­noch für eini­ge Gän­se­h­aut­mo­men­te sor­gen kann:

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©Net­flix | Das hier ver­wen­de­te, urhe­ber­recht­lich geschütz­te Mate­ri­al, dient nur zu Rezen­si­ons- sowie Ver­an­schau­li­chungs­zwe­cken. Die Rech­te des Mate­ri­als lie­gen bei den genann­ten Rech­te­inha­bern. Eine Ver­viel­fäl­ti­gung ist strengs­tens untersagt.

Ästhe­ti­sche, mär­chen­haf­te Umge­bun­gen sowie eine Pri­se Bru­ta­li­tät im Kamp­fe, sor­gen für die visu­el­len Rei­ze. Abge­run­det wird das Kon­strukt durch eine unge­wöhn­li­che, bit­ter­sü­ße Lie­bes­ge­schich­te. All die­se Ele­men­te füh­ren zu einer Sog­wir­kung und laden zum Ein­tau­chen in eine ganz eige­ne Welt ein.


Der 32-jäh­ri­ge Bri­te Joe Batey spielt Rittersporn

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Fazit – Ein verheißungsvoller Aufbruch

Nicht weni­ge Fans mach­ten sich sor­gen, ob eine Serie zur “Ger­alt-Saga” wirk­lich funk­tio­nie­ren kann. Doch Net­flix und die Pro­du­zen­ten bewei­sen auf­grund hoher Pro­duk­ti­ons­qua­li­tät, dass sie es kann.

Trotz sei­ner etwas kryp­ti­schen Erzäh­lung und zeit­li­chem Wirr­warr, bie­tet “The Wit­cher” in sei­nen acht Epi­so­den vie­le span­nen­de TV-Momen­te. Der auf­fäl­lig gut gewähl­te Cast sowie das soli­de Skript funk­tio­nie­ren als Fun­da­ment und erge­ben in Kom­bi­na­ti­on mit Musik und visu­el­len Schau­wer­ten eine aus­ge­zeich­ne­te Serie.

Ein ver­hei­ßungs­vol­ler Auf­bruch also für unse­ren Hexer Ger­alt und sei­ne Gefähr­ten. Doch fest­stel­len muss man auch: Staf­fel eins schafft, ähn­lich wie die Star Wars-Serie “The Man­da­lo­rian”, nur eine ers­te Grund­la­ge und wird erst im Ver­bund mit wei­te­ren Staf­feln wirk­lich zu einer epi­schen Rei­se wer­den kön­nen. Der Grund­stein ist jeden­falls gelegt und Nach­schub bereits für den 17. Dezem­ber 2021 ange­kün­digt.[6] Bleibt zu hof­fen, dass “The Wit­cher” uns wei­ter­hin durch sei­ne Stär­ken ver­zau­bern und ent­zü­cken wird.


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Trailer - Staffel 01

Der offi­zi­el­le deut­sche Trai­ler zur ers­ten Staf­fel von “The Witcher”

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Review - Staffel 02 (2021)

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Wer­tung:  

Autor: Jan­nik

Ver­fasst am: 03.02.2022

Lese­zeit: ca. 2 Minu­ten (Direkt zum Fazit der zwei­ten Staf­fel)


Cirilla im Zentrum

Vor etwa zwei Jah­ren erschien die ers­te “The Witcher”-Staffel rund um den Mons­ter­schläch­ter Ger­alt von Riva. Die­se han­del­te selbst­re­dend vom namens­ge­ben­den Hexer. Doch vor allem die Zau­be­rin Yenne­fer von Ven­ger­berg  (Anya Cha­lo­tra), spiel­te eine wesent­li­che Rol­le und erhielt als detail­liert aus­for­mu­lier­ter Cha­rak­ter mit gro­ßer Per­sön­lich­keit, ihre Ein­füh­rung als wich­ti­ge Haupt­fi­gur der Serie.

Da ist es nicht ver­wun­der­lich, dass die Macher rund um Showrun­nerin Lau­ren Schmidt Hiss­rich, die­ses mal einem nicht weni­ger wich­ti­gen Cha­rak­ter aus dem “The Witcher”-Universum die gro­ße Büh­ne geben. Schließ­lich will das Uni­ver­sum aus den Vor­la­gen ent­fal­tet und die Geschich­te wei­ter­ge­bracht wer­den. Die­ses mal steht alles ganz im Zei­chen des Kin­des aus der Vorsehung.

Wäh­rend Ger­alt die Vater- und Beschüt­zer­rol­le über­nimmt, sucht Ciri nach sich selbst. Nach­dem das Mäd­chen auf­grund des krie­ge­ri­schen Angriffs von Nilfgaard, aus ihrer Hei­mat Cin­tra flie­hen muss­te, sieht sie Anfangs ver­wirrt, schon bald einem neu­en Leben entgegen.


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Mysterypuzzle ohne Zeitsprünge

Als kri­tik­wür­dig emp­fan­den wir in Staf­fel eins vor allem die chao­ti­sche Erzäh­lung, bestehend aus meh­re­re Zeit­ebe­nen. Von die­sem Ansatz haben sich die Macher rund um Hiss­rich nun glück­li­cher­wei­se ver­ab­schie­det. Die­ses mal wer­den chro­no­lo­gisch die Gescheh­nis­se rund um Ger­alt, sein Kind Ciri sowie die poli­ti­schen Macht­feh­den und die vom Blut getränk­ten Schlacht­fel­der erzählt.

Die Hand­lung wur­de dabei erneut wei­tes­ge­hend aus den Büchern von Sap­kow­ski ent­nom­men, wäh­rend im Unter­schied zur ers­ten Staf­fel jedoch auch neue Hand­lungs­strän­ge ohne Lite­ra­tur­vor­la­ge ver­wen­det wur­den.[7]

Wäh­rend Ciris Selbst­fin­dungs­pro­zess, Ger­alts Ambi­tio­nen als Beschüt­zer sowie Yenne­fers Kriegs­t­rau­ma­ta nicht eh schon Stoff genug bie­ten wür­den, erfreu­en die Neben­schau­plät­ze eben­falls mit span­nen­den Intri­gen, rätlsel­haf­ten Mys­te­ri­en und inter­es­san­ten Cha­rak­te­ren. Dies geht eben­so erneut Hand in Hand mit den bezau­bern­den Kulis­sen und Kostümen.

Die zwei­te Staf­fel könn­te man dabei als eine Art Mischung aus Mys­te­ry­puz­zle und Hof-Debat­ten bezeich­nen. Als Zuschau­er rät­seln wir mit, wo die dunk­len Mäch­te ihren Ursprung haben, was Ciri damit zu tun hat und welch neue Feh­den sich in den macht­um­kämpf­ten Lan­den auftun.


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Fazit - Ein Hexer der sich macht!

Net­flix “The Witcher”-Interpretation besticht in sei­ner Fort­set­zung bei­na­he auf gan­zer Linie und stellt eine kla­re Stei­ge­rung zur ers­ten Staf­fel dar.

Durch den Weg­fall der ver­schie­de­nen Zeit­ebe­nen in der Erzähl­wei­se, fällt es deut­lich leich­ter der Geschich­te rund um Ger­alt, Ciri und Yenne­fer zu fol­gen. Trotz­dem fehlt dabei in kei­ner Wei­se der Tief­gang, denn Wen­dun­gen oder auch mys­te­riö­se, über­na­tür­li­che Rät­sel, die nur wah­re Hexer und Zau­be­rer zu lösen ver­mö­gen, wer­den Euch geboten.

Es macht gro­ßen Spaß der Geschich­te zu lau­schen und sich erneut in eine ande­re Welt vol­ler Magie, Macht­spiel­chen und Alter­tüm­lich­kei­ten ent­füh­ren zu lassen.

Beson­ders Ciris Cha­rak­ter (Freya All­an) bekommt viel Ent­wick­lungs­zeit zuge­spro­chen und legt so bereits das wei­te­re Fun­da­ment für eine drit­te Staffel.

Da auch die Action, bra­chia­le Mons­ter­kämp­fe und die Neben­cha­rak­te­re, sowie poli­ti­sche Gra­ben­kämp­fe nicht zu kurz kom­men, ist die zwei­te Staf­fel eine noch bes­se­re Mischung, mit zwar weni­ger bit­ter­sü­ßer Roman­ze aber dafür wesent­lich befrie­di­gen­der Erzählweise.

Bleibt zu hof­fen, dass die­ses hohe Niveau auch für die drit­te Staf­fel bei­be­hal­ten wer­den kann. Einen Start­ter­min gibt es der­zeit noch nicht.


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Trailer - Staffel 02

Der offi­zi­el­le deut­sche Trai­ler zur zwei­ten Staf­fel von “The Witcher”

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Was hal­tet Ihr von Net­flix Ver­si­on des wei­ßen Wolfs? Teilt eure Gedan­ken zu „The Wit­cher“ mit uns in der Kom­men­tar­sek­ti­on! Wir wür­den uns freu­en. Und Ger­alt auch.

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Aya und die Hexe (2020)

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  • 6/10
    dero­fa Durch­schnitts­wer­tung - 6/10
6/10

Ganz gut

“Aya und die Hexe” ist der ers­te CGi-Ani­ma­ti­ons­film vom legen­dä­ren Stu­dio Ghi­b­li (“Chi­hi­ros Rei­se ins Zau­ber­land”). Das japa­ni­sche Stu­dio ist vor allem für sei­ne Ani­me-Klas­si­ker in Zei­chen­trick­form berühmt.

Der neu­es­te Film nach einer Buch­vor­la­ge der bri­ti­schen Schrift­stel­le­rin Dia­na Wyn­ne Jones (“Das wan­deln­de Schloss”), han­delt von dem klei­nen Mäd­chen Aya. Aya lebt als Wai­sen­kind in einem Heim. Als Sie von zwei ulki­gen gestal­ten adop­tiert wird, ändert sich ihr Leben schlagartig.

Ob der gewag­te Ver­such des Stu­di­os gelingt, in der Welt der CGI-Ani­ma­ti­on mit­zu­mi­schen, erfahrt in in unse­rer Kri­tik zu “Aya und die Hexe”.

Gen­re: Ani­me

Ori­gi­nal­ti­tel: Āya to Majo (Tran­skrip­ti­on)

Pro­duk­ti­ons­land: Japan

Pro­duk­ti­ons­fir­ma: Toho | Stu­dio Ghi­b­li, NHK, NEP

Regie: Gorō Miyazaki

Dreh­buch: Kei­ko Niwa, Emi Gunji

Pro­duk­ti­on: Toshio Suzu­ki

Musik: Sato­shi Takebe

Län­ge: ca. 82 Minuten

Alters­frei­ga­be: FSK 6

Ver­öf­fent­li­chung: 24. Sep­tem­ber 2021 (DVD & Blu-ray in DE)

Uni­ver­sum: Stu­dio Ghibli

Vor­gän­ger: Die rote Schild­krö­te (2016)

Ähn­li­che Titel: Mary und die Blu­me der Hexen (2017), Beschei­de­ne Hel­den (2018), Fla­vors of Youth (2018)

Quel­len
https://de.wikipedia.org/wiki/Aya_und_die_Hexe | https://en.wikipedia.org/wiki/Earwig_and_the_Witch | Ver­öf­fent­li­chung: https://www.moviepilot.de/movies/aya-and-the-witch

Wer­tung:   

Autor: Jan­nik

Ver­fasst am: 29.12.2021

Lese­zeit: ca. 4 Minu­ten (Direkt zum Fazit)

Die doppelte Last

Mit “Aya und die Hexe” wagt sich Tra­di­ti­ons-Unter­neh­men “Stu­dio Ghi­b­li” mit einem gro­ßen und uner­war­te­ten Schritt weg vom klas­si­schen Zei­chen­trick-Hand­werk hin zur CGI-Animation.

