Archiv der Kategorie: Animation

Lightyear (2022)

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©The Walt Dis­ney Com­pa­ny Ger­ma­ny GmbH
  • 7.5/10
    dero­fa Durch­schnitts­wer­tung - 7.5/10
7.5/10

Sehens­wert

Bis zur Unend­lich­keit. Und noch viel weiter!

Buzz Ligh­tye­ar ist zurück. Das Schiff des lei­den­schaft­li­chen Space Ran­gers mit dem iko­ni­schen, weiß-grün-lila-far­be­nen Raum­an­zug, lan­det gera­de­wegs auf der Kinoleinwand.

Selbst­ver­ständ­lich war das nicht mehr. Schließ­lich ist “Ligh­tye­ar” der ers­te Pixar-Film, der nach gan­zen drei Fil­men, wie­der eine Kino-, anstel­le einer Strea­ming-Aus­wer­tung bekommt.

War­um der CGI-Ani­ma­ti­ons­film das Gen­re aus tech­ni­scher sowie insze­na­to­ri­scher Sicht fast schon neu defi­niert, jedoch in Punc­to Sto­ry-Pus­te und Neben­cha­rak­te­re zurück­fällt, ver­ra­ten wir Euch in unse­rer Kri­tik zu “Ligh­tye­ar”.

Gen­re: Com­pu­ter­ani­ma­ti­on

Ori­gi­nal­ti­tel: Ligh­tye­ar

Pro­duk­ti­ons­land: USA

Pro­duk­ti­ons­fir­ma: Walt Dis­ney Pic­tures | Pixar Ani­ma­ti­on Studios

Regie: Angus MacLane

Dreh­buch: Angus MacLa­ne, Jason Headley

Pro­duk­ti­on:  Pete Doc­ter, Galyn Sus­man, Andrew Stanton

Musik: Micha­el Giacchino

Län­ge: ca. 105 Minuten

Alters­frei­ga­be: FSK 6

Ver­öf­fent­li­chung: 16. Juni 2022 (Kino­start DE)

Uni­ver­sum: Pixar

Vor­gän­ger: Rot (2022)

Ähn­li­che Titel: Toy Sto­ry 4 (2019), Spi­der-Man: A New Uni­ver­se (2018)

Quel­len
https://de.wikipedia.org/wiki/Lightyear_(Film) | https://en.wikipedia.org/wiki/Lightyear_(film) |  https://www.imdb.com/title/tt10298810/fullcredits?ref_=ttfc_ql_1

Wer­tung:   

Autor: Jan­nik

Ver­fasst am: 16.07.2022

Lese­zeit: ca. 8 Minu­ten (Direkt zum Fazit)

Der Kino-(Neu)start für Pixar

Da ist er wie­der. Der Moment auf gro­ßer Lein­wand. Die klei­ne Ani­ma­to­ren-Lam­pe “Luxo Jr.” des paten­tier­ten Typs “Luxo L-1”[1],  bear­bei­tet das Pixar-Logo mit eini­gen beherz­ten Sprün­gen, um sich selbst als “I” im Logo zu for­men, und frech die vier­te Wand zu durch­bre­chen. Ehe das Bild lang­sam dunk­ler wird.

Nach­dem den letz­ten drei Fil­men, des zwölf-Oscar-schwe­ren Pixar-Stu­di­os, mit den Titeln “Soul” (2020), “Luca” (2021) und “Rot” (2022) kei­ne Kino­aus­wer­tung ver­gönnt war, fei­ert das “Toy Story”-Spin-off “Ligh­tye­ar” nun end­lich die Rück­kehr des kali­for­ni­schen Stu­di­os in die Lichtspielhäuser.


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©The Walt Dis­ney Com­pa­ny Ger­ma­ny GmbH | Quel­le: https://filmandfurniture.com/product/pixar-luxo-lamp/

Kindheits-Ikonen

Als die Pixar Ani­ma­ti­on Stu­di­os im Jah­re 1995 mit “Toy Sto­ry” das Ani­ma­ti­ons­gen­re revo­lu­tio­nier­ten, ahn­te noch kei­ner, wel­che kul­ti­gen Cha­rak­te­re aus dem neu geschaf­fe­nen Fran­chise her­vor gehen wür­den. Der kult­träch­ti­ge, ers­te voll­stän­dig com­pu­ter­ani­mier­te Lang­film für das Kino[2], unter Regis­seur John Las­se­ter, ist heu­te wohl für vie­le 90er-Kin­der Aus­lö­ser nost­al­gi­scher Erin­ne­run­gen. Und dar­in zumin­dest für uns kaum zu über­bie­ten. Er ebne­te und fes­tig­te außer­dem den Weg für das erfolg­rei­che Pixar-Stu­dio, wel­ches heu­te wie kein zwei­tes, für die hoch­wer­tigs­ten Com­pu­ter­ani­ma­ti­ons­fil­me über­haupt steht.

Neben dem She­riff und Haupt­prot­ago­nis­ten Woo­dy, der trotz der Viel­zahl an wie­der­erkenn­ba­ren Neben­cha­rak­te­ren das Gesicht der “Toy Story”-Filme war und nach wie vor ist, war eine Figur bei Fans offen­kun­dig eben­falls sehr popu­lär. Eine der belieb­tes­ten und unfrei­wil­lig komischs­ten Spiel­zeu­ge aus dem Kult­film, ist schließ­lich zwei­fels­oh­ne der toll­pat­schig-über­mo­ti­vier­te Space Ran­ger “Buzz Ligh­tye­ar”. Auch für das Stu­dio selbst ist Buzz eine beson­de­re Figur. Zum 10-jäh­ri­gen Jubi­lä­um bei Pixar, erhal­ten Mit­ar­bei­ter nicht umsonst eine klei­ne Sta­tue von Buzz als Geschenk, wie die Dis­ney+ exklu­si­ve Making-off-Doku “Jen­seits der Unend­lich­keit: Buzz und die Ent­ste­hung von Ligh­tye­ar” zeigt.

Mit dem prä­gnan­ten Titel “Ligh­tye­ar” schießt Pixar den ziel­stre­bi­gen Buzz jeden­falls nun end­lich -  unfass­ba­re 27 Jah­re nach “Toy Sto­ry” - in sein natür­li­ches Habi­tat: Die Wei­ten des Weltalls.


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©The Walt Dis­ney Com­pa­ny Ger­ma­ny GmbH

Früherer Ableger & Frischling-Regisseur!?

Wie auf­merk­sa­me Fans wis­sen, gab es bereits vor “Ligh­tye­ar”, ein Spin-off zur Figur des Buzz!

Die Beliebt­heit des Astro­nau­ten resul­tier­te, nach dem Erfolg von “Toy Sto­ry”, in einer Direct-to-Video Pro­duk­ti­on aus dem Jah­re 2000 mit dem Titel: “Cap­tain Buzz Ligh­tye­ar – Star Com­mand: Das Aben­teu­er beginnt!”.

Die­ser Zei­chen­trick­film wie­der­um fun­gier­te als Pilot­film und lei­te­te die nach­fol­gend ver­öf­fent­lich­te 65-tei­li­ge Zei­chen­trick­se­rie “Cap­tain Buzz Ligh­tye­ar – Star Com­mand” (2000-2001) ein.[3]


Das deut­sche DVD-Cover zum Pilot­film “Cap­tain Buzz Ligh­tye­ar – Star Com­mand: Das Aben­teu­er beginnt!”

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©The Walt Dis­ney Com­pa­ny Ger­ma­ny GmbH

Die Ver­bin­dung zu “Ligh­tye­ar” ist die, dass der Pixar-Ani­ma­tor Angus MacLa­ne (u. a. “Toy Sto­ry of Ter­ror” (2013), der bereits  im Jah­re 1997 zu Pixar stieß, die Eröf­fungs­se­quen­zen zur Zei­chen­trick­se­rie gestal­te­te, als gro­ßer Fan des Space Ran­gers gilt und nun für “Ligh­tye­ar” auf dem Regie­stuhl Platz nahm.[4]

Der 47-jäh­ri­ge der zuvor über­wie­gend als Ani­ma­tor für diver­se Pixar-Pro­duk­tio­nen tätig war und in “Fin­det Dorie” (2016) auch als Co-Regis­seur an der Sei­te von Andrew Stan­ton stand, fühl­te sich von der Figur des Buzz ange­zo­gen. Und er hat­te die Mög­lich­keit den Film “Ligh­tye­ar” vor­zu­schla­gen, um damit sein Regie­de­büt zu geben.[5]

Andrew Stan­ton (“Fin­det Nemo”, “WALL·E”) und Pixar-Urge­stein Pete Doc­ter (“Die Mons­ter AG”, “Oben”, “Alles steht Kopf”, “Soul”), waren dar­über hin­aus als aus­füh­ren­de Pro­du­zen­ten beteiligt.


Angus MacLa­ne in sei­nem Büro bei den Pixar Ani­ma­ti­on Stu­di­os in Eme­ry­vil­le, Kali­for­ni­en am 04. Okto­ber 2007.[9] Der Fil­me­ma­cher liebt Spiel­zeug und gilt in Pixar-Krei­sen als wan­deln­de Film-Enzy­klo­pä­die.[10]

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©Pixar, Pho­to by Debo­rah Cole­man | Quel­le: https://collider.com/angus-maclane-small-fry-toy-story-interview/

Handlung - Buzz Lightyear auf schier unmöglicher Mission?

Im Jahr 1995 bekam ein Jun­ge namens Andy ein Buzz-Ligh­tye­ar-Spiel­zeug zu sei­nem Geburts­tag. Es stamm­te aus sei­nem Lieb­lings­film. Das ist die­ser Film.Ligh­tye­ar

Uner­forsch­ter Kos­mos, 4,2 Mil­lio­nen Licht­jah­re von der Erde ent­fernt. Das Star Com­mand SC-01 Erkun­dungs­schiff befin­det sich im Lan­de­an­flug auf einen uner­forsch­ten Pla­ne­ten. An Board: Space Ran­ger Buzz Ligh­tye­ar und sei­ne Part­ne­rin und bes­te Freun­din Ali­sha Hawthorne.

Die eigent­li­che Lan­dung glückt. Doch der Welt­raum birgt Gefah­ren und unvor­her­ge­se­he­ne Wid­rig­kei­ten. Der Ehr­gei­zi­ge Buzz ver­sucht mit allen Mit­teln das Rich­ti­ge zu tun. Doch was ist das Rich­ti­ge? Und  was, wenn er scheitert?


Buzz und sei­ne Crew auf uner­forsch­tem Terrain

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©The Walt Dis­ney Com­pa­ny Ger­ma­ny GmbH | Quel­le: https://screenrant.com/lightyear-movie-reviews-preview-roundup-pixar/

Nostalgische Kindheitserinnerungen - konsequente Weiterentwicklung

Der Film “Ligh­tye­ar”, wel­cher in unse­rem Uni­ver­sum nun im Kino läuft, ent­stammt also eigent­lich dem fik­ti­ven “Toy Story”-Universum und war der Real­film (was bei uns CGI ent­spricht), aus dem die Action­fi­gur Buzz resul­tier­te, mit der Andy spiel­te und dabei eine ver­dammt gute Zeit hat­te, da es sein Lieb­lings­film war. Da muss man erst mal ’ne Sekun­de drü­ber nachdenken …

Auch wenn es nur text­lich zu Beginn erwähnt wird, emp­fan­den wir die­se her­an­ge­hens­wei­se als gute Idee. Anstel­le krampf­haft viel Zeit damit zu ver­brin­gen oder gar zu ver­schwen­den, eine tie­fe­re Ver­bin­dung zu “Toy Sto­ry” her­zu­stel­len, die ja sowie­so nur dar­in besteht, dass Buzz das Action­toy aus einem Film ist, den Andy in sei­nem Uni­ver­sum gese­hen hat, gibt das “Ligh­tye­ar” den Raum, sich voll und ganz auf eine neue Per­spek­ti­ve zu fokussieren.

Damit ist alles mög­lich. Eine kon­se­quen­te Wei­ter­ent­wick­lung zu einer Film­fi­gur mit aus­ge­feil­te­rem Cha­rak­ter, bei der es reicht, grob den Zügen des Action­fi­gu­ren-Buzz aus “Toy Sto­ry” zu ähneln.


Andy und eini­ge sei­ner “Toy Story”-Freunde im Kino

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©The Walt Dis­ney Com­pa­ny Ger­ma­ny GmbH

Ein (fast) neuer Space Ranger

Buzz ist sympathisch!

Der “Lightyear”-Buzz ist ähn­lich per­fek­tio­nis­tisch wie sein Vor­bild. Er ist selbs­kri­tisch. Wenn es Gren­zen gibt, ver­sucht er sie zu spren­gen. Unmög­li­ches mög­lich machen - das ist Buzz Beru­fung. Hel­den­haft ein Log­buch ein­zu­spre­chen - wel­ches ohne­hin nie­mand anhört - dafür ist er sich nicht zu scha­de. Gera­de das macht ihn sym­pa­thisch. Dem Zuschau­er wird es leicht gemacht, Buzz in sei­nem Tun anfeu­ern zu wollen.

Buzz mag übri­gens kei­ne Auto­pi­lo­ten. Und vor allem kei­ne Frisch­lin­ge. Hoch­mo­ti­viert behält er sei­ne Zie­le stets im Visier und geht ana­ly­tisch vor.

Doch damit gehen auch Schat­ten­sei­ten ein­her. Es las­tet Druck auf Ligh­tye­ar. Er will immer alles schaf­fen. Und er macht es allei­ne - damit nie­mand rein­pfuscht. Irgend­wann wird er die gol­de­ne Mit­te fin­den und Hil­fe zulas­sen müssen.


Buzz Ligh­tye­ar. Log­buch-Ein­trag. Ster­nen­jahr: Kei­ne Ahnung!Buzz Ligh­tye­ar
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©The Walt Dis­ney Com­pa­ny Ger­ma­ny GmbH

Buzz-Synchronstimmen

Buzz wird übri­gens sowohl im O-Ton als auch in der deut­schen Fas­sung nicht von den “Toy Story”-Stammsprechern syn­chro­ni­siert. Das waren/sind Tim Allen bzw. im deut­schen Wal­ter von Hauff. Statt­des­sen wird er in der ame­ri­ka­ni­schen Fas­sung von “Cap­tain Ame­ri­ca” - Chris Evans gespro­chen. Im deut­schen von Tom Wla­schiha (“Game of Thro­nes”, “Stran­ger Things”).

Eine bewuss­te Ent­schei­dung, wie Pro­du­zen­tin Galyn Sus­man preis­gab. Ziel sei es gewe­sen “Ligh­tye­ar” nicht zu stark mit “Toy Sto­ry” zu ver­bin­den. Es sei beab­sich­tigt gewe­sen, den Film in die­ser Hin­sicht eigen­stän­dig zu machen.[6]


Chris Evans und Tom Wla­schiha auf der “Lightyear”-Premiere in Lon­don am 13. Juni 2022

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©The Walt Dis­ney Com­pa­ny Ger­ma­ny GmbH | Quel­le: https://oe3.orf.at/stories/3025242/

Wla­schiha im Syn­chron­stu­dio bei den Auf­nah­men zu “Ligh­tye­ar” (mit Buzz-Action­fi­gur und “Stran­ger Things”-Bart)

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©The Walt Dis­ney Com­pa­ny Ger­ma­ny GmbH | Quel­le: https://oe3.orf.at/stories/3025242/

Drei große Stärken

Animations-Königsklasse

Ani­ma­ti­ons­tech­nisch lie­fert “Ligh­tye­ar” Bil­der auf Top-Niveau. Auch wenn man das von Pixar-Fil­men bereits gewohnt ist: Der neu­es­te Streich des Stu­di­os hebt das Gen­re visu­ell bei­na­he auf ein neu­es Qua­li­täts-Niveau. Unglaub­lich plas­tisch, bei­na­he zum anfas­sen wirkt “Ligh­tye­ar” wie die Crè­me de la Crè­me der Com­pu­ter­ani­ma­ti­on. Ob das Tem­po, die For­men oder die Umwelt - was heu­te aus dem Com­pu­ter und den Köp­fen des Pixar-Teams kommt ist fan­tas­tisch für Ani­ma­ti­ons­fans. Insze­na­to­risch ist es die Königsklasse!

