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Ex Machina (2014)

  • 8.5/10
    dero­fa Durch­schnitts­wer­tung - 8.5/10
8.5/10

Aus­ge­zeich­net

Ex Machi­na” ist ein bri­ti­sches Sci-Fi-Dra­ma des Regis­seurs und Dreh­buch­au­tors Alex Gar­land (28 Days Later) aus dem Jahr 2014.

Bei den Oscars wuss­te der Film zu gefal­len und erhielt die Aus­zeich­nung in der Kate­go­rie “Bes­te visu­el­le Effekte”.

War­um “Ex Machi­na” trotz gerin­gem Bud­get per­fekt besetzt ist, optisch her­vor­ra­gend umge­setzt wur­de und zudem noch die rich­ti­gen Fra­gen stellt, erfahrt Ihr im Review.

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Gen­re: Sci­ence-Fic­tion, Dra­ma, Thril­ler

Ori­gi­nal­ti­tel: Ex Machi­na

Pro­duk­ti­ons­land: Ver­ei­nig­tes Königreich

Regie: Alex Gar­land

Dreh­buch: Alex Gar­land

Musik: Geoff Bar­row, Ben Salis­bu­ry, Oli­ver Cheatham

Län­ge: 108 Minu­ten

Alters­frei­ga­be: FSK 12

Wer­tung:  

Autor: Jayes

Ver­fasst am: 06.01.2020


Der Hauptgewinn

Bei einem fir­men­in­ter­nen Gewinn­spiel zieht der 26-jäh­ri­ge Pro­gram­mie­rer Cal­eb (Domhnall Glee­son) den Haupt­ge­winn. Er hat die Ehre den Fir­men­chef und Arbeit­ge­ber Nathan (Oscar Isaac) zu tref­fen. Die­ser ist sei­nes Zei­chens Grün­der der Inter­net-Such­ma­schi­ne “Blue­book”.

Am Ort des ein­wö­chi­gen und beson­de­ren Tref­fens ange­kom­men ist Cal­eb über die abge­le­ge­ne und hoch­mo­der­ne Ein­rich­tung erstaunt, in der Nathan sei­ne Arbeit verrichtet.

Nach­dem sich die bei­den mit­ein­an­der ver­traut gemacht haben weiht Nathan sei­nen Ange­stell­ten Cal­eb in den Grund sei­nes Besu­ches ein, und gibt ihm nähe­re Instruk­tio­nen - doch nicht immer ist alles so wie es scheint.


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Die perfekte Besetzung

Das Sci-Fi-Dra­ma “Ex Machi­na” kommt im Grun­de mit nur vier wirk­lich rele­van­ten Figu­ren und damit Dar­stel­lern aus, die alle­samt eine wich­ti­ge Rol­le spielen.

Domhnall Glee­son spielt den jun­gen allein­ste­hen­den Pro­gram­mie­rer Cal­eb. Mitt­ler­wei­le ist der iri­sche Schau­spie­ler einem brei­te­ren Publi­kum durch sei­ne Rol­len in “Black Mir­ror” (S02 E01), “The Revenant” (2015) oder als Gene­ral Hux in den Star-Wars-Sequels bekannt. Glee­son wirkt auf die Rol­le wie maß­ge­schnei­dert denn nicht nur sei­ne äuße­re Erschei­nung passt, son­dern auch sein Schau­spiel wirkt per­fekt auf die Rol­le des eher schüch­ter­nen und elo­quen­ten Coders abgestimmt.


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Ali­cia Vikan­der ver­kör­pert Ava. Die zier­li­che Schwe­din wur­de für ihre Rol­le in “Ex Machi­na” in der Kate­go­rie “Bes­te Neben­dar­stel­le­rin” bei den Oscars nomi­niert. Und das zurecht. Wie glaub­wür­dig sie ihre über­aus wich­ti­ge Rol­le spielt, trägt einen gro­ßen Teil dazu bei, dass der Film in sei­ner Form über­haupt funk­tio­nie­ren kann.


