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The Mandalorian (2019 - …)

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  • 7.3/10
    derofa Durchschnittswertung - 7.3/10
7.3/10

Sehenswert

Am 24. März 2020 startete Disneys Streamingdienst “Disney+” in Deutschland.

Im Zuge dessen musste Disney als einer der größten Medienkonzerne weltweit, selbstverständlich einen besonderen Leckerbissen mit im Startprogramm haben: Die erste Star-Wars-Realserie überhaupt![1]

Wir haben die Chance genutzt “The Mandalorian” genauer unter die Lupe zu nehmen. Ob es zum würdigen Ableger im Star Wars-Universum gereicht hat, erfahrt Ihr in unseren Reviews zu allen bisher veröffentlichten Staffeln.

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Genre: Science-Fiction, Drama

Originaltitel: The Mandalorian

Produktionsland: USA

Produktionsfirma: Disney | Lucasfilm, Fairview Entertainment, Golem Creations

Regie: Dave Filoni (S01 E01+05, S02 E05), Rick Famuyiwa (S01 E02+06, S02 E07), Deborah Chow (S01 E03+07), Bryce Dallas Howard (S01 E04, S02 E03), Taika Waititi (S01 E08), Jon Favreau (S02 E01), Peyton Reed (S02 E02+08), Carl Weathers (S02 E04), Robert Rodriguez (S02 E06)

Drehbuch: Jon Favreau (S01 E01-04, E07-08, S02 E01-04+06+08), Dave Filoni (S01 E05, S02 E05), Rick Famuyiwa (S01 E06, S02 E07), Christopher Yost (S01 E06)

Produktion: Jon Favreau, Dave Filoni, Kathleen Kennedy, Colin Wilson

Musik: Ludwig Göransson

Staffeln: Staffel 01 (8 Episoden), Staffel 02 (8 Episoden)

Länge: ca. 30-50 Minuten je Episode

Altersfreigabe: 12 (lt. Disney+) (Stand: 29.12.2020)

Universum: Star Wars

Nachfolger: The Book of Boba Fett (geplant Dez. 2021)

Quellen
https://en.wikipedia.org/wiki/The_Mandalorian | https://de.wikipedia.org/wiki/The_Mandalorian

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Die Star Wars-Realserie

Disney wäre nicht Disney wenn sich der Medienkonzern des Mausmaskottchens, nicht über den Einfluss seiner stärksten Marken wie “Marvel”, “Pixar” oder eben auch der von “Star Wars” bewusst wäre. Es war also fast klar, dass im Zuge des längst überfälligen Starts des hauseigenen Streamingdienst “Disney+”, neue Inhalte aus dem Star Wars-Kosmos geliefert werden müssen, um für regen Ansturm an Kunden zu sorgen.

Als Drehbuchautor und Executive Producer hat Disney niemand geringeren als Jon Favreau engagiert, der sich in Hollywood mit den ersten beiden “Iron Man” Verfilmungen der Marvel Studios, und CGI-Spektakel wie “The Jungle Book” (2016) oder “Der König der Löwen” (2019) einen Namen gemacht hat.

Produziert wird die Serie von Lucasfilm und Fairview Entertainment.[2] Auch die Präsidentin des Studios, Kathleen Kennedy, die seit dem Verkauf von Lucasfilm an Disney im Jahr 2012 maßgeblich an weiteren Veröffentlichungen im Universum beteiligt ist, wirkt als Produzentin mit.[3] Die visuellen Effekte stammen, wie von “Star Wars” gewohnt, aus dem Lucasfilm eigenen Hause “Industrial Light & Magic”.[4]

Zeitlich spielt “The Mandalorian” 5 Jahre nach dem dritten Star Wars-Film “Episode VI: Die Rückkehr der Jedi-Ritter” (1983). Das ist also in etwa nach dem Fall des Imperiums, infolge der berüchtigten “Schlacht von Endor” (Gedächtnisstütze: der Film mit den flauschigen Ewoks).[5] Die Serie folgt einem mandalorianischen Kopfgeldjäger (Pedro Pascal), der auf seinen Reisen durch die Galaxis auf eine bedeutende Entdeckung stößt. Fortan macht er sich zur Aufgabe diese Entdeckung zu beschützen und zu leiten.

Stilistisch wird die Serie immer wieder mit Western- und Samuraifilmen verglichen. “The Mandalorian” sei “Jon Favreaus Versuch westliche und Samurai-Archetypen in einer Weltraumumgebung zu verbinden, während er die Unterschiede in ihnen anerkennt.”, wie es etwa die Kollegen von “filmschoolrejects” formulieren.[6]

Nach zwei veröffentlichten Staffeln wurde bereits eine dritte Staffel angekündigt. Der Starttermin ist aktuell noch nicht bekannt. [7]

Darüber hinaus wurde ein Spin-Off mit dem Titel “The Book of Boba Fett” für Dezember 2021 angekündigt. [8]


Review - Staffel 01 (2019)

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Wertung:  

Autor: Jannik

Verfasst am: 13.02.2020


Der Kopfgeldjäger

Der vorerst namenlose mandalorianische Einzelkämpfer (Pedro Pascal) betritt die Manege. Als Kopfgeldjäger bereist er die Galaxis und hangelt sich von Auftrag zu Auftrag. Seinen Helm nimmt er dabei niemals ab. Er lebt streng nach den Gesetzen des Clans der Mandalorianer. Diese sind keine eigene Spezies sondern eine Kriegergemeinschaft aus unterschiedlichsten Rassen. Ein strenger Kodex verbindet sie.[9]

Als Figur für die erste Star Wars-Realserie funktioniert der Mandalorianer recht gut, bleibt aber durchaus austauschbar. Man hätte wohl viele andere Figuren aus dem Universum nehmen können, um sie in einer neuen Serie einzusetzen. Ganz sicher hat Disney dies auch in Zukunft vor. Es ist unwahrscheinlich, dass “The Mandalorian” die einzige Realserie bleibt. Ewan McGregor soll bereits für eine weitere Produktion engagiert worden sein.[10] Fans wird der kämpferische Hauptprotagonist aufgrund der Rüstung und der Rolle als Kopfgeldjäger unweigerlich an “Boba Fett” und dessen Vater “Jango Fett” erinnern.

Auch wenn der Mandalorianer die Hauptfigur der gleichnamigen Serie ist, entpuppt sich die wahre Stärke von “The Mandalorian” in einer ganz anderen, deutlich niedlicheren Figur.


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Memes die die Welt entzücken

Ihr habt es geahnt. Das Internet ist voll von ihm, die Fans lieben ihn. Ein kleines putziges außerirdisches Wesen, was knuddeliger nicht sein könnte. Die Rede ist natürlich von “Baby Yoda” oder offiziell “The Child”. Mit dieser an den Altmeister Yoda aus vergangenen Filmen angelehnten Figur, hat Creator Jon Favreau Amors Pfeil direkt in die Fanherzen versenkt. Die Memes überschlugen sich auf allen Social-Media-Kanälen. “If you feel snackish, eat Chicky Nuggies”, lautet die Quintessenz aus diesen künstlerischen Kleinodien.

Tatsächlich muss man Favreau und seinem Team lassen, dass es absolut genial war diese Figur zu kreieren und einzubauen. An automatisch generierter viraler Werbung mangelt es so jedenfalls sicher nicht.


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Doch nicht nur wegen dem “Cuteness-Faktor” ist “The Child” die wichtigste Figur in der neuen Serie. Die Geschichte rund um den Kopfgeldjäger nutzt den kleinen grünen Frechdachs gekonnt, um ihn als geheimnisvolles alles durchdringendes Wesen darzustellen, um dem Zuschauer zu suggerieren, hier ist noch etwas tiefes, etwas das wir langsam und genüsslich im Verlaufe von vielen Staffeln, Stück für Stück enthüllen werden.

Ohne Baby Yoda wäre die Serie jedenfalls weit gewöhnlicher. The Child ist das kleine niedliche Zentrum, um das sich alles dreht und sicher noch viele Staffeln drehen wird.


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https://giphy.com/explore/baby-yoda

Fazit - Chicky Nuggies Appetizer

Letztendlich ist das auffälligste an “The Mandalorian”, dass die Serie sich ähnlich wie der heimliche kleine Hauptprotagonist erst entwickeln muss.

Mit der ersten Staffel, die nur 8 Episoden je ca. 30-40 Minuten umfasst, liefert Disney einen Appetizer für das was noch kommen mag. Die Qualität der Folgen schwankt manches mal zwischen exzellent bis Parodie auf das Star Wars-Universum. Die Geschichte und Herkunft des Kopfgeldjägers werden näher beleuchtet und in sich schlüssig erzählt, einige Nebenfiguren füllen das ganze Konstrukt auf. Ein Fundament für die Figuren wird aufgebaut. Visuelle Effekte sowie Animatronics, die wie von Star Wars gewohnt aus dem Lucasfilm eigenen Hause “Industrial Light & Magic” stammen, sorgen für Wiedererkennungswert und Authentizität.[11]

Im kreieren seiner Welt zeigt sich “The Mandalorian” jedoch recht vage und verhalten. Die gezeigten Planeten und Umgebungen erahnen zwar die Zeit nach dem Fall des Imperiums, erinnern stilistisch aber nur in Teilen an das große Universum, was wir aus den Filmen gewohnt sind. Die großen Schlachten müssen noch gefochten werden, die Verknüpfungen zum Universum über triviales wie Droiden oder Raumschiffe hinweg noch hergestellt werden.

Ob “The Mandalorian” das schafft müssen die nächsten Staffeln zeigen. Ein sehenswerter Beginn, alleine wegen des grünen Lieblings, kreiert “The Mandalorian” jedenfalls allemal.

Ich habe gesprochen.<span class=“su-quote-cite”>Kuiil, 9 NSY</span>

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Trailer - Staffel 01

Seht hier den Trailer zur ersten Staffel von “The Mandalorian”

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Review - Staffel 02 (2020)

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Wertung:  

Autor: Jannik

Verfasst am: 14.01.2021


Der Problemlöser ist zurück

Der Wüstenwind braust auf. Sein Cape flackert cool im Wind. Eine scheinbar undurchdringliche Rüstung, aus dem härtesten mandalorianischen Eisen “Beskar”, schützt seinen Körper. Die Waffe im Anschlag, jederzeit bereit loszulegen. Immer an seiner Seite ein kleines Kind. Frech und verspielt schaut es aus seinem schwebenden Buggy-Nestchen heraus. Nur gerade so viel um zu sehen was gerade abgeht da draußen.

Nach dem sehenswerten Auftritt des mandalorianischen Kopfgeldjägers in der ersten Staffel der ersten Star-Wars-Realserie “The Mandalorian”, ist das ungleiche Duo zurück!