Ich woll­te, dass die Din­ge wirk­lich greif­bar sind. Man soll­te das Gefühl haben, dass man das Ding anfas­sen kann. Knöp­fe, Schal­ter. Es geht mir dar­um eine Welt zu erschaf­fen, die sich glaub­haft anfühlt.Angus MacLa­ne

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©The Walt Dis­ney Com­pa­ny Ger­ma­ny GmbH | Quel­le: https://www.simbasible.com/lightyear-movie-review/

Science-Fiction wie bei den Großen!

Doch nicht nur was die Pro­duk­ti­ons­qua­li­tät angeht, die visu­ell offen­sicht­lich ins Auge sticht, nimmt “Ligh­tye­ar” Allein­stel­lungs­merk­ma­le für sich ein.

Es ist ein Film in dem offen­sicht­lich eine See­le schlum­mert. Ein Film mit beson­de­ren Details - und einem Kon­zept. Was macht etwa fin­di­ger Space-Ran­ger, wenn der Auto­pi­lot nicht funk­tio­niert? Rich­tig, reinpusten!

Kind­heits­traum Astro­naut, Fas­zi­na­ti­on Welt­all. All das schwimmt bei “Ligh­tye­ar” im Unter­ton immer mit. Und das ist auch kein Wun­der. Schließ­lich ist Regis­seur Angus MacLa­ne ein rie­si­ger Sci-Fi-Fan und lässt mit “Ligh­tye­ar” offen­sicht­lich sei­ner Träu­me Luft.[7]


Das Raum­schiff von Buzz, wur­de in sei­nem Design, einem “Indus­tri­al Light & Magic”-Modell (u. a. “Star Wars”) nachempfunden

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Laut Wiki­pe­dia woll­ten die Ani­ma­to­ren, dass der Film cine­as­tisch wirkt. Er soll­te “das Gefühl der Sci­ence-Fic­tion-Fil­me her­vor­ru­fen, mit denen MacLa­ne auf­ge­wach­sen ist”, wie es heißt. Sogar ein Modell in Art “Indus­tri­al Light & Magic” (das wohl renom­mier­tes­te Stu­dio im Bereich der Spe­zi­al­ef­fek­te in der Film­welt, u. a. “Star Wars”) soll­te, wie einst in Zei­ten frü­her Sci­ence-Fic­tion Fil­me, als Inspi­ra­ti­on dien­lich sein. Laut MacLa­ne soll­ten “visu­el­le Lek­tio­nen aus frü­hen Sci­ence-Fic­tion- und Welt­raum­opern­fil­men, wie denen der Star Wars-Rei­he, genom­men wer­den, ohne jedoch sol­che Fil­me absicht­lich zu imi­tie­ren.”[8]

Tat­säch­lich erin­nert bspw. auch der sym­pa­thi­sche und treue Robo­ter-Beglei­ter “Sox”, mit 90er Jah­re Spiel­zeug-Ein­schlag, in sei­ner skur­ri­len, bei­na­he unheim­li­chen Mischung, aus Super-Andro­ide und Kätz­chen­spiel­zeug­ro­bo­ter, mit dicken Spalt­ma­ßen und dünn-har­ter-Fell­mat­te, als eines der High­lights des Films, an die welt­bes­ten Robo-Begleiter!


Jetzt schon kul­tig! Die Robo­kat­ze “Sox”.

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©The Walt Dis­ney Com­pa­ny Ger­ma­ny GmbH | Quel­le: https://collider.com/lightyear-pixar-best-character-sox-filmmaker-interview/

Tiefgang

Wenn über die­se her­an­ge­hens­wei­se hin­aus sogar noch erwach­se­ne, kom­ple­xe oder para­dox erschei­nen­de The­men wie Zeit­rei­sen, Deser­ti­on (Fah­nen­flucht) und post­trau­ma­ti­sche Belas­tungs­stö­rung leicht ange­schnit­ten wer­den - sowie ganz bei­läu­fig und den­noch zen­tral - die The­men Altern und Ver­lust ein­zug fin­den, ist das schon Ani­ma­ti­ons-Tief­gang mit Ten­denz zum Kloß im Hals.


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©The Walt Dis­ney Com­pa­ny Ger­ma­ny GmbH | Quel­le: https://senegal.detailzero.com/movies/27567/bad-news-for-the-Toy-Story-spin-off-with-this-sad-record.html

Pixar macht mit “Lightyear” alles richtig - bis …

Pixar macht bis hier­hin mit “Ligh­tye­ar” alles rich­tig. War­um es dann doch “nur” zur 7,5 auf der dero­fa-Ska­la gereicht hat, lässt sich im Grun­de an einem ein­zi­gen, gro­ßen Kri­tik­punkt fest­ma­chen. Die­ser zieht die Wer­tung doch stär­ker nach unten, als man mei­nen würde.

Ab einem gewis­sen Moment, etwa im Mit­tel­teil der Hand­lung, fehlt dem Space-Aben­teu­er, nach einem ful­mi­nan­tem Start, rela­tiv plötz­lich der Dri­ve. Der Hyper­an­trieb stockt. Ver­ant­wort­lich dafür ist offen­sicht­lich schlicht das Dreh­buch, dem ein­fach trotz eini­ger Über­ra­schun­gen die Sub­stanz, von der Mit­te nach hin­ten raus, fehlt.

Ein Grund sind außer­dem die spä­ter ein­ge­führ­ten Neben­cha­rak­te­re. Die Frisch­lin­ge könn­ten, nein müss­ten, ein­präg­sa­mer sein. Sie blei­ben trotz eini­ger ober­fläch­li­cher Eigen­hei­ten jeder­zeit rela­tiv blass und aus­tausch­bar. Dies führt dazu, dass Buzz und sein Beglei­ter Sox, allei­ne auf wei­ter Flur, die ein­zi­gen inter­es­san­ten Cha­rak­te­re mit ech­tem Cha­ris­ma in “Ligh­tye­ar” bleiben.

Das alles wird nie zur ech­ten Gefahr für das ins­ge­samt posi­ti­ve Gesamt­bild. Doch es ent­fernt “Ligh­tye­ar” eben von einem her­aus­ra­gen­den Aben­teu­er. Und ebnet den Weg zu einem “nur” sehens­wer­ten bis aus­ge­zeich­ne­ten Computeranimationsfilm.


Die Neben­cha­rak­te­re haben nicht genug Aus­strah­lung und Zugkraft

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©The Walt Dis­ney Com­pa­ny Ger­ma­ny GmbH

Fazit - Space Ranger (und Luxo Jr.) mit solidem Space-Abenteuer zurück auf der Leinwand

Auch wenn der Geschich­te am Ende die Pus­te aus­geht. Auch wenn den spä­te­ren Side­kicks wirk­li­ches Cha­ris­ma fehlt …

“Ligh­tye­ar” macht visu­ell bzw. design­tech­nisch alles rich­tig und hebt das Gen­re fast auf ein neu­es insze­na­to­ri­sches Animations-Niveau.

Das Team rund um Regis­seur Angus MacLa­ne war in der Lage, ein eigen­stän­di­ges Kapi­tel des kul­ti­gen Space-Ran­gers Buzz zu kre­ieren, ohne dabei zu viel oder zu wenig von der Vor­la­ge abzu­kup­fern. “Ligh­tye­ar” ist die kon­se­quen­te Wei­ter­ent­wick­lung der Figur des Buzz Ligh­tye­ar. Buzz wird abge­feu­ert in ein eige­nes Universum.

Es ist eben kein lieb­lo­ses Spin-off, son­dern trägt die Essenz und Hand­schrift eines Regis­seurs in sich, der sei­ne eige­ne Fas­zi­na­ti­on und Begeis­te­rung für den Stoff, in die Arbeit mit ein­flie­ßen lies.

Vor allem waren die Macher in der Lage, “Ligh­tye­ar” eine eige­ne, star­ke, bei­na­he erwach­se­ne Sci­ence-Fic­tion Note zu ent­lo­cken, die den Film im Gen­re der Com­pu­ter­ani­ma­ti­ons­fil­me her­aus­hebt. Die ihn so wir­ken lässt, als sei er nicht unbe­dingt oder aus­schließ­lich, aufs ange­stamm­te Fami­li­en-Publi­kum ausgerichtet.

Eins steht für uns jeden­falls fest: Nach “Ligh­tye­ar” bekom­men auch groß gewor­de­ne “Toy Story”-Kinder wie­der Lust Space Ran­ger zu spie­len! Wie einst als Kind …


Bis zur Unend­lich­keit. Und noch viel wei­ter!Buzz Ligh­tye­ar
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©The Walt Dis­ney Com­pa­ny Ger­ma­ny GmbH

Was hal­tet Ihr von Buzz und sei­ner Crew? Teilt eure Gedan­ken zu „Ligh­tye­ar“ mit uns in der Kom­men­tar­sek­ti­on! Wir wür­den uns freu­en. Und Robo-Kat­ze Sox sicher auch.


Trailer

Der offi­zi­el­le deut­sche Trai­ler zu “Ligh­tye­ar”

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©Dis­ney Deutschland

Aya und die Hexe (2020)

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©Stu­dio Ghibli
  • 6/10
    dero­fa Durch­schnitts­wer­tung - 6/10
6/10

Ganz gut

“Aya und die Hexe” ist der ers­te CGi-Ani­ma­ti­ons­film vom legen­dä­ren Stu­dio Ghi­b­li (“Chi­hi­ros Rei­se ins Zau­ber­land”). Das japa­ni­sche Stu­dio ist vor allem für sei­ne Ani­me-Klas­si­ker in Zei­chen­trick­form berühmt.

Der neu­es­te Film nach einer Buch­vor­la­ge der bri­ti­schen Schrift­stel­le­rin Dia­na Wyn­ne Jones (“Das wan­deln­de Schloss”), han­delt von dem klei­nen Mäd­chen Aya. Aya lebt als Wai­sen­kind in einem Heim. Als Sie von zwei ulki­gen gestal­ten adop­tiert wird, ändert sich ihr Leben schlagartig.

Ob der gewag­te Ver­such des Stu­di­os gelingt, in der Welt der CGI-Ani­ma­ti­on mit­zu­mi­schen, erfahrt in in unse­rer Kri­tik zu “Aya und die Hexe”.

Gen­re: Ani­me

Ori­gi­nal­ti­tel: Āya to Majo (Tran­skrip­ti­on)

Pro­duk­ti­ons­land: Japan

Pro­duk­ti­ons­fir­ma: Toho | Stu­dio Ghi­b­li, NHK, NEP

Regie: Gorō Miyazaki

Dreh­buch: Kei­ko Niwa, Emi Gunji

Pro­duk­ti­on: Toshio Suzu­ki

Musik: Sato­shi Takebe

Län­ge: ca. 82 Minuten

Alters­frei­ga­be: FSK 6

Ver­öf­fent­li­chung: 24. Sep­tem­ber 2021 (DVD & Blu-ray in DE)

Uni­ver­sum: Stu­dio Ghibli

Vor­gän­ger: Die rote Schild­krö­te (2016)

Ähn­li­che Titel: Mary und die Blu­me der Hexen (2017), Beschei­de­ne Hel­den (2018), Fla­vors of Youth (2018)

Quel­len
https://de.wikipedia.org/wiki/Aya_und_die_Hexe | https://en.wikipedia.org/wiki/Earwig_and_the_Witch | Ver­öf­fent­li­chung: https://www.moviepilot.de/movies/aya-and-the-witch

Wer­tung:   

Autor: Jan­nik

Ver­fasst am: 29.12.2021

Lese­zeit: ca. 4 Minu­ten (Direkt zum Fazit)

Die doppelte Last

Mit “Aya und die Hexe” wagt sich Tra­di­ti­ons-Unter­neh­men “Stu­dio Ghi­b­li” mit einem gro­ßen und uner­war­te­ten Schritt weg vom klas­si­schen Zei­chen­trick-Hand­werk hin zur CGI-Animation.

Ein zeit­ge­mä­ßes aber den­noch gewag­tes Vor­ha­ben, zeich­ne­ten sich die Japa­ner doch vor allem durch ihren unver­kenn­ba­ren, hand­ge­mach­ten Stil aus.

Gorō, Sohn von Aus­hän­ge­schild und Oscar­preis­trä­ger Hayao Miya­za­ki (“Chi­hi­ros Rei­se ins Zau­ber­land”) wur­de die zugleich ehren­vol­le wie dop­pelt schwer­wie­gen­de Auf­ga­be zuteil. Dop­pelt schwer­wie­gend des­halb, weil zum einen die Alt­meis­ter rund um sei­nen Vater, das Zep­ta nun schein­bar end­gül­tig an die jün­ge­re Genera­ti­on wei­ter­ge­ge­ben haben. Zum ande­ren, weil aus­ge­rech­net die­se Genera­ti­on nun das rie­si­ge Ghi­b­li-Ver­mächt­nis und des­sen Stim­mun­gen, offen­sicht­lich in eine moder­ne CGI-Kluft klei­den wollen.

Gorō Miya­za­ki führ­te übri­gens bereits 2006 bei einem der “häss­li­che­ren Ent­lein” des Stu­di­os “Die Chro­ni­ken von Erd­see”, sowie bei dem von der Kri­tik recht posi­tiv auf­ge­nom­me­nen “Der Mohn­blu­men­berg” (2011) Regie. Das neue Werk ist nach “Das wan­deln­de Schloss” (2004) bereits der zwei­te Film nach einer Buch­vor­la­ge der bri­ti­schen Schrift­stel­le­rin Dia­na Wyn­ne Jones.[1]

Laut der eng­lisch­spra­chi­gen Wiki­pe­dia ist Gorō der ein­zi­ge im Unter­neh­men, der sich mit CGI-Ani­ma­ti­on aus­kennt.[2] In die­ser Dis­zi­plin adap­tier­te er von 2014 bis 2015 bereits Astrid Lindgren’s Werk “Ron­ja Räu­ber­toch­ter” im Seri­en­for­mat.[3]


Der mitt­ler­wei­le 54-jäh­ri­ge Gorō Miya­za­ki am Zei­chen­tisch im Ghi­b­li-Haupt­quar­tier in Koganei am 22. Janu­ar 2021.[4][5] Rechts im Bild eine klei­ne Figur der Prot­ago­nis­tin Aya aus dem neu­es­ten Film.

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©Stu­dio Ghi­b­li, ©Agence Fran­ce-Pres­se/Char­ly TRIBALLEAU,  Quel­le: https://www.thejakartapost.com/life/2021/01/26/in-miyazakis-shadow-son-goro-breaks-out-into-3d-animation-.html

Merkwürdiger Stil

Zunächst ein­mal prä­sen­tiert sich “Aya und die Hexe” optisch erfri­schend anders.

Der Stil unter­schei­det sich von dem der nam­haf­ten Stu­di­os im Bereich CGI-Ani­ma­ti­on, wie zum Bei­spiel “Pixar”, doch deut­li­cher als erwart­bar war.

Wäh­rend die Umge­bun­gen gelun­gen wir­ken, machen Gesich­ter einen nicht zeit­ge­mä­ßen, höl­zern ani­mier­ten sowie oft min­der­wer­tig unde­tail­lier­ten Ein­druck. Man möch­te fast mei­nen Stu­dio Ghi­b­li hat ton­nen­wei­se inter­na­tio­na­les Refe­renz-Mate­ri­al über­se­hen und muss­te das CGI-Rad neu erfinden.

