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Winnie the Pooh: Blood and Honey (2023)

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©Plaion Pictures, Jagged Edge Productions
  • 3.5/10
    derofa Durchschnittswertung - 3.5/10
3.5/10

Schwach

Erste Bilder zu “Winnie the Pooh: Blood and Honey” erschienen im Mai 2022 und gingen schnell viral.[1]

Etwas unschuldiges wie den naiven, kleinen Bären in ein Horror-Szenario zu verfrachten, sorgt schließlich unweigerlich für Aufmerksamkeit.

Ob der Slasher eure Kindheit zerstört oder die honigsüße Vorlage so intelligent wie blutig auf den Honigtopf nimmt, erfahrt Ihr in unserer Kritik zu “Blood and Honey”.

Genre: Slasher

Originaltitel: Winnie the Pooh: Blood and Honey

Produktionsland: Vereinigtes Königreich

Produktionsfirma: Altitude Film Distribution | Jagged Edge Productions, ITN Studios

Regie: Rhys Frake-Waterfield

Drehbuch: Rhys Frake-Waterfield

Produktion: Scott Jeffrey, Rhys Frake-Waterfield

Musik: Andrew Scott Bell

Länge: ca. 84 Minuten

Altersfreigabe: FSK 18

Veröffentlichung: 11. Mai 2023 (Kinostart DE)

Universum: Winnie Puuh

Nachfolger: Winnie the Pooh 2 (angekündigt)[2]

Quellen
https://en.wikipedia.org/wiki/Winnie-the-Pooh:_Blood_and_Honey | https://de.wikipedia.org/wiki/Winnie_the_Pooh:_Blood_and_Honey

Wertung:   

Autor: Jannik

Verfasst am: 18.07.2023

Lesezeit: ca. 6 Minuten (Direkt zum Fazit)

Winnie als Killer?!

Wie unanständig!

Man kann es wohl mit Fug und Recht als mindestens unanständig bezeichnen, wenn der knuddeligste Honigbär einer ganzen Generation, für einen Trash-Horrorfilm missbraucht wird!

Doch genau dieser ungeheuerlichen Blasphemie wird sich nun in dem am 11. Mai 2023 in den deutschen Kinos veröffentlichtem Winnie-Puuh-Verschnitt und Slasher “Blood and Honey” hingegeben.

Doch wäre diese Farce als solches nicht schon schlimm genug, bekleckert sich der niveau- sowie respektlose Versuch dem unschuldigsten Maskottchen meiner Kindheit eine Horror-Silikon-Fratze aufzudrücken, abseits des logischen Widerspruchs von süß zu blutig, weder mit zuckersüßem, wohlschmeckenden Qualitätshonig, noch mit hochwertigem Kunstblut.

Doch wie ist eine solch verbrecherische Mission überhaupt möglich?

“Public Domain”

Natürlich gibt sich der Mäusekonzern Disney nicht für einen gewalttätigen Winnie Puuh her. “Blood and Honey” musste also hauptsächlich auf der Kinderbuchvorlage aus dem Jahre 1926 von Original-Autor A. A. Milne basieren.

Nach 95 Jahren wird ein literarisches Werk in den USA zur sogenannten “Public Domain”, was so viel bedeutet wie urheberrechtlich frei verfügbar.[3] Disney besitzt jedoch weiterhin die Rechte an ihrer Interpretation des Bärchens mit dem roten T-Shirt.

Deshalb “musste das Produktionsteam bei der Entwicklung sehr achtsam sein, für die Geschichte nur Elemente aus dem 1926 veröffentlichten Kinderbuch zu nutzen”, wie Schöpfer Rhys Frake-Waterfield laut Wikipedia preisgab.[4]


Bild von Puuh und seinem kleinen Freund Ferkel, aus dem im Jahr 1926 erschienenen Kinderbuch “Pu der Bär”

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Quelle: https://www.cartoonbrew.com/ideas-commentary/winnie-the-pooh-and-bambi-have-entered-the-public-domain-212036.html

Handlung - Allein gelassen im Hundert-Morgen-Wald

Als Christopher Robin alt genug ist um Medizin auf dem College zu studieren, lässt er seine besten Freunde rund um Winnie Puuh im Hundert-Morgen-Wald zurück.

Auf sich alleine gestellt verfallen die einst so knuddeligen und friedfertigen Wesen alsbald in einen Zustand der Verzweiflung. Ohne Nahrung im kalten Winter, müssen sie zu grausamen Maßnahmen greifen, um zu überleben.

Die Schuld für ihr Dilemma geben sie Christopher Robin, da er sie schutzlos zurückließ. Und so schwören sie für immer zu verstummen und es ihrem einstigen besten Freund heimzuzahlen, sollte sich jemals die Gelegenheit dazu bieten.


Christopher Robin kehrt viele Jahre später zu seinen einstigen Freunden zurück

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©Plaion Pictures, Jagged Edge Productions

Low-Budget trifft Low-Niveau

Not sollte erfinderisch machen

Es ist nicht das Problem, dass “Blood and Honey” eine Micro-Budget-Produktion ist, deren Produzenten, allen voran Schöpfer Rhys Frake-Waterfield, nicht die Mittel für eine ausufernd hochwertige Produktionsqualität zur Verfügung hatten. Wohl auch nicht per se, dass die Drehzeit nur mickrige 10 Tage betrug.[5]

Viel mehr ist es gerade deshalb so auffällig traurig, dass entgegen des Mottos “Not macht erfinderisch”, so ungrazil und unkreativ mit dem eigentlichen Möglichkeiten umgegangen wurde, die der Stoff von A. A. Milne, kurioserweise auch für eine Horror-Interpretation mit sich bringt.

Unter 100.000$ soll der Winnie-Puuh-Slasher gekostet haben.[6] Und wenn Waterfield - seines Zeichens Regisseur, Drehbuchautor, Produzent und Cutter des Filmes - im Vorfeld selbst warnt, die Zuschauer sollten nicht das Niveau einer Hollywoodproduktion erwarten, sollte man meinen, dass gerade ihm bewusst wäre, dass “Blood and Honey” besonders gewitzt, einfallsreich oder einfach nur speziell sein müsste, um diesen Umstand auszugleichen.[7]


Schöpfer Rhys Frake-Waterfield bei der Premiere zu “Blood and Honey” im Cinepolis Artz in Mexico City am 24. Januar 2023

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©Jaime Nogales/Medios y Media/Getty Images | Quelle: https://ew.com/movies/winnie-the-pooh-blood-and-honey-behind-the-scenes/

Schauspieler hatten Angst um Karrieren

Doch wer losgelöste Ideen, originelle Ansätze, spezielle Bilder, eine ans Original angelehnte sowie gute Geschichte und damit den Transport der Winnie-Motive in einen Gore-Erwachsenen-Film erwartet, wird mit “Blood and Honey” gnadenlos enttäuscht werden.

Die Tode sind etwa unspektakulär öde, was zunächst mal kein Qualitätsmerkmal für einen guten Slasher darstellt. Die Kostüme scheinen nicht nur unter dem Fehlen des angesprochenen Budgets, sondern schlimmer unter mangelndem Einfallsreichtum zu leiden. Darüber hinaus gleicht die Hundert-Morgen-Wald-Kulisse einem durchschnittlichen Zeltplatz, bei dem ein Highlight, abseits einer Feuerstelle, vergebens gesucht wird. Die Prämisse ist gut aber die Umsetzung ist einfach derbe langweilig.

Laut Waterfield hätten die Schauspieler durch “Blood and Honey” Angst um ihre Karrieren gehabt. Wohl weit weniger hätten sie befürchtet, wenn sie selbst einen Funken Spirit, hinter der eigentlich vielversprechenden Idee gefunden hätten.[8]


“Blood and Honey” frei nach dem Motto: Stumpf ist trumpf

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©Plaion Pictures, Jagged Edge Productions

“Blood and Honey” nutzt die Möglichkeiten der Vorlage nicht

Stumme, offensichtlich kostümierte Personen mit billigen Silikonmasken im Fasching-Stil. Keine Magie. Keine sprechenden anthropomorphen Tiere - auch wenn zugegebenermaßen ein wenig Kreativität aufblitzt, als mal modellierte CGI-Bienchen auf ihre Opfer losgehen. Kein lustig machen oder Anspielungen auf Winnie Puuh oder die Gesetzmäßigkeiten der Vorlage.

Neben den namensgebenden “Farce-Winnie” mit dem Holzffällerhemd, gibt es im übrigen nur Ferkel zu ertragen. Mit stoßzähnen! Der ist - anstatt ironisch unsicher zu morden - gähnend langweilig und als viel zu große, waschechte, raue Sau inszeniert.

Nicht einmal der freudig springende Tigger hat es als - zerquetschender Killer - in den Film geschafft. Dies ist zwar dem Urheberrecht geschuldet, doch ist es genau der frische Esprit und die Absurdität eines Tiggers oder vergleichbaren Wesens, die dem Film gut getan hätte.[9] Mal ganz abgesehen davon was mit dem suizidalen Esel alles möglich gewesen wäre. “Blood and Honey” ist nicht verrückt genug und zu 99% berechenbar.

Da hilft es auch nicht, dass immerhin in wohl zwei Belangen Qualität oder Ehrfurcht vor der Vorlage hervorblitzt. Zum einen, weil die von Andrew Scott Bell komponierte Filmmusik mit einer Violine, “deren inneres aus einer von Bienen gebauten Wabe bestand”, entstanden ist, wie die deutsche Wikipedia anmerkt.[10]

Zum anderen, weil in der Region des Ashdown Forest in Großbritannien gedreht wurde, die einst als Inspirationsquelle für Buchautor A. A. Milne, für den Hundert-Morgen-Wald diente.[11]


Ferkel (oder besser Schwein) und “Farce-Winnie” bei der Arbeit

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©Plaion Pictures, Jagged Edge Productions

Wenn schon - denn schon!

“Blood and Honey” sollte man als das bewerten was er ist: Eine natürlich nicht ernst gemeinte Parodie, angelehnt an etwas wohlig mehrdeutig süßes, deren Besonderheit sich aber eben nur aus dem offensichtlich Gegensätzlichen zieht, dies jedoch nicht ideenreich genug auf die Spitze treibt. Wenn sich schon des verhöhnenden Verbrechens gegen Winnie schuldig machen, dann doch bitte mit mehr Stil!

Selbst wenn man über die Unangemessenheit des ganzen Projektes ansich hinweg sieht, wird der Film auch unter ironischen Gesichtspunkten, unserem liebsten Honigbären - auch als blutiger Trash-Horror - nicht gerecht.

Sich etwas urputziges zu schnappen und mit derber Gewalt und Blut zu kontrastieren, mag nach einer guten Idee klingen. Doch sollte man sich der Verantwortung und des Anspruchs gegenüber Legende Winnie dabei bewusst sein und mehr liefern, als zwei Masken und eine Handlung, die bestenfalls als Einstiegsvehikel, nicht aber als roter Faden durch den Film hindurch funktioniert.


Eine eigentlich hervorragende Prämisse, wird nicht zu Ende gedacht

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©Plaion Pictures, Jagged Edge Productions

Fazit - Winnie fällt der Public-Domain zum Opfer

Gerade einmal knapp fünf Monate nach dem Auslaufen der Rechte hat es gedauert, bis ein Schmutzfink Winnies Ansehen in der Welt besudelt und seinen Namen für einen frevelhaften Slasher entehrt hat.[12]

Wenn wir ehrlich sind: Es ist eine Farce. Und es ist eine Beleidigung.

Mit “Blood and Honey” wird eine der niedlichsten Kultfiguren aller Zeiten für unlautere Zwecke missbraucht. Winnie hat euch nichts getan! Doch der kleine Honigbär fällt der Public-Domain zum Opfer.

Winnie Puuh’s Namen für so etwas wie “Blood and Honey” in den Dreck zu ziehen ist einfach böse-uncool. Dabei jegliche Kreativität vermissen zu lassen ist uninspiriert. Und dann noch jede Steilvorlage, die der Stoff zweifelsohne hergibt, links liegen zu lassen, ist nicht nur unklug, sondern macht dieses schändliche Werk zum unverzeilichen Hohn.

Darf man das? Scheinbar schon! Nicht nur eine Fortsetzung steht bereits in den Startlöchern. Auch vor weiteren Kindheits-Legenden macht Rhys Frake-Waterfield keinen Halt. Ein ganzes Filmuniversum ist geplant. Auch Peter Pan und Bambi sollen demnächst dran glauben - und mit Ansage verunglimpft werden.[13]


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©Plaion Pictures, Jagged Edge Productions

PS

Falls Ihr einen richtig guten Winnie-Film sehen möchtet (wenn auch ohne Horror-Elemente) empfehlen wir Euch die Realfilm-Interpretation des deutschen Regisseurs Marc Forster. Wie gelungen und außergewöhnlich dieser im Jahr 2018 Winnie zurück auf die Leinwand zauberte, haben wir uns genauer in unserer Kritik zu “Christopher Robin” angeschaut.


Christopher Robin beim Versuch, Puuh zu erklären, was “Blood and Honey” ist

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©The Walt Disney Company Germany GmbH, Quelle: https://giphy.com/gifs/disneystudios-disney-winnie-the-pooh-1ziCYhgtQC1fsvlTqG

Was haltet Ihr vom unanständigen Versuch das Bärchen unserer Kindheit in ein Horror-Universum zu verfrachten? Teilt Eure Gedanken zu “Winnie the Pooh: Blood and Honey” mit uns in der Kommentarsektion. Wir würden uns freuen. Und der einzig wahre Winnie sicher auch!


Trailer

Der offizielle deutsche Trailer zu “Winnie the Pooh: Blood and Honey”
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©Plaion Pictures, Jagged Edge Productions

Lightyear (2022)

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©The Walt Disney Company Germany GmbH
  • 7.5/10
    derofa Durchschnittswertung - 7.5/10
7.5/10

Sehenswert

Bis zur Unendlichkeit. Und noch viel weiter!

Buzz Lightyear ist zurück. Das Schiff des leidenschaftlichen Space Rangers mit dem ikonischen, weiß-grün-lila-farbenen Raumanzug, landet geradewegs auf der Kinoleinwand.

Selbstverständlich war das nicht mehr. Schließlich ist “Lightyear” der erste Pixar-Film, der nach ganzen drei Filmen, wieder eine Kino-, anstelle einer Streaming-Auswertung bekommt.

Warum der CGI-Animationsfilm das Genre aus technischer sowie inszenatorischer Sicht fast schon neu definiert, jedoch in Puncto Story-Puste und Nebencharaktere zurückfällt, verraten wir Euch in unserer Kritik zu “Lightyear”.

Genre: Computeranimation

Originaltitel: Lightyear

Produktionsland: USA

Produktionsfirma: Walt Disney Pictures | Pixar Animation Studios

Regie: Angus MacLane

Drehbuch: Angus MacLane, Jason Headley

Produktion:  Pete Docter, Galyn Susman, Andrew Stanton

Musik: Michael Giacchino

Länge: ca. 105 Minuten

Altersfreigabe: FSK 6

Veröffentlichung: 16. Juni 2022 (Kinostart DE)

Universum: Pixar

Vorgänger: Rot (2022)

Ähnliche Titel: Toy Story 4 (2019), Spider-Man: A New Universe (2018)

Quellen
https://de.wikipedia.org/wiki/Lightyear_(Film) | https://en.wikipedia.org/wiki/Lightyear_(film) |  https://www.imdb.com/title/tt10298810/fullcredits?ref_=ttfc_ql_1

Wertung:   

Autor: Jannik

Verfasst am: 16.07.2022

Lesezeit: ca. 8 Minuten (Direkt zum Fazit)

Der Kino-(Neu)start für Pixar

Da ist er wieder. Der Moment auf großer Leinwand. Die kleine Animatoren-Lampe “Luxo Jr.” des patentierten Typs “Luxo L-1”[1],  bearbeitet das Pixar-Logo mit einigen beherzten Sprüngen, um sich selbst als “I” im Logo zu formen, und frech die vierte Wand zu durchbrechen. Ehe das Bild langsam dunkler wird.