Weiterhin auf der Suche nach Antworten zur Herkunft von “The Child” begibt sich Mando immer tiefer durch die Galaxis und improvisiert sich von Situation zu Eskalation und wieder zurück. Auftauchende Probleme steckt er erneut locker und trocken wie Wüstensand von Tatooine weg.

In der zweiten Staffel von “The Mandalorian” stellt sich nun natürlich die Frage welche neuen Wege die Serie einschlägt und inwiefern sie sich treu bleibt. Stilistisch ist sie erneut deutlich inspiriert von Western- sowie Samuraifilmen und versetzt diese Genre dabei in die Grundstimmung der Weltraumumgebung des Star Wars-Universums.


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Chancen des Mediums Serie

Unser Wunsch nach der ersten Staffel war die Verknüpfung mit dem Star Wars-Univserum über triviales wie Droiden und Raumschiffe hinaus.

Auch in Staffel zwei klappt dies mit Ausnahme des vieldiskutierten Finales eher semi-gut. Zugegeben, es gibt neue Bezugspunkte zum Star Wars-Franchise, etwa wenn bekannte Figuren aus der Roman-Reihe “Nachspiel”, einer Star Wars Animationsserie und sogar aus den großen Trilogien aufgegriffen werden.[12] [13]

Trotzdem ergibt sich immer wieder das Gefühl von unverbundenen Teilräumen. Die Haupthandlung wird in einigen Episoden oft wenig bis gar nicht weitergebracht. Damit krankt “The Mandalorian” in den selben Punkten wie schon die erste Staffel.


Wenn es keine Chicky Nuggies gibt, braucht es Alternativen

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Man könnte also sagen, so ganz hat “The Mandalorian” die Stärken, die sich aus dem Medium Serie ergeben, noch nicht verstanden. Die Chance wirklich große, über mehrere Episoden anhaltende Handlungsbögen zu nutzen und damit viel Tiefe und Nervenkitzel zu erzeugen, wäre da. Voll genutzt wird sie noch nicht. Nicht nur weil die Geschichte noch recht einfach gestrickt ist sondern sich vor allem sehr langsam entwickelt! Da drängt sich der Vergleich mit Filmen auf. So bleiben die einzelnen Episoden oft in sich geschlossen, vergleichbar mit Filmen. Dadurch wird die Haupthandlung nur häppchenweise weitergeführt.

Lustigerweise bezeichnet der Schöpfer von “The Mandalorian” Jon Favreau die Serie tatsächlich als eine Ansammlung aus kleinen Filmen, wie aus der Disney+-Doku “Disney Galerie: The Mandalorian” (2020) hervor geht.

“Jede Folge ist ein Mini-Film (…)”<span class=“su-quote-cite”>Jon Favreau</span>

Eigentlich ziemlich ironisch, dass die erste und zudem lang herbei gesehnte Realserie im Star Wars-Universum in Wahrheit viele kleine Filme sind. Und wie das bei Filmen so ist, nutzt sich das Prinzip von Fortsetzung zu Fortsetzung ab. Erst recht wenn immer die gleichen Storylines geliefert werden. Im Ergebnis gestaltet sich das in etwa so: Mando kommt auf einen neuen Planeten. Mando muss einen Tauschhandel unter dem Motto “hilfst du mir helf ich dir” eingehen. Mando bezwingt die Gefahr. Mando fliegt zum nächsten Planeten.

Leicht unterfüttert wird das ganze mit Handlungselementen die auch über mehrere Episoden hinweg Relevanz haben oder gültig bleiben. Mit anderen Worten: Den Fans werden immer wieder kleine Zückerli hingeworfen!


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©Disney, https://www.serienjunkies.de/news/star-wars-favreaus-serie-100-91627.html

Fazit - Eine neue Hoffnung für Mando die Dritte

“The Mandalorian” ist eine kurzweilige Serie die stilistisch vieles richtig macht und aufgrund der überaus kompetenten Macher um Jon Favreau und Dave Filoni sehr gewissenhaft von absoluten Star Wars-Freaks produziert wird. Dem großen Vermächtnis von Schöpfer George Lucas, der übrigens auch selbst schon am Set anwesend war, um den Padawanen vermutlich einiges an kreativer Unterstüzung mitzugeben, wird damit durchaus genüge getan.[14]

Mit der zweiten Staffel schaffen es die Produzenten schließlich, weitere Verknüpfungen zum Star Wars-Universum aufzubauen. Der Orden der Jedi spielt eine immer größere Rolle. Auch “Midi-Chlorianerwerte”[15] werden erwähnt und die Creator drücken immer wieder auf die Nostalgiedrüsen von Fans aus älteren Generationen. All das weiß zu gefallen. Wirklich restlos überzeugt sind wir dennoch weiterhin nicht.

Die Möglichkeiten ein gewaltigeres Handlungsnetz aufzubauen welches die Story wirklich vorantreibt und über mehrere Episoden hinweg ausgespannt wird, wäre gegeben. Doch vielleicht ist das gar nicht das Ziel von Favreau und Co. Vermutlich handelt es sich bei dem Konzept der “Mini-Filme” viel mehr um reinen Selbstschutz. Dadurch ist es immerhin möglich “The Mandalorian” über viele Staffeln ordentlich zu strecken (vielleicht sogar zu melken?!) und auch mal Episoden zu liefern, welche die Haupthandlung mal so gar nicht weiterbringen.

Wenn die Atmosphäre stimmt, was nach wie vor das Wichtigste ist, soll es so sein. Die ersten beiden Staffeln waren hoffentlich erst der Anfang. Vielleicht genießt “The Mandalorian” wie auch “The Child” noch Welpenschutz. Doch in der dritten Staffel müssen sich nicht nur Mando und Baby Yoda aufs neue beweisen, sondern auch die kreativen Köpfe und Produzenten hinter der Serie.


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Trailer - Staffel 02

Seht hier den Trailer zur zweiten Staffel von “The Mandalorian”

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Dead to Me (2019)

  • 8/10
    derofa Durchschnittswertung - 8/10
8/10

Ausgezeichnet

Die neue Dramedy-Serie aus dem Hause Netflix ist bereits jetzt schon auf Platz 6 der Netflix-Charts in Deutschland. (Stand 25.05.2020)

In den Hauptrollen sind u.a. Christina Applegate, Linda Cardellini und James Marsden vertreten.

Produziert von Will Ferrell, Adam McKay und den beiden Protagonisten Christina Applegate und Linda Cardellini, präsentiert uns die Streaming-Plattform einen Geheimtipp, den keiner verpassen sollte.

Wie wir den neuen Überflieger finden und was es mit der Serie im Allgemeinen auf sich hat, erfahrt Ihr in unserem Review auf derofa.de.

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Genre: Dramedy, Schwarze Kömodie, Tragikomödie

Originaltitel: Dead to Me

Produktionsland: USA

Produktionsfirma: Netflix (Sender), Gloria Sanchez Productions, Visualized, Inc., CBS Television Studios

Regie: Will Ferrell, Adam McKay

Drehbuch: Liz Feldman

Produktion: Joe Hardesty, Christina Applegate, Linda Cardellini, Peter Chomsky,
Buddy Enright

Musik: Adam Blau

Staffeln: Staffel 01 (10 Episoden), Staffel 02 (10 Episoden)

Länge: ca. 26-32 Minuten je Episode

Altersfreigabe: FSK 12

Überflieger aus dem Hause Netflix

Auf Platz 6 der aktuellen Netflix-Charts in Deutschland, überrascht uns eine ganz neue Serie. „Dead to Me“ ist eine Dramedy-Serie und seit dem 3. Mai 2019 auf der Streaming-Plattform Netflix zu sehen.

Kein anderer als Will Ferrell übernahm die Produktion von „Dead to Me“. Nicht nur Will ist an der Serie beteiligt gewesen, auch der Regisseur Adam McKay ist mit von der Partie, der u.a. als Drehbuchautor für den zwölften Marvel-Film „Ant-Man“ (2015) des „Marvel-Cinematic-Universe“ agierte.

Doch die eigentlichen Stars in der Tragikomödie sind Christina Applegate und Linda Cardellini. Christina ist uns durch etliche Film- und Serienproduktionen wie z.B. die Serie „Eine schrecklich nette Familie“ (1987-1997) in der sie neben Ed O’Neill die Hauptrolle übernommen hatte, bereits bekannt. Einer der aktuellsten Filme mit ihr als Protagonistin ist die Komödie „Bad Moms 2“ aus dem Jahr 2017.

Auch die mittlerweile 45-jährige Linda Cardellini ist uns vertraut. Viele kennen sie vor allem durch das Cowboy-Drama „Brokeback Mountain“ (2005) und den „Avengers-Filmen“. Christina Applegate sowie Linda Cardellini waren ebenso an der Produktion der Serie beteiligt.


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Eine Selbsthilfegruppe, dunkle Geheimnisse und Freundschaften

„Dead to Me“ handelt um die Alleinerziehende Mutter Jen Harding (Christina Applegate) und der eher zurückhaltenden Judy Hale (Linda Cardellini), die sich eines Tages durch tragische Vorfälle in einer Selbsthilfegruppe wiederfinden. Die zwei Frauen sind alles andere als gleich. Während Jen eher eine Cholerikerin ist und vieles mit Sarkasmus nimmt, ist Judy eher die schüchterne, zurückhaltende die so gut wie kein Selbstvertrauen besitzt und auch eher mal depressiv wird.

Als Jen’s Ehemann Ted von einem Auto angefahren wird und an den Folgen verstirbt, verschlägt es sie nun als Alleinerziehende Mutter von zwei Söhnen in eine Selbsthilfegruppe für Trauernde. Ihre Welt ist völlig außer Kontrolle geraten und sie weiß nicht wie sie mit der Situation umgehen soll.

Da der Unfall ihres Mannes eine Fahrerflucht war, ist es nun ihr Ziel, den Fahrer des PKW’s ausfindig zu machen. Judy erklärt in der Selbsthilfegruppe, dass sie mehrere Fehlgeburten hinter sich hat und ihr Verlobter Steve Woods (James Marsden) vor einigen Wochen an einem Herzinfarkt verstarb.

Die beiden freunden sich schnell an, um so gemeinsam durch die schwere Zeit in der sie sind zu kommen. Jedoch sieht später dann doch vieles nicht so aus, wie es zu Beginn an scheint. Hinter den Geschichten der beiden Frauen stecken viele Geheimnisse, die beide auf keinen Fall preisgeben möchten.


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Die Besonderheiten von „Dead to Me“

Die Kunst der Satire

Auf den ersten Blick wirkt „Dead to Me“ wie eine gewöhnliche Dramaserie, die schwere Themen wie z.B. den Tod behandelt. Doch der Schein trügt. Die Serie nimmt vieles eher mit Humor. Aus ernsten Momenten, entpuppen sich urkomische Witze und lockern damit das ganze Drama wieder auf. Erst recht dadurch, kann die Serie vor allem punkten. Sie ist sehr unterhaltsam und zu keinster weise langatmig.