Ein zeit­ge­mä­ßes aber den­noch gewag­tes Vor­ha­ben, zeich­ne­ten sich die Japa­ner doch vor allem durch ihren unver­kenn­ba­ren, hand­ge­mach­ten Stil aus.

Gorō, Sohn von Aus­hän­ge­schild und Oscar­preis­trä­ger Hayao Miya­za­ki (“Chi­hi­ros Rei­se ins Zau­ber­land”) wur­de die zugleich ehren­vol­le wie dop­pelt schwer­wie­gen­de Auf­ga­be zuteil. Dop­pelt schwer­wie­gend des­halb, weil zum einen die Alt­meis­ter rund um sei­nen Vater, das Zep­ta nun schein­bar end­gül­tig an die jün­ge­re Genera­ti­on wei­ter­ge­ge­ben haben. Zum ande­ren, weil aus­ge­rech­net die­se Genera­ti­on nun das rie­si­ge Ghi­b­li-Ver­mächt­nis und des­sen Stim­mun­gen, offen­sicht­lich in eine moder­ne CGI-Kluft klei­den wollen.

Gorō Miya­za­ki führ­te übri­gens bereits 2006 bei einem der “häss­li­che­ren Ent­lein” des Stu­di­os “Die Chro­ni­ken von Erd­see”, sowie bei dem von der Kri­tik recht posi­tiv auf­ge­nom­me­nen “Der Mohn­blu­men­berg” (2011) Regie. Das neue Werk ist nach “Das wan­deln­de Schloss” (2004) bereits der zwei­te Film nach einer Buch­vor­la­ge der bri­ti­schen Schrift­stel­le­rin Dia­na Wyn­ne Jones.[1]

Laut der eng­lisch­spra­chi­gen Wiki­pe­dia ist Gorō der ein­zi­ge im Unter­neh­men, der sich mit CGI-Ani­ma­ti­on aus­kennt.[2] In die­ser Dis­zi­plin adap­tier­te er von 2014 bis 2015 bereits Astrid Lindgren’s Werk “Ron­ja Räu­ber­toch­ter” im Seri­en­for­mat.[3]


Der mitt­ler­wei­le 54-jäh­ri­ge Gorō Miya­za­ki am Zei­chen­tisch im Ghi­b­li-Haupt­quar­tier in Koganei am 22. Janu­ar 2021.[4][5] Rechts im Bild eine klei­ne Figur der Prot­ago­nis­tin Aya aus dem neu­es­ten Film.

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©Stu­dio Ghi­b­li, ©Agence Fran­ce-Pres­se/Char­ly TRIBALLEAU,  Quel­le: https://www.thejakartapost.com/life/2021/01/26/in-miyazakis-shadow-son-goro-breaks-out-into-3d-animation-.html

Merkwürdiger Stil

Zunächst ein­mal prä­sen­tiert sich “Aya und die Hexe” optisch erfri­schend anders.

Der Stil unter­schei­det sich von dem der nam­haf­ten Stu­di­os im Bereich CGI-Ani­ma­ti­on, wie zum Bei­spiel “Pixar”, doch deut­li­cher als erwart­bar war.

Wäh­rend die Umge­bun­gen gelun­gen wir­ken, machen Gesich­ter einen nicht zeit­ge­mä­ßen, höl­zern ani­mier­ten sowie oft min­der­wer­tig unde­tail­lier­ten Ein­druck. Man möch­te fast mei­nen Stu­dio Ghi­b­li hat ton­nen­wei­se inter­na­tio­na­les Refe­renz-Mate­ri­al über­se­hen und muss­te das CGI-Rad neu erfinden.

Tat­säch­lich gewöhnt man sich jedoch recht schnell an den simp­len Look mit­samt merk­wür­di­gen Gesichts­ani­ma­tio­nen, die tech­nisch nicht so recht in die heu­ti­ge Zeit pas­sen wol­len. Viel wich­ti­ger ist da die Geschich­te oder?


Brand­neu und doch irgend­wie aus der Zeit gefal­len. Der merk­wür­di­ge CGI-Stil fällt auf, wirkt mit­un­ter bil­lig und will mit heu­ti­gen Gen­re-Stan­dards nicht so recht zusam­men pas­sen. Trotz­dem hebt er sich so zumin­dest von der Mas­se ab.

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©Stu­dio Ghi­b­li, Quel­le: https://www.nytimes.com/2021/02/03/movies/earwig-and-the-witch-review.html

Aya das Waisenkind

Die klei­ne, fre­che Aya wickelt alle um den Fin­ger. Mit ihren Pip­pi Lang­strumpf Söck­chen weiß sie genau wie sie der Boss im Wai­sen­haus wird. Sogar Heim­lei­tung und Per­so­nal tan­zen nach Ayas Pfeife.

Als das jun­ge Mäd­chen jedoch von zwei son­der­bar ulki­gen gestal­ten adop­tiert wird, steht Aya vor der Her­aus­for­de­rung, sich als ange­hen­de Hexe in neu­er Umge­bung zurecht zu finden.


Ayas neue Eltern sind irgend­wie eigenartig

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©Stu­dio Ghibli

Kryptische Erzählung

Die Geschich­te beginnt ziel­ge­rich­tet und lässt schnell den Schluss zu, dass spä­ter ein gewis­ses Geheim­nis gelüf­tet wird. Auch des­halb zeigt sich die Hand­lung lan­ge zeit sehr kryp­tisch. Einer­seits sorgt das für Span­nung. Ande­rer­seits hält der Film den Zuschau­er (zu) lan­ge hin.

Schlim­mer noch: Essen­ten­ti­el­le Fra­gen vie­ler Zuschau­er, so viel sei ver­ra­ten, wer­den am Ende unbe­ant­wor­tet blei­ben. Das offe­ne Ende sorg­te in sozia­len Medi­en für Zünd­stoff, wie aus diver­sen Foren hervorgeht.

“Aya und die Hexe” wirft vie­le Fra­gen auf ohne Ant­wor­ten zu lie­fern. Der Film macht so den Ein­druck, als die­ne das gezeig­te ein­fach nur dazu, irgend­et­was zu zei­gen. Waren der hohe Druck und die Belas­tungs­pro­be für Gorō Miya­za­ki mög­li­cher­wei­se zu viel für den Regisseur?


Die Geschich­te um das klei­ne Mäd­chen Aya wirkt nicht ziel­füh­rend und lan­det bei­na­he im Nichts. Auf­kom­men­de Fra­gen wer­den auch bis zum Ende nicht befrie­di­gend aufgelöst.

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©Stu­dio Ghi­b­li, Quel­le: https://thefilmstage.com/tag/earwig-and-the-witch/

Fazit - Eine Medaille mit zwei Seiten

“Aya und die Hexe” ist Stu­dio Ghib­lis Vor­stoß, in der drei­di­men­sio­na­len Com­pu­ter-Welt neu auf­zu­kei­men, nach­dem über die ver­gan­ge­nen Jah­re immer wie­der über ein mög­li­ches Ende der “Traum­fa­brik mit Tra­di­ti­on” berich­tet wur­de.[6] Doch ver­ges­sen wur­de womög­lich, dass die­ses Vor­ha­ben gro­ße Tücken birgt. Es ist eine Medail­le mit zwei Sei­ten. CGI-Ani­ma­ti­on ist zwar zeit­ge­mäß, spricht womög­lich eine neue Genera­ti­on an, doch ist es auch gera­de die Form der Ani­ma­ti­on, die ohne wirk­li­che Sub­stanz, schnell bil­lig pro­du­ziert wirkt.

Ghibli’s ers­ter offi­zi­el­ler Film der nächs­ten Genera­ti­on, lässt gera­de des­halb ver­wirrt und ernüch­tert zurück. Fans wür­den es Gorō Miya­za­ki und dem Stu­dio sicher gön­nen, dass der Trans­port von klas­si­schem Zei­chen­trick und damit nicht zuletzt des Ghi­b­li-Ver­mächt­nis­ses in ein neu­es Zeit­al­ter der Ani­ma­ti­ons­fil­me gelingt.

Wenn aber trotz Wohl­wol­len nur ein ganz guter Film mit Ten­denz zum geht so übrig bleibt, der zudem noch tech­nisch enorm ange­staubt wirkt und an sei­ner schlecht aus­er­zähl­ten Hand­lung krankt, fällt es schwer fro­hen Mutes in die Zukunft des Stu­di­os zu blicken.

Wie es bes­ser funk­tio­niert zeig­ten bereits zwei­mal “Stu­dio Ponoc”, denen als kol­lek­tiv bestehend aus ehe­ma­li­gen Ghi­b­li-Mit­ar­bei­tern rund um Yoshia­ki Nis­hi­mu­ra mit “Mary und die Blu­me der Hexen” und der Kurz­film­samm­lung “Beschei­de­ne Hel­den” wun­der­ba­re Wer­ke gelan­gen, wel­che zeig­ten, dass die “Nach­fol­ge­ge­nera­ti­on-Ghi­b­li” lie­fern kann.

“Aya und die Hexe” mit sei­ner Geschich­te ohne Ziel, kon­fus und unbe­ein­dru­ckend, wirkt (lei­der) wie der ver­zwei­fel­te Ver­such in der Welt der CGI-Ani­ma­ti­ons­fil­me mit­zu­mi­schen, krankt dabei vor allem am links lie­gen las­sen von tech­ni­schen Mög­lich­kei­ten, als auch an der unbe­frie­di­gen­den, eigent­lich sin­ni­gen Hand­lung, die zu viel verspricht.

Viel­leicht ein Weck­ruf für Gorō und das Stu­dio selbst, sich an den hei­ßen Koh­len der CGI-Ani­ma­ti­on nicht die Fin­ger zu ver­bren­nen. Denn mit die­sen müs­sen sie zeichnen!


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©Stu­dio Ghi­b­li, Quel­le: https://wallpaperaccess.com/studio-ghibli-characters

Was hal­tet Ihr von Stu­dio Ghib­lis Ver­such, die 3D-CGI-Ani­ma­ti­ons­welt auf­zu­mi­schen? Teilt eure Gedan­ken zu „Aya und die Hexe“ mit uns in der Kom­men­tar­sek­ti­on! Wir wür­den uns freu­en. Und Toto­ro sicher auch.


Trailer

Der offi­zi­el­le deut­sche Trai­ler zu “Aya und die Hexe”

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©LEONINE Stu­di­os

Free Guy (2021)

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©20th Cen­tu­ry Fox
  • 8.5/10
    dero­fa Durch­schnitts­wer­tung - 8.5/10
8.5/10

Aus­ge­zeich­net

Mit “Free Guy” lan­de­te nach eini­gen Ver­schie­bun­gen am 12. August 2021 zwei­fels­oh­ne ein ziem­lich ver­rück­ter Film in den deut­schen Kinos.

Stran­ger Things” Pro­du­zent Shawn Levy führ­te Regie, wäh­rend “Deadpool”-Darsteller Ryan Rey­nolds in die Haupt­rol­le des “Guy” schlüpfte.