Tat­säch­lich gewöhnt man sich jedoch recht schnell an den simp­len Look mit­samt merk­wür­di­gen Gesichts­ani­ma­tio­nen, die tech­nisch nicht so recht in die heu­ti­ge Zeit pas­sen wol­len. Viel wich­ti­ger ist da die Geschich­te oder?


Brand­neu und doch irgend­wie aus der Zeit gefal­len. Der merk­wür­di­ge CGI-Stil fällt auf, wirkt mit­un­ter bil­lig und will mit heu­ti­gen Gen­re-Stan­dards nicht so recht zusam­men pas­sen. Trotz­dem hebt er sich so zumin­dest von der Mas­se ab.

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©Stu­dio Ghi­b­li, Quel­le: https://www.nytimes.com/2021/02/03/movies/earwig-and-the-witch-review.html

Aya das Waisenkind

Die klei­ne, fre­che Aya wickelt alle um den Fin­ger. Mit ihren Pip­pi Lang­strumpf Söck­chen weiß sie genau wie sie der Boss im Wai­sen­haus wird. Sogar Heim­lei­tung und Per­so­nal tan­zen nach Ayas Pfeife.

Als das jun­ge Mäd­chen jedoch von zwei son­der­bar ulki­gen gestal­ten adop­tiert wird, steht Aya vor der Her­aus­for­de­rung, sich als ange­hen­de Hexe in neu­er Umge­bung zurecht zu finden.


Ayas neue Eltern sind irgend­wie eigenartig

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©Stu­dio Ghibli

Kryptische Erzählung

Die Geschich­te beginnt ziel­ge­rich­tet und lässt schnell den Schluss zu, dass spä­ter ein gewis­ses Geheim­nis gelüf­tet wird. Auch des­halb zeigt sich die Hand­lung lan­ge zeit sehr kryp­tisch. Einer­seits sorgt das für Span­nung. Ande­rer­seits hält der Film den Zuschau­er (zu) lan­ge hin.

Schlim­mer noch: Essen­ten­ti­el­le Fra­gen vie­ler Zuschau­er, so viel sei ver­ra­ten, wer­den am Ende unbe­ant­wor­tet blei­ben. Das offe­ne Ende sorg­te in sozia­len Medi­en für Zünd­stoff, wie aus diver­sen Foren hervorgeht.

“Aya und die Hexe” wirft vie­le Fra­gen auf ohne Ant­wor­ten zu lie­fern. Der Film macht so den Ein­druck, als die­ne das gezeig­te ein­fach nur dazu, irgend­et­was zu zei­gen. Waren der hohe Druck und die Belas­tungs­pro­be für Gorō Miya­za­ki mög­li­cher­wei­se zu viel für den Regisseur?


Die Geschich­te um das klei­ne Mäd­chen Aya wirkt nicht ziel­füh­rend und lan­det bei­na­he im Nichts. Auf­kom­men­de Fra­gen wer­den auch bis zum Ende nicht befrie­di­gend aufgelöst.

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©Stu­dio Ghi­b­li, Quel­le: https://thefilmstage.com/tag/earwig-and-the-witch/

Fazit - Eine Medaille mit zwei Seiten

“Aya und die Hexe” ist Stu­dio Ghib­lis Vor­stoß, in der drei­di­men­sio­na­len Com­pu­ter-Welt neu auf­zu­kei­men, nach­dem über die ver­gan­ge­nen Jah­re immer wie­der über ein mög­li­ches Ende der “Traum­fa­brik mit Tra­di­ti­on” berich­tet wur­de.[6] Doch ver­ges­sen wur­de womög­lich, dass die­ses Vor­ha­ben gro­ße Tücken birgt. Es ist eine Medail­le mit zwei Sei­ten. CGI-Ani­ma­ti­on ist zwar zeit­ge­mäß, spricht womög­lich eine neue Genera­ti­on an, doch ist es auch gera­de die Form der Ani­ma­ti­on, die ohne wirk­li­che Sub­stanz, schnell bil­lig pro­du­ziert wirkt.

Ghibli’s ers­ter offi­zi­el­ler Film der nächs­ten Genera­ti­on, lässt gera­de des­halb ver­wirrt und ernüch­tert zurück. Fans wür­den es Gorō Miya­za­ki und dem Stu­dio sicher gön­nen, dass der Trans­port von klas­si­schem Zei­chen­trick und damit nicht zuletzt des Ghi­b­li-Ver­mächt­nis­ses in ein neu­es Zeit­al­ter der Ani­ma­ti­ons­fil­me gelingt.

Wenn aber trotz Wohl­wol­len nur ein ganz guter Film mit Ten­denz zum geht so übrig bleibt, der zudem noch tech­nisch enorm ange­staubt wirkt und an sei­ner schlecht aus­er­zähl­ten Hand­lung krankt, fällt es schwer fro­hen Mutes in die Zukunft des Stu­di­os zu blicken.

Wie es bes­ser funk­tio­niert zeig­ten bereits zwei­mal “Stu­dio Ponoc”, denen als kol­lek­tiv bestehend aus ehe­ma­li­gen Ghi­b­li-Mit­ar­bei­tern rund um Yoshia­ki Nis­hi­mu­ra mit “Mary und die Blu­me der Hexen” und der Kurz­film­samm­lung “Beschei­de­ne Hel­den” wun­der­ba­re Wer­ke gelan­gen, wel­che zeig­ten, dass die “Nach­fol­ge­ge­nera­ti­on-Ghi­b­li” lie­fern kann.

“Aya und die Hexe” mit sei­ner Geschich­te ohne Ziel, kon­fus und unbe­ein­dru­ckend, wirkt (lei­der) wie der ver­zwei­fel­te Ver­such in der Welt der CGI-Ani­ma­ti­ons­fil­me mit­zu­mi­schen, krankt dabei vor allem am links lie­gen las­sen von tech­ni­schen Mög­lich­kei­ten, als auch an der unbe­frie­di­gen­den, eigent­lich sin­ni­gen Hand­lung, die zu viel verspricht.

Viel­leicht ein Weck­ruf für Gorō und das Stu­dio selbst, sich an den hei­ßen Koh­len der CGI-Ani­ma­ti­on nicht die Fin­ger zu ver­bren­nen. Denn mit die­sen müs­sen sie zeichnen!


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©Stu­dio Ghi­b­li, Quel­le: https://wallpaperaccess.com/studio-ghibli-characters

Was hal­tet Ihr von Stu­dio Ghib­lis Ver­such, die 3D-CGI-Ani­ma­ti­ons­welt auf­zu­mi­schen? Teilt eure Gedan­ken zu „Aya und die Hexe“ mit uns in der Kom­men­tar­sek­ti­on! Wir wür­den uns freu­en. Und Toto­ro sicher auch.


Trailer

Der offi­zi­el­le deut­sche Trai­ler zu “Aya und die Hexe”

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©LEONINE Stu­di­os

Flavors of Youth (2018)

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©Net­flix
  • 8/10
    dero­fa Durch­schnitts­wer­tung - 8/10
8/10

Aus­ge­zeich­net

Mit “Fla­vors of Youth” erschien im Jahr 2018 ein beson­de­res Werk aus der “Net­flix Ori­gi­nal Anime”-Rubrik.

Dies­mal zeich­net sich näm­lich „Comix Wave Films“ für das Paket aus drei Kurz­fil­men ver­ant­wort­lich. Das sind kei­ne Gerin­ge­ren als die Köp­fe hin­ter dem (stand jetzt) kom­mer­zi­ell erfolg­reichs­ten Ani­me aller Zei­ten „Your Name“ von Mako­to Shin­kai. Außer­dem spie­len die drei Geschich­ten nicht etwa in Japan, son­dern alle­samt in China.

Nach­dem wir uns mit „Beschei­de­ne Hel­den“ („Modest Heroes“) bereits ein ähn­li­ches Werk des geis­ti­gen „Ghibli“-Nachfolgers „Stu­dio Ponoc” in unse­rer Kri­tik genau­er ange­schaut haben, woll­ten wir nun “Fla­vors of Youth” auf die Zeich­nun­gen fühlen.

Ob und in wel­chen Facet­ten es der Epi­so­den­film ver­mag im Gen­re zu glän­zen, haben wir uns genau­er angeschaut.

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Gen­re: Ani­me

Ori­gi­nal­ti­tel: 詩季織々(Japan), 肆式青春 (Chi­na) | Shi­ki­o­rio­ri (Tran­skrip­ti­on)

Pro­duk­ti­ons­land: Japan, China

Pro­duk­ti­ons­fir­ma: Net­flix | CoMix Wave Films, Hao­li­ners Ani­ma­ti­on League

Regie: Li Hao­ling, Jiaos­hou Yi Xia­oxing, Yoshitaka Takeuchi

Pro­duk­ti­on: Yuu­ta Hori, Tang Yunkang, Yasutaka Inagaki

Musik: Asuka Sakai, Yuma Yama­gu­chi, Rei Ishi­zu­ka, Saori

Län­ge: ca. 75 Minuten

Alters­frei­ga­be: 12 (lt. Netflix)

Uni­ver­sum: CoMix Wave Films

Vor­gän­ger: Your Name (2016)

Nach­fol­ger: Wea­the­ring with You (2019)

Quel­len
https://en.wikipedia.org/wiki/Flavors_of_Youth

Wer­tung:  

Autor: Jan­nik

Ver­fasst am: 05.07.2021

Lese­zeit: ca. 7 Minu­ten (Direkt zum Fazit)

“Your Name”-Studio mit chinesischer Unterstützung

“Fla­vors of Youth” (dt. “Aro­men der Jugend”) heißt die im Jahr 2018 erschie­ne­ne Ani­me-Kopro­duk­ti­on zwi­schen CoMix Wave Films und Hao­li­ners Ani­ma­ti­on. Die bei­den Stu­di­os aus Japan und Chi­na haben sich zusam­men getan, um in drei Städ­ten, drei Geschich­ten zu erzäh­len. Was die­se Geschich­ten ver­eint ist das über­ge­ord­ne­te The­ma von prä­gen­den Momen­ten der Jugend im “Sli­ce of Life”-Stil (dt. ein Stück aus dem Leben). Außer­dem haben sie unty­pi­scher­wei­se mit der Hun­an Pro­vinz und Peking sowie Kwang­chow und Shang­hai alle­samt den Schau­platz Chi­na gemein­sam.[1]

CoMix Wave Films ist in der Bran­che wahr­lich kein unbe­zeich­ne­tes Blatt. Mit “Fla­vors of Youth” schei­nen die Macher nun in die Ker­be schla­gen zu wol­len, die sie ins­be­son­de­re mit ihren ver­gan­ge­nen, ein­drucks­vol­len Pro­duk­tio­nen her­vor­brach­ten. Denn über­wie­gend mit dem japa­ni­schen Regis­seur Mako­to Shin­kai hat sich das Stu­dio an die Spit­ze kata­pul­tiert. Der Erfolg gip­fel­te in nichts weni­ger als dem bis­her erfolg­reichs­ten Ani­me aller Zei­ten - “Your Name” (2016).[2]


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©CoMix Wave Films | ©Hao­li­ners Ani­ma­ti­on League

Doch auch vie­le ande­re Pro­duk­tio­nen des Stu­di­os wuss­ten in der Ver­gan­gen­heit zu begeis­tern. Vor allem für die eben­so auf­wen­di­gen wie detail­lier­ten Bil­der und die zau­ber­haf­te Musik wur­de es immer wie­der gelobt. Letzt­end­lich sind es wohl auch die herz­li­chen Geschich­ten mit Tief­gang - oft auch in einem nach­denk­li­chen Ton - wel­che die Fil­me von CoMix Wave Films, respek­ti­ve die von Mako­to Shin­kai ausmachen.

Unter dem Ban­ner von Net­flix “Ori­gi­nal Anime”-Segment wur­de “Fla­vors of Youth” am 4. August 2018 auf dem Strea­ming-Dienst ver­öf­fent­licht. Die Pre­mie­re fand bereits am 6. Juli 2018 auf der “Ani­me Expo” in Los Ange­les statt.[3]

Die Vari­an­te die hier­zu­lan­de auf Net­flix zu fin­den ist, wur­de als “Inter­na­tio­nal Ver­si­on” bezeich­net. War­um das so ist bzw. wor­in sich die­se Ver­si­on zur Ori­gi­na­len unter­schei­det, konn­ten wir trotz Recher­che lei­der nicht her­aus­fin­den. Die Gerüch­te­kü­che auf Red­dit spe­ku­liert jeden­falls über eine zen­sier­te Ver­si­on für Chi­na.[4]


Kurzfilm 1 - “Die Reisnudeln”

Im ers­ten Kurz­film “Die Reis­nu­deln” (engl. Titel “The Rice Nood­les”), erzählt uns der mitt­ler­wei­le erwach­se­ne Xiao sei­ne Geschich­te aus dem Off. Er schwelgt tief in Erin­ne­run­gen an eine unbe­schwer­te Zeit, wäh­rend uns die bild­haf­ten Rück­bli­cke dazu prä­sen­tiert werden.

Die schmack­haf­ten Reis­nu­deln die Xiao so liebt, ver­bin­det er mit sei­ner Kind­heit - doch vor allem mit einem ihm tief ver­bun­de­nen Men­schen. Dar­über hin­aus waren sie unter der Prä­mis­se “Lie­be geht durch den Magen” sein Beglei­ter, als er wäh­rend der Schul­zeit sei­nem Traum­mäd­chen begeg­ne­te. Die wun­der­sa­men San Xian Nudeln stamm­ten von einem “Reis­nu­del­la­den an dem nicht ein­mal ein Schild hing”, wie es Xiao weh­mü­tig beschreibt.

Den Kurz­film umgibt dabei eine Aura aus der Begeis­te­rung für Spei­sen, ähn­lich wie in “Food Wars”, gepaart mit einer poe­tisch vor­ge­tra­ge­nen, sprach­li­chen Unter­ma­lung mit dem Hang zum melo­dra­ma­ti­schen, wie in Mako­to Shin­kais “The Gar­den of Words” (2013).


Ich lie­be Reis­nu­deln immer noch. Aber sie schme­cken ein­fach nicht mehr so wie frü­her.Xiao
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Xiao sehnt sich zurück nach dem makel­lo­sen Geschmack sei­ner Jugend­zeit. So dient Xia­os Lie­be für Reis­nu­deln als Meta­pher für die Lie­be zur frü­he­ren Unbe­schwert­heit. Die Unbe­schwert­heit die sein Leben von Tag zu Tag mehr auf­ge­weicht und weni­ger schmack­haf­ter gemacht hat, um schließ­lich zur Pam­pe - dem Erwach­se­nen­all­tag zu wer­den. Die San Xian Nudeln sind also nicht weni­ger als sein Anker geblie­ben, wäh­rend sich sein Leben auf natür­li­che Wei­se ver­än­dert hat.

Wir konn­ten Xia­os Lei­den­schaft und sei­ne posi­ti­ven Erin­ne­run­gen an sei­ne heiß­ge­lieb­ten San Xian Nudeln, im Zuge sei­ner wohl­be­schrie­be­nen Wor­te, bei­na­he schme­cken. Und wie es beim Essen eben so ist - Geschmä­cker sind ver­schie­den. Die­se Art von pathe­ti­scher Vor­ge­tra­gen­heit muss einem schon schme­cken. Doch wenn sie einem schmeckt, kann man nicht genug davon bekommen!