Nachdem den letzten drei Filmen, des zwölf-Oscar-schweren Pixar-Studios, mit den Titeln “Soul” (2020), “Luca” (2021) und “Rot” (2022) keine Kinoauswertung vergönnt war, feiert das “Toy Story”-Spin-off “Lightyear” nun endlich die Rückkehr des kalifornischen Studios in die Lichtspielhäuser.


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©The Walt Disney Company Germany GmbH | Quelle: https://filmandfurniture.com/product/pixar-luxo-lamp/

Kindheits-Ikonen

Als die Pixar Animation Studios im Jahre 1995 mit “Toy Story” das Animationsgenre revolutionierten, ahnte noch keiner, welche kultigen Charaktere aus dem neu geschaffenen Franchise hervor gehen würden. Der kultträchtige, erste vollständig computeranimierte Langfilm für das Kino[2], unter Regisseur John Lasseter, ist heute wohl für viele 90er-Kinder Auslöser nostalgischer Erinnerungen. Und darin zumindest für uns kaum zu überbieten. Er ebnete und festigte außerdem den Weg für das erfolgreiche Pixar-Studio, welches heute wie kein zweites, für die hochwertigsten Computeranimationsfilme überhaupt steht.

Neben dem Sheriff und Hauptprotagonisten Woody, der trotz der Vielzahl an wiedererkennbaren Nebencharakteren das Gesicht der “Toy Story”-Filme war und nach wie vor ist, war eine Figur bei Fans offenkundig ebenfalls sehr populär. Eine der beliebtesten und unfreiwillig komischsten Spielzeuge aus dem Kultfilm, ist schließlich zweifelsohne der tollpatschig-übermotivierte Space Ranger “Buzz Lightyear”. Auch für das Studio selbst ist Buzz eine besondere Figur. Zum 10-jährigen Jubiläum bei Pixar, erhalten Mitarbeiter nicht umsonst eine kleine Statue von Buzz als Geschenk, wie die Disney+ exklusive Making-off-Doku “Jenseits der Unendlichkeit: Buzz und die Entstehung von Lightyear” zeigt.

Mit dem prägnanten Titel “Lightyear” schießt Pixar den zielstrebigen Buzz jedenfalls nun endlich -  unfassbare 27 Jahre nach “Toy Story” - in sein natürliches Habitat: Die Weiten des Weltalls.


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©The Walt Disney Company Germany GmbH

Früherer Ableger & Frischling-Regisseur!?

Wie aufmerksame Fans wissen, gab es bereits vor “Lightyear”, ein Spin-off zur Figur des Buzz!

Die Beliebtheit des Astronauten resultierte, nach dem Erfolg von “Toy Story”, in einer Direct-to-Video Produktion aus dem Jahre 2000 mit dem Titel: “Captain Buzz Lightyear – Star Command: Das Abenteuer beginnt!”.

Dieser Zeichentrickfilm wiederum fungierte als Pilotfilm und leitete die nachfolgend veröffentlichte 65-teilige Zeichentrickserie “Captain Buzz Lightyear – Star Command” (2000-2001) ein.[3]


Das deutsche DVD-Cover zum Pilotfilm “Captain Buzz Lightyear – Star Command: Das Abenteuer beginnt!”

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©The Walt Disney Company Germany GmbH

Die Verbindung zu “Lightyear” ist die, dass der Pixar-Animator Angus MacLane (u. a. “Toy Story of Terror” (2013), der bereits  im Jahre 1997 zu Pixar stieß, die Eröffungssequenzen zur Zeichentrickserie gestaltete, als großer Fan des Space Rangers gilt und nun für “Lightyear” auf dem Regiestuhl Platz nahm.[4]

Der 47-jährige der zuvor überwiegend als Animator für diverse Pixar-Produktionen tätig war und in “Findet Dorie” (2016) auch als Co-Regisseur an der Seite von Andrew Stanton stand, fühlte sich von der Figur des Buzz angezogen. Und er hatte die Möglichkeit den Film “Lightyear” vorzuschlagen, um damit sein Regiedebüt zu geben.[5]

Andrew Stanton (“Findet Nemo”, “WALL·E”) und Pixar-Urgestein Pete Docter (“Die Monster AG”, “Oben”, “Alles steht Kopf”, “Soul”), waren darüber hinaus als ausführende Produzenten beteiligt.


Angus MacLane in seinem Büro bei den Pixar Animation Studios in Emeryville, Kalifornien am 04. Oktober 2007.[9] Der Filmemacher liebt Spielzeug und gilt in Pixar-Kreisen als wandelnde Film-Enzyklopädie.[10]

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©Pixar, Photo by Deborah Coleman | Quelle: https://collider.com/angus-maclane-small-fry-toy-story-interview/

Handlung - Buzz Lightyear auf schier unmöglicher Mission?

Im Jahr 1995 bekam ein Junge namens Andy ein Buzz-Lightyear-Spielzeug zu seinem Geburtstag. Es stammte aus seinem Lieblingsfilm. Das ist dieser Film.<span class=“su-quote-cite”>Lightyear</span>

Unerforschter Kosmos, 4,2 Millionen Lichtjahre von der Erde entfernt. Das Star Command SC-01 Erkundungsschiff befindet sich im Landeanflug auf einen unerforschten Planeten. An Board: Space Ranger Buzz Lightyear und seine Partnerin und beste Freundin Alisha Hawthorne.

Die eigentliche Landung glückt. Doch der Weltraum birgt Gefahren und unvorhergesehene Widrigkeiten. Der Ehrgeizige Buzz versucht mit allen Mitteln das Richtige zu tun. Doch was ist das Richtige? Und  was, wenn er scheitert?


Buzz und seine Crew auf unerforschtem Terrain

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©The Walt Disney Company Germany GmbH | Quelle: https://screenrant.com/lightyear-movie-reviews-preview-roundup-pixar/

Nostalgische Kindheitserinnerungen - konsequente Weiterentwicklung

Der Film “Lightyear”, welcher in unserem Universum nun im Kino läuft, entstammt also eigentlich dem fiktiven “Toy Story”-Universum und war der Realfilm (was bei uns CGI entspricht), aus dem die Actionfigur Buzz resultierte, mit der Andy spielte und dabei eine verdammt gute Zeit hatte, da es sein Lieblingsfilm war. Da muss man erst mal ’ne Sekunde drüber nachdenken …

Auch wenn es nur textlich zu Beginn erwähnt wird, empfanden wir diese herangehensweise als gute Idee. Anstelle krampfhaft viel Zeit damit zu verbringen oder gar zu verschwenden, eine tiefere Verbindung zu “Toy Story” herzustellen, die ja sowieso nur darin besteht, dass Buzz das Actiontoy aus einem Film ist, den Andy in seinem Universum gesehen hat, gibt das “Lightyear” den Raum, sich voll und ganz auf eine neue Perspektive zu fokussieren.

Damit ist alles möglich. Eine konsequente Weiterentwicklung zu einer Filmfigur mit ausgefeilterem Charakter, bei der es reicht, grob den Zügen des Actionfiguren-Buzz aus “Toy Story” zu ähneln.


Andy und einige seiner “Toy Story”-Freunde im Kino

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©The Walt Disney Company Germany GmbH

Ein (fast) neuer Space Ranger

Buzz ist sympathisch!

Der “Lightyear”-Buzz ist ähnlich perfektionistisch wie sein Vorbild. Er ist selbskritisch. Wenn es Grenzen gibt, versucht er sie zu sprengen. Unmögliches möglich machen - das ist Buzz Berufung. Heldenhaft ein Logbuch einzusprechen - welches ohnehin niemand anhört - dafür ist er sich nicht zu schade. Gerade das macht ihn sympathisch. Dem Zuschauer wird es leicht gemacht, Buzz in seinem Tun anfeuern zu wollen.

Buzz mag übrigens keine Autopiloten. Und vor allem keine Frischlinge. Hochmotiviert behält er seine Ziele stets im Visier und geht analytisch vor.

Doch damit gehen auch Schattenseiten einher. Es lastet Druck auf Lightyear. Er will immer alles schaffen. Und er macht es alleine - damit niemand reinpfuscht. Irgendwann wird er die goldene Mitte finden und Hilfe zulassen müssen.


Buzz Lightyear. Logbuch-Eintrag. Sternenjahr: Keine Ahnung!<span class=“su-quote-cite”>Buzz Lightyear</span>
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©The Walt Disney Company Germany GmbH

Buzz-Synchronstimmen

Buzz wird übrigens sowohl im O-Ton als auch in der deutschen Fassung nicht von den “Toy Story”-Stammsprechern synchronisiert. Das waren/sind Tim Allen bzw. im deutschen Walter von Hauff. Stattdessen wird er in der amerikanischen Fassung von “Captain America” - Chris Evans gesprochen. Im deutschen von Tom Wlaschiha (“Game of Thrones”, “Stranger Things”).

Eine bewusste Entscheidung, wie Produzentin Galyn Susman preisgab. Ziel sei es gewesen “Lightyear” nicht zu stark mit “Toy Story” zu verbinden. Es sei beabsichtigt gewesen, den Film in dieser Hinsicht eigenständig zu machen.[6]


Chris Evans und Tom Wlaschiha auf der “Lightyear”-Premiere in London am 13. Juni 2022

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©The Walt Disney Company Germany GmbH | Quelle: https://oe3.orf.at/stories/3025242/

Wlaschiha im Synchronstudio bei den Aufnahmen zu “Lightyear” (mit Buzz-Actionfigur und “Stranger Things”-Bart)

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©The Walt Disney Company Germany GmbH | Quelle: https://oe3.orf.at/stories/3025242/

Drei große Stärken

Animations-Königsklasse

Animationstechnisch liefert “Lightyear” Bilder auf Top-Niveau. Auch wenn man das von Pixar-Filmen bereits gewohnt ist: Der neueste Streich des Studios hebt das Genre visuell beinahe auf ein neues Qualitäts-Niveau. Unglaublich plastisch, beinahe zum anfassen wirkt “Lightyear” wie die Crème de la Crème der Computeranimation. Ob das Tempo, die Formen oder die Umwelt - was heute aus dem Computer und den Köpfen des Pixar-Teams kommt ist fantastisch für Animationsfans. Inszenatorisch ist es die Königsklasse!

Ich wollte, dass die Dinge wirklich greifbar sind. Man sollte das Gefühl haben, dass man das Ding anfassen kann. Knöpfe, Schalter. Es geht mir darum eine Welt zu erschaffen, die sich glaubhaft anfühlt.<span class=“su-quote-cite”><a href=“https://www.disneyplus.com/de-de/movies/jenseits-der-unendlichkeit-buzz-und-die-entstehung-von-lightyear/6UHRsekPfYyP” target=“_blank”>Angus MacLane</a></span>

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©The Walt Disney Company Germany GmbH | Quelle: https://www.simbasible.com/lightyear-movie-review/

Science-Fiction wie bei den Großen!

Doch nicht nur was die Produktionsqualität angeht, die visuell offensichtlich ins Auge sticht, nimmt “Lightyear” Alleinstellungsmerkmale für sich ein.

Es ist ein Film in dem offensichtlich eine Seele schlummert. Ein Film mit besonderen Details - und einem Konzept. Was macht etwa findiger Space-Ranger, wenn der Autopilot nicht funktioniert? Richtig, reinpusten!

Kindheitstraum Astronaut, Faszination Weltall. All das schwimmt bei “Lightyear” im Unterton immer mit. Und das ist auch kein Wunder. Schließlich ist Regisseur Angus MacLane ein riesiger Sci-Fi-Fan und lässt mit “Lightyear” offensichtlich seiner Träume Luft.[7]


Das Raumschiff von Buzz, wurde in seinem Design, einem “Industrial Light & Magic”-Modell (u. a. “Star Wars”) nachempfunden

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©The Walt Disney Company Germany GmbH

Laut Wikipedia wollten die Animatoren, dass der Film cineastisch wirkt. Er sollte “das Gefühl der Science-Fiction-Filme hervorrufen, mit denen MacLane aufgewachsen ist”, wie es heißt. Sogar ein Modell in Art “Industrial Light & Magic” (das wohl renommierteste Studio im Bereich der Spezialeffekte in der Filmwelt, u. a. “Star Wars”) sollte, wie einst in Zeiten früher Science-Fiction Filme, als Inspiration dienlich sein. Laut MacLane sollten “visuelle Lektionen aus frühen Science-Fiction- und Weltraumopernfilmen, wie denen der Star Wars-Reihe, genommen werden, ohne jedoch solche Filme absichtlich zu imitieren.”[8]

Tatsächlich erinnert bspw. auch der sympathische und treue Roboter-Begleiter “Sox”, mit 90er Jahre Spielzeug-Einschlag, in seiner skurrilen, beinahe unheimlichen Mischung, aus Super-Androide und Kätzchenspielzeugroboter, mit dicken Spaltmaßen und dünn-harter-Fellmatte, als eines der Highlights des Films, an die weltbesten Robo-Begleiter!


Jetzt schon kultig! Die Robokatze “Sox”.

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©The Walt Disney Company Germany GmbH | Quelle: https://collider.com/lightyear-pixar-best-character-sox-filmmaker-interview/

Tiefgang

Wenn über diese herangehensweise hinaus sogar noch erwachsene, komplexe oder paradox erscheinende Themen wie Zeitreisen, Desertion (Fahnenflucht) und posttraumatische Belastungsstörung leicht angeschnitten werden - sowie ganz beiläufig und dennoch zentral - die Themen Altern und Verlust einzug finden, ist das schon Animations-Tiefgang mit Tendenz zum Kloß im Hals.


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©The Walt Disney Company Germany GmbH | Quelle: https://senegal.detailzero.com/movies/27567/bad-news-for-the-Toy-Story-spin-off-with-this-sad-record.html

Pixar macht mit “Lightyear” alles richtig - bis …

Pixar macht bis hierhin mit “Lightyear” alles richtig. Warum es dann doch “nur” zur 7,5 auf der derofa-Skala gereicht hat, lässt sich im Grunde an einem einzigen, großen Kritikpunkt festmachen. Dieser zieht die Wertung doch stärker nach unten, als man meinen würde.

Ab einem gewissen Moment, etwa im Mittelteil der Handlung, fehlt dem Space-Abenteuer, nach einem fulminantem Start, relativ plötzlich der Drive. Der Hyperantrieb stockt. Verantwortlich dafür ist offensichtlich schlicht das Drehbuch, dem einfach trotz einiger Überraschungen die Substanz, von der Mitte nach hinten raus, fehlt.

Ein Grund sind außerdem die später eingeführten Nebencharaktere. Die Frischlinge könnten, nein müssten, einprägsamer sein. Sie bleiben trotz einiger oberflächlicher Eigenheiten jederzeit relativ blass und austauschbar. Dies führt dazu, dass Buzz und sein Begleiter Sox, alleine auf weiter Flur, die einzigen interessanten Charaktere mit echtem Charisma in “Lightyear” bleiben.

Das alles wird nie zur echten Gefahr für das insgesamt positive Gesamtbild. Doch es entfernt “Lightyear” eben von einem herausragenden Abenteuer. Und ebnet den Weg zu einem “nur” sehenswerten bis ausgezeichneten Computeranimationsfilm.


Die Nebencharaktere haben nicht genug Ausstrahlung und Zugkraft

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Fazit - Space Ranger (und Luxo Jr.) mit solidem Space-Abenteuer zurück auf der Leinwand

Auch wenn der Geschichte am Ende die Puste ausgeht. Auch wenn den späteren Sidekicks wirkliches Charisma fehlt …

“Lightyear” macht visuell bzw. designtechnisch alles richtig und hebt das Genre fast auf ein neues inszenatorisches Animations-Niveau.

Das Team rund um Regisseur Angus MacLane war in der Lage, ein eigenständiges Kapitel des kultigen Space-Rangers Buzz zu kreieren, ohne dabei zu viel oder zu wenig von der Vorlage abzukupfern. “Lightyear” ist die konsequente Weiterentwicklung der Figur des Buzz Lightyear. Buzz wird abgefeuert in ein eigenes Universum.

