Archiv der Kategorie: Animation

Lightyear (2022)

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  • 7.5/10
    derofa Durchschnittswertung - 7.5/10
7.5/10

Sehenswert

Bis zur Unendlichkeit. Und noch viel weiter!

Buzz Lightyear ist zurück. Das Schiff des leidenschaftlichen Space Rangers mit dem ikonischen, weiß-grün-lila-farbenen Raumanzug, landet geradewegs auf der Kinoleinwand.

Selbstverständlich war das nicht mehr. Schließlich ist “Lightyear” der erste Pixar-Film, der nach ganzen drei Filmen, wieder eine Kino-, anstelle einer Streaming-Auswertung bekommt.

Warum der CGI-Animationsfilm das Genre aus technischer sowie inszenatorischer Sicht fast schon neu definiert, jedoch in Puncto Story-Puste und Nebencharaktere zurückfällt, verraten wir Euch in unserer Kritik zu “Lightyear”.

Genre: Computeranimation

Originaltitel: Lightyear

Produktionsland: USA

Produktionsfirma: Walt Disney Pictures | Pixar Animation Studios

Regie: Angus MacLane

Drehbuch: Angus MacLane, Jason Headley

Produktion:  Pete Docter, Galyn Susman, Andrew Stanton

Musik: Michael Giacchino

Länge: ca. 105 Minuten

Altersfreigabe: FSK 6

Veröffentlichung: 16. Juni 2022 (Kinostart DE)

Universum: Pixar

Vorgänger: Rot (2022)

Ähnliche Titel: Toy Story 4 (2019), Spider-Man: A New Universe (2018)

Quellen
https://de.wikipedia.org/wiki/Lightyear_(Film) | https://en.wikipedia.org/wiki/Lightyear_(film) |  https://www.imdb.com/title/tt10298810/fullcredits?ref_=ttfc_ql_1

Wertung:   

Autor: Jannik

Verfasst am: 16.07.2022

Lesezeit: ca. 8 Minuten (Direkt zum Fazit)

Der Kino-(Neu)start für Pixar

Da ist er wieder. Der Moment auf großer Leinwand. Die kleine Animatoren-Lampe “Luxo Jr.” des patentierten Typs “Luxo L-1”[1],  bearbeitet das Pixar-Logo mit einigen beherzten Sprüngen, um sich selbst als “I” im Logo zu formen, und frech die vierte Wand zu durchbrechen. Ehe das Bild langsam dunkler wird.

Nachdem den letzten drei Filmen, des zwölf-Oscar-schweren Pixar-Studios, mit den Titeln “Soul” (2020), “Luca” (2021) und “Rot” (2022) keine Kinoauswertung vergönnt war, feiert das “Toy Story”-Spin-off “Lightyear” nun endlich die Rückkehr des kalifornischen Studios in die Lichtspielhäuser.


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©The Walt Disney Company Germany GmbH | Quelle: https://filmandfurniture.com/product/pixar-luxo-lamp/

Kindheits-Ikonen

Als die Pixar Animation Studios im Jahre 1995 mit “Toy Story” das Animationsgenre revolutionierten, ahnte noch keiner, welche kultigen Charaktere aus dem neu geschaffenen Franchise hervor gehen würden. Der kultträchtige, erste vollständig computeranimierte Langfilm für das Kino[2], unter Regisseur John Lasseter, ist heute wohl für viele 90er-Kinder Auslöser nostalgischer Erinnerungen. Und darin zumindest für uns kaum zu überbieten. Er ebnete und festigte außerdem den Weg für das erfolgreiche Pixar-Studio, welches heute wie kein zweites, für die hochwertigsten Computeranimationsfilme überhaupt steht.

Neben dem Sheriff und Hauptprotagonisten Woody, der trotz der Vielzahl an wiedererkennbaren Nebencharakteren das Gesicht der “Toy Story”-Filme war und nach wie vor ist, war eine Figur bei Fans offenkundig ebenfalls sehr populär. Eine der beliebtesten und unfreiwillig komischsten Spielzeuge aus dem Kultfilm, ist schließlich zweifelsohne der tollpatschig-übermotivierte Space Ranger “Buzz Lightyear”. Auch für das Studio selbst ist Buzz eine besondere Figur. Zum 10-jährigen Jubiläum bei Pixar, erhalten Mitarbeiter nicht umsonst eine kleine Statue von Buzz als Geschenk, wie die Disney+ exklusive Making-off-Doku “Jenseits der Unendlichkeit: Buzz und die Entstehung von Lightyear” zeigt.

Mit dem prägnanten Titel “Lightyear” schießt Pixar den zielstrebigen Buzz jedenfalls nun endlich -  unfassbare 27 Jahre nach “Toy Story” - in sein natürliches Habitat: Die Weiten des Weltalls.


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Früherer Ableger & Frischling-Regisseur!?

Wie aufmerksame Fans wissen, gab es bereits vor “Lightyear”, ein Spin-off zur Figur des Buzz!

Die Beliebtheit des Astronauten resultierte, nach dem Erfolg von “Toy Story”, in einer Direct-to-Video Produktion aus dem Jahre 2000 mit dem Titel: “Captain Buzz Lightyear – Star Command: Das Abenteuer beginnt!”.

Dieser Zeichentrickfilm wiederum fungierte als Pilotfilm und leitete die nachfolgend veröffentlichte 65-teilige Zeichentrickserie “Captain Buzz Lightyear – Star Command” (2000-2001) ein.[3]


Das deutsche DVD-Cover zum Pilotfilm “Captain Buzz Lightyear – Star Command: Das Abenteuer beginnt!”

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Die Verbindung zu “Lightyear” ist die, dass der Pixar-Animator Angus MacLane (u. a. “Toy Story of Terror” (2013), der bereits  im Jahre 1997 zu Pixar stieß, die Eröffungssequenzen zur Zeichentrickserie gestaltete, als großer Fan des Space Rangers gilt und nun für “Lightyear” auf dem Regiestuhl Platz nahm.[4]

Der 47-jährige der zuvor überwiegend als Animator für diverse Pixar-Produktionen tätig war und in “Findet Dorie” (2016) auch als Co-Regisseur an der Seite von Andrew Stanton stand, fühlte sich von der Figur des Buzz angezogen. Und er hatte die Möglichkeit den Film “Lightyear” vorzuschlagen, um damit sein Regiedebüt zu geben.[5]

Andrew Stanton (“Findet Nemo”, “WALL·E”) und Pixar-Urgestein Pete Docter (“Die Monster AG”, “Oben”, “Alles steht Kopf”, “Soul”), waren darüber hinaus als ausführende Produzenten beteiligt.


Angus MacLane in seinem Büro bei den Pixar Animation Studios in Emeryville, Kalifornien am 04. Oktober 2007.[9] Der Filmemacher liebt Spielzeug und gilt in Pixar-Kreisen als wandelnde Film-Enzyklopädie.[10]

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©Pixar, Photo by Deborah Coleman | Quelle: https://collider.com/angus-maclane-small-fry-toy-story-interview/

Handlung - Buzz Lightyear auf schier unmöglicher Mission?

Im Jahr 1995 bekam ein Junge namens Andy ein Buzz-Lightyear-Spielzeug zu seinem Geburtstag. Es stammte aus seinem Lieblingsfilm. Das ist dieser Film.Lightyear

Unerforschter Kosmos, 4,2 Millionen Lichtjahre von der Erde entfernt. Das Star Command SC-01 Erkundungsschiff befindet sich im Landeanflug auf einen unerforschten Planeten. An Board: Space Ranger Buzz Lightyear und seine Partnerin und beste Freundin Alisha Hawthorne.

Die eigentliche Landung glückt. Doch der Weltraum birgt Gefahren und unvorhergesehene Widrigkeiten. Der Ehrgeizige Buzz versucht mit allen Mitteln das Richtige zu tun. Doch was ist das Richtige? Und  was, wenn er scheitert?


Buzz und seine Crew auf unerforschtem Terrain

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©The Walt Disney Company Germany GmbH | Quelle: https://screenrant.com/lightyear-movie-reviews-preview-roundup-pixar/

Nostalgische Kindheitserinnerungen - konsequente Weiterentwicklung

Der Film “Lightyear”, welcher in unserem Universum nun im Kino läuft, entstammt also eigentlich dem fiktiven “Toy Story”-Universum und war der Realfilm (was bei uns CGI entspricht), aus dem die Actionfigur Buzz resultierte, mit der Andy spielte und dabei eine verdammt gute Zeit hatte, da es sein Lieblingsfilm war. Da muss man erst mal ’ne Sekunde drüber nachdenken …

Auch wenn es nur textlich zu Beginn erwähnt wird, empfanden wir diese herangehensweise als gute Idee. Anstelle krampfhaft viel Zeit damit zu verbringen oder gar zu verschwenden, eine tiefere Verbindung zu “Toy Story” herzustellen, die ja sowieso nur darin besteht, dass Buzz das Actiontoy aus einem Film ist, den Andy in seinem Universum gesehen hat, gibt das “Lightyear” den Raum, sich voll und ganz auf eine neue Perspektive zu fokussieren.

Damit ist alles möglich. Eine konsequente Weiterentwicklung zu einer Filmfigur mit ausgefeilterem Charakter, bei der es reicht, grob den Zügen des Actionfiguren-Buzz aus “Toy Story” zu ähneln.


Andy und einige seiner “Toy Story”-Freunde im Kino

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Ein (fast) neuer Space Ranger

Buzz ist sympathisch!

Der “Lightyear”-Buzz ist ähnlich perfektionistisch wie sein Vorbild. Er ist selbskritisch. Wenn es Grenzen gibt, versucht er sie zu sprengen. Unmögliches möglich machen - das ist Buzz Berufung. Heldenhaft ein Logbuch einzusprechen - welches ohnehin niemand anhört - dafür ist er sich nicht zu schade. Gerade das macht ihn sympathisch. Dem Zuschauer wird es leicht gemacht, Buzz in seinem Tun anfeuern zu wollen.

Buzz mag übrigens keine Autopiloten. Und vor allem keine Frischlinge. Hochmotiviert behält er seine Ziele stets im Visier und geht analytisch vor.

Doch damit gehen auch Schattenseiten einher. Es lastet Druck auf Lightyear. Er will immer alles schaffen. Und er macht es alleine - damit niemand reinpfuscht. Irgendwann wird er die goldene Mitte finden und Hilfe zulassen müssen.


Buzz Lightyear. Logbuch-Eintrag. Sternenjahr: Keine Ahnung!Buzz Lightyear
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Buzz-Synchronstimmen

Buzz wird übrigens sowohl im O-Ton als auch in der deutschen Fassung nicht von den “Toy Story”-Stammsprechern synchronisiert. Das waren/sind Tim Allen bzw. im deutschen Walter von Hauff. Stattdessen wird er in der amerikanischen Fassung von “Captain America” - Chris Evans gesprochen. Im deutschen von Tom Wlaschiha (“Game of Thrones”, “Stranger Things”).

Eine bewusste Entscheidung, wie Produzentin Galyn Susman preisgab. Ziel sei es gewesen “Lightyear” nicht zu stark mit “Toy Story” zu verbinden. Es sei beabsichtigt gewesen, den Film in dieser Hinsicht eigenständig zu machen.[6]


Chris Evans und Tom Wlaschiha auf der “Lightyear”-Premiere in London am 13. Juni 2022

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©The Walt Disney Company Germany GmbH | Quelle: https://oe3.orf.at/stories/3025242/

Wlaschiha im Synchronstudio bei den Aufnahmen zu “Lightyear” (mit Buzz-Actionfigur und “Stranger Things”-Bart)

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©The Walt Disney Company Germany GmbH | Quelle: https://oe3.orf.at/stories/3025242/

Drei große Stärken

Animations-Königsklasse

Animationstechnisch liefert “Lightyear” Bilder auf Top-Niveau. Auch wenn man das von Pixar-Filmen bereits gewohnt ist: Der neueste Streich des Studios hebt das Genre visuell beinahe auf ein neues Qualitäts-Niveau. Unglaublich plastisch, beinahe zum anfassen wirkt “Lightyear” wie die Crème de la Crème der Computeranimation. Ob das Tempo, die Formen oder die Umwelt - was heute aus dem Computer und den Köpfen des Pixar-Teams kommt ist fantastisch für Animationsfans. Inszenatorisch ist es die Königsklasse!