Wir haben uns die aktuellen zwei Staffeln a 10 Episoden am Stück innerhalb kürzester Zeit angesehen. Binge-Watching ist hier vorprogrammiert! Wir wurden tief in das Geschehen hineingezogen und haben mit den Charakteren mitgefiebert.


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Darsteller in ihrer besten Form

Die Serie bietet mit ihren bekannten Gesichtern herausragende Qualität in der Schauspielbranche. Christina Applegate in der Rolle von Jen Harding als sarkastische Mutter von zwei Kindern. Linda Cardellini als eher unsichere und schüchterne Frau, die genau das Gegenteil von Jen darstellt. Genau diese Kombination der beiden Frauen ist so faszinierend und amüsant anzusehen. Die vielen Fettnäpfchen in die sie treten und die dadurch entstehenden Folgen wirken frisch erzählt und bringen der Handlung so eine gute Struktur mit.

Neben Linda und Christina treffen wir auch auf weitere Schauspieler die wir aus diversen anderen Produktionen kennen. James Marsden spielt den ehemaligen Verlobten von Judy Hale. Auch James ist in der Schauspielwelt eine bekannte Persönlichkeit und hat in allerlei Filmen wie z.B. „Wie ein einziger Tag“ (2004), „The Best of Me – Mein Weg zu dir“ (2014) und den gesamten X-Men Filmen, in der er in die Rolle des Superhelden „Cyclops“ schlüpfte, mitgespielt.


James Marsden in der Rolle von Steve/Ben Woods


Mögliche Fortsetzungen

Erste Hinweise einer dritten Staffel der skurrilen Serie wurden bereits veröffentlicht. Laut den Produzenten, könnten sie sich durchaus eine Fortsetzung vorstellen.

Jedoch offiziell bestätigt, wurde eine dritte Staffel nicht. Die Gerüchte kursieren und wir würden uns natürlich über eine weitere Staffel freuen.[1]


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Fazit – Binge Watching Garantie

Die Kritiken verliefen sehr positiv. Auch wir bei derofa.de empfinden die Serie mehr als Sehenswert. Wer noch mehr über die Serie erfahren möchte, sollte sich einfach in die Geschichte stürzen und sich überraschen lassen.

Wenn Euch der Humor der Serie gefällt und ihr eine ausgefallene und originelle Geschichte besonders gerne sieht, solltet Ihr definitiv einen Blick in die Serie werfen.

Wir waren sehr zufrieden über den Überflieger aus dem Hause Netflix und können nur auf eine dritte Staffel hoffen – denn die beiden durchgeknallten Frauen und ihr schwarzer Humor, haben uns durch ihre verrückte Art sofort mitreißen können.


Der offizielle deutsche Trailer zur 1. Staffel von “Dead to Me”

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The Boys (2019 - …)

  • 8.5/10
    derofa Durschnittswertung - 8.5/10
8.5/10

Ausgezeichnet

Amazon Studios hat sich die Rechte von The Boys einer Comic Reihe gesichert um sie in eine Serie umzuwandeln. Ursprünglich wurden die Comics von Oktober 2006 bis November 2012 veröffentlicht von Garth Ennis der auch schon für DC Comics gearbeitet hat.

Ob Amazon Studios hier einen guten Job in der Umsetzung geleistet hat oder nicht erfahrt ihr in diesem Review.

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Genre: ActionScience-Fiction, Dramedy, Superhelden

Originaltitel: The Boys

Produktionsland: USA

Regie: Dan Trachtenberg, Stefan Schwartz, Jennifer Phang, Daniel Attias, Philip Sgriccia

Drehbuch: Eric Kripke, Rebecca Sonnenshine, Craig Rosenberg, Anne Cofell Saunders

Musik: Christopher Lennertz

Länge: ca. 60 Minuten je Altersfreigabe: FSK 16


Review - Staffel 01 (2019)

 

Fallen wir direkt mit der Tür ins Haus, Amazon Studios hat 2019 eine ausgesprochen gute Serie herausgebracht. Die erste Staffel beinhaltet 8 Episoden und diese sind alle durchweg empfehlenswert.

Neu ist die Idee hierfür aber nicht, The Boys gab viel früher schon als Comic, diese wurden von 2006 bis 2012 veröffentlicht und 7 Jahre nach Ende kam dann die Serie.

Die Idee dazu kam von Eric Kripke, Seth Rogen und Evan Goldberg. Alle drei sind Namentlich bekannt und haben genug Erfahrung um eine gute umsetzung zu veröffentlichen.

In der Serie als Schauspieler sind zu sehen Karl Urban, Jack Quaid, Antony Starr und noch viele mehr.


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https://www.moviepilot.de/serie/the-boys

Die (Anti)Superhelden

 

In The Boys sind die Hauptattraktion The Seven, sie sind Superhelden die von allen gefeiert werden als wären sie Götter.

Doch in Wahrheit ist nicht alles Gold was glänzt.

Hier wird nicht nur die Schokoladenseite der Helden präsentiert, hier wird auch gezeigt wie es im Hintergrund aussieht wo es nicht immer rosig zugeht. Sie haben zwar Superkräfte aber im Endeffekt sind es auch nur Menschen und wie man weiß machen Menschen Fehler.

Gesteuert wird die Superheldentruppe von Vought, einem Unternehmen das sich mit der Vermarktung von den Helden ein goldenes Näschen verdient egal zu welchem Preis.


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https://www.tvmovie.de/news/the-boys-staffel-2-bei-amazon-prime-starttermin-inhalt-und-darsteller-alle-infos-107515

Irgendwie kommt einem das bekannt vor 

 

Ohne wissen über die Serie habe ich mich in die Welt reißen lassen. Doch man merkt schnell das einem die Helden irgendwie bekannt vorkommen.

Da gibt es Homelander der Chef der ganzen Bande, er erinnert einen stark an Captain America, der A-Train ähnelt Flash usw.

Anfangs noch skeptisch da ich erst dachte das ist eine Parodie von den Avengers oder Justice League, wurde ich schnell umgestimmt und die Serie hatte mich im Griff.

Die Schauspieler spielen ihre Rolle herausragend, und man möchte immer mehr über die einzelnen Helden erfahren. Hier wird einem gezeigt was die Helden alles durchmachen müssen egal ob vor oder hinter der Kamera. Die Öffentlichkeit darf nämlich nicht alles erfahren.

Und genau dieser Blickwinkel auf die Helden macht die Serie zu was besonderem. Es ist interessant zu sehen was sie alles durchmachen müssen um ihren Job als Held zu behalten.

Denn sie machen die “Superhelden Sache” nicht von sich aus sondern werden von Vought geleitet.


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https://www.looper.com/166205/the-boys-season-2-release-date-cast-and-plot/

The Boys

 

Dann gibt es noch “The Boys”

Sie sind eine Gruppe die sich gegen die Superhelden verschworen haben und wollen sie aus dem Weg räumen.

Die Gruppe besteht aus Billy, Hughie, Frenchie, Marvin und Kimiko. Sie wissen das hinter der Fassade der Helden etwas böses verbirgt. Da The Boys aber keine Superkräfte haben, müssen sie mit anderen mitteln gegen die Superhelden kämpfen, und Ihnen ist jedes mittel recht, sie müssen aufs ganze gehen um zu Siegen.

Sie haben zwar Pläne aber wie jeder weis geht nicht alles nach Plan was man sich vornimmt.


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http://comic.highlightzone.de/garth-ennis-the-boys/

Fazit Staffel 1

 

Die ersten 8 Episoden haben alles richtig gemacht.

Man lernt alles kennen und erfährt immer mehr wie die Welt funktioniert.

Die Serie ist meiner Meinung nach nicht nur für Superhelden Fans sondern für jedermann.

Hier geht es nämlich nicht nur um gut gegen böse sondern auch ein bisschen um die Menschlichkeit die in jedem steckt.

Jeder der mal eine andere Sicht auf die vermeintlichen Helden der Welt werfen möchte und sehen möchte wie die Welt wirklich ist.


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http://www.filmstarts.de/nachrichten/18526575.html

 

Marvel’s Jessica Jones (2015 – 2019)

  • 7/10
    derofa Durchschnittswertung - 7/10
7/10

Sehenswert

Mit „Marvel’s Jessica Jones“ erhalten wir die zweite Serie aus dem “Marvel Cinematic Universe”.

Die Serie ist seit 2015 auf der Streaming-Plattform Netflix verfügbar und dreht sich um den Marvel Charakter Jessica Jones, die neben ihrer Arbeit als Detektivin, zur Superheldin New Yorks wird.

Krysten Ritter verkörpert die junge New Yorkerin mit ihrer speziellen Begabung.

Alleingängerin und Detektivin Jessica Jones zeigt uns ein Bild einer modernen und ungewöhnlichen “Heldin”.

Was wir von den Staffeln mit der Draufgängerin Jessica halten, erfahrt Ihr in unseren Reviews auf derofa.de

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Genre: ActionDrama, Superhelden

Originaltitel: Marvel’s Jessica Jones

Produktionsland: USA

Produktionsfirma: Netflix (Sender), Marvel Television, ABC Studios, Tall Girl Productions

Regie: Verschiedene Regisseure

Drehbuch: Verschiedene Autoren

Musik: Sean Callery

Länge: ca. 46-55 Minuten je Episode

Altersfreigabe: FSK 16

Universum: Marvel Cinematic Universe

Beschreibung

Mit „Marvel’s Jessica Jones“ aus dem Jahre 2015, erhalten wir die zweite Serie aus vier Marvel-Serien, die später zum Crossover von „Marvel’s The Defenders“ führte.

Regie übernahm u.a. S. J. Clarkson sowie verschiedene weitere Regisseure. Das Drehbuch für die erste und letzte Episode der ersten Staffel verfasste Melissa Rosenberg. Sie ist die Autorin der beliebten Vampirgeschichte aus der „Twilight-Saga“.

2015 bis 2019 wurden die ersten drei Staffeln von „Marvel’s Jessica Jones“ produziert. Netflix zeigt derzeit alle drei Staffeln der Marvel-Serie auf ihrer Streaming-Plattform.

Mit der dritten Staffel endet die Geschichte hinter der Privatdetektivin Jessica Jones. Netflix ließ nach der Produktion der letzten Staffel im Jahre 2019 die Serie einstellen.


Review - Staffel 01 (2015)


Wertung: 

Autor: Lissa

Verfasst am: 21.04.2020


Privatdetektivin Jessica Jones

In der Marvel-Serie dreht sich alles um die Privatdetektivin Jessica Jones (Krysten Ritter), die versucht ihre Vergangenheit hinter sich zu lassen, jedoch von dieser immer wieder eingeholt wird. Jessica lebt in “der Stadt die niemals schläft” und betreibt eine eigene Privatdetektei um sich über Wasser zu halten.