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Oscar Isaac spielt Nathan, den exzen­tri­schen Grün­der der fik­ti­ven und gigan­ti­schen Inter­net-Such­ma­schi­ne “Blue­book”. Der Schau­spie­ler gua­te­mal­te­ki­scher Her­kunft ist vie­len als Poe Dame­ron, eben­falls aus der drit­ten Star-Wars-Tri­lo­gie bekannt. Isaac spielt Nathan als abge­klär­ten und hoch­be­gab­ten Bes­ser­wis­ser sehr überzeugend.


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Die japa­nisch-bri­ti­sche Schau­spie­lern Sono­ya Mizu­no hat mit “Ex Machi­na” sogar ihr Film­de­büt und obwohl sie aus­schließ­lich Stumm auf­tritt, sagt sie in ihrer Rol­le als Kyo­ko den­noch vie­les aus und lässt dem Zuschau­er in ihren Sze­nen gro­ßen Interpretationsspielraum.


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Die visuelle Stärke

Neben der per­fek­ten Beset­zung ist die opti­sche Umset­zung eine der drei gro­ßen Stär­ken von “Ex Machi­na”. Nicht umsonst gewann der Film den Oscar für die bes­ten visu­el­len Effekte.

Das futu­ris­ti­sche und ste­ri­le Design mit sei­ner archi­tek­to­ni­schen Mischung aus Luxus­an­we­sen und For­schungs­ein­rich­tung inmit­ten der Natur sieht schon für sich unglaub­lich gut aus. Dabei schwank­ten unse­re Ein­drü­cke in den vier Wän­den von ange­nehm – weil durch­dacht und ele­gant - bis hin zu eng und klaustrophobisch.


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Doch nicht nur das Gebäu­de weiß design­tech­nisch zu gefal­len. Ins­be­son­de­re das aus­ge­klü­gel­te Design in den teil­wei­se trans­pa­ren­ten Kör­pern der künst­li­chen Intel­li­gen­zen mit Dräh­ten, Kabeln, Flüs­sig­kei­ten, syn­the­thi­scher Haut und Orga­nen, wirkt enorm sorg­fäl­tig und rea­lis­tisch gestaltet.


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Die moralische Frage

Eines steht fest: “Ex Machi­na” regt zum Nach­den­ken an. Ver­gleich­bar mit der Aus­nahme­se­rie “Black Mir­ror” setzt sich der Film mit den Gedan­ken aus­ein­an­der, wie moder­ne Tech­no­lo­gien und Digi­ta­li­sie­rung in Zukunft die Gesell­schaft maß­geb­lich ver­än­dern - oder ihr sogar den Rang ablaufen.

Ganz neben­bei erha­schen wir zusätz­lich die unter­schwel­li­ge Gesell­schafts­kri­tik im Bezug auf die Daten­samm­lung heu­ti­ger gro­ßer IT-Konzerne. 

Dabei wer­den wir als Zuschau­er unwei­ger­lich und auto­ma­tisch mit ethi­schen und mora­li­schen Fra­gen kon­fron­tiert, die nur wir selbst uns beant­wor­ten kön­nen. Ab wann ist eine künst­li­che Intel­li­genz so hoch ent­wi­ckelt, dass es mora­lisch not­wen­dig wird, sie wie einen Men­schen zu behan­deln? Kann eine KI so fort­ge­schrit­ten sein, dass sie selbst fühlt? Und wor­in unter­schei­den sich künst­li­che Intel­li­gen­zen dann noch vom Menschen? 

In Kom­bi­na­ti­on mit eini­gen geschick­ten Wen­dun­gen und dem zur Stim­mung pas­sen­den sowie nicht zu auf­dring­li­chen Score sorgt “Ex Machi­na” dafür, dass er trotz einer rela­tiv ruhi­gen und behut­sa­men Erzähl­wei­se, eine thril­ler­ty­pi­sche Span­nung beibehält.


