Archiv der Kategorie: Dokumentation

Durch die Wand (2017)

Gen­re:   Doku­men­ta­ti­on

  • 8/10
    dero­fa Durch­schnitts­wer­tung - 8/10
8/10

Lis­sa meint - Ausgezeichnet

“Beein­dru­cken­de Doku­men­ta­ti­on über den Pro­fi-Klet­te­rer Tom­my Cald­well und sei­ner bis­her schwie­rigs­ten Herausforderung.

Tom­my möch­te die Steil­wand (in engl.  die The Dawn Wall) auf den El Capi­tan im ame­ri­ka­ni­schen Natio­nal­park Yose­mi­te erklin­gen. Zusam­men mit sei­nem Freund Kevin Jor­ge­son absol­vier­te er für den Auf­stieg ein 6 Jah­re lan­ges Training.

Die­se Doku­men­ta­ti­on lässt uns als Zuschau­er einen Ein­blick in Tom­mys Leben bekom­men. Von den Anfän­gen sei­ner Klet­ter-Lei­den­schaft, bis hin zu sei­ner größ­ten Her­aus­for­de­rung „The Dawn Wall“.

Wir bekom­men fas­zi­nie­ren­de Bil­der gezeigt, in denen wir mit­er­le­ben kön­nen, wie Tom­my und Kevin die stei­le Wand bezwin­gen. Von Ver­zweif­lung oder der Über­nach­ten in einem Biwak auf 500 Metern Höhe, bis hin zu gro­ßen Erfol­gen, wie z.B. das Erklim­men einer sehr stei­len waa­ge­rech­ten Klet­ter­pas­sa­ge. In die­ser Doku erhal­ten wir alles was unser Aben­teu­er-Herz begehrt.

In Durch die Wand fie­bern wir ab den ers­ten Metern des El Capi­tan mit bis hin zu den letz­ten 1000 Höhen­me­tern. Kei­ne Zeit für Langeweile!

Ich kann jeden Adre­na­lin-Jun­kie oder auch ein­fach nur jeden Aben­teu­rer unter euch den Film mit guten Gewis­sen emp­feh­len!“   (27.08.2019)

Beschreibung

Tom­my Cald­well ist ein Pro­fi-Klet­ter der bereits vie­le fast unüber­wind­ba­re Wän­de bezwun­gen hat. In Durch die Wand wagt er sich zusam­men mit sei­nem Freund Kevin Jor­ge­son an die fast 1000 Meter hohe Steil­wand des El Capi­tan im nord­ame­ri­ka­ni­schen Nationalpark.

Josh Lowell und Peter Mor­ti­mer über­nah­men die Regie zu die­sem aben­teu­er­rei­chen Doku­men­ta­ti­ons­film. Bei­de ken­nen sich mit der Mate­rie des Berg­stei­gens sehr gut aus, da sie seit Jah­ren auch erfah­re­ne Berg­stei­ger sind.

Die Bild­ge­stal­tung über­nahm Brett Lowell. Die Doku­men­ta­ti­on ist eine öster­rei­chi­sche Pro­duk­ti­on, die von Red Bull Media House zusam­men mit Sen­der Films pro­du­ziert wor­den ist.

Der Doku­men­tar­film Durch die Wand (im eng­li­schen “The Dawn Wall”) hat eine Spiel­zeit von über 100 Minu­ten und wird für die deut­schen Zuschau­er mit deut­schen Unter­ti­teln gezeigt. Die Doku­men­ta­ti­on könnt ihr u.a. auf der Online-Strea­ming-Platt­form Net­flix  anschauen.

Das gan­ze Klet­ter­spek­ta­kel dau­er­te gan­ze 19-Tage an und wur­de welt­weit von den Medi­en ver­folgt. Die New York Times, Ellen DeGe­ne­res aber auch der dama­li­ge US Prä­si­dent Oba­ma fei­er­ten den über­ra­gen­den Erfolg der bei­den Athleten.

Nach der Pro­duk­ti­on des Films im Jah­re 2017 brach­te Tom­my Cald­well eine Auto­bio­gra­phie her­aus mit dem Namen Tom­my Cald­well: The Push: A Climber’s Jour­ney of Endu­ran­ce, Risk, and Going Bey­ond Limits.