Was es mit “Free Guy” son­der­ba­res auf sich hat und war­um sich ein Blick auf den unkon­ven­tio­nel­len Film defi­ni­tiv lohnt, ver­ra­ten wir in unse­rer Kritik.

Gen­re: Sci­ence-Fic­tion, Action, Komö­die

Ori­gi­nal­ti­tel:  Free Guy

Pro­duk­ti­ons­land: USA

Pro­duk­ti­ons­fir­ma: 20th Cen­tu­ry Stu­di­os | Ber­lan­ti Pro­duc­tions, 21 Laps Enter­tain­ment, Maxi­mum Effort, Lit Enter­tain­ment Group, TSG Entertainment

Regie: Shawn Levy

Dreh­buch: Matt Lie­ber­man, Zak Penn

Pro­duk­ti­on: Ryan Rey­nolds, Shawn Levy, Sarah Schech­ter, Greg Ber­lan­ti, Adam Kolbrenner

Musik: Chris­to­phe Beck

Län­ge: ca. 115 Minuten

Alters­frei­ga­be: FSK 12

Ver­öf­fent­li­chung: 12. August 2021 (Kino­start DE)

Quel­len
https://de.wikipedia.org/wiki/Free_Guy | https://en.wikipedia.org/wiki/Free_Guy | Kino­start DE: https://www.filmstarts.de/kritiken/251824.html

Wer­tung:   

Autor: Jan­nik

Ver­fasst am: 11.12.2021

Lese­zeit: ca. 3 Minu­ten (Direkt zum Fazit)

Der Stoff aus dem die Blacklist ist

Mit “Free Guy” erschien im Jahr 2021 ein Film der Mar­ke - eher ungewöhnlich.

Shawn Levy’s Sci­ence-Fici­ti­on-Action-Kra­cher mit humor­vol­lem Ein­schlag ver­setzt den nai­ven NPC (Non Play­er Cha­rac­ter), mit dem schlich­ten wie tref­fen­den Namen “Guy” (Ryan Rey­nolds), Tag ein Tag aus aus­ge­rech­net in die absurd-skur­ril anmu­ten­de Spiel­welt namens “Free City”.

Und die­se Prä­mis­se, so viel sei vor­ab ver­ra­ten, ist bereits das her­aus­ra­gen­de Merk­mal, denn die wahr­lich außer­ge­wöhn­li­che Kom­po­nen­te ist das Sze­na­rio selbst.

Das ist wohl auch der Grund war­um der Stoff bereits im Jahr 2016, eini­ge Jah­re vor der eigent­li­chen Ver­wirk­li­chung, auf der “Black List” lan­de­te, wel­che die viel­ver­spre­chens­ten jedoch nicht ver­film­ten Dreh­bü­cher des Jah­res kom­mu­liert.[1][2]


Sicht­lich Spaß beim Dreh. “Thor”-Regisseur Taika Wai­ti­ti schlüpft in die Rol­le des Ant­ago­nis­ten “Ant­wan”. Regis­seur Shawn Levy (“Stran­ger Things”) scheint das zu gefallen.

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©The Walt Dis­ney Com­pa­ny Ger­ma­ny GmbH

Naiver Guy in Free City - Wie “GTA” auf Speed

In der chao­ti­schen aber den­noch stets vor­pro­gram­mier­ten Spiel­welt von “Free City” scheint alles mög­lich. Das Open-World-Spiel des fik­ti­ven Stu­di­os “Soo­na­mi” ist ein Rie­sen­er­folg und ver­eint zahl­rei­che Gamer.

Wäh­rend sich das öde Leben vom “Nicht­spie­ler­cha­rak­ter” Guy unter dem Mot­to “Haben Sie kei­nen guten, haben sie einen groß­ar­ti­gen Tag” in einer End­los­schlei­fe wie­der­holt, herrscht in der Spiel­welt das kon­trol­lier­te Cha­os. Gepfef­fert durch die Luft flie­gen­de Fahr­zeu­ge schei­nen Natur­ge­setz, Schuss­waf­fen­ge­brauch ist abso­lu­te Bür­ger­pflicht - min­des­tens für Bril­len­trä­ger - und was nicht hoff­nungs­los zer­bers­tet, hat kei­nen guten, son­dern einen  groß­ar­ti­gen Tag erwischt. Free City ist gera­de­zu wie “GTA” auf Speed.

Doch als Guy einer anzie­hen­den Spie­le­rin begeg­net, fällt damit ein Domi­no­stein, der nicht nur sei­ne Per­sön­lich­keit weckt, son­dern über Video­spiel­gren­zen hin­aus berührt.


Free Guy in Free City

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©20th Cen­tu­ry Fox, Quel­le: https://www.filmstarts.de/nachrichten/18537866.html

Die Lockerheit in Person

In Per­so­na von Ryan Rey­nolds spielt ein Schau­spie­ler den Löwen­an­teil, der in Hol­ly­wood-Pro­duk­tio­nen bereits ähn­li­che Rol­len beklei­de­te. Den ver­rück­ten aber stets char­man­ten Spaß­vo­gel kann er. Und so sorgt er mit sei­nem typisch los­ge­lös­ten auf­spie­len auch dafür, dass sich “Free Guy” von Beginn an regel­recht aus sei­ner Zwangs­ja­cke der Ent­wick­ler­vor­ga­ben des fik­ti­ven Stu­di­os “Soo­na­mi” befreit.

Er cha­rak­te­ri­siert einen Hauch Ret­ter, einen Hauch Super­hel­den, kör­per­lich abge­ho­ben aber cha­rak­ter­lich stets auf dem Boden - und nah­bar. Auch eine Pri­se “Dead­pool” - nur als NPC “Guy” nai­ver und bra­ver. Trotz­dem mit ver­däch­tig ähn­li­chem Humor.


Den “Deadpool”-Vergleich hat­ten wohl selbst die Pro­du­zen­ten erwar­tet. In einer Trai­ler-Reak­ti­on auf sei­nem You­tube-Kanal, nahm Ryan Rey­nolds als Dead­pool mit Taika Wai­ti­ti als Korg im Schlepp­tau, sei­nen neu­en Cha­rak­ter “Free Guy” aufs Korn.

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©20th Cen­tu­ry Fox, Quel­le: https://gamerant.com/ryan-reynolds-deadpool-cameo-free-guy/

Total verrückt

Allei­ne dass jemand die Idee von “Free Guy” ange­fasst hat ist außer­ge­wöhn­lich. Die Umset­zung erfor­dert viel Mut und Vorstellungsvermögen.

Digi­ta­li­sie­rung, Gaming­kul­tur, Gamer­jar­gon, nicht zu über­dreht, nicht zu abge­ho­ben. Eine Schip­pe moder­ne Spiel­de­signs kri­ti­sie­ren und ver­pöhn­te Cash­grab-Knif­fe, fal­sche Ver­sprech­n­gen und Bitch-Moves der Gaming-Indus­trie anprangern.

Wäh­rend “Free Guy” immer humor­vol­ler und im Sto­ry­tel­ling dich­ter wird, erhält bei­läu­fig sogar eine roman­ti­sche Note Einzug.

Erns­te Sze­nen - immer wie­der mit Humor auf­ge­bro­chen, “Dead­pool” und die “Guar­di­ans of the Gala­xy” las­sen grü­ßen. Wir begin­nen mitzufiebern.


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©20th Cen­tu­ry Fox, Quel­le: https://tenor.com/view/free-guy-ryan-reynolds-excited-lightsaber-lightsaber-fight-gif-23223122

Wo Licht, da auch Schatten

Per­fekt ist nichts - nicht im ech­ten Leben und auch nicht im Videospiel.

Die größ­te Schwä­che von “Free Guy” ist wohl, dass es gera­de bei dem Gehalt an ver­rück­tem Cha­os, noch mehr action­rei­che Momen­te unter dem Mot­to: “Nichts ist zu ver­rückt” hät­te geben müs­sen. So zeigt sich die 20th Cen­tu­ry Fox-Pro­duk­ti­on uner­war­tet oft als klas­si­sches Action­ki­no, wenn auch in moder­nem Gewandt.


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©20th Cen­tu­ry Fox, Quel­le: https://tenor.com/view/freeguy-ryan-reynolds-guy-gif-22819910

Fazit - Wenn die KI streikt, geschieht wundersames

“Free Guy” ist ein ver­rück­ter Film.

Shawn Levys kon­trol­lier­ter, inhat­lich soli­de durch­ge­füt­ter­ter und den­noch explo­si­ver “Free Guy” hat es uns durch­aus angetan.

Was wenn die KI streikt? Was wenn Ein­sen und Nul­len mehr sind als Tech­nik und Pro­gramm? Ryan Rey­nolds ist “Free Guy” und stellt mit der Spiel­welt auch die (fik­ti­ve) ech­te auf den Kopf.

Viel Humor, auch mal gesell­schafts­kri­tisch, mit Cameo-Auf­trit­ten, Pop­kul­tu­rel­len Refe­ren­zen und Anspie­lun­gen, mit den rich­ti­gen Schau­spie­lern und Pro­du­zen­ten. Es scheint als gäbe man sich die Klin­ke in die Hand.

“Free Guy” ist irgend­wie wie Feu­er­werk im Kopf. Das alles sogar mit einer klit­ze­klei­nen Bot­schaft: Video­spiel­mo­men­te sind real, weil man sie erlebt. Lasst uns also kei­nen guten, son­dern einen groß­ar­ti­gen Tag haben - mit “Free Guy”.


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©20th Cen­tu­ry Fox, Quel­le: https://tenor.com/view/boom-antoine-taika-waititi-free-guy-kaboom-gif-22054154

Was hal­tet Ihr von der unbeug­sa­men KI und dem Cha­os das sie hin­ter­lässt? Teilt eure Gedan­ken zu „Free Guy“ mit uns in der Kom­men­tar­sek­ti­on! Wir wür­den uns freu­en. Und Guy sicher auch.


Trailer

Der offi­zi­el­le deut­sche Trai­ler zu “Free Guy”

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©20th Cen­tu­ry Fox

Cowboy Bebop (2021)

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©Net­flix
  • 6.5/10
    dero­fa Durch­schnitts­wer­tung - 6.5/10
6.5/10

Ganz gut

“Cow­boy Bebop” von Stu­dio Sun­ri­se gehört zwei­fels­oh­ne zu den belieb­tes­ten Ani­me-Seri­en über­haupt und ist mitt­ler­wei­le zum Kult avanciert.

Der Space-Wes­tern, ent­wi­ckelt unter der Regie von Shin’ichirō Watan­a­be (“Ter­ror in Tokio”, “Samu­rai Cham­ploo”), ver­eint heu­te noch zahl­rei­che, nost­al­gisch zurück­bli­cken­de Fans.

Auf­grund der gro­ßen Beliebt­heit von Prot­ago­nist Spike Spie­gel und der Bebop-Crew, war bereits im Jah­re 2009 eine Real­ver­fil­mung mit Kea­nu Ree­ves in der Haupt­rol­le geplant, die auf­grund von Bud­get-Pro­ble­men jedoch nie ver­wirk­licht wur­de.[1] Eini­ge Jah­re spä­ter schnapp­te sich Net­flix das Mate­ri­al und ver­half so dem Sci­ence-Fic­tion-Werk doch noch zur Live-Action-Interpretation.

Ob das gut gehen konn­te und wie sich “Cow­boy Bebop” als Real­se­rie schlägt, ver­ra­ten wir in unse­rer Kritik.

Gen­re: Sci­ence-Fic­tion, Aben­teu­er, Action

Ori­gi­nal­ti­tel: Cow­boy Bebop

Pro­duk­ti­ons­land: USA

Pro­duk­ti­ons­fir­ma: Net­flix | Tomor­row Stu­di­os, Mid­ni­ght Radio, Sun­ri­se Inc.

Showrun­ner: André Nemec

Regie: Alex Gar­cia Lopez (E01-02, E05, E07, E08), Micha­el Kat­le­man (E03-04, E06, E09-10)

Dreh­buch: Chris­to­pher Yost (E01, E03, E10), Sean Cum­mings (E02-03), Vivi­an Lee (E04), Liz Sagal (E05), Karl Taro Green­feld (E06), Alex­an­dra E. Hart­man (E07), Javier Gril­lo-Mar­xu­ach (E08), Jen­ni­fer John­son (E09)

Pro­duk­ti­on: Mar­ty Adel­stein, André Nemec, Jeff Pin­k­ner, Josh Appel­baum, Scott Rosen­berg, Becky Cle­ments, Chris­to­pher Yost, Yasuo Miya­ka­wa, Masayu­ki Oza­ki, Shin Sasa­ki, Tim Codding­ton, Tetsu Fuji­mu­ra, Micha­el Kat­le­man, Mat­thew Weinberg

Musik: Yōko Kanno

Staf­feln: Staf­fel 01 (10 Epi­so­den) (2021)

Län­ge: ca. 39-51 Minu­ten je Episode

Alters­frei­ga­be: 16 (lt. Netflix)

Ver­öf­fent­li­chung: 19. Novem­ber 2021 (Net­flix)

Uni­ver­sum: Cow­boy Bebop

Ähn­li­che Titel: The Man­da­lo­rian (2019 - …), The Wit­cher (2019 – …)

Quel­len
https://en.wikipedia.org/wiki/Cowboy_Bebop_(2021_TV_series) | https://www.netflix.com/de/title/80207033te | https://de.wikipedia.org/wiki/Andr%C3%A9_Nemec | https://de.wikipedia.org/wiki/Cowboy_Bebop_(Fernsehserie)

Wer­tung:   

Autor: Jan­nik

Ver­fasst am: 02.12.2021

Lese­zeit: ca. 4 Minu­ten (Direkt zum Fazit)

In große Fußstapfen

Mit “Cow­boy Bebop” wur­de der wahr­schein­lich kul­tigs­te Ani­me der spä­ten 90er Jah­re als Live-Action-Adap­ti­on umge­setzt. Plä­ne hier­für gab es bereits 2009. Nie­mand gerin­ge­res als die Hol­ly­wood­grö­ße Kea­nu Ree­ves soll­te in die Haupt­rol­le von Prot­ago­nist Spike Spie­gel schlüp­fen. Doch der Stand des Pro­jekts war über Jah­re lang unklar ehe es schließ­lich kom­plett im San­de ver­lief.[2] Letzt­end­lich schaff­te es jedoch Net­flix im Jah­re 2021 doch noch, den Kopf­geld­jä­ger und die Bebop-Crew ins Real­se­ri­en-Uni­ver­sum zu entsenden.

Und die Vor­zei­chen stan­den durch­aus gut. Mit Shin’ichirō Watan­a­be als Bera­ter[3] und Yōko Kanno’s musi­ka­li­scher Note mach­te es den Anschein, als wür­de das Ver­mächt­nis des Ori­gi­nals respek­tiert und sich an der Vor­la­ge ori­en­tiert. Doch nicht nur das. Haupt­dar­stel­ler John Cho (Sear­ching), wel­cher Spike Spie­gel ver­kör­per­te, gab in einem Inter­view zu, zuerst kei­ne Ahnung von der Popu­la­ri­tät der Vor­la­ge gehabt zu haben, ehe er sich den Ani­me in Vor­be­rei­tung auf sei­ne Rol­le ange­se­hen habe. “Cow­boy Bebop” (1998) sei “eines der ein­zig­ar­tigs­ten Unter­hal­tungs­pro­duk­te die er je sah”, lau­te­te sein Urteil.[4]

Sol­che Mel­dun­gen schü­ren den Hype, ins­be­son­de­re weil wir zumin­dest mit die­ser pas­sen­den Beset­zung über­aus zufrie­den waren. Spike Spie­gel war tat­säch­lich zurück!


John Cho in der Haupt­rol­le des Spike Spiegel

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©Net­flix

Handlung - Spikes vergangenes Ich

Der Kopf­geld­jä­ger Spike Spie­gel hat eine beweg­te Ver­gan­gen­heit, die jedoch vor­erst unter Ver­schluss bleibt.

Als Spike sich eines Tages mit sei­nem neu­en Part­ner Jet Black zusam­men­fin­det, kreu­zen die bei­den Hau­de­gen auf der Suche nach lukra­ti­ven Kopf­gel­dern durch das Uni­ver­sum. Wenig spä­ter stößt auch die von einer Amne­sie geplag­te Faye Valen­ti­ne hinzu.

Schließ­lich braut sich ein grö­ße­rer Kon­flikt zusam­men. Nicht nur weil Spike von sei­ner Ver­gan­gen­heit heim­ge­sucht wird, son­dern auch, weil sein altes Leben plötz­lich zwi­schen den Freun­den steht. Die Part­ner­schaft wird auf die Pro­be gestellt.


Die Haupt­fi­gu­ren Faye, Spike und Jet auf dem Raum­schiff namens Bebop

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“tank!” - Verpackt als Realserie

Da ertönt es wie­der, das Jazz-Intro namens “tank!”. Der coo­le Cow­boy und Held zurück im Ram­pen­licht. Und wenn gezeich­ne­ter Rauch aus der rea­len Ziga­ret­te qualmt, weiß man: Die Macher sind sich des Ver­mächt­nis­ses bewusst.

Mit John Cho über­aus pas­send besetzt, zeigt schon die ers­te Epi­so­de vol­ler Ehr­furcht die Refe­ren­zen zum Ori­gi­nal. Schuss­wech­sel, flap­si­ge Sprü­che, Zer­stö­rung in der Schwe­re­lo­sig­keit - aber mit Stil - und unter­legt vom unver­wech­sel­ba­ren Sound von Kanno.

“Cow­boy Bebop” als Live Action ist tat­säch­lich trotz­dem erst­mal gewöh­nungs­be­dürf­tig. Wird auf dem Bild­schirm gera­de eine blas­phe­misch wil­de Kos­tüm­par­ty abge­fei­ert? Oder aber fin­det eine dezent stil­vol­le Umset­zung als Real­se­rie statt? Die Skep­sis weicht recht schnell, denn die opti­sche Über­tra­gung in die fik­ti­ve Rea­li­tät gelingt ins­ge­samt durchaus.

Und den­noch: Trotz des eif­ri­gen Kopie­rens vom Ori­gi­nal und des damit stim­mi­gen Stils, will nicht so recht der Esprit, nicht die Mischung aus Cool­ness und Ele­ganz des Vor­bil­des entstehen.

“Cow­boy Bebop” gibt einem manch­mal das Gefühl einer leb­lo­sen Por­tie­rung und ist dabei doch irgend­wie char­man­ter Abklatsch.


Der Vor­spann unter­legt vom Titel “tank!” der Band der Kom­po­nis­tin Yōko Kan­no namens “Seat­belts” in vol­ler Länge

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©Net­flix

Keine Sympathieträger

Wäh­rend zu Beginn die Fol­gen meist in sich geschlos­se­ner sind ver­sucht die Serie gegen Ende ein grö­ße­res Kon­strukt rund um Spikes frü­he­res Leben, sei­ner ehe­ma­li­gen Zuge­hö­rig­keit zum Red Dra­gon Syn­di­kat sowie der Feh­de mit dama­li­gen Part­ner Vicious und der Lie­be zu sei­ner ver­flos­se­nen Lie­be Julia aus­zu­bau­en. Das klappt gut, will jedoch nicht so recht zum locke­ren Start passen.

Die Stim­mung als Sci­ence-Fic­tion-Wes­tern weiß zwar durch­aus zu gefal­len, die wirk­lich gewich­ti­gen sowie packen­den Hand­lungs­ele­men­te bleibt uns die Crew aber schuldig.

Es feh­len neben Sprü­chen die flap­si­gen Geschich­ten, die all­täg­li­chen Tops und Flops der Kopf­geld­jagd, wel­che die Crew der Bebop zu Sym­pa­thie­trä­gern auf­stei­gen las­sen würden.

Der Show­down wirkt über­has­tet und so schafft man es als Zuschau­er nicht, vor­her genug Nähe zu den Cha­rak­te­ren auf­bau­en zu können.


Auf Kopf­geld­jagd tref­fen Spike und Co. auf das Ant­ago­nis­ten-Paar Asi­mov and Katerina

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Die geheime Zutat

Es ist gar nicht so leicht aus­zu­ma­chen was das Pro­blem von “Cow­boy Bebop” ist. Die gehei­me Zutat des Ani­me, wel­che die­sen eben so beson­ders macht, bleibt über wei­te Tei­le unauffindbar.

Die gro­ße Stär­ke der vor­la­gen­na­hen Por­tie­rung ist zugleich auch ihre größ­te Schwä­che. Es macht den Anschein, man wol­le zwar nicht das Glei­che erzäh­len aber zeit­gleich etwas neu­es in das alte Gewand pres­sen. Viel­leicht ist das zu brav. Viel­leicht zu sehr nach Sche­ma F. Viel­leicht ohne Seele.

Trotz­dem soll das alles nicht zu nega­tiv klin­gen. Spike und die Bebop-Crew haben ihre schö­nen Momen­te und lie­fern eine ganz gute bis sehens­wer­te Vor­stel­lung ab. Sie schaf­fen es eben nur nicht, dem sagen­um­wo­be­nen Ori­gi­nal voll­ends gerecht zu wer­den. Und viel­leicht ist das auch eine unmög­lich zu meis­tern­de Auf­ga­be gewesen!?


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Fazit - Jazz alleine reicht nicht

“Cow­boy Bebop” ist letzt­end­lich eine durch­wach­se­ne Serie geworden.

Auf der einen Sei­te gelingt eine optisch anspre­chen­de Por­tie­rung zur Real­se­rie. Auf der ande­ren las­sen die Hand­lungs­ele­men­te zu oft kalt. “Cow­boy Bebop” ver­mag es über sei­ne zehn Epi­so­den ein­fach nicht so recht, über das Mit­tel­maß hinauszuragen.

Die gewis­se Stim­mung, die See­le, das schwer zu defi­nie­ren­de Gefühl des Ani­me, wird nur schwer trans­por­tiert. Kein Wun­der, denn das ist eine Auf­ga­be, an der schon end­los vie­le Live-Action-Umset­zun­gen scheiterten.

Auch der Cast ist teil­wei­se frag­wür­dig. Die Cha­rak­te­re wir­ken zu oft wie ein Abklatsch. Die Dyna­mik und Che­mie zwi­schen den Besat­zungs­mit­glie­dern der Bebop ist nicht ver­gleich­bar mit jener im Ani­me. Und klar ist: “Cow­boy Bebop” muss sich letz­ten Endes an sei­ner Vor­la­ge mes­sen las­sen. Jazz allei­ne reicht eben nicht!

Auch wenn die Adap­ti­on kein Rie­sen­rein­fall ist, hat Net­flix bereits den Ste­cker gezo­gen! Mitt­ler­wei­le ist klar: “Cow­boy Bebop” hat sei­ne Mög­lich­kei­ten ver­spielt. Das Ende nach nur einer ers­ten Staf­fel ist besie­gelt und irgend­wie scha­de. Denn wenigs­tens eine zwei­te Chan­ce, hät­te der Cow­boy im Real­se­ri­en-Gewand durch­aus ver­dient gehabt.

See you Space Cow­boy’Cow­boy Bebop’

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Was hal­tet Ihr von der Net­flix-Umset­zung des legen­dä­ren Ani­me? Teilt eure Gedan­ken zu „Cow­boy Bebop“ mit uns in der Kom­men­tar­sek­ti­on! Wir wür­den uns freu­en. Und Spike mit­samt Crew auch.


Trailer

Der offi­zi­el­le deut­sche Trai­ler zu “Cow­boy Bebop”

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Kena: Bridge of Spirits (2021)

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©Ember Lab | ©Sony Inter­ac­ti­ve Entertainment
  • 8/10
    dero­fa Durch­schnitts­wer­tung - 8/10
8/10

Aus­ge­zeich­net

Pixar-Look trifft Zel­da-Spiel­de­sign und Souls-Kampfsystem.

Mit “Kena: Bridge of Spi­rits” erschien im Novem­ber einer der ver­hei­ßungs­volls­ten Video­spiel-Titel des Jahres.

Zuerst rein digi­tal, ab dem 19. Novem­ber 2021 auch phy­sisch als “Delu­xe Edi­ti­on”, ver­schlägt es geneig­te Aben­teu­rer in ein ver­las­se­nes Dorf, um umher­ir­ren­de See­len zu seg­nen und schließ­lich den vom Schnee bedeck­ten, hei­li­gen Berg­schrein zu erreichen.

Was das Spiel für Play­Sta­ti­on 4, Play­Sta­ti­on 5 und PC zu bie­ten hat ver­ra­ten wir, hof­fent­lich kurz und kna­ckig, im Test.

Gen­re: Action-Adven­ture

Ori­gi­nal­ti­tel: Kena: Bridge of Spirits

Pro­duk­ti­ons­land: USA

Ent­wick­ler­stu­dio | Publis­her: Ember Lab | Sony Inter­ac­ti­ve Entertainment

Musik: Jason Gal­la­ty

Spiel­mo­dus: Einzelspieler

Spiel­zeit: ca. 10 Stun­den (Sto­ry), ca. 20 Stun­den (100%)

Spra­che: Eng­li­sche Sprach­aus­ga­be mit deut­schen Untertiteln

Platt­for­men: Play­Sta­ti­on 4, Play­Sta­ti­on 5, PC (Stand: 03.11.2021)

Alters­frei­ga­be: USK 12

Quel­len
https://en.wikipedia.org/wiki/Kena:_Bridge_of_Spirits | https://de.wikipedia.org/wiki/Kena:_Bridge_of_Spirits | https://howlongtobeat.com/game?id=79793

Wer­tung:  

Test­platt­form: Play­Sta­ti­on 5

Autor: Jan­nik

Ver­fasst am: 03.11.2021

Lese­zeit: ca. 6 Minu­ten (Direkt zum Fazit)

Reizende Enthüllung

Der ers­te Trai­ler zu “Kena: Bridge of Spi­rits” sah viel­ver­spre­chend aus. Im Rah­men von Sonys Prä­sen­ta­ti­on neu­er Kon­so­len-Hard­ware, wur­de der Titel, der optisch an die bes­ten Ani­ma­ti­ons­fil­me erin­nert und des­sen bali­ne­si­sche Musik für epi­schen wohl­klang sorg­te, ent­hüllt. Und das höchst­per­sön­lich von den Brü­dern und lei­ten­den Ent­wick­lern Mike und Josh Grier des US-ame­ri­ka­ni­schen Stu­di­os Ember Lab.

Doch nicht nur was das Visu­el­le und die Musik, son­dern auch was Kampf­sys­tem und Wel­ten­bau anging, brauch­te sich der ers­te Hap­pen durch­aus nicht zu ver­ste­cken. Schnell mach­ten Ver­glei­che mit Ani­ma­ti­ons­stu­dio Pixar, der legen­dä­ren Action-Adven­ture-Rei­he “The Legend of Zel­da” oder wegen des Kampf­sys­tem auch mit der “Souls”-Reihe die Runde.

Mit “Kena” mach­te es den Anschein als erwar­te uns ein Next-Gen-Spiel, was sich an den bes­ten Ver­satz­stü­cken bedient und dar­aus trotz­dem etwas ganz Eige­nes macht. Doch kann das Spiel die­sen Erwar­tun­gen wirk­lich gerecht werden?


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Handlung

Die putzigen Helferlein

In der Rol­le der jun­gen Frau Kena lan­det Ihr gera­de­wegs in einer anschei­nend sehr spi­ri­tu­el­len und natür­li­chen Welt, die von öst­li­chen Schau­plät­zen wie Japan und Bali inspi­riert wur­de.[1]

Auf dem Weg in ein ver­las­se­nes Dorf stoßt Ihr direkt zu Beginn auf einen sehr mäch­ti­gen und bedroh­lich wir­ken­den sowie mas­kier­ten Geist, der sich als Ursa­che für das teil­wei­se von der dunk­len “Ver­derb­nis” gebeu­tel­te Land herausstellt.

Wie Ihr wenig spä­ter vom Dorf­äl­tes­ten Zaju­ro erfahrt, wur­de das Dorf von eben die­ser Ver­derb­nis heim­ge­sucht und ist somit unbe­wohnt. Äcker lie­gen brach und es blei­ben nur Erinnerungen.

Doch nicht alles ist zer­fal­len. Und es gibt Hoff­nung. Im saf­tig grü­nen Wäld­chen macht Ihr früh im Spiel Bekannt­schaft mit den soge­nann­ten “Rott” (engl. “Rot” für “ver­rot­ten”, ver­mut­lich ange­lehnt an den natür­li­chen Zer­fall). Die­se Rott sind eine Art pum­me­li­ge, klei­ne Wald­geis­ter, die sich kuschelnd an eure Fer­sen hef­ten und beson­de­re Fähig­kei­ten ver­lei­hen. Zwei­fels­oh­ne ein High­light des Spiels.


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Der Titel “Befrien­ding Spi­rits” des offi­zi­el­len Soundtracks

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©Ember Lab | Das hier ver­wen­de­te, urhe­ber­recht­lich geschütz­te Mate­ri­al, dient nur zu Rezen­si­ons- sowie Ver­an­schau­li­chungs­zwe­cken. Die Rech­te des Mate­ri­als lie­gen bei den genann­ten Rech­te­inha­bern. Eine Ver­viel­fäl­ti­gung ist strengs­tens untersagt.

Der “Spirit-Guide”

Kena selbst ist in der Welt von “Bridge of Spi­rits” eine soge­nann­te “Geis­ter­füh­re­rin”. Geis­ter­füh­rer haben die Auf­ga­be die­je­ni­gen Geis­ter, die ihren Weg in das nächs­te Leben nicht allei­ne beschrei­ten kön­nen, schlag­kräf­tig unter die Arme zu grei­fen. Das natür­lich mit einer gehö­ri­gen Por­ti­on spi­ri­tu­el­lem Fingerspitzengefühl.

Das klingt kom­pli­ziert ist aber eigent­lich ganz ein­fach. Als Geis­ter­füh­re­rin begeg­nen Kena im Ver­lauf des Spie­les ins­ge­samt drei irr­ge­lei­te­te, rast­lo­se See­len mit den Namen Taro, Adi­ra und Toshi. Die­se mani­fes­tie­ren sich alle­samt in Mons­tern, die Kena in Kämp­fen auf dem rech­ten Pfad ins Jen­seits lei­ten muss.


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Spieldesign

Optik, Musik & Präsentation

Vor allem aus­schlag­ge­bend für unse­re Neu­gier auf “Kena” war die wun­der­schö­ne Auf­ma­chung. Als gro­ße Fans von Ani­ma­ti­ons­fil­men war auch uns schnell der Ver­gleich mit der Ani­ma­ti­ons-Schmie­de prä­sent, die wie kei­ne ande­re für Inhalt und Qua­li­tät steht, näm­lich die “Pixar Ani­ma­ti­on Stu­di­os”. Und das ist kein Wunder …

Das Stu­dio “Ember Lab” unter der Lei­tung der Brü­der Mike und Josh Grier, hat sei­nen Ursprung als Stu­dio mit dem Schwer­punkt auf Ani­ma­ti­on und Digi­ta­le Inhal­te und öff­ne­te im Jahr 2009 sei­ne Pfor­ten. Wer­be­spots und Kurz­fil­me für nam­haf­te Fir­men gehö­ren zum Port­fo­lio.[2]


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So erklärt es sich auch, dass sich “Bridge of Spi­rits” in einem betont auf­wen­di­gen Ani­ma­ti­ons-Design zeigt und damit Cha­rak­te­re, Geschöp­fe, Mons­ter und sei­ne gesam­te Welt im Glanz erstrah­len lässt. Hin­zu gesellt sich eine wun­der­ba­re Musik die von Jason Gal­la­ty in Zusam­men­ar­beit mit Emi­ko Saras­wa­ti Sus­i­lo kom­po­niert wur­de und an bali­ne­si­sche Game­lan-Musik ange­lehnt ist.[3]

Nicht zuletzt die gesam­te Prä­sen­ta­ti­on des Spiels mit dem schein­bar übe­ge­ord­ne­ten The­ma von Spi­ri­tua­li­tät, Leben und Tod sowie Zer­fall und Erblü­hen, macht einen sinn­be­haf­te­ten und sehr hoch­wer­ti­gen Ein­druck. Es bleibt das Gefühl, dass ein gehö­ri­ger Auf­wand für das Erst­lings­werk von Ember Lab nötig war.


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Mechaniken & Rätsel - Steine, Bomben, Pfeile, Köpfchen

Was das Spie­le­ri­sche angeht so fin­det man die Ele­men­te von “Kena” im Gen­re des Action-Adven­tures und Third-Per­son-Video­spie­len viel­fach vor. Und das ist nicht nega­tiv gemeint, schließ­lich muss das Rad nicht immer neu erfun­den werden.

In der Third-Per­son-Per­spek­ti­ve lauft Ihr mit eurem Cha­rak­ter durch die Welt und voll­führt Sprints, Sprün­ge und mit zuneh­men­den Fähig­kei­ten noch eini­ges mehr. Die Steue­rung fühlt sich auf der Play­Sta­ti­on 5 sehr kna­ckig an und die adap­ti­ven Mög­lich­kei­ten des neu­en “Dual Sense”-Controllers unter­ma­len das Spiel­ge­sche­hen, bei­spiels­wei­se beim Span­nen des Bogens. Auf der Play­Sta­ti­on 4 (Pro) kön­nen wir das Spiel hin­ge­gen über­haupt nicht emp­feh­len. Ein schreck­li­ches Input-Lag und eine unter­ir­di­sche Frame­ra­te ver­ha­geln hier den Spiel­spaß enorm.