Ihr Leben besteht darin, die Aufträge ihrer Klienten zu erfüllen. Jedoch benutzt sie dazu einige “Tricks” in Form ihrer übernatürlichen Fähigkeiten. Zum einen ist es ihr möglich, eine enorm starke Körperkraft anzuwenden und jeden Gegner mit nur einem Schlag umzuhauen, zum anderen besitzt sie eine Art von Sprungfähigkeit, um sich so über New Yorks Dächer schneller fortzubewegen. Die Sprünge wirken fast so als könnte Jessica über die dunklen Gassen fliegen.

Jessica ist eine Alleingängerin. Im Verlaufe der ersten Staffel lernt sie jedoch auch neue Charaktere kennen, die sich als wahre Freunde erweisen. Eine davon ist ihre ehemalige Adoptivschwester Trish Walker (Rachael Taylor), die sie zu Beginn an jedoch auf Distanz hält.

Nachdem Jessica letztlich doch noch mit ihrer Vergangenheit konfrontiert wird und auf den Schurken Kevin Thompson alias Kilgrave (David Tennant) trifft, wendet sie sich an Trish und bittet sie um ihre Unterstützung. Kilgrave ist ein Superschurke der die Macht besitzt, Menschen unter seine Kontrolle zu bringen.

Es beginnt eine Art Katz und Maus Spiel. Während Jessica auf der Suche nach Kilgrave ist, um ihn außer Gefecht zu setzen, ist es Kilgraves Wunsch, auf Grund seiner Besessenheit ihr gegenüber, Jessica wieder in seinen Besitz zu bekommen – und dies ohne seine Fähigkeiten, da Jessica gelernt hat, seinem Willen zu widerstehen.


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Jessica Jones und ihr Antagonist Kilgrave haben eine gemeinsame Vergangenheit


Untypische Heldin

In der ersten Staffel von „Marvel‘s Jessica Jones“ wird Jessica nicht zur Heldin im eigentlichen Sinne. Sie benutzt ihre Fähigkeiten nämlich eher um ihre Detektivarbeit zu entrichten. Seltener um damit durch New Yorks Gassen zu streifen und sich in der Nacht in eine maskierte Superheldin zu verwandeln.

Wenn ein Mensch in Not ist und ihre Hilfe benötigt, ist sie jedoch sofort zur Stelle. Auch die Menschen in ihrer Umgebung sind ihr sehr wichtig und diese versucht sie mit aller Kraft zu schützen – egal um welchen Preis.

Sie steht dem Bösen nicht alleine entgegen und trifft schnell auf den ungewöhnlichen Mann mit der eisernen Haut - die Rede ist von Luke Cage (Mike Colter), der recht früh mehrere Gastauftritte in der ersten Staffel erhält.

Ihre Detektivarbeit steht zu Beginn sehr im Vordergrund, was sich im späteren Abschnitt der Staffel jedoch ändert. Hier dreht sich alles um ihre Vergangenheit mit dem Schurken Kilgrave und seinen bösen Machenschaft in New York.


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Luke Cage als Barkeeper in seiner eigenen Bar


Fazit

Jeder Superheld braucht seinen eigenen Bösewicht. In Jessica Jones Fall ist es Kilgrave, der zum Ende hin schon fast die Hauptrolle übernimmt. Dies bewerten wir jedoch nicht als Kritikpunkt.

Die Geschichte in Staffel eins konnte gut erzählt werden und präsentiert uns etliche Actionszenen in denen Jessica uns ihre Superkräfte zur Show stellt. Zudem ist die Handlung enorm wichtig um uns die Verbindung zu Jessica Jones und ihrem Antagonisten Kilgrave näher zu bringen.

Die Umsetzung der Realserie „Marvel’s Jessica Jones“ ist den Comics mehr als würdig. Die Serie erweist uns einen angemessen Start ins Superheldenuniversum von Jessica Jones und bringt uns durch übernatürliche Superkräfte und actionreichen Kampfszenen, das MCU erneut ein Stückchen näher.


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https://gfycat.com/verifiablevigorouskitten-jessica-jones-krysten-ritter-super-jump

 

Großkatzen und ihre Raubtiere (2020)

  • 8/10
    derofa Durchschnittswertung - 8/10
8/10

Ausgezeichnet

Die neue True-Crime-Doku und Netflix-Serie “Tiger King” ist in aller Munde.

Mittlerweile in den Top 10 der Netflix-Charts gelandet, fasziniert und schockt sie die Zuschauer gleichermaßen.

Was es mit der Serie, um den ebenso exzentrischen wie bizarren Privatzoo-Betreiber Joe Exotic auf sich hat und warum “Tiger King” trotz dem Fokus auf Menschen, für das Leid der Tiere sensibilisiert, verraten wir im Review zu “Großkatzen und ihre Raubtiere”.

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Genre: True Crime

Originaltitel: Tiger King: Murder, Mayhem and Madness

Produktionsland: USA

Produktionsunternehmen: Netflix

Regie: Eric Goode, Rebecca Chaiklin

Produktion: Chris Smith, Fisher Stevens, Eric Goode, Rebecca Chaiklin

Musik: Mark Mothersbaugh, John Enroth, Albert Fox, Robert Mothersbaugh

Länge: 7 Episoden je ca. 45-50 Minuten, 1 Special (“Aftershow”) 40 Minuten

Altersfreigabe: 16 (lt. Netflix)

Wertung:   

Autor: Jayes

Verfasst am: 18.04.2020


Joe Exotic

Mit “Tiger King” oder “Großkatzen und ihre Raubtiere” erreicht uns eine Netflix-Doku, die über Nacht zum Phänomen geworden ist. Den Löwenanteil daran hat sicher der Exzentriker Joseph Schreibvogel aka Joe Exotic, wie die Hauptperson der neuen siebenteiligen True-Crime-Doku-Serie aus dem Hause Netflix heißt.

Die Doku erzählt seine Geschichte. Es ist eine Geschichte die so absurd ist, als hätte man sie erfunden und würde selbst dann noch fragen: “Wer hat sich diesen Wahnsinn ausgedacht?!”

Joe Exotic - bekennender homosexueller Vokuhila-Träger - ist absolut verrückt, nein völlig wahsinnig, eigentlich müsste man weitere Steigerungsformen dieser Bezeichnungen erfinden, um treffend genug zu beschreiben, wie größenwahnsinnig er ist und wie sehr er den Verstand verloren hat.

Doch immer der Reihe nach. Worum geht es in “Tiger King” überhaupt?


Joe Exotic mit einem seiner Tiger

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©Netflix

Wer sind hier die Raubtiere?

Die Dokumentation porträtiert hauptsächlich das Leben von Joe Exotic, dem Betreiber eines Privatzoos mit Großkatzen in Wynnewood, Oklahoma, USA.

Die Regisseure von “Tiger King”, Rebecca Chaiklin und Eric Goode, hatten sich im Jahr 2015 zum Ziel gesetzt, eine Doku über das Tierleid, die Ausbeutung und den Tierhandel, in und um amerikanische Privatzoos zu produzieren.[1]

Als sie im Verlaufe der Aufnahmen jedoch bemerkten, mit was für Menschen sie es hier eigentlich zu tun hatten, änderten sie ihre Pläne und entwickelten letztendlich eine Serie, die hauptsächlich die Fehde zwischen Joe Exotic und der selbsternannten Tierschützerin Carole Baskin von der Organisation “Big Cat Rescue”, thematisiert.[2] Diese hält selbst Großkatzen in Käfigen, verkauft es aber erfolgreich als “Nonprofit”-Tierschutz.

Zusätzlich richten die Macher ihren Blick auf einen Mann, der Doc Antle genannt wird und auch einen Privatzoo betreibt, sowie weitere Tierhändler oder Weggefährten.

Wer glaubt es ginge in “Tiger King” vorrangig um einen einfachen Streit zwischen Tierschützern und Zoobetreibern, der irrt gewaltig. Im Verlaufe der Serie, kommen viele Geschehnisse zum Vorschein, die man nicht erwartet hätte. Kriminelle Machenschaften wie Betrug, bis hin zu Auftragsmord gehen Hand in Hand mit kuriosen Lebensstilen und chaotischen Zuständen.

In dieser ungewöhnlichen True-Crime-Geschichte ist viel verrücktes dabei. Nicht umsonst enthält die Serie den Beititel “Murder, Mayhem and Madness” (dt. Mord, Chaos und Wahnsinn).


Die zentralen Personen - Joe Exotic, Carole Baskin, Doc Antle und Jeff Lowe

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Gangart der Produzenten

Was glaubst du?

Besonders positiv fällt auf, dass die Doku nach dem Prinzip der Neutralität, dem Zuschauer Anreize schafft und Indizien bereit stellt, sich aber nie wirklich auf eine Seite stellt und keine bloßen Behauptungen aufstellt. “Tiger King” verurteilt also niemanden direkt, sondern bildet Perspektiven ab, damit der Zuschauer sich seine eigenen Thesen zusammen spinnen kann.

Auch wenn einige der gezeigten Personen im Nachinein unzufrieden mit den Darstellungen von sich selbst waren, ist der Doku Unfairness nicht vorzuwerfen. Auch wenn eine kleine Portion reißerische Inszenierung eben sein muss, um Spannung aufzubauen - letzten Endes bildet “Tiger King” nur ab.[3]

Kritische Auseinandersetzung

Wie die selbsternannte Schützerin von Großkatzen, Carol Beskin von “Big Cat Rescue”, in den Fokus gerückt wurde und kritisch hinterfragt wurde, machte besonders Spaß. Die hatte sich wohl auf eine Lobpreisung ihrer großartigen Verdienste als Tierschützerin, in Form einer rührenden Doku-Story über ihre Organisation gefreut. Letzten Endes bekam sie aber nichts als knallharte, neutrale Berichterstattung vorgesetzt und damit den Spiegel vorgehalten.

Ebenso interessant war der Ansatz, der im Bezug auf das Zuchtverbot von Großkatzen von einem Betreiber angemerkt wurde. Es gäbe keinen Lebensraum mehr für diese Tiere, was wäre also sinnvoller als sie zu züchten, um ihre Art zu erhalten? “Tiger King” lässt eben beide Seiten zu Wort kommen.

Häufig wurde kritisiert, im übrigen auch von der Tierschutzorganisation PETA, die Produzenten liefen Gefahr, die Zustände zu veherrlichen, gar zu glorifizieren, anstatt diese zu kritisieren.[4]

Man möchte also meinen die Produzenten wären mit ihrer Änderung der Konzeptionierung der Serie weit vom eigentlich Ziel abgedriftet. Warum ich da anderer Meinung bin, verrate ich im Fazit.


Die Frau hinter “Big Cat Rescue”, Carol Beskin

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Das Land der unbegrenzten Möglichkeiten

Was alles so möglich ist in den Vereinigten Staaten, da kann man als Europäer schon mal fassungslos sein, wenn man sich die Serie ansieht.