Bilder

Tom­my Cald­well vs. “The Dawn Wall”

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©Red Bull Media

Kevin Jor­ge­son ver­sucht sich an den für ihn bis­her schwie­rigs­ten Abschnitt, den “Pitch 15”

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©Red Bull Media

Beein­dru­cken­de Bil­der durch den Doku­men­ta­ti­ons­film “Durch die Wand”

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©Red Bull Media

Tom­my Cald­well nutzt jeden noch so klei­nen Spalt zum klettern

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©https://www.kinokalender.com/film13144_durch-die-wand.html

Tommy’s und Kevin’s Klet­ter­pas­sa­ge wur­de gründ­lichst geplant

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©https://www.nytimes.com/interactive/2015/01/09/sports/the-dawn-wall-el-capitan.html

Schla­fen in 500, 600 oder 700 Höhen­me­tern? Ganz ein­fach, mit einem sog. Biwak.

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©https://www.latimes.com/entertainment/movies/la-et-mn-capsule-the-dawn-wall-review-20180913-story.html

 

Hiroshima (2005)

Gen­re: Doku­men­ta­ti­on

  • 7/10
    dero­fa Durch­schnitts­wer­tung - 7/10
7/10

Jayes meint - Sehenswert

Die BBC Doku Hiro­shi­ma aus dem Jahr 2005, han­delt von den Ereig­nis­sen des 06. August 1945, als das US-Mili­tär, den ers­ten Atom­bom­ben­ab­wurf der Kriegs­ge­schich­te durchführte.

In Form von Berich­ten von Zeit­zeu­gen, ori­gi­nal Bild­ma­te­ri­al und nach­ge­stell­ten Sze­nen, wird in chro­no­lo­gi­scher Abfol­ge erzählt, wie es zu dem Kriegs­akt kam und was die dar­aus resul­tie­ren­den Fol­gen waren. Dabei wer­den sowohl die politische/militärische Aus­ein­an­der­set­zung, als auch eini­ge Ein­zel­schick­sa­le der betrof­fe­nen Opfer beleuchtet.

“Hiro­shi­ma” ist eine auf­rüt­teln­de Doku­men­ta­ti­on, die es schafft, lan­ge Zeit im Gedächt­nis zu bleiben.
Man wird als Zuschau­er mit dem teuf­li­schen Schre­cken des Krie­ges kon­fron­tiert und mit einer der dun­kels­ten Sei­ten der mensch­li­chen Geschichte.
Die Doku regt dazu an, sich grund­le­gen­de mora­li­sche Fra­gen zu stel­len. Sie macht wütend, fas­sungs­los, trau­rig und betroffen.

Den­noch macht es trotz einer Lauf­zeit von 90min hier und da den Ein­druck, als ob nicht auf alle Ein­zel­hei­ten der Gescheh­nis­se ein­ge­gan­gen wurde.
Es wird z.B. nicht erwähnt, dass die radio­ak­ti­ve Strah­lung der Bom­be, lang­fris­tig eher gering aus­fiel, da die Atom­bom­be über dem Boden, in etwa 600 Metern Höhe gezün­det wur­de, obwohl dies bei­spiels­wei­se einen inter­es­san­ten Aspekt für den Zuschau­er darstellt.

Ins­ge­samt ist Hiro­shi­ma eine sehens­wer­te und gute Doku­men­ta­ti­on, die mit noch mehr Tief­gang und Hin­ter­grund­in­for­ma­tio­nen aber sicher noch bes­ser hät­te umge­setzt wer­den kön­nen.” (05.02.2019)

Beschreibung

Hiro­shi­ma ist ein Doku­men­tar­film aus dem Jah­re 2005, der unter der Regie von Paul Wilms­hurst entstand.

Es han­delt sich um eine TV-Pro­duk­ti­on der BBC, die zum 60. Jah­res­tag des Atom­bom­ben-Angriffs auf die japa­ni­sche Stadt Hiro­shi­ma ver­öf­fent­licht wurde.

Die Ereig­nis­se wer­den in Form von Berich­ten von Zeit­zeu­gen, ori­gi­nal Bild­ma­te­ri­al und nach­ge­stell­ten Sze­nen erzählt.

Der Film gewann unter ande­rem einen Emmy für die bes­te Dokumentation.