Die Spiel­welt gilt es außer­dem nach den flau­schi­gen Rott und Kis­ten abzu­gra­sen. Mit zuneh­men­den Erfah­rungs­punk­ten und Rott, stei­gen auch die Fähig­kei­ten. An beson­de­ren Punk­ten medi­tiert Ihr euch im “Ghost of Tsus­hi­ma”-Style dau­er­haft Lebens­en­er­gie dazu. Eure klei­nen Beglei­ter stat­tet Ihr mit zuvor gesam­mel­ten Kopf­be­de­ckun­gen aus, die Ihr dar­auf­hin in Hut­lä­den erwer­ben könnt.


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Zusätz­lich löst ihr Rät­sel mit­hil­fe eures Equip­ments und oder den Rott, die bei­spiels­wei­se Sta­tu­en auf die geeig­ne­ten Stel­len ver­set­zen. Oder Ihr sprengt mit euren Bom­ben Stei­ne auf, die für kur­ze Zeit den Weg eröff­nen. Die Rät­sel sind meist gut lös­bar und im Spiel­ver­lauf flüs­sig ein­ge­bet­tet. Eini­ge kna­cki­ge Denkauf­ga­ben for­dern grö­ße­re Auf­merks­amt­keit, Beob­ach­tungs­ga­be und damit etwas mehr Anstren­gung. Das Spiel wirkt hier aber jeder­zeit aus­ge­wo­gen.  Gro­ße Ähn­lich­kei­ten weißt “Kena” in die­ser Dis­zi­plin mit der “The Legend of Zel­da” Rei­he auf. Und die­ser Ver­gleich kann wohl als Kom­pli­ment ver­stan­den werden.

Mit zuneh­men­dem Abschluss der Geschich­te und damit auch dem Erhalt von Fähig­kei­ten, weist “Kena” Ele­men­te des Metro­id­va­nia-Gen­re auf. In der Spiel­welt die zuerst wie eine Open-World wirkt, sich jedoch als recht line­ar her­aus­stellt, kehrt Ihr immer wie­der an bereits bekann­te Orte wie etwa das Dorf zurück und könnt mit den neu erhal­te­nen Fähig­kei­ten klei­ne­re und grö­ße­re Geheim­nis­se lüften.


Die klei­nen Rott ver­schie­ben nach Anwei­sung von Kena eine Statue

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Mit­hil­fe des Bogens und blau erstrah­len­den Lotus­blü­ten über­quert ihr Hin­der­nis­se und Schluchten

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Kampfsystem: Spaßiger, moderner Standard

Was das Kampf­sys­tem angeht so ist “Kena” offen­sicht­lich nach dem aktu­el­len, moder­nen Stan­dard aus­ge­rich­tet, wel­cher durch den Erfolg der for­dern­den “Dark Souls”-Reihe bei Video­spie­len weit ver­brei­tet wurde.

Das Sys­tem zeich­net sich durch eine aus­ge­klü­gel­te Balan­ce aus, wel­che das Parie­ren und Aus­wei­chen, ver­schie­de­ne Pfei­le und Waf­fen sowie klu­ges und geschick­tes ein­set­zen der Fähig­kei­ten und Rott erfor­dert. Die Rott sind damit nicht nur the­ma­tisch inner­halb der Geschich­te, son­dern auch im Kampf­sys­tem sinn­voll ver­an­kert. Das stellt eine Bin­dung her, mit der euch das Spiel spä­ter sogar auf die Pro­be stellt.

Acht­sam­keit ist beim Kämp­fen also Grund­vor­aus­set­zung und stu­pi­des But­ton-Mas­hen führt nicht zum Ziel. Je nach Schwie­rig­keits­grad ver­zeiht “Kena” mehr oder weni­ger und kann somit auch rich­tig for­dernd werden.


Ziel­ge­rich­te­tes Parie­ren ist eine Metho­de die Kon­trol­le über einen Kampf zu gewinnen

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Der Titel “Kuru­lung” des offi­zi­el­len Soundtracks

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Beson­ders gut gefal­len haben uns die End­bos­se. Die­se sind nicht nur in ihrem Design abwechs­lungs­reich, son­dern auch in ihren Kampf­tech­ni­ken und Tak­ti­ken. Bewe­gun­gen und Aktio­nen wol­len durch­schaut und ver­stan­den wer­den. Bei klei­ne­ren Geg­ner­ty­pen gibt es eben­so genug Abwechs­lung. Alle Krea­tu­ren haben beson­de­re Eigen­ar­ten, die beim Kämp­fen berück­sich­tigt wer­den müssen.

Das Kampf­sys­tem gehört neben der opti­schen sowie mus­ka­li­schen Insze­nie­rung und den Rät­seln zum abso­lu­ten Herz­stück von “Kena”. Es macht enor­men Spaß mit­hil­fe von Kar­ma-Punk­ten den Fähig­kei­ten­baum zu ver­voll­stän­di­gen, um sich somit selbst immer mehr Frei­hei­ten und Optio­nen in den Kämp­fen zu ermög­li­chen und zu erarbeiten.


Viel­fäl­ti­ge Mög­lich­kei­ten in den Kämp­fen brin­gen enor­men Spaß ins Spiel

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Fazit - Optisch einladend, spielerisch einnehmend, erzählerisch Potential verschenkt

In “Kena: Bridge of Spi­rits” erwar­tet euch ein wun­der­schön gestal­te­tes Video­spiel mit einem the­ma­tisch spi­ri­tu­el­len Leit­ge­dan­ken und einer gut ver­zahn­ten, spie­le­risch spaß­brin­gen­den Welt.

Das Erst­lings­werk von Ember Lab macht sehr vie­les rich­tig und wenig falsch. War­um es bei uns trotz­dem nicht für eine höhe­re Bewer­tung gereicht hat, liegt an einem Hauptkritikpunkt.

Der Ein­stieg in das Spiel wirkt wie eine rie­sen­gro­ße, lang anhal­ten­de Side-Quest. Es wer­den im Ver­lau­fe viel zu weni­ge klei­ne Sto­ry-Ele­men­te ein­ge­streut und das abklap­pern der drei ver­irr­ten See­len, kann die eigent­lich zugrun­de­lie­gen­de, spi­ri­tu­ell ange­hauch­te Geschich­te nicht tra­gen. Es fehlt eine wen­dungs­rei­che, gut aus­er­zähl­te Hand­lung, die als Anker genau­so ver­ein­nah­men kann, wie die Optik und das Kampf­sys­tem. Das trennt “Bridge of Spi­rits” von einem aus­ge­zeich­ne­ten zu einem wirk­lich her­aus­ra­gen­den Spiel.

Ob das Spiel den Erwar­tun­gen gerecht wer­den kann liegt also wie immer an der Erwar­tungs­hal­tung. Wer eine per­fekt aus­er­zähl­te Geschich­te in epi­schem Umfang erwar­tet, könn­te zumin­dest in die­sem Punkt etwas ent­täuscht wer­den, denn “Kena” wirkt weni­ger von der Geschich­te ange­trie­ben als vom Game­play selbst. Trotz­dem sei fai­rer­wei­se gesagt, dass die drei Geschich­ten ansich im Gesamt­kon­zept des Spiels ziem­lich stim­mig erschei­nen, teil­wei­se sogar star­ke Emo­tio­nen wecken kön­nen. Sie funk­tio­nie­ren nur eben nicht als Ganzes!

Wer ein visu­ell beein­dru­cken­des Aben­teu­er mit hoher Pro­duk­ti­ons­qua­li­tät und einem for­dern­den, zeit­ge­mä­ßen Kampf­sys­tem genie­ßen will, mit einer schö­nen Balan­ce aus Kämp­fen und Rät­seln, der wird mit “Kena: Bridge of Spi­rits” defi­ni­tiv auf sei­ne Kos­ten kommen!


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Was hal­tet Ihr von der Geis­ter­füh­re­rin und ihren flau­schi­gen Hel­fer­lein? Teilt eure Gedan­ken zu “Kena: Bridge of Spi­rits” mit uns in der Kom­men­tar­sek­ti­on! Wir wür­den uns freu­en. Und die Rott bestimmt auch.


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Trailer

Der offi­zi­el­le Ankün­di­gungs-Trai­ler zu “Kena: Bridge of Spirits”

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Squid Game (2021 - …)

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    dero­fa Durch­schnitts­wer­tung - 8/10
8/10

Aus­ge­zeich­net

Mit “Squid Game” erschien am 17. Sep­tem­ber 2021 zwei­fels­oh­ne eine Aus­nahme­se­rie auf der Platt­form des Bran­chen­füh­rers Netflix.

Gan­ze 142 Mil­lio­nen Kon­ten erreich­te die Thril­ler-Pro­duk­ti­on in den ers­ten vier Wochen und stieß damit den bis­he­ri­gen Rekord­hal­ter “Brid­ge­rton” (82 Mil­lio­nen) mit Ansa­ge vom Thron![1]

Doch was zeich­net das gesell­schafts­kri­ti­sche Spiel­chen um Leben, Tod und Reich­tum aus? Und war­um schafft es die Serie wie kei­ne ande­re, ein beson­ders brei­tes Publi­kum anzusprechen?

Über das und mehr sin­nie­ren wir in der Kri­tik zum Net­flix-Hype “Squid Game”.

Gen­re: Thril­ler, Dra­ma, Mys­te­ry

Ori­gi­nal­ti­tel: Ojin­geo Game (Tran­skrip­ti­on)

Pro­duk­ti­ons­land: Südkorea

Pro­duk­ti­ons­fir­ma: Net­flix | Siren Pictures

Regie: Hwang Dong-hyuk

Dreh­buch: Hwang Dong-hyuk

Pro­duk­ti­on: Hwang Dong-hyuk, Kim Ji-yeon

Musik: Jung Jae-il

Staf­feln: Staf­fel 01 (9 Epi­so­den) (2021), Staf­fel 02 in Pla­nung[2]

Län­ge: ca. 32-63 Minu­ten je Episode

Alters­frei­ga­be: 16 (lt. Net­flix) (Stand: 19.11.2021)

Quel­len
https://de.wikipedia.org/wiki/Squid_Game | https://www.imdb.com/title/tt10919420/fullcredits/?ref_=tt_ql_cl | https://en.wikipedia.org/wiki/Squid_Game

Wer­tung:  

Autor: Jan­nik

Ver­fasst am: 17.11.2021

Lese­zeit: ca. 3 Minu­ten (Direkt zum Fazit)

Eine Riesenwelle

Der Hype war gigan­tisch. Die korea­ni­sche Net­flix-Serie “Squid Game” brach als meist­ge­stream­te Serie des Platz­hir­sches sämt­li­che Rekorde.

Auch wegen sei­ner Gesell­schafts­kri­tik in die Schlag­zei­len gekom­men, pola­ri­sier­te die Mischung aus Thril­ler und Dra­ma und ver­an­lass­te Kin­der dazu sei­ne Spie­le auf dem Schul­hof nach­zu­spie­len.[3]

Ja, auch Süd-Korea lebt, wie vie­le Län­der der Erde, im Raub­tier­ka­pi­ta­lis­mus. Und die­sem The­ma nimmt sich Regis­seur Hwang Dong-hyuk an - in der reins­ten Form die man sich nur vor­stel­len könnte.

Das Prin­zip ist ein­fach: Hau­fen­wei­se über­schul­de­te, gesell­schaft­lich abge­stie­ge­ne, ver­lo­re­ne See­len und ein Gewinn der jeden Ein­zel­nen, nicht nur aus dem Armuts-Sumpf son­dern an die Spit­ze der Nah­rungs­ket­te kata­pul­tie­ren wür­de. Und so geht es unter der Auf­sicht von anony­men Mario­net­ten im roten “Haus des Geldes”-Outfit, gera­de­wegs durch ein absurd anmu­ten­des, eben­so comic­haf­tes wie knall­bun­tes Trep­pen­haus, ange­lehnt an die Wer­ke des nie­der­län­di­schen Künst­lers M. C. Escher und damit in ein Spiel was fata­le Fol­gen für die meis­ten Teil­neh­mer haben wird.[4]


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Verlierer Nr. 456

“Squid Game” (dt. Tin­ten­fisch­spiel) umfasst neun Epi­so­den und beginnt damit den Prot­ago­nis­ten “Seong Gi-hun” oder bes­ser Nr. 456 schlüs­sig vorzustellen.

Seong ist ein getrennt leben­der, spiel­süch­ti­ger Vater mit einem ziem­lich ver­korks­ten Leben. Um sei­ne Toch­ter aus der neu­en Patch-Work-Fami­lie regel­recht “frei­zu­kau­fen”, nimmt er an den Spie­len teil. Und dar­in liegt bereits eine gro­ße Stär­ke der Serie. All­um­fas­send gibt sie allen Zuschau­ern, die es noch nicht mit­be­kom­men haben, eine Ahnung davon, wie fun­da­men­tal schwer finan­zi­el­le Kraft in allen kapi­ta­lis­ti­schen Gesell­schaf­ten wiegt - auch für Lebens­be­rei­che wie Lie­be, Fami­lie oder Gesund­heit, die eigent­lich als “unk­auf­bar” gelten.

Für Nr. 456 geht es um nichts weni­ger als Leben in Glanz und Glo­ria oder schlich­tem Tod mit End­stel­le Kre­ma­to­ri­um. Die Alters­frei­ga­be mit 16 Jah­ren ist min­des­tens frag­wür­dig. Mas­sen­haf­te Exe­ku­tio­nen und expli­zi­te Gewalt­dar­stel­lun­gen bis hin zu leich­ten Gore-Ele­men­ten sind Teil des Spiels und Mit­tel zum ver­mit­teln des Erns­tes der Lage.

Pikant ist hier, dass Net­flix sei­ne Seri­en tra­di­tio­nel­ler­wei­se nicht bei der USK für die Bewer­tung ein­reicht. Statt­des­sen wur­de die Pro­duk­ti­on von Net­flix selbst mit einer Alters­emp­feh­lung von 16 Jah­ren aus­ge­stat­tet. Auf­grund der expli­zi­ten Dar­stel­lun­gen, hät­ten wir ein 18er-Rating als ange­mes­se­ner empfunden.


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Sensationslust

Was die Schau­wer­te betrifft so gelingt es “Squid Game” sehr geschickt, Kin­der­spie­le mit ein­fa­chen Regeln die jeder ver­steht und eine Gesell­schafts­ord­nung die jeder ver­steht, in den Gen­re Dra­ma, Thril­ler und Mys­te­ry zu ver­stri­cken. Außer­dem gelingt es aus die­sen Tei­len eine inhalt­lich gesell­schafts­kri­ti­sche Serie zu kre­ieren, die zeit­gleich jedoch die schein­bar nie­de­re, urge­ge­be­ne Sen­sa­ti­ons­lust des Zuschau­ers zu befrie­di­gen scheint. Der Mensch sucht das Spek­ta­kel - und er wird bedient.

Mit einem Ende etwas zu kon­stru­iert und mit irra­tio­na­len Ent­schei­dun­gen der Figu­ren, schafft es “Squid Game” zwar nicht sein Niveau in Punc­to Kon­se­quenz über alle Fol­gen zu hal­ten, bricht sich dabei aber bei­lei­be nicht den Hals.


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Fazit - Battle Royale für Masse (und Denker)

Ist der Hype gerechtfertigt?

“Squid Game” ist für­wahr eine aus­ge­zeich­ne­te Serie und trans­por­tiert eine Bot­schaft. Doch der Hype kommt nicht nur zustan­de wegen der zugrun­de­lie­gen­den Gesell­schafts­kri­tik. Nicht alle Zuschau­er wer­den Hwangs Inten­ti­on wirk­lich bemer­ken, ver­ste­hen oder gar ihre per­sön­li­che Wahr­neh­mung oder den Stel­len­wert von Geld in unse­rer Welt hinterfragen.

Der Hype kommt auch zustan­de weil das The­ma Batt­le Roya­le, so wie es auf­be­rei­tet wur­de, nicht nur extrem im Trend liegt, son­dern auch ein­fach jeden anspricht. Die Serie ist tota­ler Main­stream ohne inhalts­leer, ohne frei von Sub­tanz zu sein. Sie spricht also Sen­sa­ti­ons­lus­ti­ge glei­cher­ma­ßen an wie nach dem Sinn suchen­de Hob­by-Phi­lo­so­phen. Viel­leicht liegt gera­de dar­in das Kunststückchen?

Laut Wiki­pe­dia woll­te Schöp­fer und Regis­seur Hwang mit “Squid Game”: “In Ver­bin­dung mit Kin­der­spie­len eine Alle­go­rie über die moder­ne kapi­ta­lis­ti­sche Gesell­schaft erzäh­len. Dabei soll­te der Fokus auf dem Wett­be­werb lie­gen.” Und was sol­len wir da noch mehr kon­sta­tie­ren als: Mis­si­on erfüllt!


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Trailer

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Was hal­tet Ihr von der wohl gehyp­tes­ten Serie aller Zei­ten? Teilt eure Gedan­ken zu “Squid Game” mit uns in der Kom­men­tar­sek­ti­on! Wir wür­den uns freu­en. Und der “Front Man” auch.


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Dead Space (2008)

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  • 9/10
    dero­fa Durch­schnitts­wer­tung - 9/10
9/10

Her­aus­ra­gend

Das mitt­ler­wei­le von Elec­tro­nic Arts auf­ge­lös­te Ent­wick­ler­stu­dio  EA Red­wood Shores (spä­ter Vis­ceral Games) lie­fer­te im Jahr 2008 - mit “Dead Space” - einen beein­dru­cken­den Hor­ror-Shoo­ter für PC und Kon­so­len ab.

Wes­halb “Dead Space” den Spie­lern Welt­raum-Hor­ror auf Top-Niveau lie­fert und wel­che die größ­te Stär­ke des Spiels ist, erfahrt ihr in unse­rem Test.

Übri­gens: EA hat am 22. Juli 2021 offi­zi­ell ein Remake zu “Dead Space” ange­kün­digt. Ist das sinn­voll oder die Ent­wei­hung eines fürch­ter­lich guten Klas­si­kers? Unse­re beschei­de­ne Mei­nung dazu fin­det ihr am Ende des Tests.

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Gen­re: Third-Per­son-Shoo­ter, Sur­vi­val Horror

Ori­gi­nal­ti­tel: Dead Space

Pro­duk­ti­ons­land: USA

Ent­wick­ler­stu­dio | Publis­her: EA Red­wood Shores (im Mai 2009 Umbe­nen­nung zu “Vis­ceral Games” - Schlie­ßung im Okto­ber 2017) | Elec­tro­nic Arts

Musik: Jason Gra­ves

Spiel­mo­dus: Einzelspieler

Spiel­zeit: ca. 12 Stun­den (Sto­ry), ca. 20 Stun­den (100%)

Spra­che: Vol­le deut­sche Lokalisierung

Platt­for­men: Play­Sta­ti­on 3, Xbox 360, PC (Stand: 23.07.2021)

Alters­frei­ga­be: USK 18

Uni­ver­sum: Dead Space

Nach­fol­ger: Dead Space 2 (2011)

Quel­len
https://de.wikipedia.org/wiki/Dead_Space_(Computerspiel) | https://en.wikipedia.org/wiki/Dead_Space_(video_game) | https://howlongtobeat.com/game.php?id=2333

Wer­tung:  

Test­platt­form: Xbox 360

Autor: Jan­nik

Ver­fasst am: 22.10.2019

Lese­zeit: ca. 7 Minu­ten (Direkt zum Fazit)

Anmer­kung: Die­ser Test ent­hält Bil­der die erst ab 18 Jah­ren frei­ge­ge­ben sind!

Als Isaac Clarke auf der Ishimura

In “Dead Space” schlüp­fen wir in die Rol­le des Tech­ni­kers und Sys­tem-Inge­nieurs Isaac Clarke.

Als Teil der Crew auf dem Repa­ra­tur­raum­schiff USG Kel­li­on, machen wir uns in die Wei­ten des Welt­alls auf, um die Kom­mu­ni­ka­ti­ons­sys­te­me des inter­stel­la­ren Abbau­schiffs USG Ishi­mu­ra wiederherzustellen.

Erst ein­mal an Board der Ishi­mu­ra ange­kom­men, ahnen wir noch nicht was uns erwar­tet. Die Besat­zung scheint spur­los ver­schwun­den. In Kon­takt ste­hend mit der Tech­nik­spe­zia­lis­tin Ken­dra Dani­els und unse­rem Sicher­heits­of­fi­zier und Vor­ge­setz­ten Zach Ham­mond, machen wir uns auf die Suche nach der Ursache.

Dabei sto­ßen wir auf wider­wär­ti­ge soge­nann­te “Nekro­morphs”, die uns bes­tia­lisch an den Kra­gen wol­len. Wir wis­sen nicht genau was mit der Besat­zung der Ishi­mu­ra pas­sier­te. Fest steht: Schreck­li­ches muss sich hier auf dem Schiff abge­spielt haben.

Unse­re ein­zi­ge Chan­ce zu über­le­ben besteht dar­in, uns dem Grau­en der Ishi­mu­ra zu stel­len und unter Todes­furcht Schritt für Schritt deren Sys­te­me wie­der in Gang zu setzen.


Prot­ago­nist Isaac Clar­ke blickt auf sei­ne bei­den Kol­le­gen und ahnt noch nicht, was ihn erwar­ten wird

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Beklemmende Atmosphäre

Kom­men wir gleich zur Sache: Die aller­größ­te Stär­ke von “Dead Space” macht sich bereits zu Beginn des Spiels direkt bemerk­bar und zieht sich als roter Faden durch das gesam­te Hor­ror-Aben­teu­er. Erst­mal auf der Ishi­mu­ra ange­kom­men, füh­len wir uns in deren engen Gän­gen wie aus­ge­lie­fert. Auf­grund begrenz­ter Res­sour­cen müs­sen wir uns die Muni­ti­on unse­res “Plas­ma Cut­ters” gut einteilen.

Jeder Schuss muss sit­zen, unser Anzug macht uns trä­ge. Las­sen wir die abscheu­li­chen Nekro­morphs zu nahe an uns her­an, kön­nen wir uns deren Aggres­si­on nur noch schwer ent­zie­hen. Selbst wenn wir als Sie­ger vom Gang gehen, tre­ten wir beim vor­bei gehen noch ein­mal drü­ber - nur zur Sicher­heit. Klingt bru­tal, doch es geht ums nack­te über­le­ben. Die infi­zier­ten Lebens­for­men ver­zei­hen schließ­lich nur sehr weni­ge Fehler.


Jeder Schuss muss sitzen

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Nur zur Sicher­heit: Einen Tritt nach­zu­set­zen kann für Isaac über Leben und Tod entscheiden

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Nach­dem wir ange­spannt durch die wie tot wir­ken­de Ishi­mu­ra waten, sam­meln wir alles was wir krie­gen kön­nen, um der wahr­ge­wor­de­nen Höl­le zu begeg­nen. Manch­mal befin­den wir uns sogar in der Schwe­re­lo­sig­keit. Hier ermög­licht es uns ein bestimm­tes Tool in alle Rich­tun­gen zu glei­ten, bis wir wie­der Boden unter den Füßen haben. Das macht unse­re Odys­see noch schlim­mer, schließ­lich kön­nen die Nekro­morphs über­all sein!