Es ist eben kein liebloses Spin-off, sondern trägt die Essenz und Handschrift eines Regisseurs in sich, der seine eigene Faszination und Begeisterung für den Stoff, in die Arbeit mit einfließen lies.

Vor allem waren die Macher in der Lage, “Lightyear” eine eigene, starke, beinahe erwachsene Science-Fiction Note zu entlocken, die den Film im Genre der Computeranimationsfilme heraushebt. Die ihn so wirken lässt, als sei er nicht unbedingt oder ausschließlich, aufs angestammte Familien-Publikum ausgerichtet.

Eins steht für uns jedenfalls fest: Nach “Lightyear” bekommen auch groß gewordene “Toy Story”-Kinder wieder Lust Space Ranger zu spielen! Wie einst als Kind …


Bis zur Unendlichkeit. Und noch viel weiter!<span class=“su-quote-cite”>Buzz Lightyear</span>
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©The Walt Disney Company Germany GmbH

Was haltet Ihr von Buzz und seiner Crew? Teilt eure Gedanken zu „Lightyear“ mit uns in der Kommentarsektion! Wir würden uns freuen. Und Robo-Katze Sox sicher auch.


Trailer

Der offizielle deutsche Trailer zu “Lightyear”

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©Disney Deutschland

The Batman (2022)

  • 8/10
    derofa Durchschnittswertung - 8/10
8/10

Ausgezeichnet

Robert Pattinson ist the Batman!

Matt Reeves wagt sich an eine neue Verfilmung der altbekannten Fledermaus. Mit “The Batman” startet der erste Film eines neuen Batman-Universums. Insgesamt soll es eine Trilogie geben.

Neben der geplanten Trilogie soll es zudem noch zu einigen Spin-Offs zu “The Batman” kommen. Eine über das GCPD und das andere über den Pinguin. [1]

Was wir von derofa vom düsteren Batman halten, erfahrt ihr in unserer Kritik.

Genre: Superheld

Originaltitel: The Batman

Produktionsland: USA

Produktionsfirma: Warner Bros. Entertainment

Regie: Matt Reeves

Drehbuch: Matt Reeves, Peter Craig

Produktion: Matt Reeves, Dylan Clark

Musik: Michael Giacchino

Länge: ca. 177 Minuten

Altersfreigabe: FSK 12

Veröffentlichung: 4. März 2022 (Kinostart Deutschland)

Ähnliche Titel: Joker (2019), Batman Begins (2005), Suice Squad (2016)

Universum: Batman

Wertung:   

Autor: Melissa

Verfasst am: 14.03.2022

Lesezeit: ca. 7 Minuten (Direkt zum Fazit)

Ganz neue Wege

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Der Regisseur Matt Reeves hatte sich eine Besonderheit für den Film vorgenommen. Er wollte das die Ermittler-Thematik stark zwischen Batman und dem GCPD betont wird. Dies ist ihm im Ergebnis gelungen. Der gesamte Film dreht sich um die Ermittlungen der Mordfälle in Gotham City. Doch welche Besonderheit gibt es noch?

Es ist dunkel, düster …. er ist Vergeltung. Mit diesen Worten lernen wir den neu kreierten Batman kennen. Nein, er ist nicht nur Batman er ist VERGELTUNG! In der Stadt Gotham City treiben sich allerlei bösartige Gestalten herum. Die Stadt ist zu einem Treffpunkt der Anarchie geworden. Jeder macht was er will. Es gibt nicht immer Konsequenzen. ER, der sog. Vergelter kann nicht überall und für jeden da sein. Er sucht sich seine Feinde behutsam aus…im nassen und kalten Gotham City, wenn die Sonne nicht mehr scheint und die Dunkelheit die Macht über den Abend erlangt hat…dann macht ER sich auf die Suche.

Er versucht es zuerst mit Worten, ruhig und vorsichtig… dann mit Gewalt, wenn die Worte nichts bringen. Die Menschen hören nicht zu. Ihm bleibt nichts übrig. Denn er ist VERGELTUNG. Und so beginnen die ersten Szenen von “The Batman.”


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Die Handlung - Es wird knifflig, Riddler ist da!

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In “The Batman” dreht sich alles um die Opfer des Riddlers, den sog. Serienkiller von Gotham.

Der Riddler (Paul Dano) ist jetzt in Gotham City. Er ist ein Anarchist, ein Widersacher. Er versucht doch nur die Stadt zu retten…zu retten vor den Lügen der Menschen. Denn alles ist eine LÜGE - und mittendrin, in dem Netz der Unwahrheit ist unser maskierter Protagonist.

Während es zu mehreren Morden an Politikern in der Stadt kommt, hinterlässt der Riddler dem Batman (Robert Pattinson) wiederholt eine Notiz mit einem Rätsel. Konzipiert das nur ER es lösen kann. Die Fledermaus und der Lieutenant James Gordan (Jeffrey Wright) arbeiten gemeinsamen an den merkwürdig kreierten Rätseln.
Es ist die sog. Detektiv-Arbeit die wir oben erwähnt haben. Stück für Stück macht sich unser “Detektiv-Batman“ daran alle Puzzle-Teile zusammen zufügen und dem Riddler so eine Spur näher zu kommen.

So düster ist die Atmosphäre, welche uns fest packt und nicht mehr loslässt, während unsere Protagonisten versuchen ihre Polizei-Arbeit zu erledigen. Doch unser Rächer ist nicht ganz allein mit dem GCPD und macht im Verlauf noch eine weitere Bekanntschaft mit einem maskierten Freund/Feind. Durch diesen Kontakt wird den Knoten im Faden nicht lösen, es kommen weitere  dazu. Weitere Verknüpfungen nach außen. Wohin führt uns das alles? Warum hinterlässt der Riddler personalisierte Nachrichten an den Batman?


Batman ist nicht alleine

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Packender Thriller

James Gordon und Batman arbeiten gemeinsam an dem Riddler-Fall

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“The Batman” fühlt sich erfrischend gut an. Durch die Erzählweise vom Rächer in der Position eines Detektivs und dem Riddler mit seinen skurrilen Rätseln, erschafft die Handlung eine neue Atmosphäre. So finster wie die Nacht, so lichtarm wie jede Abendstunde.

Wir spüren die Dunkelheit die allgegenwärtig ist und fiebern gerade deshalb mit unserem Protagonisten mit.
Mit “The Batman” erhalten wir keinen plumpen Action--Hollywood-Film. Viel mehr geht es um die manchmal teils gut verstrickte Handlung, die unsere volle Aufmerksamkeit fordert, ansonsten birgt es die Gefahr uns darin zu verlieren.

Untermalt wird dieses neue Konzept von Regisseur Reeves durch einen passenden Soundtrack - nicht zu viel nicht zu wenig. Die Melodie wirkt stimmig auf die Szenen angepasst und verleiht der Schattenseite den noch fehlenden Touch.


Wenn man ihn braucht, wird er kommen

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Pattinson ist Batman!

Robert Pattinson ist der neue Batman

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Nun kommen wir zur schauspielerischen Leistung des neuen Batman. Pattinson stand vor der Veröffentlichung des Filmes in der Kritik „kann er wirklich der neue Batman sein?“ Da man ihn vorallem durch die Vampir-Saga “Twilight” als Edward den charmanten Vampir kennengelernt hat, musste Pattinson sich beweisen und zeigen, dass er mehr als ein Teenie-Idol ist.

Er spielt im neuen Film einen jungen Bruce Wayne der noch nicht all zu lange in Gotham City als Racheengel unterwegs ist. Er ist ein Batman, welcher sich nicht durch den Namen definiert und vielleicht zu diesem Zeitpunkt ein noch etwas unerfahrener Charakter ist.
Robert bringt den Zwiespalt den der Charakter mit sich trägt gut auf die Leinwand. Auf der einen Seite ist er die Vergeltung, der Held in der Geschichte, auf der anderen Seite präsentiert er sich so als wäre er in Symbiose mit der Dunkelheit. Als sei es seine natürliche Umgebung, was ihn mit dem “Bösen” assoziiert.

Er spricht Über die Unfähigkeit der Menschen und den Verbrechen in Gotham City. Wir haben somit nie das Gefühl gehabt, dass unser Held unser Feind ist. Auch wenn Batman sich hier sehr wohl in der Dunkelheit fühlt und es für ihn nichts als Vergeltung gibt, bleibt er für uns der Superheld in der Geschichte. Batman zeigt sich in seinen Charakterzügen als verletzter, mit Narben übersäter Protagonist. Exakt durch diese Narben veranschaulicht uns das, was wir bereits gewussten haben. Die Narben von Batman sind nicht nur äußerlich zu sehen, sondern spiegeln sich auch in seiner Seele wieder. Denn er ist Vergeltung!

Robert macht seine Arbeit hervorragend gut. Jegliche Zweifel konnten wir schnell fallen lassen. Er ist der neue Batman!


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Ein Held mit Narben übersät

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Ein Film mit Überlänge

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Der Film hat eine Laufzeit von 177 Minuten. Da fragt man sich schnell -  muss das denn sein?
Wir hatten einen guten Start zu Beginn des Filmes…alles wurde flüssig und stimmig erzählt. Irgendwann haben wir uns kurzzeitig nicht wiedergefunden…wir waren verloren.

Die Handlung war das erste mal zäh und langatmig. Sie hat sich gezogen. Fast waren wir weg vom Köder, weg vom Haken an dem wir uns einst verfangen hatten.

Die Geschichte macht kurze Zeit darauf eine 180 Grad Wendung und schon sind wir wieder am Haken den wir bereits kannten. Das Finale ist die Sahne auf der Torte. Es schmeckt uns sehr gut. Wir hätten nichts anderes gewollt. Am Ende wurden wir nun doch gesättigt.


 

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Fazit - mehr als nur Hype! Er ist der neue Batman

Kurzum: Ja für uns ist “The Batman” ein ausgezeichneter Film . Wir haben dennoch nur 8/10 vergeben, warum?
Leider mussten wir einige Punkte aufgrund der unnötigen Überlänge abziehen. Denn dies schadete der Handlung enorm. Zum Glück aber nur kurzzeitig. Schnell waren wir wieder mitten im Geschehen.

Uns hat die Leistung von Pattinson als neuer Batman sehr gefallen. Er passt perfekt in die Rolle und verkörpert den jungen Batman mit seinen Narben -  den düsteren Batman den wir so nicht kannten, diese Darstellung verkörpert er perfekt. Auch die restliche Besatzung ist zu loben. Jeffrey Wright spielt den Polizisten Gordon so authentisch wie möglich. Wie auch der Pinguin gespielt von Colin Farrel, bei dem wir erst zweimal hinsehen mussten, um ihn zu erkennen.

Zudem hat uns diese dunkle düstere Atmosphäre gefallen, in Kombination mit der Krimie-Thematik die wir konstant bis zum Schluss erleben konnten. Es wirkt wie ein Thriller, bei dem wir ungefähr wissen wer der Täter ist, jedoch noch zu weit davon entfernt sind ihn zu fangen. Genauso wie Batman selbst! Er versucht die Rätsel des Riddlers zu lösen und so sein Spiel zu spielen. Er versucht ein Held für Gotham und ein Funken in der Dunkelheit zu sein.

Zum Schluss heißt es dann nur noch, er ist nicht nur der Batman er ist VERGELTUNG!


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Was haltet Ihr von Matt Reeves neuen Batman? Teilt eure Gedanken zu „The Batman“ mit uns in der Kommentarsektion! Wir würden uns freuen. Und unsere maskierter Held sicher auch.


Trailer

Der offizielle englische Trailer zu „The Batman“.

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Kingdom Hearts Universum - Womit starten?!

Kingdom Hearts - Übersichtsseite

Im Jahre 2002 geschah etwas magisches und zugleich ungewöhnliches in der Welt der Videospiele.

Die legendäre japanische Rollenspielschmiede “Square Enix” und der Trickfilmriese “Disney”, fädelten eine Partnerschaft ein, die auch Jahrzehnte später noch bestand haben sollte.

Mit dem ersten Serienteil “Kingdom Hearts” debütierte das mittlerweile riesige Universum auf der PlayStation 2, einst am 28. März 2002 und sollte eine riesige Menge an Nachfolgern nach sich ziehen. Videospieler der ganzen Welt sind bis heute verzaubert sowie fasziniert von Sora und seinen tiefgreifenden Abenteuern.

Was es mit der sagenumwobenen Action-Rollenspiel-Reihe auf sich hat, was ein Fahrstuhl damit zu tun hat, warum die Story-Komponente sehr wichtig für das Franchise ist und in welcher Reihenfolge geneigte Fantasten die Spieleserie zocken sollten, verraten wir in unserem Artikel - zum “Kingdom Hearts”-Universum. Viel Spaß beim stöbern!


Hört hier das offizielle “Kingdom Hearts” Thema mit dem Titel “Dearly Beloved”

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©Disney, Square Enix | Das hier verwendete, urheberrechtlich geschützte Material, dient nur zu Rezensions- sowie Veranschaulichungszwecken. Die Rechte des Materials liegen bei den genannten Rechteinhabern. Eine Vervielfältigung ist strengstens untersagt.

Lesezeit: ca. 5 Minuten

Beschreibung

“Kingdom Hearts” ist eine Videospielereihe die seit 2002 von Square Enix in Zusammenarbeit mit “Disney Interactive Studios” produziert wird.

Die Reihe handelt vom Schlüsselschwertkrieger Sora und widmet sich im Wesentlichen dem klassischen Kampf von Gut (dem Licht) gegen das Böse (die Dunkelheit).

“Kingdom Hearts” spielt in einer Welt kombiniert aus dem Disney- sowie “Final Fantasy”-Universum. Zahlreiche Charaktere unter anderem aus Animationsfilmen der “Disney Meisterwerke”-Reihe sowie Square Enix-Projekten tauchen in den Videospielen auf.


Hier ein honighaftes verschmelzen der Welten mit Sora und unserem liebsten Disney-Bären “Winnie Puuh

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©Square Enix, ©Disney | Quelle: https://www.deviantart.com/danchaos1/art/100-Acre-Wood-Kingdom-Hearts-Wallpaper-539391815

Über die Jahre hinweg erschienen seit 2002 zahlreiche Titel für diverse Plattformen sowie mehrere Neuauflagen. “Kingdom Hearts” entwickelte sich so zu einem groß angelegten Franchise und kommerziellen Erfolg. Die überwiegende Mehrheit an Auskopplungen sind im Genre des Action-Rollenspiels beheimatet.

Insbesondere die gleichermaßen verschachtelte und über die Jahre immer weiter verzweigte und ausgebaute Geschichte von “Kingdom Hearts” gilt als enorm komplex und steht mittlerweile wie keine andere Eigenschaft exemplarisch für das Franchise.


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©Square Enix, ©Disney | Quelle: https://www.deviantart.com/holydemons/art/Kingdom-Hearts-Collage-417286473

Ursprung

Als federführend bei der Entwicklung von “Kingdom Hearts”, insbesondere der Charaktere, gilt der japanische Gamedesigner und Künstler Tetsuya Nomura vom Entwicklerstudio Square Enix.

Neben der “Kingdom Hearts”-Reihe zeichnete sich dieser für das Charakterdesign wesentlicher Ableger der “Final Fantasy”-Videospiele, darunter “Final Fantasy VII”, “Final Fantasy VIII”, “Final Fantasy X”, Final Fantasy XIII” sowie Final Fantasy XV” verantwortlich.[1]


Tetsuya Nomura

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©Square Enix, ©Disney | Quelle: https://it.ign.com/kingdom-hearts/181024/feature/larte-di-tetsuya-nomura-genio-e-follia-del-director-di-final-fantasy-e-kingdom-hearts

Ungewöhnlich war die Zusammenarbeit von Disney und Square Enix auch deshalb, da insbesondere das kalifornische Medienunternehmen mit Sitz in Burbank dafür bekannt ist, Markenrechte offensiv zu schützen[2] und Disney einwilligten, dass ihre weltweit bekannten, exklusiv vermarkteten Charaktere, ihren Weg in das Spiel finden.

