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8/10
Ausgezeichnet
“Kingdom Hearts” ist ein japanisches Rollenspiel des Entwicklerstudios “Square Enix” (damals “Squaresoft”).
Die Spielereihe besteht inzwischen aus ganzen acht Titeln. Viele davon wurden im Laufe der Jahre in HD-Collections neu aufgelegt.
Auch der erste Teil “Kingdom Hearts” (2002), erhielt 2013 seine Remastered Version mit dem Beititel “Final Mix”.
Wie sich die berühmt berüchtigte Mischung zwischen “Final Fantasy” und “Disney” anfühlt, erfahrt ihr in unserem Test.
Autor: Lissa
Testplattform: Playstation 4
Verfasst am: 11.04.2019
Wertung:
Lasst euch verzaubern
Holt das Popcorn und die Getränke heraus. Lehnt euch zurück und genießt die magische Geschichte von Kingdom Hearts. Für einen Moment wirkt es fast so, als wären wir gerade im Kinosaal bei einem Disney Film. Denn genau so fühlt sich Kingdom Hearts an. Wie ein langer, magischer und sehr emotionaler Film, mit unseren liebsten Disney Charakteren, vereint im Final Fantasy Universum.
Kingdom Hearts ist eine Spielereihe von Square Enix und kam ursprünglich im Jahr 2002 für die Playstation 2 auf den Markt. Die Reihe kombiniert die Welt von Final Fantasy mit der von Disney.
Ja genau, Final Fantasy und Disney, und das alles verpackt in einem Action-Rollenspiel. Klingt vielversprechend? Ist es auch!
Kingdom Hearts ist das erste Spiel der Reihe.
Das Spiel ist in Europa am 13. September 2013 als Neuauflage in einer HD-Collection (“Kingdom Hearts HD 1.5 + 2.5 ReMIX”) mit dem Beititel Final Mix für die Playstation 4 erschienen.
Unterschiede zur PS2 Version
Die HD-Grafik ist nicht nur der einzige Unterschied zur Playstation 2 Version.
Kingdom Hearts Final Mix enthält einige Veränderungen. Darunter das Auftreten von neuen Endgegnern, die so in der original Version nicht zu sehen waren. Auch die normalen Gegner, wurden nicht nur grafisch, sondern auch farblich etwas verändert. Die sogenannten „Herzlosen“ haben jetzt ein angepasstes Aussehen. Allgemein sind auch weitere neue Gegner hinzugekommen, sowie neue Waffen, neue Fertigkeiten, neue Sequenzen, ein paar Gummi-Jet Missionen, neue Ansem-Berichte und ein neues geheimes Ende.
Auf dem Hauptbildschirm ist uns auch noch eine Veränderung aufgefallen. Das Design wurde überarbeitet.
Wir sehen jetzt eine neue Zeichnung von Sora. Er trägt nun eine Kapuze und hält eine Flagge in die Luft.
Eine weitere Neuerung ist es, Zwischensequenzen überspringen zu können, denn das war im original Playstation 2 Game, nicht möglich.
Sogar die Kameraführung wurde etwas verbessert. In der Playstation 2 Version hat Sora uns ab und an die Sicht versperrt, wenn die Kamera sich gedreht hat, was ganz schön nervig sein konnte. Dies wurde nun so gelöst, dass Sora unsichtbar wird und das Bild für die Kamera frei bleibt.
Zuguterletzt wurden auch neue Szenen zur Klärung bestimmter Handlungspunkte, wie Riku‘s Reise und Andeutungen zu Kingdom Hearts II eingebaut.
Die Geschichte von Sora und dem Schlüsselschwert
Die Geschichten der Kingdom Hearts Reihe, hängen alle miteinander zusammen. Sie sind sehr komplex und tiefgründig, weshalb es in jedem Fall notwendig ist, die gesamte Spielereihe zu spielen, um die Handlung besser verstehen zu können.
Doch von was handelt die Geschichte von Kingdom Hearts eigentlich?
Das Spiel dreht sich um den jungen Sora, unseren Hauptprotagonisten. Nachdem seine Heimat von bösen Kreaturen heimgesucht wurde, begibt er sich auf eine spannende Reise, um seine Freunde zu suchen.
Während seiner Reise lernt er viele Charaktere der Disney-Filme, sowie Charaktere des Final-Fantasy-Universums kennen. Bestandteil seines Teams werden Donald Duck und Goofy. Die beiden sind nicht nur Teil der Gruppe, sie werden auch Teil von Soras Herzen und seine beste Freunde.
Mit Kingdom Hearts Final Mix beginnt die Geschichte chronologisch gesehen jedoch nicht. Davor sollte man Kingdom Hearts Birth by Sleep gespielt haben. Dieses spielt nämlich vor den Ereignissen von Sora und seinen Freunden.
Welche Teile ihr am besten wann und wie spielen sollt, um die Handlung chronologisch zu verfolgen, erklären wir euch hier in unserem Artikel.