Bilder

Nach­ge­stell­te Sze­nen ver­an­schau­li­chen dem Zuschau­er das Geschehen

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©BBC

Der soge­nann­te schwar­ze Regen schien ver­lo­ckend, stell­te sich aber auf­grund der Strah­len­be­las­tung als ver­hee­rend heraus

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©BBC

Weni­ge Minu­ten vor der Deto­na­ti­on herrscht in Hiro­shi­ma geschäf­ti­ges Treiben

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©BBC

Ein Opfer des Angriffs nach der Atomexplosion

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©BBC

 

The Witness (2015)

  • 5.5/10
    dero­fa Durch­schnitts­wer­tung - 5.5/10
5.5/10

Geht so

Die Doku­men­ta­ti­on The Wit­ness, han­delt vom Mord­fall an Kit­ty Genove­se aus dem Jahr 1964. Als aus­füh­ren­der Pro­du­zent zeich­net sich einer ihrer Brü­der, Wil­liam Genove­se ver­ant­wort­lich. War­um der Film nicht wirk­lich über­zeu­gen kann, erfahrt ihr im Review.

Gen­re: Doku­men­ta­ti­on

Autor: Lis­sa

Ver­fasst am: 30.09.2018

Wer­tung:  


38 Zeugen

Wie­der eine Net­flix Doku­men­ta­ti­on, die wir uns mal etwas genau­er ange­schaut haben.

Die Doku­men­ta­ti­on von James D. Solo­mon, dreht sich um den Mord an einer jun­gen Frau namens Cathe­ri­ne Sus­an “Kit­ty” Genove­se, die im März 1964 Nachts in New York ermor­det wurde.

Es gab angeb­lich 38 Zeu­gen, die den Mord gese­hen bzw. gehört oder mit­be­kom­men hatten.
38 Zeu­gen und kei­ner hat was dage­gen unternommen?

Die­se Doku­men­ta­ti­on wur­de von Wil­liam Genove­se als Exe­cu­ti­ve Pro­du­cer mit pro­du­ziert und geschrie­ben. Wil­liam war einer der Brü­der von Kit­ty und schuf durch die­se Doku, ein paar mehr Ant­wor­ten zu dem Mord an sei­ner Schwester.

Was geschah am 13. März 1964?

Ach­tung Spoiler!
Die jun­ge Frau Kit­ty Genove­se war auf dem Weg nach Hau­se. Es war eine dunk­le und düs­te­re Nacht. So gegen 3 Uhr, erreich­te Kit­ty ihr Zuhau­se und wur­de aus dem Nichts von einer unbe­kann­ten Per­son ange­grif­fen und ersto­chen. Als ein Nach­bar die Tat sah, rief er laut der Täter sol­le ver­schwin­den, was er dann auch tat. Doch lei­der konn­te das ihr Leben nicht ret­ten. Sie konn­te noch ins Trep­pen­haus ihres Wohn­hau­ses flie­hen. Sie blu­te­te schwer und war­te­te am Ein­gang des Flu­res ab. Nichts ahnend, dass der Mör­der noch drau­ßen war­te­te. Er war­te­te noch auf den Moment, in dem er sie wie­der über­ra­schen konn­te. Dann erstach er sie mit einem Mes­ser. Das waren Kit­tys letz­te Atemzüge. 

Laut der Poli­zei und ande­rer Zeu­gen­aus­sa­gen, gab es einen Nach­barn der das hät­te ver­hin­dern kön­nen, dies jedoch nicht getan hat und sich lie­ber raus­hal­ten wollte.

Fragen über Fragen

Laut den Berich­ten gab es 38 Zeu­gen, doch nur 5 Zeu­gen wur­den vor Gericht ver­hört. Wie­so? Und wie­so starb Kit­ty in die­ser Nacht. Was war das Motiv ihres Mörders?

Vie­le Fra­gen wer­den in den Raum gestellt. Die Doku nutzt kei­ne beson­de­ren Stil­mit­tel. Die Geschich­te wird aus der Sicht des Bru­ders Bill erzählt. Zeu­gen wer­den ver­hört und alte Aus­sa­gen ange­se­hen. Die Doku­men­ta­ti­on lässt kei­nen Ein­blick in die Beweis­mit­tel. Die wich­ti­gen Details wer­den nur aufgezählt. 

“Das Fenster zum Hof”?

Ein Merk­mal des Fil­mes ist mir zu Beginn jedoch gleich auf­ge­fal­len. Die Sze­ne, in der Wil­liam, raus aus dem Fens­ter auf den Tat­ort schaut.
Die­se Sze­ne ist so auf­ge­baut und gefilmt wor­den, dass sie uns sofort an dem Film Das Fens­ter zum Hof aus dem Jah­re 1954 erinnerte.
Ein Mord wird von einem Mann aus dem Fens­ter her­aus schau­end beob­ach­tet. Genau das sel­be Prin­zip wie bei Genovese’s Mordfall.

Fazit

Ein bekann­ter Mord, der sogar an Uni­ver­si­tä­ten oder ande­ren Ein­rich­tun­gen erzählt wird, und von dem noch heu­te gespro­chen wird.

Für uns bie­tet die Doku­men­ta­ti­on durch ihren Auf­bau und die Stil­mit­tel ein­fach zu wenig, um sie bes­ser zu bewer­ten. Eine tra­gi­sche Geschich­te über einen Mord der unver­ges­sen bleibt. 

Doku­jun­kies soll­ten einen Blick hin­ein wer­fen. Für alle ande­ren gilt, dann doch zu bes­se­ren Dokus, wie z.B. Making a Mur­de­rer zu greifen. 


 

Amanda Knox (2016)

  • 8/10
    dero­fa Durch­schnitts­wer­tung - 8/10
8/10

Aus­ge­zeich­net

In der Net­flix-Doku Aman­da Knox begibt sich unse­re Autorin Lis­sa auf die Suche nach der “Wahr­heit, die viel­leicht doch kei­ne ist”.

Gen­re: Doku­men­ta­ti­on

Autor: Lis­sa

Ver­fasst am : 27.06.2018
Wer­tung:   


Schuld oder Unschuld?

Um die­se Fra­ge dreht sich der Doku­men­tar­film über den bekann­ten Mord­fall um Aman­da Knox aus dem Jah­re 2007.
Net­flix durf­te wie­der mal mit der Ver­fil­mung eines rea­len Kri­mi­nal­falls für Gesprächs­stoff sorgen.

Lohnt es sich die­se Doku­men­ta­ti­on über den mys­te­riö­sen Mord­fall an der bri­ti­schen Stu­den­tin anzusehen?
Wir sagen ohne zu zögern JA, und erklä­ren euch in unse­rem Review wieso.



Der Mordfall

Ein tra­gi­scher Mord­fall ereig­ne­te sich im ita­lie­ni­schen Perugia.
Am 1. Novem­ber 2007 kam die bri­ti­sche Stu­den­tin Mer­edith Ker­cher ums leben.
Sie wur­de ermor­det. Doch wer hat die­se Tat begangen?

Zu die­ser Zeit war sie mit Aman­da Knox und ihrem Freund Raf­fae­le Soll­eci­to befreun­det. Aman­da und Mer­edith waren bei­de Aus­tausch­stu­den­tin­nen in Ita­li­en und lern­ten sich in der klei­nen Stadt Perugia kennen.

Aman­da und Raf­fae­le wur­den nach dem Mord bei­de des Mor­des an Mer­edith Ker­cher angeklagt.
Der Fall wur­de über meh­re­re Jah­re behandelt.
Waren Aman­da und ihr Freund Raf­fae­le schuldig?
Die Doku ver­rät eini­ges und auch gar nichts.
Fra­gen wer­den gestellt, doch nicht alle wer­den beantwortet.

Gleich zu Beginn des Fil­mes wird erklärt, dass es sich um einen Mord­fall han­delt, dass jemand ums Leben kam. Man ver­rät jedoch nur stück­chen­wei­se um WEN es sich han­delt und WAS pas­siert ist.
Das hält die Span­nungs­kur­ve hoch. Kei­nen Moment fühl­ten wir uns gelangweilt.
Wir haben bereits eini­ge Net­flix Doku­men­ta­tio­nen gese­hen wie u.a. The Con­fes­si­on Tapes oder Making a Mur­der. Für uns ver­wen­det Aman­da Knox jedoch ein ande­res Stilmittel.

Die Geschich­te wird unter­schied­lich erzählt, als bei den oben genann­ten Dokumentationen.
Denn von Anfang an hören wir der Geschich­te von Aman­da per­sön­lich zu, wir hören Aman­da Knox zu!
Der gan­ze Film ist dar­auf auf­ge­baut, dass Aman­da uns ihre Ver­si­on der Geschich­te erzählt.