Der “Lebensstil” der “Großkatzen-Szene” der gezeigt wird, das Verhalten und die Überzeugungen, welche die Menschen vertreten, waren teilweise unwirklich. Auch den Rahmen den das Gesetz vorgibt, ist für europäische Verhältnisse unglaublich. Das betraf nicht nur Joe Exotic sondern auch viele weitere Halter von exotischen Tieren. In Bezug auf die Waffengesetze, kann man sowieso nur erschaudern.

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https://giphy.com/gifs/tiger-king-joe-exotic-i-saw-a-hqlRKZE6BeTbD51l46

Doch wie sieht das genau aus? Wie könnte zum Beispiel ein relativ normaler Tag im Leben von Joe Exotic aussehen? Eine kleine überspitzte Aussicht möchten wir uns hier leisten.

Es ist füh am Morgen, wo sonst der Hahn kräht brüllen hier die Löwen. Ab ins Gehege, die Kätzchen wollen schließlich anständig versorgt und gekuschelt werden. Ich dachte immer die beißen?! Egal, Hauptsache ihr habt alles auf Band. Anschließend mit dem Truck los und auf dem Beifahrersitz den Tiger mit im Gepäck, wo liegt das Problem?

Oder mal eben auf Crystal Meth Fallschirm springen gehen, zum nächsten Shop oder gleich bei Walmart vorbei und ein paar Schuss Munition gekauft. Möchten sie noch Sprengstoff dazu, fragt der nette Herr hinter dem Tresen? Anschließend gepflegt mit der automatischen Waffe, in den hauseigenen See geballert oder gleich den Crashtest-Dummy malträtiert und/oder wahlweise in die Luft gesprengt. Um das gebührlich zu feiern, alles direkt auf Youtube hochgeladen. Alles normal in der Welt von “Tiger King”.

Doch Spaß bei Seite. Die Serie bildet Extreme ab, so viel ist klar.


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https://giphy.com/gifs/netflix-tiger-king-joe-exotic-KGk3zKIfqTlFeCHriJ

Fazit - Außergewöhnliches True-Crime-Futter

“Tiger King” war ein völlig absurder Ausflug in eine Art von menschlichen Abgrund, den wir SO zuvor noch nicht gesehen hatten.

Selbst wenn die Geschichte von Joseph Schreibvogel mit dieser Doku nun ihr Ende gefunden haben sollte, eins muss man ihm wirklich lassen - sein Leben war wahrlich außergewöhnlich exotisch.

Die Macher von “Tiger King” legten mit dieser Doku den Fokus zwar nicht auf die Tiere, sondern auf die Menschen, doch ist es gerade das, was zum Nachdenken darüber anregt, welche Rolle die Tiere bei dem ganzen Inferno gespielt haben. Obwohl so wirklich jedes Geschöpf der Doku, bis auf die Tiere, sein Schicksal selbst herausgefordert hat, fühlt man dennoch, neben den armen Tiere, auch ein Stück weit mit diesen bemitleidenswerten Freaks mit, weil sie es einfach nicht besser wissen.

An Vorzeige-Meisterwerke im True-Crime-Genre wie “Making a Murderer” kommt “Tiger King” nicht heran, einfach weil die Story eine geringere Tragweite hat. Eines wird dennoch vortrefflich klar: Die Spezies Mensch hat zumindest in Teilen, scheinbar völlig den Verstand verloren.

Zum Ende hin bekommen gerade durch die Art von Charakterstudie die “Tiger King” ist, auch die Tiere, deren Schicksal zu Beginn ja das Hauptmotiv sein sollte, ihre Bühne. Denn was bildet vortrefflicher deren Leid auf dieser Welt ab, als diese wahnsinnig verkorksten Menschen mit denen sie leben müssen?

Einer bekommt am Ende was er verdient. Doch alle anderen warten noch auf ihre verdiente Portion Karma.


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https://rp-online.de/kultur/film/tiger-king-netflix-doku-ist-ein-skurriles-medienphaenomen_aid-49973055

 

Marvel’s Daredevil (2015 – 2018)

  • 7/10
    derofa Durchschnittswertung - 7/10
7/10

Sehenswert

Seit 2015 bis 2018 schlüpfte Charlie Cox in die Hauptrolle des blinden Superhelden Matthew “Matt” Murdock. Die Serie basiert auf den gleichnamigen Comics von Stan Lee.

Ausgestrahlt wurde die Serie auf der Streaming-Plattform Netflix, die sich 2015 die Rechte dazu gesichert hatten.

Was es mit “Marvel’s Daredevil” auf sich hat, erfahrt Ihr in unseren Reviews.

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Genre: Action, Drama, Superhelden

Originaltitel: Marvel’s Daredevil

Produktionsland: USA

Produktionsfirma: Netflix

Regie: Steven S. Deknight, Drew Goddard

Drehbuch: Stan Lee, Steven S.Deknight, Gene Cole, Frank Miller

Musik: John Paesano

Länge: ca. 45-60 Minuten je Episode

Altersfreigabe: Staffel 01: FSK 16, Staffel 02: FSK 18, Staffel 03: FSK 18

Universum: Marvel Cinematic Universe

Beschreibung

Aus dem Hause “Marvel” wurde 2015 eine von mittlerweile sechs Superhelden-Serien aus dem MCU (Marvel Cinematic Universe) veröffentlicht.

Neben “Marvel’s Daredevil” folgten mehrere sog. Crossover (Jessica Jones, Luke Cage, The Defenders, The Punisher, Agents of S.H.I.E.L.D.), die alle eine Verbindung zueinander haben, da sie im selben Universum spielen.

Produziert wurde die Serie von Steven S. Deknight und Drew Goddard, der auch an einigen Staffel der beiden Vampirserien “Buffy - Die Vampirjägerin” (1997-2003) und “Angel - Jäger der Finsternis” (1999-2004) beteiligt war.

Seit dem Jahr 2015 läuft die Marvel Serie auf der Streaming-Plattform Netflix. Im Jahr 2018 hat Netflix die Produktion der Serie nach der 3. Staffel eingestellt.

Nach dem Disney sich durch den eigenen Streaming-Dienst “Disney+” die meisten ihrer Eigenmarken (darunter Marvel) auf Ihre Streaming-Plattform sichern durften, hat es Netflix und Co. nicht mehr leicht. Denn jetzt ist es nur eine Frage der Zeit wann Netflix die gesamten Marvel-Serien aus dem Sortiment nehmen muss und diese dann evtl. bei Disney+ zu sehen sein werden.

Vertraglich dürfen die Marvel-Serien auf Netflix nach ihrer Absetzung zwei Jahre lang auf keiner anderen Plattform auftauchen. Zudem hat Disney+ erstmalig verkündet, keine Fortsetzungen der Marvel-Serien von Netflix zu produzieren.[1]

Ob sich dies in der nächsten Zeit ändern wird, ist noch unklar.


Review - Staffel 01 (2015)


Wertung:

Autor: Lissa

Verfasst am: 06.04.2020


Die Geburt eines neuen Superhelden

Im Alter von neun Jahren kam es zum Unfall mit Chemikalien, durch das der junge Matt Murdock sein Augenlicht verloren hat.

Der Verlust seines Augenlichts brachte ihm jedoch auch neue Stärken. Der Unfall schärfte seine anderen Sinne. Sein Gehör hat sich zum einen dadurch stark verbessert und Matt ist es nun möglich, aus mehreren Metern Entfernung den Herzschlag einer anderen Person zu hören, zum anderen ist sein Geruchssinn verschärft worden. Die Kombination dieser verstärkten Sinne, macht Matt Murdock (Charlie Cox) zu einem neuen Superhelden.

Nachts wird er zum maskierten Helden, tagsüber ist er jedoch als Rechtsanwalt in New York, genauer gesagt in Hell’s Kitchen einem Stadtteil Manhattans unterwegs und gründet mit seinem alten besten Freund Foggy Nelson (Eldon Henson) eine Kanzlei. Durch ihren ersten Fall als Rechtsanwälte, treffen sie auf die junge Karen Page (Deborah Ann Woll), die von einer Klientin zur Assistentin der Kanzlei wird. Neben den beruflichen Aspekten wird Karen zur guten Freundin der beiden.

Die erste Staffel steht voll und ganz in der Entstehung des Superhelden und dem Aufstieg seines Antagonisten Wilson Fisk/Kingpin (Vincent D’Onofrio) einem der größten Verbrecherbosse in Hell’s Kitchen.


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Ein ungewöhnlicher Held

Daredevil ist kein gewöhnlicher Held. Seine Fähigkeiten sind Teil eines Jahre langen intensiven Trainings. Matt lernte in seinen jungen Jahren einen blinden alten Mann namens “Stick” kennen. Dieser lehrte ihm zum einen, ohne sein Augenlicht durchs leben zu kommen und zum anderen die Kunst des Kampfes zu meistern.

Der Unfall bis hin zum Erwachsenwerden und dem Training mit seinem blinden Freund verhalf Matt zu dem zu werden, was er sich als Kind schon immer gewünscht hatte - einem Helden, der die Stadt vor dem Bösen bewahrt.

“Marvel’s Daredevil” bietet viel Abwechslung und verliert dabei zu keiner Zeit an Spannung. Durch Rückblenden werden immer mal wieder Szenen aus Matts Kindheit erzählt, welches die Geschichte Stück für Stück komplettiert und den Zuschauern so mehr Tiefe innerhalb der Charaktere übermittelt.

Neben den Superheldenszenen und allerlei Bösewichten geht es auch vielmehr darum die Arbeit der Kanzlei zu verfolgen. Die beiden Anwälte Matt und Foggy versuchen für die Armen und Schwachen aus Hell’s Kitchen da zu sein, auch wenn sie dafür oftmals keinen einzigen Cent erhalten. Vielmehr steht ihre Arbeit im Zeichen der Gerechtigkeit, da nehmen sie auch ab und an unbezahlte Aufträge entgegen.


Mit einer Augenbinde maskiert streift Matt durch Hell’s Kitchen

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Fazit

Die erste Staffel mit ihren 13 Episoden befasst sich mit verschiedenen Themen und verbindet diese gut mit dem Marvel-Universum. Die Entwicklung von Matt als kleinen Jungen bis hin zum Erwachsenen Anwalt/Superhelden wird gut in den Erzählstrang eingebunden. Die Nebencharaktere sind sehr sympathisch und überzeugen im volle Maße.

Der blinde Superheld wird zum wahren Helden der Stadt, der jedoch nicht nur durch seine “Augenbinde” den Menschen in New York zu helfen vermag.

Die erste Staffel bietet sehr viel Potenzial und ist der perfekte Start ins Marvel Cinematic Universe, sodass ihre Handlung mehr oder weniger stark in die Geschehnisse der Kinofilme eingewoben ist.