Das Projekt kam übrigens durch den Zufall zustande, dass seinerzeit beide Firmen im gleichen Gebäude in Japan ansässig waren und der Produzent Shinji Hashimoto einen Verantwortlichen von Disney im Aufzug des Gebäudes traf, wie es auf Wikipedia heißt.[3]

Ursprünglich sei ein Fokus auf das Gameplay mit einer simplen Geschichte geplant gewesen, um der jungen Disney-Zielgruppe zu entsprechen. Nach Intervention des ausführenden Produzenten Hironobu Sakaguchi, seines Zeichens übrigens Schöpfer der “Final Fantasy”-Reihe, mit dem Hinweis, man müsse das Spiel auf das Niveau besagter Reihe bringen, entwickelte Gamedesigner Nomura die Geschichte weiter.[4]

Irgendwie ironisch, wenn man bedenkt, dass heute genau diese vielschichtige und weit verzweigte Story das Aushängeschild von “Kingdom Hearts” ist.


Variante eines Zeitstrahls  zur “Kingdom Hearts”-Chronologie. Weiter unten findet Ihr weitere Formen

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© https://www.ingame.de/specials/kingdom-hearts-special-worum-geht-es-womit-anfangen-alle-spiele-im-ueberblick/

Chronologie

Nicht wenige Videospieler stoßen während ihrer Gaming-Laufbahn auf die Frage, in welcher Reihenfolge die “Kingdom Hearts”-Spiele gespielt werden sollten.

Welche Reihenfolge ist eigentlich die richtige, um die Handlung chronologisch zu verfolgen? Und macht diese Herangehensweise überhaupt Sinn? Wir erklären es Euch in unserem Artikel.

Zuerst einmal, zeigen wir Euch welche Spiele bereits erschienen sind und wann diese veröffentlicht wurden. Bereits von uns rezensierte Werke sind entsprechend verlinkt. Danach widmen wir uns der chronologischen Reihenfolge der Haupthandlungen.

Vor nicht allzu langer Zeit endete mit „Kingdom Hearts III“ übrigens die „Sucher der Dunkelheit“-Saga. Laut Schöpfer Tetsuya Nomura soll das Universum in Zukunft weiter ausgebaut werden.[5]

Spiele nach Erscheinungsjahr

  • 2002 - Kingdom Hearts (PlayStation 2)
  • 2003 - Kingdom Hearts: Chain of Memories (GameBoy Advance)
  • 2006 - Kingdom Hearts II (PlayStation 2)
  • 2007 - Kingdom Hearts - Re:Chain of Memories (PlayStation 3)
  • 2008 - Kingdom Hearts re: Coded (Nintendo DS)
  • 2009 - Kingdom Hearts 358/2 Days (Nintendo DS)
  • 2010 - Kingdom Hearts Birth by Sleep (PlayStation Portable)
  • 2012 - Kingdom Hearts 3D: Dream Drop Distance (Nintendo 3DS)
  • 2013 - Kingdom Hearts HD 1.5 & 2.5 ReMIX(PlayStation 4, Xbox One)
  • 2016 - Kingdom Hearts X / Back Story (Smartphone)
  • 2017 - Kingdom Hearts 2.8 Final Chapter Prologue (Kingdom Hearts Birth by Sleep 0.2) (PlayStation 4)
  • 2019 - Kingdom Hearts III (PlayStation 4, Xbox One)

Ganz schön viele Spiele, da ist es nicht verwunderlich wenn man hier schon mal den Überblick verliert.

Wenn ihr die Geschichte von “Kingdom Hearts” in der chronologisch richtigen Reihenfolge der Handlungen spielen wollt, verraten wir euch jetzt, wo ihr beginnen solltet.

Spiele nach Abfolge der Haupthandlungen

  • Kingdom Hearts X/Back Cover (Diese Geschichte erklärt euch die Ereignisse vor dem Beginn des Schlüsselschwert-Krieges. Die Handlung ist nur als Film auf der “HD-Collection 2.8” und “The Story So Far” enthalten.)
  • Kingdom Hearts Birth by Sleep (Das Spiel erzählt die Geschichte von Aqua, Ventus und Terra. Ihr Abenteuer ist der Beginn für die Geschichte von Sora, Donald und Goofy. Als Neuauflage in der “HD-Collection 1.5+2.5. ReMix” und “The Story So Far” enthalten.)
  • Kingdom Hearts (Der Anfang von Soras, Donalds und Goofys Abenteuer sowie das erste Spiel der Hauptreihe. Heute als Neuauflage auf der “HD Collection 1.5+2.5. ReMix” und “The Story So Far” erhältlich.)
  • Kingdom Hearts Re:Chain of Memories (Die Geschichte setzt zugleich an die von “Kingdom Hearts” an und gilt als Nachfolger des Hauptspieles. Hier tritt zum ersten mal die Organisation XIII auf. Spielbar auf der “HD-Collection 1.5+2.5. ReMix” und “The Story So Far”.)
  • Kingdom Hearts 358/2 Days (Das Spiel fokussiert sich auf Roxa und spielt zwischen dem Ende von “Kingdom Hearts” und dem Anfang von “Kingdom Hearts II”. Spielbar nur auf dem Nintendo DS oder als Film auf der “HD-Collection 1.5+2.5. ReMix” und “The Story So Far” erhältlich.)
  • Kingdom Hearts II (Das Abenteuer von Sora, Donald und Goofy geht weiter. Die Organisation XIII ist noch gefährlicher und die Suche nach Riku setzt sich fort. Spielbar auf der “HD-Collection 1.5. + 2.5 ReMix” und “The Story So Far”.)
  • Kingdom Hearts re: Coded (Setzt an “Kingdom Hearts II” an. Dieses mal geht es um das Tagebuch von Jiminy die Grille. Selbst König Mickey muss nun weiter helfen. Ein neues Abenteuer beginnt. Das Spiel ist nur auf dem Nintendo DS spielbar oder als Film auf der “HD-Collection 1.5+2.5. ReMix” und “The Story So Far” erhältlich.)
  • Kingdom Hearts 3D: Dream Drop Distance (Riku und Sora stellen sich der Prüfung des Schlüsselschwertes. Doch auch hier lauert wieder eine Dunkelheit, die es auf die beiden abgesehen hat. Auf dem 3DS spielbar oder auf der “HD-Collection 2.8” und “The Story So Far”.)
  • Kingdom Hearts Birth by Sleep 0.2 (Die Handlung dient als Epilog zu “Kingdom Hearts Birth by Sleep” und als ein Vorspiel zu “Kingdom Hearts III”. Deshalb kann das Spiel auch direkt nach “Birth by Sleep” gespielt werden oder als Vorspiel zu “Kingdom Hearts III” dienen. Das Spiel nutzt neben “Kingdom Hearts III”, das erste mal die “Unreal Engine”. Spielbar auf der “HD-Collection 2.8” und “The Story So Far”.)
  • Kingdom Hearts III (Ein ganz neues Abenteuer und das Ende der „Sucher der Dunkelheit“-Saga  erwartet uns hier. Die Geschichte vom Schlüsselschwertträger geht weiter. Lasst euch überraschen! Spielbar als eigenständiges Spiel mit dem Titel “Kingdom Hearts III”. Ist Stand jetzt (03.04.2022) auf keiner Collection vorhanden!)

Weitere Versionen von “Kingdom Hearts”-Zeitleisten

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©Square Enix, ©Disney | Quelle: https://www.reddit.com/r/KingdomHearts/comments/5f4w9f/media_my_kingdom_hearts_timeline/

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©Square Enix, ©Disney | Quelle: https://www.deviantart.com/danchaos1/art/Kingdom-Hearts-Timeline-2002-2014-463214485

Wie nun spielen?

Auch wir haben uns die Frage gestellt: In welcher Reihenfolge erleben?!

Die Antwort ist unbefriedigend. Es gibt wohl nicht die “eine Wahrheit” oder die eine “richtige” Herangehensweise. Es ist ganz einfach Geschmackssache!

Sollte man etwa mit „Birth by sleep“ seine Reise durch das “Kingdom Hearts”-Franchise starten? Grundsätzlich macht es ja durchaus Sinn, die Geschichte des riesigen Universums nach der Chronologie der Haupthandlungen, also storytechnisch von Anfang bis Ende zu erleben. Unsere Redakteurin Lissa etwa bevorzugt diese Variante, um die Story in vollen Zügen genießen zu können.

Auf der anderen Seite fällt es dadurch vielleicht deutlich schwerer die Entwicklung des Gameplays und der Eigenschaften der “Kingdom Hearts”-Spiele nach Veröffentlichung, also sozusagen im Laufe der Generationen und gleichzusetzen mit dem Erleben der Entwickler nachzuvollziehen. Der Youtuber “Bacon Zack” beispielsweise, welcher der “Kingdom Hearts”-Reihe ein fast dreistündiges Video gewidmet hat, empfiehlt das Spielen nach Releasedatum, da die Spiele “dramaturgisch aufeinander aufbauen” würden.[6]

Fällt es paradoxerweise vielleicht sogar leichter die Geschichte zu verstehen, wenn man diese so erlebt, wie auch die Entwickler sie erlebt haben? Schließlich ist eine Vorgeschichte nicht weniger als eine Geschichte, die im Nachgang als Vorgeschichte konzipiert wurde.

Ihr seid nach all dem etwas verwirrt? Wir auch – willkommen in der Welt von „Kingdom Hearts“!


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©Square Enix, ©Disney | Quelle: https://www.deviantart.com/danchaos1/art/The-Vistas-of-Kingdom-Hearts-420484019, https://www.deviantart.com/danchaos1/art/The-Vistas-of-Kingdom-Hearts-II-470067629

Was Ihr sonst noch wissen solltet

Am 29.März 2019 erschien eine neue HD-Collection mit dem Namen “Kingdom Hearts – The Story So Far” für die PlayStation 4. Hier sind alle Spiele und Filme der bisherigen HD-Collections enthalten. Als Ausnahme dient der neueste Ableger “Kingdom Hearts III”, der nicht enthalten ist.

Im Jahr 2020 erschien eine sogenannte “All-in-One Collection” exklusiv im PlayStation Store. Diese beinhaltet im Grunde “The Story so far” inklusive “Kingdom Hearts III”. Der DLC “Re:Mind” für “Kingdom Hearts III” ist jedoch nicht enthalten!

Wir hoffen wir konnten Euch mit unserem Artikel ein wenig unter die Arme greifen, wenn ihr als Neulig vorhaben solltet, in die magische Welt von “Kingdom Hearts” einzusteigen.

Wir wünschen Euch viel Spaß beim Erleben dieser außergewöhnlichen Spielereihe!


 

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©Square Enix, ©Disney | Quelle: https://disney.fandom.com/wiki/The_Disney_Wiki?file=Kingdom+Hearts+Dream+Drop+Distance+%28Art%29.png

Anmerkung zur Seite

Dies ist die Übersichtsseite des Kingdom Hearts Universums auf derofa.de.

Auf Übersichtsseiten fassen wir unter dem Begriff „Universum“ alle für uns relevanten Werke eines Franchise oder eines Themas zusammen.

Die Übersichtsseiten verfolgen keinen Anspruch auf eine vollständige Auflistung aller je erschienenen Werke einer Marke oder eines Themas, sondern dienen der Übersicht der bisher veröffentlichten und der möglicherweise kommenden Beiträge auf derofa.de.


 

The Witcher (2019 – …)

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  • 8.5/10
    derofa Durchschnittswertung - 8.5/10
8.5/10

Ausgezeichnet

Mit “The Witcher” läutete Netflix im Jahr 2019 den Start einer neuen Serienadaption rund um Geralt von Riva ein.

Bücherwürmern und Videospielern ist der mutierte Hexer bereits bestens bekannt. Die Netflix-Serie will sich zwar an der Buchvorlage orientieren, doch steckt nicht vielleicht auch etwas Videospiel in der Produktion?

Was die einzelnen Staffeln bisher zu bieten haben, verraten wir euch übersichtlich in unseren Kritiken zu “The Witcher”.

Genre: Fantasy, Action, Abenteuer

Originaltitel: The Witcher

Produktionsland: USA, Polen

Produktionsfirma: Netflix | Sean Daniel Company, Stillking Films, Platige Image, One of Us, Cinesite

Showrunner: Lauren Schmidt Hissrich

Regie: Alik Sakharov, Alex Garcia Lopez, Charlotte Brändström, Marc Jobst, Stephen Surjik, Sarah O’Gorman, Ed Bazalgette, Louise Hooper

Drehbuch: Lauren Schmidt Hissrich, Jenny Klein, Beau DeMayo, Declan de Barra, Sneha Koorse, Haily Hall, Mike Ostrowski, Clare Higgins, Sneha Koorse, Matthew D’Ambrosio

Produktion: Sean Daniel, Jason Brown, Tomasz Bagiński, Jarosław Sawko, Lauren Schmidt Hissrich, Alik Sakharov

Musik: Sonya Belousova, Giona Ostinelli (Staffel 01) | Joseph Trapanese (Staffel 02)

Staffeln: Staffel 01 (8 Episoden) (2019), Staffel 02 (8 Episoden) (2021), Staffel 03 (angekündigt)[1]

Länge: ca. 47-67 Minuten je Episode

Altersfreigabe: 16 (lt. Netflix) (Stand: 08.02.2022)

Veröffentlichung: Staffel 01 (20.12.2019), Staffel 02 (17.12.2021), Staffel 03 (angekündigt)

Universum: The Witcher

Nachfolger: The Witcher: Nightmare of the Wolf (Prequel, Animationsfilm) (2021), The Witcher: Blood Origin (Prequel, Realserie) (2022)

Ähnliche Titel: The Mandalorian (2019 – …), Cowboy Bebop (2021)

Quellen
https://en.wikipedia.org/wiki/The_Witcher_(TV_series) | https://de.wikipedia.org/wiki/The_Witcher_(Fernsehserie)#Episodenliste

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Lesezeit Beschreibung: ca. 1 Minute

Beschreibung - Hexer in Serie

Mit “The Witcher” veröffentlichte Netflix im Jahr 2019 eine neue Serien-Adaption rund um den Hexer Geralt von Riva.

Die Serie basiert auf der polnischen Buchreiche des Autors Andrzej Sapkowski, der sogenannten “Geralt-Saga”.

Internationale Bekanntheit und popkulturelle Relevanz erlangten die Geschichten über den “weißen Wolf” insbesondere durch die Videospiel-Interpretationen des polnischen Entwicklerstudios CD Projekt RED.

Dessen dritter Teil aus dem Jahre 2015 erhielt laut Entwickler mehr als 800 Auszeichnungen, davon ca. 250 für das Spiel des Jahres.[1]

Die neue Netflix-Serie orientiert sich an den Büchern von Sapkowski, setzte jedoch Charaktere und/oder Ereignisse in einen anderen Kontext zur Vorlage.[2] Im Verhältnis zum Videospiel “The Witcher 3: Wild Hunt” (2015), erzählt die Fantasy-Serie eine Vorgeschichte mit einem jüngeren Geralt von Riva.

Die Hauptrolle des Geralt wird vom britischen Schauspieler Henry Cavill verkörpert, der besonders für seine Rolle als Superman in den Comic-Verfilmungen “Man of Steel” (2013) sowie “Batman vs. Superman” (2016) bekannt ist. In weiteren Rollen sind Freya Allan sowie Anya Chalotra zu sehen.

Die erste Staffel umfasst acht Episoden und wurde am 20. Dezember 2019 auf der Streaming-Plattform Netflix veröffentlicht.

