Until Dawn (2015)


Genau das Rich­ti­ge für eine kal­te Sil­ves­ter­nacht, attes­tiert unser Autor Jayes. Er lies sich in die Hor­ror­welt von “Until Dawn” ent­füh­ren und möch­te euch ein Stück mitnehmen.


Gen­re: Action-Adven­ture, Sur­vi­val Hor­ror, Inter­ak­ti­ver Film

Autor: Jayes

Test­platt­form: Play­sta­ti­on 4

Ver­fasst am: 01.01.2017

Wer­tung:  


In der kal­ten Sil­ves­ter­nacht 2016, war “Until Dawn” genau das Rich­ti­ge, um in eine stim­mungs­vol­le Hor­ror­welt einzutauchen.

In einer gefühlt in Echt­zeit ablau­fen­den, düs­te­ren Nacht über ca. 8-10 Stun­den, beglei­te­te ich eini­ge typi­sche US-Teen­ager bei einem Aus­flug in die “Lodge”, einem Feri­en­haus der wohl­ha­ben­den Fami­lie des wit­zi­gen und belieb­ten Cha­rak­ters Josh.

Was dann pas­siert ist fil­mi­sche Insze­nie­rung auf höchs­tem Niveau, was so nur die Titel “Hea­vy Rain” und “Bey­ond Two Souls” ver­moch­ten zu errei­chen und was “Until Dawn”, zu einem inter­ak­ti­ven Film wer­den lässt.

Die Ent­schei­dun­gen die ich tref­fe, beein­flus­sen den Ver­lauf der Hand­lung. Quick Time Events und aus­zu­wäh­len­de Ent­schei­dun­gen las­sen mich mit­wir­ken am Ver­lauf der Sto­ry. Soweit so bekannt von Gen­re­kol­le­gen. Was ich so aller­dings noch nie gese­hen habe ist, dass “Until Dawn” mei­ne eige­ne Per­son ana­ly­siert und die auf­tau­chen­den Gru­sel­ele­men­te, auf die eige­nen Ängs­te abstimmt. Creepy! 

Die ver­schach­tel­te, span­nen­de Geschich­te nimmt ihren Lauf und aus­ge­wo­ge­nes Game­play lies bei mir kei­ne Lan­ge­wei­le auf­kom­men. Die Kame­ra ist häu­fig cle­ver unan­ge­nehm posi­tio­niert und erzeug­te so durch­gän­gig einen hohen Thrill-Faktor.

Die auf­wen­di­ge Her­stel­lung des Spiels mit ech­ten Schau­spie­lern, die mit Moti­on Cap­tu­ring ins Spiel gene­riert wur­den, ist für heu­ti­ge Stan­dards schon fast nicht mehr erwäh­nens­wert. Mehr jedoch, dass die­se ihren Job sehr gut machen und dafür sor­gen, das “Until Dawn” rea­lis­tisch und lebens­nah wirkt, auch wenn an der Über­tra­gung der Gesichts­zü­ge noch gear­bei­tet wer­den kann.

Im letz­ten Vier­tel der Geschich­te ver­än­dert sich ein klein wenig der Stil und es wird unüber­sicht­lich. Das ist Geschmacks­sa­che, mir per­sön­lich gefieh­len die ers­ten 3/4 in der Welt von “Until Dawn” weit­aus besser.

Zuge­ge­ben, bei allem Lob hat das Spiel klei­ne­re und grö­ße­re Schwächen.

Eine etwas hacke­li­ge und alt­ba­cke­ne Steue­rung gehört zu den klei­ne­ren. Etwas gewich­ti­ger sind Ton­pro­ble­me, denn zumin­dest die deut­sche Loka­li­sie­rung klingt so ble­chern, als wäre sie mit dem Han­dy auf­ge­nom­men wor­den. Falls dies der Atmo­sphä­re zuträg­lich sein soll­te, ging der Schuss nach hin­ten los.

Dass man häu­fig das Gefühl hat, wenig Ein­fluss auf bestimm­te Situa­tio­nen neh­men zu kön­nen und vom Spiel an der Nase her­um geführt zu wer­den, sodass Ent­schei­dun­gen der Cha­rak­te­re nicht nach­voll­zieh­bar und in einen unver­än­der­ba­ren Rah­men gepresst wir­ken, ist wohl unver­meid­bar bei die­ser Art von “inter­ak­ti­vem Film”.

Ein Wie­der­spiel­wert ist bei “Until Dawn” lei­der nicht vor­han­den, denn nach­dem die wich­tigs­ten Geheim­nis­se gelüf­tet wor­den sind, fehlt jeg­li­che Moti­va­ti­on und vor allem der so wich­ti­ge Thrill, den Until Dawn aus macht, um noch­mal 10 Stun­den, bis auf ein paar Aus­nah­men, durch fast dies­sel­be Sto­ry zu schreiten. 

“Until Dawn” ist trotz klei­ne­rer Schwä­chen einer der hoch­wer­tigs­ten Spie­le­ti­tel die es je gab und schafft genau das, was ich mir von Video­spie­len wün­sche, das Ein­tau­chen in eine ande­re Welt.


 

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert