Das Dschungelbuch (1994)

  • 6.8/10
    dero­fa Durch­schnitts­wer­tung - 6.8/10
6.8/10

Ganz gut

Ali­ce im Wun­der­land, Die Schö­ne und das Biest, Chris­to­pher Robin oder Dum­bo.

Seit 2010 ist Dis­ney eif­rig dabei, die haus­ei­ge­nen Zei­chen­trick­klas­si­ker als Real­fil­me neu auf­zu­le­gen. Allein im Lau­fe die­sen Jah­res sol­len mit Alad­din, Der König der Löwen, Susi & Strolch und Mali­ficent II noch vier wei­te­re Kra­cher fol­gen. 2020 geht es mit Mulan viel­ver­spre­chend weiter. 

Doch genau genom­men star­te­te Dis­ney bereits 1994 damit, sei­nen belieb­ten Meis­ter­wer­ken, ein neu­es Real­film-Gewand zu verpassen.

Die ers­te Unter­neh­mung führ­te uns in die Welt des Dschun­gels. Im Rah­men des 100-jäh­ri­gen Jubi­lä­ums, der gleich­na­mi­gen Buch­vor­la­ge von Rudy­ard Kipling erschien Das Dschun­gel­buch.

Wie gut sich der in die Jah­re gekom­me­ne Aben­teu­er­film, mit Jason Scott Lee als Mow­g­li heu­te noch schlägt, erfahrt Ihr im derofa-Review.

Gen­re: Aben­teu­er

Autor: Jayes

Ver­fasst am: 20.04.2019

Wer­tung:  


Holpriger Start

Wir star­ten unse­re Rei­se im dich­ten Dschun­gel, an der Sei­te des klei­nen Mow­g­li. Bei einer Expe­di­ti­on unter der Füh­rung sei­nes Vaters, geht Mow­g­li dem Trupp ver­lo­ren. Fort­an ist er gezwun­gen, allein im Dschun­gel zu überleben.

Was bereits zu Beginn auf­fällt, ist die doch eher kon­stru­ier­te und plat­ziert wir­ken­de Kulis­se des Aben­teu­er­films. Einen wirk­lich authen­ti­schen und glaub­wür­di­gen Ein­druck, macht die­se nicht. Ob die Tie­re, die Kos­tü­me der Schau­spie­ler oder die Requi­si­ten. Alles wirkt ein Stück weit wie dem Zir­kus entsprungen.

Auch die Kame­ra Tricks, die ins­be­son­de­re für das Zusam­men­tref­fen von Mensch und Tier in einem Bild ver­wen­det wur­den, wir­ken für dama­li­ge Ver­hält­nis­se zwar in Ord­nung und wur­den von Kri­ti­kern sogar als tech­nisch erst­klas­sig gelobt, schei­nen jedoch aus heu­ti­ger Sicht unge­wollt komisch.

Das Dschun­gel­buch legt also erst­mal einen holp­ri­gen Start hin. Macht sich aber im Ver­lau­fe bes­ser. Doch dazu spä­ter mehr.


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©Con­stan­tin, https://filmreporter.de/kino/25536-Das-Dschungelbuch

Umgeschriebene Handlung

Eine wirk­lich erfri­schen­de her­an­ge­hens­wei­se ist die Tat­sa­che, dass Das Dschun­gel­buch kei­ne 1zu1 Real­film­um­set­zung des Zei­chen­trick­klas­si­kers von 1967 bie­tet, son­dern die Geschich­te aus dra­ma­tur­gi­scher Sicht, bewusst ver­än­dert wur­de. Unter ande­rem, um nicht mit dem Zei­chen­trick­film kon­kur­rie­ren zu müssen.

Cap­tain Wil­liam Boo­ne und vor allem die Figur der Kathe­ri­ne Bry­don (gespielt von Lena Hea­dey, vor allem bekannt als Cersei Len­nis­ter aus Game of Thro­nes), die die Hand­lung an der Sei­te von Mow­g­li maß­geb­lich prägt, kom­men ursprüng­lich nicht aus Kiplings Buchvorlage.

Das tut dem Aben­teu­er­film beson­ders gut, denn so schafft er sich den nöti­gen Raum, um sei­ne ganz eige­ne Geschich­te zu erzäh­len und beleuch­tet mit Zuhil­fe­nah­me des Grund­stoffs, eine ande­re Seite.


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©Con­stan­tin, https://www.kino.de/film/das-dschungelbuch-1994/

Zufriedenstellende Entwicklung

Im Ver­lauf von Das Dschun­gel­buch wird die­se Tat­sa­che zur größ­ten Stär­ke des Films. Wir haben die Mög­lich­keit, uns auf die eige­ne Sto­ry ein­zu­las­sen, die sich zwar mit sehr ste­reo­ty­pen, aber den­noch inter­es­san­ten Cha­rak­te­ren entwickelt.

Die orches­tra­li­sche Musik fängt an auf uns zu wir­ken und plötz­lich sind wir zufrie­den damit, uns in das Aben­teu­er gestürzt zu haben, was immer kurz­wei­li­ger zu wer­den scheint.


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©Con­stan­tin, https://www.kino.de/film/das-dschungelbuch-1994/bilderstrecken/bilder-videos-das-dschungelbuch/#page=2

Solides Abenteuer

Letz­ten Endes ist Das Dschun­gel­buch bei wei­tem kein per­fek­ter Film, macht sich aber ins­be­son­de­re im spä­te­ren Ver­lauf rich­tig gut. Auch wenn die Geschich­te in einem sehr vor­her­seh­ba­ren Show­down mün­det, hat der Film sei­ne aben­teu­er­li­chen Momen­te, in denen vor allem Haupt­dar­stel­ler Jason Scott Lee als Mow­g­li, sowie Lena Hea­dey als Kathe­ri­ne Bry­don über­zeu­gen können.

Ein Aben­teu­er ist Das Dschun­gel­buch also allemal.
Im Grun­de bie­tet der Dis­ney-Real­film sogar eine wert­vol­le Aussage.
Als eines der Haupt­the­men, beschäf­tigt er sich mit dem EIn­fluss der Men­schen, auf die natür­li­che Umwelt und die Tier­welt. So ist Mow­g­li als “Mischung” aus Mensch und Tier immer wie­der mit sich selbst im Zwie­spalt und agiert als Ver­fech­ter des Natur­gleich­ge­wichts. Im Gegen­satz zu den unmo­ra­li­schen Ant­ago­nis­ten, die um jeden Preis und mit aller Gewalt, dem Dschun­gel sei­ne, im wahrs­ten Sin­ne des Wor­tes, gol­de­ne Beu­te ent­zie­hen wollen.

So bleibt am Ende - “Nun mer­ket auf und hört den Ruf, wer Dschun­gel­frie­den hält, leb lang auf die­ser Welt.”


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©Con­stan­tin, https://www.cinema.de/film/das-dschungelbuch,1321333.html

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©Con­stan­tin, https://www.kino.de/film/das-dschungelbuch-1994/bilderstrecken/bilder-videos-das-dschungelbuch/#page=7

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