Eine zweite Staffel wurde von Netflix am 17. Dezember 2021 veröffentlicht und umfasst erneut acht Episoden.[3] Eine dritte Staffel ist angekündigt, soll wohl aber frühestens 2023 erscheinen.[4]

Review - Staffel 01 (2019)

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Wertung:  

Autor: Jannik

Verfasst am: 29.02.2020

Lesezeit: ca. 4 Minuten (Direkt zum Fazit der ersten Staffel)


“Der weiße Wolf”

In der Haupthandlung der eigentlichen Geschichte von “The Witcher” - die in der neuen Serie nur grob angedeutet wird - wurde Geralt von Riva als Kind von seiner Mutter, der Zauberin Visenna, in der alten Festung der Hexer “Kaer Morhen” zurück gelassen. Dort erhielt er durch Mutationen, während der Ausbildung zum Hexer, übernatürliche physische Kräfte und geistige Fähigkeiten.[5]

Hexer werden in der Welt von “The Witcher” als aussätzige, abstoßende und verachtenswerte Geschöpfe betrachtet. Das bekämpfen von Monstern ist jedoch ihre Spezialität und wird deshalb klassischerweise mit Gold vergütet.

Mit seinem Pferd Plötze streift Geralt durch das Land. Durch eine Schicksalhafte Begegnung und der sogenannten “Vorhersehung”, ist er mit einem Kind aus dem Königreich Cintra verbunden. Als das verfeindete Königreich Nilfgaard in Cintra einmarschiert, holt Geralt die Verantwortung aus der Vorhersehung ein und er macht sich auf die Suche nach dem Kind.

Außerdem dreht sich die erste Staffel der Serie um eine Zauberin, die den Fans bereits bestens bekannt sein sollte sowie andere Weggefährten von Geralt. Diese möchten wir an dieser Stelle jedoch nicht verraten.


Schauspieler Henry Cavill als “der weiße Wolf” in der Netflix Serienadaption

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Gamer-Herzen & Leseratten

Wir behaupten einfach mal: Nur eingefleischte Fantasy-Fans unter den Leseratten kannten die “Geralt-Saga” des polnischen Buchautors Andrzej Sapkowski, bevor das Entwicklerstudio CD Project RED im Jahr 2007 mit ihrer Spielereihe für größere internationle Bekanntheit des Hexers sorgte.

Mit dem dritten Teil “The Witcher 3: Wild Hunt” erreichte das Fantasy-Epos schließlich sogar den Mainstream und war für viele DAS Videospiel des Jahres - wenn nicht sogar das beste Spiel der vergangenen Dekade. Heute gilt es zweifelsohne als Maßstab im Rollenspiel-Genre.

Dass Netflix nun eine neue Serie rund um den wortkargen und abgeklärten Monsterschlächter Geralt in Auftrag gegeben hat, liegt deshalb wohl vor allem am großen Erfolg des Videospiels - auch wenn die Serie offiziell auf der Buchvorlage von Sapkowski basiert.

Die Vermutung liegt nahe, dass sich bei der Umsetzung nicht nur die Bücher, sondern auch die Videospielreihe genauer angeschaut wurde, um die zahlreichen Fans des Monsterjägers nicht zu verprellen.

Geralt von Riva ist jedenfalls ganz bestimmt ein Name der Gamer-Herzen höher schlagen lässt und für eine hohe Erwartungshaltung bei Fans der Bücher und Videospielen gleichermaßen sorgte.


Einige Cover der Buchvorlage die als “Geralt-Saga” bezeichnet wird

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Quelle: https://fictionhorizon.com/best-order-to-read-the-witcher-books/

Links Monsterschlächter Geralt aus dem Videospiel von CD Projekt RED. Rechts der britische Netflix-Witcher Henry Cavill.

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Quelle: https://unleashthegamer.com/netflix-witcher-games-books/

High-Fantasy

Wer den Stoff von “The Witcher” kennt und bereits Bekanntschaft mit der düsteren und bezaubernden Fantasy-Welt gemacht hat, der fühlt sich sofort heimisch in den Landen, die uns stilistisch geradewegs in eine magische Version des europäischen Mittelalters versetzen. Sowohl in seiner altertümlichen Sprache als auch in seinen Kulissen erinnert die Serie an ähnliche Werke im Genre wie z.B. “Game of Thrones” (2011-2019).

Typisch für das High-Fantasy-Genre ist auch, dass “The Witcher” nicht immer leicht zu verstehen ist und viel Aufmerksamkeit vom Zuschauer erfordert. Unglücklicherweise verstärken die Produzenten diesen schwierigeren Zugang noch, indem sie die Serie teilweise zeitlich durcheinander erzählen. Dabei treffen verschiedene Zeitebenen auch mal innerhalb einer Folge aufeinander und müssen im Kopf erst verknüpft und eingeordnet werden. Dies kann verwirrend sein und manches mal konfus und chaotisch wirken.

Unsere Erwartungen erfüllt die neue Serie um den Hexer trotz dieser schwierigen Verbindung. In einer Kombination seiner Stärken und Bestandteile, weiß der weiße Wolf abzuliefern.

Da wäre als Basis die interessante Geschichte, die trotz oder gerade wegen der mehreren Zeitebenen, gut miteinander verzahnt scheint. Für die Ohren wäre da die überaus stimmige Musik, die zwar nicht ganz an den Soundtrack vom Videospiel “The Witcher 3: Wild Hunt” heran kommt - ganz einfach deshalb:


 

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©CD Projekt RED | Das hier verwendete, urheberrechtlich geschützte Material, dient nur zu Rezensions- sowie Veranschaulichungszwecken. Die Rechte des Materials liegen bei den genannten Rechteinhabern. Eine Vervielfältigung ist strengstens untersagt.

Aber dennoch für einige Gänsehautmomente sorgen kann:

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©Netflix | Das hier verwendete, urheberrechtlich geschützte Material, dient nur zu Rezensions- sowie Veranschaulichungszwecken. Die Rechte des Materials liegen bei den genannten Rechteinhabern. Eine Vervielfältigung ist strengstens untersagt.

Ästhetische, märchenhafte Umgebungen sowie eine Prise Brutalität im Kampfe, sorgen für die visuellen Reize. Abgerundet wird das Konstrukt durch eine ungewöhnliche, bittersüße Liebesgeschichte. All diese Elemente führen zu einer Sogwirkung und laden zum Eintauchen in eine ganz eigene Welt ein.


Der 32-jährige Brite Joe Batey spielt Rittersporn

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Fazit – Ein verheißungsvoller Aufbruch

Nicht wenige Fans machten sich sorgen, ob eine Serie zur “Geralt-Saga” wirklich funktionieren kann. Doch Netflix und die Produzenten beweisen aufgrund hoher Produktionsqualität, dass sie es kann.

Trotz seiner etwas kryptischen Erzählung und zeitlichem Wirrwarr, bietet “The Witcher” in seinen acht Episoden viele spannende TV-Momente. Der auffällig gut gewählte Cast sowie das solide Skript funktionieren als Fundament und ergeben in Kombination mit Musik und visuellen Schauwerten eine ausgezeichnete Serie.

Ein verheißungsvoller Aufbruch also für unseren Hexer Geralt und seine Gefährten. Doch feststellen muss man auch: Staffel eins schafft, ähnlich wie die Star Wars-Serie “The Mandalorian”, nur eine erste Grundlage und wird erst im Verbund mit weiteren Staffeln wirklich zu einer epischen Reise werden können. Der Grundstein ist jedenfalls gelegt und Nachschub bereits für den 17. Dezember 2021 angekündigt.[6] Bleibt zu hoffen, dass “The Witcher” uns weiterhin durch seine Stärken verzaubern und entzücken wird.


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Trailer - Staffel 01

Der offizielle deutsche Trailer zur ersten Staffel von “The Witcher”

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Review - Staffel 02 (2021)

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Wertung:  

Autor: Jannik

Verfasst am: 03.02.2022

Lesezeit: ca. 2 Minuten (Direkt zum Fazit der zweiten Staffel)


Cirilla im Zentrum

Vor etwa zwei Jahren erschien die erste “The Witcher”-Staffel rund um den Monsterschlächter Geralt von Riva. Diese handelte selbstredend vom namensgebenden Hexer. Doch vor allem die Zauberin Yennefer von Vengerberg  (Anya Chalotra), spielte eine wesentliche Rolle und erhielt als detailliert ausformulierter Charakter mit großer Persönlichkeit, ihre Einführung als wichtige Hauptfigur der Serie.

Da ist es nicht verwunderlich, dass die Macher rund um Showrunnerin Lauren Schmidt Hissrich, dieses mal einem nicht weniger wichtigen Charakter aus dem “The Witcher”-Universum die große Bühne geben. Schließlich will das Universum aus den Vorlagen entfaltet und die Geschichte weitergebracht werden. Dieses mal steht alles ganz im Zeichen des Kindes aus der Vorsehung.

Während Geralt die Vater- und Beschützerrolle übernimmt, sucht Ciri nach sich selbst. Nachdem das Mädchen aufgrund des kriegerischen Angriffs von Nilfgaard, aus ihrer Heimat Cintra fliehen musste, sieht sie Anfangs verwirrt, schon bald einem neuen Leben entgegen.


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Mysterypuzzle ohne Zeitsprünge

Als kritikwürdig empfanden wir in Staffel eins vor allem die chaotische Erzählung, bestehend aus mehrere Zeitebenen. Von diesem Ansatz haben sich die Macher rund um Hissrich nun glücklicherweise verabschiedet. Dieses mal werden chronologisch die Geschehnisse rund um Geralt, sein Kind Ciri sowie die politischen Machtfehden und die vom Blut getränkten Schlachtfelder erzählt.

Die Handlung wurde dabei erneut weitesgehend aus den Büchern von Sapkowski entnommen, während im Unterschied zur ersten Staffel jedoch auch neue Handlungsstränge ohne Literaturvorlage verwendet wurden.[7]

Während Ciris Selbstfindungsprozess, Geralts Ambitionen als Beschützer sowie Yennefers Kriegstraumata nicht eh schon Stoff genug bieten würden, erfreuen die Nebenschauplätze ebenfalls mit spannenden Intrigen, rätlselhaften Mysterien und interessanten Charakteren. Dies geht ebenso erneut Hand in Hand mit den bezaubernden Kulissen und Kostümen.

Die zweite Staffel könnte man dabei als eine Art Mischung aus Mysterypuzzle und Hof-Debatten bezeichnen. Als Zuschauer rätseln wir mit, wo die dunklen Mächte ihren Ursprung haben, was Ciri damit zu tun hat und welch neue Fehden sich in den machtumkämpften Landen auftun.


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Fazit - Ein Hexer der sich macht!

Netflix “The Witcher”-Interpretation besticht in seiner Fortsetzung beinahe auf ganzer Linie und stellt eine klare Steigerung zur ersten Staffel dar.

Durch den Wegfall der verschiedenen Zeitebenen in der Erzählweise, fällt es deutlich leichter der Geschichte rund um Geralt, Ciri und Yennefer zu folgen. Trotzdem fehlt dabei in keiner Weise der Tiefgang, denn Wendungen oder auch mysteriöse, übernatürliche Rätsel, die nur wahre Hexer und Zauberer zu lösen vermögen, werden Euch geboten.

Es macht großen Spaß der Geschichte zu lauschen und sich erneut in eine andere Welt voller Magie, Machtspielchen und Altertümlichkeiten entführen zu lassen.

Besonders Ciris Charakter (Freya Allan) bekommt viel Entwicklungszeit zugesprochen und legt so bereits das weitere Fundament für eine dritte Staffel.

Da auch die Action, brachiale Monsterkämpfe und die Nebencharaktere, sowie politische Grabenkämpfe nicht zu kurz kommen, ist die zweite Staffel eine noch bessere Mischung, mit zwar weniger bittersüßer Romanze aber dafür wesentlich befriedigender Erzählweise.

Bleibt zu hoffen, dass dieses hohe Niveau auch für die dritte Staffel beibehalten werden kann. Einen Starttermin gibt es derzeit noch nicht.


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©Netflix

Trailer - Staffel 02

Der offizielle deutsche Trailer zur zweiten Staffel von “The Witcher”

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©Netflix

Was haltet Ihr von Netflix Version des weißen Wolfs? Teilt eure Gedanken zu „The Witcher“ mit uns in der Kommentarsektion! Wir würden uns freuen. Und Geralt auch.

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©Netflix

Marvel’s Spider-Man: Miles Morales (2020)

  • 7/10
    derofa Durchschnittswertung - 7/10
7/10

Spielenswert

Passend zum Verkaufsstart der PlayStation 5 brachte uns Insomniac Games einen Nachfolger zu “Marvel’s Spider-Man” heraus.

Ihr schlüpft erneut in die Rolle von Spidey in der fiktiven winterlichen Marvel Stadt.

Inhaltlich setzt die Handlung hier genau an seinen Vorgänger an. Wer somit bereits in das Spider-Kostüm schlüpfen konnte, der wird umso mehr Freude mit diesem neuen Titel haben.

Was wir in der Redaktion von der Fortsetzung und dem neu maskierten Spinnenmann halten, erfahrt ihr in unserer Kritik.

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Genre: Action-Adventure, Open-World

Originaltitel: Marvel’s Spider-Man: Miles Morales

Produktionsland: USA

Entwicklerstudio/Publisher: Insomniac Games / Sony Interactive Entertainment

Musik: John Paesano

Spielmodus: Einzelspieler

DLC: bisher keiner bekannt

Spielzeit:

Hauptspiel: ca. 10–12 Stunden (Story), ca. 15 Stunden (100%)

Plattformen: PlayStation 4, PlayStation 5

Altersfreigabe: USK 12

Universum: Marvel

Vorgänger: Marvel’s Spider-Man (2018)

Ähnliche Titel: Marvels Guardians of the Galaxy (2021), Assassins Creed Valhalla (2020)

Wertung:  

Testplattform: PlayStation 5

Autor: Melissa

Verfasst am: 08.01.2022

Lesezeit: ca. 5 Minuten (Direkt zum Fazit)

Spider-Man in neuer Optik

Im Jahr 2018 erschien ein neues Spider-Man Videospiel für die PlayStation 4. Das Videospiel erhielt überaus gute Kritiken. Den meisten ist dieser Titel beretis bekannt. Falls ihr das Videospiel jedoch noch nicht kennt, werft einen Blick in unsere Kritik zu “Marvel’s Spider-Man” auf derofa.de.

Das die Entwickler erneut ein Videospiel in petto haben, sieht man zwei Jahre später. Da entscheid sich das Entwicklerstudio Insomniac Games & Sony Interactive Entertainment für eine Fortsetzung zu dem Videospiel “Marvel’s Spider-Man”. Mit dem Titel “Marvel’s Spider-Man: Miles Morales” versetzt es uns wieder zurück in die fiktive Marvel-Version der Stadt New-York. Die Handlung setzt exakt an seinen Vorgänger an, jedoch mit einem großen Unterschied: Ihr steuert dieses mal nicht unseren alten Freund Peter Parker sondern seinen “Lehrling” Miles Morales. Sein Charakter wurde bereits im Videospiel 2018 das erste mal vorgestellt.

Ihr schlüpft damit in die Fußstapfen von Peter Parker und seid ab sofort “der neue Spidey”. Zudem spielt die Handlung im Winter und präsentiert euch eine schöne  Weihnachtsatmosphäre.


Erneut schwingt ihr euch als Spider-Man durch die Häuser New-Yorks

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©Marvel

Das Böse schläft nie

Im neuesten Abenteuer unseres maskierten Helden in “Marvel’s Spider-Man: Miles Morales” dreht sich alles um den 17-jährigen Miles Morales.

Ihr durchlebt mit Miles einen Teil seiner Teenager-Zeit und erforscht wie es sich neben dem großen Spider-Man als neuer Held durch die Lüfte New-Yorks schwingen lässt. Peter Parker spielt in dieser Marvel-Fortsetzung nur eine bedingt große Rolle. Diverse Charaktere treffen auf unseren jungen Miles und fordern ihm einiges an Kraft ab.

Während Miles sich gerade an seine neu gewonnenen Spinnenkräfte gewöhnt hat, droht eine finstere Macht sein neues Zuhause zu vernichten.