Liebevolle Gestaltung
Die ganze Welt von Kingdom Hearts ist so liebevoll und farbenfroh gestaltet und erhält durch den Disney-Charme eine noch umwerfendere Atmosphäre, die uns schon nach der ersten Minute in seinen Bann gezogen hat.
Die Charaktere, ob Disney oder Final Fantasy sind so warmherzig in Szene gesetzt, dass es einfach nur Spaß macht, mit ihnen unser Abenteuer gegen die Dunkelheit anzutreten.
Wenn wir bedenken, dass das Spiel eigentlich eine Neuauflage eines alten Playstation 2 Spieles ist und jetzt trotzdem so hübsch aussieht, können wir nur begeistert auf unseren Bildschirm schauen.
Ganz besonders haben uns die Disney Welten gefallen.
Wer hat nicht schon immer davon geträumt, mit Peter Pan durchs Nimmerland zu fliegen oder einfach nur auf Honigsuche mit Winnie dem Puuh Bären zu gehen?
Wir wollen euch hier nicht zu viel vorwegnehmen, denn die Disney Welten und die Geschichte, in Kombination mit einem herausragenden Soundtrack, sind das Herzstück der Spielereihe.
Wir konnten uns hier und da, auch mal einen Lacher nicht verkneifen, wenn wir zusahen wie Donald von Naseweis eins auf den Schnabel bekam. Denn dieser kleine Tollpatsch hatte immer wieder ein paar Sprüche für uns parat. Genau das macht die Geschichte auch aus. Neben der ganzen Dramatik, gibt es auch viele lustige Momente.
Gameplay und Kampfsystem
Wer Final Fantasy kennt, der weiß, dass sich “Square Enix” mit Rollenspielen auskennt. Es hat uns grandiosen Spaß gemacht, unsere Gruppe mit Sora, Donald und Goofy aufzuwerten, ihnen neue Waffen und Rüstungen zu geben und einfach zu leveln.
Bei Kingdom Hearts wurde im Gegensatz zu den meisten Final-Fantasy-Spielen darauf geachtet, kein rundenbasiertes Kampfsystem zu kreieren, wie man es von Spielen wie Final Fantasy 7 oder Final Fantasy 10 kennt. Ihr steuert Sora wie ihr möchtet und könnt so eure Attacken ala Noctis (Final Fantasy 15) frei planen. Eure Kameraden Donald und Goofy kämpfen alleine. Ihre Angriffe könnt ihr nicht steuern.
Die Kämpfe laufen flüssig ab und wir konnten uns sehr schnell an die Steuerung gewöhnen. Wer bereits andere Spiele der Reihe gespielt hat, der gewöhnt sich schnell wieder an das altbekannte.
Ein kleines Extra gibt es durch die Option „Rufen“ im Kampfmenü.
Bei Final Fantasy nennt es sich „GF Rufen“ oder „Bestia herbeibeschwören“. Auch in Kingdom Hearts ist es möglich uns einen Helfer dazu zu holen, der für eine gewisse Zeit mit uns kämpfen kann. Das haben wir uns natürlich nicht nehmen lassen und ab und an unsere Freunde Simba oder Dumbo, mit uns in die Schlacht treten lassen.
Wir finden es jedoch schade, dass es keine Karte für die Orientierung gibt. Da das Spiel jedoch größtenteils linear ist, können wir den Punkt etwas verkraften. Es macht auch ohne Karte sehr viel Spaß, die Welten zu erkunden und mit Sora, Donald und Goofy unser Abenteuer zu bestreiten.
Es gibt drei verschiedene Schwierigkeitsstufen: Anfänger, Final Mix oder Profi . Wir haben uns an „Final Mix“ gewagt, was die Schwierigkeitsstufe „Normal“ sein soll. Für uns war es jedoch manchmal ganz schön knifflig, einen Endgegner zu besiegen.
Ohne Taktik und Überlegung, wären wir nicht viel weiter gekommen. Wenn ihr das Spiel jedoch auf „Profi“ durchspielt, könnt ihr dadurch, das Geheime Ende von Kingdom Hearts Final Mix freischalten.
Manga-Reihe
Durch den großen Erfolg von Kingdom Hearts, wurde daraufhin eine Manga Adaption von Shiro Amano veröffentlicht und auf den Markt gebracht.
Die erste Reihe beinhaltet vier Bände und erzählt die Geschichte zu Kingdom Hearts. Untypischerweise, muss man das erste Manga von links nach rechts lesen und die nachfolgenden Manga wie gewohnt von rechts nach links.
Zum Spiel Kingdom Hearts Chain of Memories gibt es derzeit zwei Manga. Zu Kingdom Hearts II wurden sieben Manga veröffentlicht und Kingdom Hearts 358/2 Days ist in fünf Bände unterteilt.
Lokalisierung
Schade finden wir, dass es keine deutsche Synchronisation zum Spiel gibt. Da wir alle mit den deutschen Stimmen unserer Disney Helden aufgewachsen sind, hätten wir uns über eine deutsche Synchronfassung gefreut. Wir müssen uns leider mit einer englischen Tonfassung und deutschen Untertiteln begnügen.
