Archiv der Kategorie: Biografie

Der Fall Richard Jewell (2019)

  • 8/10
    dero­fa Durch­schnitts­wer­tung - 8/10
8/10

Aus­ge­zeich­net

Im Jahr 2019 zieht East­wood sorg­fäl­tig als Pup­pen­spie­ler sei­ne Fäden in die­ser wah­ren Geschich­te über die Unfä­hig­keit der Regie­rung und die Fol­gen fal­scher Medienberichterstattungen.

Nomi­niert wur­de der Film für etli­che Aus­zeich­nen u.a. bei den Oscar­ver­lei­hun­gen 2020 für Kathy Bates als “Bes­te Neben­dar­stel­le­rin”. Pro­du­ziert wur­de der Film neben East­wood u.a. auch von Leo­nar­do DiCa­prio und Jonah Hill.

Gran­dio­se Schaus­spiel­kost mit erschüt­tern­den Gescheh­nis­sen über den Bom­ben­an­schlag 1996 in Atlan­ta im Rah­men der Olym­pi­schen Spiele.

Was es mit der wah­ren Geschich­te auf sich hat und ob wir bei derofa.de hier einen Geheim­tipp erha­schen konn­ten, erfahrt Ihr in unse­rem Review.

━━━━━━━━━━━━━━━━━━━━

Gen­re: Dra­ma, Bio­gra­fie

Ori­gi­nal­ti­tel: Richard Jewell

Pro­duk­ti­ons­land: USA

Pro­duk­ti­ons­fir­ma: Appian Way, Mis­her Films, 75 Years Plan Pro­duc­tions, The Mal­pa­so Company

Regie: Clint Eastwood

Dreh­buch: Bil­ly Ray

Pro­duk­ti­on: Jen­ni­fer Davis­son, Leo­nar­do DiCa­prio, Clint East­wood, Jonah Hill, Jes­si­ca Mei­er, Kevin Mis­her, Tim Moore

Musik: Arturo San­do­val

Län­ge: ca. 129 Minuten

Alters­frei­ga­be: FSK 12

Uni­ver­sum: -

Vor­gän­ger: -

Nach­fol­ger: -

Wer­tung:  

Autor: Melis­sa

Ver­fasst am: 20.06.2021


Clint Eastwood’s neuestes Werk

Clint East­wood hat häu­fig sei­ne Fin­ger im Spiel wenn es um dra­ma­tur­gi­sche Erzäh­lun­gen geht - so erneut in sei­nem zuletzt pro­du­zier­ten Werk “Der Fall Richard Jewell” aus dem Jahr 2019.

Die Geschich­te hin­ter Richard Jewell stammt 1997 aus einem Zei­tungs­ar­ti­kel der Vani­ty Fair mit dem Titel “Ame­ri­can Night­ma­re: The Bal­lad of Richard Jewell” von Marie Bren­ner.  Eine Geschich­te über eine Kata­stro­phe wäh­rend den Olym­pi­schen Spie­len 1996 und einem Ver­an­stal­tungs­ort in Atlan­ta. Die Medi­en berich­te­ten in Auf­ruhr über den erschüt­tern­den Vor­fall. Selbst im 21. Jahr­hun­dert ist Richards Jewells Fall nicht unver­ges­sen geblie­ben. Die Ereig­ni­se in Atlan­ta bie­te­ten gro­ßes Poten­ti­al für Hol­ly­wood - was auch Pro­du­zent Clint East­wood schnell erkann­te und 2019 aber­mals ein Hol­ly­wood-Dra­ma mit Hit-Poten­zi­al pro­du­zier­te. Was genau in Atlan­ta pas­sier­te und was es mit dem Film auf sich hat erzäh­len wir Euch im fol­gen­den Abschnitt.


Clint und Paul am Set von “Der Fall Richard Jewell”

©
©War­ner Bros

Eine Tragödie braucht einen Sündenbock

Der Film dreht sich um den Prot­ago­nis­ten Richard Jewell, der zusam­men mit sei­ner Mut­ter in Atlan­ta lebt. Richard ist ein ehe­ma­li­ger Poli­zist der sei­nen Abschluss an der Poli­zei­aka­de­mie in Nor­the­ast Geor­gia mit Bra­vour bestan­den hat, jedoch nicht mehr als Poli­zist arbei­tet. In der Zwi­schen­zeit über­nimmt der Waf­fen­samm­ler sowie -lieb­ha­ber oft Jobs als Secu­ri­ty bei ver­schie­de­nen Ver­an­stal­tun­gen an.

So auch am Abend des 27.Juli 1996 im Cen­ten­ni­al Olym­pic Park in Atlan­ta, wel­ches zu die­ser Zeit als ein Ver­an­stal­tungs­ort der Olym­pi­schen Spie­le dien­te. Richard ent­deck­te wäh­rend der Arbeit einen her­ren­los ver­däch­ti­gen Ruck­sack unter einer Bank. Sein Bauch­ge­fühl teil­te ihm nichts Gutes mit. Richard mel­de­te die­ses auf­fäl­li­ge Gepäck­stück unver­züg­lich sei­nen Poli­zei­kol­le­gen am Ver­an­stal­tungs­ort. Was zu Beginn von sei­nen Kol­le­gen nur als Spaß emp­fun­den und Richards Fund eher als Witz ange­se­hen wur­de, stell­te sich im Ver­lauf als ech­te Bedro­hung dar. An die­sem Abend explo­dier­te eine Bom­be im Olym­pic Park in Atlan­ta. Richard konn­te durch sein schnel­les Han­deln schlim­me­res ver­hin­dern, jedoch for­der­te das Atten­tat zwei Men­schen­le­ben und 111 ver­letz­te Opfer.[1] Die Medi­en kür­ten ihn anfangs zum Natio­nal­hel­den, wäh­rend das FBI ihn zu einem Ver­däch­ti­gen mach­ten. Für Richard wur­de glor­rei­cher Ruhm schnell zur tra­gi­schen Heimsuchung.


Richard als Secu­ri­ty im Cen­ten­ni­al Olym­pic Park

©
©War­ner Bros

Wenn Taten das Leben verändern

Clint East­wood prä­sen­tiert uns in die­sem Dra­ma-Strei­fen eine scho­ckie­ren­de und fes­seln­de Geschich­te eines Bom­ben­an­schlags mit pri­va­ten Ein­bli­cken in das Leben von Richard Jewell. Richard wird als lie­be­vol­ler und ehr­li­chen Mensch ange­se­hen. Sein Ver­trau­en und sei­ne Loya­li­tät als ehe­ma­li­ger Poli­zist zur Poli­zei wird ihm zum Ver­häng­nis. Denn Richard ist blind die eigent­li­chen Absich­ten hin­ter den Hand­lun­gen der Poli­zei zu erken­nen und wird so von der Regie­rung maß­los aus­ge­nutzt und zum Opfer des Staa­tes gewandelt.

Unter­malt wur­de die­ses Hol­ly­wood­spek­ta­kel durch dra­ma­tur­gisch pas­sen­de Musik, die Sze­ne für Sze­ne adäquat gewählt wur­de. Clint East­wood ver­mag es dadurch den Zuschau­er noch mehr in das Gesche­hen ein­zu­bin­den und mit­füh­len zu lassen.


Richard unter­zieht sich frei­wil­lig einem Lügendetektortest

©
©War­ner Bros

Perfektion hinter sowie vor der Kamera

Star­be­set­zung garan­tiert! Clint East­wood wähl­te für sein Werk bekann­te Schau­spie­ler für sei­ne Neben­rol­len mit u.a. Kathy Bates (Ame­ri­can Hor­ror Sto­ry) in der Rol­le der besorg­ten Mut­ter Bobi sowie Oli­via Wil­de als Jour­na­lis­tin, die hart­nä­ckig über den Fall Richard Jewell berich­ten möchte.

Die Haupt­rol­le hin­ge­gen ver­gab er dem eher noch “unbe­kann­ten” Schaus­pe­ler und Stand-Up-Come­di­an Paul Wal­ter Hau­ser, der meis­ter­haft die Rol­le des Richard Jewell ver­kör­per­te. Paul spiel­te bis­her in dut­zend Fil­men[2] mit, sowie u.a. im neu­es­ten Dis­ney-Glanz­stück “Cru­el­la” (2021). Authen­tisch und ori­gi­nell per­so­ni­fi­ziert er Richard als den nai­ven und sorg­sa­men Bür­ger Atlanta’s.


Der ech­te Richard Jewell und Paul Wal­ter Hau­ser in sei­ner Rolle

©
https://www.cbsnews.com/pictures/stars-movies-based-true-stories-people/

Fazit - Wenn der Jäger zum gejagten wird

Hier stimmt alles! Wenn die Gesell­schaft jeman­den im Visier hat und die Medi­en dies aus­nut­zen wer­den arme Bür­ger zum Opfer unschul­di­ger Taten. Richard’s Fall ist anstö­ßig und in Zei­ten von Social Media und “Fake News” aktu­el­ler denn je anzusehen.

Wir sind über­aus zufrie­den mit der Insze­nie­rung die­ser wah­ren Geschich­te aus dem Leben von Richard Jewell. Clint East­wood zeigt uns ein wei­te­res Mal sein Kön­nen als Hollywoodproduzent.

Die Geschich­te baut etap­pen­wei­se auf und bin­det uns als Zuschau­er kon­stant an den Bild­schirm. Um noch eine Schip­pe drauf­zu­le­gen wur­de die mus­ka­li­sche Unter­ma­lung der Sze­nen mit sorg­falt gewählt. Wir sind es nicht anders vom Pro­du­zen­ten East­wood gewohnt - lasst Euch mit­rei­ßen in die­ser fri­vo­len Geschich­te eines unschul­di­gen Bür­gers, der zuerst Held dann Sün­den­bock des Staa­tes wurde.


Trailer

Der offi­zi­el­le deut­sche Trai­ler zu „Der Fall Richard Jewell”.

©
©War­ner Bros

 

Rocketman (2019)

  • 9/10
    dero­fa Durch­schnitts­wer­tung - 9/10
9/10

Her­aus­ra­gend

Regis­seur Dex­ter Flet­cher hat nach “Bohemi­an Rhap­so­dy” (2018) erneut eine Film­bio­gra­fie pro­du­ziert. Im Jahr 2019 kam die Bio­gra­fie der Musik­le­gen­de Elton John auf die Kinoleinwand.

Der Bri­te Taron Eger­ton ver­kör­pert den jun­gen Elton John. Im Jahr 2020 gewann der nun 30-jäh­ri­ge Schau­spie­ler den Gol­den Glo­be Award, für den Bes­ten Haupt­dar­stel­ler im Bereich Komödie/Musical.

Auch Elton John wirk­te an dem Film mit und konn­te sich so ver­si­chern, dass sei­ne Geschich­te rich­tig erzählt wer­den konn­te. Die Rol­le von sei­nem lang­jäh­ri­gen Freund Ber­nie Tau­pin über­nahm Jamie Bell.

Wie wir den Musi­cal­film und die Bio­gra­fie von Elton John fan­den, erfahrt Ihr in unse­rem Review auf derofa.de

━━━━━━━━━━━━━━━━━━━━

Gen­re: Bio­gra­fie, Musi­cal

Ori­gi­nal­ti­tel: Rocketman

Pro­duk­ti­ons­land: Ver­ei­nig­tes König­reich, USA

Pro­duk­ti­ons­fir­ma: Para­mount Pic­tures | New Repu­blic Pic­tures, Marv Films, Rocket Pictures