Es ist eben ein nost­al­gi­scher Rück­blick, ein schwel­gen in Erin­ne­run­gen an eine bes­se­re Zeit. Und die­ser ist bekannt­lich oft von Nost­al­gie und Weh­mut geprägt, was sich auch im Ton von “Die Reis­nu­deln” wie­der­spie­gelt. Xiao lässt sich jeden­falls nicht unter­krie­gen und stellt abschlie­ßend fest:

Viel­leicht wird aus den Far­ben der Ver­gan­gen­heit das heu­te gemalt.Xiao

Der ers­te Kurz­film “Die Reis­nu­deln” ist des­halb letzt­end­lich eine nost­al­gi­sche und melan­cho­li­sche Rei­se, durch die Gedan­ken eines nach­denk­li­chen Men­schen, mit einer Lie­be zu dem was uns sicher alle ver­eint - die zum Essen.

  …

… schmack­haf­te Scha­len hand­ge­mach­te Reis­nu­deln für den weh­mü­ti­gen Xiao Ming, mit sei­ner lei­den­schaft­li­chen Lie­be zu San Xian Nudeln.


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Kurzfilm 2 - “Eine kleine Modenschau

Im zwei­ten Kurz­film mit dem Titel “A Litt­le Fashion Show” tref­fen wir auf das erfolg­rei­che chi­ne­si­sche Model Yi Lin und ihre klei­ne Schwes­ter, die ange­hen­de Desi­gne­rin Lulu.

Das Model­busi­ness scheint ein hart umkämpf­tes Pflas­ter zu sein, denn die Kon­kur­renz schläft nicht. Leis­tungs­druck beginnt all­mäh­lich an Yi Lins Gemüts­zu­stand zu nagen.

Sie wird älter, ver­aus­gabt sich zuneh­mend und Selbst­zwei­fel umge­ben sie. Ist sie so aus­ge­brannt, dass ihre Kar­rie­re kei­ne Zukunft mehr hat? Als es dann zum Kol­laps kommt über­denkt Yi Lin ihr Leben aber vor allem ihre inne­re Ein­stel­lung zum Model-Beruf.


Am Ende ist mein Kör­per mein ein­zi­ges Kapi­tal.Yi Lin
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Bei “Eine klei­ne Moden­schau” han­delt es sich wohl um den schwächs­ten der drei Kurz­fil­me, was nicht heißt, dass nicht auch er sei­ne schö­nen Sei­ten hat.

Optisch ist er kaum weni­ger anspre­chend als die ande­ren bei­den Wer­ke im Kurz­film­pa­ket. Auch wenn er inhalt­lich zuerst etwas trä­ge scheint, ist das The­ma trotz­dem inter­es­sant. Und wenn “Eine klei­ne Moden­schau” sich dann kri­tisch mit dem Druck und der Ober­fläch­lich­keit der Gesell­schaft aus­ein­an­der­setzt, gewinnt er an Sub­stanz und Relevanz.

Lei­der wird es schluss­end­lich jedoch ver­säumt die­se Kri­tik am ober­fläch­li­chen sozia­len und beruf­li­chen Mit­ein­an­der, wel­ches garan­tiert in vie­len Gesell­schaf­ten exis­tiert, voll aus­zu­for­mu­lie­ren. Denn: Ob ein­fach gestärkt in den Sumpf zurück­zu­keh­ren die rich­ti­ge Aus­sa­ge ist, dar­über kann man sicher streiten.

Die mora­li­sche Bot­schaft auch nach mög­li­cher­wei­se unver­meid­li­chen, im Leben auf­tre­ten­den Pro­ble­men wie­der auf­zu­ste­hen und sich in Wider­stands­fä­hig­keit zu üben, macht sich “Eine klei­ne Moden­schau” den­noch zu eigen!

  …

… maß­an­ge­fer­tig­te Klei­der und viel Kraft für Yi Lin, die zu sich selbst gefun­den hat.


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Kurzfilm 3 - “Liebe in Shanghai”

Der drit­te Kurz­film mit dem simp­len wie aus­sa­ge­kräf­ti­gen Titel “Love in Shang­hai” ist den erfolg­rei­chen Wer­ken von CoMix Wave Films, ins­be­son­de­re denen von Mako­to Shin­kai, wohl zwei­fels­oh­ne am ähn­lichs­ten. Ob “Your Name”, “Wea­the­ring with You” oder “5 Cen­ti­me­ters Per Second” - hier steckt viel Lie­be drin! Nicht nur in Bezug auf die Roman­tik, son­dern auch auf die Aus­ar­bei­tung der Handlung.

Die Geschich­te aus dem Leben han­delt von Li Mo wel­cher in Xiao Yu sei­nen Schwarm fin­det. Doch wie so oft in jun­gen Jah­ren ver­än­dern sich Umstän­de schnell und einst gemein­sa­me Wege kön­nen sich leicht aus­ein­an­der bewe­gen. Als die Wahl der Uni­ver­si­tät sowohl für Li Mo als auch Xiao Yu ansteht, ent­fal­tet sich eine bit­ter­sü­ße Lie­bes­ge­schich­te zwei­er jun­ger Menschen.


Viel­leicht kön­nen wir ja unse­ren Traum dort wei­ter träu­men, wo wir auf­ge­hört haben.Li Mo
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“Lie­be in Shang­hai” ist der Kurz­film der beim Publi­kum am bes­ten ankam. Dies geht zumin­dest aus zahl­rei­chen Kom­men­ta­ren und Abstim­mun­gen im Netz her­vor. Auch wir fan­den den Film sehr stark, fühl­ten jedoch mit “Die Reis­nu­deln” auf per­sön­li­cher Ebe­ne mehr mit, wes­halb unse­re Wer­tung trotz der nöti­gen Objek­ti­vi­tät etwas anders ausfiel.

Den­noch ist auch “Lie­be in Shang­hai” ein aus­ge­zeich­ne­ter Kurz­film! Der melan­cho­li­sche Grund­ton, den die bei­den ande­ren Kurz­fil­me bereits vor­ga­ben, wird hier weitergeführt.

“Lie­be in Shang­hai” beschäf­tigt sich mit der Ver­gäng­lich­keit der Jugend wohl auf die roman­tischs­te Wei­se, die nur irgend­wie mög­lich ist. Er weint ver­pass­ten Chan­cen nach, schafft es dabei tief zu berüh­ren und lehrt die wich­ti­ge Lek­ti­on, dass man das Leben nicht zurück­spu­len kann!

  …

… Kas­set­ten mit Bot­schaf­ten an ver­flos­se­ne Jugendlieben.


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Fazit - Drei Anekdoten geprägt vom Fluss der Zeit

Mit “Fla­vors of Youth” erreich­te uns eine Kurz­film­samm­lung die ohne Pro­ble­me in der Liga der ganz gro­ßen Ani­me-Pro­duk­tio­nen mit­spielt. Kein Wun­der, zeich­net sich doch das vir­tuo­se Stu­dio CoMix Wave Films für das lie­be­voll geschnür­te Paket verantwortlich.

Visu­ell, musi­ka­lisch und auch inner­halb der Geschich­ten fühlt man sich unwei­ger­lich an die her­aus­ra­gen­den Wer­ke des Stu­di­os erin­nert. “Fla­vors of Youth” zeigt ein­fach sofort wo er her­kommt. Die auf­wen­di­gen, sehr detail­lier­ten Zeich­nun­gen von Umge­bun­gen, die bei­na­he schon in Rich­tung Foto­rea­lis­mus gehen, sind ein wei­te­res mal atem­be­rau­bend anzu­se­hen. Auch inhalt­lich scheint bei den Wer­ken von “Comic Wave Films” ein roter Faden erkenn­bar zu sein. So wir­ken die Ani­me oft geprägt vom Selbst­fin­dungs­pro­zess jun­ger Men­schen (“Your Name”, “Wea­the­ring With You”), sowie von einer nach­denk­li­chen, phi­lo­so­phi­schen, manch­mal auch melan­cho­li­schen Stim­mung (“The Gar­den of Words”, “5 Cen­ti­me­ters per Second”).

Nicht umsonst ist der letz­te Kurz­film “Lie­be in Shang­hai” eine Hom­mage an “5 Cen­ti­me­ters per Second”, der sich eben­falls mit dem The­ma der Ver­gäng­lich­keit beschäf­tigt.[5]


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Was wir außer­dem der Samm­lung nicht vor­wer­fen wol­len ist man­geln­de Tie­fe oder weni­ger Sub­stanz als bei ver­gleich­ba­ren Pro­duk­tio­nen in Spiel­film­län­ge. Ein weni­ger dich­tes Erzähl­kon­strukt liegt schließ­lich in der Natur von Kurz­fil­men. Bedingt durch die kur­zen Lauf­zei­ten ist es des­halb logi­scher­wei­se deut­lich schwe­rer in die­ser Dis­zi­plin zu punkten.

Mit sei­nem beson­de­ren Schau­platz in Chi­na ent­hält “Fla­vors of Youth” zusätz­lich sowie ganz bei­läu­fig ein inter­es­san­tes Allein­stel­lungs­merk­mal, wel­ches wohl auch durch die Zusam­men­ar­beit mit den Chi­ne­sen von Hao­li­ners Ani­ma­ti­on entstand.

In Sachen deut­sche Syn­chro­ni­sa­ti­on, die unter der Dia­log­re­gie von Arlet­te Stan­schus bei “CSC Crea­ti­ve Sound Con­cep­ti­on” erstellt wur­de, wird auf dem außer­ge­wöhn­li­chen Niveau der übri­gen auf deutsch ver­ton­ten Fil­me des japa­ni­schen Stu­di­os gelie­fert.[6]

“Fla­vors of Youth” ist schluss­end­lich ein Epi­so­den­film in meis­ter­haf­ter Zei­chen­qua­li­tät, der sich auch inhalt­lich nicht ver­ste­cken muss, auch wenn ihm natür­li­cher­wei­se jeweils die Zeit fehlt, um in die tiefs­ten erzäh­le­ri­schen Win­kel vorzudringen.

Spoi­ler anzeigen
Und der am Ende durch eine her­ge­stell­te Ver­bin­dung zwi­schen den Kurz­fil­men, sei­ne Krö­nung erhält.

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Trailer

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©Net­flix

Dragonball Super: Broly (2018)

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©Bird Studio/Shueisha, 2018 Dra­gon Ball Super The Movie Pro­duc­tion Com­mit­tee, ©Toei, ©KAZÉ

  • 10/10
    dero­fa Durch­schnitts­wer­tung - 10/10
10/10

Lieb­lings­film

Mit “Dra­gon­ball Super: Bro­ly” star­te­te in Japan im Dezem­ber 2018 der ers­te Dra­gon­ball-Film zur Ani­me-Serie “Dra­gon­ball Super” (2015-2018).

Im Rah­men der “Ani­me Nights” des Publis­hers “KAZÉ”, soll­ten Kino-Fans am 30. Juli 2019 nun auch in den Genuss der deut­schen Fas­sung, des inzwi­schen 20. Films des Dra­gon­ball-Uni­ver­sums auf gro­ßer Lein­wand kommen.

Die Pro­du­zen­ten von Toei Ani­ma­ti­on ver­spra­chen einen “stär­ke­ren Film mit einer inter­es­san­te­ren Geschich­te jen­seits der bis­he­ri­gen”.[1]

Wir haben uns in die Kino­ses­sel gewagt und ver­ra­ten euch, wes­halb “Dra­gon­ball Super: Bro­ly” tat­säch­lich ein beson­de­rer Film im Fran­chise gewor­den ist.

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Gen­re: Ani­me, Shō­nen

Ori­gi­nal­ti­tel: Dora­gon Bōru Sūpā: Bur­orī (Tran­skrip­ti­on)

Pro­duk­ti­ons­land: Japan

Pro­duk­ti­ons­fir­ma: Toei Com­pa­ny, 20th Cen­tu­ry Fox Japan | Toei Animation

Regie: Tats­u­ya Nagamine

Dreh­buch: Aki­ra Toriyama

Pro­duk­ti­on: Nori­hi­ro Haya­shi­da, Rio­ko Tominaga

Musik: Nori­hi­to Sumitomo

Län­ge: ca. 100 Minuten

Alters­frei­ga­be: FSK 12

Uni­ver­sum: Dra­gon Ball

Vor­gän­ger: Dra­gon­ball Z: Resur­rec­tion ‚F‘ (2015)

Nach­fol­ger: angekündigt

Quel­len
https://de.wikipedia.org/wiki/Dragonball_Super:_Broly | https://en.wikipedia.org/wiki/Dragon_Ball_Super:_Broly

Wer­tung:  

Autor: Jan­nik

Ver­fasst am: 31.07.2019


Die geringe Erwartungshaltung

Zuge­ge­ben, als wir uns die Tickets für die Ani­me-Nights sicher­ten, waren wir nicht gera­de eupho­risch gestimmt.

Die bis­he­ri­gen Film­aus­flü­ge von Son Goku und sei­nen Freun­den, blie­ben uns über die Jah­re eher unter­durch­schnitt­lich im Gedächt­nis. Auch wenn es im Jahr 1993 eine posi­ti­ve Aus­nah­me, in Form des Spe­cials “Die Geschich­te von Trunks“ gab, fehl­ten uns abseits der Ani­me-Seri­en oft die wirk­lich gewich­ti­gen Geschich­ten die das Fran­chise ausmachen.

Die gerin­gen Lauf­zei­ten der bis­he­ri­gen Movies und die dadurch beding­ten ober­fläch­li­chen Sto­rys abseits des “Dra­gon­ball-Kanon” - den es übri­gens offi­zi­ell gar nicht gibt und nur von Fans inter­pre­tiert wird[2] - lie­ßen die Fil­me in Ver­ges­sen­heit geraten.

Getrie­ben von unse­rem dra­gon­bal­li­schen Pflicht­be­wusst­sein woll­ten wir dem neu­en Werk, des­sen Sto­ry von Autor und Man­ga-Legen­de Aki­ra Tori­ya­ma stammt, den­noch eine Chan­ce geben.

Wie sich her­aus­stell­te war dies genau die rich­ti­ge Entscheidung.


Fil­me zu “Dra­gon­ball” gab es vie­le - wirk­lich gute nur wenige

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©Bird Studio/Shueisha, 2018 Dra­gon Ball Super The Movie Pro­duc­tion Com­mit­tee, ©Toei, ©KAZÉ, Quel­le: https://dragonball.fandom.com/wiki/List_of_Dragon_Ball_films

Handlung

Das “Tur­nier der Kraft” ist zu Ende doch der Wunsch immer stär­ker zu wer­den besteht für Son Goku und Vege­ta seit jeher. So trai­nie­ren sie gemein­sam auf einer ein­sa­men Insel um ihre Fähig­kei­ten zu ver­fei­nern, bis ein alter Bekann­ter Pro­ble­me macht.

Nie­mand gerin­ge­rer als die ner­ven­de Pest­beu­le Free­zer, hat unter mit­hil­fe sei­ner Sol­da­ten, sechs der müh­sam von Bul­ma ein­ge­sam­mel­ten Wunsch­ku­geln unter sei­ne Gewalt gebracht, um sie erneut für sei­ne Zwe­cke zu missbrauchen.

Den Tyran­nen auf­zu­hal­ten ist das obers­te Ziel, doch mit dem unglaub­li­chen Leis­tungs­ni­veau des mys­te­riö­sen Sai­ya­jins Bro­ly, haben unse­re Freun­de nicht gerech­net. Ein epi­scher Kampf unglaub­li­chen Aus­ma­ßes bricht an.


Haben Goku und Vege­ta über­haupt eine Chan­ce gegen Broly?

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©Bird Studio/Shueisha, 2018 Dra­gon Ball Super The Movie Pro­duc­tion Com­mit­tee, ©Toei, ©KAZÉ

Finde alle sieben Eigenschaften

Endlich viel Story

End­lich ein DB-Movie der mit einer viel­schich­ti­gen und kom­ple­xe­ren Geschich­te daher kommt als sei­ne Vor­gän­ger. Zuge­ge­ben - super kom­pli­ziert ist die Sto­ry nicht. Den­noch muss­ten wir uns, ins­be­son­de­re zu Beginn, erst ein­mal vie­le sto­ry­re­le­van­te Infos aus dem Gedächt­nis rufen, um zurück in die Grund­ge­schich­te der Dra­gon­ball-Welt zu finden.

