Dragonball Super: Broly (2018)

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©Bird Studio/Shueisha, 2018 Dra­gon Ball Super The Movie Pro­duc­tion Com­mit­tee, ©Toei, ©KAZÉ

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    dero­fa Durch­schnitts­wer­tung - 10/10
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Lieb­lings­film

Mit “Dra­gon­ball Super: Bro­ly” star­te­te in Japan im Dezem­ber 2018 der ers­te Dra­gon­ball-Film zur Ani­me-Serie “Dra­gon­ball Super” (2015-2018).

Im Rah­men der “Ani­me Nights” des Publis­hers “KAZÉ”, soll­ten Kino-Fans am 30. Juli 2019 nun auch in den Genuss der deut­schen Fas­sung, des inzwi­schen 20. Films des Dra­gon­ball-Uni­ver­sums auf gro­ßer Lein­wand kommen.

Die Pro­du­zen­ten von Toei Ani­ma­ti­on ver­spra­chen einen “stär­ke­ren Film mit einer inter­es­san­te­ren Geschich­te jen­seits der bis­he­ri­gen”.[1]

Wir haben uns in die Kino­ses­sel gewagt und ver­ra­ten euch, wes­halb “Dra­gon­ball Super: Bro­ly” tat­säch­lich ein beson­de­rer Film im Fran­chise gewor­den ist.

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Gen­re: Ani­me, Shō­nen

Ori­gi­nal­ti­tel: Dora­gon Bōru Sūpā: Bur­orī (Tran­skrip­ti­on)

Pro­duk­ti­ons­land: Japan

Pro­duk­ti­ons­fir­ma: Toei Com­pa­ny, 20th Cen­tu­ry Fox Japan | Toei Animation

Regie: Tats­u­ya Nagamine

Dreh­buch: Aki­ra Toriyama

Pro­duk­ti­on: Nori­hi­ro Haya­shi­da, Rio­ko Tominaga

Musik: Nori­hi­to Sumitomo

Län­ge: ca. 100 Minuten

Alters­frei­ga­be: FSK 12

Uni­ver­sum: Dra­gon Ball

Vor­gän­ger: Dra­gon­ball Z: Resur­rec­tion ‚F‘ (2015)

Nach­fol­ger: angekündigt

Quel­len
https://de.wikipedia.org/wiki/Dragonball_Super:_Broly | https://en.wikipedia.org/wiki/Dragon_Ball_Super:_Broly

Wer­tung:  

Autor: Jan­nik

Ver­fasst am: 31.07.2019


Die geringe Erwartungshaltung

Zuge­ge­ben, als wir uns die Tickets für die Ani­me-Nights sicher­ten, waren wir nicht gera­de eupho­risch gestimmt.

Die bis­he­ri­gen Film­aus­flü­ge von Son Goku und sei­nen Freun­den, blie­ben uns über die Jah­re eher unter­durch­schnitt­lich im Gedächt­nis. Auch wenn es im Jahr 1993 eine posi­ti­ve Aus­nah­me, in Form des Spe­cials “Die Geschich­te von Trunks“ gab, fehl­ten uns abseits der Ani­me-Seri­en oft die wirk­lich gewich­ti­gen Geschich­ten die das Fran­chise ausmachen.

Die gerin­gen Lauf­zei­ten der bis­he­ri­gen Movies und die dadurch beding­ten ober­fläch­li­chen Sto­rys abseits des “Dra­gon­ball-Kanon” - den es übri­gens offi­zi­ell gar nicht gibt und nur von Fans inter­pre­tiert wird[2] - lie­ßen die Fil­me in Ver­ges­sen­heit geraten.

Getrie­ben von unse­rem dra­gon­bal­li­schen Pflicht­be­wusst­sein woll­ten wir dem neu­en Werk, des­sen Sto­ry von Autor und Man­ga-Legen­de Aki­ra Tori­ya­ma stammt, den­noch eine Chan­ce geben.

Wie sich her­aus­stell­te war dies genau die rich­ti­ge Entscheidung.


Fil­me zu “Dra­gon­ball” gab es vie­le - wirk­lich gute nur wenige

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©Bird Studio/Shueisha, 2018 Dra­gon Ball Super The Movie Pro­duc­tion Com­mit­tee, ©Toei, ©KAZÉ, Quel­le: https://dragonball.fandom.com/wiki/List_of_Dragon_Ball_films

Handlung

Das “Tur­nier der Kraft” ist zu Ende doch der Wunsch immer stär­ker zu wer­den besteht für Son Goku und Vege­ta seit jeher. So trai­nie­ren sie gemein­sam auf einer ein­sa­men Insel um ihre Fähig­kei­ten zu ver­fei­nern, bis ein alter Bekann­ter Pro­ble­me macht.

Nie­mand gerin­ge­rer als die ner­ven­de Pest­beu­le Free­zer, hat unter mit­hil­fe sei­ner Sol­da­ten, sechs der müh­sam von Bul­ma ein­ge­sam­mel­ten Wunsch­ku­geln unter sei­ne Gewalt gebracht, um sie erneut für sei­ne Zwe­cke zu missbrauchen.

Den Tyran­nen auf­zu­hal­ten ist das obers­te Ziel, doch mit dem unglaub­li­chen Leis­tungs­ni­veau des mys­te­riö­sen Sai­ya­jins Bro­ly, haben unse­re Freun­de nicht gerech­net. Ein epi­scher Kampf unglaub­li­chen Aus­ma­ßes bricht an.


Haben Goku und Vege­ta über­haupt eine Chan­ce gegen Broly?

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©Bird Studio/Shueisha, 2018 Dra­gon Ball Super The Movie Pro­duc­tion Com­mit­tee, ©Toei, ©KAZÉ

Finde alle sieben Eigenschaften

Endlich viel Story

End­lich ein DB-Movie der mit einer viel­schich­ti­gen und kom­ple­xe­ren Geschich­te daher kommt als sei­ne Vor­gän­ger. Zuge­ge­ben - super kom­pli­ziert ist die Sto­ry nicht. Den­noch muss­ten wir uns, ins­be­son­de­re zu Beginn, erst ein­mal vie­le sto­ry­re­le­van­te Infos aus dem Gedächt­nis rufen, um zurück in die Grund­ge­schich­te der Dra­gon­ball-Welt zu finden.

Die deut­li­che län­ge­re Lauf­zeit von 100 min fiel uns im Ver­gleich zu frü­he­ren Fil­men sehr schnell auf. Die meis­ten Movies von damals erreich­ten etwa nur die Hälf­te und kamen mit Lauf­zei­ten von ca. 50 min daher. Erst mit dem Film “Kampf der Göt­ter” (2013) bra­chen die Macher glück­li­cher­wei­se mit die­ser Tra­di­ti­on. Da jetzt zusätz­lich auch noch die Sto­ry-Kom­po­nen­te deut­lich dich­ter aus­fällt, fühl­te es sich so an, als wäre “DBS: Bro­ly” das ers­te Werk im DB-Fran­chise, was die Bezeich­nung Film auch wirk­lich verdient.

Als die Geschich­te rund um Bro­ly, des­sen Vater Para­gus, Gokus Vater Bar­dock, König Vege­ta, Free­zer und auch eini­ge neue Namen genüss­lich aus­ge­rollt wird, sind wir rich­tig zufrie­den mit dem Erzähl­tem­po. Beson­ders auf­fäl­lig ist auch, wie vie­le ver­schie­de­ne Cha­rak­te­re plötz­lich mit von der Par­tie sind. Vie­le der Z-Kämp­fer spie­len in die­sem Movie zwar lei­der kei­ne Rol­le mehr, die ande­ren Figu­ren sor­gen hier jedoch für will­kom­me­ne Abwechslung.