Die englische Tonfassung ist jedoch sehr hochwertig produziert und wir möchten und können diese auch nicht kritisieren.
Funktionen und Spielzeit
Für die Statistik-Fanatiker unter uns, gibt es im Gameplay-Menü einen Unterpunkt der sich „Tagebuch“ nennt.
In diesem könnt ihr Charaktere nachschlagen und nachlesen aus welchem Universum diese stammen. Hier sind viele Informationen einsehen. Ihr könnt sogar eure Feinde auskundschaften und nachschlagen, wie viele ihr jeweils schon erledigt habt.
Jetzt fragt ihr euch bestimmt, was es mit der Spielzeit auf sich hat. Auch diese könnt ihr jederzeit erfassen und überprüfen. Die Spielzeit von Kingdom Hearts ist für uns vollkommen in Ordnung, denn ihr könnt 20-30 Stunden investieren oder auch bis zu 50 und mehr. Wir haben die Geschichte von Sora innerhalb von 25 Stunden durchgespielt, ohne dabei jedoch alle sammelbaren Objekte einzusammeln und die ultimativen Endgegner zu besiegen.
Wer also Spaß daran hat, das Spiel mit 100% zu beenden, kann dies mit einigen Spielstunden mehr erreichen.
Es gibt auch ein kleines Geschenk für jeden Spieler der Kingdom Hearts durchgespielt hat. Als Dankeschön schenken euch die Entwickler, ein Gratis Playstation 4 Design zum herunterladen.
Flug durch die Galaxien
Leider gibt es auch bei Kingdom Hearts etwas Kritik, die wir euch nicht vorenthalten wollen. Die “Gummi Jet”-Missionen sind unserer Meinung nach nicht wirklich sinnvoll und notwendig. Die Steuerung ist nicht präzise und das Baumenü sehr aufwendig.
Angelehnt an Final Fantasy können wir verstehen, weshalb es ein „Flugzeug“ für unsere Reise gibt. Wer die Final-Fantasy-Spiele kennt, der weiß, dass es auch dort gang und gäbe ist, mit einem Flugobjekt auf reisen zu gehen und die Welt zu erkunden.
Jedoch hat uns das Gameplay beim Fliegen nicht überzeugt.
Doch wir wollen euch jetzt nicht abschrecken. Im Verlauf des Spiels, könnt ihr die Schnellreise-Funktion freischalten. Diese ermöglicht es euch, bereits erkundete Gebiete schnell und ohne “Gummi-Jet”-Mission wieder zu besuchen. Jedoch ist dies nur bei bereits besuchten Welten möglich. Bei allen anderen, bleibt euch nichts übrig als weitere “Gummi-Jet”-Missionen zu spielen.
Magischer Soundtrack
An der Musik haben wir nichts auszusetzen. Im Gegenteil, die musikalische Untermalung ist so gut gelungen und lässt Fanherzen höher schlagen. In den Disney Welten werdet ihr nur zu gut einige Songs wiedererkennen. Aber auch Final-Fantasy-Liebhaber werden auf ihre Kosten kommen. Lasst euch überraschen!
Die Musik der gesamten Spielereihe wurde von Yoko Shimomura komponiert und mit einem fabelhaften Orchester (New Japan Philharmonic Orchestra) durch Kaoro Wada eingespielt.
Für die Neuauflage Kingdom Hearts Final Mix wurden sogar ein paar extra Songs geschrieben und ins Spiel gebracht.
Ein bekanntes Lied wie z.B. „One Winged Angel“ von Nobuo Uematsu, hat es auch ins Spiel geschafft und das sehr passend, wie wir finden.
Fazit
Kingdom Hearts Final Mix war für uns ein unbeschreiblich schönes Spiel. Die verschönerte Grafik, für ein derart altes Spiel, hat uns sehr gut gefallen. Es hat Spaß gemacht, mit unseren Figuren durch die verschiedenen Welten zu reisen und viele bekannte Gesichter wiederzusehen. Auch der Soundtrack ist grandios und überzeugt uns allemal!
Doch warum geben wir nur eine Wertung von 8/10?
Trotz so viel Lob gibt es auch Kritik. Wie schon oben kurz erwähnt, haben uns die “Gummi-Jet”-Missionen nicht gefallen, sowie die fehlende Navigationskarte. Damit wurde der Spielfluss etwas beeinträchtigt.
Nichtsdestotrotz, für alle Disney- und Final-Fantasy-Fans, ist Kingdom Hearts sowieso sehr zu empfehlen. Mit dem ersten Teil der Hauptreihe sind wir sehr zufrieden. Wir können es jetzt schon nicht erwarten, uns wieder gemütlich vor den Bildschirm zu setzen und den nächsten Teil der Spielereihe zu spielen.
Wir finden, dass genau das ein Merkmal für ein ausgezeichnetes Spiel ist!