Die deut­li­che län­ge­re Lauf­zeit von 100 min fiel uns im Ver­gleich zu frü­he­ren Fil­men sehr schnell auf. Die meis­ten Movies von damals erreich­ten etwa nur die Hälf­te und kamen mit Lauf­zei­ten von ca. 50 min daher. Erst mit dem Film “Kampf der Göt­ter” (2013) bra­chen die Macher glück­li­cher­wei­se mit die­ser Tra­di­ti­on. Da jetzt zusätz­lich auch noch die Sto­ry-Kom­po­nen­te deut­lich dich­ter aus­fällt, fühl­te es sich so an, als wäre “DBS: Bro­ly” das ers­te Werk im DB-Fran­chise, was die Bezeich­nung Film auch wirk­lich verdient.

Als die Geschich­te rund um Bro­ly, des­sen Vater Para­gus, Gokus Vater Bar­dock, König Vege­ta, Free­zer und auch eini­ge neue Namen genüss­lich aus­ge­rollt wird, sind wir rich­tig zufrie­den mit dem Erzähl­tem­po. Beson­ders auf­fäl­lig ist auch, wie vie­le ver­schie­de­ne Cha­rak­te­re plötz­lich mit von der Par­tie sind. Vie­le der Z-Kämp­fer spie­len in die­sem Movie zwar lei­der kei­ne Rol­le mehr, die ande­ren Figu­ren sor­gen hier jedoch für will­kom­me­ne Abwechslung.


Die Sto­ry nimmt zu Beginn des Fil­mes gro­ßen Raum ein und ist deut­lich kom­ple­xer als von den bis­he­ri­gen Movies gewohnt

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©Bird Studio/Shueisha, 2018 Dra­gon Ball Super The Movie Pro­duc­tion Com­mit­tee, ©Toei, ©KAZÉ

Neuinterpretation von Erfinder Toriyama

Ein wich­ti­ger Aspekt der Geschich­te ist die Über­ar­bei­tung durch Erfin­der und Autor Aki­ra Tori­ya­ma der das Dreh­buch zu “DBS: Bro­ly” schrieb. Im Ver­gleich zu den frü­he­ren Fil­men, in denen die Cha­ra­ke­re Bro­ly, Bar­dock usw. bereits vor­ka­men, wur­de deren Geschich­te nun überarbeitet.

Hier gibt es eini­ge Unge­reimt­hei­ten in der Zeit­li­nie, die bei Fans Anlass zur Kri­tik wur­den. Zum  Bei­spiel müss­te “DBS: Bro­ly” im Jah­re 780 spie­len, da die Hand­lung nach dem “Tur­nier der Kraft” ansetzt. Ein Timer im Film zeigt aber das Jahr 775, was zeit­lich etwa ein Jahr nach dem Sieg gegen Boo ent­spre­chen wür­de.[3]

Erwähnt wer­den soll­te, dass sich weder Autor Tori­ya­ma noch ande­re Pro­du­zen­ten inner­halb des DB-Fran­chise klar zu einem Kanon - also einer Richt­li­nie zur Sto­ry - posi­tio­niert haben.[4] Mit ande­ren Wor­ten: So genau will man es nicht neh­men, mit den ein­he­ti­li­chen Regeln und der Kon­ti­nui­tät des DB-Universums.

Dies kann man durch­aus kri­ti­sie­ren. Auch uns sind bei “DBS: Bro­ly” eini­ge, zumin­dest frag­wür­di­ge Punk­te auf­ge­fal­len, wie die Anzahl der Wün­sche die Shen Long erfüllt oder der Kampf­an­zug, mit dem der klei­ne Son Goku auf die Erde geschickt wird.

Trotz­dem hat uns die­ser Umstand weni­ger gestört. Solan­ge die Geschich­te wei­ter­hin aus der Feder von Erfin­der Tori­ya­ma stammt und nicht zu gro­ße irri­tie­ren­de Wider­sprü­che ent­ste­hen, sind wir glück­lich damit. Das Tori­ya­ma zu Man­ga-Zei­ten die Figur “Lunch” ein­fach ver­ges­sen hat und der amü­san­te und ambi­va­len­te Cha­rak­ter plötz­lich nie wie­der vor­kam, haben wir ihm ja auch nicht übel genom­men. Wir fin­den Tori­ya­ma darf das.

Übri­gens - Ein gro­ßer Kri­tik­punkt in den Sto­rys von Dra­gon­ball gene­rell, ist die Wie­der­ho­lung und die mehr­ma­li­ge Wie­der­auf­er­ste­hung von immer glei­chen Geg­nern wie Free­zer. Das ewi­ge Ekel ist zwar schon wie­der mit von der Par­tie, spielt aber eine ganz ande­re Rol­le, die uns gefal­len hat.


Erfin­der Aki­ra Tori­ya­ma sieht man­geln­de Kon­ti­nui­tät mög­li­cher­wei­se etwas gelassener

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©Bird Studio/Shueisha, 2018 Dra­gon Ball Super The Movie Pro­duc­tion Com­mit­tee, ©Toei, ©KAZÉ, Quel­le: https://samagame.com/de/dragon-ball-super-sind-akira-toriyama-und-toyotaro-fur-die-erstellung-der-serie-kompatibel/

Freezers Rolle

Irgend­wie kann einem Free­zer schon leid tun. Unzu­frie­den mit sei­ner Kör­per­grö­ße hat er wie­der­mal vor die Dra­chen­ku­geln für sei­ne fins­te­ren Machen­schaf­ten zu miss­brau­chen respek­ti­ve sei­nen Min­der­wer­tig­keits­kom­plex zu kompensieren.

Mit der Zeit scheint ihm aber alles über den Kopf zu wach­sen.  Er ist lan­ge nicht mehr das Maß aller Din­ge. Plötz­lich spielt er in Sachen Kampf­kraft gar kei­ne Rol­le mehr und muss sich die nöti­ge Auf­merk­sam­keit schwer durch einen Twist im Film erkämpfen.

Free­zers Rol­le kam uns die­ses mal “ver­mit­teln­der” vor und funk­tio­nier­te her­vor­ra­gend als Bin­de­glied zwi­schen den übri­gen Cha­rak­te­ren. Eine erfri­schen­de her­an­ge­hens­wei­se der Pro­du­zen­ten, die Free­zer zwar genug sto­ry­re­le­van­te Screen­ti­me ein­räum­ten, ihn als Haupt-Ant­ago­nis­ten jedoch nur noch eine unter­ge­ord­ne­te Rol­le spie­len lassen.

Und auch in Sachen Cha­rak­ter­de­sign und Zei­chen­stil hat sich eini­ges getan.


Auch “DBS: Bro­ly” kommt nicht ganz ohne Steh­auf­männ­chen Free­zer aus

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©Bird Studio/Shueisha, 2018 Dra­gon Ball Super The Movie Pro­duc­tion Com­mit­tee, ©Toei, ©KAZÉ

Die Stilfrage

In “DBS: Bro­ly” woll­ten sich die Pro­du­zen­ten dem aktu­el­len Zei­chen­stil von Schöp­fer Aki­ra Tori­ya­ma anpas­sen.[5]

Tori­ya­ma selbst wähl­te aus einer Aus­wahl an Ani­ma­to­ren aus und ent­schied sich für Nao­hi­ro Shinta­ni. Die zwei Haupt­un­ter­schie­de zum bis­he­ri­gen Zei­chen­stil, lie­gen im schlan­ke­ren Look der Mus­ku­la­tur der Figu­ren und in den Farb­ge­bun­gen, die wie­der näher in Rich­tung Ori­gi­nal gehen sollten.

Bei­des war im Film wie­der­zu­er­ken­nen. Beson­ders die Far­ben, bei­spiels­wei­se das Oran­ge des iko­ni­schen Kampf­an­zugs von Son Goku, ent­wi­ckel­ten bei uns ein ver­trau­tes und nost­al­gi­sches Gefühl. Die schlan­ke­ren Mus­keln sind uns bereits in der Ani­me-Serie “Dra­gon Ball Super” auf­ge­fal­len. Die­se Ände­rung fin­den wir eher unnö­tig. Doch auch hier gilt: Wenn das Ziel war, sich dem Ori­gi­nal­au­tor Tori­ya­ma anzu­pas­sen, emp­fin­den wir dies als wünschenswert.

Ins­ge­samt erin­ner­te uns der Zei­chen­stil trotz oder gera­de wegen der klei­ne­ren Ver­än­de­run­gen sehr stark an frü­he­re Dra­gon­ball-Zei­ten und sorg­te so für den gewis­sen und gewünsch­ten Nostalgiefaktor.


“DBS: Bro­ly” wirkt weni­ger weich gewa­schen und deut­lich kör­ni­ger als etwa die “Dra­gon Ball Super” Anime-Serie

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©Bird Studio/Shueisha, 2018 Dra­gon Ball Super The Movie Pro­duc­tion Com­mit­tee, ©Toei, ©KAZÉ

Auch in Punc­to Far­ben fühlt man sich unwei­ger­lich an alte Zei­ten erinnert

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©Bird Studio/Shueisha, 2018 Dra­gon Ball Super The Movie Pro­duc­tion Com­mit­tee, ©Toei, ©KAZÉ

Der typische Dragonball Witz

Wer Dra­gon­ball kennt, der weiß auch was mit dem typi­schen Dra­gon­ball-Humor gemeint ist. Aki­ra Tori­ya­ma ver­stand es bereits vor der Ent­wick­lung sei­nes erfolg­reichs­ten Man­ga, die Leser zu amü­sie­ren, bei­spiels­wei­se in sei­nen Kurzgeschichten.

Auch auf “DBS: Bro­ly” über­trägt sich das. Wenn Vege­ta und Goku wie so oft auf­grund Gokus Nai­vi­tät anein­ader gera­ten oder Vege­ta sich typi­scher­wei­se bei der Fusi­on zum Affen machen muss, schlägt das Fan­herz höher.

Auch in vie­len ande­ren Sze­nen brach­te uns der Film zum schmun­zeln oder sorg­te für Geläch­ter beim Kinopublikum.


Der typi­sche Humor aus Dra­gon­ball (hier in Epi­so­de 16 der “DBS” Ani­me-Serie) ist auch im Film enthalten

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©Bird Studio/Shueisha, 2018 Dra­gon Ball Super The Movie Pro­duc­tion Com­mit­tee, ©Toei, ©KAZÉ

Die Synchronisation

Einer der wich­tigs­ten Punk­te, ins­be­son­de­re beim The­ma Ani­me, ist die Qua­li­tät der Synchronisation.

Als mit “Kampf der Göt­ter” nach vie­len Jah­ren ein neu­er Dra­gon­ball Film in Deutsch­land ange­kün­digt wur­de, sprach Publis­her KAZÉ den neu­en Spre­chern ihr Ver­trau­en aus. Die­se hat­ten bereits in der Neu­auf­la­ge “Dra­gon­ball Kai” den alten Syn­chron­cast, aus den frü­hen 2000ern abgelöst.

Fans woll­ten das nicht hin­neh­men und ein Shit­s­torm son­der­glei­chen brach über KAZÉ her­ein. Glück­li­cher­wei­se lenk­te der Publis­her ein und ver­sprach für die Movies, wei­ter­hin mög­lichst den alten Stamm­cast rund um Tom­my Mor­gen­stern (Son Goku) und Oli­ver Sie­beck (Vege­ta) zu ver­pflich­ten. Auch in “Bro­ly” wur­de (bis auf die übli­chen Aus­nah­men) auf den alten Cast zurückgegriffen.

Wes­halb eini­ge Spre­cher bei der Pro­duk­ti­on von “Dra­gon­ball Kai” nicht in ihre alte Rol­le schlüp­fen woll­ten bleibt ein urba­nes Mys­te­ri­um. Die Gerüch­te reich­ten von finan­zi­el­len Grün­den bis­hin zur Her­aus­for­de­rung den Stim­men gegen­über, vor die der Ani­me die Spre­cher stellt.

Da es in “Dra­gon­ball” beson­ders in den Kämp­fen ordent­lich zur Sache geht, ist Schrei­en abso­lu­tes Pflicht­pro­gramm. Iro­ni­scher­wei­se wird die­ser Aspekt nun schein­bar trot­zig beson­ders ernst genom­men und die Spre­cher geben wirk­lich alles um den Zuschau­er zuzu­schrei­en. So viel Hin­ga­be soll­te gewür­digt werden.

Auch bis in die kleins­ten Neben­rol­len, besteht der Cast aus wirk­lich tol­len und bekann­ten Sychron­schau­spie­lern. Da wäre z.B. David Nathan, der zwar lei­der nur kurz aber dafür umso ein­präg­sa­mer in der Rol­le des Pic­co­lo zurück ist und schein­bar auch nicht sei­ne typi­sche Beto­nung, beim Spre­chen des Name­kia­ners ver­ges­sen hat.

Ger­rit Schmidt-Foß, eben­falls einer der größ­ten und bekann­tes­ten Syn­chron­spre­cher (Leo­nar­do DiCa­prio, Jim Par­sons), gibt sich die Ehre als Namens­ge­ben­der “Bro­ly” und macht sei­ne Sache eben­falls gewohnt auf höchs­tem Niveau, auch wenn er für die “dümm­li­chen” Antei­le der Rol­le nicht so geeig­net scheint.


Die deut­sche Syn­chro­ni­sa­ti­on erfolg­te bei der TV+Synchron GmbH in Ber­lin unter der Dia­log­re­gie von Felix Spieß

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©TV+Synchron GmbH

Kämpfe neu inszeniert

Eine deut­li­che Stei­ge­rung ist den Pro­du­zen­ten bei der Dar­stel­lung der Kämp­fe gelun­gen. Die­se sind in “DBS: Bro­ly” so bra­chi­al insze­niert wie noch nie.

Beson­ders ist uns hier eine Art Ver­fol­ger­ka­me­ra auf­ge­fal­len, die für völ­lig neue Bil­der sorg­te. Durch die­sen Stil wur­den auch weni­ger abrup­te Schnit­te nötig und es ent­wi­ckel­te sich ein Mittendrin-Gefühl.

In “DBS: Bro­ly” gibts rich­tig auf die Schnau­ze und es kracht an allen Ecken und Enden. Wenn Cha­rak­te­re wie Goku, Vege­ta oder Bro­ly, kom­bi­niert mit einem guten Sound­sys­tem auf­ein­an­der kra­chen, hat man Sor­ge vor im Umkreis zer­bers­ten­den Glasscheiben.

Eini­gen Kino­zu­schau­ern war der Kampf wohl etwas zu lan­ge, zumin­dest lie­sen die­sen Schluss eini­ge Kom­men­ta­re zu. Für uns fühl­te er sich kurz­wei­lig und inten­siv an, was für die Immer­si­on spricht, die der Kampf ent­wi­ckelt hat. Auch stand die mäch­ti­ge Prü­ge­lei im guten Kon­trast­ver­hält­nis zur ein­gän­gi­gen Sto­ry zu Beginn. Über das Misch­ver­hält­nis lässt sich sicher strei­ten aber aus dra­ma­tur­gi­scher Sicht macht ein epi­sches Fina­le Sinn.


Wenn Say­ai­jins es kra­chen las­sen soll­ten Zart­be­sai­te­te ohne Aus­dau­er, lie­ber aus dem Kino fliehen

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©Bird Studio/Shueisha, 2018 Dra­gon Ball Super The Movie Pro­duc­tion Com­mit­tee, ©Toei, ©KAZÉ

Fazit - Was das Dragonball Universum ausmacht

Seit jeher über­zeugt die Mar­ke “Dra­gon­ball” durch einen ein­zig­ar­ti­gen und ein­präg­sa­men Zei­chen­stil, außer­ge­wöhn­li­che Geschich­ten, eine span­nen­de und inter­es­san­te Sci-Fi Welt, mit fas­zi­nie­ren­den und sym­pa­thi­schen Cha­rak­te­ren und jede Men­ge gut insze­nier­ter Kämpfe.

Aki­ra Tori­ya­ma hat eine fik­ti­ve Welt erschaf­fen, die nicht umsonst zu einem der erfolg­reichs­ten Man­ga-Fran­chi­ses welt­weit gewor­den ist.

In “DBS: Bro­ly” wur­de uns genau das gebo­ten, was wir an der Mar­ke immer geschätzt haben. Was das gran­dio­se Uni­ver­sum aus­macht ist ent­hal­ten und beim ent­schei­den­den Kampf wer­den alle Regis­ter gezogen.

Letz­ten Endes kön­nen wir also nicht anders, als den Film über den grü­nen Name­kia­ner zu loben, auch wenn uns dabei die Objek­ti­vi­tät selbst­ver­ständ­lich fan­ty­pisch abhan­den kommt.

Das ein Dra­gon­ball-Film wirk­lich über­zeugt ist sel­ten. Ein klat­schen­des Kino­pu­bli­kum ist eben­falls sel­ten. Bei­des schaff­te “Dra­gon­ball Super: Bro­ly” bei den “Ani­me Nights” und ist damit min­des­tens eine der Ani­me Film­über­ra­schun­gen des Jah­res geworden.


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©Bird Studio/Shueisha, 2018 Dra­gon Ball Super The Movie Pro­duc­tion Com­mit­tee, ©Toei, ©KAZÉ

Trailer

Der offi­zi­el­le deut­sche Kino-Trai­ler zu “Dra­gon­ball Super: Broly”

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©Bird Studio/Shueisha, 2018 Dra­gon Ball Super The Movie Pro­duc­tion Com­mit­tee, ©Toei, ©KAZÉ

 

Spider-Man: A New Universe (2018)

  • 7/10
    dero­fa Durch­schnitts­wer­tung - 7/10
7/10

Sehens­wert

Im Ani­ma­ti­ons­film “Spi­der-Man: A New Uni­ver­se” dreht sich alles um das „Spi­der-Ver­se“. Hier trifft Spi­der-Man auf Spi­der-Man. Der com­pu­ter­ani­mer­te Film aus dem Jahr 2018 von der Pro­duk­ti­ons­fir­ma “Mar­vel Enter­tain­ment” ist Sie­ger meh­re­rer Film­prei­se geworden.

Ob Gol­den Glo­be, Grammy’s oder Oscar­ver­lei­hung „Spi­der-Man: A New Uni­ver­se“ war 2019 ein Über­flie­ger aus der Kate­go­rie der Animationsfilme.

Erfri­schen­de Ani­ma­tio­nen, lus­ti­ge Gags, bekann­te Gesich­ter - der Ani­ma­ti­ons­film aus dem Hau­se Mar­vel erhält durch­aus sei­nen eige­nen Stel­len­wert im Uni­ver­sum der Superheldenfilme.

Was unse­re Mei­nung zum com­pu­ter­ani­mer­ten Spi­der-Man-Film ist, erfahrt Ihr in unse­rem Review auf derofa.de.

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Gen­re: Comic, Ani­ma­ti­on

Ori­gi­nal­ti­tel: Spi­der-Man: Into the Spider-Verse

Pro­duk­ti­ons­land: USA

Pro­duk­ti­ons­fir­ma: Mar­vel Enter­tain­ment, Colum­bia Pic­tures, Sony Pic­tures Animation

Regie: Bob Per­si­chet­ti, Peter Ram­sey, Rod­ney Rothman

Dreh­buch: Phil Lord, Rod­ney Rothman

Pro­duk­ti­on: Avi Arad, Amy Pas­cal, Phil Lord, Chris­to­pher Mil­ler, Chris­ti­na Steinberg

Musik: Dani­el Pemberton

Län­ge: 117 Minuten

Alters­frei­ga­be: FSK 6

Nach­fol­ger: Spi­der-Man: A New Uni­ver­se 2 (2022)

Wer­tung:   

Autor: Melis­sa

Ver­fasst am: 04.01.2021


Gewinner der Animationsfilme 2019

„Spi­der-Man: A New Uni­ver­se“ ist ein com­pu­ter­ani­mier­ter Film aus dem Jahr 2018.

Aus der Feder der Regis­seu­re Bob Per­si­chet­ti, Peter Ram­sey und Rod­ney Roth­man wur­de er 2019 mit etli­chen Prei­sen aus­ge­zeich­net, u.a. als bes­ter ani­mier­ter Spiel­film bei der Oscar­ver­lei­hung 2019. [1]

Es gibt nicht nur einen Spider-Man

Die Geschich­te dreht sich um den Jun­gen Miles Mora­les, einem High­school-Schü­ler, bei dem sich durch einen klei­nen Vor­fall (den wir hier nicht näher erläu­tern möch­ten) neue Wege eröff­nen und die­se sein Leben für immer ver­än­dert. Neben sei­nem High­school-Leben dreht sich alles um die net­te Spin­ne aus der Nach­bar­schaft - Spi­der-Man. Doch wie es scheint, ist das Uni­ver­sum (das sog. Spi­der-Ver­se) nicht im Gleich­ge­wicht und es kommt zum Auf­ein­an­der­tref­fen diver­ser Paralleluniversen.

Neben die­sem Unglück und Cha­os, muss der High­school-Schü­ler wei­te­re Auf­ga­ben bestehen um neben Spi­der-Man in sei­nem Uni­ver­sum die Mensch­heit vor dem Schur­ken „King Pin“ und Co. zu retten.

Wäh­rend sei­nes Aben­teu­ers trifft er auf unter­schied­li­che Fein­de und neu wer­den­de Freun­de. Neben Spi­der-Woman, Spi­der-Pork und Spi­der-Noir gilt es nun die Welt vor dem Unter­gang zu beschüt­zen. Ganz im Sti­le von Peter Par­ker – der freund­li­chen Spin­ne aus der Nachbarschaft.


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©Sony Pic­tures

Computeranimation – modern, altbekannt und dennoch neuartig

Wir haben schon erwähnt das es sich hier um einen com­pu­ter­ani­mier­ten Spiel­film han­delt. Jedoch bie­tet „Spi­der-Man: A New Uni­ver­se“ eine ganz neue Sti­lis­tik der dar­ge­stell­ten Bil­der. Zum einen kom­bi­niert der Spiel­film den Comic-Stil den Comic-Fans so sehr lie­ben und zum ande­ren ver­leiht er der Ani­ma­ti­on einen beson­de­ren com­pu­ter­ani­mier­ten Effekt. Genau die­se Mischung macht es aus.

Wir emp­fin­den die Com­pu­ter­ani­ma­ti­on nicht als „lang­wei­lig“ oder „gewöhn­lich“. Sie wirkt auf uns erfri­schend neu, bie­tet hin und wie­der lus­ti­ge Gags ala Spi­der-Man-Humor – ein Gefühl wie aus einem Comic!

Des Öfte­ren wer­den wir von den o.g. Comic-Stil-Ele­men­ten über­rascht. Bewe­gung und Zeit wer­den wie bei einem gewöhn­li­chen Comic durch Sym­bo­le dar­ge­stellt. Wir erle­ben in meh­re­ren Sze­nen auch sog. „Splash-Panels“, die eine beson­de­re Wir­kung auf den Zuschau­er erzie­len sol­len. [2]


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https://giphy.com/gifs/spiderman-spiderverse-into-the-1qErVv5GVUac8uqBJU

Die Faszination eines neuen Helden

Nach dem erfolg­rei­chen Video­spiel „Marvel’s Spi­der-Man“ aus dem Jah­re 2018, erscheint im Jahr 2020 der Nach­fol­ger „Spi­der-Man: Miles Mora­les“. Das Video­spiel dreht sich haupt­säch­lich um den Jun­gen Miles Mora­les. Durch sein Vor­gän­ger­spiel konn­te Miles Figur erst­ma­lig prä­sen­tiert wer­den und somit sein eige­nes Video­spiel erhal­ten. Wir ver­ste­hen, wes­halb das Inter­es­se hin­ter dem Jun­gen über die letz­ten Jah­re so gewach­sen ist und kön­nen uns zudem auch vor­stel­len, wei­te­re Ver­fil­mun­gen oder Video­spiel­fort­set­zun­gen über den Freund von Peter Par­ker in fer­ner Zukunft erle­ben zu dürfen.

Wer das Video­spiel „Marvel’s Spi­der-Man“ bereits gespielt hat und sich nun „Spi­der-Man: A New Uni­ver­se“ anse­hen möch­te, der wird eini­ge bekann­te Momen­te erle­ben. Denn vie­les aus dem Film erin­nert an die Gescheh­nis­se aus dem Videospiel.

Wir dür­fen uns freu­en – bereits 2020 wur­de bekannt gege­ben, dass es eine Fort­set­zung zum Ani­ma­ti­ons­film geben wird. Vor­aus­sicht­li­cher Start­ter­min von „Spi­der-Man: A New Uni­ver­se 2“ ist der April 2022. [3]


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https://giphy.com/gifs/spiderman-spiderverse-into-the-1qErVv5GVUac8uqBJU

Soundtrack und deutsche Vertonung

Offizieller Soundtrack

Für die Musik wähl­te man Musik­ti­tel bekann­ter Chart­stür­mer aus dem Jahr 2018 aus. Der Sound­track ver­eint etli­che Super­starts aus der Urban-, Hip-Hop- und R&B-Landschaft. Stars wie Post Malo­ne, Nicki Minaj oder Lil Way­ne tei­len sich das Mikro­fon für den offi­zi­el­len Sound­track. Die Regis­seu­re woll­ten hier etwas moder­nes und aktu­el­les hin­ein­brin­gen um so womög­lich mehr Zuschau­er zu begeistern.

Bekannte Synchronsprecher

Das Stu­dio “Ber­li­ner Syn­chron GmbH Wen­zel Lüdecke” war es mög­lich, vie­le bekann­te Gesich­ter hin­ters Mikro­fon zu locken und den Cha­rak­te­ren so ihre Stim­me zu ver­lei­hen. Neben Bernd Egger, der bekannt für die Stim­me von Arnold Schwar­zen­eg­ger ist, schaff­te es auch Caro­li­na Vera mit der Stim­me von Pené­lo­pe Cruz in das Spi­der-Ver­se. Film- und Seri­en­lieb­ha­ber wer­den immer wie­der im Ani­ma­ti­ons­film Stim­men bekann­ter Charaktere/Schauspieler erken­nen. Das zeich­net die Com­pu­ter­ani­ma­ti­on mit einer qua­li­ta­tiv hoch­wer­ti­gen deut­schen Syn­chro­ni­sa­ti­ons­ar­beit aus, die sich kei­nes­falls vor dem Ori­gi­nal-Ton ver­ste­cken muss.

Nice-to-know: Auch der mitt­ler­wei­le sehr bekann­te You­Tuber „Gron­kh“ hat eine Syn­chron­spre­cher­rol­ler im Ani­ma­ti­ons­film erhal­ten. Er spricht die Stim­me des bösen Schur­ken Wil­son Fisk, ali­as „King Pin“.


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©Sony Pic­tures

Fazit – erfrischend neuer Spider-Man-Look

„Spi­der-Man: A New Uni­ver­se“ ist eine wohl­tu­en­de Com­pu­ter­ani­ma­ti­on aus dem Jah­re 2018 die uns gera­de­wegs in das Spi­der-Man Uni­ver­sum oder sol­len wir sagen in das „Spi­der-Ver­se“ hin­ein­zieht und verschlingt.

Die Ani­ma­ti­ons­ar­beit mit ihren Effek­ten ist erfri­schend anzu­se­hen und fes­selt uns durch ihre Geschich­te bis zum Schluss, selbst für Zuschau­er ohne Vor­kennt­nis­se aus dem Marvel-Universum.

Lasst Euch nicht von der Com­pu­ter­ani­ma­ti­on abschre­cken und wagt einen Sprung ins neue „Uni­ver­sum“ bei dem ihr der net­ten Spin­ne aus der Nach­bar­schaft erneut einen Gruß aus­rich­ten könnt. Uns hat „Spi­der-Man: A New Uni­ver­se“ sehr gefal­len und wir bei derofa.de bewer­ten den Spiel­film als Sehens­wert. Der Ani­ma­ti­ons­film hat sei­ne Prei­se durch­aus ver­dient und zeigt uns, dass es nicht nur einen Spi­der-Man im Mar­vel-Uni­ver­sum geben kann.

Jemand, der ande­ren hilft, nur weil es getan wer­den soll­te oder muss, und weil es das Rich­ti­ge ist, ist zwei­fel­los ein wah­rer Super­heldStan Lee

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©Sony Pic­tures

Das war unse­re Mei­nung zum „Spi­der-Ver­se“. Was hal­tet Ihr von dem com­pu­ter­ani­mier­ten Film? Lasst es uns in den Kom­men­ta­ren wis­sen, wir sind gespannt!


Trailer

Der offi­zi­el­le deut­sche Trai­ler zu „Spi­der-Man: A New Universe“


 

Die Melodie des Meeres (2014)

  • 7.5/10
    dero­fa Durch­schnitts­wer­tung - 7.5/10
7.5/10

Jan­nik meint - Sehenswert

Auch wenn der Unter­hal­tungs­wert schwankt machen wun­der­schö­ne Far­ben und Hin­ter­grün­de, ver­bun­den mit ihrem unge­wöhn­li­chen Zei­chen­stil, die­se iri­sche Fabel zu einem außer­ge­wöhn­lich leben­di­gen und künst­le­risch beson­de­rem Ani­ma­ti­ons­er­leb­nis für alle Fan­tas­ten aber auch für Inter­es­sier­te abseits des Trick­film-Main­streams. (28.11.2020)

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Gen­re: Zei­chen­trick

Ori­gi­nal­ti­tel: Song of the Sea

Pro­duk­ti­ons­land: Bel­gi­en, Däne­mark, Frank­reich, Irland, Luxemburg

Pro­duk­ti­ons­fir­ma: Stu­dio­Ca­nal | Car­toon Saloon

Regie: Tomm Moo­re

Dreh­buch: Will Col­lins

Pro­duk­ti­on: Claus Toks­vig Kja­er, Tomm Moo­re, Ross Mur­ray, Fre­de­rik Vill­um­sen, Paul Young

Musik: Bru­no Cou­lais, Kíla

Län­ge: ca. 94 Minuten

Alters­frei­ga­be: FSK 0

Quel­len
https://de.wikipedia.org/wiki/Die_Melodie_des_Meeres | https://en.wikipedia.org/wiki/Song_of_the_Sea_(2014_film)

Beschreibung

“Die Melo­die des Mee­res” ist ein Zei­chen­trick­film des iri­schen Regis­seurs Tom Moo­re aus dem Jahr 2014.

Nach “Bren­dan und das Geheim­nis von Kells” (2009), han­delt es sich um den zwei­ten Film des Trick­film-Regis­seurs bei der die­ser sowohl für Regie, Pro­duk­ti­on als auch Geschich­te ver­ant­wort­lich war.[1]

Es han­delt sich um ein Werk des iri­schen Ani­ma­ti­ons­stu­di­os “Car­toon Saloon”. Moo­re ist einer der Mit­grün­der des Stu­di­os.[2]

Der Film stützt sich auf die tra­di­tio­nel­len Sel­kie-Erzäh­lun­gen der schot­ti­schen Mytho­lo­gie, stellt dabei jedoch die Kin­der als Prot­ago­nios­ten in den Hand­lungs­mit­tel­punkt.[3]

Das Werk wur­de mit dem Euro­päi­schen Film­preis 2015 in der Kate­go­rie “Bes­ter Ani­ma­ti­ons­film” aus­ge­zeich­net und war für einen Oscar nomi­niert.[4]

Handlung

Die Geschich­te han­delt von dem Jun­gen Ben, der mit sei­nen Eltern und sei­ner klei­nen Schwes­ter Sao­ir­se im Leucht­turm­wär­ter­haus einer klei­nen Insel lebt.