Die Sto­ry nimmt zu Beginn des Fil­mes gro­ßen Raum ein und ist deut­lich kom­ple­xer als von den bis­he­ri­gen Movies gewohnt

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©Bird Studio/Shueisha, 2018 Dra­gon Ball Super The Movie Pro­duc­tion Com­mit­tee, ©Toei, ©KAZÉ

Neuinterpretation von Erfinder Toriyama

Ein wich­ti­ger Aspekt der Geschich­te ist die Über­ar­bei­tung durch Erfin­der und Autor Aki­ra Tori­ya­ma der das Dreh­buch zu “DBS: Bro­ly” schrieb. Im Ver­gleich zu den frü­he­ren Fil­men, in denen die Cha­ra­ke­re Bro­ly, Bar­dock usw. bereits vor­ka­men, wur­de deren Geschich­te nun überarbeitet.

Hier gibt es eini­ge Unge­reimt­hei­ten in der Zeit­li­nie, die bei Fans Anlass zur Kri­tik wur­den. Zum  Bei­spiel müss­te “DBS: Bro­ly” im Jah­re 780 spie­len, da die Hand­lung nach dem “Tur­nier der Kraft” ansetzt. Ein Timer im Film zeigt aber das Jahr 775, was zeit­lich etwa ein Jahr nach dem Sieg gegen Boo ent­spre­chen wür­de.[3]

Erwähnt wer­den soll­te, dass sich weder Autor Tori­ya­ma noch ande­re Pro­du­zen­ten inner­halb des DB-Fran­chise klar zu einem Kanon - also einer Richt­li­nie zur Sto­ry - posi­tio­niert haben.[4] Mit ande­ren Wor­ten: So genau will man es nicht neh­men, mit den ein­he­ti­li­chen Regeln und der Kon­ti­nui­tät des DB-Universums.

Dies kann man durch­aus kri­ti­sie­ren. Auch uns sind bei “DBS: Bro­ly” eini­ge, zumin­dest frag­wür­di­ge Punk­te auf­ge­fal­len, wie die Anzahl der Wün­sche die Shen Long erfüllt oder der Kampf­an­zug, mit dem der klei­ne Son Goku auf die Erde geschickt wird.

Trotz­dem hat uns die­ser Umstand weni­ger gestört. Solan­ge die Geschich­te wei­ter­hin aus der Feder von Erfin­der Tori­ya­ma stammt und nicht zu gro­ße irri­tie­ren­de Wider­sprü­che ent­ste­hen, sind wir glück­lich damit. Das Tori­ya­ma zu Man­ga-Zei­ten die Figur “Lunch” ein­fach ver­ges­sen hat und der amü­san­te und ambi­va­len­te Cha­rak­ter plötz­lich nie wie­der vor­kam, haben wir ihm ja auch nicht übel genom­men. Wir fin­den Tori­ya­ma darf das.

Übri­gens - Ein gro­ßer Kri­tik­punkt in den Sto­rys von Dra­gon­ball gene­rell, ist die Wie­der­ho­lung und die mehr­ma­li­ge Wie­der­auf­er­ste­hung von immer glei­chen Geg­nern wie Free­zer. Das ewi­ge Ekel ist zwar schon wie­der mit von der Par­tie, spielt aber eine ganz ande­re Rol­le, die uns gefal­len hat.


Erfin­der Aki­ra Tori­ya­ma sieht man­geln­de Kon­ti­nui­tät mög­li­cher­wei­se etwas gelassener

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©Bird Studio/Shueisha, 2018 Dra­gon Ball Super The Movie Pro­duc­tion Com­mit­tee, ©Toei, ©KAZÉ, Quel­le: https://samagame.com/de/dragon-ball-super-sind-akira-toriyama-und-toyotaro-fur-die-erstellung-der-serie-kompatibel/

Freezers Rolle

Irgend­wie kann einem Free­zer schon leid tun. Unzu­frie­den mit sei­ner Kör­per­grö­ße hat er wie­der­mal vor die Dra­chen­ku­geln für sei­ne fins­te­ren Machen­schaf­ten zu miss­brau­chen respek­ti­ve sei­nen Min­der­wer­tig­keits­kom­plex zu kompensieren.