Dem jungen Spidey wird bewusst, dass er durch den Spinnenbiss nun eine große Verantwortung trägt. Er muss die Bürger New-Yorks beschützen und lernt im Verlauf der Handlung seine eigenen  Feinde kennen. Um Marvels New York zu retten, muss er mutig sein und sich genauso wie der alte Spider-Man seinen Gegnern stellen - ihr schlüpft somit in die Fußstapfen seines Mentors Peter Parker. Dann heißt es Anzug an, hier kommt Spider-Man!


Miles und Peter auf den Dächern von New York

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©Marvel

Neues oder altbekanntes Gameplay

Im neuen Spidey-Abenteuer können wir uns durch die Häuser New-Yorks schwingen, neue Fähigkeiten erhalten und damit Bösewichte vermöbeln. Das Videospiel spielt sich wieder in einer Open-World in denen ihr Hauptmissionen, Nebenmissionen und Herausforderungen, sowie sammelbare Gegenstände einsammeln könnt - ganz im alten Stil seines Vorgängers.

Die Spielmechanik ist die selbe. Das Kampfsystem ist konform und keine Überraschung . Die einzige Neuerung die uns sofort aufgefallen ist, ist das noch flüssigere Gameplay im Vergleich zu seinem Vorgänger. Dies liegt jedoch vor allem auch an der Next-Gen-Konsole. Wir haben das Videospiel in unsere PlayStation 5 eingelegt und drauf los gezockt. Grafisch wurde hier nichts falsch gemacht. Die schöne winterliche Stadt New-Yorks versetzt uns gut in Weihnachtsstimmung - da zieht auch mal Spidey seine Weihnachtsmütze auf.

Never change a running system - sagt man doch so schön. Was bei “Marvel’s Spider-Man” so gut funktionierte, klappt hier ebenso - warum dann etwas ändern? Oder wäre eine Neuerung von Vorteil gewesen?

Wir können an dem Videospiel nichts neues bemängeln, eher die selben kleinen Kritikpunkte angeben, die wir auch bei seinem Vorgänger gehabt haben. Wir möchten hier auch nicht zu tief ins Detail gehen. Zu den kleinen Mängeln könnt ihr euch in der Kritik zu “Marvel’s Spider-Man” belesen.

Kurz gesagt: Bei Miles Morales wirkt das Spielsystem sehr einfach, fast stupide. Die Handlung präsentiert uns keine Hollywood-Bombe. Unser maskierter Held trifft auf seine Feinde - die Menscheit wird bedroht. Nur Spider-Man kann den Bürgern New-Yorks helfen. Klingt alles seeeehr bekannt - es bleibt auch hier also alles beim Alten.

Die Geschichte befasst sich auch mit der Rassismus-Thematik. Die schwarze Community wird hier sehr häufig erwähnt, was wohl der Ethnie des jungen Miles zu schulden ist. Mit Zeichen wie “Black Lives Matters” wird dies u.a. betont.

Peter Parkers Fähigkeiten die ihr damals schon erlernen konntet, besitzt der junge Miles bereits von Spielbeginn an. Wenn ihr genug Fähigkeitspunkte gesammelt habt, könnt ihr nun stattdessen neue erlernen, die sog. “Venom-Fähigkeiten”. Diese sind enorm starke Angriffe die euren gelben Balken, den sog. “Venom-Balken” aufbraucht. Wir empfinden das sich fast jeder Kampf durch diese neue Eignung von Miles sehr leicht bestreiten lässt.

Schön ist auch zu sehen das die Entwickler dem Spieler erneut die Option erlassen haben, verschiedenste Kostüme für die nette Spinne aus der Nachbarschaft zu sammeln und im Spielverlauf immer mal wieder wechseln zu können. Das bringt doch wieder Freude auf!


Ein kleiner Einblick in die neuen Kostüme von Spider-Man Miles Morales

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©Marvel

Fazit - Schönes Spidey-Versum

Wir haben unseren Spaß gehabt. Erneut konnten wir in das Spinnenkostüm schlüpfen. Miles Geschichte soll natürlich eine andere als die von Peter sein und das könnte dem einen oder anderen etwas widerstreben. Zudem ist Peters Spider-Man-Version  wohl für die meisten der einzig wahre Spidey. Dennoch, Miles Morales macht seine Arbeit gut, auch wenn wir seine Naivität öfter mal als nervig empfunden haben.

Das Gameplay macht nichts falsch, denn es macht aber auch nichts wirklich neu. Die grafische Darstellung ist grandios vor allem auf der PlayStation 5. Einziges Manko ist die kurze Spielzeit. Denn diese beträgt gerader mal ca. 10 Stunden. Die Option das Spiel erneut zu starten und den “Neues Spiel + ” Modus zu wählen, gibt nach dem erstmaligen Durchspielen keinen Anreiz dazu.

Nichtsdestotrotz ist Miles Version des Spinnen-Helden  durchaus spielenswert und sollte nicht als schlechte Fortsetzung anzusehen sein. Insomniac Games ist bei altbekanntem geblieben und präsentiert uns somit abermals ein schönes Videospiel im Spidey-Versum. Dann heißt es dieses mal wieder: Abwarten was für ein spinnenhaltiges Abenteuer uns als nächstes erwartet wird.


Durch große Macht folgt große Verantwortung.

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©Marvel

Was haltet Ihr von dem neuen Spider-Man?  Teilt eure Gedanken zu „Marvel’s Spider-Man: Miles Morales“ mit uns in der Kommentarsektion! Wir würden uns freuen. Unser Spidey bestimmt auch.


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©Marvel

Trailer

Der offiziele Launch-Trailer zu “Marvel’s Spider-Man: Miles Morales”.

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©Marvel | PlayStation

Aya und die Hexe (2020)

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©Studio Ghibli
  • 6/10
    derofa Durchschnittswertung - 6/10
6/10

Ganz gut

“Aya und die Hexe” ist der erste CGi-Animationsfilm vom legendären Studio Ghibli (“Chihiros Reise ins Zauberland”). Das japanische Studio ist vor allem für seine Anime-Klassiker in Zeichentrickform berühmt.

Der neueste Film nach einer Buchvorlage der britischen Schriftstellerin Diana Wynne Jones (“Das wandelnde Schloss”), handelt von dem kleinen Mädchen Aya. Aya lebt als Waisenkind in einem Heim. Als Sie von zwei ulkigen gestalten adoptiert wird, ändert sich ihr Leben schlagartig.

Ob der gewagte Versuch des Studios gelingt, in der Welt der CGI-Animation mitzumischen, erfahrt in in unserer Kritik zu “Aya und die Hexe”.

Genre: Anime

Originaltitel: Āya to Majo (Transkription)

Produktionsland: Japan

Produktionsfirma: Toho | Studio Ghibli, NHK, NEP

Regie: Gorō Miyazaki

Drehbuch: Keiko Niwa, Emi Gunji

Produktion: Toshio Suzuki

Musik: Satoshi Takebe

Länge: ca. 82 Minuten

Altersfreigabe: FSK 6

Veröffentlichung: 24. September 2021 (DVD & Blu-ray in DE)

Universum: Studio Ghibli

Vorgänger: Die rote Schildkröte (2016)

Ähnliche Titel: Mary und die Blume der Hexen (2017), Bescheidene Helden (2018), Flavors of Youth (2018)

Quellen
https://de.wikipedia.org/wiki/Aya_und_die_Hexe | https://en.wikipedia.org/wiki/Earwig_and_the_Witch | Veröffentlichung: https://www.moviepilot.de/movies/aya-and-the-witch

Wertung:   

Autor: Jannik

Verfasst am: 29.12.2021

Lesezeit: ca. 4 Minuten (Direkt zum Fazit)

Die doppelte Last

Mit “Aya und die Hexe” wagt sich Traditions-Unternehmen “Studio Ghibli” mit einem großen und unerwarteten Schritt weg vom klassischen Zeichentrick-Handwerk hin zur CGI-Animation.

Ein zeitgemäßes aber dennoch gewagtes Vorhaben, zeichneten sich die Japaner doch vor allem durch ihren unverkennbaren, handgemachten Stil aus.

Gorō, Sohn von Aushängeschild und Oscarpreisträger Hayao Miyazaki (“Chihiros Reise ins Zauberland”) wurde die zugleich ehrenvolle wie doppelt schwerwiegende Aufgabe zuteil. Doppelt schwerwiegend deshalb, weil zum einen die Altmeister rund um seinen Vater, das Zepta nun scheinbar endgültig an die jüngere Generation weitergegeben haben. Zum anderen, weil ausgerechnet diese Generation nun das riesige Ghibli-Vermächtnis und dessen Stimmungen, offensichtlich in eine moderne CGI-Kluft kleiden wollen.

Gorō Miyazaki führte übrigens bereits 2006 bei einem der “hässlicheren Entlein” des Studios “Die Chroniken von Erdsee”, sowie bei dem von der Kritik recht positiv aufgenommenen “Der Mohnblumenberg” (2011) Regie. Das neue Werk ist nach “Das wandelnde Schloss” (2004) bereits der zweite Film nach einer Buchvorlage der britischen Schriftstellerin Diana Wynne Jones.[1]

Laut der englischsprachigen Wikipedia ist Gorō der einzige im Unternehmen, der sich mit CGI-Animation auskennt.[2] In dieser Disziplin adaptierte er von 2014 bis 2015 bereits Astrid Lindgren’s Werk “Ronja Räubertochter” im Serienformat.[3]


Der mittlerweile 54-jährige Gorō Miyazaki am Zeichentisch im Ghibli-Hauptquartier in Koganei am 22. Januar 2021.[4][5] Rechts im Bild eine kleine Figur der Protagonistin Aya aus dem neuesten Film.

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©Studio Ghibli, ©Agence France-Presse/Charly TRIBALLEAU,  Quelle: https://www.thejakartapost.com/life/2021/01/26/in-miyazakis-shadow-son-goro-breaks-out-into-3d-animation-.html

Merkwürdiger Stil

Zunächst einmal präsentiert sich “Aya und die Hexe” optisch erfrischend anders.

Der Stil unterscheidet sich von dem der namhaften Studios im Bereich CGI-Animation, wie zum Beispiel “Pixar”, doch deutlicher als erwartbar war.

Während die Umgebungen gelungen wirken, machen Gesichter einen nicht zeitgemäßen, hölzern animierten sowie oft minderwertig undetaillierten Eindruck. Man möchte fast meinen Studio Ghibli hat tonnenweise internationales Referenz-Material übersehen und musste das CGI-Rad neu erfinden.

Tatsächlich gewöhnt man sich jedoch recht schnell an den simplen Look mitsamt merkwürdigen Gesichtsanimationen, die technisch nicht so recht in die heutige Zeit passen wollen. Viel wichtiger ist da die Geschichte oder?


Brandneu und doch irgendwie aus der Zeit gefallen. Der merkwürdige CGI-Stil fällt auf, wirkt mitunter billig und will mit heutigen Genre-Standards nicht so recht zusammen passen. Trotzdem hebt er sich so zumindest von der Masse ab.

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©Studio Ghibli, Quelle: https://www.nytimes.com/2021/02/03/movies/earwig-and-the-witch-review.html

Aya das Waisenkind

Die kleine, freche Aya wickelt alle um den Finger. Mit ihren Pippi Langstrumpf Söckchen weiß sie genau wie sie der Boss im Waisenhaus wird. Sogar Heimleitung und Personal tanzen nach Ayas Pfeife.

Als das junge Mädchen jedoch von zwei sonderbar ulkigen gestalten adoptiert wird, steht Aya vor der Herausforderung, sich als angehende Hexe in neuer Umgebung zurecht zu finden.


Ayas neue Eltern sind irgendwie eigenartig

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©Studio Ghibli

Kryptische Erzählung

Die Geschichte beginnt zielgerichtet und lässt schnell den Schluss zu, dass später ein gewisses Geheimnis gelüftet wird. Auch deshalb zeigt sich die Handlung lange zeit sehr kryptisch. Einerseits sorgt das für Spannung. Andererseits hält der Film den Zuschauer (zu) lange hin.

Schlimmer noch: Essententielle Fragen vieler Zuschauer, so viel sei verraten, werden am Ende unbeantwortet bleiben. Das offene Ende sorgte in sozialen Medien für Zündstoff, wie aus diversen Foren hervorgeht.

“Aya und die Hexe” wirft viele Fragen auf ohne Antworten zu liefern. Der Film macht so den Eindruck, als diene das gezeigte einfach nur dazu, irgendetwas zu zeigen. Waren der hohe Druck und die Belastungsprobe für Gorō Miyazaki möglicherweise zu viel für den Regisseur?


Die Geschichte um das kleine Mädchen Aya wirkt nicht zielführend und landet beinahe im Nichts. Aufkommende Fragen werden auch bis zum Ende nicht befriedigend aufgelöst.

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©Studio Ghibli, Quelle: https://thefilmstage.com/tag/earwig-and-the-witch/

Fazit - Eine Medaille mit zwei Seiten

“Aya und die Hexe” ist Studio Ghiblis Vorstoß, in der dreidimensionalen Computer-Welt neu aufzukeimen, nachdem über die vergangenen Jahre immer wieder über ein mögliches Ende der “Traumfabrik mit Tradition” berichtet wurde.[6] Doch vergessen wurde womöglich, dass dieses Vorhaben große Tücken birgt. Es ist eine Medaille mit zwei Seiten. CGI-Animation ist zwar zeitgemäß, spricht womöglich eine neue Generation an, doch ist es auch gerade die Form der Animation, die ohne wirkliche Substanz, schnell billig produziert wirkt.

Ghibli’s erster offizieller Film der nächsten Generation, lässt gerade deshalb verwirrt und ernüchtert zurück. Fans würden es Gorō Miyazaki und dem Studio sicher gönnen, dass der Transport von klassischem Zeichentrick und damit nicht zuletzt des Ghibli-Vermächtnisses in ein neues Zeitalter der Animationsfilme gelingt.

Wenn aber trotz Wohlwollen nur ein ganz guter Film mit Tendenz zum geht so übrig bleibt, der zudem noch technisch enorm angestaubt wirkt und an seiner schlecht auserzählten Handlung krankt, fällt es schwer frohen Mutes in die Zukunft des Studios zu blicken.

Wie es besser funktioniert zeigten bereits zweimal “Studio Ponoc”, denen als kollektiv bestehend aus ehemaligen Ghibli-Mitarbeitern rund um Yoshiaki Nishimura mit “Mary und die Blume der Hexen” und der Kurzfilmsammlung “Bescheidene Helden” wunderbare Werke gelangen, welche zeigten, dass die “Nachfolgegeneration-Ghibli” liefern kann.

“Aya und die Hexe” mit seiner Geschichte ohne Ziel, konfus und unbeeindruckend, wirkt (leider) wie der verzweifelte Versuch in der Welt der CGI-Animationsfilme mitzumischen, krankt dabei vor allem am links liegen lassen von technischen Möglichkeiten, als auch an der unbefriedigenden, eigentlich sinnigen Handlung, die zu viel verspricht.

Vielleicht ein Weckruf für Gorō und das Studio selbst, sich an den heißen Kohlen der CGI-Animation nicht die Finger zu verbrennen. Denn mit diesen müssen sie zeichnen!


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©Studio Ghibli, Quelle: https://wallpaperaccess.com/studio-ghibli-characters

Was haltet Ihr von Studio Ghiblis Versuch, die 3D-CGI-Animationswelt aufzumischen? Teilt eure Gedanken zu „Aya und die Hexe“ mit uns in der Kommentarsektion! Wir würden uns freuen. Und Totoro sicher auch.


Trailer

Der offizielle deutsche Trailer zu “Aya und die Hexe”

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©LEONINE Studios

Cowboy Bebop (2021)

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©Netflix
  • 6.5/10
    derofa Durchschnittswertung - 6.5/10
6.5/10

Ganz gut

“Cowboy Bebop” von Studio Sunrise gehört zweifelsohne zu den beliebtesten Anime-Serien überhaupt und ist mittlerweile zum Kult avanciert.

Der Space-Western, entwickelt unter der Regie von Shin’ichirō Watanabe (“Terror in Tokio”, “Samurai Champloo”), vereint heute noch zahlreiche, nostalgisch zurückblickende Fans.

Aufgrund der großen Beliebtheit von Protagonist Spike Spiegel und der Bebop-Crew, war bereits im Jahre 2009 eine Realverfilmung mit Keanu Reeves in der Hauptrolle geplant, die aufgrund von Budget-Problemen jedoch nie verwirklicht wurde.[1] Einige Jahre später schnappte sich Netflix das Material und verhalf so dem Science-Fiction-Werk doch noch zur Live-Action-Interpretation.

Ob das gut gehen konnte und wie sich “Cowboy Bebop” als Realserie schlägt, verraten wir in unserer Kritik.

Genre: Science-Fiction, Abenteuer, Action

Originaltitel: Cowboy Bebop

Produktionsland: USA

Produktionsfirma: Netflix | Tomorrow Studios, Midnight Radio, Sunrise Inc.

Showrunner: André Nemec

Regie: Alex Garcia Lopez (E01-02, E05, E07, E08), Michael Katleman (E03-04, E06, E09-10)

Drehbuch: Christopher Yost (E01, E03, E10), Sean Cummings (E02-03), Vivian Lee (E04), Liz Sagal (E05), Karl Taro Greenfeld (E06), Alexandra E. Hartman (E07), Javier Grillo-Marxuach (E08), Jennifer Johnson (E09)

Produktion: Marty Adelstein, André Nemec, Jeff Pinkner, Josh Appelbaum, Scott Rosenberg, Becky Clements, Christopher Yost, Yasuo Miyakawa, Masayuki Ozaki, Shin Sasaki, Tim Coddington, Tetsu Fujimura, Michael Katleman, Matthew Weinberg

Musik: Yōko Kanno

Staffeln: Staffel 01 (10 Episoden) (2021)

Länge: ca. 39-51 Minuten je Episode

Altersfreigabe: 16 (lt. Netflix)

Veröffentlichung: 19. November 2021 (Netflix)

Universum: Cowboy Bebop

Ähnliche Titel: The Mandalorian (2019 - …), The Witcher (2019 – …)

Quellen
https://en.wikipedia.org/wiki/Cowboy_Bebop_(2021_TV_series) | https://www.netflix.com/de/title/80207033te | https://de.wikipedia.org/wiki/Andr%C3%A9_Nemec | https://de.wikipedia.org/wiki/Cowboy_Bebop_(Fernsehserie)

Wertung:   

Autor: Jannik

Verfasst am: 02.12.2021

Lesezeit: ca. 4 Minuten (Direkt zum Fazit)

In große Fußstapfen

Mit “Cowboy Bebop” wurde der wahrscheinlich kultigste Anime der späten 90er Jahre als Live-Action-Adaption umgesetzt. Pläne hierfür gab es bereits 2009. Niemand geringeres als die Hollywoodgröße Keanu Reeves sollte in die Hauptrolle von Protagonist Spike Spiegel schlüpfen. Doch der Stand des Projekts war über Jahre lang unklar ehe es schließlich komplett im Sande verlief.[2] Letztendlich schaffte es jedoch Netflix im Jahre 2021 doch noch, den Kopfgeldjäger und die Bebop-Crew ins Realserien-Universum zu entsenden.

Und die Vorzeichen standen durchaus gut. Mit Shin’ichirō Watanabe als Berater[3] und Yōko Kanno’s musikalischer Note machte es den Anschein, als würde das Vermächtnis des Originals respektiert und sich an der Vorlage orientiert. Doch nicht nur das. Hauptdarsteller John Cho (Searching), welcher Spike Spiegel verkörperte, gab in einem Interview zu, zuerst keine Ahnung von der Popularität der Vorlage gehabt zu haben, ehe er sich den Anime in Vorbereitung auf seine Rolle angesehen habe. “Cowboy Bebop” (1998) sei “eines der einzigartigsten Unterhaltungsprodukte die er je sah”, lautete sein Urteil.[4]

Solche Meldungen schüren den Hype, insbesondere weil wir zumindest mit dieser passenden Besetzung überaus zufrieden waren. Spike Spiegel war tatsächlich zurück!


John Cho in der Hauptrolle des Spike Spiegel

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©Netflix

Handlung - Spikes vergangenes Ich

Der Kopfgeldjäger Spike Spiegel hat eine bewegte Vergangenheit, die jedoch vorerst unter Verschluss bleibt.

Als Spike sich eines Tages mit seinem neuen Partner Jet Black zusammenfindet, kreuzen die beiden Haudegen auf der Suche nach lukrativen Kopfgeldern durch das Universum. Wenig später stößt auch die von einer Amnesie geplagte Faye Valentine hinzu.

Schließlich braut sich ein größerer Konflikt zusammen. Nicht nur weil Spike von seiner Vergangenheit heimgesucht wird, sondern auch, weil sein altes Leben plötzlich zwischen den Freunden steht. Die Partnerschaft wird auf die Probe gestellt.


Die Hauptfiguren Faye, Spike und Jet auf dem Raumschiff namens Bebop

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“tank!” - Verpackt als Realserie

Da ertönt es wieder, das Jazz-Intro namens “tank!”. Der coole Cowboy und Held zurück im Rampenlicht. Und wenn gezeichneter Rauch aus der realen Zigarette qualmt, weiß man: Die Macher sind sich des Vermächtnisses bewusst.

Mit John Cho überaus passend besetzt, zeigt schon die erste Episode voller Ehrfurcht die Referenzen zum Original. Schusswechsel, flapsige Sprüche, Zerstörung in der Schwerelosigkeit - aber mit Stil - und unterlegt vom unverwechselbaren Sound von Kanno.

“Cowboy Bebop” als Live Action ist tatsächlich trotzdem erstmal gewöhnungsbedürftig. Wird auf dem Bildschirm gerade eine blasphemisch wilde Kostümparty abgefeiert? Oder aber findet eine dezent stilvolle Umsetzung als Realserie statt? Die Skepsis weicht recht schnell, denn die optische Übertragung in die fiktive Realität gelingt insgesamt durchaus.

Und dennoch: Trotz des eifrigen Kopierens vom Original und des damit stimmigen Stils, will nicht so recht der Esprit, nicht die Mischung aus Coolness und Eleganz des Vorbildes entstehen.

“Cowboy Bebop” gibt einem manchmal das Gefühl einer leblosen Portierung und ist dabei doch irgendwie charmanter Abklatsch.


Der Vorspann unterlegt vom Titel “tank!” der Band der Komponistin Yōko Kanno namens “Seatbelts” in voller Länge

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©Netflix

Keine Sympathieträger

Während zu Beginn die Folgen meist in sich geschlossener sind versucht die Serie gegen Ende ein größeres Konstrukt rund um Spikes früheres Leben, seiner ehemaligen Zugehörigkeit zum Red Dragon Syndikat sowie der Fehde mit damaligen Partner Vicious und der Liebe zu seiner verflossenen Liebe Julia auszubauen. Das klappt gut, will jedoch nicht so recht zum lockeren Start passen.

Die Stimmung als Science-Fiction-Western weiß zwar durchaus zu gefallen, die wirklich gewichtigen sowie packenden Handlungselemente bleibt uns die Crew aber schuldig.

Es fehlen neben Sprüchen die flapsigen Geschichten, die alltäglichen Tops und Flops der Kopfgeldjagd, welche die Crew der Bebop zu Sympathieträgern aufsteigen lassen würden.

Der Showdown wirkt überhastet und so schafft man es als Zuschauer nicht, vorher genug Nähe zu den Charakteren aufbauen zu können.


Auf Kopfgeldjagd treffen Spike und Co. auf das Antagonisten-Paar Asimov and Katerina

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Die geheime Zutat

Es ist gar nicht so leicht auszumachen was das Problem von “Cowboy Bebop” ist. Die geheime Zutat des Anime, welche diesen eben so besonders macht, bleibt über weite Teile unauffindbar.

Die große Stärke der vorlagennahen Portierung ist zugleich auch ihre größte Schwäche. Es macht den Anschein, man wolle zwar nicht das Gleiche erzählen aber zeitgleich etwas neues in das alte Gewand pressen. Vielleicht ist das zu brav. Vielleicht zu sehr nach Schema F. Vielleicht ohne Seele.

Trotzdem soll das alles nicht zu negativ klingen. Spike und die Bebop-Crew haben ihre schönen Momente und liefern eine ganz gute bis sehenswerte Vorstellung ab. Sie schaffen es eben nur nicht, dem sagenumwobenen Original vollends gerecht zu werden. Und vielleicht ist das auch eine unmöglich zu meisternde Aufgabe gewesen!?


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©Netflix

Fazit - Jazz alleine reicht nicht

“Cowboy Bebop” ist letztendlich eine durchwachsene Serie geworden.

Auf der einen Seite gelingt eine optisch ansprechende Portierung zur Realserie. Auf der anderen lassen die Handlungselemente zu oft kalt. “Cowboy Bebop” vermag es über seine zehn Episoden einfach nicht so recht, über das Mittelmaß hinauszuragen.

Die gewisse Stimmung, die Seele, das schwer zu definierende Gefühl des Anime, wird nur schwer transportiert. Kein Wunder, denn das ist eine Aufgabe, an der schon endlos viele Live-Action-Umsetzungen scheiterten.

Auch der Cast ist teilweise fragwürdig. Die Charaktere wirken zu oft wie ein Abklatsch. Die Dynamik und Chemie zwischen den Besatzungsmitgliedern der Bebop ist nicht vergleichbar mit jener im Anime. Und klar ist: “Cowboy Bebop” muss sich letzten Endes an seiner Vorlage messen lassen. Jazz alleine reicht eben nicht!

Auch wenn die Adaption kein Riesenreinfall ist, hat Netflix bereits den Stecker gezogen! Mittlerweile ist klar: “Cowboy Bebop” hat seine Möglichkeiten verspielt. Das Ende nach nur einer ersten Staffel ist besiegelt und irgendwie schade. Denn wenigstens eine zweite Chance, hätte der Cowboy im Realserien-Gewand durchaus verdient gehabt.

See you Space Cowboy<span class=“su-quote-cite”>‘Cowboy Bebop’</span>

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©Netflix

Was haltet Ihr von der Netflix-Umsetzung des legendären Anime? Teilt eure Gedanken zu „Cowboy Bebop“ mit uns in der Kommentarsektion! Wir würden uns freuen. Und Spike mitsamt Crew auch.


Trailer

Der offizielle deutsche Trailer zu “Cowboy Bebop”

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©Netflix

Space Jam (1996)

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©Warner Bros. Entertainment
  • 6.5/10
    derofa Durchschnittswertung - 6.5/10
6.5/10

Jannik meint - Ganz gut

“Space Jam” ist ganz sicher für viele Kassettenkinder ikonischer 90er-Jahre Kult und Kindheitsfilm.

Michael Jordan, Basketballprofi und einer der größten Sportler aller Zeiten, nahm sich im Mix aus Warner Bros. “Looney Tunes” Cartoon-Elementen und Realfilm ein wenig selbsironisch auf die Schippe und schlüpfte in die Rolle seines Lebens.

Was damals als kleiner Spross noch wie ein urkomisches Epos aus Trick- und Realfilm auf mich wirkte, was die Grenzen des machbaren verschwimmen ließ, ist heute nicht mehr ganz so einnehmend und faszinierend wie früher und lässt mich als Erwachsener eher ernüchtert zurück. Und das hat vermutlich mehrere Gründe.

Insbesondere die seichte Story, die zwar mit ihrer ulkigen Prämisse Körbe landen kann aber eben auf das absolut Nötigste herunter gebrochen wurde, verschenkt doch deutlich Scorer-Punkte.

Als sensationslustige Außerirdische auf der Suche nach einer neuen Attraktion für ihren Vergnügungspark sind, stoßen sie auf einige vielversprechende Warner Bros. Zeichentrickfiguren.

Erstmal den Jäger-Trupp losgeschickt und auf der Erde angekommen, wollen sich die “Looney Tunes” nicht so einfach geschlagen geben. Aufgrund der geringen Größe der Gegner schlägt Schlitzohr Bugs Bunny ein Basketballspiel vor, was darüber entscheiden soll, ob die bunten Charaktere rund um Bugs, Daffy Duck, Tweety und Co. wirklich zum neuen Spaßobjekt der Aliens werden müssen.

Doch die Rechnung hat der freche Hase ohne die speziellen Fähigkeiten der käferähnlichen Aliens gemacht, welche kurzerhand die Talente einer Handvoll realer Basketball-Helden der 90er aussaugen, um deren Fähigkeiten für sich zu nutzen.

So versuchen die “Looney Tunes” ein Team zusammenzustellen und rekrutieren schließlich niemand geringeren als Sport-Ikone Michael Jordan für das Team “Tune Squad”.

Leider geht es also in der Geschichte von “Space Jam” seicht und kindgerecht nicht wirklich um etwas weltbewegendes, wie etwa um die heroische Aufgabe eine Alieninvasion für den Weltfrieden abzuschmettern. Viel mehr ist das Ziel die aufgesaugten Talente wieder freizusetzen und die “Looney Tunes” vor der Rolle der Bespaßer im kosmischen Freizeitpark zu bewahren. Es kommt sehr schnell zum Entscheidungsspiel, was dann letzten Endes optisch zwar cool umgesetzt wurde aber deutlich spannender und Wendungsreicher hätte ausfallen können. Und das gilt für den gesamten Handlungsbogen der Geschichte.

Die Mixtur aus Real- und Zeichentrickelementen, die heute ausgestorben scheint, fand übrigens bereits früher in einigen anderen Filmen wie “Marry Poppins” (1964), “Elliot, das Schmunzelmonster” (1977), oder “Falsches Spiel mit Roger Rabbit” (1988) Anwendung.[1] Die wirklich größte Stärke von “Space Jam” ist eben diese Symbiose der Welten, auch wenn sie fast zu selten wirklich aus dem Vollen schöpft. Und auch wenn sie aus heutiger Sicht computertechnisch natürlich angestaubt wirkt, verliert diese Verbindung nicht ihren Spaßfaktor und wirkt nie fehl am Platz. Das sorgt dafür, dass “Space Jam” als kurzweiliger Familienfilm ohne Anspruch die mit 90er-Vibes gespickten Körbe jedenfalls im Wohnzimmer landet.

Letztendlich erzielen die “Looney Tunes” angeführt vom GOAT Michael Jordan regelwidrige     Körbe in Form eines seichten Spaßfilms, mit einer sportlichen und lustigen gute Laune Aura.

Kommerziell gesehen konnte der von Werbespot-Regisseur Joe Pytka verantwortete Spaßfilm übrigens immerhin etwa das Doppelte seiner Produktionskosten wieder einspielen.[2]

Nachdem eine Fortsetzung eigentlich schon für 1997 geplant war, belebte Warner Bros. 25 Jahre später die Marke wieder und lies den Basketballer Lebron James die Nachfolge von Michael Jordan antreten.[3]

Wie sich der Nachfolger im Vergleich zum nostalgisch verklärten Erstling schlug, erfahrt Ihr demnächst in der Kritik zu “Space Jam: A New Legacy”. (16.08.2021)

Genre: Sport, Fantasy, Komödie

Originaltitel:  Space Jam

Produktionsland: USA

Produktionsfirma: Warner Bros. | Warner Bros. Feature Animation

Regie: Joe Pytka

Produktion: Joe Medjuck, Daniel Goldberg, Ivan Reitman

Musik: James Newton Howard

Länge: ca. 88 Minuten

Altersfreigabe: FSK 0

Universum: Space Jam

Nachfolger: Space Jam: A New Legacy (2021)

Quellen
https://de.wikipedia.org/wiki/Space_Jam | https://en.wikipedia.org/wiki/Space_Jam

Beschreibung

“Space Jam“ ist ein US-amerikanischer Sportfilm von Warner Bros. aus dem Jahr 1996.