Regie: Dex­ter Fletcher

Dreh­buch: Lee Hall

Pro­duk­ti­on: Adam Boh­ling, David Fur­nish, David Reid, Mat­thew Vaughn

Musik: Mat­thew Margeson

Län­ge: 121 Minu­ten

Alters­frei­ga­be: FSK 12

Kino­start:
24. Mai 2019 (Ver­ei­nig­tes Königreich)
30. Mai 2019 (Deutsch­land)
31. Mai 2019 (USA)

Wer­tung:  

Autor: Lis­sa

Ver­fasst am: 27.05.2020


Rocket Man

Aus der Feder des Regis­seurs Dex­ter Flet­cher (Eddie the Eagle – Alles ist mög­lich oder Bohemi­an Rhap­so­dy) ent­stand im Jahr 2019 eine wei­te­re Film­bio­gra­fie über eine Musik­le­gen­de. Der Film erhielt über­aus posi­ti­ve Kri­ti­ken und gewann zudem noch eini­ge Film­prei­se, für Taron Eger­ton u.a. als bes­ten Haupt­dar­stel­ler. Die­se Film­pro­duk­ti­on hat zu weit­aus mehr Diss­kus­sio­nen geführt, als es bei sei­nem Vor­gän­ger­film über Fred­die Mer­cu­rie der Fall war.

Denn im Gegen­satz zu “Bohemi­an Rhap­so­dy (2018)”, konn­te sich Fred­die Mer­cu­ry mit sei­ner Sexua­li­tät nie wirk­lich kom­plett öff­nen. Ganz im Gegen­satz zur Dar­stel­lung von Elton John, in dem völ­lig offen mit der Sexua­li­tät umge­gan­gen wird, denn in „Rocket­man“ ist Glanz und Glit­zer ein gro­ßer Bestand­teil des Fil­mes. Der Prot­ago­nist Regi­nald Ken­neth Dwight, oder sagen wir eher Elton John um den sich der Film dreht, zeigt uns sei­ne ganz per­sön­li­che Sei­te. Die­se konn­te fli­misch so per­fekt von Eger­ton dar­ge­stellt wer­den. Der jun­ge Schau­spie­ler ist selbst ein gro­ßer Fan des Musik­stars und begeis­tert von Elton Johns Lebensgeschichte.

Elton hat es ver­dient, dass man sein Leben fei­ert.Taron Eger­ton

Gegen­über den vie­len Musik­ein­la­gen, bie­tet der Film jedoch auch einen tie­fen Ein­blick in das Leben und die Wer­ke des bri­ti­schen Musi­kers. Neben Freu­de oder Tri­umph hat­te es der Super­star auch mit viel Selbst­zwei­fel, Depres­sio­nen, einer zer­bro­che­nen Fami­lie und einem Dro­gen­ent­zug zu tun. Der Film bringt dies her­vor­ra­gend auf die Lein­wand. Taron Eger­ton als Elton John ver­kör­pert nicht nur sei­ne Per­son, viel­mehr bringt er das Gefühl her­vor, der Musik­le­gen­de alle Ehre zu machen.


Regis­seur Dex­ter Flet­cher und Taron Eger­ton am Set von “Rocket­man”

©
©Para­mount Pictures

I’m still standing after all this time

Der Film beginnt ganz am Anfang – oder auch nicht? Wir sehen einen 40-jäh­ri­gen Elton John (Taron Eger­ton) in einer Selbst­hil­fe­grup­pe, in einem bun­ten Kos­tüm her­ein­plat­zen. Er erzählt uns nun SEINE Geschich­te. Die­se beginnt nir­gend­wo anders als beim 11-jäh­ri­gen Jun­gen Regi­nald Ken­neth Dwight aus Eng­land. Schon bereits in sei­ner Kind­heit, begann Elton John ein Inter­es­se für die Musik zu ent­wi­ckeln – vor allem für das Klavierspiel.