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Fazit – Weniger ist mehr

Mit einem Bud­get von nur ca. 11 Mio. US-Dol­lar[1] und nur 4 rele­van­ten Schau­spie­lern, schafft es “Ex Machi­na” mehr zu berüh­ren als so man­che hoch­ka­rä­ti­ke High-Budget-Produktion.

Mit einer Kom­bi­na­ti­on aus einem per­fekt abge­stimm­ten Cast und einer visu­ell aus­ge­zeich­ne­ten Umset­zung, drückt “Ex Machi­na” die rich­ti­gen Knöp­fe beim Zuschau­er. Die auf­ge­wor­fe­nen mora­li­schen Fra­gen regen zum Nach­den­ken an. Die unauf­ge­reg­te Erzähl­wei­se schafft Raum fürs Wesentliche.

Bei die­sem her­aus­ra­gen­den Gesamt­pa­ket sehen wir ger­ne über klei­ne­re Feh­ler, wie zum Bei­spiel die nicht sinn­vol­le und nach­voll­zieh­ba­re Reak­ti­on von eini­gen Cha­rak­te­ren hinweg.

“Ex Machi­na” ist ein außer­ge­wöhn­li­ches Sci­ence-Fic­tion-Dra­ma, gespickt mit fes­seln­den Thril­ler­ele­men­ten, was optisch sowie insze­na­to­risch durch­weg zu über­zeu­gen weiß, und damit ein her­aus­ra­gen­des Werk mit Wie­der­erken­nungs­wert bildet.


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Goodbye Christopher Robin (2017)

  • 7/10
    dero­fa Durch­schnitts­wer­tung - 7/10
7/10

Sehens­wert

Im Bio­gra­fie-Dra­ma “Good­bye Chris­to­pher Robin” wer­fen wir einen Blick zurück ins Jahr 1926, als Autor A. A. Mil­ne die Geschich­te um den welt­be­rühm­ten Plüsch­bä­ren Win­nie-the-Pooh erfand.

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Gen­re: Bio­gra­fie, Dra­ma

Ori­gi­nal­ti­tel: Good­bye Chris­to­pher Robin

Pro­duk­ti­ons­land: Ver­ei­nig­tes Königreich

Pro­duk­ti­ons­fir­ma: Fox Search­light Pic­tures | DJ Films, Gas­works Media, TSG Entertainment

Regie: Simon Curtis

Dreh­buch: Frank Cott­rell-Boy­ce, Simon Vaughan

Pro­duk­ti­on: Ste­ve Chris­ti­an, Dami­an Jones

Musik: Car­ter Burwell

Län­ge: 107 Minuten

Alters­frei­ga­be: FSK 6

Uni­ver­sum: Win­nie Puuh

Wer­tung:  

Autor: Jan­nik Solert

Ver­fasst am: 23.06.2018


Biografisches Drama

Good­bye Chris­to­pher Robin ist ein bio­gra­fi­scher Film und han­delt vom Autor A. A. Milne.

Das Dra­ma erzählt wie Mil­ne (gespielt von Domhnall Glee­son) an den Fol­gen sei­nes Ein­sat­zes im ers­ten Welt­krieg zu kämp­fen hat­te und dar­auf fol­gend, im Jahr 1926, inspi­riert durch sei­nen klei­nen Sohn Chris­to­pher Robin Mil­ne, das welt­be­rühm­te Kin­der­buch Win­nie-the-Pooh (im deut­schen “Pu der Bär”) schrieb.