Mit der Zeit scheint ihm aber alles über den Kopf zu wach­sen.  Er ist lan­ge nicht mehr das Maß aller Din­ge. Plötz­lich spielt er in Sachen Kampf­kraft gar kei­ne Rol­le mehr und muss sich die nöti­ge Auf­merk­sam­keit schwer durch einen Twist im Film erkämpfen.

Free­zers Rol­le kam uns die­ses mal “ver­mit­teln­der” vor und funk­tio­nier­te her­vor­ra­gend als Bin­de­glied zwi­schen den übri­gen Cha­rak­te­ren. Eine erfri­schen­de her­an­ge­hens­wei­se der Pro­du­zen­ten, die Free­zer zwar genug sto­ry­re­le­van­te Screen­ti­me ein­räum­ten, ihn als Haupt-Ant­ago­nis­ten jedoch nur noch eine unter­ge­ord­ne­te Rol­le spie­len lassen.

Und auch in Sachen Cha­rak­ter­de­sign und Zei­chen­stil hat sich eini­ges getan.


Auch “DBS: Bro­ly” kommt nicht ganz ohne Steh­auf­männ­chen Free­zer aus

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Die Stilfrage

In “DBS: Bro­ly” woll­ten sich die Pro­du­zen­ten dem aktu­el­len Zei­chen­stil von Schöp­fer Aki­ra Tori­ya­ma anpas­sen.[5]

Tori­ya­ma selbst wähl­te aus einer Aus­wahl an Ani­ma­to­ren aus und ent­schied sich für Nao­hi­ro Shinta­ni. Die zwei Haupt­un­ter­schie­de zum bis­he­ri­gen Zei­chen­stil, lie­gen im schlan­ke­ren Look der Mus­ku­la­tur der Figu­ren und in den Farb­ge­bun­gen, die wie­der näher in Rich­tung Ori­gi­nal gehen sollten.

Bei­des war im Film wie­der­zu­er­ken­nen. Beson­ders die Far­ben, bei­spiels­wei­se das Oran­ge des iko­ni­schen Kampf­an­zugs von Son Goku, ent­wi­ckel­ten bei uns ein ver­trau­tes und nost­al­gi­sches Gefühl. Die schlan­ke­ren Mus­keln sind uns bereits in der Ani­me-Serie “Dra­gon Ball Super” auf­ge­fal­len. Die­se Ände­rung fin­den wir eher unnö­tig. Doch auch hier gilt: Wenn das Ziel war, sich dem Ori­gi­nal­au­tor Tori­ya­ma anzu­pas­sen, emp­fin­den wir dies als wünschenswert.

Ins­ge­samt erin­ner­te uns der Zei­chen­stil trotz oder gera­de wegen der klei­ne­ren Ver­än­de­run­gen sehr stark an frü­he­re Dra­gon­ball-Zei­ten und sorg­te so für den gewis­sen und gewünsch­ten Nostalgiefaktor.


“DBS: Bro­ly” wirkt weni­ger weich gewa­schen und deut­lich kör­ni­ger als etwa die “Dra­gon Ball Super” Anime-Serie

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©Bird Studio/Shueisha, 2018 Dra­gon Ball Super The Movie Pro­duc­tion Com­mit­tee, ©Toei, ©KAZÉ

Auch in Punc­to Far­ben fühlt man sich unwei­ger­lich an alte Zei­ten erinnert

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©Bird Studio/Shueisha, 2018 Dra­gon Ball Super The Movie Pro­duc­tion Com­mit­tee, ©Toei, ©KAZÉ

Der typische Dragonball Witz

Wer Dra­gon­ball kennt, der weiß auch was mit dem typi­schen Dra­gon­ball-Humor gemeint ist. Aki­ra Tori­ya­ma ver­stand es bereits vor der Ent­wick­lung sei­nes erfolg­reichs­ten Man­ga, die Leser zu amü­sie­ren, bei­spiels­wei­se in sei­nen Kurzgeschichten.