Bereits in jun­gen Jah­ren fing er an sich selbst eini­ge Tas­ten­fol­gen auf dem Kla­vier bei­zu­brin­gen. Schnell folg­te die Auf­nah­me an einer Musik­schu­le, in der er wöchent­lich sei­ne Kla­vier­küns­te üben konn­te. Die Bezie­hung zu sei­ner Mut­ter war nicht so ein­fach – vor­al­lem sein Vater hat­te nichts für die Lei­den­schaft zur Musik übrig. Die Jah­re ver­gin­gen, Elton John war nun Anfang zwan­zig und Mit­glied einer Band (Blue­so­lo­gy). Dort lern­te er den begab­ten Song­wri­ter Ber­nie Tau­pin (Jamie Bell) ken­nen, mit dem er seit­her all sei­ne Song­tex­te kom­po­niert hat­te. Ber­nie ist bis heu­te einer sei­ner bes­ten Freunde.

Nach sei­nen ers­ten Auf­trit­ten wur­de Elton John schnell berühmt. Durch den Erfolg kam es jedoch auch zu einer Per­sön­lich­keits­kri­se, denn er wuss­te bereits im Teen­ager­al­ter, dass er Homo­se­xu­ell ist. Dies hat­te er damals nicht an die Öffent­lich­keit brin­gen dür­fen. Sein Leben ver­lief nicht nur immer glän­zend – sein Erfolg ver­schaff­te ihm zugleich eine Ein­sam­keit, die er nicht ver­drän­gen konn­te. Es folg­te ein mas­si­ver Dro­gen- und Alko­hol­kon­sum, wes­halb der spä­ter 40-jäh­ri­ge Bri­te einen Ent­zug durch­zie­hen musste.


©
©Para­mount Pictures

Your Song

Der jun­ge Bri­te Taron Eger­ton hat in der Film­bran­che durch­aus an Bekannt­heit gewon­nen. Er ist uns u.a. durch die Fil­me “King­s­man: The Secret Ser­vice” (2014), oder der Neu­ver­fil­mung von “Robin Hood” (2018) bekannt.

Taron Eger­ton hat uns bei “Rocket­man” nicht nur durch sei­ne Schau­spiel­kunst vom Hocker gehau­en, son­dern zeigt uns auch noch sei­ne musi­ka­li­sche Sei­te, denn die gesam­ten Lie­der in „Rocket­man“ hat der jun­ge Schau­spie­ler sel­ber über­aus gut ein­ge­probt und ein­ge­sun­gen! Wir hat­ten oft das Gefühl, den wah­ren Elton John vor uns zu haben. Sei­ne Leis­tung ist mehr als bemer­kens­wert und muss an die­ser Stel­le unbe­dingt gelobt werden.

Neben sei­nem Gesang ver­schafft uns Eger­ton auch durch sei­ne Mimik und sei­nem Schau­spiel­ta­lent, Gesichts­zü­ge her­vor, die wir zuerst als befremd­ent ange­se­hen haben, jedoch im Ver­lauf fest­stell­ten, dass die­se einem jun­gen Elton John bis aufs Mark ähneln. Denn auch die­ser hat­te durch Ges­tik sowie Mimik und diver­sen Posen wäh­rend sei­ner Auf­trit­te für Fas­zi­na­ti­on unter dem Publi­kum gesorgt.


1970 schaff­te es Elton John das ers­te mal in den USA auf­zu­tre­ten, im sog. Trou­ba­dour Club

©
©Para­mount Pictures

Fazit – Piano Man

Selbst bei ca. 2 Stun­den Lauf­zeit bringt die Film­bio­gra­fie kei­ner­lei Lan­ge­wei­le her­vor. Jede Sze­ne ist gut abgrun­det und baut auf­ein­an­der auf. Immer wie­der kommt es zu Rück­bli­cken in Elton Johns Geschich­te. Die­ser Wech­sel wirkt gut struk­tu­riert, sodass wir nie das Gefühl emp­fan­den, den Faden ver­lo­ren zu haben.