Die Mischung aus Real- und Zeichentrickfilm war die erste Produktion der “Warner Bros. Feature Animation” Studios.[4] Regie führte der vor allem für Werbespots bekannte Joe Pytka.[5]

Die Idee für “Space Jam” stammt ursprünglich aus zwei Super Bowl-Werbespots von Nike aus den Jahren 1992 und 1993 in denen bereits Bugs Bunny und Michael Jordan gemeinsam zu sehen waren.[6]

Während sich “Space Jam” hauptsächlich dem Genre des Sportfilms sowie Fantasyfilms zuordnen lässt, enthält er auch nicht unwesentliche Anteile an komödiantischen Elementen sowie Science-Fiction.

Von der Kritik wurde der Film gemischt aufgenommen. Vor allem die Verbindung von Real- und Animationsfilm wurde gelobt, während die seichte Story nicht überall Anklang fand.[7][8]

Mit “Space Jam: A  New Legacy” erschien im Jahre 2021 ein Sequel mit NBA Basketballprofi LeBron James in der Hauptrolle.

Handlung

Als Außerirdische nach einer neuen Attraktion für ihren Freizeitpark suchen, stoßen sie auf die “Looney Tunes” vom Planeten Erde.

Wenig begeistert vom Plan der Invasoren, schlägt Bugs Bunny aufgrund der geringen Größe der Aliens ein Basketballspiel zur Klärung vor. Doch das Schlitzohr hat die Rechnung ohne die besonderen Fähigkeiten der Außerirdischen gemacht, die kurzerhand die Talente von NBA-Profis einsaugen.

Die letzte Rettung scheint nur Basketball-Legende Michael Jordan, der von Bugs Bunny, Daffy Duck, Tweety, Schweinchen Dick und Co. für das alles entscheidende Spiel rekrutiert wird,  um so die Pläne der Gegner zu durchkreuzen.


Trailer

Der offizielle deutsche Trailer zu „Space Jam“

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Der offizielle Trailer zu “Space Jam” anlässlich der 4K-Blu-ray Veröffentlichung

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Bilder

Daffy Duck inspiziert Michael Jordan

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Die Aliens auf der Suche nach Sensation

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Die “Looney Tunes” treten in die “echte Welt”

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Jordan als Kapitän des “Tune Squad” neben dem zappeligen Stan (Wayne Eliot Knight)

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Michael Jordan trägt auch beim “Tune Squad” die legendäre Nummer 23

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Dead Space (2008)

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©Electronic Arts | ©Visceral Games

  • 9/10
    derofa Durchschnittswertung - 9/10
9/10

Herausragend

Das mittlerweile von Electronic Arts aufgelöste Entwicklerstudio  EA Redwood Shores (später Visceral Games) lieferte im Jahr 2008 - mit “Dead Space” - einen beeindruckenden Horror-Shooter für PC und Konsolen ab.

Weshalb “Dead Space” den Spielern Weltraum-Horror auf Top-Niveau liefert und welche die größte Stärke des Spiels ist, erfahrt ihr in unserem Test.

Übrigens: EA hat am 22. Juli 2021 offiziell ein Remake zu “Dead Space” angekündigt. Ist das sinnvoll oder die Entweihung eines fürchterlich guten Klassikers? Unsere bescheidene Meinung dazu findet ihr am Ende des Tests.

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Genre: Third-Person-Shooter, Survival Horror

Originaltitel: Dead Space

Produktionsland: USA

Entwicklerstudio | Publisher: EA Redwood Shores (im Mai 2009 Umbenennung zu “Visceral Games” - Schließung im Oktober 2017) | Electronic Arts

Musik: Jason Graves

Spielmodus: Einzelspieler

Spielzeit: ca. 12 Stunden (Story), ca. 20 Stunden (100%)

Sprache: Volle deutsche Lokalisierung

Plattformen: PlayStation 3, Xbox 360, PC (Stand: 23.07.2021)

Altersfreigabe: USK 18

Universum: Dead Space

Nachfolger: Dead Space 2 (2011)

Quellen
https://de.wikipedia.org/wiki/Dead_Space_(Computerspiel) | https://en.wikipedia.org/wiki/Dead_Space_(video_game) | https://howlongtobeat.com/game.php?id=2333

Wertung:  

Testplattform: Xbox 360

Autor: Jannik

Verfasst am: 22.10.2019

Lesezeit: ca. 7 Minuten (Direkt zum Fazit)

Anmerkung: Dieser Test enthält Bilder die erst ab 18 Jahren freigegeben sind!

Als Isaac Clarke auf der Ishimura

In “Dead Space” schlüpfen wir in die Rolle des Technikers und System-Ingenieurs Isaac Clarke.

Als Teil der Crew auf dem Reparaturraumschiff USG Kellion, machen wir uns in die Weiten des Weltalls auf, um die Kommunikationssysteme des interstellaren Abbauschiffs USG Ishimura wiederherzustellen.

Erst einmal an Board der Ishimura angekommen, ahnen wir noch nicht was uns erwartet. Die Besatzung scheint spurlos verschwunden. In Kontakt stehend mit der Technikspezialistin Kendra Daniels und unserem Sicherheitsoffizier und Vorgesetzten Zach Hammond, machen wir uns auf die Suche nach der Ursache.

Dabei stoßen wir auf widerwärtige sogenannte “Nekromorphs”, die uns bestialisch an den Kragen wollen. Wir wissen nicht genau was mit der Besatzung der Ishimura passierte. Fest steht: Schreckliches muss sich hier auf dem Schiff abgespielt haben.

Unsere einzige Chance zu überleben besteht darin, uns dem Grauen der Ishimura zu stellen und unter Todesfurcht Schritt für Schritt deren Systeme wieder in Gang zu setzen.


Protagonist Isaac Clarke blickt auf seine beiden Kollegen und ahnt noch nicht, was ihn erwarten wird

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Beklemmende Atmosphäre

Kommen wir gleich zur Sache: Die allergrößte Stärke von “Dead Space” macht sich bereits zu Beginn des Spiels direkt bemerkbar und zieht sich als roter Faden durch das gesamte Horror-Abenteuer. Erstmal auf der Ishimura angekommen, fühlen wir uns in deren engen Gängen wie ausgeliefert. Aufgrund begrenzter Ressourcen müssen wir uns die Munition unseres “Plasma Cutters” gut einteilen.

Jeder Schuss muss sitzen, unser Anzug macht uns träge. Lassen wir die abscheulichen Nekromorphs zu nahe an uns heran, können wir uns deren Aggression nur noch schwer entziehen. Selbst wenn wir als Sieger vom Gang gehen, treten wir beim vorbei gehen noch einmal drüber - nur zur Sicherheit. Klingt brutal, doch es geht ums nackte überleben. Die infizierten Lebensformen verzeihen schließlich nur sehr wenige Fehler.


Jeder Schuss muss sitzen

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Nur zur Sicherheit: Einen Tritt nachzusetzen kann für Isaac über Leben und Tod entscheiden

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Nachdem wir angespannt durch die wie tot wirkende Ishimura waten, sammeln wir alles was wir kriegen können, um der wahrgewordenen Hölle zu begegnen. Manchmal befinden wir uns sogar in der Schwerelosigkeit. Hier ermöglicht es uns ein bestimmtes Tool in alle Richtungen zu gleiten, bis wir wieder Boden unter den Füßen haben. Das macht unsere Odyssee noch schlimmer, schließlich können die Nekromorphs überall sein!

Auch begrenzter Sauerstoff bringt uns in Bedrängnis, sobald wir in einigen Teilen des Third-Person-Shooters nach außen dringen und uns in direktem Kontakt zum Weltall befinden.

Ihr merkt: Das mittlerweile von EA aufgelöste Entwicklerstudio EA Redwood Shores (später Visceral Games) hat sich wirklich Gedanken gemacht, wie sie dem Spieler durch die Survival-Elemente das Gefühl eines beinahe aussichtslosen und höllischen Überlebenskampfes im Weltraum vermitteln.


Als Isaac gleiten wir mit Angst im Nacken von einer Plattform zur nächsten

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Wahl der Waffen

Dabei spielt natürlich auch die Wahl der Waffen in “Dead Space” eine entscheidende Rolle.

Zu Beginn starten wir mit unserer späteren Lieblingswaffe, dem Plasma-Cutter. Die Idee hinter der Waffe ist wohl pragmatischer Natur. Um gegen die Nekromorphs und ihre Varianten und Auswüchse bestehen zu können, dürfen wir nicht kopflos drauf los ballern. Gezieltes abtrennen der Gliedmaßen ist gefragt. Also schneidet der Cutter gezielt genau diese ab, sofern der Spieler genug Zielwasser getrunken hat. Dabei können wir beim Fadenkreuz bzw. der Schussart zwischen horizontal und vertikal wechseln, um noch genauer agieren zu können. Diese herangehensweise empfanden wir als besonders nützlich und erfrischend.


Wer den Plasma-Cutter nicht zu beherrschen lernt, den erwartet schreckliches

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Im Verlaufe der Story schalten wir weitere Waffen frei, darunter im weitesten Sinne einige Klassiker wie den Flammenwerfer, ein Maschinengewehr und diverse andere.

Jede Waffe hat seine Vor- und Nachteile und es ist besonders wichtig, als Spieler sein Augenmerk darauf zu richten, um für jede Situation gewappnet zu sein. Für lästige kleinere Gegner eignet sich bspw. ganz im “Halo”-Stil das Maschinengewehr.

Die Durchschlagskraft, Schussfrequenz, das Nachladetempo usw. müssen je nach Gegnertyp jederzeit berücksichtigt werden, was dem Gunplay die gewisse Tiefe verleiht.


Auch andere Waffentypen gilt es stets im Kopf zu behalten

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Weitere Fähigkeiten und Aufleveln

Doch nicht nur die Waffen in “Dead Space” entscheiden über Leben und Tod. Auch die weiteren Fähigkeiten von Isaacs Anzug wollen gekonnt eingesetzt werden. Die sogenannte “Stase” erlaubt es uns bspw. Maschinen oder Türen zu verlangsamen, um unsere Reparaturarbeiten durchzuführen, welche uns in der Geschichte weiter voranschreiten lassen. Auch Gegner können wir damit für eine gewisse Zeit verlangsamen.

Die Waffen können mithilfe von sogenannten “Energieknoten” innerhalb eines klassischen Fähigkeitenbaums aufgewertet und verbessert werden.

Auch unser Anzug kann dementsprechend, neben Schemata die wir in der Spielwelt finden, verbessert werden. Ob Sauerstoffversorgung, Stase oder Lebensenergie. Die richtige Wahl beim Aufwerten unserer Objekte ist wichtig.


Kluges Ressourcenmanagement ist ein wichtiger Bestandteil einer erfolgreichen “Dead Space”-Erfahrung

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Fazit - Weltraum-Horror auf Top-Niveau

“Dead Space” ist vor allem eines: unheimlich - beklemmend - atmosphärisch!

Über die gesamte Spielzeit reibt der Third-Person-Shooter die Nerven des Spielers auf und gruselt durch sein dichtes Klima und dem erzeugten Gefühl der Ausgeliefertheit. Die sehr kryptische, überwiegend mit Audio- und Textlogs erzählte Geschichte, spielt dabei eher eine untergeordnete Rolle, ist aber dennoch als Rahmenhandlung völlig ausreichend. Denn was im Horror-Genre geheimnisvoll ist, schafft Platz für die eigenen Ängste.

Dass wir in “Dead Space” durch ein schlauchartiges Leveldesign waten, empfinden wir nicht als Schwäche des Survival-Horror-Shooters. Im Gegenteil: Zum einen ist dies auf einem Raumschiff logisch, zum anderen macht sich ein klaustrophobisches Gefühl der Ausgeliefertheit durch die Enge noch stärker bemerkbar.

Durch die unterschiedlichen Waffen, welche sich allesamt wuchtig anfühlen und zielgenaues Kämpfen ermöglichen, besticht “Dead Space” zudem mit exzellentem Gunplay, welches uns von seiner Wertigkeit her an das erste “Halo” erinnerte. Sinnvolle Aufwertungsmöglichkeiten von Rüstung und Waffen im Fähigkeitenbaum, sorgen für individuelle Entscheidungsmöglichkeiten im Überlebenskampf auf der Ishimura. Der Schwierigkeitsgrad ist jederzeit fordernd aber fühlt sich nie unfair an.

Obwohl wir immer wieder innerhalb des Raumschiffs umher geschickt werden, kommt durch die Abwechslung bei den Nekromorph-Arten nie Langeweile auf. Besonders lobenswert ist das jederzeit nützliche Navi, welches uns eine komplette Irrfahrt erspart, da es nicht die Luftlinie, sondern den zu gehenden Weg, in Linienform abbildet.

“Dead Space” ist mit seinen vielen Stärken und nur wenigen bis keinen Schwächen einer der besten Titel der siebten Konsolengeneration.

Nachdem die beliebte Serie über die Jahre noch mit “Dead Space 2” für Gänsehaut bei Fans sorgen konnte und sich mit dem bescheidenen, auf Action fokussierten Nachfolger “Dead Space 3” unrühmlich verabschiedete, herrscht nun erstmal wieder Funkstille auf der Ishimura.

Bleibt zu hoffen, dass die Marke trotz Schließung von Visceral Games möglicherweise bald einen vierten Teil spendiert bekommt. Waschechte und weltraumfeste Horror-Fans hat “Dead Space” nicht zuletzt wegen diesem hervorragenden Erstling sicher genügend für sich gewinnen können.


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Nachtrag: Remake angekündigt!

Was man bisher weiß (Stand: 24.07.2021)

Mittlerweile wurde ein Remake zu “Dead Space” für die aktuellen Plattformen PlayStation 5, Xbox Series X/S sowie PC angekündigt. Wie die Kollegen von GamePro berichten, ist das Releasedatum noch offen.[1] Für die Entwicklung verantwortlich ist das Studio EA Motive (Star Wars: Squadrons).

Laut Electronic Arts soll es sich um ein Remake auf Basis der Frostbite Engine handeln und es soll keine Ladezeiten geben.[2] Zu anderen technischen Daten hat sich der Publisher bisher nicht geäußert. Klar ist jedoch: Laut Senior Producer Phil Ducharme, habe man aus vergangenen Fehlern gelernt und es werde (anders als noch in “Dead Space 3”) keine Mikrotransaktionen geben.

Inhaltlich verspricht EA “Verbesserungen an der Story” und eine Erweiterung der Geschichte auf dem Fundament des Originals. Zudem sollen Story, Charaktere und Gameplay erweitert und modernisiert werden.[3]


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Ist ein Remake des Erstlings sinnvoll?

Nötig finden wir das Remake nicht, steht doch gerade der erste Teil für sich genommen enorm gut da. Schließlich ist “Dead Space” sowohl technisch, inhaltlich sowie spielerisch vorzüglich gealtert.

Hinzu kommt: Gerade weil der dritte Teil durch seine Neuausrichtung auf Action schlecht ankam, hätte dieser ein Remake viel nötiger gehabt! Außerdem würden wir ebenfalls ein “Dead Space 4”, was sich zurück zu den einstigen Wurzeln besinnt, viel mehr begrüßen.

Doch wie immer gilt: Warten wir es erstmal ab. Vielleicht schafft es Motive Studios mit dem Remake ja tatsächlich, im Vorbeigehen noch etwas aus den Nekromorphs der alten Tage herauszupressen. Schließlich wünschen sich viele Fans eine Wiederauferstehung der einst totgeglaubten Serie.

Das “Dead Space”-Remake werden wir selbstverständlich zum Release testen und anschließend hier entsprechend verlinken.


Eines steht jedenfalls fest: Isaac ist zurück!

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Trailer

“Dead Space” (2008)

Der offizielle “Twinkel Twinkel Little Star”-Trailer zu “Dead Space”

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“Dead Space”-Remake (noch ohne Datum)

Der offizielle Reveal-Trailer zum “Dead Space”-Remake

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