Auch auf “DBS: Bro­ly” über­trägt sich das. Wenn Vege­ta und Goku wie so oft auf­grund Gokus Nai­vi­tät anein­ader gera­ten oder Vege­ta sich typi­scher­wei­se bei der Fusi­on zum Affen machen muss, schlägt das Fan­herz höher.

Auch in vie­len ande­ren Sze­nen brach­te uns der Film zum schmun­zeln oder sorg­te für Geläch­ter beim Kinopublikum.


Der typi­sche Humor aus Dra­gon­ball (hier in Epi­so­de 16 der “DBS” Ani­me-Serie) ist auch im Film enthalten

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©Bird Studio/Shueisha, 2018 Dra­gon Ball Super The Movie Pro­duc­tion Com­mit­tee, ©Toei, ©KAZÉ

Die Synchronisation

Einer der wich­tigs­ten Punk­te, ins­be­son­de­re beim The­ma Ani­me, ist die Qua­li­tät der Synchronisation.

Als mit “Kampf der Göt­ter” nach vie­len Jah­ren ein neu­er Dra­gon­ball Film in Deutsch­land ange­kün­digt wur­de, sprach Publis­her KAZÉ den neu­en Spre­chern ihr Ver­trau­en aus. Die­se hat­ten bereits in der Neu­auf­la­ge “Dra­gon­ball Kai” den alten Syn­chron­cast, aus den frü­hen 2000ern abgelöst.

Fans woll­ten das nicht hin­neh­men und ein Shit­s­torm son­der­glei­chen brach über KAZÉ her­ein. Glück­li­cher­wei­se lenk­te der Publis­her ein und ver­sprach für die Movies, wei­ter­hin mög­lichst den alten Stamm­cast rund um Tom­my Mor­gen­stern (Son Goku) und Oli­ver Sie­beck (Vege­ta) zu ver­pflich­ten. Auch in “Bro­ly” wur­de (bis auf die übli­chen Aus­nah­men) auf den alten Cast zurückgegriffen.

Wes­halb eini­ge Spre­cher bei der Pro­duk­ti­on von “Dra­gon­ball Kai” nicht in ihre alte Rol­le schlüp­fen woll­ten bleibt ein urba­nes Mys­te­ri­um. Die Gerüch­te reich­ten von finan­zi­el­len Grün­den bis­hin zur Her­aus­for­de­rung den Stim­men gegen­über, vor die der Ani­me die Spre­cher stellt.

Da es in “Dra­gon­ball” beson­ders in den Kämp­fen ordent­lich zur Sache geht, ist Schrei­en abso­lu­tes Pflicht­pro­gramm. Iro­ni­scher­wei­se wird die­ser Aspekt nun schein­bar trot­zig beson­ders ernst genom­men und die Spre­cher geben wirk­lich alles um den Zuschau­er zuzu­schrei­en. So viel Hin­ga­be soll­te gewür­digt werden.

Auch bis in die kleins­ten Neben­rol­len, besteht der Cast aus wirk­lich tol­len und bekann­ten Sychron­schau­spie­lern. Da wäre z.B. David Nathan, der zwar lei­der nur kurz aber dafür umso ein­präg­sa­mer in der Rol­le des Pic­co­lo zurück ist und schein­bar auch nicht sei­ne typi­sche Beto­nung, beim Spre­chen des Name­kia­ners ver­ges­sen hat.

Ger­rit Schmidt-Foß, eben­falls einer der größ­ten und bekann­tes­ten Syn­chron­spre­cher (Leo­nar­do DiCa­prio, Jim Par­sons), gibt sich die Ehre als Namens­ge­ben­der “Bro­ly” und macht sei­ne Sache eben­falls gewohnt auf höchs­tem Niveau, auch wenn er für die “dümm­li­chen” Antei­le der Rol­le nicht so geeig­net scheint.