Wir haben uns von den exzel­len­ten Musik­stü­cken ver­zau­bern las­sen und in Ver­bin­dung mit der über­aus her­vor­ra­gend gut insze­nier­ten Hand­lung, erst recht dadurch ein ganz neu­es Bild von Elton John bekom­men. Die Geschich­te hin­ter dem Bri­ten ist dra­ma­tur­gisch per­fekt in Sze­ne gesetzt wor­den. Taron Eger­ton in der Rol­le als Elton John dient hier als Para­de­bei­spiel für exzel­len­te und hoch­wer­ti­ge Schauspielkunst.

“Rocket­man” steigt so steil hin­auf, wie jeder Rake­ten­start ins All. Ein Film für Jeder­mann und vor­al­lem für ein­ge­fleisch­te Elton John Fans! “Rocket­man” ist der Über­flie­ger aus dem Jahr 2019 und hat sich musi­ka­lisch sowie erzäh­le­risch gut, sei­ne Aus­zeich­nun­gen wahr­lich verdient.


Der offi­zi­el­le deut­sche Trai­ler zu “Rocket­man” (2019)


 

Goodbye Christopher Robin (2017)

  • 7/10
    dero­fa Durch­schnitts­wer­tung - 7/10
7/10

Sehens­wert

Im Bio­gra­fie-Dra­ma “Good­bye Chris­to­pher Robin” wer­fen wir einen Blick zurück ins Jahr 1926, als Autor A. A. Mil­ne die Geschich­te um den welt­be­rühm­ten Plüsch­bä­ren Win­nie-the-Pooh erfand.

━━━━━━━━━━━━━━━━━━━━

Gen­re: Bio­gra­fie, Dra­ma

Ori­gi­nal­ti­tel: Good­bye Chris­to­pher Robin

Pro­duk­ti­ons­land: Ver­ei­nig­tes Königreich

Pro­duk­ti­ons­fir­ma: Fox Search­light Pic­tures | DJ Films, Gas­works Media, TSG Entertainment

Regie: Simon Curtis

Dreh­buch: Frank Cott­rell-Boy­ce, Simon Vaughan

Pro­duk­ti­on: Ste­ve Chris­ti­an, Dami­an Jones

Musik: Car­ter Burwell

Län­ge: 107 Minuten

Alters­frei­ga­be: FSK 6

Uni­ver­sum: Win­nie Puuh

Wer­tung:  

Autor: Jan­nik Solert

Ver­fasst am: 23.06.2018


Biografisches Drama

Good­bye Chris­to­pher Robin ist ein bio­gra­fi­scher Film und han­delt vom Autor A. A. Milne.

Das Dra­ma erzählt wie Mil­ne (gespielt von Domhnall Glee­son) an den Fol­gen sei­nes Ein­sat­zes im ers­ten Welt­krieg zu kämp­fen hat­te und dar­auf fol­gend, im Jahr 1926, inspi­riert durch sei­nen klei­nen Sohn Chris­to­pher Robin Mil­ne, das welt­be­rühm­te Kin­der­buch Win­nie-the-Pooh (im deut­schen “Pu der Bär”) schrieb.


©
©Twen­tieth Cen­tu­ry Fox of Ger­ma­ny GmbH

Ein Film für wahre Fans

Für ech­te Lieb­ha­ber des klei­nen Plüsch­bä­ren, ist die­ses bio­gra­fi­sche Dra­ma beson­ders inter­es­sant, weil vie­le Bau­stei­ne der Ent­ste­hungs­ge­schich­te erläu­tert und behan­delt wer­den. So erfah­ren wir z.B., wie die Tie­re aus dem 100-Mor­gen-Wald (in der Rea­li­tät 500-Mor­gen-Wald) zu ihren Namen kamen, wie die Ent­wick­lung und Aus­ar­bei­tung der Tier­fi­gu­ren mit dem Zeich­ner Ernest H. She­pard ablief oder welch bedeu­ten­den Ein­fluss die Gedan­ken­welt Mil­nes Sohns Chris­to­pher Robin Mil­ne, auf die Geschich­ten von Win­nie Puuh hatten.