Ob nun wahr oder nicht, das spielt kei­ne Rolle.
Der Zuschau­er wird gefes­selt sein und zugleich geschockt, durch die Geschich­te die ihn erwartet.



“Entweder bin ich ein Psychopath im Schafspelz oder ich bin du”

Auch in die­ser Doku hat die Jus­tiz wie­der ihre Fin­ger im Spiel.
Sie wird durch die Medi­en gelei­tet und führt zu fal­schen Infor­ma­tio­nen und even­tu­ell zu unge­rech­ten Verurteilungen.
Es ist doch erstaun­lich was eine fal­sche Infor­ma­ti­on einem Men­schen antun kann.

Die Macher der Doku­men­ta­ti­on haben jah­re­lang recher­chiert und zei­gen uns ihre Inter­views oder auch die Beweis­mit­tel der ita­lie­ni­schen Poli­zei. Die Auf­nah­men schil­dern uns auch, dass
die Spu­ren­si­che­rung im Cha­os ver­fällt. Das unsau­ber gear­bei­tet wurde.
Video­auf­nah­men kön­nen dies bewei­sen. Sie zei­gen uns wie Poli­zis­ten ohne Schutz­an­zü­ge ins Haus gehen und sich nicht an Vor­schrif­ten halten.
Kann dies ein Beweis für die Unschuld von Aman­da sein?

Oder zeigt das nur, dass die Jus­tiz in Ita­li­en durch unsau­be­res arbei­ten einen Tat­ort so ver­un­rei­nigt, dass Beweis­mit­tel nicht mehr zuläs­sig sind? Poli­zis­ten ver­hör­ten Ver­däch­ti­ge ohne die Ein­hal­tung Ihrer Min­dest­rech­te. Sie durf­ten sich kei­ne Ver­tei­di­ger nehmen.

Was für Fol­gen für Aman­da und Raf­fae­le dar­aus enstan­den sind, erfahrt ihr in der scho­ckie­ren­den Netflix-Doku.
Denn eben das macht sie so beson­ders, weil der Zuschau­er so mit­rät­seln und mit­fie­bern kann, wer der Mör­der ist.



Die Wahrheit, die vielleicht doch keine ist

Ganz klar ver­ge­ben wir die­ser Doku­men­ta­ti­on eine 8/10.
Der Film zeigt eine ande­re Geschich­te, er nutzt ande­re Stil­mit­tel, die ver­wen­det wur­den um einen Doku­men­tar­film zu dre­hen und er zeigt uns, wie gut Net­flix wie­der mal mit Dokus umge­hen kann.

Her­aus­ra­gend und scho­ckie­rend zugleich. Es geht um die Wahr­heit, die viel­leicht doch kei­ne ist?


 

Unsere Erde 2 (2017)


“Hals krie­gen­de Giraf­fen” sowie bild­ge­wal­ti­ge und ästhe­ti­sche Auf­nah­men, gibt es in der Natur­do­ku­men­ta­ti­on “Unse­re Erde 2” zu bestaunen.
Außer­dem eine Ana­ly­se zur Spre­cher­the­ma­tik von unse­rem Autor Jayes.


Gen­re: Natur­do­ku­men­ta­ti­on

Autor: Jayes

Ver­fasst am: 16.03.2018

Wer­tung:  


BBC Earth bleibt der Tra­di­ti­on treu und schiebt 2018 mit “Unse­re Erde 2” das Film­for­mat, der im Jahr 2016 erschie­ne­nen Aus­nah­me­do­ku­se­rie “Pla­net Erde 2” nach.

Bekannt ist das von frü­he­ren Wer­ken, denn Kino-Adap­tio­nen folg­ten bereits auf die Seri­en “Unser Blau­er Pla­net” (2001), mit “Deep Blue” (2003) und im Jahr 2007 wur­de aus “Pla­net Erde”, der Kino­film “Unse­re Erde”.

Doch Ver­än­de­run­gen gibt es. Die wich­tigs­te ist wohl, dass die Aus­nah­me­re­gis­seu­re Alas­ta­ir Fother­gill und Mark Lin­field nicht mit von der Par­tie sind. Die­je­ni­gen Her­ren, die mit BBC Earth im Rücken, für beson­ders hoch­qua­li­ta­ti­ve Natur­do­ku­men­ta­tio­nen stehen.