Ich wollte, dass die Dinge wirklich greifbar sind. Man sollte das Gefühl haben, dass man das Ding anfassen kann. Knöpfe, Schalter. Es geht mir darum eine Welt zu erschaffen, die sich glaubhaft anfühlt.Angus MacLane

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©The Walt Disney Company Germany GmbH | Quelle: https://www.simbasible.com/lightyear-movie-review/

Science-Fiction wie bei den Großen!

Doch nicht nur was die Produktionsqualität angeht, die visuell offensichtlich ins Auge sticht, nimmt “Lightyear” Alleinstellungsmerkmale für sich ein.

Es ist ein Film in dem offensichtlich eine Seele schlummert. Ein Film mit besonderen Details - und einem Konzept. Was macht etwa findiger Space-Ranger, wenn der Autopilot nicht funktioniert? Richtig, reinpusten!

Kindheitstraum Astronaut, Faszination Weltall. All das schwimmt bei “Lightyear” im Unterton immer mit. Und das ist auch kein Wunder. Schließlich ist Regisseur Angus MacLane ein riesiger Sci-Fi-Fan und lässt mit “Lightyear” offensichtlich seiner Träume Luft.[7]


Das Raumschiff von Buzz, wurde in seinem Design, einem “Industrial Light & Magic”-Modell (u. a. “Star Wars”) nachempfunden

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Laut Wikipedia wollten die Animatoren, dass der Film cineastisch wirkt. Er sollte “das Gefühl der Science-Fiction-Filme hervorrufen, mit denen MacLane aufgewachsen ist”, wie es heißt. Sogar ein Modell in Art “Industrial Light & Magic” (das wohl renommierteste Studio im Bereich der Spezialeffekte in der Filmwelt, u. a. “Star Wars”) sollte, wie einst in Zeiten früher Science-Fiction Filme, als Inspiration dienlich sein. Laut MacLane sollten “visuelle Lektionen aus frühen Science-Fiction- und Weltraumopernfilmen, wie denen der Star Wars-Reihe, genommen werden, ohne jedoch solche Filme absichtlich zu imitieren.”[8]

Tatsächlich erinnert bspw. auch der sympathische und treue Roboter-Begleiter “Sox”, mit 90er Jahre Spielzeug-Einschlag, in seiner skurrilen, beinahe unheimlichen Mischung, aus Super-Androide und Kätzchenspielzeugroboter, mit dicken Spaltmaßen und dünn-harter-Fellmatte, als eines der Highlights des Films, an die weltbesten Robo-Begleiter!


Jetzt schon kultig! Die Robokatze “Sox”.

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©The Walt Disney Company Germany GmbH | Quelle: https://collider.com/lightyear-pixar-best-character-sox-filmmaker-interview/

Tiefgang

Wenn über diese herangehensweise hinaus sogar noch erwachsene, komplexe oder paradox erscheinende Themen wie Zeitreisen, Desertion (Fahnenflucht) und posttraumatische Belastungsstörung leicht angeschnitten werden - sowie ganz beiläufig und dennoch zentral - die Themen Altern und Verlust einzug finden, ist das schon Animations-Tiefgang mit Tendenz zum Kloß im Hals.


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©The Walt Disney Company Germany GmbH | Quelle: https://senegal.detailzero.com/movies/27567/bad-news-for-the-Toy-Story-spin-off-with-this-sad-record.html

Pixar macht mit “Lightyear” alles richtig - bis …

Pixar macht bis hierhin mit “Lightyear” alles richtig. Warum es dann doch “nur” zur 7,5 auf der derofa-Skala gereicht hat, lässt sich im Grunde an einem einzigen, großen Kritikpunkt festmachen. Dieser zieht die Wertung doch stärker nach unten, als man meinen würde.

Ab einem gewissen Moment, etwa im Mittelteil der Handlung, fehlt dem Space-Abenteuer, nach einem fulminantem Start, relativ plötzlich der Drive. Der Hyperantrieb stockt. Verantwortlich dafür ist offensichtlich schlicht das Drehbuch, dem einfach trotz einiger Überraschungen die Substanz, von der Mitte nach hinten raus, fehlt.

Ein Grund sind außerdem die später eingeführten Nebencharaktere. Die Frischlinge könnten, nein müssten, einprägsamer sein. Sie bleiben trotz einiger oberflächlicher Eigenheiten jederzeit relativ blass und austauschbar. Dies führt dazu, dass Buzz und sein Begleiter Sox, alleine auf weiter Flur, die einzigen interessanten Charaktere mit echtem Charisma in “Lightyear” bleiben.

Das alles wird nie zur echten Gefahr für das insgesamt positive Gesamtbild. Doch es entfernt “Lightyear” eben von einem herausragenden Abenteuer. Und ebnet den Weg zu einem “nur” sehenswerten bis ausgezeichneten Computeranimationsfilm.


Die Nebencharaktere haben nicht genug Ausstrahlung und Zugkraft

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Fazit - Space Ranger (und Luxo Jr.) mit solidem Space-Abenteuer zurück auf der Leinwand

Auch wenn der Geschichte am Ende die Puste ausgeht. Auch wenn den späteren Sidekicks wirkliches Charisma fehlt …

“Lightyear” macht visuell bzw. designtechnisch alles richtig und hebt das Genre fast auf ein neues inszenatorisches Animations-Niveau.

Das Team rund um Regisseur Angus MacLane war in der Lage, ein eigenständiges Kapitel des kultigen Space-Rangers Buzz zu kreieren, ohne dabei zu viel oder zu wenig von der Vorlage abzukupfern. “Lightyear” ist die konsequente Weiterentwicklung der Figur des Buzz Lightyear. Buzz wird abgefeuert in ein eigenes Universum.

Es ist eben kein liebloses Spin-off, sondern trägt die Essenz und Handschrift eines Regisseurs in sich, der seine eigene Faszination und Begeisterung für den Stoff, in die Arbeit mit einfließen lies.

Vor allem waren die Macher in der Lage, “Lightyear” eine eigene, starke, beinahe erwachsene Science-Fiction Note zu entlocken, die den Film im Genre der Computeranimationsfilme heraushebt. Die ihn so wirken lässt, als sei er nicht unbedingt oder ausschließlich, aufs angestammte Familien-Publikum ausgerichtet.

Eins steht für uns jedenfalls fest: Nach “Lightyear” bekommen auch groß gewordene “Toy Story”-Kinder wieder Lust Space Ranger zu spielen! Wie einst als Kind …


Bis zur Unendlichkeit. Und noch viel weiter!Buzz Lightyear
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Was haltet Ihr von Buzz und seiner Crew? Teilt eure Gedanken zu „Lightyear“ mit uns in der Kommentarsektion! Wir würden uns freuen. Und Robo-Katze Sox sicher auch.


Trailer

Der offizielle deutsche Trailer zu “Lightyear”

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©Disney Deutschland

Aya und die Hexe (2020)

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©Studio Ghibli
  • 6/10
    derofa Durchschnittswertung - 6/10
6/10

Ganz gut

“Aya und die Hexe” ist der erste CGi-Animationsfilm vom legendären Studio Ghibli (“Chihiros Reise ins Zauberland”). Das japanische Studio ist vor allem für seine Anime-Klassiker in Zeichentrickform berühmt.

Der neueste Film nach einer Buchvorlage der britischen Schriftstellerin Diana Wynne Jones (“Das wandelnde Schloss”), handelt von dem kleinen Mädchen Aya. Aya lebt als Waisenkind in einem Heim. Als Sie von zwei ulkigen gestalten adoptiert wird, ändert sich ihr Leben schlagartig.

Ob der gewagte Versuch des Studios gelingt, in der Welt der CGI-Animation mitzumischen, erfahrt in in unserer Kritik zu “Aya und die Hexe”.

Genre: Anime

Originaltitel: Āya to Majo (Transkription)

Produktionsland: Japan

Produktionsfirma: Toho | Studio Ghibli, NHK, NEP

Regie: Gorō Miyazaki

Drehbuch: Keiko Niwa, Emi Gunji

Produktion: Toshio Suzuki

Musik: Satoshi Takebe

Länge: ca. 82 Minuten

Altersfreigabe: FSK 6

Veröffentlichung: 24. September 2021 (DVD & Blu-ray in DE)

Universum: Studio Ghibli

Vorgänger: Die rote Schildkröte (2016)

Ähnliche Titel: Mary und die Blume der Hexen (2017), Bescheidene Helden (2018), Flavors of Youth (2018)

Quellen
https://de.wikipedia.org/wiki/Aya_und_die_Hexe | https://en.wikipedia.org/wiki/Earwig_and_the_Witch | Veröffentlichung: https://www.moviepilot.de/movies/aya-and-the-witch

Wertung:   

Autor: Jannik

Verfasst am: 29.12.2021

Lesezeit: ca. 4 Minuten (Direkt zum Fazit)

Die doppelte Last

Mit “Aya und die Hexe” wagt sich Traditions-Unternehmen “Studio Ghibli” mit einem großen und unerwarteten Schritt weg vom klassischen Zeichentrick-Handwerk hin zur CGI-Animation.

Ein zeitgemäßes aber dennoch gewagtes Vorhaben, zeichneten sich die Japaner doch vor allem durch ihren unverkennbaren, handgemachten Stil aus.

Gorō, Sohn von Aushängeschild und Oscarpreisträger Hayao Miyazaki (“Chihiros Reise ins Zauberland”) wurde die zugleich ehrenvolle wie doppelt schwerwiegende Aufgabe zuteil. Doppelt schwerwiegend deshalb, weil zum einen die Altmeister rund um seinen Vater, das Zepta nun scheinbar endgültig an die jüngere Generation weitergegeben haben. Zum anderen, weil ausgerechnet diese Generation nun das riesige Ghibli-Vermächtnis und dessen Stimmungen, offensichtlich in eine moderne CGI-Kluft kleiden wollen.

Gorō Miyazaki führte übrigens bereits 2006 bei einem der “hässlicheren Entlein” des Studios “Die Chroniken von Erdsee”, sowie bei dem von der Kritik recht positiv aufgenommenen “Der Mohnblumenberg” (2011) Regie. Das neue Werk ist nach “Das wandelnde Schloss” (2004) bereits der zweite Film nach einer Buchvorlage der britischen Schriftstellerin Diana Wynne Jones.[1]

Laut der englischsprachigen Wikipedia ist Gorō der einzige im Unternehmen, der sich mit CGI-Animation auskennt.[2] In dieser Disziplin adaptierte er von 2014 bis 2015 bereits Astrid Lindgren’s Werk “Ronja Räubertochter” im Serienformat.[3]


Der mittlerweile 54-jährige Gorō Miyazaki am Zeichentisch im Ghibli-Hauptquartier in Koganei am 22. Januar 2021.[4][5] Rechts im Bild eine kleine Figur der Protagonistin Aya aus dem neuesten Film.

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©Studio Ghibli, ©Agence France-Presse/Charly TRIBALLEAU,  Quelle: https://www.thejakartapost.com/life/2021/01/26/in-miyazakis-shadow-son-goro-breaks-out-into-3d-animation-.html

Merkwürdiger Stil

Zunächst einmal präsentiert sich “Aya und die Hexe” optisch erfrischend anders.

Der Stil unterscheidet sich von dem der namhaften Studios im Bereich CGI-Animation, wie zum Beispiel “Pixar”, doch deutlicher als erwartbar war.

Während die Umgebungen gelungen wirken, machen Gesichter einen nicht zeitgemäßen, hölzern animierten sowie oft minderwertig undetaillierten Eindruck. Man möchte fast meinen Studio Ghibli hat tonnenweise internationales Referenz-Material übersehen und musste das CGI-Rad neu erfinden.

Tatsächlich gewöhnt man sich jedoch recht schnell an den simplen Look mitsamt merkwürdigen Gesichtsanimationen, die technisch nicht so recht in die heutige Zeit passen wollen. Viel wichtiger ist da die Geschichte oder?


Brandneu und doch irgendwie aus der Zeit gefallen. Der merkwürdige CGI-Stil fällt auf, wirkt mitunter billig und will mit heutigen Genre-Standards nicht so recht zusammen passen. Trotzdem hebt er sich so zumindest von der Masse ab.