Ruhig und besinnlich

Was bei Good­bye Chris­to­pher Robin beson­ders zu gefal­len weiß, ist die sehr ruhi­ge und besinn­li­che Erzähl­wei­se, ohne dabei lang­wei­lig zu sein.

Die Geschich­te wird dabei (soweit ich das als Laie beur­tei­len kann) nah an den Fak­ten gehal­ten, was für ein bio­gra­fi­sches Werk enorm wich­tig ist.


©
©Twen­tieth Cen­tu­ry Fox of Ger­ma­ny GmbH

KEIN Disney-Film

Was dem Zuschau­er klar sein soll­te ist der Umstand, dass Good­bye Chris­to­pher Robin kein Dis­ney-Film ist. In der heu­ti­gen Zeit ver­bin­det man die Geschich­ten von Pu dem Bären, mit dem Zei­chen­trick-Klas­si­ker der Walt-Dis­ney-Stu­di­os Die vie­len Aben­teu­er von Win­nie Puuh (1977) und den vie­len dar­aus resul­tie­ren­den Seri­en, Mer­chan­di­se Arti­keln, Büchern und vie­lem mehr.

In Good­bye Chris­to­pher Robin gibt es kei­ne ani­mier­ten Tie­re oder die typi­sche Dis­ney-Sto­ry. Der Fokus liegt auf der Dar­stel­lung der tat­säch­li­chen Ereig­nis­se zu die­ser Zeit und das ist für die­ses Dra­ma auch gut so.

Wer das nicht mag wird mit Good­bye Chrs­tio­pher Robin nicht glück­lich und soll­te sich einen ande­ren Ter­min vor­mer­ken. Ein neu­er Win­nie Puuh Film aus dem Hau­se Dis­ney mit Ewan McGre­gor in der Haupt­rol­le, wel­cher wie im Sti­le des neu auf­ge­leg­ten The Jung­le Book (2016), eine Mischung aus Real- und Ani­ma­ti­ons­film ist, wird vor­aus­sicht­lich 2018 in den Kinos zu sehen sein.


©
©Twen­tieth Cen­tu­ry Fox of Ger­ma­ny GmbH

Ausdrucksstarker Film

Trotz­dem braucht sich Good­bye Chris­to­pher Robin in sei­nem Gen­re nicht zu ver­ste­cken und bie­tet eine über 100 Minu­ten unter­halt­sa­me wah­re Geschich­te, die auf­grund ihrer Kom­ple­xi­tät und Aus­drucks­stär­ke, sogar Wie­der­seh­wert hat.

Der Film ist somit ein respek­ta­bles, bri­ti­sches Werk mit einem her­vor­ra­gen­den Domhnall Glee­son in der Haupt­rol­le, was aus erzäh­le­ri­scher Sicht über­zeu­gen kann.


   Weitere Wertungen


Lis­sa meint →       Sehenswert

“Zwar ist Good­bye Chris­to­pher Robin kein Dis­ney-Film, jedoch ist er sehr unter­halt­sam und zeigt uns die Geschich­te von Chris­to­pher und dem klei­nen Puuh Bären. Für mich auf jeden Fall sehens­wert!”   (19.04.2019)


 

42 – Die wahre Geschichte einer Sportlegende (2013)


Ist “42 – Die wah­re Geschich­te einer Sport­le­gen­de” nur für Base­ball-Fans oder doch für Jeder­mann geeignet?
Mehr dazu im Review von Lissa.


Gen­re: Sport, Dra­ma, Bio­gra­fie

Autor: Lissa

Ver­fasst am: 03.05.2016

Wer­tung:  


Dramatisch und spannend

“42” die Zahl die jedem nach die­sem Film im Gedächt­nis blei­ben wird.

Ein Film über Ras­sis­mus, Sport und Ehrgeiz.

Man muss kein Base­ball-Fan sein um sich die­sen Film anzusehen.