Falls ihr nicht sicher seid, mit welcher TV-Serie ihr beginnen sollt um die Handlung im MCU chronologisch richtig zu erleben, schaut einfach in unserem Artikel auf derofa.de nach.


Der maskierte Superheld “Daredevil”

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©Netflix

 

Unbelievable (2019)

  • 8/10
    derofa Durchschnittswertung - 8/10
8/10

Ausgezeichnet

Salma Hayek und derofa.de empfehlen die neue Crime-Serie auf der Streaming-Plattform Netflix.

Unbelievable ist eine im Jahr 2019 erschienene Miniserie mit gerade mal 8 Episoden.

Vorbild nahm sich die Serie an dem mit Preisen ausgezeichneten Artikel „An Unbelievable Story of Rape“ aus dem Jahr 2015.

Was genau hinter der Serie steckt, erfahrt Ihr in unserem Review.

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Genre: Krimi, Drama

Originaltitel: Unbelievable

Produktionsland: USA

Studio: Katie Couric Media, Escapist Fare, Timberman/Beverly Productions, Sage Lane Productions, CBS Television Studios

Regie: Susannah Grant, Ayelet Waldman, Michael Chabon

Produktion: Susannah Grant, Ayelet Waldman, Michael Chabon, Lisa Cholodenko, Katie Couric

Drehbuch: Susannah Grant (E01, 02, 03, 08), Michael Chabon (E01, 04), Ayelet Waldman (E01, 04), Jennifer Schuur (E05), Becky Mode (E06, 07)

Musik: Will Bates

Länge: 8 Episoden je ca. 43-58 Minuten

Altersfreigabe: FSK 16

Wertung: 

Autor: Lissa

Verfasst am: 11.03.2020


Nichts für schwache Nerven

Die Serie fällt gleich mit der Tür ins Haus und so auch wir bei derofa.de. Es wird barbarisch. Die erste Szene zeigt direkt brutale Bilder einer jungen Frau nach einem Verbrechen und die Aussage dieses Vergewaltigungsopfers.

Marie Adler (Kaitlyn Dever) ist eine junge Frau die eines Nachts von einem maskierten Mann in ihrem Zuhause vergewaltigt wurde. Nach dieser grauenvollen Tat meldet sie sich sofort bei der Polizei und erstattet Anzeige. Durch etliche Aussagen des Opfers wird nun nach dem Verbrecher gesucht.

Unbelievable ist eine Crime-Serie über eine Vergewaltigung, die vielleicht dann doch keine war? Kurzdaraufhin widerruft das Opfer ihre einst gemachte Aussage und erklärt der Polizei, dass sie sich die Geschichte womöglich nur ausgedacht hat. Danach scheint nichts mehr wie es war. Marie kann sich selbst nicht mehr erklären was real ist und was nicht. Dies hat drastische Folgen…

Währenddessen kommt es in anderen Staaten in den USA zu mehreren Verbrechen an Frauen. Die Polizei ermittelt nun gegen einen Serienvergewaltiger. Die beiden Ermittlerinnen Karen Duvall (Merritt Wever) und Grace Rasmussen (Toni Collette) müssen alle Hinweise sammeln um den Täter ausfindig zu machen.


Die beiden Ermittler Karen Duvall und Grace Rasmussen

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Sympathisches Duo

Die Serie zeigt uns spannende Polizeiermittlungen während wir auf der Suche nach der Wahrheit sind. Die Polizei und ihre Zusammenarbeit mit den Opfern fesselt uns ab Episode eins durchgehend. Die Ermittlungen der Polizei durch die beiden Ermittler Karen Duvall und Grace Rasmussen verlieren unsere Aufmerksamkeit in keinster Weise.

Das Polizei-Duo mit ihren unterschiedlichen Charaktereigenschaften macht die Serie so unterhaltsam. Karen ist die junge, noch unerfahrene Polizistin während Grace ein alter Schuh in dem Beruf ist. Dies bringt beide so manchmal zur Weißglut - denn ab und an sind sie sich nicht ganz einig was die Untersuchungen im Verfahren betreffen. Dennoch geht die Sympathie zu den beiden Ermittlern nie verloren.

Unbelievable ist eine Serie die ohne großen Schnick Schnack auskommen kann und ihr Potenzial in keinster Weise verprasst. Sie schockiert und provoziert - denn leichte Kost ist was anderes.

Aus dem Hause Netflix erhalten wir mit Unbelievable eine neue Crime-Serie die mit ihren großen Brüdern wie z.B. „Seven Seconds“, „Safe“ oder „Mindhunter“ durchaus mithalten kann.


Das FBI bekommt einen wichtigen Hinweis zum Aufenthaltsort des Täters

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Nach einer wahren Begebenheit

„Diese Serie basiert auf einer wahren Begebenheit“. Nach diesem Satz bekommt jede Crime-Serie sofort unsere Aufmerksamkeit geschenkt.

Im Jahr 2015 brachten die beiden Reporter Ken Armstrong und T.Christian Miller einen Artikel über eine Vergewaltigungsserie heraus. Die Verbrechen fanden zwischen 2008 und 2011 in den Bundesstaaten Washington und Colorado statt.

Die Journalisten haben mehrere Jahre für ihre Arbeit genauestens mit Feingefühl recherchiert und gewannen dadurch im Jahr 2016 den „Pulitzer Prize“ für „Explanatory Reporting“ sowie 2015 den „George Polk Award“ für „Justice Reporting“. [1]

Netflix hat sich stark an den Inhalt des Artikels gehalten und verzichtete auf künstlerische Freiheit. Somit hält sich Unbelievable stark an die Vorlage – denn mehr braucht es auch nicht.


Das Cover zum Artikel “An Unbelievable Story of Rape”

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https://www.vodafone.de/featured/tv-entertainment/wissen-fun/unbelievable-netflix-wahre-geschichte-serie-vergewaltigung/#/

Fazit

Eine Miniserie die mit wenig Episoden dennoch enorm viel Aussagen kann. Unbelievable fesselt und macht euch nachdenklich.

Der Kampf der Vergewaltigungsopfer ist grausam und schockierend – Mitgefühl ist garantiert!

Ihr solltet keinesfalls diese herausragende Serie verpassen und lieber einen Blick hineinwerfen - auch wenn die Sicht brutal und so bewegend ist, dass ihr womöglich nicht mehr wegschauen könnt.


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©Netflix

 

Terror in Tokio (2014)

  • 7.5/10
    derofa Durchschnittswertung - 7.5/10
7.5/10

Sehenswert

“Terror in Tokio” ist eine 11-teilige Anime-Serie des Studios “MAPPA” die unter der Regie von Shin’ichirō Watanabe entstand und 2014 veröffentlicht wurde.

Die Thriller-Serie handelt von einer Terrorgruppe namens “Sphinx” und ergründet dabei in einem Katz- und Mausspiel mit der Polizei, die Motive und Absichten der Hauptfiguren “Nine” und “Twelve”.

Warum die Serie trotz des mittlerweile verbrauchten Themas des Terrorismus genug Eigenheiten aufweist, um sehenswert zu sein, verraten wir Euch im folgenden Review.

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Genre: Anime, Seinen

Originaltitel: Zankyō no Teroru

Produktionsland: Japan

Studio: MAPPA

Regie: Shin’ichirō Watanabe

Produktion: Masuo Ueda, Yōko Matsuzaki, Yūichi Nakao, Yutaka Ishikawa, Makoto Kimura, Takamitsu Inoue

Drehbuch: Hiroshi Seko (E04, 06, 09, 11), Jun Kumagai (E05, 07), Kenta Ihara (E08, 10), Shōten Yano (E01 - 03)

Musik: Yōko Kanno

Länge: 11 Episoden je ca. 23 Minuten

Altersfreigabe: FSK 12

Wertung:   

Autor: Jayes

Verfasst am: 18.03.2020


Angst und Schrecken in der Millionenstadt Tokio

Aus einer Aufbereitungsanlage in Nordjapan wird von zwei Unbekannten bei einem spektakulären Raub Plutonium gestohlen. Die Polizei macht sich auf die Suche nach den Tätern und der gefährlichen radioaktiven Substanz, tappt dabei jedoch im Dunkeln.

Im darauffolgenden Sommer wird ein Bomben- sowie Brandanschlag im belebten Tokyo Metropolitan Government Building verübt. Im Nachhinein stößt die Polizei durch Zufall auf ein Video, in dem zwei maskierte Jugendliche den Anschlag angekündigt haben. Sie bezeichnen sich als “Sphinx Nr. 1” und “Sphinx Nr. 2”. Doch nicht nur das, in weiteren Videobotschaften stellen die Unbekannten die Polizei vor knifflige Rätsel rund um die griechische Mythologie und die Gestalt “Ödipus”.

In einem Katz- und Mausspiel begeben sich die Behörden auf die Suche nach den zwar jungen aber höchst professionell agierenden Attentätern.

Woher kommen die geheimnisvollen Terroristen und was sind ihre Motive?


Die Attentäter “Sphinx Nr. 1” und “Sphinx Nr. 2” melden sich maskiert in einer Videobotschaft an die Welt

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https://www.deviantart.com/midnamoony/art/Terror-and-Resonance-Gif-Spinx-717728349

Gewöhnliches Thema, ungewöhnlicher Regisseur

Mit “Terror in Tokio” liefert das Anime-Studio “MAPPA”, welches vom ehemaligen “Madhouse”-Gründer Masao Maruyama ins Leben gerufen wurde, eine Serie, deren Thema auf den ersten Blick nicht sehr originell anmutet.[1] Kriminalgeschichten über Terrorismus, Terroranschläge oder Heimatschutz wirken mittlerweile doch ziemlich verbraucht und werden medial zu genüge behandelt.

Was jeden Anime-Fan aber hellhörig werden lassen sollte ist, dass sich niemand geringerer als der renommierte Anime-Regisseur Shin’ichirō Watanabe für “Terror in Tokio” verantwortlich zeichnet. Bestens bekannt ist dieser durch den großen internationalen Erfolg des Sci-Fi-Anime “Cowboy Bebop” (1998), der in der Szene als einer der besten Anime aller Zeiten gilt. Später machte er vor allem mit der von der historischen Edo-Zeit inspirierten Serie “Samurai Champloo” (2004) auf sich aufmerksam, sowie mit der komödiantischen Space-Opera “Space Dandy” (2014).

Nun wollte sich Shin’ichirō Watanabe ernsthafteren Themen zuwenden und ließ sich von zeitgeschichtlich relevanten Ereignissen inspirieren. Als Ausgangspunkt gibt der Regisseur laut Wikipedia die Frage an, wie “desillusionierte und technisch versierte jugendliche die moderne Technik nutzen, um mit Terror Angst zu verbreiten.”[2]


Einer der Anschläge im Fokus

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©LEONINE

Geradlinige Krimi-Story in hochwertigem Design

Während der insgesamt einfach zugänglichen Kriminalgeschichte befinden wir uns als Zuschauer in einem modernen, urbanen und realistischen Szenario. Die Geschwindigkeit der Erzählung ist für Anime-Verhältnisse relativ hoch und “Terror in Tokio” kann dabei durchaus mitreißend sein.

Japan und die Metropole Tokio wirken äußerst realitätsnah gestaltet und befinden sich zeichnerisch auf höchstem Niveau. Die Darstellung von Umwelt, Gegenständen, technischen Geräten und mehr sind sehr reich an Feinheiten und erinnern an hochwertige und sauber gezeichnete sowie hoch detaillierte Werke wie die von “Your Name” Regisseur Makoto Shinkai. Dabei werden nur sehr gut dosiert computergenerierte Bilder verwendet und auch nur dann wenn es Sinn macht, wie etwa bei der Darstellung von sehr dynamischen Szenen oder hochtechnisierten Dingen.

Das sehr elektronische Opening und Ending hingegen, traf trotz sehr breitgefächertem Musikgeschmack leider nicht unser Herz. Dafür ist der Soundtrack jederzeit knackig sowie passend und untermalt mit seinen Melodien die Thriller-Elemente in “Terror in Tokio”.


Die ermittelnden Beamten stehen vor Rätseln und lassen sich an einer wunderbar gezeichneten Kulisse nieder

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Beeindruckende Details in den Zeichnungen sorgen für Realitätsnähe

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Schwarz oder weiß?

Was “Terror in Tokio” inhaltlich zu bieten hat sollte besonders hervorgehoben werden, denn hierdurch schafft es die Serie sich vom Durchschnitt und des gewöhnlichen Themas abzuheben.

Im Kampf der Polizei gegen die Attentäter, bei denen man sich als Zuschauer immer wieder die Frage des eigentlichen Motivs stellt und bei denen es einem nicht leicht gemacht wird, ob man “Nine” und “Twelve” nun als Antagonisten oder Protagonisten sehen soll, führt zu spannungsgeladenen Momenten. Auf sympathische Weise führen die Figuren die Polizei gekonnt an der Nase herum und handeln äußerst zielgerichtet und abgeklärt. Nur einer der Polizisten, ein degradierter Beamter aus dem Archiv, blickt hinter die Fassade und kann den Attentätern annähernd das Wasser reichen.

Das Wie, Wo, Weshalb wird erst später klar und führt zu einer völlig neuen Perspektive, die der Zuschauer einnehmen kann. Werte und Normen, die Gesellschaft und die Welt, werden dabei hinterfragt und sind eben nicht immer nur schwarz oder weiß.

Die Anime-Serie bietet deshalb viel spannenden und sinnhaften Stoff und handelt nicht plump von einem einfachen Krimi-Szenario in genretypischem Ausgang.


“Terror in Tokio” geht tiefer als Anfangs gedacht

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Fazit - Spannender Kurztrip

“Terror in Tokio” ist in seinen 11 Episoden ein geradlinig und kompakt erzähltes modernes Abenteuer. Ein spannender Kurztrip der konsequent zu Ende erzählt wird, ohne zu viele Umwege zu machen und ohne zu sehr auszuufern.

Trotzdem sollte man nicht den Fehler machen das Werk über den grünen Klee zu loben, nur weil Shin’ichirō Watanabe drauf steht. “Terror in Tokio” hat durchaus auch seine Schwächen, mit denen wir uns aber aufgrund des überwiegend positiven Eindrucks, nicht lange aufhalten möchten.

“Zankyō no Teroru” ist ein Seinen-Anime der es schafft, trotz genretypischer Elemente, die man alle irgendwo schon mal gesehen hat, sich eine gewisse Eigenheit zu behalten.

Hochkarätig besetzte Synchronsprecher sorgen auch auf dem deutschen Markt für eine sehr gute Vertonung.

Somit erreichte uns mit “Terror in Tokio” ein Anime im Mini-Serien-Format, den wir als kurzweiligen Sprung in eine interessante Welt bezeichnen wollen und damit jedem ans Herz legen, der Lust und Laune auf einen hochwertigen Anime für erwachsene Zuschauer hat.

“Terror in Tokio” handelt von Hoffnung, von Hilferufen und von den Verpflichtungen einer solidarischen Gesellschaft, in Zeiten wo Werte und Moral von einigen wenigen mit Füßen getreten werden - und Schwache darunter leiden müssen.


Was das an Tatorten hinterlassene “VON” bedeutet müsst Ihr selbst herausfinden!

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Was haltet Ihr von Watanabes “Terror in Tokio”? Lasst es uns in den Kommentaren wissen!


 

You – Du wirst mich lieben (2018 – …)

  • 8.7/10
    derofa Durchschnittswertung - 8.7/10
8.7/10

Herausragend

Netflix bringt uns erneut einen potenziellen Serien-Hit.

Penn Badgley als Joe Goldberg zeigt, dass er auch mit düsteren Rollen umgehen kann. Was dahinter steckt, hat sich unsere Autorin Lissa genauer angeschaut.

Ob die neue Serie Dexter Konkurrenz machen kann, erfahrt Ihr in unserem Review.

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Genre: Drama, Thriller

Originaltitel: You

Produktionsland: USA

Regie: Greg Berlanti, Sera Gamble

Drehbuch: Verschiedene Autoren

Musik: Blake Neely

Länge: 42 - 50 Minuten je Episode

Altersfreigabe: FSK 16

Beschreibung

You - Du wirst mich lieben ist eine US-Serie die am 08. September 2018 seine Premiere auf dem Sender Lifetime feierte.[1] Im selben Jahr noch brachte Netflix die Serie auf ihrer Streaming-Plattform heraus. Nun konnten auch deutsche Zuschauer sich ein Bild von der ungewöhnlichen neuen Thriller-Serie machen.

Regie übernahmen Greg Berlanti und Sera Gamble, die sich beide an die Romanvorlage hielten. Die Vorlage zur Serie liefert das gleichnamige Buch von Caroline Kepnes aus dem Jahre 2015. Nur einige kleine Abschnitte aus dem Buch wurden in der Serie verändert.

Der Roman beinhaltet nur Stoff für zwei Staffeln. Kepnes hat jedoch in einem Interview erklärt, dass sie eine Handlung für eine dritte Staffel entwerfen möchte, da Netflix bereits nach der Veröffentlichung von Staffel zwei, großes Interesse an einer dritten Fortsetzung hegt.

Fans dürfen sich freuen. Die zweite Staffel wurde wie versprochen im Dezember 2019 auf Netflix ausgestrahlt.


Review - Staffel 01 (2018)


Wertung: 

Autor: Lissa

Verfasst am: 05.03.2019


Versteckte Liebesgeschichte

Es ist wie “diese romantische Komödien-Montage aus dem süßesten Gift”, wie es Protagonist Joe Goldberg beschreibt.

You - Du wirst mich lieben ist genau das und doch viel mehr. Neben den Thriller-Elementen und den dramaturgischen Inhalten, finden wir uns in You auch in einer Welt der Romantik wieder. Ungewöhnlich, aber dafür sehr beeindruckend.

Lasst euch nicht vom äußeren Anschein abschrecken, die Serie könnte womöglich eine gewöhnliche Liebeskomödie sein. Doch düster und spannend wie nie zuvor, zeigt euch You, was es mit der versteckten Liebesgeschichte auf sich hat.


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©Lifetime Television

Serienheld oder Schurke?

You bietet so viel Inhalt der nicht vorweg genommen werden darf. Viele Infos zur Handlung wollen wir euch deshalb nicht verraten.

Die Serie dreht sich um das Leben des charmanten New Yorker Joe Goldberg (Penn Badgley). Joe lebt in der großen “Stadt die niemals schläft” und führt dort eine Buchhandlung. Er versucht ein ganz normales Leben zu führen. Jeder Tag beginnt wie der andere. Bis er eines Tages eine junge Frau kennenlernt.

Er begegnet der jungen Guinevere Beck (Elizabeth Lail) und verliebt sich in sie. Doch leider trügt der Anschein. Der Zuschauer soll dies auch sofort erkennen, denn Joe zeigt uns seine düstere Seite.



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©Lifetime Television

Willkommen Dexter Morgan!

You – Du wirst mich lieben ist ein spannender Thriller mit Penn Badgley in der Hauptrolle. Bekannt wurde er durch die Rolle von Daniel „Dan“ Humphrey aus der Serie Gossip Girl.

Die neue Thriller-Serie zeigt den einst ruhigen Schauspieler in einer ganz neuen Rolle als Psychopathen ala Dexter Morgan.

Was genau Joe’s Geheimnis ist müssen wir selbst herausfinden. Eines ist klar, wir werden sofort in seinen Bann gezogen.


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©Lifetime Television

Spannend bis zum Schluss

Schon ab der ersten Episode beginnt die Geschichte uns zu fesseln. Sie wird zunehmend spannender und komplexer, sodass wir keine einzige Sekunde gelangweilt wurden. Die Handlung wird aus der Sicht eines Psychopathen erzählt, die Gedanken des Protagonisten werden offen dargelegt, was uns einen guten Vergleich zur Serie Dexter bringt.

Auch Dexter Morgan hat offen und frei zur Kamera geredet und uns den Zuschauern so seine Gedanken offenbart.

Die komplette Serie wird größtenteils aus der Ich - Erzählperspektive und der Sicht der Anderen erzählt. Ein etwas seltenerer Erzählstil der sog. “Dualen Narration”.[2]

Wir bekommen das Gefühl einer Subjektivität, die uns als Zuschauer eine Freiheit gewährt, uns nicht enttäuscht zurück zu lassen. Joe als Ich-Erzähler kann nicht alles über die erzählte Welt wissen und wir als Zuschauer auch nicht. Somit bleiben uns die selben Fragen offen wie die des Protagonisten.


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©Lifetime Television

Fazit

Wie gern haben wir Joe einfach nur zugesehen. Wie sehr haben wir uns fesselnd auf unser Sofa gesetzt um die nächste (unerwartete) Wendung der Geschichte mitzuerleben. Wir wollten mehr. Er hat uns immer wieder überrascht und jedes mal mit erstaunten, vielleicht sogar entsetzten Blicken zurück gelassen.

Joe ist doch ein netter junger Mann der nichts böses will, sagten wir uns - oder doch nicht? Ist er nicht charmant und liebenswert? Wir sind Joe, jedenfalls bringt uns der Erzählstil dazu, entweder mitzufühlen oder wegzuschauen.

You – Du wirst mich lieben ist ein Geheimtipp und sollte auf keinen Fall verpasst werden.


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©Lifetime Television
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Review - Staffel 02 (2019)


Wertung: 

Autor: Lissa

Verfasst am: 08.01.2020


Dieses mal wird alles anders

Unsere heiß geliebte Stalker-Serie über einen charmanten Sonderling geht in die 2. Runde.