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©Studio Ghibli, Quelle: https://www.nytimes.com/2021/02/03/movies/earwig-and-the-witch-review.html

Aya das Waisenkind

Die kleine, freche Aya wickelt alle um den Finger. Mit ihren Pippi Langstrumpf Söckchen weiß sie genau wie sie der Boss im Waisenhaus wird. Sogar Heimleitung und Personal tanzen nach Ayas Pfeife.

Als das junge Mädchen jedoch von zwei sonderbar ulkigen gestalten adoptiert wird, steht Aya vor der Herausforderung, sich als angehende Hexe in neuer Umgebung zurecht zu finden.


Ayas neue Eltern sind irgendwie eigenartig

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©Studio Ghibli

Kryptische Erzählung

Die Geschichte beginnt zielgerichtet und lässt schnell den Schluss zu, dass später ein gewisses Geheimnis gelüftet wird. Auch deshalb zeigt sich die Handlung lange zeit sehr kryptisch. Einerseits sorgt das für Spannung. Andererseits hält der Film den Zuschauer (zu) lange hin.

Schlimmer noch: Essententielle Fragen vieler Zuschauer, so viel sei verraten, werden am Ende unbeantwortet bleiben. Das offene Ende sorgte in sozialen Medien für Zündstoff, wie aus diversen Foren hervorgeht.

“Aya und die Hexe” wirft viele Fragen auf ohne Antworten zu liefern. Der Film macht so den Eindruck, als diene das gezeigte einfach nur dazu, irgendetwas zu zeigen. Waren der hohe Druck und die Belastungsprobe für Gorō Miyazaki möglicherweise zu viel für den Regisseur?


Die Geschichte um das kleine Mädchen Aya wirkt nicht zielführend und landet beinahe im Nichts. Aufkommende Fragen werden auch bis zum Ende nicht befriedigend aufgelöst.

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©Studio Ghibli, Quelle: https://thefilmstage.com/tag/earwig-and-the-witch/

Fazit - Eine Medaille mit zwei Seiten

“Aya und die Hexe” ist Studio Ghiblis Vorstoß, in der dreidimensionalen Computer-Welt neu aufzukeimen, nachdem über die vergangenen Jahre immer wieder über ein mögliches Ende der “Traumfabrik mit Tradition” berichtet wurde.[6] Doch vergessen wurde womöglich, dass dieses Vorhaben große Tücken birgt. Es ist eine Medaille mit zwei Seiten. CGI-Animation ist zwar zeitgemäß, spricht womöglich eine neue Generation an, doch ist es auch gerade die Form der Animation, die ohne wirkliche Substanz, schnell billig produziert wirkt.

Ghibli’s erster offizieller Film der nächsten Generation, lässt gerade deshalb verwirrt und ernüchtert zurück. Fans würden es Gorō Miyazaki und dem Studio sicher gönnen, dass der Transport von klassischem Zeichentrick und damit nicht zuletzt des Ghibli-Vermächtnisses in ein neues Zeitalter der Animationsfilme gelingt.

Wenn aber trotz Wohlwollen nur ein ganz guter Film mit Tendenz zum geht so übrig bleibt, der zudem noch technisch enorm angestaubt wirkt und an seiner schlecht auserzählten Handlung krankt, fällt es schwer frohen Mutes in die Zukunft des Studios zu blicken.

Wie es besser funktioniert zeigten bereits zweimal “Studio Ponoc”, denen als kollektiv bestehend aus ehemaligen Ghibli-Mitarbeitern rund um Yoshiaki Nishimura mit “Mary und die Blume der Hexen” und der Kurzfilmsammlung “Bescheidene Helden” wunderbare Werke gelangen, welche zeigten, dass die “Nachfolgegeneration-Ghibli” liefern kann.

“Aya und die Hexe” mit seiner Geschichte ohne Ziel, konfus und unbeeindruckend, wirkt (leider) wie der verzweifelte Versuch in der Welt der CGI-Animationsfilme mitzumischen, krankt dabei vor allem am links liegen lassen von technischen Möglichkeiten, als auch an der unbefriedigenden, eigentlich sinnigen Handlung, die zu viel verspricht.

Vielleicht ein Weckruf für Gorō und das Studio selbst, sich an den heißen Kohlen der CGI-Animation nicht die Finger zu verbrennen. Denn mit diesen müssen sie zeichnen!


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©Studio Ghibli, Quelle: https://wallpaperaccess.com/studio-ghibli-characters

Was haltet Ihr von Studio Ghiblis Versuch, die 3D-CGI-Animationswelt aufzumischen? Teilt eure Gedanken zu „Aya und die Hexe“ mit uns in der Kommentarsektion! Wir würden uns freuen. Und Totoro sicher auch.


Trailer

Der offizielle deutsche Trailer zu “Aya und die Hexe”

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©LEONINE Studios

Flavors of Youth (2018)

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©Netflix
  • 8/10
    derofa Durchschnittswertung - 8/10
8/10

Ausgezeichnet

Mit “Flavors of Youth” erschien im Jahr 2018 ein besonderes Werk aus der “Netflix Original Anime”-Rubrik.

Diesmal zeichnet sich nämlich „Comix Wave Films“ für das Paket aus drei Kurzfilmen verantwortlich. Das sind keine Geringeren als die Köpfe hinter dem (stand jetzt) kommerziell erfolgreichsten Anime aller Zeiten „Your Name“ von Makoto Shinkai. Außerdem spielen die drei Geschichten nicht etwa in Japan, sondern allesamt in China.

Nachdem wir uns mit „Bescheidene Helden“ („Modest Heroes“) bereits ein ähnliches Werk des geistigen „Ghibli“-Nachfolgers „Studio Ponoc” in unserer Kritik genauer angeschaut haben, wollten wir nun “Flavors of Youth” auf die Zeichnungen fühlen.

Ob und in welchen Facetten es der Episodenfilm vermag im Genre zu glänzen, haben wir uns genauer angeschaut.

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Genre: Anime

Originaltitel: 詩季織々(Japan), 肆式青春 (China) | Shikioriori (Transkription)

Produktionsland: Japan, China

Produktionsfirma: Netflix | CoMix Wave Films, Haoliners Animation League

Regie: Li Haoling, Jiaoshou Yi Xiaoxing, Yoshitaka Takeuchi

Produktion: Yuuta Hori, Tang Yunkang, Yasutaka Inagaki

Musik: Asuka Sakai, Yuma Yamaguchi, Rei Ishizuka, Saori

Länge: ca. 75 Minuten

Altersfreigabe: 12 (lt. Netflix)

Universum: CoMix Wave Films

Vorgänger: Your Name (2016)

Nachfolger: Weathering with You (2019)

Quellen
https://en.wikipedia.org/wiki/Flavors_of_Youth

Wertung:  

Autor: Jannik

Verfasst am: 05.07.2021

Lesezeit: ca. 7 Minuten (Direkt zum Fazit)

“Your Name”-Studio mit chinesischer Unterstützung

“Flavors of Youth” (dt. “Aromen der Jugend”) heißt die im Jahr 2018 erschienene Anime-Koproduktion zwischen CoMix Wave Films und Haoliners Animation. Die beiden Studios aus Japan und China haben sich zusammen getan, um in drei Städten, drei Geschichten zu erzählen. Was diese Geschichten vereint ist das übergeordnete Thema von prägenden Momenten der Jugend im “Slice of Life”-Stil (dt. ein Stück aus dem Leben). Außerdem haben sie untypischerweise mit der Hunan Provinz und Peking sowie Kwangchow und Shanghai allesamt den Schauplatz China gemeinsam.[1]

CoMix Wave Films ist in der Branche wahrlich kein unbezeichnetes Blatt. Mit “Flavors of Youth” scheinen die Macher nun in die Kerbe schlagen zu wollen, die sie insbesondere mit ihren vergangenen, eindrucksvollen Produktionen hervorbrachten. Denn überwiegend mit dem japanischen Regisseur Makoto Shinkai hat sich das Studio an die Spitze katapultiert. Der Erfolg gipfelte in nichts weniger als dem bisher erfolgreichsten Anime aller Zeiten - “Your Name” (2016).[2]


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©CoMix Wave Films | ©Haoliners Animation League

Doch auch viele andere Produktionen des Studios wussten in der Vergangenheit zu begeistern. Vor allem für die ebenso aufwendigen wie detaillierten Bilder und die zauberhafte Musik wurde es immer wieder gelobt. Letztendlich sind es wohl auch die herzlichen Geschichten mit Tiefgang - oft auch in einem nachdenklichen Ton - welche die Filme von CoMix Wave Films, respektive die von Makoto Shinkai ausmachen.

Unter dem Banner von Netflix “Original Anime”-Segment wurde “Flavors of Youth” am 4. August 2018 auf dem Streaming-Dienst veröffentlicht. Die Premiere fand bereits am 6. Juli 2018 auf der “Anime Expo” in Los Angeles statt.[3]

Die Variante die hierzulande auf Netflix zu finden ist, wurde als “International Version” bezeichnet. Warum das so ist bzw. worin sich diese Version zur Originalen unterscheidet, konnten wir trotz Recherche leider nicht herausfinden. Die Gerüchteküche auf Reddit spekuliert jedenfalls über eine zensierte Version für China.[4]


Kurzfilm 1 - “Die Reisnudeln”

Im ersten Kurzfilm “Die Reisnudeln” (engl. Titel “The Rice Noodles”), erzählt uns der mittlerweile erwachsene Xiao seine Geschichte aus dem Off. Er schwelgt tief in Erinnerungen an eine unbeschwerte Zeit, während uns die bildhaften Rückblicke dazu präsentiert werden.

Die schmackhaften Reisnudeln die Xiao so liebt, verbindet er mit seiner Kindheit - doch vor allem mit einem ihm tief verbundenen Menschen. Darüber hinaus waren sie unter der Prämisse “Liebe geht durch den Magen” sein Begleiter, als er während der Schulzeit seinem Traummädchen begegnete. Die wundersamen San Xian Nudeln stammten von einem “Reisnudelladen an dem nicht einmal ein Schild hing”, wie es Xiao wehmütig beschreibt.

Den Kurzfilm umgibt dabei eine Aura aus der Begeisterung für Speisen, ähnlich wie in “Food Wars”, gepaart mit einer poetisch vorgetragenen, sprachlichen Untermalung mit dem Hang zum melodramatischen, wie in Makoto Shinkais “The Garden of Words” (2013).


Ich liebe Reisnudeln immer noch. Aber sie schmecken einfach nicht mehr so wie früher.Xiao
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©Netflix | ©CoMix Wave Films | ©Haoliners Animation League | Quelle: https://makeagif.com/gif/flavors-of-youth-shikioriori-UfywyK

Xiao sehnt sich zurück nach dem makellosen Geschmack seiner Jugendzeit. So dient Xiaos Liebe für Reisnudeln als Metapher für die Liebe zur früheren Unbeschwertheit. Die Unbeschwertheit die sein Leben von Tag zu Tag mehr aufgeweicht und weniger schmackhafter gemacht hat, um schließlich zur Pampe - dem Erwachsenenalltag zu werden. Die San Xian Nudeln sind also nicht weniger als sein Anker geblieben, während sich sein Leben auf natürliche Weise verändert hat.

Wir konnten Xiaos Leidenschaft und seine positiven Erinnerungen an seine heißgeliebten San Xian Nudeln, im Zuge seiner wohlbeschriebenen Worte, beinahe schmecken. Und wie es beim Essen eben so ist - Geschmäcker sind verschieden. Diese Art von pathetischer Vorgetragenheit muss einem schon schmecken. Doch wenn sie einem schmeckt, kann man nicht genug davon bekommen!

Es ist eben ein nostalgischer Rückblick, ein schwelgen in Erinnerungen an eine bessere Zeit. Und dieser ist bekanntlich oft von Nostalgie und Wehmut geprägt, was sich auch im Ton von “Die Reisnudeln” wiederspiegelt. Xiao lässt sich jedenfalls nicht unterkriegen und stellt abschließend fest:

Vielleicht wird aus den Farben der Vergangenheit das heute gemalt.Xiao

Der erste Kurzfilm “Die Reisnudeln” ist deshalb letztendlich eine nostalgische und melancholische Reise, durch die Gedanken eines nachdenklichen Menschen, mit einer Liebe zu dem was uns sicher alle vereint - die zum Essen.