Nach­dem ver­schwin­den der Mut­ter ver­sucht die Groß­mutter die bei­den Kin­der auf das Fest­land nach Dub­lin zu holen. Es ent­steht ein Kon­flikt, wes­halb Ben und sei­ne Schwes­ter ver­su­chen ihren eige­nen Weg zu fin­den. Dabei sto­ßen sie auf magi­sche Elemente.


Trailer und Bilder

Der offi­zi­el­le deut­sche Trai­ler zu “Die Melo­die des Meeres”

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Kingdom Hearts χ Back Cover (2017)

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https://www.themoviedb.org/movie/538347?language=de
  • 5/10
    dero­fa Durch­schnitts­wer­tung - 5/10
5/10

Geht so

Mit “King­dom Hearts χ Back Cover” ver­öf­fent­li­che das japa­ni­sche Ent­wick­ler­stu­dio “Squa­re Enix” im Jahr 2017 eine Film­ver­si­on des 2015 erschie­ne­nen Mobi­le Games “King­dom Hearts Unchai­ned χ”.

In der Chro­no­lo­gie der Haupt­hand­lun­gen des Uni­ver­sums von “King­dom Hearts”, spielt der Film vor allen ande­ren Ver­öf­fent­li­chun­gen und mar­kiert damit den Start für alle Neu­lin­ge, wel­che die fan­tas­ti­sche Geschich­te der Serie von Anfang bis Ende erle­ben möchten.

Was Euch bei dem Film erwar­tet, war­um wir ihn nicht unbe­dingt not­wen­dig fin­den und auf wel­cher Collec­tion er ent­hal­ten ist, ver­ra­ten wir Euch im Review zu “King­dom Hearts χ Back Cover”.

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Gen­re: Com­pu­ter­ani­ma­ti­on

Ori­gi­nal­ti­tel: King­dom Hearts χ Back Cover

Pro­duk­ti­ons­land: Japan

Pro­duk­ti­ons­fir­ma: Squa­re Enix

Regie: Tets­u­ya Nomura

Dreh­buch: Tets­u­ya Nomura

Musik: Yoko Shi­mo­mu­ra

Län­ge: ca. 60 Minuten

Alters­frei­ga­be: USK 12

Uni­ver­sum: King­dom Hearts

Vor­gän­ger: King­dom Hearts 3D: Dream Drop Distance (2012)

Nach­fol­ger: King­dom Hearts III (2019)

Wer­tung:  

Autor: Jayes

Ver­fasst am: 17.04.2020


Der Start meiner Reise

Wäh­rend mei­ner chro­no­lo­gi­schen Rei­se durch das Uni­ver­sum von “King­dom Hearts”, war der CGI-Ani­ma­ti­ons­film “Back Cover” der ers­te Halt, wie ich durch den “King­dom Hearts”-Artikel unse­rer Autorin Lis­sa erfuhr. Übri­gens erfährt man auch dort, auf wel­chen Ver­öf­fent­li­chun­gen “Back Cover” ent­hal­ten ist.

Um den Film bes­ser ein­ord­nen zu kön­nen, soll­te man sich vor­her klar machen, dass es sich um eine Zusam­men­fas­sung der Gescheh­nis­se des Smart­pho­ne­spiels “King­dom Hearts Unchai­ned χ” (2015) han­delt. In dem Mobi­le Game steu­ert man einen Schlüs­sel­schwert­krie­ger und erleb­te dadurch die Geschichte.

2 Jah­re spä­ter, in der nun com­pu­ter­ani­mier­ten Film­ver­si­on namens “King­dom Hearts χ Back Cover” hin­ge­gen, die an eine typi­sche aber lan­ge Video­spiel­se­quenz erin­nert, sehen wir die Sto­ry aus der Per­spek­ti­ve der Prot­ago­nis­ten.[1]


Die Figu­ren aus “King­dom Hearts χ Back Cover”

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https://www.deviantart.com/andrewking20/art/Kingdom-Hearts-Back-Cover-Poster-795439749

Handlung

Die Geschich­te erzählt wie es zum Schlüs­sel­schwert­krieg kam. Ein­gangs heißt es:

„Vor lan­ger, lan­ger Zeit waren alle Wel­ten noch eins. Eines fer­nen Tages soll­te man die­se Ära das Zeit­al­ter der Mär­chen nen­nen. Hier, in Day­break Town, nahm alles sei­nen Lauf. Der Meis­ter aller Meis­ter besaß ein Auge, des­sen Blick auf die Zukunft gerich­tet war. Er ver­lieh fünf von sei­nen sechs Lehr­lin­gen je ein Exem­plar des Buchs der Pro­phe­zei­un­gen, in dem die Ereig­nis­se der Zukunft nie­der­ge­schrie­ben waren.“King­dom Hearts χ Back Cover
Fort­an grün­de­ten die fünf Pro­phe­ten eige­ne Bünd­nis­se, in denen sie wei­te­re Schlüs­sel­schwert­trä­ger ver­sam­mel­ten, und wur­den von dem Meis­ter aller Meis­ter mit ver­schie­de­nen Auf­ga­ben betraut, um sich auf die ver­häng­nis­vol­le Zukunft vor­zu­be­rei­ten, die das Buch der Pro­phe­zei­ung ver­sprach. Ein beun­ru­hi­gen­der Vor­fall, der in kei­nem der Bücher Erwäh­nung fin­det, lässt aber schon bald das Selbst­ver­ständ­nis der Pro­phe­ten und ihr Ver­trau­en in ihre Auf­ga­ben erschüt­tern.Nee­mann

Die fünf Pro­phe­ten erhal­ten jeweils eine Aufgabe

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https://www.4players.de/4players.php/screenshot_list/Allgemein/37105/Screenshots/81380/0/Kingdom_Hearts_HD_28_Final_Chapter_Prologue.html

Grau und leblos

Obwohl der Film mit der “Unre­al Engi­ne 4” pro­du­ziert wur­de, die auch im neu­es­ten Able­ger der Rei­he, “King­dom Hearts III”, ver­wen­det wird, kann man nicht von einer Augen­wei­de spre­chen.[2] Als “Tech-Demo” oder Vor­zei­ge­werk, um Lust auf “King­dom Hearts III” zu machen, fällt der Film also schon mal durch.

Die Welt und ihre Umge­bun­gen wir­ken leb­los und grau, es geht aus­schließ­lich um eini­ge weni­ge Figu­ren, die sich pri­mär durch ihre Tier­mas­ken unter­schei­den las­sen. Ani­ma­ti­ons­tech­nisch zeigt sich der Film eben­falls auf unter­durch­schnitt­li­chem Niveau, bei­spiels­wei­se in sei­nen unsau­be­ren Bewe­gun­gen der Figu­ren, die zu com­pu­ter­ge­ne­riert wirken.

Der ein­zi­ge Cha­rak­ter der wirk­lich her­aus sticht ist der ver­rück­te und schel­mi­sche “Meis­ter aller Meis­ter” in sei­ner schwar­zen Kut­te, der erns­te Momen­te durch sei­ne locke­ren Sprü­che aufbricht.


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www.thumbs.gfycat.com/ImportantDisgustingCrossbill-size_restricted.gif

Sze­nen wer­den häu­fig Plump durch ein “a few days later” getrennt und bei der Erzäh­lung wer­den die meis­te Zeit nur Dia­lo­ge ver­wen­det, ohne das drum her­um wirk­lich etwas pas­siert. Dadurch wirkt der Film sehr sta­tisch und lieb­los gestal­tet und macht den Anschein, selbst auf dem Niveau von Video­spiel­zwi­schen­se­quen­zen heu­ti­ger Tage eher min­der­wer­tig zu sein.

Berück­sich­ti­gen soll­te man hier jedoch auch das Bud­get des Fil­mes, die Grö­ße des Ent­wick­ler­teams und die ver­füg­ba­re Pro­duk­ti­ons­zeit, die wir hier nicht mit bewer­ten können.


Im Farb­ver­gleich: Oben die Mobi­le Game Vor­la­ge, unten der Film “Back Cover”

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https://www.pinterest.de/pin/341147740505425897/

Wer ist der Verräter?

Abge­se­hen davon dreht sich der Film etwas im Kreis und wid­met sich haupt­säch­lich der Suche eines “Ver­rä­ters” wel­cher der dunk­len Sei­te anheim gefal­len sei, sowie der ein­zel­nen Auf­ga­ben der fünf Propheten.

Dass sich auch die Musik nur wie­der­holt, trägt eben­so wenig zur Stim­mung bei und am Ende ver­rät “King­dom Hearts χ Back Cover” nicht wirk­lich viel Aus­sa­ge­kräf­ti­ges, was uns den Start in das ers­te Spiel in der Hand­lungs­chro­no­lo­gie “Birth by Sleep” erleich­tert hätte.

Posi­tiv ist uns eigent­lich nur auf­ge­fal­len, dass der Film über sei­ne knap­pe Stun­de Lauf­zeit nicht zu lang­wei­lig wird, sofern man wirk­lich offen für den Stoff ist und sich kon­zen­triert dar­auf einlässt.


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https://blog.de.playstation.com/2017/01/28/fantastische-spielwelten-kingdom-hearts-hd-2-8-final-chapter-prologue-angespielt/

Fazit -  Wie eine einstündige Zwischensequenz eines leblosen Spiels

“King­dom Hearts χ Back Cover” ist ein Film, der als Vor­ge­schich­te zur popu­lä­ren Spie­le­rei­he, sicher sei­ne Daseins­be­rech­ti­gung hat. Gemes­sen am Gen­re der Ani­ma­ti­ons­fil­me im All­ge­mei­nen, ver­sagt der Film aber vollständig.

Für Fans ist er daher sinn­voll, um etwas mehr über die Welt von “King­dom Hearts” zu erfah­ren. Unbe­dingt not­wen­dig wirkt das Werk aber nicht und mutet an wie eine ein­stün­di­ge Zwi­schen­se­quenz eines leb­lo­sen Spiels, was durch sei­ne farb- und detail­ar­me Insze­nie­rung, sowie erzäh­le­ri­sche Ein­tö­nig­keit enttäuscht.


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https://www.youtube.com/watch?v=QcVrMccnWZE, Ste­veR­e­li­us

 

Bescheidene Helden (2018)

  • 9/10
    dero­fa Durch­schnitts­wer­tung - 9/10
9/10

Her­aus­ra­gend

“Beschei­de­ne Hel­den” ist ein Ani­me vom geis­ti­gen Stu­dio Ghi­b­li Nach­fol­ger Stu­dio Ponoc, der in Deutsch­land bis­her exklu­siv auf Net­flix ver­füg­bar ist.

Das noch jun­ge Ani­ma­ti­ons-Stu­dio wel­ches aus ehe­ma­li­gen Mit­ar­bei­tern des legen­dä­ren Stu­dio Ghi­b­li, allen vor­an Pro­du­zent Yoshia­ki Nis­hi­mu­ra her­vor ging, glänz­te zuletzt mit dem Spiel­film und Stu­dio-Debüt “Mary und die Blu­me der Hexen” (2017).

Nach­dem wir uns den Ani­me-Film rund um die klei­ne Hexe Mary in unse­rem Review bereits genau­er ange­schaut haben, woll­ten wir wis­sen, was der neu­es­te Streich “Beschei­de­ne Hel­den” von Stu­dio Ponoc zu bie­ten hat.

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Gen­re: Ani­me

Ori­gi­nal­ti­tel: Modest Heroes (alter­na­tiv: Modest Heroes – Ponoc Short Films Theat­re, Volu­me 1)

Pro­duk­ti­ons­land: Japan

Regie: Hiro­ma­sa Yoneba­ya­shi, Yoshi­yu­ki Momo­se, Aki­hi­ko Yamashita

Dreh­buch: Hiro­ma­sa Yoneba­ya­shi, Yoshi­yu­ki Momo­se, Aki­hi­ko Yamashita

Musik: Takatsu­gu Mur­a­matsu, Masan­ori Shi­ma­da, Yasutaka Nakata

Län­ge: 53 Minuten

Alters­frei­ga­be: FSK nicht bekannt (Stand: 23.02.2019)

Wer­tung:  

Autor: Jayes

Ver­fasst am: 06.10.2019


Erstes Volume des “Ponoc Short Films Theatre”

Die Japa­ner von Stu­dio Ponoc lie­fern ein Bün­del aus drei erst­klas­si­gen Kurz­fil­men, wel­che in Deutsch­land bis­her aus­schließ­lich auf der Strea­ming Platt­form Net­flix erschie­nen sind.

Das lie­be­voll geschnür­te Paket hört auf den Namen “Beschei­de­ne Hel­den” (engl. Titel: “Modest Heroes”).

Stu­dio Ponoc gab im März 2018 bekannt, eine neue Rei­he von Kurz­fil­men auf­ge­teilt in meh­re­re Volu­mes geplant zu haben.[1]

“Beschei­de­ne Hel­den” ist nun also der ers­te Band des “Ponoc Short Films Theatre”-Projekts, wel­ches jeweils aus drei Kurz­fil­men mit einem über­ge­ord­ne­ten The­ma bestehen soll.


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https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Ponoc_Short_Films_Theatre_Logo.png

Kurzfilm 1 - “Kanini & Kanino”

Der ers­te Kurz­film mit dem Titel “Kani­ni & Kani­no” han­delt von den bei­den namens­ge­ben­den “Unter­was­ser­men­schen”, wel­che sich auf­grund ihrer gerin­gen Grö­ße, in ihrer Umwelt aller­lei Gefah­ren aus­ge­setzt sehen. Ob ande­re Was­ser­le­be­we­sen oder die Kraft der Ele­men­te, es lau­ern Gefah­ren im küh­len Nass. Unter­stüt­zung in die­ser Welt erhal­ten sie von ihrem Vater. Auch ihre schwan­ge­re Mut­ter spielt spä­ter eine Rolle.

Die Inspi­ra­ti­on für den Kurz­film soll laut Pro­du­zent Yoshia­ki Nis­hi­mu­ra in der Geburt des zwei­ten Kin­des von Regis­seur Hiro­ma­sa Yoneba­ya­shi lie­gen, wäh­rend die­ser er sich allei­ne Zuhau­se mit sei­nem klei­nen Sohn befand. Wesent­li­che Moti­ve sind daher die The­men Geburt, Schutz der Kin­der und im Land der auf­ge­hen­den Son­ne Japan häu­fig auf­tre­ten­de Naturkatastrophen.


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https://www.crunchyroll.com/de/anime-news/2019/01/04-1/ponocs-modest-heroes-anime-anthology-previewed-in-english-clip

Eine wesent­li­che Beson­der­heit am Kurz­film vom “Ari­et­ty” und “Mary”-Regisseur Yoneba­ya­shi ist sicher­lich, dass es sich um einen Stumm­film han­delt, bei dem die Cha­rak­te­re nur weni­ge Lau­te von sich geben. Außer­dem ist er sti­lis­tisch den ver­gan­ge­nen Ghi­b­li-Wer­ken und auch dem Spiel­film “Mary und die Blu­me der Hexen” am ähnlichsten.

Beim Mix aus “Ari­et­ty” und “Pon­yo” weiß uns beson­ders die Umset­zung des Was­sers, wel­ches schein­bar foto­rea­lis­tisch ein­ge­ar­bei­tet wur­de, zu gefal­len. Eben­so sticht die außer­ge­wöhn­lich schö­ne Musik hervor.