Eine der Fra­gen, die sich also stellt ist, ob “Unse­re Erde 2” auch mit den neu­en Regis­seu­ren Richard Dale und Peter Web­ber, zu Zufrie­den­heit bei Kri­ti­kern und Fans sor­gen kann.

Neben bereits bekann­ten Bil­dern aus der Serie, wie den Aus­flug ins Meer eines Faul­tiers, an Grä­sern schwin­gen­den Mäus­chen, Hals krie­gen­de Giraf­fen oder den urzeit­lich anmu­ten­den Meer­ech­sen, gibt es auch neu­es Film­ma­te­ri­al zu bestau­nen. Dar­un­ter befin­den sich eben­falls tol­le und spek­ta­ku­lä­re Auf­nah­men. Unter ande­rem die kämp­fe­ri­sche Flus­s­über­que­rung eines Zebra-Foh­lens oder den ein­zi­gen Tag im Leben einer unga­ri­schen Eintagsfliege.

Bei den Drehs rund um den Glo­bus sind bild­ge­wal­ti­ge, ästhe­ti­sche Auf­nah­men enstan­den, die jedoch dadurch, dass sie ihre Erst­ver­öf­fent­li­chung bereits in der Serie fan­den, in Ihrer star­ken Wir­kung, weni­ger gewich­tig werden.
In einen 135-minü­ti­gen Rah­men gepresst, kom­men außer­dem vie­le ein­zig­ar­ti­ge und impo­san­te Sze­nen zu kurz oder gar nicht vor.

Die musi­ka­li­sche Unter­ma­lung erfolg­te durch das BBC Orches­tra, wel­ches es mit hoch­wer­ti­gen Kom­po­si­tio­nen schafft, die Bil­der erst rich­tig zur Gel­tung zu bringen.

Zum The­ma Anpas­sung für den natio­na­len Markt, fal­len direkt zwei Din­ge in Ohren und Auge. Ers­tens Mode­ra­tor Gün­ther Jauch, der die Off-Stim­me der deut­schen Fas­sung spricht. Skep­sis ist an die­ser Stel­le ange­bracht. Außer­dem der Unter­ti­tel der Super­la­ti­ve, ich las­se ihn ein­fach mal wir­ken: “So haben Sie die Welt noch nie erlebt” …

Doch zurück zum Erzäh­ler. Im direk­ten Vor­gän­ger “Unse­re Erde” war Ulrich Tukur die Stim­me aus dem Off.
Bei den Seri­en, zeich­ne­te sich einst der Syn­chron­spre­cher Nor­bert Lan­ger als her­vor­ra­gen­der Nar­ra­tor bei “Unser Blau­er Pla­net” und “Pla­net Erde” aus. Schließ­lich wur­de dann der eben­so genia­le Chris­ti­an Schult 2011, für “Fro­zen Pla­net” verpflichtet.
Anschlie­ßend trat er, für vie­le Fans mehr als zufrie­den­stel­lend, die Nach­fol­ge für Lan­ger im aktu­el­len “Pla­net Erde 2” im Jahr 2016 an.
Nun bekom­men wir mit Jauch, die Stim­me eines TV- und ehe­ma­li­gen Radio­mo­de­ra­tors zu hören, die die­ser Auf­ga­be nicht mal annä­hernd gewach­sen ist. Dünn, hoch und unpas­send betont, liest Jauch sei­ne Zei­len ab und spielt damit nicht mal annä­hernd in der Liga eines Lan­gers oder Schults.

Im Kern­stück des Films, scheint es ein kla­res Motiv der Regis­seu­re sowie BBC Earth zu sein, die Welt wie sie heu­te ist, in ihrer Schön­heit zu prä­sen­tie­ren und die Spe­zi­es Mensch zu ermah­nen. Zu ermah­nen und an Natur­ver­bun­den­heit zu appe­lie­ren, in Form der bedroh­ten Tier­ar­ten selbst, bspw. dem sel­te­nen gro­ßen Pan­da, dass der blaue Pla­net nicht alles ver­zeiht und aus­hält, was wir ihm zumuten.
Zu die­sem Stand­punkt soll­te es kei­ne zwei Mei­nun­gen geben und wenn “Unse­re Erde 2” nur ein paar Zuse­her in Form der Kino­ver­si­on belehrt, hat er sei­ne Daseins­be­rech­ti­gung in der Land­schaft des Natur­films erwirkt.