  …

… schmackhafte Schalen handgemachte Reisnudeln für den wehmütigen Xiao Ming, mit seiner leidenschaftlichen Liebe zu San Xian Nudeln.


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©Netflix | ©CoMix Wave Films | ©Haoliners Animation League

Kurzfilm 2 - “Eine kleine Modenschau

Im zweiten Kurzfilm mit dem Titel “A Little Fashion Show” treffen wir auf das erfolgreiche chinesische Model Yi Lin und ihre kleine Schwester, die angehende Designerin Lulu.

Das Modelbusiness scheint ein hart umkämpftes Pflaster zu sein, denn die Konkurrenz schläft nicht. Leistungsdruck beginnt allmählich an Yi Lins Gemütszustand zu nagen.

Sie wird älter, verausgabt sich zunehmend und Selbstzweifel umgeben sie. Ist sie so ausgebrannt, dass ihre Karriere keine Zukunft mehr hat? Als es dann zum Kollaps kommt überdenkt Yi Lin ihr Leben aber vor allem ihre innere Einstellung zum Model-Beruf.


Am Ende ist mein Körper mein einziges Kapital.Yi Lin
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Bei “Eine kleine Modenschau” handelt es sich wohl um den schwächsten der drei Kurzfilme, was nicht heißt, dass nicht auch er seine schönen Seiten hat.

Optisch ist er kaum weniger ansprechend als die anderen beiden Werke im Kurzfilmpaket. Auch wenn er inhaltlich zuerst etwas träge scheint, ist das Thema trotzdem interessant. Und wenn “Eine kleine Modenschau” sich dann kritisch mit dem Druck und der Oberflächlichkeit der Gesellschaft auseinandersetzt, gewinnt er an Substanz und Relevanz.

Leider wird es schlussendlich jedoch versäumt diese Kritik am oberflächlichen sozialen und beruflichen Miteinander, welches garantiert in vielen Gesellschaften existiert, voll auszuformulieren. Denn: Ob einfach gestärkt in den Sumpf zurückzukehren die richtige Aussage ist, darüber kann man sicher streiten.

Die moralische Botschaft auch nach möglicherweise unvermeidlichen, im Leben auftretenden Problemen wieder aufzustehen und sich in Widerstandsfähigkeit zu üben, macht sich “Eine kleine Modenschau” dennoch zu eigen!

  …

… maßangefertigte Kleider und viel Kraft für Yi Lin, die zu sich selbst gefunden hat.


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Kurzfilm 3 - “Liebe in Shanghai”

Der dritte Kurzfilm mit dem simplen wie aussagekräftigen Titel “Love in Shanghai” ist den erfolgreichen Werken von CoMix Wave Films, insbesondere denen von Makoto Shinkai, wohl zweifelsohne am ähnlichsten. Ob “Your Name”, “Weathering with You” oder “5 Centimeters Per Second” - hier steckt viel Liebe drin! Nicht nur in Bezug auf die Romantik, sondern auch auf die Ausarbeitung der Handlung.

Die Geschichte aus dem Leben handelt von Li Mo welcher in Xiao Yu seinen Schwarm findet. Doch wie so oft in jungen Jahren verändern sich Umstände schnell und einst gemeinsame Wege können sich leicht auseinander bewegen. Als die Wahl der Universität sowohl für Li Mo als auch Xiao Yu ansteht, entfaltet sich eine bittersüße Liebesgeschichte zweier junger Menschen.


Vielleicht können wir ja unseren Traum dort weiter träumen, wo wir aufgehört haben.Li Mo
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“Liebe in Shanghai” ist der Kurzfilm der beim Publikum am besten ankam. Dies geht zumindest aus zahlreichen Kommentaren und Abstimmungen im Netz hervor. Auch wir fanden den Film sehr stark, fühlten jedoch mit “Die Reisnudeln” auf persönlicher Ebene mehr mit, weshalb unsere Wertung trotz der nötigen Objektivität etwas anders ausfiel.

Dennoch ist auch “Liebe in Shanghai” ein ausgezeichneter Kurzfilm! Der melancholische Grundton, den die beiden anderen Kurzfilme bereits vorgaben, wird hier weitergeführt.

“Liebe in Shanghai” beschäftigt sich mit der Vergänglichkeit der Jugend wohl auf die romantischste Weise, die nur irgendwie möglich ist. Er weint verpassten Chancen nach, schafft es dabei tief zu berühren und lehrt die wichtige Lektion, dass man das Leben nicht zurückspulen kann!

  …

… Kassetten mit Botschaften an verflossene Jugendlieben.


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Fazit - Drei Anekdoten geprägt vom Fluss der Zeit

Mit “Flavors of Youth” erreichte uns eine Kurzfilmsammlung die ohne Probleme in der Liga der ganz großen Anime-Produktionen mitspielt. Kein Wunder, zeichnet sich doch das virtuose Studio CoMix Wave Films für das liebevoll geschnürte Paket verantwortlich.

Visuell, musikalisch und auch innerhalb der Geschichten fühlt man sich unweigerlich an die herausragenden Werke des Studios erinnert. “Flavors of Youth” zeigt einfach sofort wo er herkommt. Die aufwendigen, sehr detaillierten Zeichnungen von Umgebungen, die beinahe schon in Richtung Fotorealismus gehen, sind ein weiteres mal atemberaubend anzusehen. Auch inhaltlich scheint bei den Werken von “Comic Wave Films” ein roter Faden erkennbar zu sein. So wirken die Anime oft geprägt vom Selbstfindungsprozess junger Menschen (“Your Name”, “Weathering With You”), sowie von einer nachdenklichen, philosophischen, manchmal auch melancholischen Stimmung (“The Garden of Words”, “5 Centimeters per Second”).

Nicht umsonst ist der letzte Kurzfilm “Liebe in Shanghai” eine Hommage an “5 Centimeters per Second”, der sich ebenfalls mit dem Thema der Vergänglichkeit beschäftigt.[5]


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©CoMix Wave Films | ©Haoliners Animation League | Quelle: https://weheartit.com/nolene_ltn/collections/163238408-flavors-of-youth-shikioriori

Was wir außerdem der Sammlung nicht vorwerfen wollen ist mangelnde Tiefe oder weniger Substanz als bei vergleichbaren Produktionen in Spielfilmlänge. Ein weniger dichtes Erzählkonstrukt liegt schließlich in der Natur von Kurzfilmen. Bedingt durch die kurzen Laufzeiten ist es deshalb logischerweise deutlich schwerer in dieser Disziplin zu punkten.

Mit seinem besonderen Schauplatz in China enthält “Flavors of Youth” zusätzlich sowie ganz beiläufig ein interessantes Alleinstellungsmerkmal, welches wohl auch durch die Zusammenarbeit mit den Chinesen von Haoliners Animation entstand.

In Sachen deutsche Synchronisation, die unter der Dialogregie von Arlette Stanschus bei “CSC Creative Sound Conception” erstellt wurde, wird auf dem außergewöhnlichen Niveau der übrigen auf deutsch vertonten Filme des japanischen Studios geliefert.[6]

“Flavors of Youth” ist schlussendlich ein Episodenfilm in meisterhafter Zeichenqualität, der sich auch inhaltlich nicht verstecken muss, auch wenn ihm natürlicherweise jeweils die Zeit fehlt, um in die tiefsten erzählerischen Winkel vorzudringen.

Spoiler anzeigen
Und der am Ende durch eine hergestellte Verbindung zwischen den Kurzfilmen, seine Krönung erhält.

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Trailer

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Dragonball Super: Broly (2018)

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©Bird Studio/Shueisha, 2018 Dragon Ball Super The Movie Production Committee, ©Toei, ©KAZÉ

  • 10/10
    derofa Durchschnittswertung - 10/10
10/10

Lieblingsfilm

Mit “Dragonball Super: Broly” startete in Japan im Dezember 2018 der erste Dragonball-Film zur Anime-Serie “Dragonball Super” (2015-2018).

Im Rahmen der “Anime Nights” des Publishers “KAZÉ”, sollten Kino-Fans am 30. Juli 2019 nun auch in den Genuss der deutschen Fassung, des inzwischen 20. Films des Dragonball-Universums auf großer Leinwand kommen.

Die Produzenten von Toei Animation versprachen einen “stärkeren Film mit einer interessanteren Geschichte jenseits der bisherigen”.[1]

Wir haben uns in die Kinosessel gewagt und verraten euch, weshalb “Dragonball Super: Broly” tatsächlich ein besonderer Film im Franchise geworden ist.

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Genre: Anime, Shōnen

Originaltitel: Doragon Bōru Sūpā: Burorī (Transkription)

Produktionsland: Japan

Produktionsfirma: Toei Company, 20th Century Fox Japan | Toei Animation

Regie: Tatsuya Nagamine

Drehbuch: Akira Toriyama

Produktion: Norihiro Hayashida, Rioko Tominaga

Musik: Norihito Sumitomo

Länge: ca. 100 Minuten

Altersfreigabe: FSK 12

Universum: Dragon Ball

Vorgänger: Dragonball Z: Resurrection ‚F‘ (2015)

Nachfolger: angekündigt

Quellen
https://de.wikipedia.org/wiki/Dragonball_Super:_Broly | https://en.wikipedia.org/wiki/Dragon_Ball_Super:_Broly

Wertung:  

Autor: Jannik

Verfasst am: 31.07.2019


Die geringe Erwartungshaltung

Zugegeben, als wir uns die Tickets für die Anime-Nights sicherten, waren wir nicht gerade euphorisch gestimmt.

Die bisherigen Filmausflüge von Son Goku und seinen Freunden, blieben uns über die Jahre eher unterdurchschnittlich im Gedächtnis. Auch wenn es im Jahr 1993 eine positive Ausnahme, in Form des Specials “Die Geschichte von Trunks“ gab, fehlten uns abseits der Anime-Serien oft die wirklich gewichtigen Geschichten die das Franchise ausmachen.

Die geringen Laufzeiten der bisherigen Movies und die dadurch bedingten oberflächlichen Storys abseits des “Dragonball-Kanon” - den es übrigens offiziell gar nicht gibt und nur von Fans interpretiert wird[2] - ließen die Filme in Vergessenheit geraten.

Getrieben von unserem dragonballischen Pflichtbewusstsein wollten wir dem neuen Werk, dessen Story von Autor und Manga-Legende Akira Toriyama stammt, dennoch eine Chance geben.

Wie sich herausstellte war dies genau die richtige Entscheidung.


Filme zu “Dragonball” gab es viele - wirklich gute nur wenige

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©Bird Studio/Shueisha, 2018 Dragon Ball Super The Movie Production Committee, ©Toei, ©KAZÉ, Quelle: https://dragonball.fandom.com/wiki/List_of_Dragon_Ball_films

Handlung

Das “Turnier der Kraft” ist zu Ende doch der Wunsch immer stärker zu werden besteht für Son Goku und Vegeta seit jeher. So trainieren sie gemeinsam auf einer einsamen Insel um ihre Fähigkeiten zu verfeinern, bis ein alter Bekannter Probleme macht.

Niemand geringerer als die nervende Pestbeule Freezer, hat unter mithilfe seiner Soldaten, sechs der mühsam von Bulma eingesammelten Wunschkugeln unter seine Gewalt gebracht, um sie erneut für seine Zwecke zu missbrauchen.

Den Tyrannen aufzuhalten ist das oberste Ziel, doch mit dem unglaublichen Leistungsniveau des mysteriösen Saiyajins Broly, haben unsere Freunde nicht gerechnet. Ein epischer Kampf unglaublichen Ausmaßes bricht an.


Haben Goku und Vegeta überhaupt eine Chance gegen Broly?

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©Bird Studio/Shueisha, 2018 Dragon Ball Super The Movie Production Committee, ©Toei, ©KAZÉ

Finde alle sieben Eigenschaften

Endlich viel Story

Endlich ein DB-Movie der mit einer vielschichtigen und komplexeren Geschichte daher kommt als seine Vorgänger. Zugegeben - super kompliziert ist die Story nicht. Dennoch mussten wir uns, insbesondere zu Beginn, erst einmal viele storyrelevante Infos aus dem Gedächtnis rufen, um zurück in die Grundgeschichte der Dragonball-Welt zu finden.

Die deutliche längere Laufzeit von 100 min fiel uns im Vergleich zu früheren Filmen sehr schnell auf. Die meisten Movies von damals erreichten etwa nur die Hälfte und kamen mit Laufzeiten von ca. 50 min daher. Erst mit dem Film “Kampf der Götter” (2013) brachen die Macher glücklicherweise mit dieser Tradition. Da jetzt zusätzlich auch noch die Story-Komponente deutlich dichter ausfällt, fühlte es sich so an, als wäre “DBS: Broly” das erste Werk im DB-Franchise, was die Bezeichnung Film auch wirklich verdient.

Als die Geschichte rund um Broly, dessen Vater Paragus, Gokus Vater Bardock, König Vegeta, Freezer und auch einige neue Namen genüsslich ausgerollt wird, sind wir richtig zufrieden mit dem Erzähltempo. Besonders auffällig ist auch, wie viele verschiedene Charaktere plötzlich mit von der Partie sind. Viele der Z-Kämpfer spielen in diesem Movie zwar leider keine Rolle mehr, die anderen Figuren sorgen hier jedoch für willkommene Abwechslung.


Die Story nimmt zu Beginn des Filmes großen Raum ein und ist deutlich komplexer als von den bisherigen Movies gewohnt

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Neuinterpretation von Erfinder Toriyama

Ein wichtiger Aspekt der Geschichte ist die Überarbeitung durch Erfinder und Autor Akira Toriyama der das Drehbuch zu “DBS: Broly” schrieb. Im Vergleich zu den früheren Filmen, in denen die Charakere Broly, Bardock usw. bereits vorkamen, wurde deren Geschichte nun überarbeitet.

Hier gibt es einige Ungereimtheiten in der Zeitlinie, die bei Fans Anlass zur Kritik wurden. Zum  Beispiel müsste “DBS: Broly” im Jahre 780 spielen, da die Handlung nach dem “Turnier der Kraft” ansetzt. Ein Timer im Film zeigt aber das Jahr 775, was zeitlich etwa ein Jahr nach dem Sieg gegen Boo entsprechen würde.[3]

Erwähnt werden sollte, dass sich weder Autor Toriyama noch andere Produzenten innerhalb des DB-Franchise klar zu einem Kanon - also einer Richtlinie zur Story - positioniert haben.[4] Mit anderen Worten: So genau will man es nicht nehmen, mit den einhetilichen Regeln und der Kontinuität des DB-Universums.

Dies kann man durchaus kritisieren. Auch uns sind bei “DBS: Broly” einige, zumindest fragwürdige Punkte aufgefallen, wie die Anzahl der Wünsche die Shen Long erfüllt oder der Kampfanzug, mit dem der kleine Son Goku auf die Erde geschickt wird.

Trotzdem hat uns dieser Umstand weniger gestört. Solange die Geschichte weiterhin aus der Feder von Erfinder Toriyama stammt und nicht zu große irritierende Widersprüche entstehen, sind wir glücklich damit. Das Toriyama zu Manga-Zeiten die Figur “Lunch” einfach vergessen hat und der amüsante und ambivalente Charakter plötzlich nie wieder vorkam, haben wir ihm ja auch nicht übel genommen. Wir finden Toriyama darf das.

Übrigens - Ein großer Kritikpunkt in den Storys von Dragonball generell, ist die Wiederholung und die mehrmalige Wiederauferstehung von immer gleichen Gegnern wie Freezer. Das ewige Ekel ist zwar schon wieder mit von der Partie, spielt aber eine ganz andere Rolle, die uns gefallen hat.


Erfinder Akira Toriyama sieht mangelnde Kontinuität möglicherweise etwas gelassener

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©Bird Studio/Shueisha, 2018 Dragon Ball Super The Movie Production Committee, ©Toei, ©KAZÉ, Quelle: https://samagame.com/de/dragon-ball-super-sind-akira-toriyama-und-toyotaro-fur-die-erstellung-der-serie-kompatibel/

Freezers Rolle

Irgendwie kann einem Freezer schon leid tun. Unzufrieden mit seiner Körpergröße hat er wiedermal vor die Drachenkugeln für seine finsteren Machenschaften zu missbrauchen respektive seinen Minderwertigkeitskomplex zu kompensieren.

Mit der Zeit scheint ihm aber alles über den Kopf zu wachsen.  Er ist lange nicht mehr das Maß aller Dinge. Plötzlich spielt er in Sachen Kampfkraft gar keine Rolle mehr und muss sich die nötige Aufmerksamkeit schwer durch einen Twist im Film erkämpfen.

Freezers Rolle kam uns dieses mal “vermittelnder” vor und funktionierte hervorragend als Bindeglied zwischen den übrigen Charakteren. Eine erfrischende herangehensweise der Produzenten, die Freezer zwar genug storyrelevante Screentime einräumten, ihn als Haupt-Antagonisten jedoch nur noch eine untergeordnete Rolle spielen lassen.

Und auch in Sachen Charakterdesign und Zeichenstil hat sich einiges getan.


Auch “DBS: Broly” kommt nicht ganz ohne Stehaufmännchen Freezer aus

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Die Stilfrage

In “DBS: Broly” wollten sich die Produzenten dem aktuellen Zeichenstil von Schöpfer Akira Toriyama anpassen.[5]

Toriyama selbst wählte aus einer Auswahl an Animatoren aus und entschied sich für Naohiro Shintani. Die zwei Hauptunterschiede zum bisherigen Zeichenstil, liegen im schlankeren Look der Muskulatur der Figuren und in den Farbgebungen, die wieder näher in Richtung Original gehen sollten.

Beides war im Film wiederzuerkennen. Besonders die Farben, beispielsweise das Orange des ikonischen Kampfanzugs von Son Goku, entwickelten bei uns ein vertrautes und nostalgisches Gefühl. Die schlankeren Muskeln sind uns bereits in der Anime-Serie “Dragon Ball Super” aufgefallen. Diese Änderung finden wir eher unnötig. Doch auch hier gilt: Wenn das Ziel war, sich dem Originalautor Toriyama anzupassen, empfinden wir dies als wünschenswert.

Insgesamt erinnerte uns der Zeichenstil trotz oder gerade wegen der kleineren Veränderungen sehr stark an frühere Dragonball-Zeiten und sorgte so für den gewissen und gewünschten Nostalgiefaktor.


“DBS: Broly” wirkt weniger weich gewaschen und deutlich körniger als etwa die “Dragon Ball Super” Anime-Serie

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©Bird Studio/Shueisha, 2018 Dragon Ball Super The Movie Production Committee, ©Toei, ©KAZÉ

Auch in Puncto Farben fühlt man sich unweigerlich an alte Zeiten erinnert

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©Bird Studio/Shueisha, 2018 Dragon Ball Super The Movie Production Committee, ©Toei, ©KAZÉ

Der typische Dragonball Witz

Wer Dragonball kennt, der weiß auch was mit dem typischen Dragonball-Humor gemeint ist. Akira Toriyama verstand es bereits vor der Entwicklung seines erfolgreichsten Manga, die Leser zu amüsieren, beispielsweise in seinen Kurzgeschichten.

Auch auf “DBS: Broly” überträgt sich das. Wenn Vegeta und Goku wie so oft aufgrund Gokus Naivität aneinader geraten oder Vegeta sich typischerweise bei der Fusion zum Affen machen muss, schlägt das Fanherz höher.

Auch in vielen anderen Szenen brachte uns der Film zum schmunzeln oder sorgte für Gelächter beim Kinopublikum.


Der typische Humor aus Dragonball (hier in Episode 16 der “DBS” Anime-Serie) ist auch im Film enthalten

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©Bird Studio/Shueisha, 2018 Dragon Ball Super The Movie Production Committee, ©Toei, ©KAZÉ

Die Synchronisation

Einer der wichtigsten Punkte, insbesondere beim Thema Anime, ist die Qualität der Synchronisation.

Als mit “Kampf der Götter” nach vielen Jahren ein neuer Dragonball Film in Deutschland angekündigt wurde, sprach Publisher KAZÉ den neuen Sprechern ihr Vertrauen aus. Diese hatten bereits in der Neuauflage “Dragonball Kai” den alten Synchroncast, aus den frühen 2000ern abgelöst.

Fans wollten das nicht hinnehmen und ein Shitstorm sondergleichen brach über KAZÉ herein. Glücklicherweise lenkte der Publisher ein und versprach für die Movies, weiterhin möglichst den alten Stammcast rund um Tommy Morgenstern (Son Goku) und Oliver Siebeck (Vegeta) zu verpflichten. Auch in “Broly” wurde (bis auf die üblichen Ausnahmen) auf den alten Cast zurückgegriffen.

Weshalb einige Sprecher bei der Produktion von “Dragonball Kai” nicht in ihre alte Rolle schlüpfen wollten bleibt ein urbanes Mysterium. Die Gerüchte reichten von finanziellen Gründen bishin zur Herausforderung den Stimmen gegenüber, vor die der Anime die Sprecher stellt.

Da es in “Dragonball” besonders in den Kämpfen ordentlich zur Sache geht, ist Schreien absolutes Pflichtprogramm. Ironischerweise wird dieser Aspekt nun scheinbar trotzig besonders ernst genommen und die Sprecher geben wirklich alles um den Zuschauer zuzuschreien. So viel Hingabe sollte gewürdigt werden.

Auch bis in die kleinsten Nebenrollen, besteht der Cast aus wirklich tollen und bekannten Sychronschauspielern. Da wäre z.B. David Nathan, der zwar leider nur kurz aber dafür umso einprägsamer in der Rolle des Piccolo zurück ist und scheinbar auch nicht seine typische Betonung, beim Sprechen des Namekianers vergessen hat.

Gerrit Schmidt-Foß, ebenfalls einer der größten und bekanntesten Synchronsprecher (Leonardo DiCaprio, Jim Parsons), gibt sich die Ehre als Namensgebender “Broly” und macht seine Sache ebenfalls gewohnt auf höchstem Niveau, auch wenn er für die “dümmlichen” Anteile der Rolle nicht so geeignet scheint.


Die deutsche Synchronisation erfolgte bei der TV+Synchron GmbH in Berlin unter der Dialogregie von Felix Spieß

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©TV+Synchron GmbH

Kämpfe neu inszeniert

Eine deutliche Steigerung ist den Produzenten bei der Darstellung der Kämpfe gelungen. Diese sind in “DBS: Broly” so brachial inszeniert wie noch nie.

Besonders ist uns hier eine Art Verfolgerkamera aufgefallen, die für völlig neue Bilder sorgte. Durch diesen Stil wurden auch weniger abrupte Schnitte nötig und es entwickelte sich ein Mittendrin-Gefühl.

In “DBS: Broly” gibts richtig auf die Schnauze und es kracht an allen Ecken und Enden. Wenn Charaktere wie Goku, Vegeta oder Broly, kombiniert mit einem guten Soundsystem aufeinander krachen, hat man Sorge vor im Umkreis zerberstenden Glasscheiben.

Einigen Kinozuschauern war der Kampf wohl etwas zu lange, zumindest liesen diesen Schluss einige Kommentare zu. Für uns fühlte er sich kurzweilig und intensiv an, was für die Immersion spricht, die der Kampf entwickelt hat. Auch stand die mächtige Prügelei im guten Kontrastverhältnis zur eingängigen Story zu Beginn. Über das Mischverhältnis lässt sich sicher streiten aber aus dramaturgischer Sicht macht ein episches Finale Sinn.


Wenn Sayaijins es krachen lassen sollten Zartbesaitete ohne Ausdauer, lieber aus dem Kino fliehen

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©Bird Studio/Shueisha, 2018 Dragon Ball Super The Movie Production Committee, ©Toei, ©KAZÉ

Fazit - Was das Dragonball Universum ausmacht

Seit jeher überzeugt die Marke “Dragonball” durch einen einzigartigen und einprägsamen Zeichenstil, außergewöhnliche Geschichten, eine spannende und interessante Sci-Fi Welt, mit faszinierenden und sympathischen Charakteren und jede Menge gut inszenierter Kämpfe.