Auch wenn eine wirk­li­che Geschich­te nur unter­ge­ord­net wahr­zu­neh­men ist, zeigt “Kani­ni & Kani­no” wie CGI per­fekt dosiert mit klas­si­schem Zei­chen­trick Hand­werk kom­bi­niert wer­den soll­te. Und das allei­ne schon macht den Kurz­film zu einem Vor­zei­ge­werk im Anime-Genre.

  …

… com­pu­ter­ani­mier­te Fische für die Was­ser­rat­ten “Kani­ni & Kanino”.


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https://susuwatori.tumblr.com/post/181882009879/studio-ponocs-modest-heroes

Kurzfilm 2 - “Life Ain’t Gonna Loose”

“Life Ain’t Gon­na Loo­se” oder “Das Leben wird nicht ver­lie­ren” heißt der zwei­te Kurz­film in “Beschei­de­ne Hel­den”, bei dem Yoshi­yu­ki Momo­se Regie führte.

Vom magi­schen ver­schlägt es uns in ein rea­lis­ti­sche­res Sze­na­rio. Ein klei­ner Jun­ge lei­det an einer star­ken Lebens­mit­tel­all­er­gie. Welch gra­vie­ren­de Aus­wir­kun­gen dies auf sei­nen All­tag hat, und was solch ein Schick­sal für ein jun­ges Kind und sei­ne Mut­ter bedeu­tet, dem wid­met sich “Life Ain’t Gon­na Loose”.


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Wie Pro­du­zent Yoshia­ki Nis­hi­mu­ra im Inter­view ver­riet, basiert der Kurz­film auf einem klei­nen Jun­gen den er per­sön­lich kennt. Respekt zol­len soll das Werk, der beson­de­ren Bezie­hun­gen zwi­schen Müt­tern und deren Kin­dern.[2]

“Außer mir wür­de nie­mand die­ses The­ma behan­deln”, stellt Nis­hi­mu­ra fest.[3]

Wir freu­en uns, dass er es behan­delt hat. Der Film zeigt in kür­zes­ter Zeit eine Geschich­te wie sie lebens­nä­her nicht sein könn­te und gibt uns die Mög­lich­keit uns in die Lage der Figu­ren zu ver­set­zen sowie Mit­ge­fühl zu ent­wi­ckeln. Ein wich­ti­ges Werk, wel­ches auch künst­le­risch her­vor­ra­gend umge­setzt wor­den ist und dar­über hin­aus sei­ne Bot­schaft vermittelt.

  …

… Not­fall­sprit­zen für den tap­fe­ren Jun­gen mit Lebensmittelallergie.


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http://www.tumgir.com/tag/modest%20heroes

Kurzfilm 3 - “Invisible”

Im drit­ten, unter dem ehe­ma­li­gen Ghi­b­li-Zeich­ner Aki­hi­ko Yama­shi­ta ent­stan­de­nen Kurz­film “Invi­si­ble”, geht es action­rei­cher zu.

Eine dür­re Gestalt blickt in den Spie­gel. Dass es sich über­haupt um “jeman­den” han­delt, ver­rät nur die schein­bar schwe­ben­de Klei­dung. Schließ­lich kommt unter der Sog­wir­kung des Sound­tracks ein Werk zum Vor­schein, in dem ein Mann so unsicht­bar ist, dass sogar eine Kame­ra­fahrt durch sei­nen Kör­per glei­tet. Als ihn aus­ge­rech­net ein Blin­der Mann “sieht”, erreicht der Kurz­film die Grö­ße eines met­ha­pho­ri­schen Meisterwerks.


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https://planetafiyu.tumblr.com/post/188469362096/modest-heroes-invisible-2018-and-you-have-you

Wie es zu “Invi­si­ble” kam ist beson­ders inter­es­sant. Pro­du­zent Nis­hi­mu­ra war immer begeis­tert davon, wie per­fekt der Chef­zeich­ner von “Das Wan­deln­de Schloss” Yama­shi­ta, zu Stu­dio-Ghi­b­li-Zei­ten Bewe­gun­gen und Men­schen zeich­ne­te. Also woll­te er ihm eine beson­de­re Her­aus­for­de­rung bie­ten und gab den Auf­trag, einen Unsicht­ba­ren zu zeich­nen. Auch wenn Yama­shi­ta erwi­der­te dies sei unmög­lich, beteu­er­te Nis­hi­mu­ra, gera­de des­we­gen sol­le er es ver­su­chen.[4]

“Invi­si­ble” fängt eine unheim­lich dich­te Stim­mung ein und erin­nert dabei an eini­ge düs­te­re 90er Jah­re Ani­me-Pro­duk­tio­nen wie z.B. “Memo­ries”.

  …

… unsicht­ba­re Men­schen für ein meta­pho­ri­sches Meis­ter­werk der tie­fe­ren Ebe­nen, das man nicht nur als Ani­me-Fan unbe­dingt gese­hen haben muss!


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https://planetafiyu.tumblr.com/post/188469362096/modest-heroes-invisible-2018-and-you-have-you

Fazit – Die Traumfabrik

Mit “Beschei­de­ne Hel­den” hat Stu­dio Ponoc wie schon in “Mary und die Blu­me der Hexen” ein außer­ge­wöhn­li­ches Werk geschaf­fen, was qua­li­ta­tiv in bei­na­he allen Belan­gen aus der brei­ten Mas­se hervorsticht.

Zurecht erscheint zwi­schen den Kurz­fil­men eine Art “Fabrik der Zeich­nun­gen”, die in uns die Vor­stel­lung von Stu­dio Ponoc als magi­sche “Traum­fa­brik” auslöste.

Durch die Abwechs­lung bei den Gen­res der drei Kurz­fil­me, erscheint “Beschei­de­ne Hel­den” trotz sei­nes zusam­men­hän­gen­den Grund­the­mas, als abwechs­lungs­rei­cher Ani­me Drei­tei­ler, in dem beson­ders Aki­hi­ko Yama­shi­tas “Invi­si­ble” enorm herausragt.

Wir hof­fen auf wei­te­re Volu­mes die­ser außer­ge­wöhn­li­chen Wer­ke, denn durch das hohe Niveau der Pro­duk­tio­nen, erscheint uns Stu­dio Ponoc als letz­te Bas­ti­on des klas­si­schen Ani­me Kinos – und das ist wirk­lich heldenhaft!


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https://planetafiyu.tumblr.com/post/188469362096/modest-heroes-invisible-2018-and-you-have-you

Weathering With You (2019)

  • 8.5/10
    dero­fa Durch­schnitts­wer­tung - 8.5/10
8.5/10

Stee­vo meint - Ausgezeichnet

Mako­to Shin­kais nächs­tes Meisterwerk.

Gute Geschich­te, Ani­ma­ti­ons­tech­nisch auf höchs­tem Niveau und sehr gute Synchro.

Mei­ner Mei­nung nach ist er fast gleich­auf mit “Your Name”, man soll­te die bei­den Fil­me aber natür­lich nicht ver­glei­chen da es ja kei­ne wei­ter­füh­rung ist.

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Gen­re: Ani­me

Ori­gi­nal­ti­tel: Ten­ki No Ko

Pro­duk­ti­ons­land: Japan

Regie: Makoto Shinkai

Dreh­buch: Mako­to Shinkai

Musik: Rad­wimps

Län­ge: 114 Minu­ten

Alters­frei­ga­be: FSK 6

Beschreibung

Wea­the­ring With You ist der nächs­te Film von Mako­to Shin­kai, vier Jah­re nach dem über­aus Erfolg­rei­chen Film “Your Name”.

In dem Film Wea­the­ring With You geht es dar­um das es in dem Land Japan dau­er­haft reg­net, obwohl es Som­mer ist und die Son­ne strah­len soll­te, es gibt aber laut Wet­ter­be­richt kei­ne besserung.

Es gibt aber eine Hoff­nung die kaum einer kennt und das ist “Das Sonnenscheinmädchen”.

Nur sie kann alles wie­der in Ord­nung bringen.

 

Hina am Schrein

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https://www.nytimes.com/2020/01/16/movies/weathering-with-you-review.html

Hod­a­ka und Hina bli­cken Rich­tung Sonne

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https://ninotaku.de/weathering-with-you-review/

Nagi, Hina und Hod­a­ka machen Freudensprünge

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https://www.sputnik-kino.com/program/movie/1887

Toy Story 4 (2019)

Gen­re: Ani­ma­ti­on

  • 8.5/10
    dero­fa Durch­schnitts­wer­tung - 8.5/10
8.5/10

Aus­ge­zeich­net

Der neu­es­te Pixar-Film bie­tet groß­ar­ti­ge Unter­hal­tung durch die rich­ti­ge Por­ti­on Humor und einer herz­li­chen Geschich­te mit nur win­zi­gen Makeln.
„Toy Sto­ry 4“ ist eine wür­di­ge Fort­set­zung die sich auf die Stär­ken des Fran­chise besinnt und den­noch fri­schen Wind hin­ein bringt.

 

Autorenwertungen


Jayes meint Aus­ge­zeich­net

“Der neue Pixar-Streich “Toy Sto­ry 4” (sinn­frei­er dt. Titel “A Toy Sto­ry: Alles hört auf kein Kom­man­do”) wur­de von schlech­ten Vor­zei­chen überschattet.
Pixar Füh­rungs­kraft John Las­se­ter, krea­ti­ver Kopf und Dreh­buch­au­tor der ers­ten drei
Toy Story“-Filme, der außer­dem den Regie­pos­ten in Teil 1 und 2 inne hat­te, ver­ließ infol­ge von #MeToo im Jahr 2018 das Ani­ma­ti­ons­stu­dio Pixar.

“Toy Sto­ry 4” Regis­seur Josh Coo­ley sag­te laut Spie­gel Infor­ma­tio­nen, dass es bereits im Jahr 2015 der Plan war, gemein­sam mit Las­se­ter Regie zu füh­ren, die­ser jedoch auf­grund von Zeit­man­gel 2016 den Regie­pos­ten voll­stän­dig an ihn abgab. Also nahm Coo­ley das Zep­ter allei­ne in die Hand.[1]

Gescha­det hat das “Toy Sto­ry 4” glück­li­cher­wei­se nicht. Der Film zeigt aber­mals auf welch hohem Niveau die Pixar Stu­di­os ihre Fil­me pro­du­zie­ren. Die Ani­ma­ti­ons­schmie­de mit über 1600 Mit­ar­bei­tern aus dem son­ni­gen Kali­for­ni­en, kre­iert mit „Toy Sto­ry 4“ aber­mals eine herz­li­che, wit­zi­ge und auch Wer­te ver­mit­teln­de Geschich­te für gro­ße und klei­ne Zuschauer.

Die „Toy Sto­ry“ Lizenz ist beson­ders wich­tig für das Stu­dio. Schließ­lich han­del­te es sich im Jahr 1995 mit “Toy Sto­ry” nicht nur um das Erst­lings­werk des Stu­di­os, son­dern auch um den ers­ten voll­stän­dig com­pu­ter­ani­mier­ten Lang­film für das Kino über­haupt.[2]

Mit „Toy Sto­ry 4“ wird die wich­ti­ge Mar­ke von Pixar auch für Fans der ers­ten Stun­de zufrie­den­stel­lend wei­ter­ge­führt und wagt sich sto­ry­tech­nisch letzt­end­lich sogar an gra­vie­ren­de Ver­än­de­run­gen in Bezug auf Haupt­cha­rak­ter und She­riff Woo­dy und sei­ne Spielzeug-Gang.

Auch wenn es “Toy Sto­ry 4” ein wenig an Sub­tanz in der Dich­te sei­ner Geschich­te, und damit an Aus­drucks­stär­ke man­gelt, ist er eine wür­di­ge Fort­set­zung, die sich auf die Stär­ken des Fran­chise besinnt und den­noch fri­schen Wind hin­ein bringt.”   (23.08.2019)


Lis­sa meint Her­aus­ra­gend

Sagt Hal­lo zu For­ky, unse­rem spre­chen­den Löf­fel oder ist er doch eine Gabel?

Im neu­en „Toy Story“-Film aus dem Hau­se Pixar durf­ten wir wie­der feins­te Qua­li­tät erle­ben. Wir wur­den groß­ar­tig unter­hal­ten. Ob durch neue Cha­rak­te­re wie unse­ren Göf­fel oder durch wie­der­keh­ren­de alt­be­kann­te Freunde.
Ja, der neue Pixar-Film ist wie­der was beson­de­res. Hier stimmt ein­fach alles. Der Humor lässt nichts zu wün­schen übrig und auch die Hand­lung erweist sich als sehr frisch und neu. Ich kann hier kaum etwas bemängeln.

Den­noch ver­ge­be ich nur 9/10 Punk­te, auf­grund eines sich sehr lang zie­hen­den Abschnitts im Film. „Toy Sto­ry 4“ gehört immer noch zu den belieb­tes­ten Ani­ma­ti­ons­fil­men und hat sich sei­nen Platz auf dem Thron nur zu sehr verdient.

Dau­men hoch für unse­ren Woo­dy!“   (23.08.2019)


Beschreibung

“Toy Sto­ry 4” (dt. Titel “A Toy Sto­ry: Alles hört auf kein Kom­man­do) ist ein Com­pu­ter­ani­mier­ter Trick­film der Pixar Ani­ma­ti­on Stu­di­os aus dem Jahr 2019.

Im inzwi­schen vier­ten Teil der Toy-Sto­ry-Rei­he geht es erneut um die bekann­ten Spiel­zeu­ge Wod­dy, Buzz und Co.
Als die klei­ne Bon­nie aus der Vor­schu­le ein neu­es selbst gebas­tel­tes Spiel­zeug namens “For­ky” mit nach Hau­se bringt, ver­sucht Woo­dy die ande­ren Spiel­zeu­ge von des­sen Wich­tig­keit für Bon­nie zu über­zeu­gen. Im dar­auf fol­gen­den Fami­li­en­aus­flug geht der „Göf­fel“ For­ky ver­lo­ren. Woo­dy und die ande­ren Spiel­zeu­ge ver­su­chen ihn mit aller Kraft wie­der­zu­fin­den und gera­ten dabei mit der Pup­pe Gab­by aus einem Anti­qui­tä­ten­ge­schäft in Konflikt.

Regie führ­te Josh Coo­ley. Ursprüng­lich soll­te die­ser zusam­men mit John Las­se­ter Regie füh­ren. Bereits im Jah­re 2016 soll Las­se­ter jedoch auf­grund von Zeit­man­gel den Regie­pos­ten kom­plett an Coo­ley abge­ge­ben haben.[3]

Das Dreh­buch schrie­ben Ste­pha­ny Fol­som und Andrew Stanton.

Die Musik stammt von Ran­dy New­man, der bereits für alle drei Vor­gän­ger­fil­me die Musik schrieb.

Der bekann­te Toy-Sto­ry-Song “Du hast ‘en Freund in mir” (in der deut­schen Vari­an­te geschrie­ben und gesun­gen von Klaus Kla­ge), ist auch in der deut­schen Ver­si­on des Fil­mes nur auf Eng­lisch zu hören.
Der Song “I Can’t Let You Throw Yourself Away” hin­ge­gen wur­de ins deut­sche übersetzt.

Der Film ist bereits nach weni­gen Mona­ten mit einem welt­wei­ten Ein­spiel­ergeb­nis von ca. 1 Mrd. US-Dol­lar kom­mer­zi­ell sehr erfolg­reich.[4]


Bilder

Alte Bekann­te. In „Toy Sto­ry 4“ tref­fen wir erneut auf Woo­dy und sei­ne Freunde

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Nicht alle sind vom Neu­zu­gang “For­ky” so über­zeugt wie Woody

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Por­zel­in­chen spielt eine tra­gen­de Rol­le im neu­en Film

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Flau­schi­ger Neu­zu­gang: Bun­ny und Ducky sor­gen für Lacher

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Die Ant­ago­nis­tin Gab­by hat es auf She­riff Woo­dy abgesehen

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