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©Twen­tieth Cen­tu­ry Fox of Ger­ma­ny GmbH

Ein Film für wahre Fans

Für ech­te Lieb­ha­ber des klei­nen Plüsch­bä­ren, ist die­ses bio­gra­fi­sche Dra­ma beson­ders inter­es­sant, weil vie­le Bau­stei­ne der Ent­ste­hungs­ge­schich­te erläu­tert und behan­delt wer­den. So erfah­ren wir z.B., wie die Tie­re aus dem 100-Mor­gen-Wald (in der Rea­li­tät 500-Mor­gen-Wald) zu ihren Namen kamen, wie die Ent­wick­lung und Aus­ar­bei­tung der Tier­fi­gu­ren mit dem Zeich­ner Ernest H. She­pard ablief oder welch bedeu­ten­den Ein­fluss die Gedan­ken­welt Mil­nes Sohns Chris­to­pher Robin Mil­ne, auf die Geschich­ten von Win­nie Puuh hatten.

Ruhig und besinnlich

Was bei Good­bye Chris­to­pher Robin beson­ders zu gefal­len weiß, ist die sehr ruhi­ge und besinn­li­che Erzähl­wei­se, ohne dabei lang­wei­lig zu sein.

Die Geschich­te wird dabei (soweit ich das als Laie beur­tei­len kann) nah an den Fak­ten gehal­ten, was für ein bio­gra­fi­sches Werk enorm wich­tig ist.


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©Twen­tieth Cen­tu­ry Fox of Ger­ma­ny GmbH

KEIN Disney-Film

Was dem Zuschau­er klar sein soll­te ist der Umstand, dass Good­bye Chris­to­pher Robin kein Dis­ney-Film ist. In der heu­ti­gen Zeit ver­bin­det man die Geschich­ten von Pu dem Bären, mit dem Zei­chen­trick-Klas­si­ker der Walt-Dis­ney-Stu­di­os Die vie­len Aben­teu­er von Win­nie Puuh (1977) und den vie­len dar­aus resul­tie­ren­den Seri­en, Mer­chan­di­se Arti­keln, Büchern und vie­lem mehr.

In Good­bye Chris­to­pher Robin gibt es kei­ne ani­mier­ten Tie­re oder die typi­sche Dis­ney-Sto­ry. Der Fokus liegt auf der Dar­stel­lung der tat­säch­li­chen Ereig­nis­se zu die­ser Zeit und das ist für die­ses Dra­ma auch gut so.

Wer das nicht mag wird mit Good­bye Chrs­tio­pher Robin nicht glück­lich und soll­te sich einen ande­ren Ter­min vor­mer­ken. Ein neu­er Win­nie Puuh Film aus dem Hau­se Dis­ney mit Ewan McGre­gor in der Haupt­rol­le, wel­cher wie im Sti­le des neu auf­ge­leg­ten The Jung­le Book (2016), eine Mischung aus Real- und Ani­ma­ti­ons­film ist, wird vor­aus­sicht­lich 2018 in den Kinos zu sehen sein.


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©Twen­tieth Cen­tu­ry Fox of Ger­ma­ny GmbH

Ausdrucksstarker Film

Trotz­dem braucht sich Good­bye Chris­to­pher Robin in sei­nem Gen­re nicht zu ver­ste­cken und bie­tet eine über 100 Minu­ten unter­halt­sa­me wah­re Geschich­te, die auf­grund ihrer Kom­ple­xi­tät und Aus­drucks­stär­ke, sogar Wie­der­seh­wert hat.

Der Film ist somit ein respek­ta­bles, bri­ti­sches Werk mit einem her­vor­ra­gen­den Domhnall Glee­son in der Haupt­rol­le, was aus erzäh­le­ri­scher Sicht über­zeu­gen kann.


   Weitere Wertungen


Lis­sa meint →       Sehenswert

“Zwar ist Good­bye Chris­to­pher Robin kein Dis­ney-Film, jedoch ist er sehr unter­halt­sam und zeigt uns die Geschich­te von Chris­to­pher und dem klei­nen Puuh Bären. Für mich auf jeden Fall sehens­wert!”   (19.04.2019)