Akira Toriyama hat eine fiktive Welt erschaffen, die nicht umsonst zu einem der erfolgreichsten Manga-Franchises weltweit geworden ist.

In “DBS: Broly” wurde uns genau das geboten, was wir an der Marke immer geschätzt haben. Was das grandiose Universum ausmacht ist enthalten und beim entscheidenden Kampf werden alle Register gezogen.

Letzten Endes können wir also nicht anders, als den Film über den grünen Namekianer zu loben, auch wenn uns dabei die Objektivität selbstverständlich fantypisch abhanden kommt.

Das ein Dragonball-Film wirklich überzeugt ist selten. Ein klatschendes Kinopublikum ist ebenfalls selten. Beides schaffte “Dragonball Super: Broly” bei den “Anime Nights” und ist damit mindestens eine der Anime Filmüberraschungen des Jahres geworden.


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©Bird Studio/Shueisha, 2018 Dragon Ball Super The Movie Production Committee, ©Toei, ©KAZÉ

Trailer

Der offizielle deutsche Kino-Trailer zu “Dragonball Super: Broly”

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©Bird Studio/Shueisha, 2018 Dragon Ball Super The Movie Production Committee, ©Toei, ©KAZÉ

 

Spider-Man: A New Universe (2018)

  • 7/10
    derofa Durchschnittswertung - 7/10
7/10

Sehenswert

Im Animationsfilm “Spider-Man: A New Universe” dreht sich alles um das „Spider-Verse“. Hier trifft Spider-Man auf Spider-Man. Der computeranimerte Film aus dem Jahr 2018 von der Produktionsfirma “Marvel Entertainment” ist Sieger mehrerer Filmpreise geworden.

Ob Golden Globe, Grammy’s oder Oscarverleihung „Spider-Man: A New Universe“ war 2019 ein Überflieger aus der Kategorie der Animationsfilme.

Erfrischende Animationen, lustige Gags, bekannte Gesichter - der Animationsfilm aus dem Hause Marvel erhält durchaus seinen eigenen Stellenwert im Universum der Superheldenfilme.

Was unsere Meinung zum computeranimerten Spider-Man-Film ist, erfahrt Ihr in unserem Review auf derofa.de.

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Genre: Comic, Animation

Originaltitel: Spider-Man: Into the Spider-Verse

Produktionsland: USA

Produktionsfirma: Marvel Entertainment, Columbia Pictures, Sony Pictures Animation

Regie: Bob Persichetti, Peter Ramsey, Rodney Rothman

Drehbuch: Phil Lord, Rodney Rothman

Produktion: Avi Arad, Amy Pascal, Phil Lord, Christopher Miller, Christina Steinberg

Musik: Daniel Pemberton

Länge: 117 Minuten

Altersfreigabe: FSK 6

Nachfolger: Spider-Man: A New Universe 2 (2022)

Wertung:   

Autor: Melissa

Verfasst am: 04.01.2021


Gewinner der Animationsfilme 2019

„Spider-Man: A New Universe“ ist ein computeranimierter Film aus dem Jahr 2018.

Aus der Feder der Regisseure Bob Persichetti, Peter Ramsey und Rodney Rothman wurde er 2019 mit etlichen Preisen ausgezeichnet, u.a. als bester animierter Spielfilm bei der Oscarverleihung 2019. [1]

Es gibt nicht nur einen Spider-Man

Die Geschichte dreht sich um den Jungen Miles Morales, einem Highschool-Schüler, bei dem sich durch einen kleinen Vorfall (den wir hier nicht näher erläutern möchten) neue Wege eröffnen und diese sein Leben für immer verändert. Neben seinem Highschool-Leben dreht sich alles um die nette Spinne aus der Nachbarschaft - Spider-Man. Doch wie es scheint, ist das Universum (das sog. Spider-Verse) nicht im Gleichgewicht und es kommt zum Aufeinandertreffen diverser Paralleluniversen.

Neben diesem Unglück und Chaos, muss der Highschool-Schüler weitere Aufgaben bestehen um neben Spider-Man in seinem Universum die Menschheit vor dem Schurken „King Pin“ und Co. zu retten.

Während seines Abenteuers trifft er auf unterschiedliche Feinde und neu werdende Freunde. Neben Spider-Woman, Spider-Pork und Spider-Noir gilt es nun die Welt vor dem Untergang zu beschützen. Ganz im Stile von Peter Parker – der freundlichen Spinne aus der Nachbarschaft.


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©Sony Pictures

Computeranimation – modern, altbekannt und dennoch neuartig

Wir haben schon erwähnt das es sich hier um einen computeranimierten Spielfilm handelt. Jedoch bietet „Spider-Man: A New Universe“ eine ganz neue Stilistik der dargestellten Bilder. Zum einen kombiniert der Spielfilm den Comic-Stil den Comic-Fans so sehr lieben und zum anderen verleiht er der Animation einen besonderen computeranimierten Effekt. Genau diese Mischung macht es aus.

Wir empfinden die Computeranimation nicht als „langweilig“ oder „gewöhnlich“. Sie wirkt auf uns erfrischend neu, bietet hin und wieder lustige Gags ala Spider-Man-Humor – ein Gefühl wie aus einem Comic!

Des Öfteren werden wir von den o.g. Comic-Stil-Elementen überrascht. Bewegung und Zeit werden wie bei einem gewöhnlichen Comic durch Symbole dargestellt. Wir erleben in mehreren Szenen auch sog. „Splash-Panels“, die eine besondere Wirkung auf den Zuschauer erzielen sollen. [2]


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https://giphy.com/gifs/spiderman-spiderverse-into-the-1qErVv5GVUac8uqBJU

Die Faszination eines neuen Helden

Nach dem erfolgreichen Videospiel „Marvel’s Spider-Man“ aus dem Jahre 2018, erscheint im Jahr 2020 der Nachfolger „Spider-Man: Miles Morales“. Das Videospiel dreht sich hauptsächlich um den Jungen Miles Morales. Durch sein Vorgängerspiel konnte Miles Figur erstmalig präsentiert werden und somit sein eigenes Videospiel erhalten. Wir verstehen, weshalb das Interesse hinter dem Jungen über die letzten Jahre so gewachsen ist und können uns zudem auch vorstellen, weitere Verfilmungen oder Videospielfortsetzungen über den Freund von Peter Parker in ferner Zukunft erleben zu dürfen.

Wer das Videospiel „Marvel’s Spider-Man“ bereits gespielt hat und sich nun „Spider-Man: A New Universe“ ansehen möchte, der wird einige bekannte Momente erleben. Denn vieles aus dem Film erinnert an die Geschehnisse aus dem Videospiel.

Wir dürfen uns freuen – bereits 2020 wurde bekannt gegeben, dass es eine Fortsetzung zum Animationsfilm geben wird. Voraussichtlicher Starttermin von „Spider-Man: A New Universe 2“ ist der April 2022. [3]


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https://giphy.com/gifs/spiderman-spiderverse-into-the-1qErVv5GVUac8uqBJU

Soundtrack und deutsche Vertonung

Offizieller Soundtrack

Für die Musik wählte man Musiktitel bekannter Chartstürmer aus dem Jahr 2018 aus. Der Soundtrack vereint etliche Superstarts aus der Urban-, Hip-Hop- und R&B-Landschaft. Stars wie Post Malone, Nicki Minaj oder Lil Wayne teilen sich das Mikrofon für den offiziellen Soundtrack. Die Regisseure wollten hier etwas modernes und aktuelles hineinbringen um so womöglich mehr Zuschauer zu begeistern.

Bekannte Synchronsprecher

Das Studio “Berliner Synchron GmbH Wenzel Lüdecke” war es möglich, viele bekannte Gesichter hinters Mikrofon zu locken und den Charakteren so ihre Stimme zu verleihen. Neben Bernd Egger, der bekannt für die Stimme von Arnold Schwarzenegger ist, schaffte es auch Carolina Vera mit der Stimme von Penélope Cruz in das Spider-Verse. Film- und Serienliebhaber werden immer wieder im Animationsfilm Stimmen bekannter Charaktere/Schauspieler erkennen. Das zeichnet die Computeranimation mit einer qualitativ hochwertigen deutschen Synchronisationsarbeit aus, die sich keinesfalls vor dem Original-Ton verstecken muss.

Nice-to-know: Auch der mittlerweile sehr bekannte YouTuber „Gronkh“ hat eine Synchronsprecherroller im Animationsfilm erhalten. Er spricht die Stimme des bösen Schurken Wilson Fisk, alias „King Pin“.


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©Sony Pictures

Fazit – erfrischend neuer Spider-Man-Look

„Spider-Man: A New Universe“ ist eine wohltuende Computeranimation aus dem Jahre 2018 die uns geradewegs in das Spider-Man Universum oder sollen wir sagen in das „Spider-Verse“ hineinzieht und verschlingt.

Die Animationsarbeit mit ihren Effekten ist erfrischend anzusehen und fesselt uns durch ihre Geschichte bis zum Schluss, selbst für Zuschauer ohne Vorkenntnisse aus dem Marvel-Universum.

Lasst Euch nicht von der Computeranimation abschrecken und wagt einen Sprung ins neue „Universum“ bei dem ihr der netten Spinne aus der Nachbarschaft erneut einen Gruß ausrichten könnt. Uns hat „Spider-Man: A New Universe“ sehr gefallen und wir bei derofa.de bewerten den Spielfilm als Sehenswert. Der Animationsfilm hat seine Preise durchaus verdient und zeigt uns, dass es nicht nur einen Spider-Man im Marvel-Universum geben kann.

Jemand, der anderen hilft, nur weil es getan werden sollte oder muss, und weil es das Richtige ist, ist zweifellos ein wahrer SuperheldStan Lee

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©Sony Pictures

Das war unsere Meinung zum „Spider-Verse“. Was haltet Ihr von dem computeranimierten Film? Lasst es uns in den Kommentaren wissen, wir sind gespannt!


Trailer

Der offizielle deutsche Trailer zu „Spider-Man: A New Universe“


 

Die Melodie des Meeres (2014)

  • 7.5/10
    derofa Durchschnittswertung - 7.5/10
7.5/10

Jannik meint - Sehenswert

Auch wenn der Unterhaltungswert schwankt machen wunderschöne Farben und Hintergründe, verbunden mit ihrem ungewöhnlichen Zeichenstil, diese irische Fabel zu einem außergewöhnlich lebendigen und künstlerisch besonderem Animationserlebnis für alle Fantasten aber auch für Interessierte abseits des Trickfilm-Mainstreams. (28.11.2020)

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Genre: Zeichentrick

Originaltitel: Song of the Sea

Produktionsland: Belgien, Dänemark, Frankreich, Irland, Luxemburg

Produktionsfirma: StudioCanal | Cartoon Saloon

Regie: Tomm Moore

Drehbuch: Will Collins

Produktion: Claus Toksvig Kjaer, Tomm Moore, Ross Murray, Frederik Villumsen, Paul Young

Musik: Bruno Coulais, Kíla

Länge: ca. 94 Minuten

Altersfreigabe: FSK 0

Quellen
https://de.wikipedia.org/wiki/Die_Melodie_des_Meeres | https://en.wikipedia.org/wiki/Song_of_the_Sea_(2014_film)

Beschreibung

“Die Melodie des Meeres” ist ein Zeichentrickfilm des irischen Regisseurs Tom Moore aus dem Jahr 2014.

Nach “Brendan und das Geheimnis von Kells” (2009), handelt es sich um den zweiten Film des Trickfilm-Regisseurs bei der dieser sowohl für Regie, Produktion als auch Geschichte verantwortlich war.[1]

Es handelt sich um ein Werk des irischen Animationsstudios “Cartoon Saloon”. Moore ist einer der Mitgründer des Studios.[2]

Der Film stützt sich auf die traditionellen Selkie-Erzählungen der schottischen Mythologie, stellt dabei jedoch die Kinder als Protagoniosten in den Handlungsmittelpunkt.[3]

Das Werk wurde mit dem Europäischen Filmpreis 2015 in der Kategorie “Bester Animationsfilm” ausgezeichnet und war für einen Oscar nominiert.[4]

Handlung

Die Geschichte handelt von dem Jungen Ben, der mit seinen Eltern und seiner kleinen Schwester Saoirse im Leuchtturmwärterhaus einer kleinen Insel lebt.