Nach den Ereignissen von Staffel eins, versetzt es unseren Protagonisten Joe - oder sollen wir sagen Will Bettelheim - ins warme Los Angeles, der Stadt der Engel. Unser so liebenswerter und fürsorglicher Buchverkäufer versucht in der neuen Stadt einen Neuanfang zu machen. Joe erklärt uns: “… dieses mal wird alles anders …”

Wie das Schicksal es möchte, begegnet er rasch der jungen Love (Victoria Pedretti). Die beiden beginnen sich schnell näher kennenzulernen und verlieben sich ineinander.

Joe (Penn Badgley) teilt dem Zuschauer weiterhin seine Gedanken mit. Er lässt uns einen Blick in sein Inneres werfen. Wir empfinden für einen kurzen Moment Mitleid. Vielleicht wird dieses mal wirklich alles anders?


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https://www.tvmovie.de/news/you-staffel-2-bei-netflix-start-darsteller-inhalt-das-wissen-wir-103653

Immer noch Dexter Morgan?

Auch in der zweiten Staffel begrüßen wir Joe mit “Hallo, Dexter 2.0!”. Die Produzenten lassen ihn oft auf der Mitleids-Schiene fahren, jedoch nicht all zu lange. Sollten wir denn Empathie empfinden?

Joe streift durch L.A. und zieht sich seine Basecap an. Wir ahnen böses. Ein tiefes einatmen … nun bleibt der Atem stehen … vor entsetzen. Denn die zweite Staffel ist noch düsterer als Staffel eins. Dachten wir nicht es könnte nicht mehr schlimmer werden?

Die Spannung ist unserer Meinung nach in der Mitte etwas in die Tiefe gegangen. Zugegeben, wir waren von der glänzenden ersten Staffel verwöhnt worden. Zum Finale hin lässt es die Spannungskurve wieder exponentiell in die Höhe steigen, sodass wir ein bombastisches Finale erhalten - mal abgesehen von Ekel-Momenten, tiefster Romantik und diversen Twists. Eine skurrile Mischung … Joe Goldberg lässt nichts anbrennen.

Auch die neuen Charaktere sind erfrischend und geben unseren Protagonisten einen fast ungenutzten Touch, den er für die Fortsetzung braucht.

You zeigt dem Publikum auch, dass sie noch mehr zu bieten hat. Kann eine Thriller-Serie denn belustigend sein? Auch ein gewisser Humor fehlt hier nicht - das lockert die ganze unangenehme Situation in der sich Joe abermals befindet auf. Lustig, wenn Joe wieder ins nächste Fettnäpfchen tritt und das zugegebenermaßen wie ein Pechvogel. Manchmal können wir ihm dann nicht böse sein - unserem “Helden” - oder etwa nicht?


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https://www.desired.de/tests/stars/you-du-wirst-mich-lieben-wie-gut-kennst-du-die-serie-wirklich/

Fazit

Auf Grund der kleinen Schwäche ab etwa der Hälfte der Staffel, müssen wir uns eingestehen, dass die erste Staffel uns minimal besser gefallen hat.

Es ist eine Hassliebe. Joe Goldberg ist ein ungewöhnlicher Soziopath, der die Zuschauer jedoch auch in seinen Bann ziehen kann. Die Serie verleitet uns ihn als Schurken oder das Böse in Person zu sehen, lässt uns ab und an aber auch daran zweifeln.

Das Finale ist sehr beeindruckend und mal etwas “anderes” zugleich. Ihr denkt ihr wisst was passiert? You wird euch das Gegenteil beweisen.

Wir freuen uns bereits auf eine mögliche Fortsetzung, da Netflix diese nicht ausschließt.

Am Ende stellt sich für uns nur eine Frage: Wird nächstes mal denn alles anders?


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https://www.tz.de/multimedia/you-wirst-mich-lieben-netflix-verraet-startdatum-staffel-zr-13229099.html

 

 

The Crown (2016 – …)

  • 8/10
    derofa Durchschnittswertung - 8/10
8/10

Ausgezeichnet

Eine Serie über die britische Politik und dem Aufwachsen einer Königin.

Produziert von Peter Morgan, wurde die Serie 2016 das erste mal auf Netflix veröffentlicht. Aus der Feder von Peter Morgan stammt auch der britische Film “The Queen” aus dem Jahre 2006.

Mit The Crown erhalten wir einen Einblick in die Welt des Vereinigten Königreichs.

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Genre: Drama

Originaltitel: The Crown

Produktionsland: Vereinigtes Königreich

Regie: Peter Morgan

Musik: Hans Zimmer, Rupert Gregson-Williams

Länge: 60 Minuten je Episode

Altersfreigabe: FSK 12

Wertung:   

Autor: Lissa

Verfasst am: 13.12.2019


Besuch im Königshaus

The Crown ist eine Anthologieserie. Jede Staffel erzählt ein Jahrzehnt aus dem Leben der Königin Elizabeth II. Produziert von Peter Morgan wurde sie 2016 das erste mal weltweit ausgestrahlt. Im Jahre 2017 und 2019 folgten dann die Fortsetzungen. Mittlerweile gibt es drei Staffeln. Eine vierte Staffel ist bereits in Planung. Produziert wurde die Serie wieder mal von der Streaming-Plattform Netflix.

Auf den ersten Blick könnte die Serie den Anschein erwecken, langweilig und zäh wie Gummi zu sein. Dies ist jedoch nicht der Fall. Wir erhalten mit The Crown eine großartige Serie, die sich mit dem Leben der Königin Elizabeth II. befasst und uns einen Einblick in ihre Welt verschafft. Sie ist spannend und durchaus stimmig durch die wunderschöne dramatische Musik untermalt. Wer sich hier nicht traut, verpasst etwas.


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Nicht alles was glänzt ist Gold

Die erste Staffel mit “Claire Foy” als Queen Elizabeth II. und “Matt Smith” als Prinzgemahl Philip, beginnt im Jahre 1947 und endet 1956. Wir sollten dennoch anmerken, dass die Serie immer mal wieder Rückblicke in die Vergangenheit macht, in der die Königin noch ein Kind ist.

Die Szenen bauen Stück für Stück aufeinander auf und fügen sich so zusammen. In der Fortsetzung mit Staffel zwei, geht die Geschichte direkt weiter wo sie aufgehört hat. Sozusagen im Jahre 1956 und erzählt ein weiteres ganzes Jahrzehnt der Regentschaft der Königin Elizabeth II.

Die Serie betont, dass die Erzählungen alle auf wahren Begebenheiten basieren. Immer wieder werden die Konflikte zwischen ihrem Prinzgemahl Philip und ihr dargestellt. Auch innerhalb der Königsfamilie kam es zu Unruhen.

Neben den Konflikten der Königin und des Königs, wird dem Zuschauer auch ein Bild der jüngeren Schwester Margarete (Vanessa Kirby) gezeigt. Ihr Leben verlief nicht so wie sie es gewünscht hatte. Denn ihr sehnlichster Wunsch war es, die Regentschaft über Großbritannien zu erhalten. Doch auf Grund der Thronfolge wurde Elizabeth II. die nächste Königin Großbritanniens. Dem Zuschaer wird suggeriert, dass nicht alles Gold ist was glänzt.


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https://entertainment.unitymedia.de/neu/netflix/the-crown-staffel-3-netflix-start-deutschland-handlung-cast/

Bekannte Gesichter
Ab der dritten Staffel ändert sich jedoch mehr als nur das Jahrzehnt. Hier ist die Königin bereits gealtert und wird deshalb von einer anderen Schauspielerin (Olivia Colman) gespielt. Sowie ihr Prinzgemahl Philip (Tobias Menzies). Die komplette Darstellerliste wurde hier überarbeitet.

Prinzessin Margarete wird ab der dritten Staffel von „Helena Bonham Carter“ gespielt. Sie ist u.a. bekannt durch Rollen in dem Musicalfilm „Les Miserables“ oder „Sweeney Todd – Der teuflische Barbier aus der Fleet Street“. Wer Helena bereits kennt, weiß das sie in ihren Rollen öfters einen Gesangspart einnimmt. So auch bei The Crown. Wir loben ihre Darstellung. Sie spielt ihre Rolle sehr überzeugend.

Auch  dem jungen Prinz Charles wird ab der dritten Staffel mehr Aufmerksamkeit gewidmet.  Wir erfahren nun auch, wie es zum ersten Treffen mit ihm und Camilla Parker kam. So gut wie jedes Mitglied der Königsfamilie wird in der Serie abgebildet und charakterisiert.


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https://www.gala.de/royals/briten/helena-bonham-carter--prinzessin-margaret-war--furchterregend--22120982.html

Qualität vom Feinsten

Die Serie prahlt nur so von Besonderheiten. Die Tatsache, dass sie eine Anthologieserie ist, ist nur ein Punkt davon. Viel mehr wollen wir auf die Atmosphäre eingehen. Obwohl es in der Tat nur um die Politik geht, ist die Serie keinesfalls langweilig. Sie bleibt spannend und fesselnd bis zum Schluss. Da fällt uns das bingen der 10 Folgen pro Staffel nicht schwer.

Neben der Politik, unterhält uns natürlich auch das Leben innerhalb des Buckingham Palace. Es fühlt sich an wie eine Seifenoper, die nur so mit ihren dramaturgischen Aspekten um sich wirft. Passend dazu, werden die Szenen mit einer gefühlvollen und dramatischen Musik untermalt. Wir hatten stetig das Gefühl, die Musik zu kennen. Wir wollten gar nicht damit aufhören, uns in die Musik zu vertiefen. Warum war sie uns nur so bekannt? Wir hatten den Eindruck, als hörten wir uns einen Soundtrack von Hans Zimmer (Interstellar oder Inception) an. Denn genauso hat es sich angefühlt. Und so ist es auch! Die Musik wurde von Rupert Gregson-Williams und Hans Zimmer komponiert! Ein Ohrwurm für die Sinne. Hier ein Teil des herausragenden Soundtracks.

Uns hat zudem sehr gefallen, wie einige Ereignisse aus der Vergangenheit thematisiert wurden. Zum Beispiel die erste Mondlandung im Jahre 1969, die im Zuge der Apollo 11 Mission von Neil Armstrong und Buzz Aldrin ausgeführt wurden. Der Zuschauer erhält einen weiteren Einblick in einen Teil menschlicher Geschichte.


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Fazit

Wie sehr hat uns die Serie gefallen. Wie sehr haben wir uns in die Welt der Adligen verloren. Mit The Crown erhält man eine außergewöhnliche Dramaserie, die nicht nur durch die Erzählform und deren Inhalt beeindruckt, sondern sich vielmehr durch die dichte Atmosphäre mit einem sensationellen Soundtrack tief in unser Inneres festsetzt.

Keine Scheu vor der Monarchie! Diese Serie hat viel mehr zu bieten als sie den Anschein erweckt und sollte auf jeden Fall nicht ungesehen bleiben.


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