Die deut­sche Syn­chro­ni­sa­ti­on erfolg­te bei der TV+Synchron GmbH in Ber­lin unter der Dia­log­re­gie von Felix Spieß

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©TV+Synchron GmbH

Kämpfe neu inszeniert

Eine deut­li­che Stei­ge­rung ist den Pro­du­zen­ten bei der Dar­stel­lung der Kämp­fe gelun­gen. Die­se sind in “DBS: Bro­ly” so bra­chi­al insze­niert wie noch nie.

Beson­ders ist uns hier eine Art Ver­fol­ger­ka­me­ra auf­ge­fal­len, die für völ­lig neue Bil­der sorg­te. Durch die­sen Stil wur­den auch weni­ger abrup­te Schnit­te nötig und es ent­wi­ckel­te sich ein Mittendrin-Gefühl.

In “DBS: Bro­ly” gibts rich­tig auf die Schnau­ze und es kracht an allen Ecken und Enden. Wenn Cha­rak­te­re wie Goku, Vege­ta oder Bro­ly, kom­bi­niert mit einem guten Sound­sys­tem auf­ein­an­der kra­chen, hat man Sor­ge vor im Umkreis zer­bers­ten­den Glasscheiben.

Eini­gen Kino­zu­schau­ern war der Kampf wohl etwas zu lan­ge, zumin­dest lie­sen die­sen Schluss eini­ge Kom­men­ta­re zu. Für uns fühl­te er sich kurz­wei­lig und inten­siv an, was für die Immer­si­on spricht, die der Kampf ent­wi­ckelt hat. Auch stand die mäch­ti­ge Prü­ge­lei im guten Kon­trast­ver­hält­nis zur ein­gän­gi­gen Sto­ry zu Beginn. Über das Misch­ver­hält­nis lässt sich sicher strei­ten aber aus dra­ma­tur­gi­scher Sicht macht ein epi­sches Fina­le Sinn.


Wenn Say­ai­jins es kra­chen las­sen soll­ten Zart­be­sai­te­te ohne Aus­dau­er, lie­ber aus dem Kino fliehen

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©Bird Studio/Shueisha, 2018 Dra­gon Ball Super The Movie Pro­duc­tion Com­mit­tee, ©Toei, ©KAZÉ

Fazit - Was das Dragonball Universum ausmacht

Seit jeher über­zeugt die Mar­ke “Dra­gon­ball” durch einen ein­zig­ar­ti­gen und ein­präg­sa­men Zei­chen­stil, außer­ge­wöhn­li­che Geschich­ten, eine span­nen­de und inter­es­san­te Sci-Fi Welt, mit fas­zi­nie­ren­den und sym­pa­thi­schen Cha­rak­te­ren und jede Men­ge gut insze­nier­ter Kämpfe.

Aki­ra Tori­ya­ma hat eine fik­ti­ve Welt erschaf­fen, die nicht umsonst zu einem der erfolg­reichs­ten Man­ga-Fran­chi­ses welt­weit gewor­den ist.

In “DBS: Bro­ly” wur­de uns genau das gebo­ten, was wir an der Mar­ke immer geschätzt haben. Was das gran­dio­se Uni­ver­sum aus­macht ist ent­hal­ten und beim ent­schei­den­den Kampf wer­den alle Regis­ter gezogen.

Letz­ten Endes kön­nen wir also nicht anders, als den Film über den grü­nen Name­kia­ner zu loben, auch wenn uns dabei die Objek­ti­vi­tät selbst­ver­ständ­lich fan­ty­pisch abhan­den kommt.

Das ein Dra­gon­ball-Film wirk­lich über­zeugt ist sel­ten. Ein klat­schen­des Kino­pu­bli­kum ist eben­falls sel­ten. Bei­des schaff­te “Dra­gon­ball Super: Bro­ly” bei den “Ani­me Nights” und ist damit min­des­tens eine der Ani­me Film­über­ra­schun­gen des Jah­res geworden.


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Trailer

Der offi­zi­el­le deut­sche Kino-Trai­ler zu “Dra­gon­ball Super: Broly”

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