Nachdem verschwinden der Mutter versucht die Großmutter die beiden Kinder auf das Festland nach Dublin zu holen. Es entsteht ein Konflikt, weshalb Ben und seine Schwester versuchen ihren eigenen Weg zu finden. Dabei stoßen sie auf magische Elemente.


Trailer und Bilder

Der offizielle deutsche Trailer zu “Die Melodie des Meeres”

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Kingdom Hearts χ Back Cover (2017)

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https://www.themoviedb.org/movie/538347?language=de
  • 5/10
    derofa Durchschnittswertung - 5/10
5/10

Geht so

Mit “Kingdom Hearts χ Back Cover” veröffentliche das japanische Entwicklerstudio “Square Enix” im Jahr 2017 eine Filmversion des 2015 erschienenen Mobile Games “Kingdom Hearts Unchained χ”.

In der Chronologie der Haupthandlungen des Universums von “Kingdom Hearts”, spielt der Film vor allen anderen Veröffentlichungen und markiert damit den Start für alle Neulinge, welche die fantastische Geschichte der Serie von Anfang bis Ende erleben möchten.

Was Euch bei dem Film erwartet, warum wir ihn nicht unbedingt notwendig finden und auf welcher Collection er enthalten ist, verraten wir Euch im Review zu “Kingdom Hearts χ Back Cover”.

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Genre: Computeranimation

Originaltitel: Kingdom Hearts χ Back Cover

Produktionsland: Japan

Produktionsfirma: Square Enix

Regie: Tetsuya Nomura

Drehbuch: Tetsuya Nomura

Musik: Yoko Shimomura

Länge: ca. 60 Minuten

Altersfreigabe: USK 12

Universum: Kingdom Hearts

Vorgänger: Kingdom Hearts 3D: Dream Drop Distance (2012)

Nachfolger: Kingdom Hearts III (2019)

Wertung:  

Autor: Jayes

Verfasst am: 17.04.2020


Der Start meiner Reise

Während meiner chronologischen Reise durch das Universum von “Kingdom Hearts”, war der CGI-Animationsfilm “Back Cover” der erste Halt, wie ich durch den “Kingdom Hearts”-Artikel unserer Autorin Lissa erfuhr. Übrigens erfährt man auch dort, auf welchen Veröffentlichungen “Back Cover” enthalten ist.

Um den Film besser einordnen zu können, sollte man sich vorher klar machen, dass es sich um eine Zusammenfassung der Geschehnisse des Smartphonespiels “Kingdom Hearts Unchained χ” (2015) handelt. In dem Mobile Game steuert man einen Schlüsselschwertkrieger und erlebte dadurch die Geschichte.

2 Jahre später, in der nun computeranimierten Filmversion namens “Kingdom Hearts χ Back Cover” hingegen, die an eine typische aber lange Videospielsequenz erinnert, sehen wir die Story aus der Perspektive der Protagonisten.[1]


Die Figuren aus “Kingdom Hearts χ Back Cover”

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https://www.deviantart.com/andrewking20/art/Kingdom-Hearts-Back-Cover-Poster-795439749

Handlung

Die Geschichte erzählt wie es zum Schlüsselschwertkrieg kam. Eingangs heißt es:

„Vor langer, langer Zeit waren alle Welten noch eins. Eines fernen Tages sollte man diese Ära das Zeitalter der Märchen nennen. Hier, in Daybreak Town, nahm alles seinen Lauf. Der Meister aller Meister besaß ein Auge, dessen Blick auf die Zukunft gerichtet war. Er verlieh fünf von seinen sechs Lehrlingen je ein Exemplar des Buchs der Prophezeiungen, in dem die Ereignisse der Zukunft niedergeschrieben waren.“Kingdom Hearts χ Back Cover
Fortan gründeten die fünf Propheten eigene Bündnisse, in denen sie weitere Schlüsselschwertträger versammelten, und wurden von dem Meister aller Meister mit verschiedenen Aufgaben betraut, um sich auf die verhängnisvolle Zukunft vorzubereiten, die das Buch der Prophezeiung versprach. Ein beunruhigender Vorfall, der in keinem der Bücher Erwähnung findet, lässt aber schon bald das Selbstverständnis der Propheten und ihr Vertrauen in ihre Aufgaben erschüttern.Neemann

Die fünf Propheten erhalten jeweils eine Aufgabe

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https://www.4players.de/4players.php/screenshot_list/Allgemein/37105/Screenshots/81380/0/Kingdom_Hearts_HD_28_Final_Chapter_Prologue.html

Grau und leblos

Obwohl der Film mit der “Unreal Engine 4” produziert wurde, die auch im neuesten Ableger der Reihe, “Kingdom Hearts III”, verwendet wird, kann man nicht von einer Augenweide sprechen.[2] Als “Tech-Demo” oder Vorzeigewerk, um Lust auf “Kingdom Hearts III” zu machen, fällt der Film also schon mal durch.

Die Welt und ihre Umgebungen wirken leblos und grau, es geht ausschließlich um einige wenige Figuren, die sich primär durch ihre Tiermasken unterscheiden lassen. Animationstechnisch zeigt sich der Film ebenfalls auf unterdurchschnittlichem Niveau, beispielsweise in seinen unsauberen Bewegungen der Figuren, die zu computergeneriert wirken.

Der einzige Charakter der wirklich heraus sticht ist der verrückte und schelmische “Meister aller Meister” in seiner schwarzen Kutte, der ernste Momente durch seine lockeren Sprüche aufbricht.


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www.thumbs.gfycat.com/ImportantDisgustingCrossbill-size_restricted.gif

Szenen werden häufig Plump durch ein “a few days later” getrennt und bei der Erzählung werden die meiste Zeit nur Dialoge verwendet, ohne das drum herum wirklich etwas passiert. Dadurch wirkt der Film sehr statisch und lieblos gestaltet und macht den Anschein, selbst auf dem Niveau von Videospielzwischensequenzen heutiger Tage eher minderwertig zu sein.

Berücksichtigen sollte man hier jedoch auch das Budget des Filmes, die Größe des Entwicklerteams und die verfügbare Produktionszeit, die wir hier nicht mit bewerten können.


Im Farbvergleich: Oben die Mobile Game Vorlage, unten der Film “Back Cover”

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https://www.pinterest.de/pin/341147740505425897/

Wer ist der Verräter?

Abgesehen davon dreht sich der Film etwas im Kreis und widmet sich hauptsächlich der Suche eines “Verräters” welcher der dunklen Seite anheim gefallen sei, sowie der einzelnen Aufgaben der fünf Propheten.

Dass sich auch die Musik nur wiederholt, trägt ebenso wenig zur Stimmung bei und am Ende verrät “Kingdom Hearts χ Back Cover” nicht wirklich viel Aussagekräftiges, was uns den Start in das erste Spiel in der Handlungschronologie “Birth by Sleep” erleichtert hätte.

Positiv ist uns eigentlich nur aufgefallen, dass der Film über seine knappe Stunde Laufzeit nicht zu langweilig wird, sofern man wirklich offen für den Stoff ist und sich konzentriert darauf einlässt.


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https://blog.de.playstation.com/2017/01/28/fantastische-spielwelten-kingdom-hearts-hd-2-8-final-chapter-prologue-angespielt/

Fazit -  Wie eine einstündige Zwischensequenz eines leblosen Spiels

“Kingdom Hearts χ Back Cover” ist ein Film, der als Vorgeschichte zur populären Spielereihe, sicher seine Daseinsberechtigung hat. Gemessen am Genre der Animationsfilme im Allgemeinen, versagt der Film aber vollständig.

Für Fans ist er daher sinnvoll, um etwas mehr über die Welt von “Kingdom Hearts” zu erfahren. Unbedingt notwendig wirkt das Werk aber nicht und mutet an wie eine einstündige Zwischensequenz eines leblosen Spiels, was durch seine farb- und detailarme Inszenierung, sowie erzählerische Eintönigkeit enttäuscht.


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https://www.youtube.com/watch?v=QcVrMccnWZE, SteveRelius

 

Bescheidene Helden (2018)

  • 9/10
    derofa Durchschnittswertung - 9/10
9/10

Herausragend

“Bescheidene Helden” ist ein Anime vom geistigen Studio Ghibli Nachfolger Studio Ponoc, der in Deutschland bisher exklusiv auf Netflix verfügbar ist.

Das noch junge Animations-Studio welches aus ehemaligen Mitarbeitern des legendären Studio Ghibli, allen voran Produzent Yoshiaki Nishimura hervor ging, glänzte zuletzt mit dem Spielfilm und Studio-Debüt “Mary und die Blume der Hexen” (2017).

Nachdem wir uns den Anime-Film rund um die kleine Hexe Mary in unserem Review bereits genauer angeschaut haben, wollten wir wissen, was der neueste Streich “Bescheidene Helden” von Studio Ponoc zu bieten hat.

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Genre: Anime

Originaltitel: Modest Heroes (alternativ: Modest Heroes – Ponoc Short Films Theatre, Volume 1)

Produktionsland: Japan

Regie: Hiromasa Yonebayashi, Yoshiyuki Momose, Akihiko Yamashita

Drehbuch: Hiromasa Yonebayashi, Yoshiyuki Momose, Akihiko Yamashita

Musik: Takatsugu Muramatsu, Masanori Shimada, Yasutaka Nakata

Länge: 53 Minuten

Altersfreigabe: FSK nicht bekannt (Stand: 23.02.2019)

Wertung:  

Autor: Jayes

Verfasst am: 06.10.2019


Erstes Volume des “Ponoc Short Films Theatre”

Die Japaner von Studio Ponoc liefern ein Bündel aus drei erstklassigen Kurzfilmen, welche in Deutschland bisher ausschließlich auf der Streaming Plattform Netflix erschienen sind.

Das liebevoll geschnürte Paket hört auf den Namen “Bescheidene Helden” (engl. Titel: “Modest Heroes”).

Studio Ponoc gab im März 2018 bekannt, eine neue Reihe von Kurzfilmen aufgeteilt in mehrere Volumes geplant zu haben.[1]

“Bescheidene Helden” ist nun also der erste Band des “Ponoc Short Films Theatre”-Projekts, welches jeweils aus drei Kurzfilmen mit einem übergeordneten Thema bestehen soll.


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https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Ponoc_Short_Films_Theatre_Logo.png

Kurzfilm 1 - “Kanini & Kanino”

Der erste Kurzfilm mit dem Titel “Kanini & Kanino” handelt von den beiden namensgebenden “Unterwassermenschen”, welche sich aufgrund ihrer geringen Größe, in ihrer Umwelt allerlei Gefahren ausgesetzt sehen. Ob andere Wasserlebewesen oder die Kraft der Elemente, es lauern Gefahren im kühlen Nass. Unterstützung in dieser Welt erhalten sie von ihrem Vater. Auch ihre schwangere Mutter spielt später eine Rolle.

Die Inspiration für den Kurzfilm soll laut Produzent Yoshiaki Nishimura in der Geburt des zweiten Kindes von Regisseur Hiromasa Yonebayashi liegen, während dieser er sich alleine Zuhause mit seinem kleinen Sohn befand. Wesentliche Motive sind daher die Themen Geburt, Schutz der Kinder und im Land der aufgehenden Sonne Japan häufig auftretende Naturkatastrophen.


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https://www.crunchyroll.com/de/anime-news/2019/01/04-1/ponocs-modest-heroes-anime-anthology-previewed-in-english-clip

Eine wesentliche Besonderheit am Kurzfilm vom “Arietty” und “Mary”-Regisseur Yonebayashi ist sicherlich, dass es sich um einen Stummfilm handelt, bei dem die Charaktere nur wenige Laute von sich geben. Außerdem ist er stilistisch den vergangenen Ghibli-Werken und auch dem Spielfilm “Mary und die Blume der Hexen” am ähnlichsten.

Beim Mix aus “Arietty” und “Ponyo” weiß uns besonders die Umsetzung des Wassers, welches scheinbar fotorealistisch eingearbeitet wurde, zu gefallen. Ebenso sticht die außergewöhnlich schöne Musik hervor.

Auch wenn eine wirkliche Geschichte nur untergeordnet wahrzunehmen ist, zeigt “Kanini & Kanino” wie CGI perfekt dosiert mit klassischem Zeichentrick Handwerk kombiniert werden sollte. Und das alleine schon macht den Kurzfilm zu einem Vorzeigewerk im Anime-Genre.

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… computeranimierte Fische für die Wasserratten “Kanini & Kanino”.


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https://susuwatori.tumblr.com/post/181882009879/studio-ponocs-modest-heroes

Kurzfilm 2 - “Life Ain’t Gonna Loose”

“Life Ain’t Gonna Loose” oder “Das Leben wird nicht verlieren” heißt der zweite Kurzfilm in “Bescheidene Helden”, bei dem Yoshiyuki Momose Regie führte.

Vom magischen verschlägt es uns in ein realistischeres Szenario. Ein kleiner Junge leidet an einer starken Lebensmittelallergie. Welch gravierende Auswirkungen dies auf seinen Alltag hat, und was solch ein Schicksal für ein junges Kind und seine Mutter bedeutet, dem widmet sich “Life Ain’t Gonna Loose”.


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Wie Produzent Yoshiaki Nishimura im Interview verriet, basiert der Kurzfilm auf einem kleinen Jungen den er persönlich kennt. Respekt zollen soll das Werk, der besonderen Beziehungen zwischen Müttern und deren Kindern.[2]

“Außer mir würde niemand dieses Thema behandeln”, stellt Nishimura fest.[3]

Wir freuen uns, dass er es behandelt hat. Der Film zeigt in kürzester Zeit eine Geschichte wie sie lebensnäher nicht sein könnte und gibt uns die Möglichkeit uns in die Lage der Figuren zu versetzen sowie Mitgefühl zu entwickeln. Ein wichtiges Werk, welches auch künstlerisch hervorragend umgesetzt worden ist und darüber hinaus seine Botschaft vermittelt.

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… Notfallspritzen für den tapferen Jungen mit Lebensmittelallergie.


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http://www.tumgir.com/tag/modest%20heroes

Kurzfilm 3 - “Invisible”

Im dritten, unter dem ehemaligen Ghibli-Zeichner Akihiko Yamashita entstandenen Kurzfilm “Invisible”, geht es actionreicher zu.

Eine dürre Gestalt blickt in den Spiegel. Dass es sich überhaupt um “jemanden” handelt, verrät nur die scheinbar schwebende Kleidung. Schließlich kommt unter der Sogwirkung des Soundtracks ein Werk zum Vorschein, in dem ein Mann so unsichtbar ist, dass sogar eine Kamerafahrt durch seinen Körper gleitet. Als ihn ausgerechnet ein Blinder Mann “sieht”, erreicht der Kurzfilm die Größe eines methaphorischen Meisterwerks.


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https://planetafiyu.tumblr.com/post/188469362096/modest-heroes-invisible-2018-and-you-have-you

Wie es zu “Invisible” kam ist besonders interessant. Produzent Nishimura war immer begeistert davon, wie perfekt der Chefzeichner von “Das Wandelnde Schloss” Yamashita, zu Studio-Ghibli-Zeiten Bewegungen und Menschen zeichnete. Also wollte er ihm eine besondere Herausforderung bieten und gab den Auftrag, einen Unsichtbaren zu zeichnen. Auch wenn Yamashita erwiderte dies sei unmöglich, beteuerte Nishimura, gerade deswegen solle er es versuchen.[4]

“Invisible” fängt eine unheimlich dichte Stimmung ein und erinnert dabei an einige düstere 90er Jahre Anime-Produktionen wie z.B. “Memories”.

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… unsichtbare Menschen für ein metaphorisches Meisterwerk der tieferen Ebenen, das man nicht nur als Anime-Fan unbedingt gesehen haben muss!


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https://planetafiyu.tumblr.com/post/188469362096/modest-heroes-invisible-2018-and-you-have-you

Fazit – Die Traumfabrik

Mit “Bescheidene Helden” hat Studio Ponoc wie schon in “Mary und die Blume der Hexen” ein außergewöhnliches Werk geschaffen, was qualitativ in beinahe allen Belangen aus der breiten Masse hervorsticht.

Zurecht erscheint zwischen den Kurzfilmen eine Art “Fabrik der Zeichnungen”, die in uns die Vorstellung von Studio Ponoc als magische “Traumfabrik” auslöste.

Durch die Abwechslung bei den Genres der drei Kurzfilme, erscheint “Bescheidene Helden” trotz seines zusammenhängenden Grundthemas, als abwechslungsreicher Anime Dreiteiler, in dem besonders Akihiko Yamashitas “Invisible” enorm herausragt.

Wir hoffen auf weitere Volumes dieser außergewöhnlichen Werke, denn durch das hohe Niveau der Produktionen, erscheint uns Studio Ponoc als letzte Bastion des klassischen Anime Kinos – und das ist wirklich heldenhaft!


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Weathering With You (2019)

  • 8.5/10
    derofa Durchschnittswertung - 8.5/10
8.5/10

Steevo meint - Ausgezeichnet

Makoto Shinkais nächstes Meisterwerk.

Gute Geschichte, Animationstechnisch auf höchstem Niveau und sehr gute Synchro.

Meiner Meinung nach ist er fast gleichauf mit “Your Name”, man sollte die beiden Filme aber natürlich nicht vergleichen da es ja keine weiterführung ist.

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Genre: Anime

Originaltitel: Tenki No Ko

Produktionsland: Japan

Regie: Makoto Shinkai

Drehbuch: Makoto Shinkai

Musik: Radwimps

Länge: 114 Minuten

Altersfreigabe: FSK 6

Beschreibung

Weathering With You ist der nächste Film von Makoto Shinkai, vier Jahre nach dem überaus Erfolgreichen Film “Your Name”.

In dem Film Weathering With You geht es darum das es in dem Land Japan dauerhaft regnet, obwohl es Sommer ist und die Sonne strahlen sollte, es gibt aber laut Wetterbericht keine besserung.

Es gibt aber eine Hoffnung die kaum einer kennt und das ist “Das Sonnenscheinmädchen”.

Nur sie kann alles wieder in Ordnung bringen.

 

Hina am Schrein

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https://www.nytimes.com/2020/01/16/movies/weathering-with-you-review.html

Hodaka und Hina blicken Richtung Sonne

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https://ninotaku.de/weathering-with-you-review/

Nagi, Hina und Hodaka machen Freudensprünge

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https://www.sputnik-kino.com/program/movie/1887

Toy Story 4 (2019)

Genre: Animation

  • 8.5/10
    derofa Durchschnittswertung - 8.5/10
8.5/10

Ausgezeichnet

Der neueste Pixar-Film bietet großartige Unterhaltung durch die richtige Portion Humor und einer herzlichen Geschichte mit nur winzigen Makeln.
„Toy Story 4“ ist eine würdige Fortsetzung die sich auf die Stärken des Franchise besinnt und dennoch frischen Wind hinein bringt.

 

Autorenwertungen


Jayes meint Ausgezeichnet

“Der neue Pixar-Streich “Toy Story 4” (sinnfreier dt. Titel “A Toy Story: Alles hört auf kein Kommando”) wurde von schlechten Vorzeichen überschattet.
Pixar Führungskraft John Lasseter, kreativer Kopf und Drehbuchautor der ersten drei
Toy Story“-Filme, der außerdem den Regieposten in Teil 1 und 2 inne hatte, verließ infolge von #MeToo im Jahr 2018 das Animationsstudio Pixar.

“Toy Story 4” Regisseur Josh Cooley sagte laut Spiegel Informationen, dass es bereits im Jahr 2015 der Plan war, gemeinsam mit Lasseter Regie zu führen, dieser jedoch aufgrund von Zeitmangel 2016 den Regieposten vollständig an ihn abgab. Also nahm Cooley das Zepter alleine in die Hand.[1]

Geschadet hat das “Toy Story 4” glücklicherweise nicht. Der Film zeigt abermals auf welch hohem Niveau die Pixar Studios ihre Filme produzieren. Die Animationsschmiede mit über 1600 Mitarbeitern aus dem sonnigen Kalifornien, kreiert mit „Toy Story 4“ abermals eine herzliche, witzige und auch Werte vermittelnde Geschichte für große und kleine Zuschauer.

Die „Toy Story“ Lizenz ist besonders wichtig für das Studio. Schließlich handelte es sich im Jahr 1995 mit “Toy Story” nicht nur um das Erstlingswerk des Studios, sondern auch um den ersten vollständig computeranimierten Langfilm für das Kino überhaupt.[2]

Mit „Toy Story 4“ wird die wichtige Marke von Pixar auch für Fans der ersten Stunde zufriedenstellend weitergeführt und wagt sich storytechnisch letztendlich sogar an gravierende Veränderungen in Bezug auf Hauptcharakter und Sheriff Woody und seine Spielzeug-Gang.

Auch wenn es “Toy Story 4” ein wenig an Subtanz in der Dichte seiner Geschichte, und damit an Ausdrucksstärke mangelt, ist er eine würdige Fortsetzung, die sich auf die Stärken des Franchise besinnt und dennoch frischen Wind hinein bringt.”   (23.08.2019)


Lissa meint Herausragend

Sagt Hallo zu Forky, unserem sprechenden Löffel oder ist er doch eine Gabel?

Im neuen „Toy Story“-Film aus dem Hause Pixar durften wir wieder feinste Qualität erleben. Wir wurden großartig unterhalten. Ob durch neue Charaktere wie unseren Göffel oder durch wiederkehrende altbekannte Freunde.
Ja, der neue Pixar-Film ist wieder was besonderes. Hier stimmt einfach alles. Der Humor lässt nichts zu wünschen übrig und auch die Handlung erweist sich als sehr frisch und neu. Ich kann hier kaum etwas bemängeln.

Dennoch vergebe ich nur 9/10 Punkte, aufgrund eines sich sehr lang ziehenden Abschnitts im Film. „Toy Story 4“ gehört immer noch zu den beliebtesten Animationsfilmen und hat sich seinen Platz auf dem Thron nur zu sehr verdient.

Daumen hoch für unseren Woody!“   (23.08.2019)


Beschreibung

“Toy Story 4” (dt. Titel “A Toy Story: Alles hört auf kein Kommando) ist ein Computeranimierter Trickfilm der Pixar Animation Studios aus dem Jahr 2019.

Im inzwischen vierten Teil der Toy-Story-Reihe geht es erneut um die bekannten Spielzeuge Woddy, Buzz und Co.
Als die kleine Bonnie aus der Vorschule ein neues selbst gebasteltes Spielzeug namens “Forky” mit nach Hause bringt, versucht Woody die anderen Spielzeuge von dessen Wichtigkeit für Bonnie zu überzeugen. Im darauf folgenden Familienausflug geht der „Göffel“ Forky verloren. Woody und die anderen Spielzeuge versuchen ihn mit aller Kraft wiederzufinden und geraten dabei mit der Puppe Gabby aus einem Antiquitätengeschäft in Konflikt.

Regie führte Josh Cooley. Ursprünglich sollte dieser zusammen mit John Lasseter Regie führen. Bereits im Jahre 2016 soll Lasseter jedoch aufgrund von Zeitmangel den Regieposten komplett an Cooley abgegeben haben.[3]

Das Drehbuch schrieben Stephany Folsom und Andrew Stanton.

Die Musik stammt von Randy Newman, der bereits für alle drei Vorgängerfilme die Musik schrieb.

Der bekannte Toy-Story-Song “Du hast ‘en Freund in mir” (in der deutschen Variante geschrieben und gesungen von Klaus Klage), ist auch in der deutschen Version des Filmes nur auf Englisch zu hören.
Der Song “I Can’t Let You Throw Yourself Away” hingegen wurde ins deutsche übersetzt.

Der Film ist bereits nach wenigen Monaten mit einem weltweiten Einspielergebnis von ca. 1 Mrd. US-Dollar kommerziell sehr erfolgreich.[4]


Bilder

Alte Bekannte. In „Toy Story 4“ treffen wir erneut auf Woody und seine Freunde

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Nicht alle sind vom Neuzugang “Forky” so überzeugt wie Woody

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Porzelinchen spielt eine tragende Rolle im neuen Film

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Flauschiger Neuzugang: Bunny und Ducky sorgen für Lacher

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Die Antagonistin Gabby hat es auf Sheriff Woody abgesehen

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