Auch begrenz­ter Sauer­stoff bringt uns in Bedräng­nis, sobald wir in eini­gen Tei­len des Third-Per­son-Shoo­ters nach außen drin­gen und uns in direk­tem Kon­takt zum Welt­all befinden.

Ihr merkt: Das mitt­ler­wei­le von EA auf­ge­lös­te Ent­wick­ler­stu­dio EA Red­wood Shores (spä­ter Vis­ceral Games) hat sich wirk­lich Gedan­ken gemacht, wie sie dem Spie­ler durch die Sur­vi­val-Ele­men­te das Gefühl eines bei­na­he aus­sichts­lo­sen und höl­li­schen Über­le­bens­kamp­fes im Welt­raum vermitteln.


Als Isaac glei­ten wir mit Angst im Nacken von einer Platt­form zur nächsten

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Wahl der Waffen

Dabei spielt natür­lich auch die Wahl der Waf­fen in “Dead Space” eine ent­schei­den­de Rolle.

Zu Beginn star­ten wir mit unse­rer spä­te­ren Lieb­lings­waf­fe, dem Plas­ma-Cut­ter. Die Idee hin­ter der Waf­fe ist wohl prag­ma­ti­scher Natur. Um gegen die Nekro­morphs und ihre Vari­an­ten und Aus­wüch­se bestehen zu kön­nen, dür­fen wir nicht kopf­los drauf los bal­lern. Geziel­tes abtren­nen der Glied­ma­ßen ist gefragt. Also schnei­det der Cut­ter gezielt genau die­se ab, sofern der Spie­ler genug Ziel­was­ser getrun­ken hat. Dabei kön­nen wir beim Faden­kreuz bzw. der Schuss­art zwi­schen hori­zon­tal und ver­ti­kal wech­seln, um noch genau­er agie­ren zu kön­nen. Die­se her­an­ge­hens­wei­se emp­fan­den wir als beson­ders nütz­lich und erfrischend.


Wer den Plas­ma-Cut­ter nicht zu beherr­schen lernt, den erwar­tet schreckliches

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Im Ver­lau­fe der Sto­ry schal­ten wir wei­te­re Waf­fen frei, dar­un­ter im wei­tes­ten Sin­ne eini­ge Klas­si­ker wie den Flam­men­wer­fer, ein Maschi­nen­ge­wehr und diver­se andere.

Jede Waf­fe hat sei­ne Vor- und Nach­tei­le und es ist beson­ders wich­tig, als Spie­ler sein Augen­merk dar­auf zu rich­ten, um für jede Situa­ti­on gewapp­net zu sein. Für läs­ti­ge klei­ne­re Geg­ner eig­net sich bspw. ganz im “Halo”-Stil das Maschinengewehr.

Die Durch­schlags­kraft, Schuss­fre­quenz, das Nach­la­de­tem­po usw. müs­sen je nach Geg­ner­typ jeder­zeit berück­sich­tigt wer­den, was dem Gun­play die gewis­se Tie­fe verleiht.


Auch ande­re Waf­fen­ty­pen gilt es stets im Kopf zu behalten

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Weitere Fähigkeiten und Aufleveln

Doch nicht nur die Waf­fen in “Dead Space” ent­schei­den über Leben und Tod. Auch die wei­te­ren Fähig­kei­ten von Isaacs Anzug wol­len gekonnt ein­ge­setzt wer­den. Die soge­nann­te “Sta­se” erlaubt es uns bspw. Maschi­nen oder Türen zu ver­lang­sa­men, um unse­re Repa­ra­tur­ar­bei­ten durch­zu­füh­ren, wel­che uns in der Geschich­te wei­ter vor­an­schrei­ten las­sen. Auch Geg­ner kön­nen wir damit für eine gewis­se Zeit verlangsamen.

Die Waf­fen kön­nen mit­hil­fe von soge­nann­ten “Ener­gie­kno­ten” inner­halb eines klas­si­schen Fähig­kei­ten­baums auf­ge­wer­tet und ver­bes­sert werden.

Auch unser Anzug kann dem­entspre­chend, neben Sche­ma­ta die wir in der Spiel­welt fin­den, ver­bes­sert wer­den. Ob Sauer­stoff­ver­sor­gung, Sta­se oder Lebens­en­er­gie. Die rich­ti­ge Wahl beim Auf­wer­ten unse­rer Objek­te ist wichtig.


Klu­ges Res­sour­cen­ma­nage­ment ist ein wich­ti­ger Bestand­teil einer erfolg­rei­chen “Dead Space”-Erfahrung

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Fazit - Weltraum-Horror auf Top-Niveau

“Dead Space” ist vor allem eines: unheim­lich - beklem­mend - atmosphärisch!

Über die gesam­te Spiel­zeit reibt der Third-Per­son-Shoo­ter die Ner­ven des Spie­lers auf und gru­selt durch sein dich­tes Kli­ma und dem erzeug­ten Gefühl der Aus­ge­lie­fert­heit. Die sehr kryp­ti­sche, über­wie­gend mit Audio- und Text­logs erzähl­te Geschich­te, spielt dabei eher eine unter­ge­ord­ne­te Rol­le, ist aber den­noch als Rah­men­hand­lung völ­lig aus­rei­chend. Denn was im Hor­ror-Gen­re geheim­nis­voll ist, schafft Platz für die eige­nen Ängste.

Dass wir in “Dead Space” durch ein schlauch­ar­ti­ges Level­de­sign waten, emp­fin­den wir nicht als Schwä­che des Sur­vi­val-Hor­ror-Shoo­ters. Im Gegen­teil: Zum einen ist dies auf einem Raum­schiff logisch, zum ande­ren macht sich ein klaus­tro­pho­bi­sches Gefühl der Aus­ge­lie­fert­heit durch die Enge noch stär­ker bemerkbar.

Durch die unter­schied­li­chen Waf­fen, wel­che sich alle­samt wuch­tig anfüh­len und ziel­ge­nau­es Kämp­fen ermög­li­chen, besticht “Dead Space” zudem mit exzel­len­tem Gun­play, wel­ches uns von sei­ner Wer­tig­keit her an das ers­te “Halo” erin­ner­te. Sinn­vol­le Auf­wer­tungs­mög­lich­kei­ten von Rüs­tung und Waf­fen im Fähig­kei­ten­baum, sor­gen für indi­vi­du­el­le Ent­schei­dungs­mög­lich­kei­ten im Über­le­bens­kampf auf der Ishi­mu­ra. Der Schwie­rig­keits­grad ist jeder­zeit for­dernd aber fühlt sich nie unfair an.

Obwohl wir immer wie­der inner­halb des Raum­schiffs umher geschickt wer­den, kommt durch die Abwechs­lung bei den Nekro­morph-Arten nie Lan­ge­wei­le auf. Beson­ders lobens­wert ist das jeder­zeit nütz­li­che Navi, wel­ches uns eine kom­plet­te Irr­fahrt erspart, da es nicht die Luft­li­nie, son­dern den zu gehen­den Weg, in Lini­en­form abbildet.

“Dead Space” ist mit sei­nen vie­len Stär­ken und nur weni­gen bis kei­nen Schwä­chen einer der bes­ten Titel der sieb­ten Konsolengeneration.

Nach­dem die belieb­te Serie über die Jah­re noch mit “Dead Space 2” für Gän­se­haut bei Fans sor­gen konn­te und sich mit dem beschei­de­nen, auf Action fokus­sier­ten Nach­fol­ger “Dead Space 3” unrühm­lich ver­ab­schie­de­te, herrscht nun erst­mal wie­der Funk­stil­le auf der Ishimura.

Bleibt zu hof­fen, dass die Mar­ke trotz Schlie­ßung von Vis­ceral Games mög­li­cher­wei­se bald einen vier­ten Teil spen­diert bekommt. Wasch­ech­te und welt­raum­fes­te Hor­ror-Fans hat “Dead Space” nicht zuletzt wegen die­sem her­vor­ra­gen­den Erst­ling sicher genü­gend für sich gewin­nen können.


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Nachtrag: Remake angekündigt!

Was man bisher weiß (Stand: 24.07.2021)

Mitt­ler­wei­le wur­de ein Remake zu “Dead Space” für die aktu­el­len Platt­for­men Play­Sta­ti­on 5, Xbox Seri­es X/S sowie PC ange­kün­digt. Wie die Kol­le­gen von Game­Pro berich­ten, ist das Release­da­tum noch offen.[1] Für die Ent­wick­lung ver­ant­wort­lich ist das Stu­dio EA Moti­ve (Star Wars: Squadrons).

Laut Elec­tro­nic Arts soll es sich um ein Remake auf Basis der Frost­bi­te Engi­ne han­deln und es soll kei­ne Lade­zei­ten geben.[2] Zu ande­ren tech­ni­schen Daten hat sich der Publis­her bis­her nicht geäu­ßert. Klar ist jedoch: Laut Seni­or Pro­du­cer Phil Ducharme, habe man aus ver­gan­ge­nen Feh­lern gelernt und es wer­de (anders als noch in “Dead Space 3”) kei­ne Mikro­trans­ak­tio­nen geben.

Inhalt­lich ver­spricht EA “Ver­bes­se­run­gen an der Sto­ry” und eine Erwei­te­rung der Geschich­te auf dem Fun­da­ment des Ori­gi­nals. Zudem sol­len Sto­ry, Cha­rak­te­re und Game­play erwei­tert und moder­ni­siert wer­den.[3]


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Ist ein Remake des Erstlings sinnvoll?

Nötig fin­den wir das Remake nicht, steht doch gera­de der ers­te Teil für sich genom­men enorm gut da. Schließ­lich ist “Dead Space” sowohl tech­nisch, inhalt­lich sowie spie­le­risch vor­züg­lich gealtert.

Hin­zu kommt: Gera­de weil der drit­te Teil durch sei­ne Neu­aus­rich­tung auf Action schlecht ankam, hät­te die­ser ein Remake viel nöti­ger gehabt! Außer­dem wür­den wir eben­falls ein “Dead Space 4”, was sich zurück zu den eins­ti­gen Wur­zeln besinnt, viel mehr begrüßen.

Doch wie immer gilt: War­ten wir es erst­mal ab. Viel­leicht schafft es Moti­ve Stu­di­os mit dem Remake ja tat­säch­lich, im Vor­bei­ge­hen noch etwas aus den Nekro­morphs der alten Tage her­aus­zu­pres­sen. Schließ­lich wün­schen sich vie­le Fans eine Wie­der­auf­er­ste­hung der einst tot­ge­glaub­ten Serie.

Das “Dead Space”-Remake wer­den wir selbst­ver­ständ­lich zum Release tes­ten und anschlie­ßend hier ent­spre­chend verlinken.


Eines steht jeden­falls fest: Isaac ist zurück!

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Trailer

“Dead Space” (2008)

Der offi­zi­el­le “Twin­kel Twin­kel Litt­le Star”-Trailer zu “Dead Space”

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“Dead Space”-Remake (noch ohne Datum)

Der offi­zi­el­le Reve­al-Trai­ler zum “Dead Space”-Remake

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